Rechtsprechung
   OLG Koblenz, 29.09.2022 - 12 U 450/22   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2022,30669
OLG Koblenz, 29.09.2022 - 12 U 450/22 (https://dejure.org/2022,30669)
OLG Koblenz, Entscheidung vom 29.09.2022 - 12 U 450/22 (https://dejure.org/2022,30669)
OLG Koblenz, Entscheidung vom 29. September 2022 - 12 U 450/22 (https://dejure.org/2022,30669)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2022,30669) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (2)

  • openjur.de
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    DSGVO Art. 17 Abs. 1 ; DSGVO Art. 6 Abs. 1
    Anspruch eines niedergelassenen im Insolvenzverfahren befindlichen Arztes auf Löschung des Eintrags über die Restschuldbefreiung in ihrer Datenbank sowie auf Rücksetzung des sogenannten "Score-Wertes"

Kurzfassungen/Presse

  • dr-bahr.com (Kurzinformation)

    Längerfristige Speicherung von Restschuldbefreiung auch nach DSGVO rechtmäßig

Hinweis zu den Links:
Zu grauen Einträgen liegen derzeit keine weiteren Informationen vor. Sie können diese Links aber nutzen, um die Einträge beispielsweise in Ihre Merkliste aufzunehmen.

Verfahrensgang

 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (11)

  • OLG Stuttgart, 10.08.2022 - 9 U 24/22

    Datenschutzrecht: Rechtmäßigkeit der Speicherung einer vorzeitigen

    Auszug aus OLG Koblenz, 29.09.2022 - 12 U 450/22
    Der Senat schließt sich insoweit der vom OLG Köln, OLG Oldenburg, KG Berlin (Urteil vom 15.02.2022, 27 U 51/21, juris), OLG Stuttgart (Urteil vom 10.08.2022, 9 U 24/22, BeckRS 2022, 20818) und OLG Dresden (Urteil vom 30.08.2022, 4 U 243/22, bisher nicht veröff.) vertretenen Auffassung an, dass allein das typische Interesse eines zumindest schon bestimmbaren Personenkreises in der Situation einer potentiellen Kreditgewährung im Grundsatz die Datenverarbeitung und auch das weitere Vorhalten der Informationen im Sinne von Art. 6 Abs. 1 Satz 2 lit.f DSGVO zu rechtfertigen vermag (vgl. OLG Köln a.a.O. Rdnr. 33).

    46 f.; KG Berlin, Urteil vom 15.02.2022, 27 U 51/21, juris; OLG Stuttgart, Urteil vom 10.08.2022, 9 U 24/22, BeckRS 2022, 20818 und OLG Dresden, Urteil vom 30.08.2022, 4 U 243/22, bisher nicht veröff.).

    76 ff.; OLG Stuttgart, Urteil vom 10.08.2022, 9 U 24/22, BeckRS 2022, 20818; OLG Dresden, Urteil vom 30.08.2022, 4 U 243/22).

    76 ff.; OLG Stuttgart, Urteil vom 10.08.2022, 9 U 24/22, BeckRS 2022, 20818; OLG Dresden, Urteil vom 30.08.2022, 4 U 243/22).

    Bei den vom Kläger aufgezählten notwendigen Investitionen, an deren Finanzierung er nach seinem Vortrag allein aufgrund des Eintrags der Beklagten über die erteilte Restschuldbefreiung gehindert sein will, handelt es sich vielmehr um letztlich typische Folgen früheren nicht vertragsgemäßen Zahlungsverhaltens (vgl. auch OLG Stuttgart, Urteil vom 10.08.2022, 9 O 24/22, BeckRS 2022, 20818, Rn. 52), so misslich diese - auch für den Senat verständlich - letztlich sein mögen.

  • OLG Schleswig, 02.07.2021 - 17 U 15/21

    Die Schufa darf Daten eines Insolvenzschuldners nicht länger verwerten als sie im

    Auszug aus OLG Koblenz, 29.09.2022 - 12 U 450/22
    Der Kläger beruft sich insbesondere auf die Rechtsauffassung des OLG Schleswig-Holstein, Urteil vom 02.07.2021, Az. 17 U 15/21, und Urteil vom 03.06.2022, 17 U 5/22, sowie des Verwaltungsgerichts Wiesbaden, Beschluss vom 23.12.2021, Az.: 6 K 441/21 WI, mit dem das Verwaltungsgericht dem EUGH bestimmte Fragen in Bezug auf die Speicherpraktiken der Beklagten zur Beantwortung vorgelegt hat.

