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   VGH Bayern, 04.08.2008 - 22 N 06.1407   

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https://dejure.org/2008,21973
VGH Bayern, 04.08.2008 - 22 N 06.1407 (https://dejure.org/2008,21973)
VGH Bayern, Entscheidung vom 04.08.2008 - 22 N 06.1407 (https://dejure.org/2008,21973)
VGH Bayern, Entscheidung vom 04. August 2008 - 22 N 06.1407 (https://dejure.org/2008,21973)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • openjur.de

    Normenkontrolle; Wasserschutzverordnung; erforderliche Erörterung

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NVwZ-RR 2009, 19 (Ls.)
  • DÖV 2009, 92
 
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Wird zitiert von ... (19)Neu Zitiert selbst (9)

  • BVerwG, 05.12.1986 - 4 C 13.85

    Flughafenplanung, Verkehrsflughafen München II

    Auszug aus VGH Bayern, 04.08.2008 - 22 N 06.1407
    Nach einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwGE 75, 214, 225) seien nach dieser Vorschrift eingeholte Stellungnahmen der im Verfahren beteiligten Behörden zu erörtern; dabei sei aber offen gelassen worden, ob damit auch im Verfahren eingeholte Gutachten gemeint seien.

    Nach Art. 73 Abs. 6 Satz 1 BayVwVfG sind auch die eingeholten Stellungnahmen der am Vorhaben beteiligten Behörden zu erörtern (BVerwG vom 5.12.1986 BVerwGE 75, 214, 225).

    Die zum Normerlass berufene Behörde ist zur Gewinnung einer tragfähigen Entscheidungsgrundlage verpflichtet, derartige neue Gutachten einzubeziehen (BVerwG vom 5.12.1986 BVerwGE 75, 214; vom 9.7.2003 Az. 9 VR 1.03 in juris).

  • VGH Bayern, 11.04.2000 - 22 N 99.2159
    Auszug aus VGH Bayern, 04.08.2008 - 22 N 06.1407
    Hierzu hat das erkennende Gericht bereits in einer früheren Entscheidung (Urteil vom 11.4.2000 BayVBl 2000, 531) ausgeführt:.
  • BVerwG, 09.07.2003 - 9 VR 1.03

    Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung der Klage gegen einen

    Auszug aus VGH Bayern, 04.08.2008 - 22 N 06.1407
    Die zum Normerlass berufene Behörde ist zur Gewinnung einer tragfähigen Entscheidungsgrundlage verpflichtet, derartige neue Gutachten einzubeziehen (BVerwG vom 5.12.1986 BVerwGE 75, 214; vom 9.7.2003 Az. 9 VR 1.03 in juris).
  • VGH Bayern, 13.06.1996 - 22 N 93.2863
    Auszug aus VGH Bayern, 04.08.2008 - 22 N 06.1407
    Dieses eröffnet aber einen Handlungsspielraum sowohl hinsichtlich der Grenzen des Wasserschutzgebiets als auch hinsichtlich der Anordnung von Nutzungsbeschränkungen (BayVGH vom 13.6.1996, BayVBl 1997, 111, 112).
  • VGH Bayern, 16.02.2001 - 22 CS 00.2660
    Auszug aus VGH Bayern, 04.08.2008 - 22 N 06.1407
    Die Verordnung löst die durch Zeitablauf außer Kraft getretene (vgl. Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs vom 16.2.2001 Az. 22 CS 00.2660) Kreisverordnung über die Reinhaltung des Wassers für die vom Beigeladenen versorgten Gebiete im Landkreis T. vom 14. Juli 1969 zum Schutz von drei Brunnen beim Gemeindeteil Aumühle ab.
  • VGH Bayern, 25.01.2008 - 22 N 04.3471

    Wasserschutzgebiet; zeitlich aufgespaltene Auslegung; Anliegen der Normerhaltung;

