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   VGH Bayern, 22.12.2010 - 19 B 09.824   

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VGH Bayern, 22.12.2010 - 19 B 09.824 (https://dejure.org/2010,11889)
VGH Bayern, Entscheidung vom 22.12.2010 - 19 B 09.824 (https://dejure.org/2010,11889)
VGH Bayern, Entscheidung vom 22. Dezember 2010 - 19 B 09.824 (https://dejure.org/2010,11889)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • openjur.de

    1. Jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion genießen aufgrund des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz vom 9. Januar 1991 die Rechtsstellung eines Kontingentflüchtlings entsprechend § 1 Abs. 1 HumHAG und können sich auch ohne Vorliegen eines ...

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Erforderlichkeit eines Verfolgungsschicksals i.R.d. Berufung eines jüdischen Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion auf den Schutz des Abschiebungsverbotes nach § 60 Abs. 1 Aufenthaltsgesetz (AufenthG); Anwendbarkeit des § 1 Abs. 1 Gesetz über Maßnahmen für im Rahmen ...

  • nds-fluerat.org PDF
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Erforderlichkeit eines Verfolgungsschicksals i.R.d. Berufung eines jüdischen Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion auf den Schutz des Abschiebungsverbotes nach § 60 Abs. 1 Aufenthaltsgesetz ( AufenthG ); Anwendbarkeit des § 1 Abs. 1 Gesetz über Maßnahmen für im Rahmen ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
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Wird zitiert von ... (18)Neu Zitiert selbst (29)

  • VG Osnabrück, 10.07.2006 - 5 A 53/06

    Ausstellung von Internationalen Reiseausweisen für Flüchtlinge an jüdische

    Auszug aus VGH Bayern, 22.12.2010 - 19 B 09.824
    a) Nach der Rechtsprechung des Senats (vgl. Beschluss vom 7.8.2008 - 19 B 07.1777 -, InfAuslR 2009, 98) genießen jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion aufgrund des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz vom 9. Januar 1991 die Rechtsstellung eines Kontingentflüchtlings entsprechend § 1 Abs. 1 HumHAG und können sich auch ohne Vorliegen eines Verfolgungsschicksals auf den Schutz des Abschiebungsverbotes nach Art. 33 Abs. 1 GFK/§ 60 Abs. 1 AufenthG berufen (ebenso VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; in dieselbe Richtung auch OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; a.A. OVG Berlin, Beschluss vom 5.2.2001, DVBl 2001, 574 [575 f.]; BayVGH, Beschluss vom 15.5.2002 - 12 CE 02.659 - ; OVG Berlin, Beschluss vom 15.11.2002, EZAR 018, Nr. 2, S. 4; BayVGH, Beschluss vom 20.12.2004 - 12 CE 04.3232 - ; VG Augsburg, Urteil vom 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450], jedoch allesamt zu Fragen mit sozialrechtlichem Hintergrund; auch bezüglich des Ausweisungs- und Abschiebungsschutzes hingegen: VG Augsburg, Urteil vom 18.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ; VG Augsburg, Beschluss vom 11.7.2007 - Au 1 S 07.622 - ).

    Dies würde weder der Quellenlage noch der historischen Dimension der Aufnahme der jüdischen Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion gerecht (vgl. hierzu VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ) und stünde nicht zuletzt auch mit der bisherigen Verwaltungspraxis - nicht nur der Beklagten - in Widerspruch.

    aa) Der Wortlaut des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz gibt zwar eindeutig zu erkennen, dass die Aufnahme jüdischer Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion nur entsprechend den Vorschriften des HumHAG erfolgte, weil sich die Beteiligten von vornherein darüber im klaren waren, dass es sich bei den jüdischen Emigranten mangels Verfolgungs- oder Flüchtlingsschicksals gerade nicht um Kontingentflüchtlinge im Rechtssinne handelte, und eine unmittelbare Anwendung des tatbestandlich nicht einschlägigen Gesetzes deshalb nicht beschlossen werden konnte (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 -1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; OVG Berlin, Beschluss vom 30.7.2004 - 2 N 87.04 - ; OVG Berlin, Beschluss vom 15.11.2002 -, EZAR 018, Nr. 2; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; VG Augsburg, Urteil vom 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450]; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]).

    Aufgrund der Aufnahme dieses Personenkreises "entsprechend" dem Kontingentflüchtlingsgesetz ist eine mittelbare oder auch analoge Anwendung nicht etwa ausgeschlossen, sondern im Gegenteil gerade beabsichtigt (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; a.A.: VG Augsburg, Urteil vom 19.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ).

    Begrifflich lässt sich ihr Status jedoch durchaus als "Kontingentflüchtlinge in einem weiteren, gewissermaßen untechnischen Sinne" umschreiben (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ).

    bb) Mit Blick auf die Anwendbarkeit der Vorschriften des HumHAG auf jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion bedeutete die zwischen Bund und Ländern vereinbarte Verwaltungspraxis, dass diesem Personenkreis analog § 1 Abs. 3 HumHAG sofort eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis erteilt und eine entsprechende Bescheinigung nach § 2 HumHAG ausgestellt werden konnte, ohne dass es zuvor einer individuellen Prüfung im Hinblick auf eine Verfolgung oder Diskriminierung in der ehemaligen Sowjetunion bedurft hätte (vgl. OVG Berlin, Beschluss vom 15.11.2002, EZAR 018, Nr. 2, S. 4; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ).

    Allein dies entspricht der mit der entsprechenden Anwendung des HumHAG beabsichtigten grundsätzlichen Gleichstellung jüdischer Emigranten mit Konventionsflüchtlingen (vgl. hierzu OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; Welte, in: Jakober/Welte, Aktuelles Ausländerrecht, Bd. 2, 60. Ergänzungslieferung 12/2001, § 33 AuslG RNr. 11; ders. in: Welte/Jakober, Aktuelles Ausländerrecht, 99. Ergänzungslieferung 11/2006, § 103 AufenthG RNr. 5).

    e) Der besondere ausländerrechtliche Status der jüdischen Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion ist auch mit dem Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes am 1. Januar 2005 nicht entfallen (so mit Recht VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]).

    Auch wenn nach dem Willen des Gesetzgebers künftig die Aufnahme jüdischer Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion allein auf der Grundlage der Bestimmungen des Aufenthaltsgesetzes erfolgen soll, lässt sich daraus nicht folgern, dass die bereits seit Jahren in der Bundesrepublik Deutschland lebenden jüdischen Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion nur noch nach den neuen aufenthaltsrechtlichen Bestimmungen zu behandeln wären (so mit Recht auch VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]).

    Bereits der Wortlaut des § 102 Abs. 1 Satz 1 AufenthG ("insbesondere") macht deutlich, dass der Gesetzgeber den Begriff der Maßnahmen in einem umfassenden Sinne und damit die Norm selbst als Auffangtatbestand verstanden wissen wollte, um weitere spezielle Überleitungsregelungen entbehrlich zu machen (vgl. VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ).

    Die Vorschrift soll über ihren unmittelbaren Wortlaut hinaus sicherstellen, dass auf den unter dem HumHAG aufgenommenen Personenkreis auch nach dem Außerkrafttreten dieses Gesetzes (vgl. Art. 15 Abs. 3 Nr. 3 Zuwanderungsgesetz) weiterhin die Rechtsstellung nach der Genfer Flüchtlingskonvention zur Anwendung kommt (vgl. Hailbronner, AuslR, Stand: April 2005, RNr. 1 zu § 103 AufenthG; VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; VG Osnabrück, Urteil vom 19.7.2006 - 5 A 53/06 - ).

  • VGH Bayern, 07.08.2008 - 19 B 07.1777

    Jüdischer Emigrant aus der ehemaligen Sowjetunion - Abschiebungsverbot trotz

    Auszug aus VGH Bayern, 22.12.2010 - 19 B 09.824
    Das Gleiche gilt, wenn der jüdische Emigrant die Voraussetzungen des § 3 Abs. 2 des Asylverfahrensgesetzes erfüllt (Bestätigung von BayVGH, B. v. 7. August 2008 - 19 B 07.1777 -, InfAuslR 2009, 98; a.A. Bay VGH, U. v. 29.7.2009 - 10 B 08.2447 -, InfAuslR 2010, 26).

    Der Senat ging trotz des jüdischen Kontingentflüchtlingen in entsprechender Anwendung von Art. 33 GFK/§ 60 Abs. 1 AufenthG im Grundsatz zugebilligten Ausweisungsschutzes (vgl. BayVGH, Beschluss vom 7.8.2008 - 19 B 07.1777 -, InfAuslR 2009, 98) davon aus, dass im Fall des Klägers ein solcher aufgrund des Vorliegens der einschränkenden Voraussetzungen des § 60 Abs. 8 Satz 1 AufenthG nicht gegeben sei.

    Nach dem Ergebnis der schriftlichen Beweisaufnahme lässt sich, anders als noch in der Entscheidung des Senats vom 3. September 2008 - Az. 19 B 07.2762 - angenommen, eine (konkrete) Wiederholungsgefahr im Sinne des § 60 Abs. 8 Satz 1 AufenthG nicht mehr aufrecht erhalten, so dass es nunmehr entscheidungserheblich auf den Rechtsstatus des Klägers als jüdischer Emigrant aus der ehemaligen Sowjetunion ankommt, den der Senat wie bereits in der Entscheidung vom 7. August 2008 - Az. 19 B 07.1777 -, InfAuslR 2009, 98 - beantwortet (vgl. hierzu im Folgenden unter 1.).

    a) Nach der Rechtsprechung des Senats (vgl. Beschluss vom 7.8.2008 - 19 B 07.1777 -, InfAuslR 2009, 98) genießen jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion aufgrund des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz vom 9. Januar 1991 die Rechtsstellung eines Kontingentflüchtlings entsprechend § 1 Abs. 1 HumHAG und können sich auch ohne Vorliegen eines Verfolgungsschicksals auf den Schutz des Abschiebungsverbotes nach Art. 33 Abs. 1 GFK/§ 60 Abs. 1 AufenthG berufen (ebenso VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; in dieselbe Richtung auch OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; a.A. OVG Berlin, Beschluss vom 5.2.2001, DVBl 2001, 574 [575 f.]; BayVGH, Beschluss vom 15.5.2002 - 12 CE 02.659 - ; OVG Berlin, Beschluss vom 15.11.2002, EZAR 018, Nr. 2, S. 4; BayVGH, Beschluss vom 20.12.2004 - 12 CE 04.3232 - ; VG Augsburg, Urteil vom 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450], jedoch allesamt zu Fragen mit sozialrechtlichem Hintergrund; auch bezüglich des Ausweisungs- und Abschiebungsschutzes hingegen: VG Augsburg, Urteil vom 18.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ; VG Augsburg, Beschluss vom 11.7.2007 - Au 1 S 07.622 - ).

    Dementsprechend hat die Beklagte im Parallelverfahren - 19 B 07.1777 - gegen die Entscheidung des Senats vom 7. August 2008 (vgl. InfAuslR 2009, 98) trotz ausdrücklicher Zulassung der Revision kein Rechtsmittel eingelegt und das Ergebnis - entsprechend ihrer bisherigen Rechtspraxis - gegen sich gelten lassen.

    Vielmehr ist der Beklagten die Berufung auf eine mangelnde Statusbegründung jüdischer Emigranten nach dem HumHAG nicht zuletzt aufgrund der von ihr selbst gesetzten, mehr als eineinhalb Jahrzehnte währenden und mit dem Verzicht auf Rechtsmittel im Parallelverfahren 19 B 07.1777 erneut bestätigten gegenteiligen Verwaltungspraxis abgeschnitten.

    Die im Parallelverfahren 19 B 07.1777 vertretene Auffassung der Beklagten, der Status der Betroffenen als Kontingentflüchtling nach § 1 HumHAG sei durch das Aufenthaltsgesetz nicht übergeleitet worden, entbehrt der Grundlage.

    Sachlich vertretbare Gründe für eine Änderung der bisherigen Gepflogenheiten sind nicht ersichtlich, zumal die Beklagte die im Parallelverfahren 19 B 07.1777 ergangene Entscheidung des Senats - trotz ausdrücklicher Zulassung der Revision - hat gegen sich gelten lassen.

  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 15.09.2004 - 1 L 106/02

    Sozialhilfe; Kostenerstattung; jüdische Emigranten; Sowjetunion;

    Auszug aus VGH Bayern, 22.12.2010 - 19 B 09.824
    a) Nach der Rechtsprechung des Senats (vgl. Beschluss vom 7.8.2008 - 19 B 07.1777 -, InfAuslR 2009, 98) genießen jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion aufgrund des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz vom 9. Januar 1991 die Rechtsstellung eines Kontingentflüchtlings entsprechend § 1 Abs. 1 HumHAG und können sich auch ohne Vorliegen eines Verfolgungsschicksals auf den Schutz des Abschiebungsverbotes nach Art. 33 Abs. 1 GFK/§ 60 Abs. 1 AufenthG berufen (ebenso VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; in dieselbe Richtung auch OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; a.A. OVG Berlin, Beschluss vom 5.2.2001, DVBl 2001, 574 [575 f.]; BayVGH, Beschluss vom 15.5.2002 - 12 CE 02.659 - ; OVG Berlin, Beschluss vom 15.11.2002, EZAR 018, Nr. 2, S. 4; BayVGH, Beschluss vom 20.12.2004 - 12 CE 04.3232 - ; VG Augsburg, Urteil vom 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450], jedoch allesamt zu Fragen mit sozialrechtlichem Hintergrund; auch bezüglich des Ausweisungs- und Abschiebungsschutzes hingegen: VG Augsburg, Urteil vom 18.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ; VG Augsburg, Beschluss vom 11.7.2007 - Au 1 S 07.622 - ).

