Rechtsprechung
LG Flensburg, 14.11.2014 - 2 O 139/13 |
Volltextveröffentlichung
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Fehlerhaftigkeit der Zusicherung der jederzeitigen Verfügbarkeit einer Kapitalanlage in Anteile eines offenen Immobilienfonds bei Veräußerung an der Börse; Aussetzung der Rücknahme der Anteile eines offenen Immobilienfonds
Verfahrensgang
- LG Flensburg, 14.11.2014 - 2 O 139/13
- OLG Schleswig - 5 U 216/14 (anhängig)
Wird zitiert von ... (0) Neu Zitiert selbst (15)
- BGH, 26.02.2013 - XI ZR 498/11
Bankenhaftung bei Kapitalanlageberatung: Verjährungsfristbeginn für …
Auszug aus LG Flensburg, 14.11.2014 - 2 O 139/13
Im Fall einer fehlerhaften Beratung stellt bereits der Erwerb einer Kapitalanlage einen Schaden dar, unabhängig von deren Werthaltigkeit ( BGH, Urteil vom 26. Februar 2013 - XI ZR 498/11 , WM 2013, 609; BGH, Urteil vom 08.07.2010 - III ZR 249/09 , WM 2010, 1493).Der Schadensersatzanspruch des Anlegers entsteht iSd. § 199 Abs. 1 Nr. 1 BGB bereits mit dem Erwerb der Anlage, weil der Anleger bereits hierdurch geschädigt ist; ob und wann die Anlage später im Wert fällt, ist unerheblich ( BGH, Urteil vom 26. Februar 2013 - XI ZR 498/11 , WM 2013, 609).
- BGH, 29.04.2014 - XI ZR 130/13
Schadensersatzklagen wegen fehlerhafter Anlageberatung im Zusammenhang mit …
Auszug aus LG Flensburg, 14.11.2014 - 2 O 139/13
Die beratende Bank muss den Anleger ungefragt darüber aufklären, dass Kapitalanlagegesellschaften bei offenen Immobilienfonds zeitweilig die Rücknahme der Anteile aussetzen können ( BGH, Urteile vom 29.04.2014 - XI ZR 477/12 und XI ZR 130/13, WM 2014, 1221 ff. [BGH 29.04.2014 - XI ZR 130/13] ).Die Frage, ob eine Bank, die den Erwerb von Anteilen an einem offenen Immobilienfonds empfiehlt, den Anleger ungefragt über das Bestehen der Möglichkeit einer Aussetzung der Anteilsrücknahme durch die Kapitalanlagegesellschaft aufklären muss, wurde bis zu den grundsätzlichen Entscheidungen des BGH im April 2014 sowohl in der Instanzrechtsprechung als auch in der Literatur unterschiedlich beantwortet ( BGH, Urteile vom 29.04.2014 - XI ZR 477/12 und XI ZR 130/13, WM 2014, 1221 ff. [BGH 29.04.2014 - XI ZR 130/13] mwN).
- OLG Schleswig, 19.09.2013 - 5 U 34/13
Kein Schadensersatz bei "Tauschempfehlung" der Bank für Wertpapiere
Auszug aus LG Flensburg, 14.11.2014 - 2 O 139/13
(22) Die Vorschrift des § 37a WpHG a.F. erfasst aber keine Ansprüche wegen einer vorsätzlichen Beratungspflichtverletzung, insoweit bleibt es bei der Regelverjährung nach §§ 195, 199 BGB ( BGH, Urteil vom 08.03.2005- XI ZR 170/04 , WM 2005, 929; OLG Schleswig, Urteil vom 19.09.2013 - 5 U 34/13 , ).Überwiegend wurde die Auffassung vertreten, dass bis zum Beginn der Finanzkrise im Oktober 2008 eine solche Aufklärungspflicht nicht bestanden habe, weil es sich bei der Möglichkeit, die Anteilsrücknahme auszusetzen, bis dahin um ein fernliegendes, rein theoretisches Risiko gehandelt habe, die Aussetzung der Anteilsrücknahme ein Instrument zum Anlegerschutz sei und die Anleger auch während einer solchen Aussetzung ihre Anteile jederzeit an der Börse veräußern könnten (OLG Dresden, Urteil vom 15.11.2012 - 8 U 512/12, WM 2013, 363; OLG Schleswig, Urteil vom 19.09.2013 - 5 U 34/13 , WM 2013, 2258).
