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   AG Bad Segeberg, 29.11.2012 - 17a C 94/10   

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https://dejure.org/2012,37614
AG Bad Segeberg, 29.11.2012 - 17a C 94/10 (https://dejure.org/2012,37614)
AG Bad Segeberg, Entscheidung vom 29.11.2012 - 17a C 94/10 (https://dejure.org/2012,37614)
AG Bad Segeberg, Entscheidung vom 29. November 2012 - 17a C 94/10 (https://dejure.org/2012,37614)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Vorliegen eines Haftungsausschlusses und einer Mitverschuldensquote bei einem Hundebiss in die Hand bei sich Nähern einem unbekannten Hund mit ausgestreckter Hand

  • rabüro.de

    Zur Haftungsverteilung, wenn Geschädigter ihm unbekannten schlafenden Hund anfässt

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 833 S. 1; BGB § 834 S. 1; BGB § 840 Abs. 1
    Vorliegen eines Haftungsausschlusses und einer Mitverschuldensquote bei einem Hundebiss in die Hand bei sich Nähern einem unbekannten Hund mit ausgestreckter Hand

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer (Kurzinformation)

    Tierhalter kann sich in Bezug auf Hundebiss nach Hinhalten der flachen Hand nicht auf "Handeln auf eigene Gefahr" berufen

 
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (77)

  • BGH, 20.12.2005 - VI ZR 225/04

    Ausschluss der Tierhalterhaftung bei Handeln auf eigene Gefahr

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 29.11.2012 - 17a C 94/10
    Nach Auffassung des Bundesgerichtshofs ist dies der Fall, wenn die Rechtsgutverletzung infolge eines der tierischen Natur entsprechenden unberechenbaren und selbstständigen Verhaltens des Tieres eingetreten ist (eingehend hierzu BGH, Urt. v. 06.07.1976 - VI ZR 177/75, BGHZ 67, 129, 130 = NJW 1976, 2130, 2131; BGH, Urt. v. 09.06.1992 - VI ZR 49/91, NJW 1992, 2474, juris Rn. 7; BGH, Urt. v. 20.12.2005 - VI ZR 225/04, NJW-RR 2006, 813, juris Rn. 7; ebenso OLG Celle, Urt. v. 11.06.2012 - 20 U 38/11, MDR 2012, 1162 f., juris Rn. 25; OLG Koblenz, Urt. v. 21.04.1998 - 3 U 899/97, NJW-RR 1998, 1482 f.; Geigel/Haag, Haftpflichtprozess, 26. Aufl. 2011, 18.

    Denn auch wenn der Dritte einen Außenreiz bewusst setzt, beruht doch das Zuschnappen oder Einkrallen des Tieres als Reaktion auf diesen Außenreiz maßgeblich auf einer von außen nicht fassbaren - intrinsischen - Motivation des Tieres (vgl. hierzu BGH, Urt. v. 09.06.1992 - VI ZR 49/91, NJW 1992, 2474, juris Rn. 7; BGH, Urt. v. 06.07.1999 - VI ZR 170/98, NJW 1999, 3119 f., juris Rn. 12; BGH, Urt. v. 20.12.2005 - VI ZR 225/04, NJW-RR 2006, 813, juris Rn. 7; Staudinger/Eberl-Borges, BGB, 2012, § 833 Rn. 53 zur Verwirklichung der Tiergefahr bei einem unter "physiologischem Zwang" handelnden Tier).

    Im Übrigen geht der Bundesgerichtshof in ständiger Rechtsprechung von einem haftungsausschließenden "Handeln auf eigene Gefahr" dann aus, wenn der Geschädigte sich im Bewusstsein der Gefährdung einer besonderen, erhöhten Tiergefahr ausgesetzt hat, die über die gewöhnliche Tiergefahr hinausgeht (BGH, Urt. v. 24.11.1954 - VI ZR 255/53, VersR 1955, 116; BGH, Urt. v. 13.11.1973 - VR 152/72, NJW 1974, 234, juris Rn. 9 f.; BGH, Urt. v. 14.07.1977 - VI ZR 234/75, NJW 1977, 2158 f., juris Rn. 12 f.; BGH, Urt. v. 19.11.1991 - VI ZR 69/91, NJW 1992, 907, juris Rn. 14 f.; BGH, Urt. v. 03.05.2005 - VI ZR 238/04, NJW-RR 2005, 1183, juris Rn. 21; BGH, Urt. v. 20.12.2005 - VI ZR 225/04, NJW-RR 2006, 813, juris Rn. 12; ebenso OLG Düsseldorf, Urt. v. 11.02.2000 - 22 U 170/98, NJW-RR 2001, 390 f., juris Rn. 33; OLG Hamm, Urt. v. 20.09.2000 - 13 U 78/98, NJW-RR 2001, 390; LG Itzehoe, Urt. v. 28.05.1991 - 1 S 28/91, NJW-RR 1991, 1500; Geigel/Haag, Haftpflichtprozess, 26. Aufl. 2011, 18.

    Weiter hält der Bundesgerichtshof Sachverhalte für denkbar, in denen die Tierhalterhaftung bereits im Anwendungsbereich ausgeschlossen ist, weil deren Geltendmachung gegen Treu und Glauben verstoße, was nur nach einer umfassenden Interessenabwägung unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls entschieden werden könne (so insbesondere BGH, Urt. v. 20.12.2005 - VI ZR 225/04, NJW-RR 2006, 813, juris Rn. 14, 16 unter Hinweis auf BGH, Urt. v. 14.07.1977 - VI ZR 234/75, NJW 1977, 2158 f.; BGH, Urt. v. 17.03.2009 - VI ZR 166/08, VersR 2009, 693, juris Rn. 9; s. ferner BGH, Urt. v. 01.04.2003 - VI ZR 321/02, BGHZ 154, 316 = NJW 2003, 2018).

    Soweit der Kläger behauptet, dass es sich bei dem Hund um einen "besonders gefährlichen Hund" handele (vgl. zur "erhöhten Tiergefahr" bei einem "Tier erkennbar böser Natur" BGH, Urt. v. 20.12.2005 - VI ZR 225/04, NJW-RR 2006, 813, juris Rn. 12; s. zu einem erkennbar aggressiven Hund LG Paderborn, Urt. v. 17.12.2008 - 4 O 239/08, juris Rn. 33, 36), haben die Beklagten bis zuletzt in Abrede gestellt, dass es sich um einen solchen "besonders gefährlichen Hund" handelt.

    Das Bewusstsein der Gefährdung ist aber stets Voraussetzung, um ein Handeln auf eigene Gefahr anzunehmen (vgl. BGH, Urt. v. 03.05.2005 - VI ZR 238/04, NJW-RR 2005, 1183, juris Rn. 21 a.E.; BGH, Urt. v. 20.12.2005 - VI ZR 225/04, NJW-RR 2006, 813, juris Rn. 16 a.E.).

    Ohne das Vorliegen eines solchen Bewusstseins kann das Verhalten des Klägers auch nicht als Verstoß gegen Treu und Glauben angesehen werden und eine Haftung der Beklagten wegen eines Handelns auf eigene Gefahr auch nicht von vorneherein entfallen (vgl. BGH, Urt. v. 20.12.2005 - VI ZR 225/04, NJW-RR 2006, 813, juris Rn. 16).

    Dem Umstand, dass der Verletzte sich "freiwillig" in den Gefahrenbereich eines Tieres begeben hat, ist erst im Rahmen des § 254 Abs. 1 BGB Rechnung zu tragen (so ausdrücklich BGH, Urt. v. 14.07.1977 - VI ZR 234/75, NJW 1977, 2158 f., juris Rn. 18; BGH, Urt. v. 20.12.2005 - VI ZR 225/04, NJW-RR 2006, 813, juris Rn. 14).

  • BGH, 14.07.1977 - VI ZR 234/75

    Erwerb eines Pferdes als Kapitalanlage - Schadensersatz wegen eines Reitunfalls -

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 29.11.2012 - 17a C 94/10
    In späteren Urteilen hat der Bundesgerichtshof allerdings betont, dass diese Grundsätze nicht verallgemeinerungsfähig seien und die Begrenzung der Tierhalterhaftung nach ihrem Normzweck nicht zu einer Aufweichung der Gefährdungshaftung führen dürfe, weshalb der Schutzzweck nur dann nicht erfüllt sei, wenn sich ausnahmsweise geradezu aufdränge, dass der Geschädigte die Herrschaft über das Tier vorwiegend im eigenen Interesse übernommen habe (BGH, Urt. v. 14.07.1977 - VI ZR 234/75, NJW 1977, 2158 f., juris Rn. 17).

    Darüber hinaus lehnt der Bundesgerichtshof eine Orientierung an den Begriffen des "sozialen Zwangs" oder der "sozialen Notwendigkeit" ausdrücklich ab (BGH, Urt. v. 13.11.1973 - VI 152/72, NJW 1974, 234, juris Rn. 16 a.E.; BGH, Urt. v. 14.07.1977 - VI ZR 234/75, NJW 1977, 2158 f., juris Rn. 18).

    Im Übrigen geht der Bundesgerichtshof in ständiger Rechtsprechung von einem haftungsausschließenden "Handeln auf eigene Gefahr" dann aus, wenn der Geschädigte sich im Bewusstsein der Gefährdung einer besonderen, erhöhten Tiergefahr ausgesetzt hat, die über die gewöhnliche Tiergefahr hinausgeht (BGH, Urt. v. 24.11.1954 - VI ZR 255/53, VersR 1955, 116; BGH, Urt. v. 13.11.1973 - VR 152/72, NJW 1974, 234, juris Rn. 9 f.; BGH, Urt. v. 14.07.1977 - VI ZR 234/75, NJW 1977, 2158 f., juris Rn. 12 f.; BGH, Urt. v. 19.11.1991 - VI ZR 69/91, NJW 1992, 907, juris Rn. 14 f.; BGH, Urt. v. 03.05.2005 - VI ZR 238/04, NJW-RR 2005, 1183, juris Rn. 21; BGH, Urt. v. 20.12.2005 - VI ZR 225/04, NJW-RR 2006, 813, juris Rn. 12; ebenso OLG Düsseldorf, Urt. v. 11.02.2000 - 22 U 170/98, NJW-RR 2001, 390 f., juris Rn. 33; OLG Hamm, Urt. v. 20.09.2000 - 13 U 78/98, NJW-RR 2001, 390; LG Itzehoe, Urt. v. 28.05.1991 - 1 S 28/91, NJW-RR 1991, 1500; Geigel/Haag, Haftpflichtprozess, 26. Aufl. 2011, 18.

    Weiter hält der Bundesgerichtshof Sachverhalte für denkbar, in denen die Tierhalterhaftung bereits im Anwendungsbereich ausgeschlossen ist, weil deren Geltendmachung gegen Treu und Glauben verstoße, was nur nach einer umfassenden Interessenabwägung unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls entschieden werden könne (so insbesondere BGH, Urt. v. 20.12.2005 - VI ZR 225/04, NJW-RR 2006, 813, juris Rn. 14, 16 unter Hinweis auf BGH, Urt. v. 14.07.1977 - VI ZR 234/75, NJW 1977, 2158 f.; BGH, Urt. v. 17.03.2009 - VI ZR 166/08, VersR 2009, 693, juris Rn. 9; s. ferner BGH, Urt. v. 01.04.2003 - VI ZR 321/02, BGHZ 154, 316 = NJW 2003, 2018).

    Dem Umstand, dass der Verletzte sich "freiwillig" in den Gefahrenbereich eines Tieres begeben hat, ist erst im Rahmen des § 254 Abs. 1 BGB Rechnung zu tragen (so ausdrücklich BGH, Urt. v. 14.07.1977 - VI ZR 234/75, NJW 1977, 2158 f., juris Rn. 18; BGH, Urt. v. 20.12.2005 - VI ZR 225/04, NJW-RR 2006, 813, juris Rn. 14).

  • BGH, 13.11.1973 - VI ZR 152/72

    Tierhalterhaftung - Schutzzweck der Tierhalterhaftung - Reitunfall - Pferd -

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 29.11.2012 - 17a C 94/10
    In einem solchen Fall sei der Geschädigte nicht nur selbst in der Lage, die Maßnahmen zu ergreifen, die seinen bestmöglichen Schutz gewährleisteten, sondern sein eigenes Interesse wiege im Verhältnis zum Tierhalter den Gesichtspunkt auf, dass dieser den Nutzen des Tieres habe (BGH, Urt. v. 13.11.1973 - VR 152/72, NJW 1974, 234, juris Rn. 15 f. unter Hinweis auf LG Duisburg, Urt. v. 26.11.1971 - 9 O 55/71, VersR 1972, 475; ebenso BGH, Urt. v. 12.01.1982 - VI ZR 188/80, NJW 1982, 763, juris Rn. 9: verneinend für die Überlassung eines Pferdes durch den Reitlehrer an den Reitschüler; OLG Celle, Urt. v. 12.04.1990 - 5 U 291/88, VersR 1990, 794; OLG Köln, Urt. v. 12.06.1981 - 20 U 246/80, VersR 1982, 559).

    Darüber hinaus lehnt der Bundesgerichtshof eine Orientierung an den Begriffen des "sozialen Zwangs" oder der "sozialen Notwendigkeit" ausdrücklich ab (BGH, Urt. v. 13.11.1973 - VI 152/72, NJW 1974, 234, juris Rn. 16 a.E.; BGH, Urt. v. 14.07.1977 - VI ZR 234/75, NJW 1977, 2158 f., juris Rn. 18).

    Im Übrigen geht der Bundesgerichtshof in ständiger Rechtsprechung von einem haftungsausschließenden "Handeln auf eigene Gefahr" dann aus, wenn der Geschädigte sich im Bewusstsein der Gefährdung einer besonderen, erhöhten Tiergefahr ausgesetzt hat, die über die gewöhnliche Tiergefahr hinausgeht (BGH, Urt. v. 24.11.1954 - VI ZR 255/53, VersR 1955, 116; BGH, Urt. v. 13.11.1973 - VR 152/72, NJW 1974, 234, juris Rn. 9 f.; BGH, Urt. v. 14.07.1977 - VI ZR 234/75, NJW 1977, 2158 f., juris Rn. 12 f.; BGH, Urt. v. 19.11.1991 - VI ZR 69/91, NJW 1992, 907, juris Rn. 14 f.; BGH, Urt. v. 03.05.2005 - VI ZR 238/04, NJW-RR 2005, 1183, juris Rn. 21; BGH, Urt. v. 20.12.2005 - VI ZR 225/04, NJW-RR 2006, 813, juris Rn. 12; ebenso OLG Düsseldorf, Urt. v. 11.02.2000 - 22 U 170/98, NJW-RR 2001, 390 f., juris Rn. 33; OLG Hamm, Urt. v. 20.09.2000 - 13 U 78/98, NJW-RR 2001, 390; LG Itzehoe, Urt. v. 28.05.1991 - 1 S 28/91, NJW-RR 1991, 1500; Geigel/Haag, Haftpflichtprozess, 26. Aufl. 2011, 18.

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