    Ebenso wie das OLG Köln und das OLG Oldenburg teilt der Senat nicht die Auffassung des OLG Schleswig-Holstein (Urteil vom 02.07.2021, 17 U 15/21, juris Rdnr. 62 ff.) wonach die Belange der Vertragspartner der Beklagten eine Datenverarbeitung nicht ohne Weiteres zu rechtfertigen vermögen, weil die Prüfung eines berechtigten Interesses "Dritter" so lange nicht (tragfähig) möglich sei, so lange kein Dritter mit einer konkreten vertraglichen oder vorvertraglichen Beziehung zum Kläger und dessen Interessen an einer etwaigen Verarbeitung bekannt sei, da allein die abstrakte Möglichkeit, dass sich in Zukunft jemand finden könne, für den die Information der Restschuldbefreiung von Interesse sein könne, nicht zur Annahme eines berechtigten Interesses einer Speicherung der Daten führe.

    Vor diesem Hintergrund vermag der Senat nicht der Argumentation des OLG Schleswig-Holstein (Urteil vom 02.07.2021, 17 U 15/21, juris Rndr. 61) zu folgen, wonach es bei der gesetzlichen Wertung in § 3 Abs. 2 InsBekV zu verbleiben habe, so lange der Gesetzgeber nicht von einer abweichenden gesetzlichen Regelung Gebrauch mache.

    Dies wiederum hat nach der Markteinschätzung gewisse Relevanz für die Bewertung der heutigen Kreditwürdigkeit des Schuldners, so dass unbestrittener Maßen für einen gewissen Zeitraum nach Ende des Restschuldbefreiungsverfahrens von einem "berechtigten Interesse" an der Verarbeitung der fraglichen Daten auszugehen ist, um den Kunden der Beklagten eine Beurteilung der Kreditwürdigkeit potentieller Kreditnehmer zu ermöglichen (vgl. OLG Oldenburg a.a.O. Rndr. 17; OLG Köln a.a.O., Rndr. 33, ebenso OLG Schleswig-Holstein, Urteil vom 02.07.2021 17 U 15/21 Rndr. 54; Referentenentwurf zur weiteren Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens, Seite 23).

    Richterliche Rechtsfortbildung darf den klar erkennbaren Willen des Gesetzgebers nicht übergehen und durch ein eigenes Regelungsmodell ersetzen (BVerfG Beschl. Vom 06.06.2018, 1 BvL 7/14, Rz. 85 ff., BVerfGE 149, 126; Thüsing EwiR 2021, 436, 438).

  • KG, 15.02.2022 - 27 U 51/21

    Datenschutzrecht: Anspruch auf Löschung der über sechsmonatigen Speicherung einer

    Auszug aus OLG Koblenz, 29.09.2022 - 12 U 450/22
    Der Senat schließt sich insoweit der vom OLG Köln, OLG Oldenburg, KG Berlin (Urteil vom 15.02.2022, 27 U 51/21, juris), OLG Stuttgart (Urteil vom 10.08.2022, 9 U 24/22, BeckRS 2022, 20818) und OLG Dresden (Urteil vom 30.08.2022, 4 U 243/22, bisher nicht veröff.) vertretenen Auffassung an, dass allein das typische Interesse eines zumindest schon bestimmbaren Personenkreises in der Situation einer potentiellen Kreditgewährung im Grundsatz die Datenverarbeitung und auch das weitere Vorhalten der Informationen im Sinne von Art. 6 Abs. 1 Satz 2 lit.f DSGVO zu rechtfertigen vermag (vgl. OLG Köln a.a.O. Rdnr. 33).

    46 f.; KG Berlin, Urteil vom 15.02.2022, 27 U 51/21, juris; OLG Stuttgart, Urteil vom 10.08.2022, 9 U 24/22, BeckRS 2022, 20818 und OLG Dresden, Urteil vom 30.08.2022, 4 U 243/22, bisher nicht veröff.).