    Dies würde weder der Quellenlage noch der historischen Dimension der Aufnahme der jüdischen Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion gerecht (vgl. hierzu VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ) und stünde nicht zuletzt auch mit der bisherigen Verwaltungspraxis - nicht nur der Beklagten - in Widerspruch.

    aa) Der Wortlaut des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz gibt zwar eindeutig zu erkennen, dass die Aufnahme jüdischer Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion nur entsprechend den Vorschriften des HumHAG erfolgte, weil sich die Beteiligten von vornherein darüber im klaren waren, dass es sich bei den jüdischen Emigranten mangels Verfolgungs- oder Flüchtlingsschicksals gerade nicht um Kontingentflüchtlinge im Rechtssinne handelte, und eine unmittelbare Anwendung des tatbestandlich nicht einschlägigen Gesetzes deshalb nicht beschlossen werden konnte (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 -1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; OVG Berlin, Beschluss vom 30.7.2004 - 2 N 87.04 - ; OVG Berlin, Beschluss vom 15.11.2002 -, EZAR 018, Nr. 2; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; VG Augsburg, Urteil vom 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450]; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]).

    Aufgrund der Aufnahme dieses Personenkreises "entsprechend" dem Kontingentflüchtlingsgesetz ist eine mittelbare oder auch analoge Anwendung nicht etwa ausgeschlossen, sondern im Gegenteil gerade beabsichtigt (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; a.A.: VG Augsburg, Urteil vom 19.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ).

    Begrifflich lässt sich ihr Status jedoch durchaus als "Kontingentflüchtlinge in einem weiteren, gewissermaßen untechnischen Sinne" umschreiben (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ).

    Allein dies entspricht der mit der entsprechenden Anwendung des HumHAG beabsichtigten grundsätzlichen Gleichstellung jüdischer Emigranten mit Konventionsflüchtlingen (vgl. hierzu OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; Welte, in: Jakober/Welte, Aktuelles Ausländerrecht, Bd. 2, 60. Ergänzungslieferung 12/2001, § 33 AuslG RNr. 11; ders. in: Welte/Jakober, Aktuelles Ausländerrecht, 99. Ergänzungslieferung 11/2006, § 103 AufenthG RNr. 5).

  • VG Neustadt, 06.10.1999 - 8 K 37/99
    Auszug aus VGH Bayern, 22.12.2010 - 19 B 09.824
    a) Nach der Rechtsprechung des Senats (vgl. Beschluss vom 7.8.2008 - 19 B 07.1777 -, InfAuslR 2009, 98) genießen jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion aufgrund des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz vom 9. Januar 1991 die Rechtsstellung eines Kontingentflüchtlings entsprechend § 1 Abs. 1 HumHAG und können sich auch ohne Vorliegen eines Verfolgungsschicksals auf den Schutz des Abschiebungsverbotes nach Art. 33 Abs. 1 GFK/§ 60 Abs. 1 AufenthG berufen (ebenso VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; in dieselbe Richtung auch OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; a.A. OVG Berlin, Beschluss vom 5.2.2001, DVBl 2001, 574 [575 f.]; BayVGH, Beschluss vom 15.5.2002 - 12 CE 02.659 - ; OVG Berlin, Beschluss vom 15.11.2002, EZAR 018, Nr. 2, S. 4; BayVGH, Beschluss vom 20.12.2004 - 12 CE 04.3232 - ; VG Augsburg, Urteil vom 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450], jedoch allesamt zu Fragen mit sozialrechtlichem Hintergrund; auch bezüglich des Ausweisungs- und Abschiebungsschutzes hingegen: VG Augsburg, Urteil vom 18.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ; VG Augsburg, Beschluss vom 11.7.2007 - Au 1 S 07.622 - ).

    aa) Der Wortlaut des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz gibt zwar eindeutig zu erkennen, dass die Aufnahme jüdischer Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion nur entsprechend den Vorschriften des HumHAG erfolgte, weil sich die Beteiligten von vornherein darüber im klaren waren, dass es sich bei den jüdischen Emigranten mangels Verfolgungs- oder Flüchtlingsschicksals gerade nicht um Kontingentflüchtlinge im Rechtssinne handelte, und eine unmittelbare Anwendung des tatbestandlich nicht einschlägigen Gesetzes deshalb nicht beschlossen werden konnte (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 -1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; OVG Berlin, Beschluss vom 30.7.2004 - 2 N 87.04 - ; OVG Berlin, Beschluss vom 15.11.2002 -, EZAR 018, Nr. 2; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; VG Augsburg, Urteil vom 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450]; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]).

    Aufgrund der Aufnahme dieses Personenkreises "entsprechend" dem Kontingentflüchtlingsgesetz ist eine mittelbare oder auch analoge Anwendung nicht etwa ausgeschlossen, sondern im Gegenteil gerade beabsichtigt (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; a.A.: VG Augsburg, Urteil vom 19.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ).

    bb) Mit Blick auf die Anwendbarkeit der Vorschriften des HumHAG auf jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion bedeutete die zwischen Bund und Ländern vereinbarte Verwaltungspraxis, dass diesem Personenkreis analog § 1 Abs. 3 HumHAG sofort eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis erteilt und eine entsprechende Bescheinigung nach § 2 HumHAG ausgestellt werden konnte, ohne dass es zuvor einer individuellen Prüfung im Hinblick auf eine Verfolgung oder Diskriminierung in der ehemaligen Sowjetunion bedurft hätte (vgl. OVG Berlin, Beschluss vom 15.11.2002, EZAR 018, Nr. 2, S. 4; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ).

  • BVerwG, 27.02.1996 - 9 C 145.95

    Asylrecht: Widerruf der Asylanerkennung und Feststellung eines

    Auszug aus VGH Bayern, 22.12.2010 - 19 B 09.824
    Die Rechtstellung nach § 1 Abs. 1 HumHAG entsteht zwar ausschließlich kraft Gesetzes, weil es insoweit ein Anerkennungs- oder Feststellungsverfahren nicht gibt (vgl. BVerwG, Beschluss vom 27.2.1996, InfAuslR 1996, 322 [324]) mit der Folge, dass auch die amtliche Bescheinigung, die gemäß § 2 HumHAG jeder Flüchtling im Sinne des § 1 HumHAG zum Nachweis seiner Rechtsstellung erhält, nur deklaratorische Bedeutung besitzt (vgl. OVG Rheinland-Pfalz, Beschluss vom 26.11.1999, InfAuslR 2000, 466).

    Daraus kann indes nicht geschlossen werden, dass die aus der ehemaligen Sowjetunion stammenden jüdischen Emigranten nicht unter den Anwendungsbereich des § 1 Abs. 1 HumHAG fielen, weil es bei ihnen - insoweit unstreitig - an einer konkreten Verfolgungssituation (vgl. zu diesem Erfordernis BVerwG, Urteil vom 17.2.1992, NVwZ 1993, 187 [188]; Beschluss vom 27.2.1996, InfAuslR 1996, 322 [324]) fehlt und sie sich deshalb nicht auf den in § 1 Abs. 1 HumHAG verheißenen Schutz von Art. 2 bis 34 der Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) berufen dürften (so aber VG Augsburg, Urteil vom 18.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ; VG Augsburg, Beschluss vom 11.7.2007 - Au 1 S 07.622 - ).

    Nach dem Willen des Gesetzgebers darf der Wegfall der Umstände, die den aufgenommenen Ausländer seinerzeit zum Flüchtling haben werden lassen, den Bestand des einmal erworbenen Status als Kontingentflüchtling nicht berühren (vgl. BVerwG, Urteil vom 27.2.1996 - 9 C 145.95 -, InfAuslR 1996, 322 [324]).

    Zwar hat der Gesetzgeber nach der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts vom 27. Februar 1996 (InfAuslR 1996, 322 [324]) mit Wirkung vom 31. Oktober 1997 (BGBl I, S. 2588) mit § 2 b HumHAG einen Widerrufstatbestand eingeführt, nach dem die Rechtsstellung des § 1 HumHAG entzogen werden kann, wenn festgestellt wird, dass die Voraussetzungen des § 51 Abs. 1 AuslG (§ 60 Abs. 1 AufenthG) in Bezug auf den Staat, dessen Staatsangehörigkeit der Ausländer besitzt, nicht mehr vorliegen.

  • VG Augsburg, 11.07.2000 - Au 3 K 99.30656
    Auszug aus VGH Bayern, 22.12.2010 - 19 B 09.824
    a) Nach der Rechtsprechung des Senats (vgl. Beschluss vom 7.8.2008 - 19 B 07.1777 -, InfAuslR 2009, 98) genießen jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion aufgrund des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz vom 9. Januar 1991 die Rechtsstellung eines Kontingentflüchtlings entsprechend § 1 Abs. 1 HumHAG und können sich auch ohne Vorliegen eines Verfolgungsschicksals auf den Schutz des Abschiebungsverbotes nach Art. 33 Abs. 1 GFK/§ 60 Abs. 1 AufenthG berufen (ebenso VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; in dieselbe Richtung auch OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; a.A. OVG Berlin, Beschluss vom 5.2.2001, DVBl 2001, 574 [575 f.]; BayVGH, Beschluss vom 15.5.2002 - 12 CE 02.659 - ; OVG Berlin, Beschluss vom 15.11.2002, EZAR 018, Nr. 2, S. 4; BayVGH, Beschluss vom 20.12.2004 - 12 CE 04.3232 - ; VG Augsburg, Urteil vom 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450], jedoch allesamt zu Fragen mit sozialrechtlichem Hintergrund; auch bezüglich des Ausweisungs- und Abschiebungsschutzes hingegen: VG Augsburg, Urteil vom 18.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ; VG Augsburg, Beschluss vom 11.7.2007 - Au 1 S 07.622 - ).

    aa) Der Wortlaut des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz gibt zwar eindeutig zu erkennen, dass die Aufnahme jüdischer Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion nur entsprechend den Vorschriften des HumHAG erfolgte, weil sich die Beteiligten von vornherein darüber im klaren waren, dass es sich bei den jüdischen Emigranten mangels Verfolgungs- oder Flüchtlingsschicksals gerade nicht um Kontingentflüchtlinge im Rechtssinne handelte, und eine unmittelbare Anwendung des tatbestandlich nicht einschlägigen Gesetzes deshalb nicht beschlossen werden konnte (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 -1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; OVG Berlin, Beschluss vom 30.7.2004 - 2 N 87.04 - ; OVG Berlin, Beschluss vom 15.11.2002 -, EZAR 018, Nr. 2; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; VG Augsburg, Urteil vom 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450]; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]).

    § 2 b HumHAG ist jedoch nach einhelliger Auffassung auf die jüdischen Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion nicht anwendbar, da diese dort gerade keiner Verfolgung unterworfen waren und deshalb ein nachträglicher Wegfall der Voraussetzungen des § 51 Abs. 1 AuslG (§ 60 Abs. 1 AufenthG) denknotwendig nicht möglich ist (vgl. VG Augsburg, Urteil vom 11.7.2000 - Au 3 K 99.30656 -, NVwZ 2000, 1449 [1451] unter ausdrücklicher Bezugnahme auf ein entsprechendes Schreiben des BayStMI vom 22.10.1999).

  • VG Augsburg, 18.09.2001 - Au 1 K 01.451
    Auszug aus VGH Bayern, 22.12.2010 - 19 B 09.824
    a) Nach der Rechtsprechung des Senats (vgl. Beschluss vom 7.8.2008 - 19 B 07.1777 -, InfAuslR 2009, 98) genießen jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion aufgrund des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz vom 9. Januar 1991 die Rechtsstellung eines Kontingentflüchtlings entsprechend § 1 Abs. 1 HumHAG und können sich auch ohne Vorliegen eines Verfolgungsschicksals auf den Schutz des Abschiebungsverbotes nach Art. 33 Abs. 1 GFK/§ 60 Abs. 1 AufenthG berufen (ebenso VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; in dieselbe Richtung auch OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; a.A. OVG Berlin, Beschluss vom 5.2.2001, DVBl 2001, 574 [575 f.]; BayVGH, Beschluss vom 15.5.2002 - 12 CE 02.659 - ; OVG Berlin, Beschluss vom 15.11.2002, EZAR 018, Nr. 2, S. 4; BayVGH, Beschluss vom 20.12.2004 - 12 CE 04.3232 - ; VG Augsburg, Urteil vom 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450], jedoch allesamt zu Fragen mit sozialrechtlichem Hintergrund; auch bezüglich des Ausweisungs- und Abschiebungsschutzes hingegen: VG Augsburg, Urteil vom 18.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ; VG Augsburg, Beschluss vom 11.7.2007 - Au 1 S 07.622 - ).

    Daraus kann indes nicht geschlossen werden, dass die aus der ehemaligen Sowjetunion stammenden jüdischen Emigranten nicht unter den Anwendungsbereich des § 1 Abs. 1 HumHAG fielen, weil es bei ihnen - insoweit unstreitig - an einer konkreten Verfolgungssituation (vgl. zu diesem Erfordernis BVerwG, Urteil vom 17.2.1992, NVwZ 1993, 187 [188]; Beschluss vom 27.2.1996, InfAuslR 1996, 322 [324]) fehlt und sie sich deshalb nicht auf den in § 1 Abs. 1 HumHAG verheißenen Schutz von Art. 2 bis 34 der Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) berufen dürften (so aber VG Augsburg, Urteil vom 18.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ; VG Augsburg, Beschluss vom 11.7.2007 - Au 1 S 07.622 - ).

    Aufgrund der Aufnahme dieses Personenkreises "entsprechend" dem Kontingentflüchtlingsgesetz ist eine mittelbare oder auch analoge Anwendung nicht etwa ausgeschlossen, sondern im Gegenteil gerade beabsichtigt (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; a.A.: VG Augsburg, Urteil vom 19.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ).

  • VG Augsburg, 11.07.2007 - Au 1 S 07.622
    Auszug aus VGH Bayern, 22.12.2010 - 19 B 09.824
    a) Nach der Rechtsprechung des Senats (vgl. Beschluss vom 7.8.2008 - 19 B 07.1777 -, InfAuslR 2009, 98) genießen jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion aufgrund des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz vom 9. Januar 1991 die Rechtsstellung eines Kontingentflüchtlings entsprechend § 1 Abs. 1 HumHAG und können sich auch ohne Vorliegen eines Verfolgungsschicksals auf den Schutz des Abschiebungsverbotes nach Art. 33 Abs. 1 GFK/§ 60 Abs. 1 AufenthG berufen (ebenso VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; in dieselbe Richtung auch OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; a.A. OVG Berlin, Beschluss vom 5.2.2001, DVBl 2001, 574 [575 f.]; BayVGH, Beschluss vom 15.5.2002 - 12 CE 02.659 - ; OVG Berlin, Beschluss vom 15.11.2002, EZAR 018, Nr. 2, S. 4; BayVGH, Beschluss vom 20.12.2004 - 12 CE 04.3232 - ; VG Augsburg, Urteil vom 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450], jedoch allesamt zu Fragen mit sozialrechtlichem Hintergrund; auch bezüglich des Ausweisungs- und Abschiebungsschutzes hingegen: VG Augsburg, Urteil vom 18.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ; VG Augsburg, Beschluss vom 11.7.2007 - Au 1 S 07.622 - ).

    Daraus kann indes nicht geschlossen werden, dass die aus der ehemaligen Sowjetunion stammenden jüdischen Emigranten nicht unter den Anwendungsbereich des § 1 Abs. 1 HumHAG fielen, weil es bei ihnen - insoweit unstreitig - an einer konkreten Verfolgungssituation (vgl. zu diesem Erfordernis BVerwG, Urteil vom 17.2.1992, NVwZ 1993, 187 [188]; Beschluss vom 27.2.1996, InfAuslR 1996, 322 [324]) fehlt und sie sich deshalb nicht auf den in § 1 Abs. 1 HumHAG verheißenen Schutz von Art. 2 bis 34 der Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) berufen dürften (so aber VG Augsburg, Urteil vom 18.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ; VG Augsburg, Beschluss vom 11.7.2007 - Au 1 S 07.622 - ).

    Daraus kann aber nicht der Schluss gezogen werden, dass das Kontingentflüchtlingsgesetz für diese Emigranten nicht gelten würde (so jedoch VG Augsburg, Beschluss vom 11.7.2007 - Au 1 S 07.622 - ).

  • OVG Hamburg, 29.11.2006 - 3 Bs 266/05

    D (A), Serbien, Abschiebungshindernis, zielstaatsbezogene

    Auszug aus VGH Bayern, 22.12.2010 - 19 B 09.824
    a) Nach dieser Vorschrift soll von der Abschiebung eines Ausländers abgesehen werden, wenn für ihn im Zielstaat eine erhebliche konkrete (individuelle) Gefahr für Leib, Leben oder Freiheit besteht, was auch dann der Fall ist, wenn eine notwendige medizinische Behandlung im Zielstaat zwar grundsätzlich möglich, dem Betroffenen jedoch aus finanziellen Gründen nicht zugänglich ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 29.10.2002 - 1 C 1.02 -, DVBl 2003, 463 [464]; OVG Hamburg, Beschluss vom 29.11.2007 - 3 BS 266/05 -, InfAuslR 2007, 382 [383]).

    Die erforderliche medizinische Versorgung ist daher für ihn (derzeit) aus finanziellen Gründen in seiner ehemaligen Heimat nicht erreichbar (vgl. BVerwG, Urteil vom 29.10.2002 - 1 C 1.02 -, DVBl 2003, 463 [464]; OVG Hamburg, Beschluss vom 29.11.2007 - 3 BS 266/05 -, InfAuslR 2007, 382 [383]), zumal auch ein Rechtsanspruch auf Unterstützung durch die im Inland lebenden Geschwister des Klägers (vgl. BVerwG, Beschluss vom 1.10.2001 - 1 B 185/01 - [juris] zu § 53 Abs. 6 AuslG) nicht besteht (siehe § 1601 BGB) und des Weiteren auch nicht ersichtlich ist, wie die 74-jährige, erst nach Beendigung ihrer Erwerbstätigkeit gemeinsam mit ihrem inzwischen verstorbenen Ehegatten aus Russland in die Bundesrepublik Deutschland übergesiedelte Mutter des Klägers die erheblichen Behandlungskosten ihres Sohnes unter Berücksichtigung ihres Selbstbehalts (vgl. § 1603 Abs. 1 BGB) von ihrer Rente bestreiten sollte.

  • BVerwG, 16.11.2000 - 9 C 6.00

    Abschiebungsschutz; politische Verfolgung; Ausschluss vom Abschiebungsschutz;

    Auszug aus VGH Bayern, 22.12.2010 - 19 B 09.824
    Vielmehr muss darüber hinaus im Einzelfall von dem Betroffenen auch eine konkrete Wiederholungsgefahr ausgehen, die nur dann vorliegt, wenn in Zukunft neue vergleichbare Straftaten des Ausländers ernsthaft drohen und nicht lediglich als entfernte Möglichkeit erscheinen (vgl. BVerwG, Urteil vom 16.11.2000 - 19 C 6.00 -, InfAuslR 2001, 194 [196]; Hamburgisches OVG, Beschluss vom 22.9.1995 - OVG BS IV 87/95 -, InfAuslR 1996, 107; VGH BW, Beschluss vom 28.3.1996 - 1 S 1404/95 -, InfAuslR 1996, 328 [330] zum insoweit inhaltsgleichen § 51 Abs. 3 AuslG 1990).

    Die bloße Möglichkeit genügt indes nicht, um nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts (vgl. Urteil vom 16.11.2009 - 9 C 6.00 -, InfAuslR 2001, 194 [196]) von einer konkreten Wiederholungsgefahr im Sinne des § 60 Abs. 8 Satz 1 AufenthG ausgehen zu dürfen.

  • BVerwG, 29.10.2002 - 1 C 1.02

    Abschiebungshindernis; Zielstaatsbezogenheit; individuelle Erkrankung; psychische

  • VGH Bayern, 29.07.2009 - 10 B 08.2447

    Jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion; besonderer Ausweisungsschutz

  • VGH Bayern, 03.09.2008 - 19 B 07.2762

    Ausweisung eines Kontingentflüchtlings nach Tötungsdelikt; kein Abschiebeverbot

  • BVerfG, 18.12.1984 - 2 BvE 13/83

    Atomwaffenstationierung

  • Drs-Bund, 14.11.1990 - BT-Drs 11/8439
  • BVerfG, 06.05.1958 - 2 BvL 37/56

    Lastenausgleich

  • VG Kassel, 15.04.1998 - 4 E 4222/95

    Erteilung einer Aufenthaltsgenehmigung für aus der Sowjetunion stammende Juden;

  • VGH Baden-Württemberg, 28.03.1996 - 1 S 1404/95

    Ausweisung eines Türken wegen Betätigung als Drogenkurier; zur Annahme einer

  • BVerwG, 01.10.2001 - 1 B 185.01

    Beschwerde wegen Nichtzulassung der Revision - Abschiebungshindernisse nach § 53

  • BGH, 18.09.1979 - VI ZR 140/78

    Ansprüche einzelner Personen bei Beleidigung unter einer Kollektivbezeichnung

  • BVerfG, 13.04.1994 - 1 BvR 23/94

    Auschwitzlüge

  • OVG Hamburg, 22.09.1995 - Bs IV 87/95

    Bestehen eines Anspruchs auf Herausgabe eines abgelaufenen Reiseausweises ;

  • OVG Berlin, 30.07.2004 - 2 N 87.04
  • BVerwG, 26.04.1979 - 3 C 111.79

    Subventionsrichtlinie langfristige Verpachtung - Art. 20 Abs. 3 GG, ausreichende

  • BVerwG, 08.02.1974 - VII C 95.72

    Voraussetzungen für die Gewährung von Förderungshilfe für Filmtheater -

  • BVerwG, 13.03.2009 - 1 B 20.08

    Prüfung der zielstaatsbezogenen Abschiebungshindernisse; Zeitpunkt der

  • OVG Berlin, 05.02.2001 - 6 S 51.00

    D (A), Juden, Sowjetunion, Kontingentflüchtlinge, Sozialhilfe, Wohnsitzauflage,

  • VGH Bayern, 15.05.2002 - 12 CE 02.659
  • VGH Bayern, 20.12.2004 - 12 CE 04.3232
  • VGH Bayern, 23.07.2014 - 19 B 12.1073

    Vollzug einer bestandskräftigen Ausweisung

    Der Verwaltungsgerichtshof hat mit Beschluss vom 22. Dezember 2010 die Anordnung der Abschiebung aus der Haft (Nr. 11 des Bescheids) und insoweit auch das Urteil des Verwaltungsgerichts aufgehoben (Az. 19 B 09.824).

    Bei seiner Erörterung der zwischen den Gutachtern umstrittenen Frage, wie die übereinstimmend festgestellten Symptome diagnostisch einzuordnen sind, hebt Dr. W. noch einmal die Geringgradigkeit dieser Symptome besonders hervor und verweist darauf, dass sie auch in der JVA - trotz des engen sozialen Zusammenlebens dort - nicht aufgefallen sind (die in der JVA tätigen Ärzte sind noch im Frühjahr 2010 davon ausgegangen, dass der Kläger in psychiatrischer Hinsicht nicht behandlungsbedürftig ist, vgl. die Klägerschriftsätze vom 12.2.2010 und vom 17.3.2010 im Verfahren 19 B 09.824; auch den JVA-Berichten über den Strafvollzug ist nichts für ungewöhnliche Eigenschaften oder Verhaltensweisen des Klägers zu entnehmen, vgl. etwa den JVA-Bericht vom 19.1.2006, Bl. 301 der Ausländerakte).

    Aufgrund der Tatsache, dass dem Kläger infolge seiner krankheitsbedingten Einschränkungen nur leichte Tätigkeiten zuzumuten sind, hat der Senat mit Schreiben vom 24. August 2010 im Verfahren 19 B 09.824 bei der Botschaft nach dem Durchschnittsverdienst einer Bürokraft in Sankt Petersburg gefragt und von dort die Monatsverdienste von Ladenverkäufern, Callcenter-Mitarbeitern, Dispatchern, Buchhaltern und Kellnern mitgeteilt erhalten (Stellungnahme der Botschaft vom 26.11.2010).

    Bei den meisten der vom Kläger benötigten Medikamente ist dies der Fall (Botschaftsäußerung vom 26.11.2010 im Verfahren 19 B 09.824).

    In seiner Entscheidung vom 22. Dezember 2010 (19 B 09.824) ist der Senat aufgrund der von ihm bei der deutschen Botschaft in Moskau eingeholten Informationen davon ausgegangen, dass sich die Kosten für die ärztliche Behandlung (ohne Medikamentenkosten), die der Kläger in Russland benötigen wird, auf etwa 300 EUR pro Monat belaufen werden.

    Die Frage des Senats, ob in Russland ein Anspruch auf kostenlose Gesundheitsbehandlung und Versorgung mit Medikamenten besteht (Nr. 2 des Beweisbeschlusses vom 11.5.2010 im Verfahren 19 B 09.824), hat die Botschaft mit Schreiben vom 27. Juli 2010 (zu Nr. 2) für den Ort der Registrierung des Staatsbürgers grundsätzlich bejaht.

    Der Streitwert im Verfahren 19 B 12.1073 wird - in Übereinstimmung mit Nr. V des Beschlusses des Verwaltungsgerichtshofs vom 22. Dezember 2010 im Verfahren 19 B 09.824 sowie in Übereinstimmung mit dem Streitwertbeschluss des Bundesverwaltungsgerichts vom 22. März 2012 im Verfahren 1 C 3.11 - auf 5.000 EUR festgesetzt.

  • VGH Baden-Württemberg, 13.07.2011 - 11 S 1413/10

    Rechtswidrigkeit einer Ausreiseaufforderung und Abschiebungsandrohung gegenüber

    Wie sich aus der Bezeichnung des Gesetzes sowie dessen Entstehungsgeschichte und Begründung (vgl. insb. BT-Drs. 8/3752 vom 05.05.1980 zum Entwurf eines Gesetzes über Maßnahmen für im Rahmen humanitärer Hilfsaktionen aufgenommene Flüchtlinge ) ergab, galt das Kontingentflüchtlingsgesetz nicht allgemein für Ausländer, sondern nur für Flüchtlinge, also für Ausländer, die sich in einer Verfolgungssituation befunden haben - was nicht notwendig die Gefahr politischer Verfolgung (in eigener Person) voraussetzte - oder deren Lage durch ein Flüchtlingsschicksal gekennzeichnet war (BVerwG, Urteil vom 17.02.1992 - 9 C 77.89 - juris Rn. 12; vgl. auch OVG MV, Urteil vom 15.09.2004 - 1 L 107/02 - juris Rn. 77 und BayVGH Beschluss vom 22.12.2010 - 19 B 09.824 - juris Rn. 33; Kloesel/Christ, Deutsches Ausländerrecht, 2. Aufl., Stand 1990, B 1.9, § 1 Anm. 1).

