Rechtsprechung
OLG Brandenburg, 21.06.2007 - 12 U 2/07 |
Volltextveröffentlichungen (6)
- openjur.de
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Anscheinsbeweis bezüglich des Verschuldens eines Fahrstreifenwechslers bei einem Unfall im örtlichen und zeitlichen unmittelbaren Zusammenhang mit einem Fahrstreifenwechsel; Voraussetzungen an die Einhaltung der äußersten Sorgfalt
- OLG Brandenburg
- Judicialis
ZPO §§ 517 ff; ; StVG § 7 Abs. 1; ; StVG § 7 Abs. 2 a. F.; ; StVG § 17; ; StVO § 7 Abs. 5; ; PflVG § 3 Nr. 1
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Anscheinsbeweis für Verschulden des Fahrstreifenwechslers
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse (3)
- verkehrslexikon.de (Leitsatz und Auszüge)
Fahrbahn-Abkommen
- anwaltonline.com (Kurzinformation)
Fahrstreifenwechsel und Unfall
- fahrschule-online.de (Kurzinformation)
Fahrstreifenwechsler ist erstmal der Schuldige
Verfahrensgang
- LG Neuruppin, 24.11.2006 - 1 O 440/04
- OLG Brandenburg, 21.06.2007 - 12 U 2/07
Wird zitiert von ... (2)
- AG Brandenburg, 13.01.2017 - 31 C 71/16
Streifunfall zwischen zu breitem überholenden Pkw mit Lkw in Autobahnbaustelle
Eine Haftung der Beklagtenseite über die allgemeine Betriebsgefahr (20%) des Lkws der Beklagten hinaus ist somit hier bereits deshalb gerechtfertigt, weil der Unfall entsprechend dem Ergebnis der Beweisaufnahme in ganz überwiegendem Maße von dem vom Erstbeklagten geführten Lkw der Marke Scania verursacht worden ist ( BGH , VersR 1970, Seite 89; OLG Karlsruhe , Schaden-Praxis 2009, Seiten 66 f.; OLG Brandenburg , Urteil vom 13.03.2008, Az.: 12 U 145/07, u.a. in: Schaden-Praxis 2008, Seiten 245 f.; OLG Brandenburg , Urteil vom 21.06.2007, Az.: 12 U 2/07, u.a. in: "juris"; OLG Jena , NZV 2006, Seiten 147 f.; OLG München , DAR 2005, Seiten 684 f., Nr. 290; OLG Saarbrücken , Schaden-Praxis 2004, Seite 316; KG Berlin , VRS Band 106, Seite 23; OLG Düsseldorf , Schaden-Praxis 2003, Seiten 335 f.; OLG Hamm , NZV 2000, Seiten 85 f. = ZfSch 2000, Seite 57; OLG Bremen , VersR 1997, Seiten 253 f.; OLG Hamm , VRS Band 81, Seiten 342 f.; OLG Frankfurt/Main , NZV 1989, Seiten 75 f.; OLG Celle , VersR 1972, Seite 1145; OLG Köln , MDR 1965, Seite 43, Nr. 43; LG Berlin , Beschluss vom 12.06.2006, Az.: 24 S 43/06, u.a. in: "juris"; LG Berlin , Schaden-Praxis 2002, Seite 51; AG Berlin-Mitte , Schaden-Praxis 2009, Seite 142; AG Hamburg-Blankenese , VersR 2005, Seite 1549 ).Die Einhaltung der äußersten Sorgfalt nach § 7 Abs. 5 StVO setzt insofern voraus, dass der Kraftfahrer vor dem Fahrstreifenwechsel in den Innen- und Außenspiegel blickt, sich nach der entsprechenden Seite umsieht und rechtzeitig den Fahrtrichtungsanzeiger betätigt ( OLG Brandenburg , Urteil vom 21.06.2007, Az.: 12 U 2/07, u.a. in: "juris" ).
Ein gegen den Zeugen S. sprechender Anscheinsbeweis, der sich letztlich auf die Nichteinhaltung eines der Geschwindigkeit entsprechenden Sicherheitsabstandes oder auf Unaufmerksamkeit gründen könnte, ist bereits dann ausgeräumt, wenn der andere Verkehrsteilnehmer - wie hier der Erstbeklagte - erwiesenermaßen im zeitlichen und örtlichen Zusammenhang mit dem Unfallgeschehen einen Fahrstreifenwechsel vom rechten Fahrstreifen nach links vorgenommen hat ( BGH , VersR 1970, Seite 89; OLG Karlsruhe , Schaden-Praxis 2009, Seiten 66 f.; OLG Brandenburg , Urteil vom 21.06.2007, Az.: 12 U 2/07, u.a. in: "juris"; OLG Jena , NZV 2006, Seiten 147 f.; OLG Saarbrücken , Schaden-Praxis 2004, Seite 316; OLG Düsseldorf , Schaden-Praxis 2003, Seiten 335 f.; OLG Hamm , NZV 2000, Seiten 85 f.; OLG Bremen , VersR 1997, Seiten 253 f.; OLG Hamm , VersR 1992, Seite 624; KG Berlin , VerkMitt 1988, Seite 49, Nr. 48; OLG Celle , VersR 1982, Seite 960; KG Berlin , VRS Band 106, Seite 23; OLG Hamm , VRS Band 81, Seiten 342 f.; OLG Frankfurt/Main , NZV 1989, Seiten 75f.; OLG Celle , VersR 1972, Seite 1145; OLG Köln , MDR 1965, Seite 43, Nr. 43; LG Berlin , Schaden-Praxis 2002, Seite 51; AG Hamburg-Blankenese , VersR 2005, Seite 1549 ).
Im Ergebnis der Abwägung der Verursachungsbeiträge sieht das erkennende Gericht zwar ein deutliches Überwiegen auf der Seite der Beklagten (vgl. u.a.: BGH , VersR 1970, Seite 89; OLG Karlsruhe , Schaden-Praxis 2009, Seiten 66 f.; OLG Brandenburg , Urteil vom 13.03.2008, Az.: 12 U 145/07, u.a. in: Schaden-Praxis 2008, Seiten 245 f.; OLG Brandenburg , Urteil vom 21.06.2007, Az.: 12 U 2/07, u.a. in: "juris"; OLG Jena , NZV 2006, Seiten 147 f.; OLG München , DAR 2005, Seiten 684 f., Nr. 290; OLG Saarbrücken , Schaden-Praxis 2004, Seite 316; KG Berlin , VRS Band 106, Seite 23; OLG Düsseldorf , Schaden-Praxis 2003, Seiten 335 f.; OLG Hamm , NZV 2000, Seiten 85 f. = ZfSch 2000, Seite 57; OLG Bremen , VersR 1997, Seiten 253 f.; OLG Hamm , VRS Band 81, Seiten 342 f.; OLG Frankfurt/Main , NZV 1989, Seiten 75 f.; OLG Celle , VersR 1972, Seite 1145; OLG Köln , MDR 1965, Seite 43, Nr. 43; LG Berlin , Beschluss vom 12.06.2006, Az.: 24 S 43/06, u.a. in: "juris"; LG Berlin , Schaden-Praxis 2002, Seite 51; AG Berlin-Mitte , Schaden-Praxis 2009, Seite 142; AG Hamburg-Blankenese , VersR 2005, Seite 1549 ).
- KG, 13.09.2010 - 12 U 208/09
Schadenersatz nach einem Auffahrunfall: Haftung bei vorangegangenem …
Diese setzt voraus, dass der Kraftfahrer vor dem Fahrstreifenwechsel nach links in den Innen- und Außenspiegel blickt und sich nach links umsieht (OLG Brandenburg, Urteil vom 21. Juni 2007 - 12 U 2/07, Juris-Tz. 3;… König in Hentschel/König/Dauer, Straßenverkehrsrecht, 40. Auflage, § 7 StVO, Rn. 17).
Rechtsprechung
KG, 01.06.2007 - 12 U 2/07 |
Volltextveröffentlichungen (2)
- openjur.de
- juris (Volltext/Leitsatz)
Wird zitiert von ... (3) Neu Zitiert selbst (3)
- KG, 14.11.2002 - 12 U 140/01
Haftung des Rechtsabbiegers bei Vordringen durch eine Lücke; Begriff des …
Auszug aus KG, 01.06.2007 - 12 U 2/07
Will der Wartepflichtige eine Mithaftung des Bevorrechtigten damit begründen, dieser hätte den Unfall durch rechtzeitige unfallverhütende Reaktion vermeiden können, so muss er darlegen und beweisen, dass sich der Bevorrechtigte durch überhöhte Geschwindigkeit außer Stande gesetzt hat, unfallverhütend zu reagieren oder sich im Zeitpunkt der Erkennbarkeit der Vorfahrtsverletzung in einer solchen Entfernung vom Kollisionsort befand, dass eine unfallverhütende Reaktion überhaupt möglich gewesen wäre (vgl. Senat, Urteile vom 14. November 2002 - 12 U 140/01 - KGR 2003, 235 = VRS 105, 104 = NZV 2003, 575 und vom 22. Juli 2002 - 12 U 9728/00 - KGR 2003, 20 = VRS 103, 406 = NZV 2003, 378). - KG, 22.07.2002 - 12 U 9728/00
Haftung bei einem Unfall an einer Kreuzung mit Lichtzeichen
Auszug aus KG, 01.06.2007 - 12 U 2/07
Will der Wartepflichtige eine Mithaftung des Bevorrechtigten damit begründen, dieser hätte den Unfall durch rechtzeitige unfallverhütende Reaktion vermeiden können, so muss er darlegen und beweisen, dass sich der Bevorrechtigte durch überhöhte Geschwindigkeit außer Stande gesetzt hat, unfallverhütend zu reagieren oder sich im Zeitpunkt der Erkennbarkeit der Vorfahrtsverletzung in einer solchen Entfernung vom Kollisionsort befand, dass eine unfallverhütende Reaktion überhaupt möglich gewesen wäre (vgl. Senat, Urteile vom 14. November 2002 - 12 U 140/01 - KGR 2003, 235 = VRS 105, 104 = NZV 2003, 575 und vom 22. Juli 2002 - 12 U 9728/00 - KGR 2003, 20 = VRS 103, 406 = NZV 2003, 378). - KG, 13.05.1976 - 22 U 167/76
Haftungsverteilung bei Kollision eines vorfahrtberechtigten mit einem durch eine …
Auszug aus KG, 01.06.2007 - 12 U 2/07
Dabei ist das Landgericht zu Recht davon ausgegangen, dass ein Eingreifen der "Lückenrechtsprechung" nur dann in Betracht kommt, wenn der Vorfahrtberechtigte sich einer erkennbaren Verkehrslücke in Höhe einer Kreuzung oder Einmündung nähert (vgl. KG, Urteil vom 13. Mai 1976 - 22 U 167/76 - VersR 1977, 157).
- KG, 27.03.2008 - 12 U 235/07
Verkehrsunfall beim Wenden unter Fahrstreifenwechsel: Darlegungslast für eine …
Macht der Wartepflichtige eine Mithaftung des bevorrechtigten Verkehrsteilnehmers geltend, so muss er darlegen und beweisen, dass der andere sich infolge überhöhter Geschwindigkeit außer Stande gesetzt hat, unfallverhütend zu reagieren oder genügend Zeit hatte, sich auf das Verhalten des Wartepflichtigen einzustellen (vgl. Senat, Urteil vom 22. Juli 2002 - 12 U 9923/00 - NZV 2003, 378 = KGR 2003, 20 = VM 2003, 26 Nr. 28; Urteil vom 14. November 2002 - 12 U 140/01 - KGR 2003, 235 = VRS 105, 104 = NZV 2003, 575; Beschlüsse vom 21. September 2006 - 12 U 41/06 - VRS 112, 90 = NZV 2007, 306 sowie vom 1. Juni 2007 - 12 U 2/07 -). - KG, 17.03.2008 - 12 U 10/08
Haftung für Auffahrunfall beim Fahrstreifenwechsel: Anforderungen an einen …
Verhalten einzustellen (vgl. Senat, Urteil vom 22. Juli 2002 12 H 9923/00 [richtig: 12 U 9728/00 - d. Red.] NZV 2003, 378 = KGR 2003, 20 = VM 2003, 26 Nr. 28; Urteil vom 14. November 2002 12 U 140/01 KGR 2003, 235 = VRS 105, 104 = NZV 2003, 575; Beschlüsse vom 21. September 2006 12 U 41/06 VRS 112, 90 = NZV 2007, 306 sowie vom 1. Juni 2007 12 U 2/07 ). - KG, 24.07.2008 - 12 U 150/08
Schadenersatz auf Grund eines Verkehrsunfalls: Darlegungs- und Beweislast eines …
Macht der Wartepflichtige eine Mithaftung des bevorrechtigten Verkehrsteilnehmers wegen Geschwindigkeitsüberschreitung geltend, so muss er darlegen und beweisen, dass der andere sich infolge der überhöhten Geschwindigkeit außer Stand gesetzt hat, unfallverhütend zu reagieren oder genügend Zeit hatte, sich auf das Verhalten des Wartepflichtigen einzustellen (st. Rspr., vgl. Senat, Urteil vom 22. Juli 2002 - 12 U 9923/00 - NZV 2003, 378 = KGR 2003, 20 = VM 2003, 26 Nr. 28; Urteil vom 14. November 2002 - 12 U 140/01 - KGR 2003, 235 = VRS 105, 104 = NZV 2003, 575; Beschlüsse vom 21. September 2006 - 12 U 41/06 - VRS 112, 90 = NZV 2007, 306, vom 15. Januar 2007 - 12 U 205/06 - VRS 113, 28 = SP 2007, 315 = NZV 2007, 524, vom 1. Juni 2007 - 12 U 2/07 - KGR 2008, 136 sowie vom 27. August 2007 - 12 U 141/07 - zfs 2008, 258 = KGR 2008, 538).