    24; KG Berlin, Urteil vom 15.02.2022 27 U 51/21, juris Rndr.

    24; KG Berlin, Urteil vom 15.02.2022 27 U 51/21, juris Rndr.

  • OLG Dresden, 09.08.2022 - 4 U 243/22

    1. Die Speicherfristen der InsoBekVO sind für die Frage, wie lange die

    Auszug aus OLG Koblenz, 29.09.2022 - 12 U 450/22
    Der Senat schließt sich insoweit der vom OLG Köln, OLG Oldenburg, KG Berlin (Urteil vom 15.02.2022, 27 U 51/21, juris), OLG Stuttgart (Urteil vom 10.08.2022, 9 U 24/22, BeckRS 2022, 20818) und OLG Dresden (Urteil vom 30.08.2022, 4 U 243/22, bisher nicht veröff.) vertretenen Auffassung an, dass allein das typische Interesse eines zumindest schon bestimmbaren Personenkreises in der Situation einer potentiellen Kreditgewährung im Grundsatz die Datenverarbeitung und auch das weitere Vorhalten der Informationen im Sinne von Art. 6 Abs. 1 Satz 2 lit.f DSGVO zu rechtfertigen vermag (vgl. OLG Köln a.a.O. Rdnr. 33).

    46 f.; KG Berlin, Urteil vom 15.02.2022, 27 U 51/21, juris; OLG Stuttgart, Urteil vom 10.08.2022, 9 U 24/22, BeckRS 2022, 20818 und OLG Dresden, Urteil vom 30.08.2022, 4 U 243/22, bisher nicht veröff.).

    76 ff.; OLG Stuttgart, Urteil vom 10.08.2022, 9 U 24/22, BeckRS 2022, 20818; OLG Dresden, Urteil vom 30.08.2022, 4 U 243/22).

    76 ff.; OLG Stuttgart, Urteil vom 10.08.2022, 9 U 24/22, BeckRS 2022, 20818; OLG Dresden, Urteil vom 30.08.2022, 4 U 243/22).

  • OLG Schleswig, 03.06.2022 - 17 U 5/22

    Schufa - Eintragung eines aufgehobenen Insolvenzverfahrens (Planinsolvenz) in

    Auszug aus OLG Koblenz, 29.09.2022 - 12 U 450/22
    Der Kläger beruft sich insbesondere auf die Rechtsauffassung des OLG Schleswig-Holstein, Urteil vom 02.07.2021, Az. 17 U 15/21, und Urteil vom 03.06.2022, 17 U 5/22, sowie des Verwaltungsgerichts Wiesbaden, Beschluss vom 23.12.2021, Az.: 6 K 441/21 WI, mit dem das Verwaltungsgericht dem EUGH bestimmte Fragen in Bezug auf die Speicherpraktiken der Beklagten zur Beantwortung vorgelegt hat.

    Im Gegenteil spricht angesichts der Gesetzgebungsgeschichte die gesetzgeberische Entscheidung, auf die Einführung einer Frist - jedenfalls bis zum Vorliegen des Evaluationsberichts- zu verzichten, klar gegen eine (analoge) Anwendbarkeit des § 3 InsBekV oder auch nur eine Übernahme der dort enthaltenen Wertung in die Vorschriften der DSGVO, insbesondere im Rahmen der zur Beurteilung der Rechtmäßigkeit der Verarbeitung der Daten erforderlichen Interessenabwägung gemäß Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit f DSGVO (vgl. zu diesem Gesichtspunkt ausführlich OLG Schleswig-Holstein, Urteil vom 03.06.2022, 17 U 5/22, juris).

    § 3 Abs. 1 InsBekV stelle insofern einen zu berücksichtigenden "normativen Anhaltspunkt" dar; das aus § 3 InsBekV abzuleitende "Wertungsmodell" zeige, dass eine Datenverarbeitung durch die Beklagte über einen Zeitraum von sechs Monaten hinaus nur unter besonderen Umständen gerechtfertigt sein könne, da davon auszugehen sei, dass ein Insolvenzschuldner nach Durchführung eines Insolvenzverfahrens und Löschung der Informationen aus dem Insolvenzbekanntmachungsportal ein erhebliches Interesse an einer ungehinderten Teilnahme am sozialen und wirtschaftlichen Leben habe, das regelmäßig bei Abwägung mit den allgemeinen Interessen der Vertragspartner überwiegen dürfte (vgl. OLG Schleswig-Holstein, Urteil vom 03.06.2022, 17 U 5/22, juris Rndr. 70, 73).

