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   VGH Bayern, 13.12.2010 - 14 BV 08.1982   

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VGH Bayern, 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 (https://dejure.org/2010,68626)
VGH Bayern, Entscheidung vom 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 (https://dejure.org/2010,68626)
VGH Bayern, Entscheidung vom 13. Dezember 2010 - 14 BV 08.1982 (https://dejure.org/2010,68626)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • openjur.de

    Zum Begriff des Arzneimittels in § 18 Satz 1 BayBhV.Zur Frage, ob diätetische Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel Arzneimittel i.S.v. § 18 Satz 1 BayBhV sein können.Zur Notwendigkeit von Aufwendungen für eine wissenschaftlich allgemein nicht anerkannte ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (57)Neu Zitiert selbst (27)

  • VGH Baden-Württemberg, 23.02.2010 - 13 S 2696/09

    Andickungsmittel (hier: "Thick & Easy") nicht beihilfefähig

    Auszug aus VGH Bayern, 13.12.2010 - 14 BV 08.1982
    Die bayerischen Beihilfevorschriften (einschließlich der dazu ergangenen Verwaltungsvorschriften) enthalten keine Definition des Begriffs "Arzneimittel", sondern setzen - wie die Beihilfevorschriften des Bundes - diesen voraus (vgl. etwa BayVGH vom 5.3.2010 Az. 14 BV 08.103 u.a.; BayVGH vom 17.5.2010 Az. 14 B 08.2164, jeweils zu § 6 Abs. 1 Nr. 2 BhV a.F.; VGH BW vom 19.1.2010 PharmR 2010, 307 = NVwZ-RR 2010, 369 (LS) = BeckRS 2010, 46723; VGH BW vom 23.2.2010 Az. 13 S 2696/09).

    Die arzneimittelrechtliche Definition kann allerdings als Ausgangspunkt für die Bestimmung der im Beihilferecht verwendeten gleichlautenden Begriffe dienen (vgl. siehe BVerwG vom 30.5.1996 ZBR 1996, 314; BayVGH vom 17.5.2010 Az. 14 B 08.3164; BayVGH vom 5.3.2010 Az. 14 BV 08.1013 u.a.; BayVGH vom 26.10.1994, ZBR 1995, 209; VGH BW vom 31.8.2010 a.a.O.; VGH BW vom 23.2.2010 a.a.O.; VGH BW vom 19.1.2010 a.a.O.; OVG RhPf vom 9.5.2005 ZBR 2006, 203; OVG RhPf vom 19.5.1995 DÖD 1995, 291; OVG RhPf vom 9.12.1994 AS 26, 157; SächsOVG vom 6.8.2009 Az. 2 A 119/08; OVG SH vom 23.4.2004 Az. 3 LB 97/03).

    Einen Anhaltspunkt dafür, ob ein bestimmtes Präparat ein Arzneimittel im medizinischen Sinne ist, kann seine Zulassung oder Registrierung als Arzneimittel (§ 2 Abs. 4 AMG) und auch die Erwähnung des Mittels in der vom Bundesverband der pharmazeutischen Industrie herausgegebenen "Roten Liste" oder in sonstigen Listen über erprobte Arzneimittel bieten (NdsOVG vom 25.5.2004 Az. 5 LB 15/03; VGH BW vom 23.2.2010 a.a.O.).

    Maßgeblich im beihilferechtlichen Sinn ist folglich der überwiegende Zweck, dem das Mittel nach wissenschaftlicher oder allgemeiner Verkehrsanschauung zu dienen bestimmt ist (NdsOVG vom 8.6.2004 NVwZ-RR 2004, 840; NdsOVG vom 25.5.2004 a.a.O; OVG RhPf vom 9.5.2005 IÖD 2005, 213; OVG RhPf vom 27.2.1998 Az. 2 A 13192/96.OVG; OVG NRW vom 28.10.1999 DÖD 2000, 136), also die Eignung des jeweils in Rede stehenden Mittels und namentlich des darin enthaltenen Wirkstoffs, durch Einwirkung auf den menschlichen Körper zur Heilung oder Linderung einer Krankheit zu dienen (vgl. auch OVG Saarl vom 23.8.2010 Az. 1 A 331/09; VGH BW vom 23.2.2010 a.a.O.; VGH BW vom 19.1.2010 a.a.O.; VGH RhPf vom 9.5.2005 a.a.O.).

    Das gilt namentlich für sogenannte Nahrungsergänzungsmittel (BVerwG vom 26.5.2009 a.a.O.), bei denen eine Annäherung des Erscheinungsbildes an Arzneimittel festzustellen ist (VGH BW vom 23.2.2010 a.a.O.).

    Dagegen wurde die Arzneimitteleigenschaft verneint für die Nahrungsergänzungsmittel "Orthomol Immun" und "Cranberry Kapseln" (BayVGH vom 17.5.2010 Az. 14 B 08.3164) sowie des Andickungsmittels "Thick & Easy" (VGH BW vom 23.2.2010 a.a.O.), da diese Produkte nicht Heilzwecken dienten und auch keine therapeutische Wirkung im eigentlichen Sinne entfalteten.

  • OVG Sachsen, 06.08.2009 - 2 A 119/08

    Beihilfe; Fürsorgepflicht; Beihilfefähigkeit wissenschaftlich nicht allgemein

    Auszug aus VGH Bayern, 13.12.2010 - 14 BV 08.1982
    Die arzneimittelrechtliche Definition kann allerdings als Ausgangspunkt für die Bestimmung der im Beihilferecht verwendeten gleichlautenden Begriffe dienen (vgl. siehe BVerwG vom 30.5.1996 ZBR 1996, 314; BayVGH vom 17.5.2010 Az. 14 B 08.3164; BayVGH vom 5.3.2010 Az. 14 BV 08.1013 u.a.; BayVGH vom 26.10.1994, ZBR 1995, 209; VGH BW vom 31.8.2010 a.a.O.; VGH BW vom 23.2.2010 a.a.O.; VGH BW vom 19.1.2010 a.a.O.; OVG RhPf vom 9.5.2005 ZBR 2006, 203; OVG RhPf vom 19.5.1995 DÖD 1995, 291; OVG RhPf vom 9.12.1994 AS 26, 157; SächsOVG vom 6.8.2009 Az. 2 A 119/08; OVG SH vom 23.4.2004 Az. 3 LB 97/03).

    Auch das hochdosierte Vitaminpräparat "Preventec" wurde als Nahrungsergänzungsmittel und nicht als Arzneimittel eingestuft (SächsOVG vom 6.8.2009 a.a.O.; ebenso NdsOVG vom 25.5.2004 a.a.O., für das Vitaminpräparat "Vitamin E Stade Kapseln N 3"; siehe auch VGH BW vom 19.1.2010 a.a.O., für das diätetische Nahrungsergänzungsmittel "I Caps Lutein and Zeaxanthin Formula" und für das Präparat "Medyn").

    Die Systematik der Bayerischen Beihilfeverordnung spricht vielmehr dafür, diese Frage allein und abschließend im Rahmen der Notwendigkeit bzw. Angemessenheit der Aufwendungen im Sinne von § 7 Abs. 1 Satz 1 Nrn. 1 und 2 BayBhV bzw. bei der Frage des Ausschlusses der Beihilfefähigkeit (§ 7 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3, Abs. 5 BayBhV i.V.m. Anlage 1 zu § 7 BayBhV) zu prüfen (ebenso VGH BW vom 3.8.2010 IÖD 2010, 231; in diese Richtung auch SächsOVG vom 6.8.2009 a.a.O.).

    Hierfür ist zumindest erforderlich, dass bereits wissenschaftliche, nicht auf Einzelfälle beschränkte Erkenntnisse vorliegen, die attestieren, dass die Behandlungsmethode zur Heilung der Krankheit oder zur Linderung von Leidensfolgen geeignet ist und wirksam eingesetzt werden kann (vgl. BVerwG vom 15.3.1984 ZBR 1984, 306; BVerwG vom 29.6.1995 a.a.O.; SächsOVG vom 6.8.2009 a.a.O.).

  • BVerwG, 26.05.2009 - 3 C 5.09

    Arzneimittel; Inverkehrbringen; Untersagung; Abgrenzung; Lebensmittel;

    Auszug aus VGH Bayern, 13.12.2010 - 14 BV 08.1982
    Unter Arzneimitteln im Sinne von § 18 Satz 1 BayBhV sind dem entsprechend grundsätzlich Stoffe oder Zubereitungen aus Stoffen zu verstehen, die dazu bestimmt sind, durch Anwendung am oder im menschlichen Körper Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder krankhafte Beschwerden zu heilen, zu lindern, zu verhüten oder zu erkennen (vgl. § 2 Abs. 1 Nr. 1 AMG a.F.; siehe auch § 2 Abs. 1 Nr. 1 AMG i.d.F. vom 17.7.2009, BGBl. I S. 1990; die nunmehr aufgrund der Änderung durch Art. 1 des Gesetzes zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften vom 17.7.2009 [BGBl. I S. 1990, ber. S. 3578] mit Wirkung seit 23.7.2009 in § 2 Abs. 1 Nr. 2 AMG genannten sog. "Funktionsarzneimittel" können dagegen für die Auslegung des beihilferechtlichen Arzneimittelbegriffs vorliegend nicht angewendet werden, da - vgl. oben - die Rechtslage zum 5.7.2007 maßgeblich ist; zur Abgrenzung von Funktions- und Präsentationsarzneimitteln siehe etwa BVerwG vom 26.5.2009 NVwZ 2009, 1038).

    In diesem Zusammenhang stellt sich allerdings noch das Problem, dass Präparate trotz der Bezeichnung als "Diätetische Lebensmittel" oder als "Diätetische Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke", aufgrund des Hinzutretens weiterer Umstände, gleichwohl als Arzneimittel anzusehen sein können (vgl. BVerwG vom 26.5.2009 NVwZ 2009, 1038) und damit grundsätzlich beihilfefähig wären.

    Das gilt namentlich für sogenannte Nahrungsergänzungsmittel (BVerwG vom 26.5.2009 a.a.O.), bei denen eine Annäherung des Erscheinungsbildes an Arzneimittel festzustellen ist (VGH BW vom 23.2.2010 a.a.O.).

    Trotz der Bezeichnung als Nahrungsergänzungsmittel können aber andere Umstände hinzutreten, die ein Produkt gleichwohl als Arzneimittel erscheinen lassen (BVerwG vom 26.5.2009 a.a.O.).

  • OVG Niedersachsen, 08.07.2004 - 11 ME 12/04

    Abgrenzung von Nahrungsergänzungsmitteln und Arzneimitteln

    Auszug aus VGH Bayern, 13.12.2010 - 14 BV 08.1982
    Maßgeblich im beihilferechtlichen Sinn ist folglich der überwiegende Zweck, dem das Mittel nach wissenschaftlicher oder allgemeiner Verkehrsanschauung zu dienen bestimmt ist (NdsOVG vom 8.6.2004 NVwZ-RR 2004, 840; NdsOVG vom 25.5.2004 a.a.O; OVG RhPf vom 9.5.2005 IÖD 2005, 213; OVG RhPf vom 27.2.1998 Az. 2 A 13192/96.OVG; OVG NRW vom 28.10.1999 DÖD 2000, 136), also die Eignung des jeweils in Rede stehenden Mittels und namentlich des darin enthaltenen Wirkstoffs, durch Einwirkung auf den menschlichen Körper zur Heilung oder Linderung einer Krankheit zu dienen (vgl. auch OVG Saarl vom 23.8.2010 Az. 1 A 331/09; VGH BW vom 23.2.2010 a.a.O.; VGH BW vom 19.1.2010 a.a.O.; VGH RhPf vom 9.5.2005 a.a.O.).

    Abzustellen ist dabei auf die Zweckbestimmung, wie sie sich für einen durchschnittlich informierten, aufmerksamen und verständigen Verbraucher darstellt (vgl. etwa NdsOVG vom 8.7.2004 NVwZ-RR 2004, 840).

    Die Vorstellung der Verbraucher von der Zweckbestimmung des Produktes kann weiter durch die Auffassung der pharmazeutischen oder medizinischen Wissenschaft beeinflusst sein, ebenso durch die dem Mittel beigefügten oder in Werbeprospekten enthaltenen Indikationshinweise und Gebrauchsanweisungen sowie die Aufmachung, in der das Mittel dem Verbraucher allgemein entgegentritt (NdsOVG vom 8.7.2004 NVwZ-RR 2004, 840 m.w.N.).

    Lässt sich nicht feststellen, welcher Verwendungszweck überwiegt, wird das Erzeugnis regelmäßig als Lebensmittel eingeordnet (BayVGH vom 13.05.1997 NJW 1998, 845 = LRE 34, 450; NdsOVG vom 8.7.2004 a.a.O.; vgl. auch BGH vom 11.7.2002 a.a.O; OLG Stuttgart vom 13.2.2003 LRE 45, 176; OLG Köln vom 3.1.2003 LRE 45, 168).

  • VGH Baden-Württemberg, 19.01.2010 - 4 S 1816/07

    Zur Einstufung eines Präparats als Arzneimittel iSd Beihilfeverordnung - erhöhter

    Auszug aus VGH Bayern, 13.12.2010 - 14 BV 08.1982
    Die bayerischen Beihilfevorschriften (einschließlich der dazu ergangenen Verwaltungsvorschriften) enthalten keine Definition des Begriffs "Arzneimittel", sondern setzen - wie die Beihilfevorschriften des Bundes - diesen voraus (vgl. etwa BayVGH vom 5.3.2010 Az. 14 BV 08.103 u.a.; BayVGH vom 17.5.2010 Az. 14 B 08.2164, jeweils zu § 6 Abs. 1 Nr. 2 BhV a.F.; VGH BW vom 19.1.2010 PharmR 2010, 307 = NVwZ-RR 2010, 369 (LS) = BeckRS 2010, 46723; VGH BW vom 23.2.2010 Az. 13 S 2696/09).

    Die arzneimittelrechtliche Definition kann allerdings als Ausgangspunkt für die Bestimmung der im Beihilferecht verwendeten gleichlautenden Begriffe dienen (vgl. siehe BVerwG vom 30.5.1996 ZBR 1996, 314; BayVGH vom 17.5.2010 Az. 14 B 08.3164; BayVGH vom 5.3.2010 Az. 14 BV 08.1013 u.a.; BayVGH vom 26.10.1994, ZBR 1995, 209; VGH BW vom 31.8.2010 a.a.O.; VGH BW vom 23.2.2010 a.a.O.; VGH BW vom 19.1.2010 a.a.O.; OVG RhPf vom 9.5.2005 ZBR 2006, 203; OVG RhPf vom 19.5.1995 DÖD 1995, 291; OVG RhPf vom 9.12.1994 AS 26, 157; SächsOVG vom 6.8.2009 Az. 2 A 119/08; OVG SH vom 23.4.2004 Az. 3 LB 97/03).

    Maßgeblich im beihilferechtlichen Sinn ist folglich der überwiegende Zweck, dem das Mittel nach wissenschaftlicher oder allgemeiner Verkehrsanschauung zu dienen bestimmt ist (NdsOVG vom 8.6.2004 NVwZ-RR 2004, 840; NdsOVG vom 25.5.2004 a.a.O; OVG RhPf vom 9.5.2005 IÖD 2005, 213; OVG RhPf vom 27.2.1998 Az. 2 A 13192/96.OVG; OVG NRW vom 28.10.1999 DÖD 2000, 136), also die Eignung des jeweils in Rede stehenden Mittels und namentlich des darin enthaltenen Wirkstoffs, durch Einwirkung auf den menschlichen Körper zur Heilung oder Linderung einer Krankheit zu dienen (vgl. auch OVG Saarl vom 23.8.2010 Az. 1 A 331/09; VGH BW vom 23.2.2010 a.a.O.; VGH BW vom 19.1.2010 a.a.O.; VGH RhPf vom 9.5.2005 a.a.O.).

    Auch das hochdosierte Vitaminpräparat "Preventec" wurde als Nahrungsergänzungsmittel und nicht als Arzneimittel eingestuft (SächsOVG vom 6.8.2009 a.a.O.; ebenso NdsOVG vom 25.5.2004 a.a.O., für das Vitaminpräparat "Vitamin E Stade Kapseln N 3"; siehe auch VGH BW vom 19.1.2010 a.a.O., für das diätetische Nahrungsergänzungsmittel "I Caps Lutein and Zeaxanthin Formula" und für das Präparat "Medyn").