    Auszug aus VGH Bayern, 04.08.2008 - 22 N 06.1407
    Dennoch hat der Verwaltungsgerichtshof auch hinsichtlich der Wasserschutzgebietsverordnung die Berechtigung des Anliegens der Normerhaltung anerkannt (BayVGH vom 25.1.2008 - Az. 22 N 04.3471).
  • VGH Bayern, 27.10.2006 - 22 N 04.2609
    Auszug aus VGH Bayern, 04.08.2008 - 22 N 06.1407
    Dem folgend hat der Verwaltungsgerichtshof in Normsetzungsverfahren mit dem Ziel des Erlasses von Wasserschutzgebietsverordnungen einen Anspruch aus Art. 73 Abs. 6 BayVwVfG auf eine substantielle Erörterung aufgrund der insoweit grundrechtsschützenden Funktion des Verfahrensrechts bejaht (BayVGH vom 18.12.1996 BayVBl 1997, 467; vom 27.10.2006 Az. 22 N 04.2609 in juris).
  • BVerwG, 30.09.1996 - 4 NB 31.96

    Verfassungsrecht - Bestimmung von Inhalt und Schranken des Eigentums; Wasserrecht

    Auszug aus VGH Bayern, 04.08.2008 - 22 N 06.1407
    Die Wasserrechtsbehörde entscheidet insofern nach Ermessen, inwieweit sie bei Vorliegen der Voraussetzungen des § 19 Abs. 1 WHG ein Wasserschutzgebiet festsetzt oder dies im Hinblick auf anderweitige Möglichkeiten eines wirksamen Schutzes des Grundwassers unterlässt (BVerwG vom 30.9.1996 NVwZ 1997, 887).
  • VGH Bayern, 18.12.1996 - 22 N 95.3196
    Auszug aus VGH Bayern, 04.08.2008 - 22 N 06.1407
    Dem folgend hat der Verwaltungsgerichtshof in Normsetzungsverfahren mit dem Ziel des Erlasses von Wasserschutzgebietsverordnungen einen Anspruch aus Art. 73 Abs. 6 BayVwVfG auf eine substantielle Erörterung aufgrund der insoweit grundrechtsschützenden Funktion des Verfahrensrechts bejaht (BayVGH vom 18.12.1996 BayVBl 1997, 467; vom 27.10.2006 Az. 22 N 04.2609 in juris).
  • VGH Bayern, 12.03.2020 - 8 N 16.2555

    Zum Erfordernis der Auslegung von Unterlagen und der Erörterung von

    Das Anhörungs- und Erörterungsverfahren ist Ausfluss der grundrechtsschützenden Funktion des Verfahrensrechts (vgl. BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 41; BayVGH, U.v. 18.12.1996 - 22 N 95.3196 - ZfW 1997, 236 = juris Rn. 13; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 30; U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - a.a.O. Rn. 17; NdsOVG, U.v. 14.11.2018 - 13 KN 249/16 - juris Rn. 43 jew. m.w.N.).

    Die Erörterungspflicht kann sich auch auf Gutachten beziehen (vgl. BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 29 ff.; NdsOVG, U.v. 28.8.1995 - 3 L 14/90 - juris Rn. 12 ff.; Schwind in Berendes/Frenz/Müggenborg, WHG, § 51 Rn. 56 m.w.N.).

    Den Betroffenen ist dann Gelegenheit zu gegeben, sich mit den im Termin anwesenden Fachleuten, etwa des Wasserwirtschaftsamts oder der Wasserversorger, über die in den gutachterlichen Stellungnahmen enthaltenen Erkenntnisse und über die sich daraus für das beabsichtigte Vorhaben ergebenden Folgerungen auseinanderzusetzen (BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - a.a.O. Rn. 34; vgl. auch Lieber in Mann/Sennekamp/Uechtritz, VwVfG, § 73 Rn. 306 f.).

    Es kann grundsätzlich auch zulässig sein, wenn in bestimmten Fällen Beteiligten Gelegenheit zu einer schriftlichen Stellungnahme und ggf. der anderen Seite zu einer Erwiderung darauf gegeben wird (vgl. BVerwG, B.v. 9.7.2003 - 9 VR 1.03 - juris Rn. 5; U.v. 18.3.2009 - 9 A 39.07 - BVerwGE 133, 239 = juris Rn. 28; vgl. zu den Grenzen BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - a.a.O. Rn. 35).

    Inwiefern ein solches nachgelagertes schriftliches Verfahren überhaupt zur Heilung von Erörterungsmängeln führen könnte (vgl. dazu etwa BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 35 und andererseits BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 44), kann daher dahinstehen.

    Daran ist festzuhalten, ohne dass es hier im Einzelnen darauf ankommt, inwiefern nach der entsprechenden Verordnungsermächtigung (§ 51 Abs. 1 WHG; vgl. auch § 19 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 2 Nr. 1 WHG a.F.) der Inhalt der Schutzgebietsverordnungen determiniert ist (vgl. dazu BVerwG, B.v. 28.3.1989 - 4 NB 39.88 - NVwZ-RR 1989, 617 = juris Rn. 8; B.v. 30.9.1996 - 4 NB 31.96 u.a. - BayVBl 1997, 249 = juris Rn. 18 ff.; BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 41; Sellmann, DVBl 1992, 235/236) und inwiefern die Entscheidung auf Bewertungs-, Abwägungs- und Einschätzungsvorgängen beruht (vgl. dazu BayVGH, U.v. 5.12.2007 - 22 N 05.194 - juris Rn. 34; U.v. 25.1.2008 - 22 N 04.3471 - ZfW 2010, 177 = juris Rn. 24; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - a.a.O.; U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 130 f. m.w.N.; vgl. auch BVerwG, B.v. 17.10.2005 - 7 BN 1.05 - BayVBl 2006, 377 = juris Rn. 21; B.v. 29.9.2010 - 7 BN 1.10 - juris Rn. 7; Czychowski/Reinhardt, WHG, 12. Aufl. 2019, § 51 Rn. 47 ff. m.w.N.; Hünnekens in Landmann/Rohmer, Umweltrecht, Stand Februar 2020, § 51 WHG Rn. 44 f.), die Entscheidung also Ergebnis eines differenzierten Bewertungs- und Gestaltungsprozesses ist (Czychowski/Reinhardt, a.a.O. Rn. 40, m.w.N.; Hünnekens, a.a.O. Rn. 43).

    1.5 In der Rechtsprechung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs zu Wasserschutzgebietsverordnungen sind aber für Fälle der Verletzung von Verfahrensvorschriften - unter Rückgriff auf allgemeine Grundsätze der Normerhaltung - Ausnahmen vom Grundsatz der Unwirksamkeit als Fehlerfolge anerkannt (BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 24; U.v. 25.1.2008 - 22 N 04.3471 - juris Rn. 19; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 41; U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - juris Rn. 30; vgl. auch OVG LSA, U.v. 22.11.2017 - 2 K 127/15 - NuR 2017, 45 = juris Rn. 285).

    "5.2 Dennoch hat der Verwaltungsgerichtshof ein berechtigtes Anliegen der Normerhaltung von Wasserschutzgebietsverordnungen in eng umrissenen Grenzen anerkannt (BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 40 f.; U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 23).

    Dagegen ist ein Fehler im Anhörungsverfahren regelmäßig ergebnisrelevant, wenn Betroffene konkrete Fragen und Einwände zu entscheidungsrelevanten, aber verfahrensfehlerhaft nicht erörterten Themenkreisen aufwerfen, die nicht von vorneherein als nicht erörterungswürdig oder als nicht diskussionswürdig abgetan werden können (vgl. BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 41 f. U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - a.a.O.).

    Dabei reicht es aus, wenn nur partielle Änderungen in Betracht kommen (vgl. BayVGH, B.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 42), wie sie der Vertreter des Wasserwirtschaftsamts in der mündlichen Verhandlung im Hinblick auf die Verwirklichung von Alternativstandorten zumindest für möglich gehalten hat (vgl. oben A. 2.1.1).

    Das bei der Festsetzung von Wasserschutzgebieten eingeräumte Ermessen bezieht sich dabei regelmäßig nicht nur auf die Ausweisung als Ganzes, sondern auch auf die räumliche Abgrenzung des Gebiets, das nicht zuletzt im Zusammenhang mit den Fördermengen und der Förderverteilung von Brunnen Veränderungen erfahren kann (vgl. BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - juris Rn. 41 f.; OVG LSA, U.v. 17.3.2011 - 2 K 174/09 - juris Rn. 46).

