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   OVG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - 2 K 127/15   

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OVG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - 2 K 127/15 (https://dejure.org/2017,47755)
OVG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 22.11.2017 - 2 K 127/15 (https://dejure.org/2017,47755)
OVG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 22. November 2017 - 2 K 127/15 (https://dejure.org/2017,47755)
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Volltextveröffentlichungen (3)

Kurzfassungen/Presse (2)

  • wolterskluwer-online.de (Kurzinformation)

    Kormoranverordnung des Landes Sachsen-Anhalt ist rechtmäßig

  • sachsen-anhalt.de (Pressemitteilung)

    Kormoranverordnung des Landes Sachsen-Anhalt ist rechtmäßig

Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ... (6)Neu Zitiert selbst (34)

  • VGH Baden-Württemberg, 14.03.2011 - 5 S 644/09

    Bekämpfung des Kormoranbestandes im südwestlichen Teil des Bodensees;

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - 2 K 127/15
    Ein linearer Zusammenhang ist hierfür nicht erforderlich, da jährliche Ertragsschwankungen in natürlichen Gewässern normal sind und als Ursache für Ertragsrückgänge grundsätzlich vielfältige Ursachen in Frage kommen (vgl. VGH BW, Urt. v. 14.03.2011 - 5 S 644/09 -, juris RdNr. 53).

    Zu Unrecht beruft sich der Antragsteller für seine Ansicht, der Ursachenzusammenhang zwischen dem Kormoranbestand und dem Rückgang der Fischereierträge sei nicht nachgewiesen, auf das Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg vom 14.03.2011 - 5 S 644/09 -.

    Selbst wenn in den letzten Jahren noch andere Faktoren neben dem Kormoranfraß für deren Rückgang verantwortlich gewesen sein sollten, sind Maßnahmen zum Schutz der natürlich vorkommenden Fischfauna auf der Grundlage des § 45 Abs. 7 Satz 1 Nr. 2 BNatSchG jedenfalls deshalb gerechtfertigt, weil der Kormoran die Restbestände in einer Weise gefährdet, die ein Verschwinden der Äsche in Sachsen-Anhalt befürchten lässt (vgl. VGH BW, Urt. v. 14.03.2011 - 5 S 644/09 -, a.a.O., RdNr. 59, zur Gefährdung des Bestandes der Äschen durch den von Kormoranen ausgehenden Fraßdruck am Bodensee).

    Eine solche ist geeignet, wenn sie einen effektiven Beitrag zur Erreichung des konkret damit bezweckten Ziels leisten kann (vgl. VGH BW, Urt. v. 14.03.2011 - 5 S 644/09 -, a.a.O., RdNr. 60, zu einer Befreiung gemäß § 78 Abs. 1 Nr. 3 NatSchG BW).

  • VGH Hessen, 01.06.2004 - 2 A 3239/03

    Luftverkehrsrechtliche Plangenehmigung: Erweiterung eines Verkehrsflughafens im

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - 2 K 127/15
    Um den anerkannten Naturschutzvereinigungen die Möglichkeit zu eröffnen, von ihrem Einsichtsrecht effektiv Gebrauch zu machen, müssen sie grundsätzlich auf die Existenz einschlägiger Gutachten hingewiesen werden (vgl. HessVGH, Beschl. v. 11.07.1988 - 2 TH 740/88 -, juris RdNr. 17; Urt. v. 10.03.1992 - 2 UE 969/88 -, juris RdNr. 34; Urt. v. 01.06.2004 - 2 A 3239/03 -, juris RdNr. 41; Fischer-Hüftle, in: Schumacher/Fischer-Hüftle, a.a.O., § 63 RdNr. 50; Konrad, in: Lorz/Konrad/Mühlbauer/Müller-Walter/Stöckel, a.a.O., § 63 BNatSchG RdNr. 9; Leppin, in: Lütkes/Ewer, BNatSchG, § 63 RdNr. 12).

    Einer besonderen Unterrichtung bedarf es jedoch nicht, wenn die Anhörungsbehörde davon ausgehen darf, dass der jeweilige Verband aufgrund der Hinweise in den Unterlagen oder anderer Umstände bereits Kenntnis von der Existenz bestimmter Gutachten hat oder haben muss (vgl. HessVGH, Beschl. v. 11.07.1988 - 2 TH 740/88 -, a.a.O.; Urt. v. 10.03.1992 - 2 UE 969/88 -, a.a.O.; Urt. v. 01.06.2004 - 2 A 3239/03 -, a.a.O.).

    Die anerkannten Naturschutzverbände trifft deshalb auch eine gewisse Mitwirkungslast, die darauf gerichtet ist, sich in angemessenem Umfang selbst um die erforderlichen Informationen zu bemühen (vgl. BVerwG, Beschl. v. 05.10.1993 - BVerwG 4 A 9.93 -, juris RdNr. 9; HessVGH, Beschl. v. 11.07.1988 - 2 TH 740/88 -, a.a.O., RdNr. 19; Urt. v. 10.03.1992 - 2 UE 969/88 -, a.a.O., RdNr. 34; Urt. v. 01.06.2004 - 2 A 3239/03 -, a.a.O., RdNr. 41).

    Es ist anerkannt, dass eine Verletzung des § 63 Abs. 2 BNatSchG (§ 29 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG a.F.) im Regelfall folgenlos bleibt, sofern den anerkannten Naturschutzvereinen die Möglichkeit einer Verbandsklage offensteht, die eine materiell-rechtliche Prüfung einschließt, und der Beteiligungsmangel die Entscheidung in der Sache nicht beeinflusst haben kann (vgl. BVerwG, Urt. v. 31.01.2002 - BVerwG 4 A 15.01 -, a.a.O., RdNr. 20; HessVGH, Beschl. v. 23.10.2002 - 2 Q 1668/02 -, juris RdNr. 20; Urt. v. 01.06.2004 - 2 A 3239/03 -, a.a.O., RdNr. 45; SaarlOVG, Urt. v. 20.07.2005 - 1 M 2/04 -, a.a.O., RdNr. 97).