  • OLG Köln, 27.01.2022 - 15 U 153/21

    Anspruch auf Löschung von Eintragungen im sogenannten Schufa-Register und

    Auszug aus OLG Koblenz, 29.09.2022 - 12 U 450/22
    Damit dient die Verarbeitung der Daten dazu, Kreditgebern eine zutreffende und objektive Einschätzung der Bonität eines potentiellen Vertragspartners zu ermöglichen, was im Ergebnis den Interessen aller Kreditgeber sowie aller solventen Kreditnehmer zu Gute kommt, indem das Risiko eines Kreditausfalls durch eine gezielte Kreditvergabe minimiert wird (vgl. OLG Oldenburg, Urteil vom 23.11.2021, 13 U 63/21, GRUR-RS 2021, 35540, zitiert nach Beck-Online Rdnr. 13 ff.; OLG Köln, Urteil vom 27.01.2022, 15 U 153/21, zitiert nach juris Rdnr. 31 ff.).

    Die Regelung in Art. 17 Abs. 1 lit. c DSGVO i. V. m. Art. 21 Abs. 1 DSGVO übernimmt insofern die Funktion eines Korrektivs im Einzelfall, bei der schon zur Meidung von Wertungswidersprüchen zu der Regelung in Art. 6 Abs. 1 lit. c DSGVO anerkanntermaßen eine "atypische Situation" mit einem überwiegenden Betroffeneninteresse vorliegen muss, deren tatsächliche Voraussetzungen (jedenfalls in persönlicher Sicht) richtigerweise die betroffene Person ausreichend konkret darlegen und im Bestreitensfall zur Überzeugung des Gerichts im Sinne von § 286 Abs, 1 ZPO beweisen muss (vgl. OLG Köln, Urteil vom 27.01.2022, I-15 U 153/21, juris,Rn. 53 m.w.N.).

  • OLG Oldenburg, 23.11.2021 - 13 U 63/21

    Anspruch auf Löschung von Einträgen in einer Datenbank (vorliegend verneint);

    Auszug aus OLG Koblenz, 29.09.2022 - 12 U 450/22
    Damit dient die Verarbeitung der Daten dazu, Kreditgebern eine zutreffende und objektive Einschätzung der Bonität eines potentiellen Vertragspartners zu ermöglichen, was im Ergebnis den Interessen aller Kreditgeber sowie aller solventen Kreditnehmer zu Gute kommt, indem das Risiko eines Kreditausfalls durch eine gezielte Kreditvergabe minimiert wird (vgl. OLG Oldenburg, Urteil vom 23.11.2021, 13 U 63/21, GRUR-RS 2021, 35540, zitiert nach Beck-Online Rdnr. 13 ff.; OLG Köln, Urteil vom 27.01.2022, 15 U 153/21, zitiert nach juris Rdnr. 31 ff.).

    Auch wenn diese Auskunftserteilung für die Betroffenen weitreichende wirtschaftliche Folgen haben kann, fehlt es an einer vergleichbaren Interessenlage, so dass eine Gleichbehandlung mit den von § 3 Abs. 1 InsBekV erfassten Fällen nicht geboten erscheint (Anschluss an OLG Oldenburg, Urteil vom 23.11.2021, 13 U 63/21, GRUR-RS 2021, 35540, zitiert nach Beck Online Rndr.