  • OVG Niedersachsen, 14.09.2004 - 5 LB 141/04

    Beihilfefähigkeit von krankheitsbedingt schriftlich verordneten Arzneimitteln;

    Auszug aus VGH Bayern, 13.12.2010 - 14 BV 08.1982
    Denn nach Sinn und Zweck der Beihilfevorschriften ist insofern entscheidend nicht auf eine formelle Einordnung im arzneimittelrechtlichen Sinne, sondern auf den materiellen Zweckcharakter bzw. darauf abzustellen, ob nach objektiven Maßstäben von dem Mittel eine therapeutische Wirkung zu erwarten ist (vgl. BayVGH vom 28.4.1993 ZBR 1993, 347; VGH BW vom 11.3.2010 a.a.O.; OVG RhPf vom 9.5.2005 ZBR 2006, 203; OVG SH vom 23.4.2004 a.a.O.; NdsOVG vom 14.9.2004 NdsRpfl 2005, 45).

    So wurden z.B. ärztlich verordnete Aminosäuremischungen (bei Vorliegen einer anders nicht behandelbaren Stoffwechselerkrankung des Beihilfeberechtigten [hier Hyperphenylalaninämie]) als Arzneimittel im beihilferechtlichen Sinne anerkannt (OVG RhPf vom 9.5.2005 a.a.O.; siehe auch BayVGH vom 28.4.1993 a.a.O., für "PAM 1", einer phenylalaninfreien Aminosäuremischung zum Ausgleich eines infolge einer einzuhaltenden Diät auftretenden Eiweißmangels), z.T. auch Heilkräuterzubereitungen der Traditionellen Chinesischen Medizin (sog. Dekokte; vgl. VGH BW vom 31.8.2010 a.a.O.; offen gelassen in OVG SH vom 23.4.2004 a.a.O.; siehe aber auch NdsOVG vom 14.9.2004 a.a.O.: kein Arzneimittel).

    Daher ist eine Behandlungsmethode dann "wissenschaftlich nicht allgemein anerkannt", wenn eine Einschätzung ihrer Wirksamkeit und Geeignetheit durch die in der jeweiligen medizinischen Fachrichtung tätigen Wissenschaftler nicht vorliegt oder wenn die überwiegende Mehrheit der mit der Methode befassten Wissenschaftler die Erfolgsaussichten als ausgeschlossen oder jedenfalls gering beurteilt (siehe auch BVerwG vom 29.6.1995 a.a.O.; NdsOVG vom 14.9.2004 NdsRPfl 2005, 45; VGH BW vom 16.6.2003 IÖD 2003, 199).

  • VGH Bayern, 28.04.1993 - 3 B 92.3836
    Auszug aus VGH Bayern, 13.12.2010 - 14 BV 08.1982
    Zum gleichen Ergebnis - dass Arthrobonum kein Lebensmittel sei - komme man, wenn man die Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs vom 28. April 1993 (Az. 3 B 92.3836) anwende und darauf abstelle, ob das Präparat für andere Zwecke als zur Ernährung oder zum Genuss verzehrt werde.

    Denn nach Sinn und Zweck der Beihilfevorschriften ist insofern entscheidend nicht auf eine formelle Einordnung im arzneimittelrechtlichen Sinne, sondern auf den materiellen Zweckcharakter bzw. darauf abzustellen, ob nach objektiven Maßstäben von dem Mittel eine therapeutische Wirkung zu erwarten ist (vgl. BayVGH vom 28.4.1993 ZBR 1993, 347; VGH BW vom 11.3.2010 a.a.O.; OVG RhPf vom 9.5.2005 ZBR 2006, 203; OVG SH vom 23.4.2004 a.a.O.; NdsOVG vom 14.9.2004 NdsRpfl 2005, 45).

    So wurden z.B. ärztlich verordnete Aminosäuremischungen (bei Vorliegen einer anders nicht behandelbaren Stoffwechselerkrankung des Beihilfeberechtigten [hier Hyperphenylalaninämie]) als Arzneimittel im beihilferechtlichen Sinne anerkannt (OVG RhPf vom 9.5.2005 a.a.O.; siehe auch BayVGH vom 28.4.1993 a.a.O., für "PAM 1", einer phenylalaninfreien Aminosäuremischung zum Ausgleich eines infolge einer einzuhaltenden Diät auftretenden Eiweißmangels), z.T. auch Heilkräuterzubereitungen der Traditionellen Chinesischen Medizin (sog. Dekokte; vgl. VGH BW vom 31.8.2010 a.a.O.; offen gelassen in OVG SH vom 23.4.2004 a.a.O.; siehe aber auch NdsOVG vom 14.9.2004 a.a.O.: kein Arzneimittel).

  • OVG Niedersachsen, 25.05.2004 - 5 LB 15/03

    Beihilfefähigkeit von Vitaminpräperaten bei einer Immunschwäche aufgrund einer

    Auszug aus VGH Bayern, 13.12.2010 - 14 BV 08.1982
    Einen Anhaltspunkt dafür, ob ein bestimmtes Präparat ein Arzneimittel im medizinischen Sinne ist, kann seine Zulassung oder Registrierung als Arzneimittel (§ 2 Abs. 4 AMG) und auch die Erwähnung des Mittels in der vom Bundesverband der pharmazeutischen Industrie herausgegebenen "Roten Liste" oder in sonstigen Listen über erprobte Arzneimittel bieten (NdsOVG vom 25.5.2004 Az. 5 LB 15/03; VGH BW vom 23.2.2010 a.a.O.).

    Maßgeblich im beihilferechtlichen Sinn ist folglich der überwiegende Zweck, dem das Mittel nach wissenschaftlicher oder allgemeiner Verkehrsanschauung zu dienen bestimmt ist (NdsOVG vom 8.6.2004 NVwZ-RR 2004, 840; NdsOVG vom 25.5.2004 a.a.O; OVG RhPf vom 9.5.2005 IÖD 2005, 213; OVG RhPf vom 27.2.1998 Az. 2 A 13192/96.OVG; OVG NRW vom 28.10.1999 DÖD 2000, 136), also die Eignung des jeweils in Rede stehenden Mittels und namentlich des darin enthaltenen Wirkstoffs, durch Einwirkung auf den menschlichen Körper zur Heilung oder Linderung einer Krankheit zu dienen (vgl. auch OVG Saarl vom 23.8.2010 Az. 1 A 331/09; VGH BW vom 23.2.2010 a.a.O.; VGH BW vom 19.1.2010 a.a.O.; VGH RhPf vom 9.5.2005 a.a.O.).

    Auch das hochdosierte Vitaminpräparat "Preventec" wurde als Nahrungsergänzungsmittel und nicht als Arzneimittel eingestuft (SächsOVG vom 6.8.2009 a.a.O.; ebenso NdsOVG vom 25.5.2004 a.a.O., für das Vitaminpräparat "Vitamin E Stade Kapseln N 3"; siehe auch VGH BW vom 19.1.2010 a.a.O., für das diätetische Nahrungsergänzungsmittel "I Caps Lutein and Zeaxanthin Formula" und für das Präparat "Medyn").

  • BVerwG, 20.03.2008 - 2 C 19.06

    Beihilfe; Angemessenheit und Notwendigkeit der Aufwendungen; fehlerhafte

    Auszug aus VGH Bayern, 13.12.2010 - 14 BV 08.1982
    Der Begriff der "Notwendigkeit" von Aufwendungen stellt einen unbestimmten Rechtsbegriff dar, dessen Anwendung im Einzelfall der vollen gerichtlichen Überprüfung unterliegt (vgl. BVerwG vom 20.3.2008 NVwZ-RR 2008, 713).

    Insoweit ist nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts zu medizinischen Behandlungen (vgl. BVerwG vom 20.3.2008 a.a.O.; BVerwG vom 29.6.1995 a.a.O.), die der Senat auch für das bayerische Beihilferecht teilt (vgl. BayVGH vom 11.5.2010 a.a.O.), zunächst der Einschätzung des behandelnden Arztes besondere Bedeutung beizumessen.

  • BGH, 11.07.2002 - I ZR 273/99

    Zulässigkeit des Vertriebs nicht als Arzneimittel zugelassener Sportlernahrung

    Auszug aus VGH Bayern, 13.12.2010 - 14 BV 08.1982
    Ein verständiger Durchschnittsverbraucher wird im Allgemeinen nicht annehmen, dass ein als Nahrungsergänzungsmittel angebotenes Präparat tatsächlich ein Arzneimittel ist, wenn es in der empfohlenen Dosierung keine pharmakologischen Wirkungen hat (BVerwG vom 25.7.2007 a.a.O. m.w.N.; BGH vom 10.2.2000 ZLR 2000, 375 = LRE 38, 157; BGH vom 11.7.2002 ZLR 2002, 660 = LRE 44, 253).

    Lässt sich nicht feststellen, welcher Verwendungszweck überwiegt, wird das Erzeugnis regelmäßig als Lebensmittel eingeordnet (BayVGH vom 13.05.1997 NJW 1998, 845 = LRE 34, 450; NdsOVG vom 8.7.2004 a.a.O.; vgl. auch BGH vom 11.7.2002 a.a.O; OLG Stuttgart vom 13.2.2003 LRE 45, 176; OLG Köln vom 3.1.2003 LRE 45, 168).

  • OVG Rheinland-Pfalz, 09.05.2005 - 2 A 10106/05

    Beihilfefähigkeit; Stoffwechselkrankheit; Aminosäuremischung; diätetisches

  • VGH Bayern, 17.05.2010 - 14 B 08.3164

    Beihilfe; Begriff des Arzneimittels; Medizinprodukte; Nasenspülsalz Emser

  • OVG Rheinland-Pfalz, 19.05.1995 - 10 A 10496/95

    Diätbehandlung; Kleie-Produkt; Beihilfefähigkeit

  • VGH Baden-Württemberg, 14.01.1999 - 4 S 1086/96

    Beihilfefähigkeit der Kosten für eine nicht allgemein anerkannte

  • VGH Baden-Württemberg, 16.06.2003 - 4 S 804/01

    Abgelehnte Erstattungsfähigkeit - Phytotherapeutika bei MS

  • VGH Bayern, 11.05.2010 - 14 B 09.1489

    Eine Schutzimpfung gegen humane Pappillomaviren (HPV) für Mädchen und Frauen im

  • BVerwG, 18.06.1998 - 2 C 24.97

    Keine Beihilfe für autohomologe Immuntherapie

  • VGH Baden-Württemberg, 31.08.2010 - 10 S 3384/08

    Beihilfefähigkeit einer Kräuterteemischung der TCM

  • BVerwG, 15.03.1984 - 2 C 2.83

    Beihilfe - Beihilfefähigkeit - Nicht anerkannte Heilmittel

  • BGH, 10.02.2000 - I ZR 97/98

    L-Carnitin - Vorsprung durch Rechtsbruch

  • BVerwG, 15.12.2005 - 2 C 35.04

    Beihilfevorschriften des Bundes und Gesetzesvorbehalt; beihilfeberechtigter

  • OVG Saarland, 23.08.2010 - 1 A 331/09

    Medizinprodukt; Arzneimittelbegriff; Beihilfefähigkeit

  • OVG Schleswig-Holstein, 23.04.2004 - 3 LB 97/03

    Chinesische Phytotherapeutika - Beihilfefähigkeit

  • VGH Bayern, 13.05.1997 - 25 CS 96.3855
  • VGH Bayern, 12.01.2010 - 14 ZB 09.1304

    Keine ernstlichen Zweifel an der Richtigkeit

  • VGH Bayern, 01.02.2010 - 14 B 08.219

    Zum Verhältnis der Nr. 2730 der Anlage zur GOÄ zu Nr. 901 GOZ

  • VGH Bayern, 05.03.2010 - 14 BV 08.1013

    Beihilfe; Begriff des Arzneimittels; Medizinprodukte; "GO-ON"

  • VG München, 18.02.2016 - M 17 K 15.1482

    Kein Anspruch auf Gewährung von Beihilfe zu Nahrungsergänzungsmittel

    Sie diene nur als Hilfsmittel zur Kennzeichnung von Apothekenprodukten und habe keinerlei amtliche Funktion (BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - Rn. 50).

    Das bis September 2014 geltende Bayerische Beihilferecht enthielt keine eigene Definition des Begriffs "Arzneimittel", sondern setzte diesen vielmehr voraus (vgl. etwa BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 26 m. w. N.).

    § 2 Abs. 1 des Gesetzes über den Verkehr mit Arzneimitteln (AMG) i. d. F. vom 12. Dezember 2005 (BGBl. I 2005, 3394) kann - wegen des anderweitigen Zwecks des Arzneimittelgesetzes, für Sicherheit im Verkehr mit Arzneimitteln zu sorgen - nicht ohne weiteres auf das Beihilferecht übertragen werden, sondern allenfalls als Ausgangspunkt für eine Begriffsbestimmung dienen (BVerwG, U.v. 30.5.1996 - 2 C 5/95 - BayVBl 1997, 572; BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 26 m. w. N.; BayVGH, B.v. 3.8.2015 - 14 ZB 1012 - juris Rn. 7).

    Arzneimittel im beihilferechtlichen Sinn sind grundsätzlich Stoffe oder Zubereitungen von Stoffen, die dazu bestimmt sind, durch Anwendung am oder im menschlichen Körper Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder krankhafte Beschwerden zu heilen, zu lindern, zu verhüten oder zu erkennen (BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 27).

    Nach Sinn und Zweck der Beihilfevorschriften ist nicht auf die formelle Einordnung, sondern auf den materiellen Zweckcharakter, d. h. darauf abzustellen, ob nach objektiven Maßstäben eine therapeutische Wirkung zu erwarten ist (BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 29, u. a. unter Verweis auf BayVGH, U.v. 28.4.1993 - ZBR 1993, 347).

    Im beihilferechtlichen Sinne maßgeblich ist der überwiegende Zweck, dem das Mittel nach wissenschaftlicher oder allgemeiner Verkehrsanschauung zu dienen bestimmt ist, also die Eignung des jeweils in Rede stehenden Mittels und namentlich des darin enthaltenen Wirkstoffs, durch Einwirkung auf den menschlichen Körper zur Heilung und Linderung einer Krankheit zu dienen (BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 29 m. w. N.).

    Nahrungsergänzungsmittel sind im Regelfall keine Arzneimittel (BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 30) und daher gemäß § 18 Satz 4 Nr. 2 BayBhV i. V. m. Nr. 1 Satz 1 zu § 18 Satz 4 Nr. 2 der Verwaltungsvorschriften zur Bayerischen Beihilfeverordnung (VV-BayBhV) i. d. F. vom 1. August 2009 als Güter des täglichen Bedarfs von der Beihilfefähigkeit ausgenommen.

    Nach neuerer Rechtsprechung gilt dies namentlich dann, wenn eine pharmakologische Wirkung des Nahrungsergänzungsmittels in Betracht kommt, wenn also durch das Produkt über die ernährungsphysiologische Wirkung hinausgehend eine gezielte Beeinflussung des Zustandes und der Funktion des Körpers stattfindet (BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 31).

    Ist nicht feststellbar, ob der Heilungs- oder der Nahrungsergänzungszweck überwiegt, ist eine Einordnung als Lebensmittel veranlasst (BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 32).

    Zur Begriffsdefinition kann auf die auf das Beihilferecht übertragbare Abgrenzung in § 2 Abs. 3 Nr. 1 AMG zurückgegriffen werden (BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 28).

    Die ärztliche Verordnung des streitgegenständlichen Präparates würde lediglich dann die - medizinische - Notwendigkeit (und Angemessenheit) der diesbezüglichen Aufwendungen im Sinne von Art. 96 Abs. 2 Satz 1 BayBG i. V. m. § 7 Abs. 1 Nr. 1 BayBhV a. F. belegen, wenn die Präparate Arzneimittel im beihilferechtlichen Sinne wären und zur Behandlung der beim Kläger vorliegenden Erkrankungen als wissenschaftlich allgemein anerkannte Behandlungsmethode anzusehen wären (vgl. BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 53) oder der Kläger die strengen Voraussetzungen erfüllen würde, unter denen ausnahmsweise eine Gewährung von Beihilfeleistungen für Arzneimittel im beihilferechtlichen Sinne trotz fehlender wissenschaftlicher Anerkennung der Behandlungsmethode möglich ist (vgl. BayVGH, U.v. 13.12.2010 a. a. O. Rn. 56 m. w. N.; B.v. 3.8.2015 - 14 ZB 15.1012 - juris Rn. 7).

  • VG Augsburg, 10.03.2016 - Au 2 K 15.1274

    Beihilfefähigkeit von S-Adenosyl-Methionin verneint

    Die bayerischen Beihilfevorschriften (einschließlich der dazu ergangenen Verwaltungsvorschriften) enthalten keine Definition des Begriffs "Arzneimittel", sondern setzen - wie die Beihilfevorschriften des Bundes - diesen voraus (vgl. etwa BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 26 m. w. N.).

    Auch Nahrungsergänzungsmittel sind damit im Regelfall keine Arzneimittel (vgl. BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 30).

    Zwar können im Einzelfall Umstände auftreten, die ein Produkt trotz der Bezeichnung als Nahrungsergänzungsmittel als Arzneimittel erscheinen lassen (BVerwG, U. v. 26.5.2009 - 3 C 5/09 - NVwZ 2009, 1038, 1040), namentlich dann, wenn eine pharmakologische Wirkung des Nahrungsergänzungsmittels in Betracht kommt, wenn also durch das Produkt über die ernährungsphysiologische Wirkung hinausgehend eine gezielte Beeinflussung des Zustandes und der Funktion des Körpers stattfindet (BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 31).

    Kann eine pharmakologische Wirkung im Einzelfall aber nicht eindeutig festgestellt werden, bleibt es bei der Einordnung als Lebens- bzw. Nahrungsergänzungsmittel und dem daraus folgenden Ausschluss der Beihilfefähigkeit (vgl. ausführlich: BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 32 m. w. N.).

    Die Systematik der Bayerischen Beihilfeverordnung spricht vielmehr dafür, diese Frage allein und abschließend im Rahmen der Notwendigkeit bzw. Angemessenheit der Aufwendungen im Sinne von § 7 Abs. 1 Satz 1 Nrn. 1 und 2 BayBhV bzw. bei der Frage des Ausschlusses der Beihilfefähigkeit (§ 7 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3, Abs. 5 BayBhV i. V. m. Anlage 1 [a. F.] bzw. Anlage 2 [n. F.] zu § 7 BayBhV) zu prüfen (BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 33).

    Das gilt namentlich dann, wenn eine pharmakologische Wirkung des Nahrungsergänzungsmittels in Betracht kommt, wenn also durch das Produkt über die ernährungsphysiologische Wirkung hinausgehend eine gezielte Beeinflussung des Zustandes und der Funktion des Körpers stattfindet (BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 31 m. w. N.).

    Diese Frage ist nach der Systematik der Bayerischen Beihilfeverordnung allein und abschließend auf der Ebene der Notwendigkeit bzw. Angemessenheit der Aufwendungen im Sinne des § 7 Abs. 1 Satz 1 Nrn. 1 und 2 BayBhV zu prüfen (BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 33 m. w. N.).

    Jedoch ist weiter zu berücksichtigen, dass durch die Rechtsprechung bestimmte, ärztlich verordnete Aminosäuremischungen zwar als Arzneimittel im beihilferechtlichen Sinn anerkannt wurden (vgl. BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 31).

    Denn das von der Fürsorgepflicht getragene Gebot des § 7 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 BayBhV, eine Beihilfe zu "dem Grunde nach" notwendigen Aufwendungen zu leisten, kann den Dienstherrn in Ausnahmefällen dazu verpflichten, die Kosten einer solchen Behandlungsmethode oder eines solchen Arzneimittels nach den jeweiligen Bemessungssätzen gleichwohl zu erstatten (BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 56).

    Insofern ist jedoch weiter notwendig, dass die wissenschaftlich allgemein noch nicht anerkannte Behandlungsmethode nach einer medizinischen Erprobungsphase entsprechend dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft noch wissenschaftlich allgemein anerkannt werden kann (BVerwG, 18.6.1998 - 2 C 24.97 - NJW 1998, 3436 = DÖD 1999, 208; BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 57 m. w. N.).

  • VG München, 22.03.2018 - M 17 K 16.4940

    Anerkennung, Behandlungsmethode, pharmakologische Wirkung

    In diesem Fall ist das Produkt nicht beihilfefähig und die Aufwendungen für dessen Anschaffung müssen aus der dem Beamten gewährten Alimentation bestritten werden (vgl. ausführlich und mit weiteren Nachweisen: BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris).

    Die ärztliche Verordnung der streitgegenständlichen Präparates würde lediglich dann die - medizinische - Notwendigkeit (und Angemessenheit) der diesbezüglichen Aufwendungen im Sinne von Art. 96 Abs. 2 Satz 1 BayBG i.V.m. § 7 Abs. 1 Nr. 1 BayBhV a.F. belegen, wenn die Präparate Arzneimittel im beihilferechtlichen Sinne wären und zur Behandlung der bei der Ehefrau des Klägers vorliegenden Erkrankungen als wissenschaftlich allgemein anerkannte Behandlungsmethode anzusehen wären (vgl. BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 53) oder die Ehefrau des Klägers die strengen Voraussetzungen erfüllen würde, unter denen ausnahmsweise eine Gewährung von Beihilfeleistungen für Arzneimittel im beihilferechtlichen Sinne trotz fehlender wissenschaftlicher Anerkennung der Behandlungsmethode möglich ist (vgl. BayVGH, U.v. 13.12.2010 a.a.O. Rn. 56 m.w.N.; B.v. 3.8.2015 - 14 ZB 15.1012 - juris Rn. 7).

    Zwar soll die Einnahme dieser Vitaminprodukte dem Ausgleich einer Hypovitaminose (Vitaminmangel) dienen (vgl. Prof. Dr. L. ... vom 7.8.2009, Bl. 21 GA M 17 K 17.4946; Prof. Dr. H. ... vom 6.8.2009, Bl. 23 GA M 17 K 17.4946; Prof. Dr. H. ... vom 2.6.2008, Bl. 28 GA M 17 K 17.4946), jedoch entfalten diese Produkte keine über die Befriedigung des ernährungsphysiologischen Bedarfs hinausgehende therapeutische Wirkung im eigentlichen Sinne (vgl. zu Vitaminpräparaten: BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 31 m.w.N.).

    Ob das Präparat "Tribulus Terrestris Extrakt 90 Kps." von einem durchschnittlich informierten, aufmerksamen und verständigen Verbraucher als Lebensmittel wahrgenommen wird oder als Arzneimittel, dessen wissenschaftliche Anerkennung bei der rechtlichen Einstufung nicht vorausgesetzt wird (vgl. BayVGH, U.v. 13.12.2010 a.a.O., Rn. 33), braucht hier nicht abschließend entschieden zu werden.

    Das Vorhandensein einer PZN besagt allenfalls, dass das Präparat apothekengängig ist (vgl. a. BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 50).

    Soweit die Klagepartei schließlich ihren Beihilfeanspruch dadurch herzuleiten versucht, dass ihr in der Vergangenheit zu den streitgegenständlichen Präparaten Beihilfeleistungen gewährt wurden, folgt daraus kein Anspruch auf Gleichbehandlung, da die Erstattung teilweise auf einer anderen Rechtslage beruhte und dem deutschen Verfassungsrecht eine Gleichbehandlung im Unrecht fremd ist (vgl. BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 59; Jarass/Pieroth, GG, 9. Auflage 2007, Rn. 36 zu Art. 3 m.w.N.).