  • OVG Schleswig-Holstein, 22.07.1993 - 1 L 321/91
    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - 2 K 127/15
    Ein allgemeiner Schaden für die Fischereiwirtschaft insgesamt ist nicht (mehr) erforderlich (so aber noch OVG SH, Urt. v. 22.07.1993 - 1 L 321/91 -, NuR 1994, 97 ), da das in § 43 Abs. 8 Satz 1 Nr. 1 BNatSchG a.F. (zuvor in § 20g Abs. 6 Satz 1 Nr. 1 BNatSchG a.F.) enthaltene - weitergehende - Erfordernis eines "gemeinwirtschaftlichen" Schadens durch das Erste Gesetz zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes vom 12.12.2007 (BGBl. I S. 2873) durch das Erfordernis eines "erheblichen wirtschaftlichen" Schadens ersetzt wurde.

    Entgegen einer in der Literatur vertretenen Ansicht sind bei der Bemessung des Schadens i.S.d. § 45 Abs. 7 Satz 1 Nr. 1 BNatSchG auch wild lebende (herrenlose) Fische einzubeziehen (a.A. Ditscherlein, NuR 2006, 542 ; offen gelassen von OVG SH, Urt. v. 22.07.1993 - 1 L 321/91 -, a.a.O., S. 98).

    Schließlich ist bei der Bestimmung eines Schadens i.S.d. § 45 Abs. 7 Satz 1 Nr. 1 BNatSchG ein Außerachtlassen von Weißfischfängen generell nicht sachgerecht (so aber OVG SH, Urt. v. 22.07.1993 - 1 L 321/91 - a.a.O., S. 99), da nicht von vornherein ausgeschlossen werden kann, dass auch diese Fische einen wirtschaftlichen Wert darstellen.

    Die durch eine artenschutzrechtliche Ausnahme gemäß § 45 Abs. 7 BNatSchG zugelassene Maßnahme muss zur Erreichung ihres Zwecks geeignet sein (vgl. OVG SH, Urt. v. 22.07.1993 - 1 L 321/91 -, a.a.O., S. 99; VGH BW, Urt. v. 01.12.1997 - 5 S 1486/96 -, juris RdNr. 36; VG Hannover, Urt. v. 27.04.2010 - 4 A 6036/08 -, juris RdNr. 49; Meßerschmidt, a.a.O., § 45 BNatSchG RdNr. 55; Thum, AUR 2005, 148 ).

  • VGH Hessen, 10.03.1992 - 2 UE 969/88
    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - 2 K 127/15
    Um den anerkannten Naturschutzvereinigungen die Möglichkeit zu eröffnen, von ihrem Einsichtsrecht effektiv Gebrauch zu machen, müssen sie grundsätzlich auf die Existenz einschlägiger Gutachten hingewiesen werden (vgl. HessVGH, Beschl. v. 11.07.1988 - 2 TH 740/88 -, juris RdNr. 17; Urt. v. 10.03.1992 - 2 UE 969/88 -, juris RdNr. 34; Urt. v. 01.06.2004 - 2 A 3239/03 -, juris RdNr. 41; Fischer-Hüftle, in: Schumacher/Fischer-Hüftle, a.a.O., § 63 RdNr. 50; Konrad, in: Lorz/Konrad/Mühlbauer/Müller-Walter/Stöckel, a.a.O., § 63 BNatSchG RdNr. 9; Leppin, in: Lütkes/Ewer, BNatSchG, § 63 RdNr. 12).

    Einer besonderen Unterrichtung bedarf es jedoch nicht, wenn die Anhörungsbehörde davon ausgehen darf, dass der jeweilige Verband aufgrund der Hinweise in den Unterlagen oder anderer Umstände bereits Kenntnis von der Existenz bestimmter Gutachten hat oder haben muss (vgl. HessVGH, Beschl. v. 11.07.1988 - 2 TH 740/88 -, a.a.O.; Urt. v. 10.03.1992 - 2 UE 969/88 -, a.a.O.; Urt. v. 01.06.2004 - 2 A 3239/03 -, a.a.O.).

    Die anerkannten Naturschutzverbände trifft deshalb auch eine gewisse Mitwirkungslast, die darauf gerichtet ist, sich in angemessenem Umfang selbst um die erforderlichen Informationen zu bemühen (vgl. BVerwG, Beschl. v. 05.10.1993 - BVerwG 4 A 9.93 -, juris RdNr. 9; HessVGH, Beschl. v. 11.07.1988 - 2 TH 740/88 -, a.a.O., RdNr. 19; Urt. v. 10.03.1992 - 2 UE 969/88 -, a.a.O., RdNr. 34; Urt. v. 01.06.2004 - 2 A 3239/03 -, a.a.O., RdNr. 41).

  • VGH Hessen, 11.07.1988 - 2 TH 740/88

    Zur Beteiligung von Naturschutzverbänden aus Verwaltungsverfahren und zur

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - 2 K 127/15
    Um den anerkannten Naturschutzvereinigungen die Möglichkeit zu eröffnen, von ihrem Einsichtsrecht effektiv Gebrauch zu machen, müssen sie grundsätzlich auf die Existenz einschlägiger Gutachten hingewiesen werden (vgl. HessVGH, Beschl. v. 11.07.1988 - 2 TH 740/88 -, juris RdNr. 17; Urt. v. 10.03.1992 - 2 UE 969/88 -, juris RdNr. 34; Urt. v. 01.06.2004 - 2 A 3239/03 -, juris RdNr. 41; Fischer-Hüftle, in: Schumacher/Fischer-Hüftle, a.a.O., § 63 RdNr. 50; Konrad, in: Lorz/Konrad/Mühlbauer/Müller-Walter/Stöckel, a.a.O., § 63 BNatSchG RdNr. 9; Leppin, in: Lütkes/Ewer, BNatSchG, § 63 RdNr. 12).

    Einer besonderen Unterrichtung bedarf es jedoch nicht, wenn die Anhörungsbehörde davon ausgehen darf, dass der jeweilige Verband aufgrund der Hinweise in den Unterlagen oder anderer Umstände bereits Kenntnis von der Existenz bestimmter Gutachten hat oder haben muss (vgl. HessVGH, Beschl. v. 11.07.1988 - 2 TH 740/88 -, a.a.O.; Urt. v. 10.03.1992 - 2 UE 969/88 -, a.a.O.; Urt. v. 01.06.2004 - 2 A 3239/03 -, a.a.O.).

