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   OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 215/18   

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OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 215/18 (https://dejure.org/2019,39691)
OLG Köln, Entscheidung vom 18.04.2019 - 15 U 215/18 (https://dejure.org/2019,39691)
OLG Köln, Entscheidung vom 18. April 2019 - 15 U 215/18 (https://dejure.org/2019,39691)
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Wird zitiert von ... (9)Neu Zitiert selbst (49)

  • OLG Köln, 02.07.2015 - 15 U 21/15
    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 215/18
    Auch nach der Rspr. des Senats (Senat v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.) komme es auf das tatsächliche Ausmaß einer Gefährdung der Rückzugsfunktion durch mögliche Schaulustige und/oder gar Sicherheitsbedenken an; hier sei die "Gefahr" des Eindringens Unbefugter aber nur in etwa so groß wie diejenige, dass es jemand schaffe, in die Nähe des Wochenenddomizils des US-Präsidenten zu gelangen.

    Das Landgericht hat zu Recht ausgeführt, dass ein Eingriff in die Privatsphäre der Betroffenen vorliegen kann, wenn Fotos von der Außenansicht eines Wohnhauses einer Person gegen deren Willen unter Namensnennung veröffentlicht und verbreitet werden, sofern dadurch in die durch die Umfriedung des Grundstücks geschaffene Privatsphäre eingedrungen und das Recht der betroffenen Person auf Selbstbestimmung bei der Offenbarung ihrer persönlichen Lebensumstände beeinträchtigt wird (st. Rspr., vgl. BGH v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 Rn. 11; v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762, 763; v. 09.12.2003 - VI ZR 404/02, NJW 2004, 766, 767; BVerfG v. 02.05.2006 - 1 BvR 507/01, NJW 2006, 2836 Rn. 13 f./19; Senat v. 07.03.2019 - 15 U 118/18, n.v.; v. 05.10.2017/29.08.2017 - 15 U 96/17, n.v.; v. 26.01.2017 - 15 U 103/16, n.v.; v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.; v. 22.01.2013 - 15 U 101/12, n.v.; KG v. 06.02.2012 - 10 U 50/11, BeckRS 2012, 11356; v. 14.04.2005 - 10 U 103/04, NJW 2005, 2320; v. 16.04.2004 - 9 U 10/04, juris; OLG Saarbrücken v. 17.06.2015 - 5 U 56/14, juris Rn. 23/25; OLG Hamburg v. 21.06.2011 - 7 U 28/11, juris; v. 31.01.2006 - 7 U 108/05, AfP 2006, 182; v. 28.09.2004 - 7 U 60/04, NJW-RR 2005, 414; OLG Celle v. 28.09.1979 - 13 U 86/79, MDR 1980, 311; Amtsgericht Charlottenburg v. 28.11.2008 - 235 C 179/08, AfP 2009, 91 und aus dem Schrifttum Endress Wanckel , Foto- und BildR, 5. Aufl. 2017, Rn. 78 - 84 m.w.N.).

    Kriterium kann bei einer Aufdeckung der Anonymität vor allem sein, dass dadurch die "Gefahr" entsteht, dass das Objekt in seiner Eignung als Rückzugsbereich individueller Lebensgestaltung beeinträchtigt wird, etwa wenn die Veröffentlichung (abstrakt) geeignet ist, eine erhöhte Beobachtung des Anwesens durch Dritte hervorzurufen und/oder Schaulustige anzuziehen (BGH v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 Rn. 12; Senat v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.; KG v. 06.02.2012 - 10 U 50/11, BeckRS 2012, 11356; v. 14.04.2005 - 10 U 103/04, NJW 2005, 2320; OLG Hamburg v. 28.09.2004 - 7 U 60/04, NJW-RR 2005, 414).

    Für eine Verletzung genügen kann zudem aber auch, wenn in Verbindung mit der Namensnennung einem breiten Publikum - und nicht nur den Bewohnern selbst (zu einem solchen Fall mit dem Anbieten von Luftbildern zu Zwecken des Eigenverkaufs OLG Oldenburg v. 12.10.1987 - 13 U 59/87, NJW-RR 1988, 951) - so besondere Einblicke in private Lebensbereiche, Wohnsituation und auch die persönlichen Lebensumstände der Betroffenen gegeben werden, welche sonst nicht bereits allseits bekannt sind und allenfalls - wenn überhaupt - von wenigen Passanten vor Ort eingesehen werden könnten (BGH v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762, 763; OLG Saarbrücken v. 17.06.2015 - 5 U 56/14, juris Rn. 25; siehe auch Senat v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.; v. 22.01.2013 - 15 U 101/12, n.v.).

    Dass es nur um eine Nutzung eines Anwesens als Feriendomizil geht, steht einem Schutz über das allgemeine Persönlichkeitsrecht ebenfalls nicht entgegen, zumal gerade dort die Rückzugsfunktion besonders betroffen sein kann (BGH v. 09.12.2003 - VI ZR 404/02, NJW 2004, 766; v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762; Senat v. 26.01.2017 - 15 U 103/16, n.v.; für mehrere Wohnsitze und selbst bei Verkaufsabsicht auch Senat v. 22.01.2013 - 15 U 101/12, n.v.; v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.).

    Umgekehrt wiegt der Schutz der Persönlichkeit des Betroffenen umso schwerer, je geringer der Informationswert für die Allgemeinheit ist (BGH v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762, 764; siehe gerade auch für die Veröffentlichung von Sachfotos auch Senat v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.; v. 14.04.2005 - 10 U 103/04, NJW 2005, 2320).

    Zwar wird man bei der Abwägung berücksichtigen, ob es für einen Ortsfremden nicht einfach ist, ein Objekt anhand einer Berichterstattung zu lokalisieren, so dass deswegen die Gefahr, dass Leser zum Aufsuchen animiert werden (Anlock- und Anreizwirkung), geringer ausfällt (BGH v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 Rn. 18; vgl. auch BVerfG v. 02.05.2006 - 1 BvR 507/01, NJW 2006, 2836 Rn. 19 und Senat v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v. zu Villa in USA mit nur vagen Angaben).

    Bei der Abwägung ist daneben eben auch ein Kriterium, ob in der Bild- und/oder begleitenden Wortberichterstattung nähere Informationen über die Gestaltung des Grundstücks vermittelt werden, die eine Schlussfolgerung über den eigenen Geschmack der Betroffenen ermöglichen (Senat v. 26.01.2017 - 15 U 103/16, n.v. sowie gerade zu einer Inneneinrichtung auch Senat v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.) und die dem normalen Betrachter und Passanten sonst zweifelsfrei verschlossen blieben.

    dd) Einen etwas tiefergehenden Eingriff in die Privatsphäre der Verfügungskläger stellt dann zwar die Preisgabe des Kaufpreises dar (zu Wertangaben auch Senat v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.).

  • BGH, 19.05.2009 - VI ZR 160/08

    Berichterstattung über Hauskauf Joschka Fischers war zulässig

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 215/18
    Es mache keinen Unterschied, ob der Erwerb einer solchen Luxusimmobilie durch ehemalige Politiker wie im Fall BGH v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 - H - offengelegt werde oder nur der Wandel von einem ehemals unbekannten Cart-Fahrer zum Immobilienmilliardär, zumal es der Presse obliege, selbst zu bestimmen, was sie des öffentlichen Interesses für wert halte.

    Das Landgericht hat zu Recht ausgeführt, dass ein Eingriff in die Privatsphäre der Betroffenen vorliegen kann, wenn Fotos von der Außenansicht eines Wohnhauses einer Person gegen deren Willen unter Namensnennung veröffentlicht und verbreitet werden, sofern dadurch in die durch die Umfriedung des Grundstücks geschaffene Privatsphäre eingedrungen und das Recht der betroffenen Person auf Selbstbestimmung bei der Offenbarung ihrer persönlichen Lebensumstände beeinträchtigt wird (st. Rspr., vgl. BGH v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 Rn. 11; v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762, 763; v. 09.12.2003 - VI ZR 404/02, NJW 2004, 766, 767; BVerfG v. 02.05.2006 - 1 BvR 507/01, NJW 2006, 2836 Rn. 13 f./19; Senat v. 07.03.2019 - 15 U 118/18, n.v.; v. 05.10.2017/29.08.2017 - 15 U 96/17, n.v.; v. 26.01.2017 - 15 U 103/16, n.v.; v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.; v. 22.01.2013 - 15 U 101/12, n.v.; KG v. 06.02.2012 - 10 U 50/11, BeckRS 2012, 11356; v. 14.04.2005 - 10 U 103/04, NJW 2005, 2320; v. 16.04.2004 - 9 U 10/04, juris; OLG Saarbrücken v. 17.06.2015 - 5 U 56/14, juris Rn. 23/25; OLG Hamburg v. 21.06.2011 - 7 U 28/11, juris; v. 31.01.2006 - 7 U 108/05, AfP 2006, 182; v. 28.09.2004 - 7 U 60/04, NJW-RR 2005, 414; OLG Celle v. 28.09.1979 - 13 U 86/79, MDR 1980, 311; Amtsgericht Charlottenburg v. 28.11.2008 - 235 C 179/08, AfP 2009, 91 und aus dem Schrifttum Endress Wanckel , Foto- und BildR, 5. Aufl. 2017, Rn. 78 - 84 m.w.N.).

    Anderes kann jedoch selbst in einem solchen Fall gelten, wenn durch die Beiordnung des Namens der Bewohner die zuvor gegebene Anonymität eines Grundstücks aufgehoben wird, so dass die Abbildungen erstmals einer konkreten Person zugeordnet werden und dadurch einen zusätzlichen Informationsgehalt gewinnen (BGH v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 Rn. 10; Senat v. 26.01.2017 - 15 U 103/16, n.v.; v. 22.01.2013 - 15 U 101/12, n.v.).

    Kriterium kann bei einer Aufdeckung der Anonymität vor allem sein, dass dadurch die "Gefahr" entsteht, dass das Objekt in seiner Eignung als Rückzugsbereich individueller Lebensgestaltung beeinträchtigt wird, etwa wenn die Veröffentlichung (abstrakt) geeignet ist, eine erhöhte Beobachtung des Anwesens durch Dritte hervorzurufen und/oder Schaulustige anzuziehen (BGH v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 Rn. 12; Senat v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.; KG v. 06.02.2012 - 10 U 50/11, BeckRS 2012, 11356; v. 14.04.2005 - 10 U 103/04, NJW 2005, 2320; OLG Hamburg v. 28.09.2004 - 7 U 60/04, NJW-RR 2005, 414).

    (1) Soweit sich die Verfügungsbeklagte vor allem auf die Entscheidung des Bundesgerichtshofes v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 beruft, verkennt sie dabei schon, dass sich der damals betroffene Politiker ("politicians/personnes politiques") auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Politikbetrieb deutlich strengeren Anforderungen in Sachen Privatsphäreschutz unterwerfen lassen musste als die Verfügungskläger, die zwar keine Privatpersonen ("ordinary person/personne ordinaire") sind, als sonstige im öffentlichen Leben oder im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehende Personen ("public figures/personnes publiques", zur Zugehörigkeit zu dieser Gruppe zum Verfügungskläger auch BGH v. 29.11.2016 - VI ZR 382/15, GRUR 2017, 304 Rn. 27) aber jedenfalls einen im Vergleich zu Politikern weitergehenden Schutz genießen (vgl. zur Unterscheidung zwischen den drei Personengruppen bei der Abwägung allg. EGMR v. 10.07.2014 - 48311/10, NJW 2015, 1501 Rn. 54 - K AG/Deutschland Nr. 2 und BGH v. 06.02.2018 - VI ZR 76/17, NJW 2018, 1820 Rn. 19; v. 29.05.2018 - VI ZR 56/17, NJW-RR 2018, 1063 Rn. 17).

    Soweit im Fall BGH v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 Rn. 16 die konkrete Berichterstattung zudem auch eindeutig geeignet war, gesellschafts- und sozialkritische Überlegungen der Leser anzuregen, weil die Frage nach der Finanzierung einer hochpreisigen Immobilie durch einen Berufspolitiker und dessen Wandel (vom linken WG-Mitglied zum Villenbesitzer) näher beleuchtet wurde, ist der vorliegende Fall damit nicht vergleichbar, zumal sich die Berichterstattung - wie ausgeführt - zu solchen Fragen nicht verhält.

    Zwar wird man bei der Abwägung berücksichtigen, ob es für einen Ortsfremden nicht einfach ist, ein Objekt anhand einer Berichterstattung zu lokalisieren, so dass deswegen die Gefahr, dass Leser zum Aufsuchen animiert werden (Anlock- und Anreizwirkung), geringer ausfällt (BGH v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 Rn. 18; vgl. auch BVerfG v. 02.05.2006 - 1 BvR 507/01, NJW 2006, 2836 Rn. 19 und Senat v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v. zu Villa in USA mit nur vagen Angaben).

  • BGH, 09.12.2003 - VI ZR 373/02

    Luftbildaufnahmen ja, Wegbeschreibung nein

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 215/18
    Das Landgericht hat zu Recht ausgeführt, dass ein Eingriff in die Privatsphäre der Betroffenen vorliegen kann, wenn Fotos von der Außenansicht eines Wohnhauses einer Person gegen deren Willen unter Namensnennung veröffentlicht und verbreitet werden, sofern dadurch in die durch die Umfriedung des Grundstücks geschaffene Privatsphäre eingedrungen und das Recht der betroffenen Person auf Selbstbestimmung bei der Offenbarung ihrer persönlichen Lebensumstände beeinträchtigt wird (st. Rspr., vgl. BGH v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 Rn. 11; v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762, 763; v. 09.12.2003 - VI ZR 404/02, NJW 2004, 766, 767; BVerfG v. 02.05.2006 - 1 BvR 507/01, NJW 2006, 2836 Rn. 13 f./19; Senat v. 07.03.2019 - 15 U 118/18, n.v.; v. 05.10.2017/29.08.2017 - 15 U 96/17, n.v.; v. 26.01.2017 - 15 U 103/16, n.v.; v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.; v. 22.01.2013 - 15 U 101/12, n.v.; KG v. 06.02.2012 - 10 U 50/11, BeckRS 2012, 11356; v. 14.04.2005 - 10 U 103/04, NJW 2005, 2320; v. 16.04.2004 - 9 U 10/04, juris; OLG Saarbrücken v. 17.06.2015 - 5 U 56/14, juris Rn. 23/25; OLG Hamburg v. 21.06.2011 - 7 U 28/11, juris; v. 31.01.2006 - 7 U 108/05, AfP 2006, 182; v. 28.09.2004 - 7 U 60/04, NJW-RR 2005, 414; OLG Celle v. 28.09.1979 - 13 U 86/79, MDR 1980, 311; Amtsgericht Charlottenburg v. 28.11.2008 - 235 C 179/08, AfP 2009, 91 und aus dem Schrifttum Endress Wanckel , Foto- und BildR, 5. Aufl. 2017, Rn. 78 - 84 m.w.N.).

    Für eine Verletzung genügen kann zudem aber auch, wenn in Verbindung mit der Namensnennung einem breiten Publikum - und nicht nur den Bewohnern selbst (zu einem solchen Fall mit dem Anbieten von Luftbildern zu Zwecken des Eigenverkaufs OLG Oldenburg v. 12.10.1987 - 13 U 59/87, NJW-RR 1988, 951) - so besondere Einblicke in private Lebensbereiche, Wohnsituation und auch die persönlichen Lebensumstände der Betroffenen gegeben werden, welche sonst nicht bereits allseits bekannt sind und allenfalls - wenn überhaupt - von wenigen Passanten vor Ort eingesehen werden könnten (BGH v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762, 763; OLG Saarbrücken v. 17.06.2015 - 5 U 56/14, juris Rn. 25; siehe auch Senat v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.; v. 22.01.2013 - 15 U 101/12, n.v.).

    Gerade bei Luftbildern, aber auch sonst, kann für die Abwägung dabei dann auch ein wesentliches Kriterium sein, dass jemand unter Überwindung bestehender Hindernisse oder mit geeigneten Hilfsmitteln (zum Beispiel Teleobjektiv, Leiter, Flugzeug) den räumlichen Lebensbereich eines anderen bewusst "ausspäht" (BGH v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762, 763 f.).

    Dass es nur um eine Nutzung eines Anwesens als Feriendomizil geht, steht einem Schutz über das allgemeine Persönlichkeitsrecht ebenfalls nicht entgegen, zumal gerade dort die Rückzugsfunktion besonders betroffen sein kann (BGH v. 09.12.2003 - VI ZR 404/02, NJW 2004, 766; v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762; Senat v. 26.01.2017 - 15 U 103/16, n.v.; für mehrere Wohnsitze und selbst bei Verkaufsabsicht auch Senat v. 22.01.2013 - 15 U 101/12, n.v.; v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.).

    Auch wenn eine Berichterstattung über Anwesen Prominenter in erster Linie häufig nur das Bedürfnis einer mehr oder minder breiten Leserschicht nach oberflächlicher Unterhaltung befriedigen wird (vgl. auch Senat v. 22.01.2013 - 15 U 101/12, n.v.), ist sie vom Grundrecht der Pressefreiheit (Art. 5 Abs. 1 GG) umfasst, denn die Pressefreiheit gilt für alle Presseveröffentlichungen ohne Rücksicht auf ihren Wert (vgl. etwa BGH v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762, 764); auch ein unterhaltender Charakter einer Berichterstattung allein ist nicht schädlich.

    Umgekehrt wiegt der Schutz der Persönlichkeit des Betroffenen umso schwerer, je geringer der Informationswert für die Allgemeinheit ist (BGH v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762, 764; siehe gerade auch für die Veröffentlichung von Sachfotos auch Senat v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.; v. 14.04.2005 - 10 U 103/04, NJW 2005, 2320).

    Speziell bei Luftbildern oder unpersönlichen Außenansichten eines Gebäudes kann zwar zu Gunsten der Presse zu berücksichtigen sein, dass diese - wenn eine Wegbeschreibung fehlt und die konkrete Lage des Objekts sich nicht aus den Bildern selbst ergibt - wegen des "Abstraktionsgrads" nicht wirklich entscheidend in den Kernbereich der Privatsphäre eingreifen (BGH v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762, 764; vgl. auch Senat v. 11.11.2014 - 15 W 40/14, n.v.).

  • BGH, 29.05.2018 - VI ZR 56/17

    Anspruch auf Unterlassung einer Bild- und Wortberichterstattung bezogen auf ein

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 215/18
    Auch Aspekte aus ihrem Privatleben wie beispielsweise die Normalität ihres Alltagslebens können daher durchaus der Meinungsbildung zu Fragen von allgemeinem Interesse dienen (st. Rspr., vgl. etwa nur BGH v. 06.02.2018 - VI ZR 76/17, NJW 2018, 1820 Rn. 13; ; v. 29.05.2018 - VI ZR 56/17, NJW-RR 2018, 1063 Rn. 12).

    (1) Soweit sich die Verfügungsbeklagte vor allem auf die Entscheidung des Bundesgerichtshofes v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 beruft, verkennt sie dabei schon, dass sich der damals betroffene Politiker ("politicians/personnes politiques") auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Politikbetrieb deutlich strengeren Anforderungen in Sachen Privatsphäreschutz unterwerfen lassen musste als die Verfügungskläger, die zwar keine Privatpersonen ("ordinary person/personne ordinaire") sind, als sonstige im öffentlichen Leben oder im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehende Personen ("public figures/personnes publiques", zur Zugehörigkeit zu dieser Gruppe zum Verfügungskläger auch BGH v. 29.11.2016 - VI ZR 382/15, GRUR 2017, 304 Rn. 27) aber jedenfalls einen im Vergleich zu Politikern weitergehenden Schutz genießen (vgl. zur Unterscheidung zwischen den drei Personengruppen bei der Abwägung allg. EGMR v. 10.07.2014 - 48311/10, NJW 2015, 1501 Rn. 54 - K AG/Deutschland Nr. 2 und BGH v. 06.02.2018 - VI ZR 76/17, NJW 2018, 1820 Rn. 19; v. 29.05.2018 - VI ZR 56/17, NJW-RR 2018, 1063 Rn. 17).

    Auch BGH v. 29.05.2018 - VI ZR 56/17, GRUR 2018, 964 Rn. 28 ff. geht jedoch zutreffend davon aus, dass auch (nur) bei einer Wortberichterstattung eine umfassende Abwägung der widerstreitenden Interessen notwendig wird und auch dort jeweils auf ein überwiegendes Informationsinteresse im Einzelfall abzustellen ist (a.a.O., Rn 37 - im konkreten Fall Darstellung der Diskrepanz zwischen Alltag und Hofleben).

    Anders als die Lichtbilder, die den inneren Wohnbereich bildlich genau fixieren und dem Leser so einen virtuellen Eindruck von den geschützten Lebensbereichen der Verfügungskläger vermitteln, sind diese Angaben aus der reinen Wortberichterstattung noch nicht geeignet, dem Leser einen "tieferen Einblick in persönliche Lebensumstände" zu vermitteln (zu diesem Kriterium BGH v. 29.05.2018 - VI ZR 56/17, GRUR 2018, 964, Rn. 34 f.).

    aa) Das Landgericht hat die abstrakten Grundsätze zum sog. abgestuften Schutzkonzept bei der Beurteilung der Zulässigkeit von Bildveröffentlichungen nach §§ 22 f. KUG zutreffend herausgearbeitet, worauf hier zur Meidung von unnötigen Wiederholungen Bezug genommen werden kann (vgl. zudem BGH v. 29.05.2018 - VI ZR 56/17, GRUR 2018, 964 Rn. 9 - 19 sowie etwa Senat v. 22.11.2018 - 15 U 96/18, BeckRS 2018, 29811; v. 08.10.2018 - 15 U 110/18, BeckRS 2018, 26059).

    (1) Auch insofern kann wegen der abstrakten Grundsätze zur Meidung unnötiger Wiederholungen auf die zutreffenden Ausführungen des Landgerichts verwiesen werden (vgl. zudem etwa BGH v. 29.05.2018 - VI ZR 56/17, GRUR 2018, 964 Rn. 9 - 19 sowie Senat v. 22.11.2018 - 15 U 96/18, BeckRS 2018, 29811; v. 08.10.2018 - 15 U 110/18, BeckRS 2018, 26059).

  • KG, 06.02.2012 - 10 U 50/11

    Zur Veröffentlichung von Vermögensverhältnissen und Fotos von Wohnhäusern

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 215/18
    Das Landgericht hat zu Recht ausgeführt, dass ein Eingriff in die Privatsphäre der Betroffenen vorliegen kann, wenn Fotos von der Außenansicht eines Wohnhauses einer Person gegen deren Willen unter Namensnennung veröffentlicht und verbreitet werden, sofern dadurch in die durch die Umfriedung des Grundstücks geschaffene Privatsphäre eingedrungen und das Recht der betroffenen Person auf Selbstbestimmung bei der Offenbarung ihrer persönlichen Lebensumstände beeinträchtigt wird (st. Rspr., vgl. BGH v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 Rn. 11; v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762, 763; v. 09.12.2003 - VI ZR 404/02, NJW 2004, 766, 767; BVerfG v. 02.05.2006 - 1 BvR 507/01, NJW 2006, 2836 Rn. 13 f./19; Senat v. 07.03.2019 - 15 U 118/18, n.v.; v. 05.10.2017/29.08.2017 - 15 U 96/17, n.v.; v. 26.01.2017 - 15 U 103/16, n.v.; v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.; v. 22.01.2013 - 15 U 101/12, n.v.; KG v. 06.02.2012 - 10 U 50/11, BeckRS 2012, 11356; v. 14.04.2005 - 10 U 103/04, NJW 2005, 2320; v. 16.04.2004 - 9 U 10/04, juris; OLG Saarbrücken v. 17.06.2015 - 5 U 56/14, juris Rn. 23/25; OLG Hamburg v. 21.06.2011 - 7 U 28/11, juris; v. 31.01.2006 - 7 U 108/05, AfP 2006, 182; v. 28.09.2004 - 7 U 60/04, NJW-RR 2005, 414; OLG Celle v. 28.09.1979 - 13 U 86/79, MDR 1980, 311; Amtsgericht Charlottenburg v. 28.11.2008 - 235 C 179/08, AfP 2009, 91 und aus dem Schrifttum Endress Wanckel , Foto- und BildR, 5. Aufl. 2017, Rn. 78 - 84 m.w.N.).

    Kriterium kann bei einer Aufdeckung der Anonymität vor allem sein, dass dadurch die "Gefahr" entsteht, dass das Objekt in seiner Eignung als Rückzugsbereich individueller Lebensgestaltung beeinträchtigt wird, etwa wenn die Veröffentlichung (abstrakt) geeignet ist, eine erhöhte Beobachtung des Anwesens durch Dritte hervorzurufen und/oder Schaulustige anzuziehen (BGH v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 Rn. 12; Senat v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.; KG v. 06.02.2012 - 10 U 50/11, BeckRS 2012, 11356; v. 14.04.2005 - 10 U 103/04, NJW 2005, 2320; OLG Hamburg v. 28.09.2004 - 7 U 60/04, NJW-RR 2005, 414).

    Wie die Verfügungskläger unter Berufung auf die zu einer Wortberichterstattung über Wohnverhältnisse ergangene Entscheidung KG v. 06.02.2012 - 10 U 50/11, BeckRS 2012, 11356 zu Recht ausführen, ist für die Prüfung allein auf die konkrete Berichterstattung und deren durchschnittlichen Leserkreis abzustellen.

    Grundsätzlich geht es beim Schutz gegen die Veröffentlichung von Sachfotos aus Innenräumen darum, dass eine Preisgabe, wie der Betroffene lebt und mit welchen Dingen er sich umgibt, der Privatsphäre zuzurechnen ist (so Wanckel , in: Götting u.a., Hdb. PersönlichkeitsR, 2. Aufl. 2018, § 19 Rn. 18, der bei im Bau befindlichen Objekten deswegen darauf abstellt, welche Einrichtungs- und Ausstattungsmerkmale im abgelichteten Baustadium schon erkennbar sind, vgl. zu Umbauarbeiten einen Eingriff nur bejahend, soweit schon individuelle Merkmale des Gebäudes erkennbar gemacht werden, auch KG v. 06.02.2012 - 10 U 50/11, BeckRS 2012, 11356; gegen Eingriff bei Bildern nur aus einem Rohbau des Ferienhauses eines Prominenten OLG Hamburg v. 14.02.2006 - 7 U 92/05, n.v. bei fehlenden weiteren Informationen etwa zur konkreten Lage).

    Auch über die Preisgabe solcher Informationen zum Erwerb eines Anwesens ist - wie das Landgericht ausgeführt hat - aufgrund einer Abwägung des Rechts des Klägers auf Schutz seiner Persönlichkeit und Achtung seines Privatlebens aus Art. 1 Abs. 1, 2 Abs. 1 GG, Art. 8 Abs. 1 EMRK mit dem in Art. 5 Abs. 1 GG, Art. 10 EMRK verankerten Recht der Beklagten auf Meinungs- und Medienfreiheit zu entscheiden (vgl. auch KG v. 06.02.2012 - 10 U 50/11, BeckRS 2012, 11356).

  • KG, 14.04.2005 - 10 U 103/04

    Allgemeines Persönlichkeitsrecht: Persönlichkeitsrechtsverletzung durch

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 215/18
    Das Landgericht hat zu Recht ausgeführt, dass ein Eingriff in die Privatsphäre der Betroffenen vorliegen kann, wenn Fotos von der Außenansicht eines Wohnhauses einer Person gegen deren Willen unter Namensnennung veröffentlicht und verbreitet werden, sofern dadurch in die durch die Umfriedung des Grundstücks geschaffene Privatsphäre eingedrungen und das Recht der betroffenen Person auf Selbstbestimmung bei der Offenbarung ihrer persönlichen Lebensumstände beeinträchtigt wird (st. Rspr., vgl. BGH v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 Rn. 11; v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762, 763; v. 09.12.2003 - VI ZR 404/02, NJW 2004, 766, 767; BVerfG v. 02.05.2006 - 1 BvR 507/01, NJW 2006, 2836 Rn. 13 f./19; Senat v. 07.03.2019 - 15 U 118/18, n.v.; v. 05.10.2017/29.08.2017 - 15 U 96/17, n.v.; v. 26.01.2017 - 15 U 103/16, n.v.; v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.; v. 22.01.2013 - 15 U 101/12, n.v.; KG v. 06.02.2012 - 10 U 50/11, BeckRS 2012, 11356; v. 14.04.2005 - 10 U 103/04, NJW 2005, 2320; v. 16.04.2004 - 9 U 10/04, juris; OLG Saarbrücken v. 17.06.2015 - 5 U 56/14, juris Rn. 23/25; OLG Hamburg v. 21.06.2011 - 7 U 28/11, juris; v. 31.01.2006 - 7 U 108/05, AfP 2006, 182; v. 28.09.2004 - 7 U 60/04, NJW-RR 2005, 414; OLG Celle v. 28.09.1979 - 13 U 86/79, MDR 1980, 311; Amtsgericht Charlottenburg v. 28.11.2008 - 235 C 179/08, AfP 2009, 91 und aus dem Schrifttum Endress Wanckel , Foto- und BildR, 5. Aufl. 2017, Rn. 78 - 84 m.w.N.).

    Kriterium kann bei einer Aufdeckung der Anonymität vor allem sein, dass dadurch die "Gefahr" entsteht, dass das Objekt in seiner Eignung als Rückzugsbereich individueller Lebensgestaltung beeinträchtigt wird, etwa wenn die Veröffentlichung (abstrakt) geeignet ist, eine erhöhte Beobachtung des Anwesens durch Dritte hervorzurufen und/oder Schaulustige anzuziehen (BGH v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 Rn. 12; Senat v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.; KG v. 06.02.2012 - 10 U 50/11, BeckRS 2012, 11356; v. 14.04.2005 - 10 U 103/04, NJW 2005, 2320; OLG Hamburg v. 28.09.2004 - 7 U 60/04, NJW-RR 2005, 414).

    Umgekehrt wiegt der Schutz der Persönlichkeit des Betroffenen umso schwerer, je geringer der Informationswert für die Allgemeinheit ist (BGH v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762, 764; siehe gerade auch für die Veröffentlichung von Sachfotos auch Senat v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.; v. 14.04.2005 - 10 U 103/04, NJW 2005, 2320).

    Denn auch nach Auffassung des Senats genügt im Grundsatz schon eine abstrakte Gefahr zusätzlicher Beeinträchtigungen der Rückzugsfunktion eines Anwesens; konkrete Beeinträchtigungen sind keine Anspruchsvoraussetzung (so auch KG v. 14.04.2005 - 10 U 103/04, NJW 2005, 2320).

  • BGH, 09.12.2003 - VI ZR 404/02

    Luftaufnahmen von Prominentenvillen

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 215/18
    Mit dem Landgericht sei - ohne dass es darauf ankomme, in welchem Umfang und in welchen Bereichen möglicherweise Veränderungen im Objekt beabsichtigt seien - ohne Belang, dass auf den Fotos von den Innenbereichen das Mobiliar des Voreigentümers abgebildet sei, zumal sich dies dem Leser nicht erschließe, der ausdrücklich zum " Bummel... über das Anwesen " eingeladen worden sei, so dass - wie im Fall BGH v. 09.12.2002 - VI ZR 404/02, wo die Eigentumsverhältnisse am Grundstück auch andere waren - von einem Privatsphäreverstoß auszugehen sei.

    Das Landgericht hat zu Recht ausgeführt, dass ein Eingriff in die Privatsphäre der Betroffenen vorliegen kann, wenn Fotos von der Außenansicht eines Wohnhauses einer Person gegen deren Willen unter Namensnennung veröffentlicht und verbreitet werden, sofern dadurch in die durch die Umfriedung des Grundstücks geschaffene Privatsphäre eingedrungen und das Recht der betroffenen Person auf Selbstbestimmung bei der Offenbarung ihrer persönlichen Lebensumstände beeinträchtigt wird (st. Rspr., vgl. BGH v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 Rn. 11; v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762, 763; v. 09.12.2003 - VI ZR 404/02, NJW 2004, 766, 767; BVerfG v. 02.05.2006 - 1 BvR 507/01, NJW 2006, 2836 Rn. 13 f./19; Senat v. 07.03.2019 - 15 U 118/18, n.v.; v. 05.10.2017/29.08.2017 - 15 U 96/17, n.v.; v. 26.01.2017 - 15 U 103/16, n.v.; v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.; v. 22.01.2013 - 15 U 101/12, n.v.; KG v. 06.02.2012 - 10 U 50/11, BeckRS 2012, 11356; v. 14.04.2005 - 10 U 103/04, NJW 2005, 2320; v. 16.04.2004 - 9 U 10/04, juris; OLG Saarbrücken v. 17.06.2015 - 5 U 56/14, juris Rn. 23/25; OLG Hamburg v. 21.06.2011 - 7 U 28/11, juris; v. 31.01.2006 - 7 U 108/05, AfP 2006, 182; v. 28.09.2004 - 7 U 60/04, NJW-RR 2005, 414; OLG Celle v. 28.09.1979 - 13 U 86/79, MDR 1980, 311; Amtsgericht Charlottenburg v. 28.11.2008 - 235 C 179/08, AfP 2009, 91 und aus dem Schrifttum Endress Wanckel , Foto- und BildR, 5. Aufl. 2017, Rn. 78 - 84 m.w.N.).

    Die Eigentumsverhältnisse an Grund und Boden spielen bei der Frage, ob private Wohnverhältnisse tangiert sind, im Übrigen keine Rolle ( Kröner , in: Paschke/Berlit/Meyer, Hamburger Kommentar Gesamtes Medienrecht, 3. Aufl. 2016, Kap 31 Rn. 34; siehe auch BGH v. 09.12.2003 - VI ZR 404/02, NJW 2004, 766, 767).

    Dass es nur um eine Nutzung eines Anwesens als Feriendomizil geht, steht einem Schutz über das allgemeine Persönlichkeitsrecht ebenfalls nicht entgegen, zumal gerade dort die Rückzugsfunktion besonders betroffen sein kann (BGH v. 09.12.2003 - VI ZR 404/02, NJW 2004, 766; v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762; Senat v. 26.01.2017 - 15 U 103/16, n.v.; für mehrere Wohnsitze und selbst bei Verkaufsabsicht auch Senat v. 22.01.2013 - 15 U 101/12, n.v.; v. 02.07.2015 - 15 U 21/15, n.v.).

  • OLG Köln, 08.10.2018 - 15 U 110/18

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch Veröffentlichung eines

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 215/18
    aa) Das Landgericht hat die abstrakten Grundsätze zum sog. abgestuften Schutzkonzept bei der Beurteilung der Zulässigkeit von Bildveröffentlichungen nach §§ 22 f. KUG zutreffend herausgearbeitet, worauf hier zur Meidung von unnötigen Wiederholungen Bezug genommen werden kann (vgl. zudem BGH v. 29.05.2018 - VI ZR 56/17, GRUR 2018, 964 Rn. 9 - 19 sowie etwa Senat v. 22.11.2018 - 15 U 96/18, BeckRS 2018, 29811; v. 08.10.2018 - 15 U 110/18, BeckRS 2018, 26059).

    (1) Auch insofern kann wegen der abstrakten Grundsätze zur Meidung unnötiger Wiederholungen auf die zutreffenden Ausführungen des Landgerichts verwiesen werden (vgl. zudem etwa BGH v. 29.05.2018 - VI ZR 56/17, GRUR 2018, 964 Rn. 9 - 19 sowie Senat v. 22.11.2018 - 15 U 96/18, BeckRS 2018, 29811; v. 08.10.2018 - 15 U 110/18, BeckRS 2018, 26059).

    aa) Selbst wenn man annehmen wollte, dass auch im vorliegenden Bereich einer journalistischen Tätigkeit die Vorschriften des KUG seit Inkrafttreten der DSGVO vom Anwendungsvorrang der DSGVO verdrängt würden (so Benedikt/Kranig , ZD 2019, 4 ff.) und nicht mit Blick auf Art. 85 DSGVO ungeachtet der landesrechtlichen Sondervorschriften in den Landesmediengesetzen weiterhin mit dem Gebot einer grundrechts- und europarechtskonformen Auslegung fortgelten (so - ohne im Rahmen eines PKH-Verfahrens unmögliche abschließende Klärung - Senat v. 18.06.2018 - 15 W 27/18, ZD 2018, 434 m. Anm. Hoeren sowie - ohne Revisionszulassungsmöglichkeit - Senat v. 08.10.2018 - 15 U 110/18, NJW-RR 2019, 240 Rn. 12; siehe aus dem Schrifttum etwa Burkhardt/Pfeifer , in: Wenzel, Das Recht der Wort- und Bildberichterstattung, 6. Aufl. 2018, Kap. 1 Rn. 71, 74; von Strobl-Albeg , in: Wenzel, a.a.O., Kap. 7 Rn. 122, 127; Lauber-Rönsberg , in: Götting u.a., Hdb. PersönlichkeitsR, 2. Aufl. 2019, § 22 Rn. 38 ff.;; dies./Hartlaub , NJW 2017, 1057 ff.; Raji , ZD 2019, 61, 63; Krüger/Wiencke , MMR 2019, 76, 77; Karlin/Bischoff , SpuRT 2019, 58, 59; Frey , in: Schwartmann u.a, DSGVO/BDSG, 2018, Art. 85 Rn 10, 33; Dix , in: Simitis u.a., Datenschutzrecht, 2019, Art. 85 Rn. 32. Offen LG Frankfurt v. 13.09.2018 - 2-03 O 283/18, ZD 2018, 587 m. Anm. Hoeren ; wie hier aber wohl auch LG Frankfurt v. 27.09.2018 - 2-03 O 320/17, BecKRS 2018, 25130 Ls. 6), ergibt sich - vergleichbar dem oben bereits zur DSGVO und dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht Gesagten - nichts günstigeres für die Verfügungskläger.

  • BGH, 29.11.2016 - VI ZR 382/15

    Schutz der Privatsphäre: Presseberichterstattung über den Gesundheitszustand

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 215/18
    Dieses Interesse erstreckt sich auch auf die Verfügungsklägerin zu 2), die in der Öffentlichkeit ebenfalls seit langem bekannt und gleichsam beliebt ist, die nach dem schweren Unfall des Verfügungsklägers dessen Belange wahrnimmt; insbesondere auch im Zusammenhang mit den gesundheitlichen Folgen (vgl. nur BGH v. 29.11.2016 - VI ZR 382/15, GRUR 2017, 304 Rn. 13).

    Dies haben sie seit dem schweren Unfall im wesentlichen Kern - sieht man von gewissen Angaben zum Gesundheitszustand ab (dazu BGH v. 29.11.2016 - VI ZR 382/15, GRUR 2017, 304 Rn. 13) - indes eingestellt, so dass man - anderes ist weder vorgetragen noch glaubhaft gemacht - mittlerweile von einem (Wieder-)Verschließen der Privatsphäre ausgehen kann.

    (1) Soweit sich die Verfügungsbeklagte vor allem auf die Entscheidung des Bundesgerichtshofes v. 19.05.2009 - VI ZR 160/08, NJW 2009, 3030 beruft, verkennt sie dabei schon, dass sich der damals betroffene Politiker ("politicians/personnes politiques") auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Politikbetrieb deutlich strengeren Anforderungen in Sachen Privatsphäreschutz unterwerfen lassen musste als die Verfügungskläger, die zwar keine Privatpersonen ("ordinary person/personne ordinaire") sind, als sonstige im öffentlichen Leben oder im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehende Personen ("public figures/personnes publiques", zur Zugehörigkeit zu dieser Gruppe zum Verfügungskläger auch BGH v. 29.11.2016 - VI ZR 382/15, GRUR 2017, 304 Rn. 27) aber jedenfalls einen im Vergleich zu Politikern weitergehenden Schutz genießen (vgl. zur Unterscheidung zwischen den drei Personengruppen bei der Abwägung allg. EGMR v. 10.07.2014 - 48311/10, NJW 2015, 1501 Rn. 54 - K AG/Deutschland Nr. 2 und BGH v. 06.02.2018 - VI ZR 76/17, NJW 2018, 1820 Rn. 19; v. 29.05.2018 - VI ZR 56/17, NJW-RR 2018, 1063 Rn. 17).

  • EGMR, 19.09.2013 - 8772/10

    Caroline von Hannover unterliegt gegen die Bundesrepublik Deutschland

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 215/18
    Zwar ist dem Landgericht beizupflichten, dass sich die konkrete Berichterstattung nicht mit (sozial-)kritischen Erwägungen befasst und beispielsweise den luxuriösen Lebensstil von Profisportlern am Beispiel des Erwerbs eines derartigen Objekts thematisiert und kritisiert, was sicher ein wesentliches Argument im Zuge einer Abwägung hätte sein können (vgl. etwa für die Andeutung einer Vermietung von Ferienhausimmobilien auch durch die "Reichen und Schönen" aus Sparsamkeit bei BVerfG v. 26.02.2008 - 1 BvR 1602/07 u.a., NJW 2008, 1793 Rn. 104 f.; BGH v. 01.07.2008 - VI ZR 67/08, NJW 2008, 3141 Rn. 30; EGMR v. 19.09.2013 - 8772/10, NJW 2014, 1645 - von Hannover/Deutschland Nr. 3 - Rn. 48 f. - oder für eine kritische Berichterstattung über gehobene Wohnverhältnisse eines J-Geschäftsführers nach dessen Positionierung in Fragen des Niedriglohns bei OLG Hamburg v. 21.06.2011 - 7 U 28/11, juris).

    Insofern geht es hier nicht nur darum, ein vermeintlich zeitgeschichtliches Ereignis (Immobilienerwerb) künstlich oder willkürlich als einen Vorwand für Privatsphäreverstöße fruchtbar zu machen (dazu zu Bildberichterstattungen allgemein kritisch EGMR v. 19.09.2013 - 8772/10, NJW 2014, 1645 - von Hannover/Deutschland Nr. 3 - Rz. 49); vielmehr hängt der Immobilienerwerb auch mit der weiterhin im Focus des öffentlichen Interesses stehenden Befassung mit Gesundheitsfolgen für den prominenten Verfügungskläger (im weitesten Sinne) zusammen und "schwebt" so über der Berichterstattung.

    Befasst sich - wie hier - eine Wortberichterstattung mit einem zeitgeschichtlichen Ereignis, dürfen von den an diesem Ereignis beteiligten Personen anerkanntermaßen auch Bildnisse veröffentlicht werden, die bei anderer Gelegenheit entstanden sind, wenn sie nur kontextneutral sind und die Verwendung in dem neuen Zusammenhang keine zusätzliche Beeinträchtigung des Persönlichkeitsrechts bewirkt (st. Rspr., vgl. nur BVerfG v. 26.04.2001 - 1 BvR 758/97, NJW 2001, 1921; BGH v. 18.09.2012 - VI ZR 291/10, NJW 2012, 3645 Rn. 29; v. 13.04.2010 - VI ZR 125/08, GRUR 2010, 1029 Rn. 19 f.; siehe auch EGMR v. 19.09.2013 - 8772/10, NJW 2014, 1645 - von Hannover/Deutschland Nr. 3 und allg. etwa auch Engels , in: Möhring/Nicolini, UrhG, 4. Aufl. 2018, § 23 KUG Rn.6 f.; von Strobl-Albeg/Pfeifer , in: Wenzel, Das Recht der Wort- und Bildberichterstattung, 6. Aufl. 2018, Kap. 8 Rn. 49, 51 m.w.N.).

  • BGH, 18.09.2012 - VI ZR 291/10

    Persönlichkeitsschutz in der Presse: Wort- und Bildberichterstattung über die

  • OLG Hamburg, 21.06.2011 - 7 U 28/11

    Persönlichkeitsrechtsverletzung durch Veröffentlichung der Abbildung eines

  • OLG Saarbrücken, 17.06.2015 - 5 U 56/14

    Fotografien von Innenräumen kann Persönlichkeitsrecht des Inhabers verletzen

  • BVerfG, 02.05.2006 - 1 BvR 507/01

    Luftaufnahmen von Prominentenvillen II

  • AG Berlin-Charlottenburg, 28.11.2008 - 235 C 179/08

    Foto-Veröffentlichung des Wohnhauses eines Prominenten unzulässig

  • LG Köln, 14.11.2018 - 28 O 329/18
  • LG Frankfurt/Main, 17.08.2017 - 3 O 424/16

    Zur Verwendung von kontextneutralen Fotos

  • OLG Köln, 18.06.2018 - 15 W 27/18

    KUG gilt auch unter der DSGVO

  • BVerfG, 26.02.2008 - 1 BvR 1602/07

    Caroline von Monaco III

  • OLG Köln, 22.11.2018 - 15 U 96/18

    "Käptn Knutsch" erlaubt - Kussfotos verboten - Grenzen der Berichterstattung über

  • BGH, 06.02.2018 - VI ZR 76/17

    Veröffentlichung von Bildern des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff bei

  • BVerfG, 26.04.2001 - 1 BvR 758/97

    Zur Bildberichterstattung über Prominente

  • OLG Karlsruhe, 20.04.2018 - 15 U 96/17
  • OLG Hamburg, 28.09.2004 - 7 U 60/04

    Zur Rechtswidrigkeit der Veröffentlichung von Privatbildern und -adresse eines

  • EuGH, 20.05.2003 - C-465/00

    DIE WEITERGABE VON EINKOMMENSDATEN VON ARBEITNEHMERN ÖFFENTLICHER EINRICHTUNGEN

  • BGH, 13.04.2010 - VI ZR 125/08

    Charlotte - Zulässigkeit von Bild- und Wortberichterstatttung

  • LG Frankfurt/Main, 27.09.2018 - 3 O 320/17

    Zur Reichweite der Selbstöffnung im Presserecht

  • EuGH, 09.11.2010 - C-92/09

    Die Rechtsvorschriften der Union über die Veröffentlichung von Informationen über

  • BGH, 21.06.1960 - VI ZR 129/59

    Nitribitt

  • AG Potsdam, 16.04.2015 - 37 C 454/13

    Unterlassungsanspruch: Überfliegen eines Grundstücks mit einer Flugdrohne

  • EuGH, 27.10.1982 - 35/82

    Morson und Jhanjan / Niederlande State

  • LG Hamburg, 22.05.2009 - 324 O 791/08

    Ungerechtfertige Bereicherung: Fiktive Lizenzgebühr für die

  • BGH, 01.07.2008 - VI ZR 67/08

    Zulässigkeit der Berichterstattung über die Vermietung der Ferienvilla einer

  • EuGH, 06.10.1982 - 283/81

    CILFIT / Ministero della Sanità

  • EGMR, 10.07.2014 - 48311/10

    BILD-Artikel zu Gerhard Schröder und Gazprom zulässig

  • OLG Düsseldorf, 15.10.1993 - 2 Ws 214/93
  • LG Frankfurt/Main, 13.09.2018 - 3 O 283/18

    Werbevideo und Frisörsalon

  • BVerfG, 19.10.2006 - 2 BvR 2023/06

    Untersagung der Annahme und Vermittlung von Sportwetten durch privaten Betreiber

  • OLG Frankfurt, 28.02.1986 - 6 U 30/85

    Ferienprospekt

  • LG Hamburg, 21.01.2005 - 324 O 448/04

    Anspruch auf Unterlassung der Ausstrahlung von Filmaufnahmen wegen eines

  • OLG Hamburg, 11.06.1998 - 3 U 284/97

    Nachweis der Bevollmächtigung bei Rüge der fehlenden Vollmacht; Wirtschaftliche

  • BVerfG, 09.03.2010 - 1 BvR 1891/05

    Internet-Bericht über Hanf züchtenden Politikerinnen-Sohn erlaubt

  • EuGH, 11.12.2014 - C-212/13

    Die Richtlinie zum Schutz personenbezogener Daten ist auf die Videoaufzeichnung

  • BGH, 19.03.2013 - VI ZR 93/12

    Zulässigkeit einer Berichterstattung über ein laufendes Strafverfahren

  • SG Oldenburg, 11.01.2005 - S 7 U 92/05
  • KG, 16.04.2004 - 9 U 10/04

    Grenzen des Persönlichkeitsschutzes: Presseveröffentlichung der Fotografie der

  • OLG Hamburg, 31.01.2006 - 7 U 108/05

    Filmaufnahmen von Wohnhäusern Prominenter

  • OLG Celle, 28.09.1979 - 13 U 86/79

    Wenn Mieter einen Balkon fotografieren ...

  • OLG Oldenburg, 12.10.1987 - 13 U 59/87

    Persönlichkeitsrecht, Fotografie, Luftaufnahme

  • OLG Köln, 18.07.2019 - 15 W 21/19

    Heimliche Aufnahmen in psychiatrischer Klinik - Grenzen der journalistischen

    Denn ähnlich wie der Senat zu §§ 22, 23 KUG und zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht für Fälle bereits tatsächlich erfolgter Veröffentlichungen ausgeführt hat (zuletzt Senat v. 18.04.2019 - 15 U 215/18, zur Veröffentlichung bestimmt), kann auch im hier vom Antrag primär nur betroffenen "Vorfeld" einer möglichen Presseberichterstattung ein einzelfallgerechter Schutz der Betroffenen im nationalen Recht durch das allgemeine Persönlichkeitsrecht und seine richtige Handhabung sichergestellt werden (vgl. wohl auch Pötters , a.a.O.).
  • LG Darmstadt, 26.05.2020 - 13 O 244/19

    Bank leitet versehentlich Informationen über einen Stellenbewerber an Dritten

    Das Gericht geht insofern nicht davon aus, dass die Vorgaben der DS-GVO im Hinblick auf den hier geltend gemachten Unterlassungsanspruch über der Beklagten gegenüber dem nationalen Recht, welches Rechtsschutz für Persönlichkeitsrechtsverletzungen bietet, vorrangig sind bzw. eine Sperrwirkung entfaltet (dazu deutlich tendierend auch OLG Köln, Urt. v. 18.04.2019, Az. 15 U 215/18; Urt. 10.10.2019, Az. 15 U 39/19, m. w. N, jeweils zitiert nach juris).
  • OLG Köln, 10.10.2019 - 15 U 39/19

    Traumreise ohne Traumschiffkapitän

    Denn - wie der Senat zuletzt im Urteil v. 18.04.2019 - 15 U 215/18, BeckRS 2019, 10200 - ausgeführt hat, ist für beide denkbaren Anspruchsgrundlagen immer eine umfassende Abwägung der widerstreitenden Interessen und grundrechtlich geschützten Positionen entweder im Rahmen des § 23 Abs. 1 Nr. 1 KUG oder eben im Rahmen des Art. 6 Abs. 1 lit f. DSGVO geboten, die - wenn (wie hier) nicht unterschiedliche Schutzumfänge verschiedener geschützter Positionen im Raum stehen - im Grundsatz zum gleichen Ergebnis führen muss.
  • VG Schwerin, 29.04.2021 - 1 A 1343/19

    Beweissicherungsgutachten über ein Objekt als Datum; Anspruch auf Herausgabe

    Sie werden tendenziell der Privatsphäre und somit einem besonders schützenswerten Bereich des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts gemäß Art. 2 Abs. 1, Art. 1 Abs. 1 GG zugeordnet (vgl. BGH, Urteil vom 09. Dezember 2003 - VI ZR 373/02, NJW 2004, 762, 763; OLG Saarbrücken, Urteil vom 17. Juni 2015 - 5 U 56/14, juris Rn. 25; OLG Köln, Urteil vom 18. April 2019 - 15 U 215/18, juris Rn. 27).
  • OLG Köln, 21.11.2019 - 15 U 121/19

    Unterlassungsansprüche wegen Wortberichterstattungen

    Dabei hat er - was erforderlich ist (st. Rspr., vgl. BGH v. 12.06.2018 - VI ZR 284/17, NJW 2018, 3509 Rn. 14 m.w.N.) - seine Erwartung, dass die Umwelt die Angelegenheiten oder Verhaltensweisen in einem Bereich mit Rückzugsfunktion nur begrenzt oder nicht zur Kenntnis nimmt, situationsübergreifend und konsistent zum Ausdruck gebracht, so dass wegen des Zeitablaufs von einem sog. Wiederverschließen der Privatsphäre auszugehen ist (vgl. etwa auch bereits Senat v. 18.04.2019 - 15 U 215/18, n.v.).

    Dies gilt auch mit Blick auf die Vor- und Leitbildfunktion Prominenter, weil der Durchschnittsrezipient sich daran orientieren kann, wie Prominente mit einem solchen schweren Schicksalsschlag umgehen, bei dem auch Prominenz und Wohlstand nur bedingt Linderung verschaffen können (vgl. zu diesem Aspekt auch bereits Senat v. 18.04.2019 - 15 U 215/18, n.v.).

    Dies gilt ähnlich auch mit Blick auf den Verfügungskläger (Senat v. 18.04.2019 - 15 U 215/18, n.v.).

    Doch kommt es darauf letztlich im konkreten Fall nicht an: Denn selbst wenn man das anders sieht und hier Unterlassungsansprüche aus § 1004 Abs. 1 BGB analog, § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. den Vorschriften der DSGVO prüfen wollte, würde im Rahmen der dann gebotenen umfassenden Abwägung nach Art. 6 Abs. 1 lit. f) DSGVO im Ergebnis nichts anderes gelten als oben bereits ausgeführt (vgl. zu solchen Fällen etwa auch bereits Senat v. 18.04.2019 - 15 U 215/18, n.v.).

  • LG Hamburg, 30.10.2020 - 324 O 349/20

    Medienrecht: Verletzung des allgemeines Persönlichkeitsrecht durch

    Der rechtlich zulässige Rahmen für die Berichterstattung aus der Privatsphäre von hohen Politikern und darüber hinaus zur Berichterstattung über Wohn- und Lebensverhältnisse ergeben sich nach Ansicht der Antragsgegnerin aus den Entscheidungen des Bundesgerichtshofs zu Joschka Fischer (BGH NJW 2009, 3030), Christian Wulff (BGH GRUR 2018, 549), dem Urteil des OLG Köln zu einem bekannten Sportler (OLG Köln, Urt. v. 18.04.2019 - 15 U 215/18) sowie dem Urteil des HansOLG vom 21.06.2011 zum Az. 7 U 28/11.
  • OLG Köln, 23.07.2020 - 15 U 280/19
    Doch kommt es darauf letztlich im konkreten Fall nicht an: Denn selbst wenn man hier Unterlassungsansprüche aus § 1004 Abs. 1 BGB analog, § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. den Vorschriften der DSGVO prüfen wollte, würde im Rahmen der dann gebotenen umfassenden Abwägung nach Art. 6 Abs. 1 lit. f) DSGVO im Ergebnis nichts anderes gelten als oben bereits ausgeführt (vgl. bereits OLG Köln, Urt. v. 18.4.2019 - 15 U 215/18, n.v.).
  • OLG Frankfurt, 07.11.2019 - 16 U 231/18

    Zulässigkeit der Bildberichterstattung über Prominente

    Allein aus dem Besuch eines Prominenten in einem Fotostudio für die Anfertigung von Aufnahmen für Werbezwecke folgt auch bei medienerfahrenen Prominenten noch kein Einverständnis in die umfassende Verwertung der so entstandenen Fotos (OLG Köln, Urteil vom 18.04.2019, 15 U 215/18; Endress/Wanckel, Foto- und Bildrechte, 5. Aufl. 2017, Rn 139 und 157).
  • OLG Köln, 12.04.2021 - 15 W 24/21

    Offenlegung einer privaten Wohnanschrift im Rahmen einer Berichterstattung zu

    (wie etwa in den Fällen BGH v. 09.12.2003 - VI ZR 373/02, GRUR 2004, 438; Senat v, 18.04.2019 - 15 U 215/18, GRUR-RS 2019, 35727; KG v. 14.04.2005 - 10 U 103/04, NJW 2005, 2320), sondern gerade um die auch mit einer gewissen Belegfunktion erfolgte Bebilderung von aus Sicht der Öffentlichkeit mehr oder weniger konspirativen Treffen zum Thema Parteispenden in der H. Dass an dieser Thematik - gerade mit Blick auf die einschlägig vorbelastete F, aber auch ganz generell mit Blick auf andere gerade wiederum in Richtung H deutende Spendenaffären anderer Parteien in der Vergangenheit - ein überragendes Berichterstattungsinteresse in einer Demokratie mit Blick auf die sog. "Wachhundfunktion" der Presse besteht, kann nicht ernsthaft bezweifelt werden.
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