  • OVG Rheinland-Pfalz, 15.12.2015 - 2 A 10542/15

    Beihilfefähigkeit von Aufwendungen für ein nicht als Arzneimittel zugelassenes

    Ungeachtet dessen kann die arzneimittelrechtliche Definition auch ohne ausdrückliche Bezugnahme zumindest als Ausgangspunkt zur Bestimmung auch des beihilferechtlichen Arzneimittelbegriffs herangezogen werden (vgl. BVerwG, Urteil vom 30. Mai 1996 - 2 C 5.95 -, juris, Rn. 16; OVG RP, Urteile vom 9. Mai 2005 - 2 A 10106/05.OVG -, juris, Rn. 20 und vom 11. November 2011 - 10 A 10670/11.OVG -, juris, Rn. 27; VGH BW, Urteile vom 19. Januar 2010 - 4 S 1816/07 -, juris, Rn. 20 und vom 23. Februar 2010 - 13 S 2696/09 -, juris, Rn. 22; BayVGH, Urteil vom 13. Dezember 2010 - 14 BV 08.1982 -, juris, Rn. 26 und Beschluss vom 12. Januar 2011 - 14 B 10.1975 -, juris, Rn. 17).

    Mithin ergibt sich aus § 2 Abs. 3 Nr. 1 AMG einerseits und Art. 2 Abs. 3 Buchstabe d) VO (EG) 178/2002 andererseits für den Bereich des Arznei- und Lebensmittelrechts zwar ein formelles Ausschlussverhältnis zwischen Arznei- und Lebensmitteln, ohne dass sich jedoch aus dem jeweils zugunsten des anderen formulierten Ausschluss inhaltliche Abgrenzungskriterien ergeben; soweit in der Literatur zum Teil ein Regel-Ausnahme-Verhältnis für das eine oder das andere angenommen oder auch jegliches Regel-Ausnahme-Verhältnis abgelehnt wird (vgl. zum Streitstand Müller, in: Kügel/Müller/Hofmann, Arzneimittelgesetz, 2012, § 2 Rn. 151 m.w.N.) lässt sich - insbesondere mit Blick auf die unterschiedlichen Gesetzeszwecke - daraus für die auch im Beihilferecht vorzunehmende Abgrenzung zwischen Arznei- und Lebensmittel unmittelbar nichts herleiten (a.A. BayVGH, Urteil vom 13. Dezember 2010 - 14 BV 08.1982 -, juris, Rn. 30, 32, allerdings unter Verweis auf arzneimittelrechtliche Rechtsprechung; VGH BW, Urteil vom 2. August 2012 - 2 S 2631/10 -, juris, Rn. 17, unter Verweis auf den BayVGH, a.a.O.).

    Die Vorstellung der Verbraucher von der Zweckbestimmung des Produktes kann weiter durch die Auffassung der pharmazeutischen oder medizinischen Wissenschaft beeinflusst sein, ebenso durch die dem Mittel beigefügten oder in Werbeprospekten enthaltenen Indikationshinweise und Gebrauchsanweisungen sowie die Aufmachung, in der das Mittel dem Verbraucher allgemein entgegentritt (vgl. BayVGH, Urteil vom 13. Dezember 2010 - 14 BV 08.1982 -, juris, Rn. 30).

    Mithin bestehen hier keine Bedenken hinsichtlich der medizinischen Notwendigkeit der Aufwendungen, an der es regelmäßig fehlte, wenn wissenschaftlich nicht allgemein anerkannte Heilmethoden zur Anwendung kämen (vgl. BVerwG, Urteil vom 29. Juni 1995 - 2 C 15/94 -, juris, Rn. 18 ff.; VGH BW, Urteil vom 19. Januar 2010 - 4 S 1816/07 -, juris, Rn. 26 ff.; BayVGH, Urteil vom 13. Dezember 2010 - 14 BV 08.1982 -, juris, Rn. 51 ff.; dort jeweils auch zu den Voraussetzungen einer wissenschaftlichen Anerkennung und zu den Ausnahmen, wann eine Beihilfefähigkeit auch ohne wissenschaftliche Anerkennung begründet sein kann, vgl. dazu auch § 8 Abs. 8 BVO).

  • VGH Bayern, 21.07.2014 - 14 ZB 12.2699

    Beihilfe; Keltican forte; diätetisches Lebensmittel (ergänzende bilanzierte

    Das Verwaltungsgericht ist insbesondere bei seiner Einschätzung, "Keltican" sei kein Arzneimittel im beihilferechtlichen Sinn, von zutreffenden Voraussetzungen ausgegangen (vgl. BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 21 ff. m.w.N.).

    Fehlt eine wissenschaftliche Verkehrsanschauung, entspricht es ständiger Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofs, zur Bestimmung der objektiven Zweckbestimmung eines Präparats auf einen durchschnittlich informierten, aufmerksamen und verständigen Verbraucher abzustellen (vgl. BayVGH, B.v. 9.10.2013 - 14 ZB 12.1629 - juris Rn. 11; U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 30 m.w.N.).

    Soweit der Kläger auch in diesem Zusammenhang auf die ärztliche Verordnung des Mittels verweist, ist dies nicht durchgreifend, da eine ärztliche Verordnung grundsätzlich nur dann die - medizinische - Notwendigkeit (und Angemessenheit) der Aufwendungen für "Keltican" belegen könnte, wenn die Anwendung des Präparats zur Behandlung der beim Kläger vorliegenden Erkrankungen als wissenschaftlich allgemein anerkannte Behandlungsmethode anzusehen wäre (vgl. BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 53).

    Daher ist eine Behandlungsmethode dann "wissenschaftlich nicht allgemein anerkannt", wenn eine Einschätzung ihrer Wirksamkeit und Geeignetheit durch die in der jeweiligen medizinischen Fachrichtung tätigen Wissenschaftler nicht vorliegt oder wenn die überwiegende Mehrheit der mit der Methode befassten Wissenschaftler die Erfolgsaussichten als ausgeschlossen oder jedenfalls gering beurteilt (BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 55 m.w.N.).

    Ungeachtet dessen, dass der Kläger insoweit seinen Darlegungspflichten nach § 124a Abs. 4 Satz 4 VwGO schon deshalb nicht nachgekommen ist, weil er keine Rechts- oder Tatsachenfrage formuliert hat, ist in der obergerichtlichen Rechtsprechung geklärt, wann Nahrungsergänzungsmittel im weitesten Sinn nach § 18 Satz 1 i.V.m. § 7 Abs. 1 BayBhV beihilfefähig sind (vgl. BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris m.w.N.).

  • VG Bayreuth, 29.05.2018 - B 5 K 17.396

    Kein Beihilfeanspruch für sensomotorische Einlagen sowie Bequem-/Komfortschuhe

    Daraus kann aber nicht zugleich im Umkehrschluss gefolgert werden, dass diese sozusagen automatisch medizinisch notwendig seien (BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 57; U.v. 30.1.2007 - 14 B 03.125 - juris Rn. 20; VG München, U.v. 13.7.2015 - M 17 K 15.2055 - juris Rn. 23).

    cc) Der Begriff der "Notwendigkeit" von Aufwendungen stellt einen unbestimmten Rechtsbegriff dar, dessen Anwendung im Einzelfall der vollen gerichtlichen Überprüfung unterliegt (BVerwG, U.v. 20.3.2008 - 2 C 19/06 - juris Rn. 9; BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 52).

    Im Rahmen der Prüfung der medizinischen Notwendigkeit ist zwar regelmäßig der Beurteilung des behandelnden Arztes zu folgen; dies gilt jedoch nicht für den Fall der fehlenden wissenschaftlichen Anerkennung der Behandlungsmethode (BVerwG, U.v. 29.6.1995 - 2 C 15/94 - juris Rn. 19; BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 53).

    (1) Voraussetzung für die ausnahmsweise Anerkennung ist, dass sich eine wissenschaftlich allgemein anerkannte Methode für die Behandlung einer bestimmten Krankheit noch nicht herausgebildet hat, wenn im Einzelfall das anerkannte Heilverfahren nicht angewendet werden darf oder wenn ein solches bereits ohne Erfolg eingesetzt worden ist (BVerwG, U.v. 29.6.1995 - 2 C 15/94 - juris Rn. 20; BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 57).

    Unter diesen Voraussetzungen wird ein verantwortungsbewusster Arzt auch solche Behandlungsmethoden in Erwägung ziehen, die nicht dem allgemeinen Standard der medizinischen Wissenschaft entsprechen, aber nach ernst zu nehmender Auffassung noch Aussicht auf Erfolg bieten (BVerwG, U.v. 29.6.1995 - 2 C 15/94 - juris Rn. 21; BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 57).