- BGH, 29.04.2014 - XI ZR 477/12
Schadensersatzklagen wegen fehlerhafter Anlageberatung im Zusammenhang mit …
Auszug aus LG Flensburg, 14.11.2014 - 2 O 139/13
Die beratende Bank muss den Anleger ungefragt darüber aufklären, dass Kapitalanlagegesellschaften bei offenen Immobilienfonds zeitweilig die Rücknahme der Anteile aussetzen können ( BGH, Urteile vom 29.04.2014 - XI ZR 477/12 und XI ZR 130/13, WM 2014, 1221 ff. [BGH 29.04.2014 - XI ZR 130/13] ).Die Frage, ob eine Bank, die den Erwerb von Anteilen an einem offenen Immobilienfonds empfiehlt, den Anleger ungefragt über das Bestehen der Möglichkeit einer Aussetzung der Anteilsrücknahme durch die Kapitalanlagegesellschaft aufklären muss, wurde bis zu den grundsätzlichen Entscheidungen des BGH im April 2014 sowohl in der Instanzrechtsprechung als auch in der Literatur unterschiedlich beantwortet ( BGH, Urteile vom 29.04.2014 - XI ZR 477/12 und XI ZR 130/13, WM 2014, 1221 ff. [BGH 29.04.2014 - XI ZR 130/13] mwN).
- BGH, 08.07.2010 - III ZR 249/09
Verjährungsbeginn für Schadenersatzansprüche gegen den Kapitalanlageberater bzw. …
Auszug aus LG Flensburg, 14.11.2014 - 2 O 139/13
Im Fall einer fehlerhaften Beratung stellt bereits der Erwerb einer Kapitalanlage einen Schaden dar, unabhängig von deren Werthaltigkeit ( BGH, Urteil vom 26. Februar 2013 - XI ZR 498/11 , WM 2013, 609; BGH, Urteil vom 08.07.2010 - III ZR 249/09 , WM 2010, 1493). - BGH, 08.03.2005 - XI ZR 170/04
Zur Verjährung von deliktsrechtlichen Schadenersatzansprüchen beim Erweb von …
Auszug aus LG Flensburg, 14.11.2014 - 2 O 139/13
(22) Die Vorschrift des § 37a WpHG a.F. erfasst aber keine Ansprüche wegen einer vorsätzlichen Beratungspflichtverletzung, insoweit bleibt es bei der Regelverjährung nach §§ 195, 199 BGB ( BGH, Urteil vom 08.03.2005- XI ZR 170/04 , WM 2005, 929; OLG Schleswig, Urteil vom 19.09.2013 - 5 U 34/13 , ). - BGH, 16.10.2012 - XI ZR 367/11
Bankenhaftung bei Anlageberatung: Aufklärungspflichten bei dem Verkauf von …
Auszug aus LG Flensburg, 14.11.2014 - 2 O 139/13
Eine Aufklärungspflicht über die von der Emittentin gezahlte Provision ergibt sich auch nicht aus etwaigen kommissionsrechtlichen Herausgabe und Rechenschaftspflichten ( BGH, Urteil vom 16.10.2012 - XI ZR 368/11 , NJW-RR 2013, 244). - BGH, 26.06.2012 - XI ZR 316/11
Bankenhaftung bei Anlageberatung: Aufklärungspflichten bei dem Verkauf von …
Auszug aus LG Flensburg, 14.11.2014 - 2 O 139/13
Es fehlt an einem Drei-Personen-Verhältnis mit der Folge, dass die sog. "kick-back"-Rechtsprechung auf diese Fälle keine Anwendung findet ( BGH, Urteil vom 27.09.2011 - XI ZR 178/10 , WM 2011, 2261; BGH, Urteil vom 26.06.2012 - XI ZR 316/11 , WM 2012, 1520; OLG Schleswig, Beschluss vom 28.02.2011 - 5 U 112/10 , ). - BGH, 15.01.2008 - VI ZR 53/07
Rechtsschutzbedürfnis für eine Klage auf Feststellung der Schadensersatzpflicht …
Auszug aus LG Flensburg, 14.11.2014 - 2 O 139/13
Zwar ist die Beachtung des Vorrangs der Leistungsklage nicht zumutbar, wenn der Kläger seinen Anspruch noch nicht ( BGH, Urteil vom 15.01.2008 - VI ZR 53/07 , NZM 2008, 222) oder noch nicht vollständig ( BGH, Urteil vom 30.03.1983 - VIII ZR 3/82 , NJW 1984, 1552) beziffern kann. - BGH, 27.09.2011 - XI ZR 178/10
Zwei Schadensersatzklagen von Lehman-Anlegern
Auszug aus LG Flensburg, 14.11.2014 - 2 O 139/13
Es fehlt an einem Drei-Personen-Verhältnis mit der Folge, dass die sog. "kick-back"-Rechtsprechung auf diese Fälle keine Anwendung findet ( BGH, Urteil vom 27.09.2011 - XI ZR 178/10 , WM 2011, 2261; BGH, Urteil vom 26.06.2012 - XI ZR 316/11 , WM 2012, 1520; OLG Schleswig, Beschluss vom 28.02.2011 - 5 U 112/10 , ). - BGH, 30.03.1983 - VIII ZR 3/82