    Daher sind Grundstückseigentümer und Betroffene zur Gewährleistung eines vorbeugenden Grundrechtsschutzes gerade unter dem Aspekt der grundrechtsschützenden Funktion des Verfahrensrechts in das Normerlassverfahren einzubeziehen (vgl. BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 41; BayVGH, U.v. 18.12.1996 - 22 N 95.3196 - ZfW 1997, 236 = juris Rn. 13; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 30; U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - BayVBl 2012, 192 = juris Rn. 17; NdsOVG, U.v. 14.11.2018 - 13 KN 249/16 - juris Rn. 43 jew. m.w.N.).

  • OVG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - 2 K 127/15

    Kormoranverordnung des Landes Sachsen-Anhalt ist rechtmäßig

    Dieser Rechtsgedanke dürfte daher erst recht in Rechtsbereichen gelten, in denen der Gesetzgeber nicht eigens im Interesse der Normerhaltung tätig geworden ist (vgl. BayVGH, Urt. v. 11.04.2000 - 22 N 99.2159 -, juris RdNr. 23, Urt. v. 04.08.2008 - 22 N 06.1407 -, juris RdNr. 39).

    Die Verletzung von Beteiligungsregelungen im Normsetzungsverfahren dürfte jedoch dann nicht zur Nichtigkeit der angegriffenen Norm führen, wenn ausgeschlossen werden kann, dass die Norm ohne den Verfahrensfehler einen anderen Inhalt erhalten hätte ist (vgl. BayVGH, Urt. v. 11.04.2000 - 22 N 99.2159 -, a.a.O., RdNr. 24; Urt. v. 04.08.2008 - 22 N 06.1407 -, a.a.O., RdNr. 41).

  • VGH Bayern, 08.04.2020 - 8 N 16.2210

    Normenkontrollanträge gegen eine Wasserschutzgebietsverordnung

    Gegenstand der Erörterung sind nicht nur die ausgelegten Unterlagen und die dagegen erhobenen Einwendungen, sondern insgesamt die maßgeblichen Entscheidungsgrundlagen (NdsOVG, U.v. 14.11.2018 - 13 KN 249/16 - ZfW 2019, 115 = juris Rn. 43; BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 29).

    Damit fehlte es schon an dem Angebot, dazu Stellung zu nehmen, und erst Recht auf dieser Grundlage erneut in die Erörterung einzutreten (vgl. BVerwG, U.v. 15.2.2018 - 9 C 1.17 - BVerwGE 161, 180 = juris Rn. 33; BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 35).

    Die Notwendigkeit, die Antragsteller zu dem Nachtrag anzuhören, ergibt sich hier nicht aus den in Art. 73 Abs. 8 BayVwVfG genannten Gründen, sondern daraus, dass die im Erörterungstermin unterbliebene substanzielle Erörterung nachgeholt werden musste (vgl. BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 35).

    Die Nichtbeachtung von Beteiligungsrechten im Normerlassverfahren ist deshalb grundsätzlich beachtlich für die Rechtsgültigkeit der Norm (BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 39; zustimmend Gößl in Sieder/Zeitler, BayWG, Art. 73 Rn. 61; Breuer/Gärditz, Öffentliches und privates Wasserrecht, Rn. 1048; vgl. auch BVerfG, B.v. 12.10.2010 - 2 BvF 1/07 - BVerfGE 127, 293 = juris Rn. 127).

    5.2 Dennoch hat der Verwaltungsgerichtshof ein berechtigtes Anliegen der Normerhaltung von Wasserschutzgebietsverordnungen in eng umrissenen Grenzen anerkannt (BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 40 f.; U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 23).

  • VGH Bayern, 08.04.2020 - 8 N 16.2210-2212
    Gegenstand der Erörterung sind nicht nur die ausgelegten Unterlagen und die dagegen erhobenen Einwendungen, sondern insgesamt die maßgeblichen Entscheidungsgrundlagen (NdsOVG, U.v. 14.11.2018 - 13 KN 249/16 - ZfW 2019, 115 = juris Rn. 43; BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 29).