    Die anerkannten Naturschutzverbände trifft deshalb auch eine gewisse Mitwirkungslast, die darauf gerichtet ist, sich in angemessenem Umfang selbst um die erforderlichen Informationen zu bemühen (vgl. BVerwG, Beschl. v. 05.10.1993 - BVerwG 4 A 9.93 -, juris RdNr. 9; HessVGH, Beschl. v. 11.07.1988 - 2 TH 740/88 -, a.a.O., RdNr. 19; Urt. v. 10.03.1992 - 2 UE 969/88 -, a.a.O., RdNr. 34; Urt. v. 01.06.2004 - 2 A 3239/03 -, a.a.O., RdNr. 41).

  • VG Freiburg, 17.02.2009 - 3 K 805/08

    Erteilung einer artenschutzrechtlichen Ausnahme sowie einer

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - 2 K 127/15
    Dabei genügt es, wenn es zu einer Beeinträchtigung oder Verschlechterung der wirtschaftlichen Grundlagen einzelner Betriebe kommt (vgl. VG Freiburg, Urt. v. 17.02.2009 - 3 K 805/08 -, juris RdNr. 29; Gellermann, in: Landmann/Rohmer, Umweltrecht, Band II, § 45 BNatSchG RdNr. 20; Lau, in: Frenz/Müggenborg, BNatSchG, § 45 RdNr. 14).

    Maßgeblich ist, ob der Schaden in Relation zur Höhe der Gesamteinnahmen eine beachtliche Größenordnung darstellt, der den Gewinn der betroffenen Fischereibetriebe unter die Rentabilitätsschwelle drücken und damit zur Betriebsaufgabe zwingen kann (vgl. VG Freiburg, Urt. v. 17.02.2009 - 3 K 805/08 -, a.a.O., RdNr. 37; Lau, in: Frenz/Müggenborg, a.a.O., § 45 RdNr. 14).

    Die Vorschrift setzt voraus, dass sich eine geschützte Art so weit ausbreitet, dass sie andere Arten verdrängt oder gar zu vernichten droht (vgl. VG Freiburg, Urt. v. 17.02.2009 - 3 K 805/08 -, a.a.O., RdNr. 40; OVG BBg, Beschl. v. 11.08.2009 - OVG 11 S 58.08 -, juris RdNr. 15; Gellermann, in: Landmann/Rohmer, a.a.O., § 45 BNatSchG RdNr. 21; Müller-Walter, in: Lorz/Konrad/Mühlbauer/Müller-Walter/Stöckel, a.a.O., § 45 BNatSchG RdNr. 25).

  • BVerwG, 05.10.1993 - 4 A 9.93

    Revision - Landesrecht - Naturschutz - Klagebefugnis - Gesetzgebungsauftrag -

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - 2 K 127/15
    Die anerkannten Naturschutzverbände trifft deshalb auch eine gewisse Mitwirkungslast, die darauf gerichtet ist, sich in angemessenem Umfang selbst um die erforderlichen Informationen zu bemühen (vgl. BVerwG, Beschl. v. 05.10.1993 - BVerwG 4 A 9.93 -, juris RdNr. 9; HessVGH, Beschl. v. 11.07.1988 - 2 TH 740/88 -, a.a.O., RdNr. 19; Urt. v. 10.03.1992 - 2 UE 969/88 -, a.a.O., RdNr. 34; Urt. v. 01.06.2004 - 2 A 3239/03 -, a.a.O., RdNr. 41).

    Nimmt ein Naturschutzverband in einem solchen Fall die Gelegenheit, die vorhandenen Gutachten bei der zuständigen Behörde zu erfragen bzw. einzusehen, nicht wahr, so hat er ein etwaiges Informationsdefizit seiner eigenen Untätigkeit zuzuschreiben (vgl. BVerwG, Beschl. v. 05.10.1993 - BVerwG 4 A 9.93 -, a.a.O., RdNr. 9).

  • VGH Bayern, 11.04.2000 - 22 N 99.2159
    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - 2 K 127/15
    Dieser Rechtsgedanke dürfte daher erst recht in Rechtsbereichen gelten, in denen der Gesetzgeber nicht eigens im Interesse der Normerhaltung tätig geworden ist (vgl. BayVGH, Urt. v. 11.04.2000 - 22 N 99.2159 -, juris RdNr. 23, Urt. v. 04.08.2008 - 22 N 06.1407 -, juris RdNr. 39).

    Die Verletzung von Beteiligungsregelungen im Normsetzungsverfahren dürfte jedoch dann nicht zur Nichtigkeit der angegriffenen Norm führen, wenn ausgeschlossen werden kann, dass die Norm ohne den Verfahrensfehler einen anderen Inhalt erhalten hätte ist (vgl. BayVGH, Urt. v. 11.04.2000 - 22 N 99.2159 -, a.a.O., RdNr. 24; Urt. v. 04.08.2008 - 22 N 06.1407 -, a.a.O., RdNr. 41).

  • BVerwG, 12.12.1996 - 4 C 19.95

    Verwaltungsverfahrensrecht - Einheitliches Planfeststellujngeverfahren bei

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - 2 K 127/15
    Nur wenn den Naturschutzvereinigungen das gesamte naturschutzrechtlich relevante Entscheidungsmaterial zugänglich ist, können sie die ihnen zugedachte Aufgabe effektiv erfüllen (vgl. BVerwG, Urt. v. 12.12.1996 - BVerwG 4 C 19.95 - juris RdNr. 17).

    Eine erneute Beteiligung der Naturschutzverbände ist erforderlich, wenn sich nach ordnungsgemäß durchgeführter erstmaliger Beteiligung zusätzliche naturschutzrechtliche Fragen stellen, weil das naturschutzrechtlich relevante Material durch neue Gutachten oder ihnen vergleichbare Stellungnahmen Dritter oder eigene Untersuchungen der Behörde nachträglich erweitert und die Entscheidung darauf gestützt wird (vgl. BVerwG, Urt. v. 12.12.1996 - BVerwG 4 C 19.95 -, juris RdNr. 18; Urt. v. 31.01.2002 - BVerwG 4 A 15.01 -, juris RdNr. 18; Fischer-Hüftle, in: Schumacher/Fischer-Hüftle, a.a.O., § 63 RdNr. 41).

  • OVG Saarland, 20.07.2005 - 1 M 2/04

    Europäisches Naturschutzrecht - fachplanerische Abwägung - Mitwirkung anerkannter

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - 2 K 127/15
    Es bedarf auch dann einer erneuten Beteiligung, wenn sich zusätzliche naturschutzrechtliche Fragen stellen, weil die ursprünglich angestellten naturschutzfachlichen Erwägungen die Planung nicht mehr tragen (vgl. SaarlOVG, Urt. v. 20.07.2005 - 1 M 2/04 -, juris RdNr. 102).

    Es ist anerkannt, dass eine Verletzung des § 63 Abs. 2 BNatSchG (§ 29 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG a.F.) im Regelfall folgenlos bleibt, sofern den anerkannten Naturschutzvereinen die Möglichkeit einer Verbandsklage offensteht, die eine materiell-rechtliche Prüfung einschließt, und der Beteiligungsmangel die Entscheidung in der Sache nicht beeinflusst haben kann (vgl. BVerwG, Urt. v. 31.01.2002 - BVerwG 4 A 15.01 -, a.a.O., RdNr. 20; HessVGH, Beschl. v. 23.10.2002 - 2 Q 1668/02 -, juris RdNr. 20; Urt. v. 01.06.2004 - 2 A 3239/03 -, a.a.O., RdNr. 45; SaarlOVG, Urt. v. 20.07.2005 - 1 M 2/04 -, a.a.O., RdNr. 97).

  • VGH Bayern, 04.08.2008 - 22 N 06.1407

    Normenkontrolle; Wasserschutzverordnung; erforderliche Erörterung

  • BVerwG, 31.01.2002 - 4 A 15.01

    Verkehrsprojekt; Planfeststellung; anerkannter Naturschutzverein;

  • BVerwG, 12.11.1997 - 11 A 49.96

    Naturschutzverband, anerkannter; Beteiligungsrecht; Planfeststellung;

  • BVerwG, 09.06.2010 - 9 A 20.08

    Planfeststellung; Planrechtfertigung; Artenschutz; Tötungsverbot; Störungsverbot;

  • BVerwG, 07.01.2002 - 4 B 91.01

    Beurteilung einer Nachbarklage im Rahmen einer Beschwerde gegen die

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 19.05.2017 - 4 B 594/17

    Freigabe der Ladenöffnung am Sonntag im "Bereich der Innenstadt" i.R.d.

  • VGH Baden-Württemberg, 08.03.2017 - 5 S 1044/15

    Verbot des Parkens auf schmalen Straßen in der Straßenverkehrs-Ordnung unwirksam

  • BVerwG, 08.01.2014 - 9 A 4.13

    Naturschutzvereinigung; eigene Rechte; gerichtlicher Vergleich; Planänderung;

  • BVerfG, 20.03.2013 - 2 BvF 1/05

    Normenkontrollantrag Bayerns und Hessens zum Luftsicherheitsgesetz teilweise

  • BVerwG, 02.08.2012 - 7 CN 1.11

    Normenkontrolle; Beschwer; Grundwasser; Trinkwasservorkommen; Wasserschutzgebiet;

  • VG Hannover, 27.04.2010 - 4 A 6036/08

    Abschuss; Artenschutz; Ausnahmezulassung; Befreiung; Belastung; Erlaubnis;

  • OVG Berlin-Brandenburg, 11.08.2009 - 11 S 58.08

    Störung wild lebender Tiere (hier: Biber) durch die Beseitigung oder Öffnung von

  • VGH Baden-Württemberg, 01.12.1997 - 5 S 1486/96

    Ausnahmegenehmigung zum Abschuß besonders geschützter (Vogel-)Arten, hier:

  • VGH Hessen, 18.12.1998 - 11 NG 3290/98

    Beteiligungsrecht anerkannter Naturschutzverbände - Antragsbefugnis für

  • VGH Hessen, 23.10.2002 - 2 Q 1668/02

    Rechtsbehelfe anerkannter Naturschutzvereine

  • BVerwG, 15.06.2005 - 9 C 8.04

    Klagerücknahme, Abwasserabgabe; Fischzucht; Bruthaus; Kaskade; Trommelfilter;

  • BVerfG, 15.01.2002 - 1 BvR 1783/99

    Schächten

  • BVerwG, 27.06.2013 - 4 C 1.12

    Windenergieanlage; Außenbereich; immissionsschutzrechtliche Genehmigung;

  • BVerwG, 11.11.2015 - 8 CN 2.14

    Ladenöffnung; Sonn- und Feiertagsschutz; verfassungsrechtlicher Schutzauftrag;

  • OVG Berlin-Brandenburg, 26.02.2015 - 11 S 3.15

    OVG untersagt vorerst Tötung von Bibern und Eingriffe in deren Bauten im

  • VGH Baden-Württemberg, 12.09.2013 - 6 S 1172/13

    Baden-Württemberg; Sperrzeit für Spielhallen

  • VGH Hessen, 17.05.2002 - 7 N 4645/98

    Festsetzung eines Wasserschutzgebietes; Grenzziehung; Einzugsbereich der Brunnen

  • BVerwG, 06.11.2013 - 9 A 14.12

    Naturschutzvereinigung; Planfeststellung; Linienbestimmung; Habitatschutz;

  • BVerwG, 21.11.2013 - 7 C 40.11

    Windenergieanlage; Außenbereich; Genehmigung, immissionsschutzrechtliche;

  • OVG Niedersachsen, 22.02.2019 - 4 ME 48/19

    Artenschutzrechtliches Tötungsverbot; Entnahme; Population; Schaden;

    Denn gerade im Fall der Weitergabe der Jagdtechniken würde das Schadensrisiko trotz eines im Normalfall ausreichenden Herdenschutzes zunehmend unkalkulierbar und könnte in Einzelfällen auch den betrieblich relevanten Bereich erreichen, was für die Bejahung eines erheblichen wirtschaftlichen Schadens ausreichend ist (vgl. OVG LSA, Urt. v. 22.11.2017 - 2 K 127/15 - VG Freiburg, Urt. v. 17.2.2009 - 3 K 805/08 -).
  • OVG Niedersachsen, 24.11.2020 - 4 ME 199/20

    Alternativen, zumutbare; Art, streng geschützte; Artenschutz;

    Da als ernster Schaden nicht nur solche Eigentumsverletzungen anzusehen sind, die Wirtschaftsbetrieben drohen, kann es entsprechend auch nicht darauf ankommen, dass der drohende Schaden eine betriebswirtschaftlich beachtliche Größenordnung erreicht, der den Gewinn der betroffenen Betriebe unter die Rentabilitätsschwelle drücken kann (a. A. OVG Sachsen-Anhalt, Urt. v. 22.11.2017 - 2 K 127/15 -, NuR 2019, 45).
  • VGH Bayern, 12.03.2020 - 8 N 16.2555

    Zum Erfordernis der Auslegung von Unterlagen und der Erörterung von

    So mag § 214 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 BauGB einen Anhaltspunkt dafür geben, dass bestimmte Fehler bei der Öffentlichkeitsbeteiligung regelmäßig als wesentlich anzusehen sind (vgl. dazu BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 23; OVG LSA, U.v. 22.11.2017 - 2 K 127/15 - NuR 2017, 45 = juris Rn. 284; OVG RhPf, U.v. 2.8.2018 - 1 C 11685/16 - UPR 2019, 158 = juris Rn. 53), wofür aber bereits allgemeine rechtsstaatliche Grundsätze sprechen können (vgl. BVerfG, B.v. 12.10.2010 - 2 BvF 1/07 - BVerfGE 127, 293/331 f. = juris Rn. 127 f. m.w.N.).

    1.5 In der Rechtsprechung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs zu Wasserschutzgebietsverordnungen sind aber für Fälle der Verletzung von Verfahrensvorschriften - unter Rückgriff auf allgemeine Grundsätze der Normerhaltung - Ausnahmen vom Grundsatz der Unwirksamkeit als Fehlerfolge anerkannt (BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 24; U.v. 25.1.2008 - 22 N 04.3471 - juris Rn. 19; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 41; U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - juris Rn. 30; vgl. auch OVG LSA, U.v. 22.11.2017 - 2 K 127/15 - NuR 2017, 45 = juris Rn. 285).

  • VGH Bayern, 30.11.2023 - 14 NE 23.1503

    Zulassung der Tötung von Fischottern im Verordnungswege

    Zwar soll nach dieser Ansicht allgemein eine Nichtigkeit bei Verfahrensfehlern nicht eintreten, wenn von vorneherein ausgeschlossen werden kann, dass bei fehlerfreier Verfahrensgestaltung eine für die Betroffenen günstigere Entscheidung getroffen worden wäre; ein Verfahrensfehler führt danach nicht zur Nichtigkeit der angegriffenen Norm, wenn von vorneherein ausgeschlossen werden kann, dass diese ohne den Verfahrensfehler einen anderen Inhalt erhalten hätte (vgl. OVG LSA, U.v. 22.11.2017 - 2 K 127/15 - NuR 2019, 45 zu einer Kormoranverordnung; vgl. auch BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl. 2000, 531; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - VGH n.F. 61, 138 Rn. 37 ff.; U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 137 m.w.N.; jeweils zu Wasserschutzgebietsverordnungen).
  • VGH Bayern, 30.11.2023 - 14 NE 23.1658

    BayVGH setzt Verordnungen über die Tötung von Fischottern vorläufig außer Vollzug

    Zwar soll nach dieser Ansicht allgemein eine Nichtigkeit bei Verfahrensfehlern nicht eintreten, wenn von vorneherein ausgeschlossen werden kann, dass bei fehlerfreier Verfahrensgestaltung eine für die Betroffenen günstigere Entscheidung getroffen worden wäre; ein Verfahrensfehler führt danach nicht zur Nichtigkeit der angegriffenen Norm, wenn von vorneherein ausgeschlossen werden kann, dass diese ohne den Verfahrensfehler einen anderen Inhalt erhalten hätte (vgl. OVG LSA, U.v. 22.11.2017 - 2 K 127/15 - NuR 2019, 45 zu einer Kormoranverordnung; vgl. auch BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl. 2000, 531; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - VGH n.F. 61, 138 Rn. 37 ff.; U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 137 m.w.N.; jeweils zu Wasserschutzgebietsverordnungen).
  • OVG Thüringen, 14.12.2018 - 3 N 610/12

    Bekanntmachung von Rechtsnormen der Handwerkskammer; Rechtswidrigkeit eines

    Nach den von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätzen zur Mitwirkung bei der Satzungsgebung führt die Verletzung von Beteiligungsregelungen im Normsetzungsverfahren nur dann nicht zur Nichtigkeit der angegriffenen Norm, wenn ausgeschlossen werden kann, dass die Norm ohne den Verfahrensfehler einen anderen Inhalt erhalten hätte (Bayerischer VGH, Urteil vom 4. August 2008 - 22 N 06.1407 - juris Rdn. 41; OVG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 22. November 2017 - 2 K 127/15 - juris Rdn. 285).
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Rechtsprechung
   OVG Sachsen-Anhalt, 23.03.2017 - 2 K 127/15   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2017,13468
OVG Sachsen-Anhalt, 23.03.2017 - 2 K 127/15 (https://dejure.org/2017,13468)
OVG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 23.03.2017 - 2 K 127/15 (https://dejure.org/2017,13468)
OVG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 23. März 2017 - 2 K 127/15 (https://dejure.org/2017,13468)
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Volltextveröffentlichungen (7)

  • ra.de
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Aarhus-Konvention; Antragsbefugnis; Ausnahme; Kormoranverordnung; Naturschutzvereinigung; Normenkontrolle; subjektives Recht; Tötungsverbot; europäisches Umweltrecht; Umweltverband; Verbandsklage; Kormoranverordnung des Landes Sachsen-Anhalt

  • rechtsportal.de

    Antragsbefugnis anerkannter Naturschutzverbände zur Erhebung einer Normenkontrolle gegen eine Rechtsverordnung; Zulassen einer Ausnahme vom naturschutzrechtlichen Tötungsverbot durch Rechtsverordnung (hier: Kormoranverordnung des Landes Sachsen-Anhalt)

  • juris (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei) (Leitsatz)

    Antragsbefugnis anerkannter Naturschutzverbände zur Erhebung einer Normenkontrolle gegen eine Rechtsverordnung; Zulassen einer Ausnahme vom naturschutzrechtlichen Tötungsverbot durch Rechtsverordnung (hier: Kormoranverordnung des Landes Sachsen-Anhalt)

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NVwZ-RR 2017, 690
 
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Wird zitiert von ... (4)Neu Zitiert selbst (14)

  • EuGH, 08.11.2016 - C-243/15

    Lesoochranárske zoskupenie VLK

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 23.03.2017 - 2 K 127/15
    Mittlerweile sei seine Antragsbefugnis durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 08.11.2016 - C-243/15 - geklärt.

    Nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs gewährt Art. 9 Abs. 2 AK Umweltschutzorganisationen, die den in Art. 2 Nr. 5 AK genannten Anforderungen genügen, ein Recht auf einen Rechtsbehelf, soweit dieser gegen eine Entscheidung gerichtet ist, die in den Anwendungsbereich von Art. 9 Abs. 2 AK fällt (vgl. EuGH, Urt. v. 08.11.2016 - C-243/15 -, juris RdNr. 55).

    Allerdings ist diese Präzisierung dahin zu verstehen, dass sie nur auf die Modalitäten der Öffentlichkeitsbeteiligung abzielt, wie sie in Art. 6 geregelt wird, ohne das Recht auf Beteiligung, den dieser Artikel einer Umweltschutzorganisation verleiht, in Frage zu stellen (vgl. EuGH, Urt. v. 08.11.2016 - C-243/15 -, a.a.O. RdNr. 48).

    Wenn geplante Tätigkeiten erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben können, muss die Entscheidung der Vertragsparteien folglich darauf hinauslaufen, Art. 6 anzuwenden (vgl. die Schlussanträge der Generalanwältin Kokott vom 30.06.2016 - C-243/15 -, juris RdNr. 76 f.).

    Aus dem Wortlaut des Art. 9 Abs. 2 AK ergibt sich somit, dass der Wertungsspielraum, über den die Vertragsparteien bei der Bestimmung dessen, was ein "ausreichendes Interesse" oder eine "Rechtsverletzung" ist, durch das Ziel begrenzt wird, der betroffenen Öffentlichkeit, zu der auch die Umweltschutzorganisationen gehören, die die Voraussetzungen nach Art. 2 Nr. 5 des Übereinkommens erfüllen, einen "weiten Zugang zu Gerichten" zu gewähren (EuGH, Urt. v. 16.04.2015 - C-570/13 -, juris RdNr. 39; Urt. v. 08.11.2016 - C-243/15 -, a.a.O. RdNr. 58).

    Diese Organisationen müssen somit zwingend die nationalen Rechtsvorschriften, die die Rechtsvorschriften der Union im Bereich der Umwelt umsetzen, sowie die unmittelbar anwendbaren Vorschriften des Umweltrechts der Union geltend machen können (vgl. EuGH, Urt. v. 15.10.2015 - C-137/14 -, a.a.O. RdNr. 92; Urt. v. 08.11.2016 - C-243/15 -, a.a.O. RdNr. 59).

  • OVG Niedersachsen, 25.05.2016 - 4 KN 154/13

    Aarhus Übereinkommen; Antragsbefugnis; Behörde; Mitwirkungsrecht;

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 23.03.2017 - 2 K 127/15
    Dies sei vom Oberverwaltungsgericht Lüneburg in einem Urteil vom 25.05.2016 - 4 KN 154/13 - bestätigt worden.

    Diese Regelungen wären obsolet, wenn eine anerkannte Naturschutzvereinigung den Verstoß gegen Bestimmungen des Umweltrechts grundsätzlich als Verletzung eigener Rechte geltend machen könnte (vgl. NdsOVG, Urt. v. 25.05.2016 - 4 KN 154/13 -, juris RdNr. 53 unter Hinweis auf Pfau, VBlBW 2015, 357 ).

    Vor diesem Hintergrund bedarf es keiner Vertiefung, ob sich die Antragsbefugnis des Antragstellers auch aus der geltend gemachten Verletzung seines Mitwirkungsrechts gemäß § 63 Abs. 2 Nr. 1 BNatSchG ergibt (vgl. hierzu BVerwG, Beschl. v. 14.08.1995 - BVerwG 4 NB 43.95 -, juris RdNr. 4; HessVGH, Beschl. v. 18.12.1998 - 11 NG 3290/98 -, juris RdNr. 15; NdsOVG, Urt. v. 25.05.2016 - 4 KN 154/13 -, a.a.O. RdNr. 36; Hesselhaus, in: Frenz/Müggenborg, BNatSchG, 2011, § 63 RdNr. 47).

  • BVerwG, 05.09.2013 - 7 C 21.12

    Luftreinhalteplan; Luftqualitätsplan; Stickstoffoxid; Minimierungsgebot;

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 23.03.2017 - 2 K 127/15
    Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 05.09.2013 - BVerwG 7 C 21.12 - bedürfe es für die Klagebefugnis eines subjektiven Rechts eines Einzelnen, das sich der Verband zu Eigen mache.

    Eine Erstreckung des UmwRG auf Normenkontrollanträge gegen naturschutzrechtliche Rechtsverordnungen im Wege der Analogie scheidet aus, da es insoweit an einer planwidrigen Regelungslücke fehlt (vgl. BVerwG, Urt .v. 05.09.2013 - BVerwG 7 C 21.12 -, juris RdNr. 30 ff.; Urt. v. 19.12.2013 - BVerwG 4 C 14.12 -, juris RdNr. 20).