    Aus dem dem Senat bekannten Grundsatzerlass des Auswärtigen Amtes vom 25.03.1997 - Az.: 514-516.20/7 -(nicht veröffentlicht, in BayVGH, Urteil vom 22.12.2010 - 19 B 09.824 - juris Rn. 45 ff. nur auszugsweise abgedruckt) folgt nichts Gegenteiliges.

    Der Senat ist der Auffassung, dass die in dem Schreiben im Original enthaltene Passage "ihnen stehen die sich aus den Artikeln 2 bis 24 der Genfer Flüchtlingskonvention ergebenden Vergünstigungen zu (z. B. unbefristete Aufenthaltserlaubnis, Eingliederungshilfen, Zugang zum Arbeitsmarkt)", keinen Druckfehler hinsichtlich der genannten Artikel der Genfer Flüchtlingskonvention enthält, sondern bewusst so formuliert wurde (Hervorhebung insoweit durch den Senat; anders wohl BayVGH, Urteil vom 22.12.2010 - 19 B 09.824 - juris Rn. 42, der in dem wörtlich wiedergegebenen Rundschreiben dort von "Artikel 2 bis 34" spricht).

    Die gewählte Vorgehensweise stellte auch keinen Verstoß gegen das "Kodifikationsprinzip" dar (siehe näher BayVGH, Urteil vom 22.12.2010 - 19 B 09.824 - juris Rn. 32).

  • VGH Hessen, 29.08.2011 - 3 A 210/11

    Aufenthaltsstatus jüdischer Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion

    Dies sind z. B. Kontingentflüchtlinge, also Ausländer, die über § 1 Abs. 1 des Gesetzes über Maßnahmen für im Rahmen humanitärer Hilfsaktionen aufgenommener Flüchtlinge in der Fassung vom 09.07.1990 (BGBl I, 1990 S. 1354 ff, Gesetz zur Neuregelung des Ausländerrechts) - Kontingentflüchtlingsgesetz - auch ohne individuellen Nachweis eines Verfolgungsschicksals den Flüchtlingsstatus erhalten haben und ebenfalls vom Abschiebungsverbot des § 60 Abs. 1 Satz 1 AufenthG erfasst werden (nach dem BayVGH auch im Fall jüdischer Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion anwendbar, die aufgrund des Beschlusses des Ministerpräsidentenkonferenz vom 9. Januar 1991 den Kontingentflüchtlingsstatus erhalten haben: Bay. VGH, Beschluss vom 07.08.2008 - 19 B 07.1777 - juris; Bay. VGH, Beschluss 22.12.2010 - 19 B 09.824 - juris; Bay. VGH, Beschluss vom 26.05.2011 - 19 CS 10.3157 - juris; vgl. insgesamt Gemeinschaftskommentar zum AufenthG - GK AufenthG -, Loseblattsammlung, Stand: April 2011, § 60 Rdnr. 205 m.w.N.).

    In seiner Entscheidung vom 22. Dezember 2010 (19 B 09.824 juris) hat der nunmehr zuständige Senat des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs weiter zutreffend darauf hingewiesen, dass das "Kodifikationsprinzip" der oben gefundenen Lösung nicht widerspricht.

    Dies schon deshalb nicht, weil ein solches Prinzip im Bereich der (leistungs-) gewährenden Verwaltung, zu der auch die Einräumung der Rechtsstellung eines Kontingentflüchtlings entsprechend § 1 Abs. 1 Kontingentflüchtlingsgesetz gehört, nicht gibt (vgl. Bay. VGH, Beschluss vom 22.12.2010 - 19 B 09.824 - juris unter Verweis auf BVerfGE 8, 155 ; 68, 1 ; BVerwGE 45, 8 ; 58, 45 ).

    Dort heißt es unter anderem: "Motiv war, Juden in der früheren Sowjetunion vor antisemitischen Pressionen zu schützen" (vgl. BayVGH, Beschluss vom 22.12.2010 - 19 B 09.824 - Rdnr 51 in juris und Beschluss vom 26.05.2011 - 19 CS 10.3157 - in juris).

  • VGH Bayern, 18.08.2011 - 10 ZB 10.2989

    Noch kein Wegfall der Wiederholungsgefahr bei begonnener, bisher positiv

    Nach der Rechtsprechung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs (Urteil vom 22.12.2010 Az. 19 B 09.824) stehe ihm diese Rechtsposition und damit der besondere Ausweisungsschutz nach § 56 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5 AufenthG zu.

    Schließlich weiche die Entscheidung des Verwaltungsgerichts von der Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs vom 22. Dezember 2010 (Az. 19 B 09.824) ab.

    Überdies kann sich der Kläger nach zutreffender Beurteilung des Verwaltungsgerichts ohnehin aufgrund seiner rechtskräftigen Verurteilung und der fortbestehenden konkreten Wiederholungsgefahr (entsprechender Straftaten) gemäß § 60 Abs. 8 Satz 1 AufenthG auf die Vergünstigungen dieser Vorschriften nicht berufen (vgl. auch BayVGH vom 22.12.2010 Az. 19 B 09.824 Ls. 3.b).

    Der Zulassungsgrund der Divergenz (§ 124 Abs. 2 Nr. 4 VwGO) liegt nicht vor, da die vom Kläger geltend gemachte Abweichung des Verwaltungsgerichts von der Rechtsprechung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs (Urteil vom 22.12.2010 a.a.O.) aus den oben dargelegten Gründen in einem Berufungsverfahren nicht entscheidungserheblich zum Tragen kommen könnte.

  • VGH Bayern, 15.04.2021 - 19 CE 15.1300

    Erfolgloser Eilantrag auf Gewährung einer Verfahrensduldung im Hinblick auf ein

    Mit Beschluss vom 22. Dezember 2010 hat der Verwaltungsgerichtshof sodann die Anordnung der Abschiebung aus der Haft (Nr. 11 des Bescheids) und insoweit auch das Urteil des Verwaltungsgerichts aufgehoben (19 B 09.824).

    Unter Zugrundelegung und nach Auswertung des Akteninhalts durch den Senat erging das genannte "Gutachten Dr. W." vom 20. Juli 2010 an den Verwaltungsgerichtshof im Verfahren 19 B 09.824.

    Dementsprechend erwuchs die Ausweisung in Rechtskraft (vgl. auch Beschluss des Senats vom 22.12.2010 im Verfahren 19 B 09.824).