    Damit fehlte es schon an dem Angebot, dazu Stellung zu nehmen, und erst Recht auf dieser Grundlage erneut in die Erörterung einzutreten (vgl. BVerwG, U.v. 15.2.2018 - 9 C 1.17 - BVerwGE 161, 180 = juris Rn. 33; BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 35).

    Die Notwendigkeit, die Antragsteller zu dem Nachtrag anzuhören, ergibt sich hier nicht aus den in Art. 73 Abs. 8 BayVwVfG genannten Gründen, sondern daraus, dass die im Erörterungstermin unterbliebene substanzielle Erörterung nachgeholt werden musste (vgl. BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 35).

    Die Nichtbeachtung von Beteiligungsrechten im Normerlassverfahren ist deshalb grundsätzlich beachtlich für die Rechtsgültigkeit der Norm (BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 39; zustimmend Gößl in Sieder/Zeitler, BayWG, Art. 73 Rn. 61; Breuer/Gärditz, Öffentliches und privates Wasserrecht, Rn. 1048; vgl. auch BVerfG, B.v. 12.10.2010 - 2 BvF 1/07 - BVerfGE 127, 293 = juris Rn. 127).

    51 5.2 Dennoch hat der Verwaltungsgerichtshof ein berechtigtes Anliegen der Normerhaltung von Wasserschutzgebietsverordnungen in eng umrissenen Grenzen anerkannt (BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 40 f.; U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 23).

  • VGH Bayern, 28.08.2019 - 8 N 17.523

    Wasserrecht - Wasserschutzgebiet in der Gemeinde Schwangau

    Der im Hinblick auf die grundrechtsschützende Funktion des Verfahrensrechts aus Art. 73 Abs. 3 Satz 1 BayWG i.V.m. Art. 73 Abs. 6 Satz 1 BayVwVfG abzuleitende Anspruch auf "substanzielle" Erörterung (vgl. BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 41; BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - ZfW 2010, 117 = juris Rn. 30; U.v. 18.12.1996 - 22 N 95.3196 - ZfW 1997, 236 = juris Rn. 13), wurde vorliegend nicht verletzt.
  • VGH Bayern, 05.10.2021 - 8 N 17.1354

    Schutzkonzept bei Festsetzung von Wasserschutzgebiet

    Gegenstand der Erörterung sind dementsprechend nicht nur die ausgelegten Unterlagen und die dagegen erhobenen Einwendungen, sondern insgesamt die maßgeblichen Entscheidungsgrundlagen (BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 29; U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - juris Rn. 17; NdsOVG, U.v. 14.11.2018 - 13 KN 249/16 - ZfW 2019, 115 = juris Rn. 43).

    Es fehlte es vorliegend schon an einem Angebot, nach Ergänzung der Unterlagen schriftliche Stellungnahmen nachreichen zu können und auf dieser Grundlage erneut in eine Erörterung einzutreten (vgl. BVerwG, U.v. 15.2.2018 - 9 C 1.17 - BVerwGE 161, 180 = juris Rn. 33; BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 35).

  • VGH Bayern, 29.12.2011 - 22 N 08.190

    Normenkontrollverfahren gegen Festsetzung eines Wasserschutzgebietes zum Schutz

    Dem folgend hat der Verwaltungsgerichtshof in Normsetzungsverfahren mit dem Ziel des Erlasses von Wasserschutzgebietsverordnungen einen Anspruch aus Art. 73 Abs. 6 BayVwVfG auf eine substantielle Erörterung aufgrund der insoweit grundrechtsschützenden Funktion des Verfahrensrechts bejaht (BayVGH vom 18.12.1996 BayVBl 1997, 467; vom 27.10.2006 Az. 22 N 04.2609; vom 4.8.2008 Az. 22 N 06.1407).
  • VGH Bayern, 30.11.2023 - 14 NE 23.1503