  • LG Frankfurt/Main, 20.12.2018 - 5 O 151/18

    Auskunftei muss Eintrag "Erteilung der Restschuldbefreiung" bei Wohnungssuche

    Auszug aus OLG Koblenz, 29.09.2022 - 12 U 450/22
    Insbesondere ist auch eine Vergleichbarkeit mit dem von dem Kläger ebenfalls herangezogenen Urteil des Landgerichts Frankfurt (NZI 2019, 342) vom 20.12.2018, 2 / 5 O 151/18 nicht gegeben, in dem das Gericht eine besondere Situation im Sinne von Art. 17 Abs. 1 lit. c DSGVO i. V. m. Art. 21 Abs. 1 DSGVO angenommen hatte, weil der dortige Kläger zum Zeitpunkt seiner Privatinsolvenz und über weitere sieben Jahre psychisch krank war, was es ihm verbot, seine persönlichen Verhältnisse zu ordnen.
  • OLG Frankfurt, 14.12.2015 - 1 U 128/15

    Speicherung eines Eintrags über die Erteilung von Restschuldbefreiung

    Auszug aus OLG Koblenz, 29.09.2022 - 12 U 450/22
    Für die Einschätzung dieser Gefahr kann die Erteilung der Restschuldbefreiung ein nicht unerhebliches Indiz sein (vgl. OLG Frankfurt, NZI 2016, 188, 190).
  • VG Wiesbaden, 23.12.2021 - 6 K 441/21
    Auszug aus OLG Koblenz, 29.09.2022 - 12 U 450/22
    Der Kläger beruft sich insbesondere auf die Rechtsauffassung des OLG Schleswig-Holstein, Urteil vom 02.07.2021, Az. 17 U 15/21, und Urteil vom 03.06.2022, 17 U 5/22, sowie des Verwaltungsgerichts Wiesbaden, Beschluss vom 23.12.2021, Az.: 6 K 441/21 WI, mit dem das Verwaltungsgericht dem EUGH bestimmte Fragen in Bezug auf die Speicherpraktiken der Beklagten zur Beantwortung vorgelegt hat.
  • BVerfG, 06.06.2018 - 1 BvL 7/14

    Verbot mehrfacher sachgrundloser Befristung im Grundsatz verfassungsgemäß -

  • OLG München, 24.10.2022 - 3 U 2040/22

    Sechs Monte Höchstspeicherfrist bei Restschuldbefreiung

    Insoweit ist den von der Beklagten mit Schriftsatz vom 29.09.2022 vorgelegten Urteilen des OLG Frankfurt (Urteil vom 27. September 2022, Az. 7 U 16/22) und OLG Koblenz (Urteil vom 29.09.2022, Az. 12 U 450/22) zuzustimmen.

    In Anbetracht dieser Historie kann entgegen den Ausführungen des OLG Koblenz (Urteil vom 29.09.2022, Az. 12 U 450/22) trotz des Absehens von der Einfügung einer Löschungsvorschrift im Gesetzgebungsverfahren nicht gefolgert werden, dass es der Intention des Gesetzgebers entsprach, privaten Unternehmen "den massenhaften Zugriff auf die Daten zu ermöglichen und die heruntergeladenen Daten für einen sechs Mal längeren Zeitraum zu speichern, als es § 3 Abs. 2 InsBekV vorschreibt." Dieser Aussage von Gutkowski in seiner Anmerkung zu OLG Schleswig, Urteil vom 02.07.2021, NZI 2021, 794, schließt sich der Senat ausdrücklich an.

    Die OLG Köln, 15 U 153/21, Stuttgart, 9 U 24/22, Oldenburg, 13 U 63/21, Frankfurt, 7 U 16/22, Koblenz, 12 U 450/22 und das KG Berlin, 27 U 51/21 lehnen eine Anwendung der Löschungsfrist des § 3 InsBekV ab und akzeptieren die in der Selbstverpflichtung der Beklagten postulierte dreijährige Speicherung.

  • OLG München, 29.11.2022 - 18 U 1032/22

    Löschungsanspruch gegen Datenbankeintragung bei Restschuldbefreiung

    Damit kann im Rahmen der europarechtlich gebotenen Verhältnismäßigkeitsprüfung für den Regelfall auf die Verhaltensregeln zurückgegriffen werden (so auch OLG Oldenburg, Urteil vom 23.11.2021 - 13 U 63/21; OLG Köln, Urteil vom 27.01.2022 - 15 U 153/21; KG, Urteil vom 15.02.2022 - 27 U 51/21; OLG Koblenz, Urteil vom 29.09.2022 - 12 U 450/22; ebenfalls die Angemessenheit einer Regelfrist von drei Jahren bejahend OLG Stuttgart, Urteil vom 10.08.2022 - 9 U 24/22).
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht