Rechtsprechung
FG Münster, 11.10.2019 - 13 K 172/17 E |
Volltextveröffentlichungen (6)
- openjur.de
- NRWE (Rechtsprechungsdatenbank NRW)
Einkommensteuer - Zur Behandlung einer privaten Pkw-Nutzung durch einen Gesellschafter-Geschäftsführer als Arbeitslohn oder verdeckte Gewinnausschüttung
- IWW
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
- rechtsportal.de
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse (4)
- anwaltonline.com(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Kurzinformation)
Behandlung einer privaten Pkw-Nutzung durch einen Gesellschafter-Geschäftsführer ...
- nwb-experten-blog.de (Kurzinformation)
Fahrtenbuchführung: Nachlässigkeiten bei den Aufzeichnungen werden nicht verziehen
- nwb-experten-blog.de (Kurzinformation)
Fahrtenbuchführung
- datenbank.nwb.de (Leitsatz)
Abgabenordnung, Einkommensteuer - Berichtigung eines Steuerbescheides, Fahrtenbuch, private KfZ-Nutzung, verdeckte Gewinnausschüttung
Wird zitiert von ... (0) Neu Zitiert selbst (23)
- BFH, 23.01.2008 - I R 8/06
Private Pkw-Nutzung durch den Gesellschafter einer GmbH
Auszug aus FG Münster, 11.10.2019 - 13 K 172/17
Demnach geht der BFH von einem Anscheinsbeweis aus, wonach verschiedene Sach-umstände für eine Privatnutzung des PKW durch einen Gesellschafter-Geschäftsführer sprechen, namentlich die fehlende Führung eines Fahrtenbuchs, fehlende organisatorische Maßnahmen, um eine Privatnutzung auszuschließen, und eine unbeschränkte Zugriffsmöglichkeit des Geschäftsführers auf den PKW (…BFH-Urteile vom 17.7.2008 I R 83/07, BFH/NV 2009, 417, Rz. 9; vom 23.1.2008 I R 8/06, BFHE 220, 276, BStBl II 2012, 260, Rz. 9).Liegt nach diesen Grundsätzen eine Privatnutzung vor, stellt die vertraglich nicht geregelte private Kfz-Nutzung durch den Gesellschafter-Geschäftsführer einer Kapitalgesellschaft in Höhe der Vorteilsgewährung eine vGA dar (…BFH-Urteile vom 17.7.2008 I R 83/07, BFH/NV 2009, 417, Rz. 10; vom 23.1.2008 I R 8/06, BFHE 220, 276, BStBl II 2012, 260, Rz. 10).
Die ohne eine solche Vereinbarung erfolgende oder darüber hinausgehende oder einem ausdrücklichen Verbot widersprechende Nutzung ist hingegen durch das Gesellschaftsverhältnis zumindest mitveranlasst (…BFH-Urteile vom 17.7.2008 I R 83/07, BFH/NV 2009, 417, Rz. 10; vom 23.1.2008 I R 8/06, BFHE 220, 276, BStBl II 2012, 260, Rz. 10).
- BFH, 17.07.2008 - I R 83/07
Verdeckte Gewinnausschüttung: Private PKW-Nutzung - Kostenentscheidung bei …
Auszug aus FG Münster, 11.10.2019 - 13 K 172/17
Demnach geht der BFH von einem Anscheinsbeweis aus, wonach verschiedene Sach-umstände für eine Privatnutzung des PKW durch einen Gesellschafter-Geschäftsführer sprechen, namentlich die fehlende Führung eines Fahrtenbuchs, fehlende organisatorische Maßnahmen, um eine Privatnutzung auszuschließen, und eine unbeschränkte Zugriffsmöglichkeit des Geschäftsführers auf den PKW (BFH-Urteile vom 17.7.2008 I R 83/07, BFH/NV 2009, 417, Rz. 9;… vom 23.1.2008 I R 8/06, BFHE 220, 276, BStBl II 2012, 260, Rz. 9).Liegt nach diesen Grundsätzen eine Privatnutzung vor, stellt die vertraglich nicht geregelte private Kfz-Nutzung durch den Gesellschafter-Geschäftsführer einer Kapitalgesellschaft in Höhe der Vorteilsgewährung eine vGA dar (BFH-Urteile vom 17.7.2008 I R 83/07, BFH/NV 2009, 417, Rz. 10;… vom 23.1.2008 I R 8/06, BFHE 220, 276, BStBl II 2012, 260, Rz. 10).
Die ohne eine solche Vereinbarung erfolgende oder darüber hinausgehende oder einem ausdrücklichen Verbot widersprechende Nutzung ist hingegen durch das Gesellschaftsverhältnis zumindest mitveranlasst (BFH-Urteile vom 17.7.2008 I R 83/07, BFH/NV 2009, 417, Rz. 10;… vom 23.1.2008 I R 8/06, BFHE 220, 276, BStBl II 2012, 260, Rz. 10).
- BFH, 21.03.2013 - VI R 31/10
Anwendungsvoraussetzung der 1 %-Regelung - Entkräftung des Anscheinsbeweises - …
Auszug aus FG Münster, 11.10.2019 - 13 K 172/17
Denn nach der BFH-Rechtsprechung führt bei den Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit die Überlassung eines Dienstwagens durch den Arbeitgeber an den Arbeitnehmer für dessen Privatnutzung (§ 8 Abs. 2 Satz 2 EStG) unabhängig von den tatsächlichen Nutzungsverhältnissen zu einer Bereicherung des Arbeitnehmers (BFH-Urteil vom 21.3.2013 VI R 31/10, BFHE 241, 167, BStBl II 2013, 700, Rz. 12).Der geldwerte Vorteil aus der unentgeltlichen bzw. verbilligten Überlassung eines Dienstwagens durch den Arbeitgeber an den Arbeitnehmer für dessen Privatnutzung fließt dem Arbeitnehmer mit der Inbesitznahme des Dienstwagens und nicht (erst) mit der tatsächlichen privaten Nutzung des PKW zu (BFH-Urteil vom 21.3.2013 VI R 31/10, BFHE 241, 167, BStBl II 2013, 700, Rz. 13).
Etwas anderes gilt lediglich für den Zuschlag nach § 8 Abs. 2 Satz 3 EStG (vgl. BFH-Urteile vom 21.3.2013 VI R 31/10, BFHE 241, 167, BStBl II 2013, 700, Rz. 22; vom 4.4.2008 VI R 68/05, BStBl II 2008, 890: Ansatz nur bei tatsächlicher Nutzung des Pkw für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte); diesbezüglich kann jedoch dahingestellt bleiben, ob der Kläger den Pkw im Mai 2009 und im September 2010 tatsächlich nutzte, da selbst bei einer Reduzierung des jährlichen Nutzungsvorteils i.H.v. 1.251 EUR um jeweils 1/12 (= 104, 17 EUR) in den Jahren 2009 und 2010 die Klage keinen Erfolg hätte (siehe nachfolgend unter e).
- BFH, 01.03.2012 - VI R 33/10
Mindestanforderungen für ordnungsgemäßes Fahrtenbuch
Auszug aus FG Münster, 11.10.2019 - 13 K 172/17
Der gesetzlich nicht weiter bestimmte Begriff des ordnungsgemäßen Fahrtenbuchs i.S.d. § 6 Abs. 1 Nr. 4 Satz 3 EStG ist durch die Rechtsprechung des BFH wie folgt präzisiert (vgl. BFH-Urteil vom 1.3.2012 VI R 33/10, BFHE 236, 497, BStBl II 2012, 505):.Wenn jedoch der berufliche Einsatz des Fahrzeugs zugunsten einer privaten Verwendung unterbrochen wird, stellt diese Nutzungsänderung wegen der damit verbundenen unterschiedlichen steuerlichen Rechtsfolgen einen Einschnitt dar, der im Fahrtenbuch durch Angabe des bei Abschluss der beruflichen Fahrt erreichten Kilometerstands zu dokumentieren ist (vgl. BFH-Urteile vom 9.11.2005 VI R 27/05, BFHE 211, 508, BStBl II 2006, 408; vom 16.11.2005 VI R 64/04, BFHE 211, 513, BStBl II 2006, 410; vom 16.3.2006 VI R 87/04, BFHE 212, 546, BStBl II 2006, 625;… vom 14.12.2006 IV R 62/04, BFH/NV 2007, 691; vom 10.4.2008 VI R 38/06, BFHE 221, 39, BStBl II 2008, 768; vom 1.3.2012 VI R 33/10, BFHE 236, 497, BStBl II 2012, 505).
- BFH, 12.06.2018 - VIII R 38/14
Ablaufhemmung bei Änderung eines Einkommensteuerbescheids des Gesellschafters …
Auszug aus FG Münster, 11.10.2019 - 13 K 172/17
Nach der Rechtsprechung des BFH ist es unerheblich, wenn in einem Änderungsbescheid eine falsche Berichtigungsvorschrift angegeben ist, solange nur überhaupt die Voraussetzungen einer Berichtigungsvorschrift vorliegen (z.B. BFH-Urteil vom 12.6.2018 VIII R 38/14, BFH/NV 2018, 1141, Rz. 33;… BFH-Beschluss vom 5.2.1992 V B 60/91, BFH/NV 1992, 579).Eine vGA liegt aus Sicht des Gesellschafters nach ständiger Rechtsprechung des BFH vor, wenn die Kapitalgesellschaft ihrem Gesellschafter außerhalb der gesellschaftsrechtlichen Gewinnverteilung einen Vorteil zuwendet und diese Zuwendung ihren Anlass im Gesellschaftsverhältnis hat (BFH-Urteile vom 12.6.2018 VIII R 38/14, BFH/NV 2018, 1141, Rz. 14;… vom 24.6.2014 VIII R 54/10, BFH/NV 2014, 1501, Rz. 15).
- BFH, 09.11.2005 - VI R 27/05
Ordnungsgemäßes Fahrtenbuch - zeitnahe Führung in geschlossener Form
Auszug aus FG Münster, 11.10.2019 - 13 K 172/17
Wenn jedoch der berufliche Einsatz des Fahrzeugs zugunsten einer privaten Verwendung unterbrochen wird, stellt diese Nutzungsänderung wegen der damit verbundenen unterschiedlichen steuerlichen Rechtsfolgen einen Einschnitt dar, der im Fahrtenbuch durch Angabe des bei Abschluss der beruflichen Fahrt erreichten Kilometerstands zu dokumentieren ist (vgl. BFH-Urteile vom 9.11.2005 VI R 27/05, BFHE 211, 508, BStBl II 2006, 408; vom 16.11.2005 VI R 64/04, BFHE 211, 513, BStBl II 2006, 410; vom 16.3.2006 VI R 87/04, BFHE 212, 546, BStBl II 2006, 625;… vom 14.12.2006 IV R 62/04, BFH/NV 2007, 691; vom 10.4.2008 VI R 38/06, BFHE 221, 39, BStBl II 2008, 768; vom 1.3.2012 VI R 33/10, BFHE 236, 497, BStBl II 2012, 505). - BFH, 16.03.2006 - VI R 87/04
Erforderliche Angaben in ordnungsgemäßem Fahrtenbuch
Auszug aus FG Münster, 11.10.2019 - 13 K 172/17
Wenn jedoch der berufliche Einsatz des Fahrzeugs zugunsten einer privaten Verwendung unterbrochen wird, stellt diese Nutzungsänderung wegen der damit verbundenen unterschiedlichen steuerlichen Rechtsfolgen einen Einschnitt dar, der im Fahrtenbuch durch Angabe des bei Abschluss der beruflichen Fahrt erreichten Kilometerstands zu dokumentieren ist (vgl. BFH-Urteile vom 9.11.2005 VI R 27/05, BFHE 211, 508, BStBl II 2006, 408; vom 16.11.2005 VI R 64/04, BFHE 211, 513, BStBl II 2006, 410; vom 16.3.2006 VI R 87/04, BFHE 212, 546, BStBl II 2006, 625;… vom 14.12.2006 IV R 62/04, BFH/NV 2007, 691; vom 10.4.2008 VI R 38/06, BFHE 221, 39, BStBl II 2008, 768; vom 1.3.2012 VI R 33/10, BFHE 236, 497, BStBl II 2012, 505). - BFH, 10.03.2016 - X B 198/15
Verböserungsverbot - Überraschungsentscheidung - Sachaufklärung
Auszug aus FG Münster, 11.10.2019 - 13 K 172/17
Der Senat kann die angefochtenen Bescheide auch nicht zum Nachteil der Kläger ändern, da einer Verböserung das im Klageverfahren aus § 96 FGO abgeleitete Verböserungsverbot entgegensteht (BFH-Beschluss vom 10.3.2016 X B 198/15, BFH/NV 2016, 1042, Rz. 8). - BFH, 14.12.2006 - IV R 62/04
Fahrtenbuch
Auszug aus FG Münster, 11.10.2019 - 13 K 172/17
Wenn jedoch der berufliche Einsatz des Fahrzeugs zugunsten einer privaten Verwendung unterbrochen wird, stellt diese Nutzungsänderung wegen der damit verbundenen unterschiedlichen steuerlichen Rechtsfolgen einen Einschnitt dar, der im Fahrtenbuch durch Angabe des bei Abschluss der beruflichen Fahrt erreichten Kilometerstands zu dokumentieren ist (vgl. BFH-Urteile vom 9.11.2005 VI R 27/05, BFHE 211, 508, BStBl II 2006, 408; vom 16.11.2005 VI R 64/04, BFHE 211, 513, BStBl II 2006, 410; vom 16.3.2006 VI R 87/04, BFHE 212, 546, BStBl II 2006, 625; vom 14.12.2006 IV R 62/04, BFH/NV 2007, 691; vom 10.4.2008 VI R 38/06, BFHE 221, 39, BStBl II 2008, 768; vom 1.3.2012 VI R 33/10, BFHE 236, 497, BStBl II 2012, 505). - BFH, 10.04.2008 - VI R 38/06
Ordnungsmäßigkeit eines Fahrtenbuchs trotz kleinerer Mängel
Auszug aus FG Münster, 11.10.2019 - 13 K 172/17
Wenn jedoch der berufliche Einsatz des Fahrzeugs zugunsten einer privaten Verwendung unterbrochen wird, stellt diese Nutzungsänderung wegen der damit verbundenen unterschiedlichen steuerlichen Rechtsfolgen einen Einschnitt dar, der im Fahrtenbuch durch Angabe des bei Abschluss der beruflichen Fahrt erreichten Kilometerstands zu dokumentieren ist (vgl. BFH-Urteile vom 9.11.2005 VI R 27/05, BFHE 211, 508, BStBl II 2006, 408; vom 16.11.2005 VI R 64/04, BFHE 211, 513, BStBl II 2006, 410; vom 16.3.2006 VI R 87/04, BFHE 212, 546, BStBl II 2006, 625;… vom 14.12.2006 IV R 62/04, BFH/NV 2007, 691; vom 10.4.2008 VI R 38/06, BFHE 221, 39, BStBl II 2008, 768; vom 1.3.2012 VI R 33/10, BFHE 236, 497, BStBl II 2012, 505). - BFH, 07.12.2007 - XI B 61/07
Betriebsausgabenpauschalen der Finanzverwaltung für den Bereich der …
- BFH, 18.06.2015 - VI R 10/14
Kindergeld, Anforderungen an den Nachweis als Ausbildungsuchender - Anforderungen …
- BFH, 30.09.2015 - I B 85/14
Anscheinsbeweis für Privatnutzung eines Dienstwagens
- BFH, 05.11.2013 - VI B 86/13
Verfahrensmangel durch Übergehen eines Beweisantrags, Einholung eines …
- BFH, 04.04.2008 - VI R 68/05
Zuschlag für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte richtet sich nach …
- BFH, 16.11.2005 - VI R 64/04
Computerdatei als ordnungsgemäßes Fahrtenbuch
- BFH, 07.11.2006 - VI R 19/05
Zur Anwendung des 1 v.H.-Regelung bei Überlassung eines Firmenfahrzeugs
- BFH, 24.06.2014 - VIII R 54/10
Feststellungslast bei vGA - Sinngemäße Anwendung des § 32a KStG bei Herabsetzung …
- BFH, 02.10.2013 - III B 56/13
Verletzung der Sachaufklärungspflicht durch Übergehen eines Beweisantrags - …
- BFH, 06.09.2011 - VIII R 55/10
Abweichende Steuerfestsetzung aus Billigkeitsgründen - Zeitliche …
- BFH, 05.02.1992 - V B 60/91
Anforderungen an die Darlegung der grundsätzlichen Bedeutung einer Rechtssache
- BFH, 25.02.2003 - VIII R 98/01
Korrektur eines bestandskräftigen Kindergeld ablehnenden Bescheids
- BFH, 18.09.2012 - VIII R 9/09
Prozesszinsen: Körperschaftsteuerbescheid kein Grundlagenbescheid für den …