Bestehendes Mietverhältnis als Voraussetzung eines mietrechtlichen …
- BGH, 12.05.2009 - XI ZR 586/07
Darlegungs- und Beweislast für vorsätzliches Verschweigen von Rückvergütungen
- OLG Schleswig, 28.02.2011 - 5 U 112/10
Aufklärungspflicht der anlageberatenden Bank über versteckte Provisionen und …
- OLG Dresden, 15.11.2012 - 8 U 512/12
Anlageberatung bei Immobilienfonds
- BGH, 16.10.2012 - XI ZR 368/11
Bankenhaftung bei Anlageberatung: Aufklärungspflichten bei dem Verkauf von …
Rechtsprechung
LG Hildesheim, 12.06.2013 - 2 O 139/13 |
Volltextveröffentlichungen (2)
Wird zitiert von ... (0) Neu Zitiert selbst (9)
- BGH, 13.04.1978 - III ZR 89/76
Wirksamkeit eines Jagdpachtvertrages - Formanforderungen an den Abschluss eines …
Auszug aus LG Hildesheim, 12.06.2013 - 2 O 139/13
Er soll darüber hinaus auch die Vertragspartner wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestpachtdauer von 9 Jahren (§ 11 Abs. 1 S. 1 BJagdG) von der Eingehung einer übereilten langfristigen Bindung schützen (BGH WM 1978, 846). - BGH, 27.10.1967 - V ZR 153/64
Kaufmannsehrenwort - § 313 BGB <Fassung bis 31.12.01> (nunmehr § 311b Abs. …
Auszug aus LG Hildesheim, 12.06.2013 - 2 O 139/13
Das Ergebnis muss für die betroffene Partei nicht bloß hart, sondern schlechthin untragbar sein (vgl. BGHZ 29, 6; BGHZ 48, 396; BGHZ 138, 339). - BGH, 14.07.2004 - XII ZR 68/02
Anforderungen an die Schriftform eines langfristigen Mietvertrages
Auszug aus LG Hildesheim, 12.06.2013 - 2 O 139/13
Erforderlich ist, dass sich beide Erklärungen auf demselben Schriftstück befinden (BGH NJW 2004, 2962).
- BGH, 28.10.1993 - VII ZR 192/92
Pauschale Abrechnung von Nebenkosten in einem Architektenvertrag; Annahme des …
Auszug aus LG Hildesheim, 12.06.2013 - 2 O 139/13
Die Unterzeichnung des Angebots durch die eine Partei und die Annahme in einer weiteren Urkunde durch die andere Partei genügt nicht (BGH NJW-RR 1994, 280). - BGH, 24.04.1998 - V ZR 197/97
Form einer freiwilligen Grundstücksversteigerung mit Vertragsschluß
Auszug aus LG Hildesheim, 12.06.2013 - 2 O 139/13
Das Ergebnis muss für die betroffene Partei nicht bloß hart, sondern schlechthin untragbar sein (vgl. BGHZ 29, 6; BGHZ 48, 396; BGHZ 138, 339). - BGH, 03.12.1958 - V ZR 28/57
Datierung notarieller Urkunden
Auszug aus LG Hildesheim, 12.06.2013 - 2 O 139/13
Das Ergebnis muss für die betroffene Partei nicht bloß hart, sondern schlechthin untragbar sein (vgl. BGHZ 29, 6; BGHZ 48, 396; BGHZ 138, 339). - BGH, 30.06.1964 - V ZR 7/63
Mietverlängerungsvertrag
Auszug aus LG Hildesheim, 12.06.2013 - 2 O 139/13
Das gilt insbesondere auch für den Abschluss von Änderungsverträgen oder Vereinbarungen über einen Parteiwechsel (vgl. BGHZ 42, 333; BGHZ 52, 25;… Palandt/Ellenberger, BGB, 72. Aufl. 2013, § 126 Rdnr. 5). - BGH, 19.03.1969 - VIII ZR 66/67
Schriftform beim Mietverlängerungsvertrag
Auszug aus LG Hildesheim, 12.06.2013 - 2 O 139/13
Das gilt insbesondere auch für den Abschluss von Änderungsverträgen oder Vereinbarungen über einen Parteiwechsel (vgl. BGHZ 42, 333; BGHZ 52, 25;… Palandt/Ellenberger, BGB, 72. Aufl. 2013, § 126 Rdnr. 5). - BGH, 24.03.1994 - III ZR 65/93
Wirksamkeit eines Jagdpachtvertrages bezüglich der Verpachtung eines einer …
Auszug aus LG Hildesheim, 12.06.2013 - 2 O 139/13
Gegenüber der sich aus der öffentlich-rechtlichen Vorschrift des § 11 Abs. 4 BJagdG ergebenden Nichtigkeit versagt schon grundsätzlich die Berufung auf Treu und Glauben und auf die Arglisteinrede (vgl. BGH NJW-RR 1994, 778).