    Dieses Verständnis des § 47 Abs. 2 Satz 1 VwGO ergebe sich aus dem unionsrechtlichen Effektivitätsgebot (Art. 4 Abs. 3 EUV) sowie im Hinblick auf Art. 9 Abs. 3 des Übereinkommens vom 25.06.1998 über den Zugang zu Informationen, die Öffentlichkeitsbeteiligung an Entscheidungsverfahren und den Zugang zu Gerichten in Umweltangelegenheiten (Aarhus-Übereinkommen ; Gesetz vom 09.12.2006, BGBl. II S. 1251) (vgl. BayVGH, Urt. v. 28.07.2016 - 14 N 15.1870 -, a.a.O. RdNr. 38 im Anschluss an BVerwG, Urt .v. 05.09.2013 - BVerwG 7 C 21.12 -, a.a.O. RdNr. 46 ff.).

  • VGH Bayern, 28.07.2016 - 14 N 15.1870

    Aufhebung des geschützten Landschaftsbestandsteils "Der Hohe Buchene Wald im

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 23.03.2017 - 2 K 127/15
    Das Vorliegen einer Entscheidung nach § 1 Abs. 1 Satz 1 UmwRG ist aber Sachurteilsvoraussetzung (vgl. BVerwG, Urt. v. 12.11.2014 - BVerwG 4 C 34.13 -, juris RdNr. 10; BayVGH, Urt. v. 28.07.2016 - 14 N 15.1870 -, juris RdNr. 31).

    Dieses Verständnis des § 47 Abs. 2 Satz 1 VwGO ergebe sich aus dem unionsrechtlichen Effektivitätsgebot (Art. 4 Abs. 3 EUV) sowie im Hinblick auf Art. 9 Abs. 3 des Übereinkommens vom 25.06.1998 über den Zugang zu Informationen, die Öffentlichkeitsbeteiligung an Entscheidungsverfahren und den Zugang zu Gerichten in Umweltangelegenheiten (Aarhus-Übereinkommen ; Gesetz vom 09.12.2006, BGBl. II S. 1251) (vgl. BayVGH, Urt. v. 28.07.2016 - 14 N 15.1870 -, a.a.O. RdNr. 38 im Anschluss an BVerwG, Urt .v. 05.09.2013 - BVerwG 7 C 21.12 -, a.a.O. RdNr. 46 ff.).

    Dies führte in vielen Fällen, in denen unbedingte und hinreichend bestimmte objektiv-rechtliche Umweltvorschriften des Unionsrechts inmitten ständen, zu einer Rechtsschutzlücke (vgl. BayVGH, Urt. v. 28.07.2016 - 14 N 15.1870 -, a.a.O. RdNr. 43 ff. unter Bezugnahme auf EuGH, Urt. v. 08.03.2011 - C-240/09 - im Fall einer möglichen Verletzung der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.05.1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen , ABl.

  • EuGH, 15.10.2015 - C-137/14

    Kommission / Deutschland - Vertragsverletzung eines Mitgliedstaats - Richtlinie

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 23.03.2017 - 2 K 127/15
    Hiernach steht es dem nationalen Gesetzgeber zwar frei, die Rechte, deren Verletzung ein Einzelner im Rahmen eines gerichtlichen Rechtsbehelfs gegen eine Entscheidung, Handlung oder Unterlassung im Sinne von Art. 11 der Richtlinie 2011/92 geltend machen kann, auf subjektive Rechte zu beschränken, doch kann eine solche Beschränkung nicht als solche auf Umweltverbände angewandt werden, weil dadurch die Ziele dieser Vorschrift missachtet würden (vgl. EuGH, Urt. v. 15.10.2015 - C-137/14 -, juris RdNr. 91).

    Diese Organisationen müssen somit zwingend die nationalen Rechtsvorschriften, die die Rechtsvorschriften der Union im Bereich der Umwelt umsetzen, sowie die unmittelbar anwendbaren Vorschriften des Umweltrechts der Union geltend machen können (vgl. EuGH, Urt. v. 15.10.2015 - C-137/14 -, a.a.O. RdNr. 92; Urt. v. 08.11.2016 - C-243/15 -, a.a.O. RdNr. 59).

  • VGH Hessen, 18.12.1998 - 11 NG 3290/98

    Beteiligungsrecht anerkannter Naturschutzverbände - Antragsbefugnis für

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 23.03.2017 - 2 K 127/15
    Vor diesem Hintergrund bedarf es keiner Vertiefung, ob sich die Antragsbefugnis des Antragstellers auch aus der geltend gemachten Verletzung seines Mitwirkungsrechts gemäß § 63 Abs. 2 Nr. 1 BNatSchG ergibt (vgl. hierzu BVerwG, Beschl. v. 14.08.1995 - BVerwG 4 NB 43.95 -, juris RdNr. 4; HessVGH, Beschl. v. 18.12.1998 - 11 NG 3290/98 -, juris RdNr. 15; NdsOVG, Urt. v. 25.05.2016 - 4 KN 154/13 -, a.a.O. RdNr. 36; Hesselhaus, in: Frenz/Müggenborg, BNatSchG, 2011, § 63 RdNr. 47).
  • EuG, 14.06.2012 - T-338/08

    Stichting Natuur en Milieu und Pesticide Action Network Europe / Kommission -

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 23.03.2017 - 2 K 127/15
    Nach der Rechtsprechung des Gerichts der Europäischen Union bezieht sich der Begriff "Handlung" i.S.d. Art. 9 Abs. 3 AK nicht nur auf Maßnahmen zur Regelung von Einzelfällen, da Art. 9 Abs. 3 AK andernfalls eine zu sehr beschränkte Tragweite hätte und nach Art. 2 Nr. 2 AK nur solche Handlungen von Gremien oder Einrichtungen von den Bestimmungen der AK ausgeschlossen sind, die in gerichtlicher oder gesetzgebender Eigenschaft vorgenommen werden (vgl. EuG, Urt. v. 14.06.2012 - T-338/08 -, juris RdNr. 76 ff.).
  • EuGH, 16.04.2015 - C-570/13