  • VG München, 13.07.2015 - M 17 K 15.2055

    Kein Anspruch auf Gewährung weitere Beihilfe

    a) Bei der Prüfung der medizinischen Notwendigkeit ist zwar regelmäßig der Beurteilung des behandelnden Arztes zu folgen, dies gilt jedoch nicht für wissenschaftlich nicht anerkannte Methoden (BVerwG, U.v. 29.6.1995 - 2 C 15/94 - NJW 1996, 801, 802 m.w.N.; BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 53f.).

    Insbesondere kann aus dem Umstand, dass eine nicht anerkannte Heilmethode bzw. ein nicht anerkanntes Hilfsmittel nicht explizit in der Anlage zu § 7 Abs. 5 BayBhV aufgeführt ist (s.o. 3.1), nicht geschlossen werden, dass diese sozusagen automatisch medizinisch notwendig ist (vgl. BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 57f.; U.v. 30.1.2007 - 14 B 03.125 - juris Rn. 20; VGH B-W, B.v. 14.1.1999 - 4 S 1086/96 - juris Rn. 7, U.v. 26.7.2010 - 10 S 3384/08 - juris Rn. 29ff. zu § 6 BhV).

    Daher ist eine Behandlungsmethode dann "wissenschaftlich nicht allgemein anerkannt", wenn eine Einschätzung ihrer Wirksamkeit und Geeignetheit durch die in der jeweiligen medizinischen Fachrichtung tätigen Wissenschaftler nicht vorliegt oder wenn die überwiegende Mehrheit der mit der Methode befassten Wissenschaftler die Erfolgsaussichten als ausgeschlossen oder jedenfalls gering beurteilt (BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 55 m.w.N.).

    a) Aus dem Fürsorgeprinzip kann sich in Verbindung mit § 7 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 BayBhV ausnahmsweise eine Verpflichtung des Dienstherrn ergeben, Beihilfe zu "dem Grunde nach" notwendigen Aufwendungen für eine Behandlung zu leisten, deren Wirksamkeit nicht allgemein wissenschaftlich anerkannt ist (BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 56).

    Unter den genannten Voraussetzungen wird ein verantwortungsbewusster Arzt auch solche Behandlungsmethoden in Erwägung ziehen, die nicht dem allgemeinen Standard der medizinischen Wissenschaft entsprechen, aber nach ernst zu nehmender Auffassung noch Aussicht auf Erfolg bieten (vgl. BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 57 m.w.N.; B.v. 17.2.2011 - 14 ZB 10.1403 - juris Rn. 8; OVG Hamburg, U.v. 24.9.2004 - 1 Bf 47/01 - juris Rn. 41; OVG Lüneburg, U.v. 14.9.2004 - 5 LB 141/04 Rn. 31; BVerwG, U.v. 18.6.1998 - 2 C 24/97 - NJW 1998, 3436 Leitsatz).

  • VG München, 10.12.2015 - M 17 K 15.1578

    Abgewiesene Klage

    2.1 Bei der Prüfung der Notwendigkeit ist zwar regelmäßig der Beurteilung des behandelnden Arztes zu folgen, dies gilt jedoch nicht für wissenschaftlich nicht anerkannte Methoden (BVerwG, U. v. 29.06.1995 - 2 C 15/94 - NJW 1996, 801 f. m. w. N.; BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 53 f.).

    Insbesondere kann aus dem Umstand, dass eine nicht anerkannte Heilmethode nicht explizit in der Anlage zu § 7 Abs. 5 BayBhV aufgeführt ist, nicht geschlossen werden, dass diese sozusagen automatisch medizinisch notwendig ist (vgl. BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 57 f.; U. v. 30.01.2007 - 14 B 03.125 - juris Rn. 20; VGH BW, B. v. 14.01.1999 - 4 S 1086/96 - juris Rn. 7; U. v. 26.07.2010 - 10 S 3384/08 - juris Rn. 29 ff. zu § 6 BhV).

    2.2.1 Aus dem Fürsorgeprinzip kann sich in Verbindung mit § 7 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 BayBhV ausnahmsweise eine Verpflichtung des Dienstherrn ergeben, Beihilfe zu "dem Grunde nach" notwendigen Aufwendungen für eine Behandlung zu leisten, wenn die Wirksamkeit nicht allgemein wissenschaftlich anerkannt ist (BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 56).

    Unter den genannten Voraussetzungen wird ein verantwortungsbewusster Arzt auch solche Behandlungsmethoden in Erwägung ziehen, die nicht dem allgemeinen Standard der medizinischen Wissenschaft entsprechen, aber nach ernst zu nehmender Auffassung noch Aussicht auf Erfolg bieten (vgl. BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 57 m. w. N.; BVerwG, U. v. 18.06.1998 - 2 C 24/97 - NJW 1998, 3436 Lts.).

  • VG München, 13.10.2016 - M 17 K 15.2600

    Keine Beihilfe für wissenschaftlich nicht allgemein anerkannte Behandlung

    3.2.1 Bei der Prüfung der Notwendigkeit ist zwar regelmäßig der Beurteilung des behandelnden Arztes zu folgen, dies gilt jedoch nicht für wissenschaftlich nicht anerkannte Methoden (BVerwG, U.v. 29.06.1995 - 2 C 15/94 - NJW 1996, 801 f. m. w. N.; BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 53 f.).

    Insbesondere kann aus dem Umstand, dass eine nicht anerkannte Heilmethode nicht explizit in der Anlage zu § 7 Abs. 5 BayBhV aufgeführt ist, nicht geschlossen werden, dass diese sozusagen automatisch medizinisch notwendig ist (vgl. BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 57 f.; U.v. 30.01.2007 - 14 B 03.125 - juris Rn. 20; VGH BW, B.v. 14.01.1999 - 4 S 1086/96 - juris Rn. 7; U.v. 26.07.2010 - 10 S 3384/08 - juris Rn. 29 ff. zu § 6 BhV).

    Aus dem Fürsorgeprinzip kann sich in Verbindung mit § 7 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 BayBhV ausnahmsweise eine Verpflichtung des Dienstherrn ergeben, Beihilfe zu "dem Grunde nach" notwendigen Aufwendungen für eine Behandlung zu leisten, wenn die Wirksamkeit nicht allgemein wissenschaftlich anerkannt ist (BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 56).

    Unter den genannten Voraussetzungen wird ein verantwortungsbewusster Arzt auch solche Behandlungsmethoden in Erwägung ziehen, die nicht dem allgemeinen Standard der medizinischen Wissenschaft entsprechen, aber nach ernst zu nehmender Auffassung noch Aussicht auf Erfolg bieten (vgl. BayVGH, U.v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 57 m. w. N.; BVerwG, U.v. 18.06.1998 - 2 C 24/97 - NJW 1998, 3436 Lts.).

  • VG München, 19.11.2015 - M 17 K 14.3058

    Abgewiesene Klage im Streit um Beihilfe für nicht verschreibungspflichtige

    Da eine solche aus den Beihilfevorschriften auch nicht ableitbar ist, können die allgemeinen - aber engeren - Definitionen des Arzneimittelgesetzes (vgl. § 2 Abs. 1 AMG) bzw. bei sog. Funktionsarzneimitteln Art. 1 der Richtlinie 2001/83/EG als Ausgangspunkt für die Bestimmung der im Beihilferecht verwendeten gleichlautenden Begriffe dienen (vgl. BVerwG, U. v. 30.5.1996 - 2 C 5.95 - ZBR 1996, 314 zu § 4 Abs. 1 Nr. 6 BVO RhPf; BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 26 m. w. N.; Mildenberger, Beihilferecht in Bund, Ländern und Kommunen, Stand Januar 2014, § 22 BBhV Anm. 3 (1)).

    Dafür ist die - nach wissenschaftlicher oder allgemeiner Verkehrsanschauung bestehende - objektive (Zweck-) Bestimmung entscheidend, also die Eignung des jeweils in Rede stehenden Mittels und namentlich des darin enthaltenen Wirkstoffs, durch Einwirkung auf den menschlichen Körper zur Heilung oder Linderung einer Krankheit zu dienen (vgl. BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 29 m. w. N.).

    Sie würde lediglich dann die - medizinische - Notwendigkeit (und Angemessenheit) der Aufwendungen für Tromcardin im Sinne von Art. 96 Abs. 2 Satz 1 BayBG i. V. m. § 7 Abs. 1 Nr. 1 BayBhV belegen, wenn das Präparat ein Arzneimittel im beihilferechtlichen Sinne wäre und zur Behandlung der beim Kläger vorliegenden Erkrankungen als wissenschaftlich allgemein anerkannte Behandlungsmethode anzusehen wäre (vgl. BayVGH, U. v. 13.12.2010 - 14 BV 08.1982 - juris Rn. 53) oder der Kläger die strengen Voraussetzungen erfüllen würde, unter denen ausnahmsweise eine Gewährung von Beihilfeleistungen trotz fehlender wissenschaftlicher Anerkennung der Behandlungsmethode möglich ist (vgl. BayVGH, U. v. 13.12.2010 a. a. O. Rn. 56 m. w. N.).

  • VG Gera, 03.04.2017 - 1 K 546/16

    Gewährung von Beihilfe - Abrechnung einer Analogziffer der GOÄ - hier:

  • VGH Bayern, 24.07.2014 - 14 ZB 14.1045

    Beihilfe; Tromcardin complex; Nahrungsergänzungsmittel; diätetisches

  • VGH Bayern, 03.08.2015 - 14 ZB 15.1012

    Arzneimittel im beihilferechtlichen Sinne (verneint für: B-Complex Nr. 12, Selen

  • VG München, 06.11.2014 - M 17 K 14.892

    Kein Anspruch auf Gewährung einer Beihilfe zur homöopathischen Behandlung einer

  • VGH Bayern, 09.10.2013 - 14 ZB 12.1629

    Beihilfe; Tromcardin complex; Nahrungsergänzungsmittel; ergänzende bilanzierte

  • VG Neustadt, 17.12.2014 - 1 K 101/14

    Beihilfefähigkeit von Nahrungsergänzungsmitteln

  • VG München, 17.08.2015 - M 17 K 15.1706

    Beihilfe; fehlende Apothekenpflicht; Nahrungsergänzungsmittel

  • VGH Bayern, 10.05.2011 - 14 ZB 11.442

    Keine ernstlichen Zweifel

  • VG Würzburg, 26.02.2019 - W 1 K 18.772

    Keine Beihilfe zu Aufwendungen für eine nicht allgemein wissenschaftlich

  • VG Würzburg, 02.08.2016 - W 1 K 15.21

    Zur Frage der Beihilfefähigkeit von ärztlich verordneten Vitamintabletten

  • VG München, 11.06.2021 - M 17 K 19.5409

    Anspruch auf Gewährung weiterer Beihilfe

  • VGH Bayern, 29.01.2019 - 14 ZB 18.663

    Abgelehnter Antrag auf Berufungszulassung

  • VGH Bayern, 18.02.2015 - 14 ZB 13.1022

    Beihilfe

  • VG München, 12.07.2016 - M 17 K 16.2357

    Keine Beihilfe für nicht apothekenpflichtige Nahrungsergänzungsmittel

  • VG Würzburg, 15.01.2015 - W 1 K 13.12

    Beihilfe; Prostatavergrößerung (Hyperplasie); Prostatakarzinom; wissenschaftlich

  • VG München, 22.03.2018 - M 17 K 17.4946

    Beihilferechtlicher Leistungsausschluss

  • VG Würzburg, 25.03.2013 - W 1 K 12.815

    Adrenomyeloleuropathie (AMN); Behandlung mit Lorenzo's Öl; Beihilfefähigkeit;

  • VGH Bayern, 13.02.2012 - 14 ZB 11.1734

    Keine ernstlichen Zweifel

  • VGH Hessen, 30.06.2020 - 1 A 1287/16

    Beihilfefähigkeit sensomotorischer Fußeinlagen

  • VG München, 27.10.2011 - M 17 K 10.3831

    Nahrungsergänzungsmittel; Vitaminpräparate; medizinische Notwendigkeit

  • VG Würzburg, 27.09.2016 - W 1 K 14.900

    CT-gesteuerte Facetteninfiltration ist keine medizinisch notwendige

  • VGH Baden-Württemberg, 02.08.2012 - 2 S 2631/10

    Beihilfefähigkeit von Nahrungsergänzungsmitteln

  • VG München, 28.06.2011 - M 17 K 10.4119

    Nahrungsergänzungsmittel; Beihilfefähigkeit

  • VGH Bayern, 14.12.2020 - 14 ZB 19.2497

    Erfolgloser Berufungszulassungsantrag gegen Ablehnung der Beihilfefähigkeit für

  • VGH Bayern, 24.07.2015 - 14 ZB 15.372

    Degenerative Gelenkerkrankungen der Kniegelenke

  • VG Regensburg, 13.03.2015 - RO 8 K 14.2155

    Beihilfe für Nahrungsergänzungsmittel

  • VG Minden, 29.03.2011 - 10 K 2183/09

    Die Beurteilung beihilferechtlicher Ansprüche bemisst sich nach den zum Zeitpunkt

  • VG Greifswald, 25.09.2014 - 6 A 77/13

    Beihilfefähigkeit von selbstständigen ärztlichen Leistungen, die in das

  • VG München, 14.03.2012 - M 17 K 10.5250

    Nahrungsergänzungsmittel

  • VG Augsburg, 16.02.2018 - Au 2 K 17.350

    Keine Beihilfe für Nahrungsergänzungsmittel

  • VG Düsseldorf, 25.06.2013 - 26 K 2842/12

    Beihilfe; Ernährung; Nahrungsergänzungsmittel; Demenz; Sondennahrung;

  • VG München, 18.01.2018 - M 17 M 17.46968

    Erinnerung gegen Kostenfestsetzungsbeschluss wegen Nichtberücksichtigung von

  • VG Würzburg, 13.03.2013 - W 1 K 13.15

    X-chromosonal rezessive Ichtyose; Beihilfeanspruch für Körperpflegemittel; Eubos

  • VG Regensburg, 09.03.2021 - RO 12 K 19.1032

    Beihilfefähige Aufwendungen, Beihilfestelle, Beihilfeberechtigte,

  • VG München, 15.10.2020 - M 17 K 18.3821

    Beihilfefähigkeit einer minimalinvasiven epiduralen Neurolyse und Neuroplastik

  • VG Greifswald, 25.09.2014 - 6 A 902/12

    Beihilfefähigkeit des Präparats Sanopal

  • VG Bayreuth, 24.06.2014 - B 5 K 11.371

    Beihilfeleistungen zu Kreuzbandoperation; Doppelbündeltechnik; Schwellenwert;

  • VG Ansbach, 31.05.2011 - AN 15 K 11.00291

    Beihilferecht; Aufwendungen für ein Blutdruckmessgerät

  • VG München, 03.03.2011 - M 17 K 09.712

    Magnetfeldtherapie bei Tinnitus

  • VGH Bayern, 17.02.2011 - 14 ZB 10.1403

    Keine ernstlichen Zweifel

  • VG Ansbach, 14.06.2018 - AN 1 K 17.01701

    Orthomolekulare medizinische Behandlung ist keine wissenschaftlich anerkannte

  • VG München, 21.04.2016 - M 17 K 15.5498

    Keine Betriebskostenförderung für die Aufnahme weiterer 14 Gastkinder in eine

  • VG Augsburg, 25.02.2016 - Au 2 K 15.1838

    Kein Aufwendungsersatz auf Beihilfeleistungen für wissentschaftlich nicht

  • VG Würzburg, 10.03.2015 - W 1 M 14.443

    Sachverständigenvergütung; medizinisches Gutachten; Honorargruppe; hoher

  • VG München, 14.09.2012 - M 17 K 12.1659

    Nahrungsergänzungsmittel

  • VGH Bayern, 28.02.2012 - 14 ZB 11.792

    Zulassungsantrag; ernstliche Zweifel; Verfahrensfehler; Divergenz;

  • VG Bayreuth, 23.03.2021 - B 5 K 19.1204

    Ausschluss der extrakorporalen Stoßwellentherapie, Analogiefähigkeit der Anlage 2

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