  • VGH Bayern, 30.08.2011 - 19 BV 11.1068

    Anspruch jüdischer Emigranten auf erneute Erteilung einer Niederlassungserlaubnis

    Der Senat hat sich in seinen Entscheidungen vom 7. August 2008 - 19 B 07.1777 -, InfAuslR 2009, 98 und 22. Dezember 2010 - 19 B 09.824 - bereits eingehend zu den aufgeworfenen Rechtsfragen verhalten und führt insoweit lediglich seine bisherige Rechtsprechung fort.

    Nach der ständigen Rechtsprechung des erkennenden Senats genießen jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion aufgrund des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz vom 9. Januar 1991 die Rechtsstellung eines Kontingentflüchtlings entsprechend § 1 Abs. 1 HumHAG und können sich auch ohne Vorliegen eines Verfolgungsschicksals auf den Schutz des Abschiebungsverbotes nach Art. 33 GfK/§ 60 Abs. 1 AufenthG berufen (vgl. BayVGH, B. v. 7. August 2008 - 19 B 07.1777 -, InfAuslR 2009, 98; B. v. 22. Dezember 2010 - 19 B 09.824 - ; a. A. BayVGH, U. v. 29.7.2009 - 10 B 08.2447 -, InfAuslR 2010, 26, jeweils m.w.N.).

  • VGH Bayern, 25.09.2012 - 19 BV 11.2660

    Erlöschen einer Niederlassungserlaubnis wegen längerdauernder Auslandsaufenthalte

    Das Bundesverwaltungsgericht hat unter Aufhebung einer entgegenstehenden Entscheidung des erkennenden Senates vom 22. Dezember 2010 (BayVGH - 19 B 09.824 ) mit Urteil vom 22. März 2012 (a.a.O.) entschieden, dass der Gesetzgeber mit der Vorschrift des § 23 Abs. 2 AufenthG die zukünftige Rechtsstellung auch der vor dem 1. Januar 2005 aufgenommenen jüdischen Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion abschließend neu geregelt hat (RNrn. 27, 32).
  • OVG Sachsen-Anhalt, 12.01.2012 - 2 L 104/10

    Wohnsitzauflage für jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion

    Wie sich aus der Bezeichnung des Gesetzes sowie dessen Entstehungsgeschichte und Begründung (vgl. BT-Drs. 8/3752) ergibt, galt das HumHAG nicht allgemein für Ausländer, sondern nur für Flüchtlinge, also für Ausländer, die sich in einer Verfolgungssituation befunden haben - was nicht notwendig die Gefahr politischer Verfolgung (in eigener Person) voraussetzte - oder deren Lage durch ein Flüchtlingsschicksal gekennzeichnet war (vgl. BVerwG, Urt. v. 27.02.1996 - 9 C 145.95 -, DVBl 1996, 624 [625]; Urt. v. 17.02.1992 - 9 C 77.89 - NVwZ 1993, 187 [188]; VGH BW, Urt. v. 13.07.2011 - 11 S 1413/10 -, DVBl 2011, 1096; vgl. auch BayVGH, Beschl. v. 22.12.2010 - 19 B 09.824 -, Juris).
  • VG München, 02.05.2012 - M 25 K 11.3740

    Keine Hinnahme von Mehrstaatigkeit bei jüdischem Immigranten aus der ehemaligen

    Der 19. Senat des BayVGH komme in seinen Beschlüssen vom 22. Dezember 2010, Az. 19 B 09.824 und vom 7. August 2008, Az. 19 B 07.1777 zu dem Ergebnis, dass die jüdischen Immigranten aus der ehemaligen Sowjetunion die Rechtstellung eines Kontingentflüchtlings hätten.

    Abgesehen davon, dass der 10. Senat des BayVGH in seiner Entscheidung vom 29. Juli 2009, Az. 10 B 08.2447, den besonderen Ausweisungsschutz nach § 56 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5 AufenthG (AufenthG 2004) nicht ohne Weiteres auf jüdische Immigranten aus der ehemaligen Sowjetunion anwendet und sich insofern vom 19. Senat des BayVGH (Entscheidung v. 22.12.2010, Az. 19 B 09.824 sowie Entscheidung v. 7.8.2008, Az. 19 B 07.1777) abhebt, steht bei diesen Entscheidungen die Rechtsfrage im Vordergrund, ob jüdische Immigranten aus der ehemaligen Sowjetunion generell den anerkannten Flüchtlingen im Sinne der GFK vom 28. Juli 1951 hinsichtlich Ausweisungs- und Abschiebungsschutz gleichgestellt werden müssen.

  • VG Gießen, 01.03.2012 - 7 K 1593/09

    Sicherstellungszuschlag für Krankenhaus

    Im Bereich der leistungsgewährenden Verwaltung, zu der auch die Gewährung von Sicherstellungszuschlägen nach § 5 Abs. 2 KHEntgG i.V.m. § 17 b KHG zählt, gilt kein striktes "Kodifikationsprinzip" (vgl. dazu bspw. Bayer.VGH, B. v. 22.12.2010 - 19 B 09.824 -, Rz. 32 d. juris-Ausdr. m.w.N. auf die Rspr. d. BVerfG und d. BVerwG).

    Der Vorbehalt des Gesetzes ist kein Generalvorbehalt, der für jede Handlung der Exekutive eine Ermächtigung verlangen würde (Bayer.VGH, B. v. 22.12.2010, a.a.O. unter Hinweis auf Jarass in: Jarass/Pieroth, GG, 10. Aufl. 2009, Art. 20 Rdnr. 52).

  • VG Ansbach, 22.02.2011 - AN 19 K 10.02362

    Rechtsstellung jüdischer Emigranten; Erlöschen des Aufenthaltstitels;

  • VGH Bayern, 20.11.2012 - 19 CS 12.1978

    Rechtsstellung der jüdischen Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion nach dem

  • OVG Sachsen-Anhalt, 12.01.2012 - 2 L 151/10

    Wohnsitzauflage für jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion

  • OLG Celle, 20.07.2011 - 10 WF 219/11

    Beeinträchtigung des nach dem HumHAG erworbenen deutschen Personalstatuts gem.

  • VG Gießen, 14.12.2011 - 6 K 1733/11

    Erlöschen des Kontingentflüchtlingsstatus jüdischer Zuwanderer

  • VG Ansbach, 01.09.2011 - AN 5 K 11.00524

    Erlöschen der Niederlassungerlaubnis eines jüdischen Kontingentsflüchtlings aus

  • VG München, 24.02.2021 - M 25 K 19.4143

    Schwerwiegendes Ausweisungsinteresse bei illegalem Handel mit Betäubungsmitteln

  • VG Ansbach, 03.03.2011 - AN 5 K 10.02286

    Erlöschen der Niederlassungserlaubnis eines jüdischen Kontingentflüchtlings aus

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