    Gruber - Vorlage zur Vorabentscheidung - Umwelt - Richtlinie 2011/92/EU -

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 23.03.2017 - 2 K 127/15
    Aus dem Wortlaut des Art. 9 Abs. 2 AK ergibt sich somit, dass der Wertungsspielraum, über den die Vertragsparteien bei der Bestimmung dessen, was ein "ausreichendes Interesse" oder eine "Rechtsverletzung" ist, durch das Ziel begrenzt wird, der betroffenen Öffentlichkeit, zu der auch die Umweltschutzorganisationen gehören, die die Voraussetzungen nach Art. 2 Nr. 5 des Übereinkommens erfüllen, einen "weiten Zugang zu Gerichten" zu gewähren (EuGH, Urt. v. 16.04.2015 - C-570/13 -, juris RdNr. 39; Urt. v. 08.11.2016 - C-243/15 -, a.a.O. RdNr. 58).
  • BVerwG, 19.12.2013 - 4 C 14.12

    Flugverfahren; Anflugverfahren; Abflugverfahren; Flugrouten; Natura 2000-Gebiet;

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 23.03.2017 - 2 K 127/15
    Eine Erstreckung des UmwRG auf Normenkontrollanträge gegen naturschutzrechtliche Rechtsverordnungen im Wege der Analogie scheidet aus, da es insoweit an einer planwidrigen Regelungslücke fehlt (vgl. BVerwG, Urt .v. 05.09.2013 - BVerwG 7 C 21.12 -, juris RdNr. 30 ff.; Urt. v. 19.12.2013 - BVerwG 4 C 14.12 -, juris RdNr. 20).
  • OVG Berlin-Brandenburg, 02.06.2006 - 11 A 11.05

    Brandenburgische Kormoranverordnung

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 23.03.2017 - 2 K 127/15
    Der Bundesgesetzgeber hat sich klar gegen die Einführungen einer altruistischen Verbandsklage in Normenkontrollsachen - auch bei einem Verstoß gegen europäisches Umweltrecht - entschieden (vgl. BVerwG, Urt. v. 18.12.2014 - BVerwG 4 C 35.13 -, juris RdNr. 62; OVG BBg, Urt. v. 02.06.2006 - OVG 11 A 11.05 -, juris RdNr. 16 ff. zur Brandenburgischen Kormoranverordnung).
  • EuGH, 08.03.2011 - C-240/09

    Lesoochranárske zoskupenie - Umwelt - Übereinkommen von Aarhus -

  • OVG Rheinland-Pfalz, 24.02.2011 - 1 C 10276/11

    Normenkontrollantrag; Bebauungsplan; Antragsbefugnis einer als gemeinnützig

  • BVerwG, 12.11.2014 - 4 C 34.13

    Flugverfahren; Abflugverfahren; Flugrouten; Umweltverträglichkeitsprüfung;

  • BVerwG, 18.12.2014 - 4 C 35.13

    Flugverfahren; Flugroute; Umweltrechtsbehelf; Verbandsklage;

  • OVG Niedersachsen, 25.10.2018 - 12 LB 118/16

    Alternativenprüfung; artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung;

    Entgegen der Auffassung des Klägers und derjenigen des Oberverwaltungsgerichts des Landes Sachsen-Anhalt (Beschl. v. 23.3.2017 - 2 K 127/15 -, NuR 2017, 480 ff., hier zitiert nach juris, Rnrn.
  • VG Neustadt, 09.05.2017 - 3 L 504/17

    Baumfällungen am Glan zwischen Lauterecken und der Kreisgrenze bei Odenbach bis

    Diese Organisationen müssten somit zwingend die nationalen Rechtsvorschriften, die die Rechtsvorschriften der Union im Bereich der Umwelt umsetzen, sowie die unmittelbar anwendbaren Vorschriften des Umweltrechts der Union geltend machen können (so OVG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 3. Januar 2017 - 2 M 118/16 - [juris, Rn. 16ff.] und Beschluss vom 23. März 2017 - 2 K 127/15 - [juris, 24]).
  • VGH Bayern, 16.09.2022 - 19 N 19.1368

    Verordnung über die Aufhebung von Schonzeiten, natürliche Verjüngung der

    Auch die unmittelbare Berufung auf Art. 9 Abs. 2 AK erscheint wohl möglich (vgl. OVG LSA, B.v. 23.3.2017 - 2 K 127/15 - juris Rn. 24 ff.; wohl auch EuGH, U.v. 8.11.2016 - Lesoochranárske zoskupenie VLK, C-243/15 - juris Rn. 55: Art. 9 Abs. 2 AK gewährt Umweltschutzorganisationen, die den in Art. 2 Nr. 5 AK genannten Anforderungen genügen ein Recht auf einen Rechtsbehelf, soweit dieser gegen eine Entscheidung gerichtet ist, die in den Anwendungsbereich von Art. 9 Abs. 2 AK fällt).

    Insoweit dürfte zunächst ohne Belang sein, dass die Entscheidung das Ergebnis eines Normsetzungsverfahrens ist (in dessen Verordnungsverfahren die Entscheidung über die Erforderlichkeit einer FFH-Verträglichkeitsprüfung getroffen worden ist), da der Begriff "Entscheidungen" i.S.d. Art. 6 Abs. 1 Buchst. b AK auch Rechtsverordnungen umfasst (vgl. insoweit OVG LSA, B.v. 23.3.2017 - 2 K 127/15 - juris Rn. 27).

  • VGH Bayern, 01.10.2019 - 14 BV 17.1278

    Artenschutzrecht - Artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigungen zum Abschuss von

    Zur Begründung trägt der Kläger im Wesentlichen vor, seine Klagebefugnis ergebe sich aus § 42 Abs. 2 Halbs. 2 VwGO i.V.m. Art. 9 Abs. 3 der Aarhus-Konvention (AK) bzw. aus dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 8. November 2016 in der Sache C-243/15 und zwei Entscheidungen des Oberverwaltungsgerichts Magdeburg vom 3. Januar 2017 - 2 M 118/16 - bzw. vom 23. März 2017 - 2 K 127/15 - i.V.m. Art. 9 Abs. 2 AK.
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