    Zulassung der Tötung von Fischottern im Verordnungswege

    Zwar soll nach dieser Ansicht allgemein eine Nichtigkeit bei Verfahrensfehlern nicht eintreten, wenn von vorneherein ausgeschlossen werden kann, dass bei fehlerfreier Verfahrensgestaltung eine für die Betroffenen günstigere Entscheidung getroffen worden wäre; ein Verfahrensfehler führt danach nicht zur Nichtigkeit der angegriffenen Norm, wenn von vorneherein ausgeschlossen werden kann, dass diese ohne den Verfahrensfehler einen anderen Inhalt erhalten hätte (vgl. OVG LSA, U.v. 22.11.2017 - 2 K 127/15 - NuR 2019, 45 zu einer Kormoranverordnung; vgl. auch BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl. 2000, 531; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - VGH n.F. 61, 138 Rn. 37 ff.; U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 137 m.w.N.; jeweils zu Wasserschutzgebietsverordnungen).
  • VGH Bayern, 30.11.2023 - 14 NE 23.1658

    BayVGH setzt Verordnungen über die Tötung von Fischottern vorläufig außer Vollzug

    Zwar soll nach dieser Ansicht allgemein eine Nichtigkeit bei Verfahrensfehlern nicht eintreten, wenn von vorneherein ausgeschlossen werden kann, dass bei fehlerfreier Verfahrensgestaltung eine für die Betroffenen günstigere Entscheidung getroffen worden wäre; ein Verfahrensfehler führt danach nicht zur Nichtigkeit der angegriffenen Norm, wenn von vorneherein ausgeschlossen werden kann, dass diese ohne den Verfahrensfehler einen anderen Inhalt erhalten hätte (vgl. OVG LSA, U.v. 22.11.2017 - 2 K 127/15 - NuR 2019, 45 zu einer Kormoranverordnung; vgl. auch BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl. 2000, 531; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - VGH n.F. 61, 138 Rn. 37 ff.; U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 137 m.w.N.; jeweils zu Wasserschutzgebietsverordnungen).
  • VGH Bayern, 16.08.2022 - 8 N 19.1138

    Normenkontrollantrag gegen Wasserschutzgebietsverordnung

    Eine Verordnung über das Wasserschutzgebiet für den Brunnen III "A." des Beigeladenen in der Gemeinde Ü. (im Folgenden: Ü.) und im Markt G. (im Folgenden: G.) für die öffentliche Wasserversorgung in der Gemeinde Ü. vom 25. November 2005 erklärte der Verwaltungsgerichtshof mit Urteil vom 4. August 2008 (Az. 22 N 06.1407) wegen eines Verfahrensfehlers für unwirksam.
  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 14.10.2008 - 4 K 25/06

    Erforderlichkeit eines Erörterungstermins oder einer Ergebnismitteilung nach NatG

  • OVG Niedersachsen, 14.11.2018 - 13 KN 249/16

    50-Tage-Linie; anerkannte Regeln der Technik; antizipiertes

  • VGH Bayern, 28.07.2010 - 22 B 09.1949

    Drittanfechtung einer wasserrechtlichen gehobenen Erlaubnis; "zu - erwarten -

  • OVG Sachsen-Anhalt, 17.03.2011 - 2 K 174/09

    Voraussetzungen und Zuständigkeitsregelungen für die Festsetzung eines

  • OVG Saarland, 17.03.2011 - 2 C 509/09

    Ausweisung eines geschützten Landschaftsbestandteils

  • OVG Niedersachsen, 08.04.2014 - 2 MN 352/13

    Klärungsfähigkeit von Fragen im Zusammenhang mit der Beteiligung von Elternräten

  • OVG Niedersachsen, 08.04.2015 - 2 KN 351/13

    Fehlende Information von Elternräten macht Schulbezirkssatzung nicht unwirksam

  • VGH Bayern, 28.07.2010 - 22 B 09.1951

    Drittanfechtung einer wasserrechtlichen gehobenen Erlaubnis; "zu - erwarten -

  • OVG Thüringen, 14.12.2018 - 3 N 610/12

    Bekanntmachung von Rechtsnormen der Handwerkskammer; Rechtswidrigkeit eines

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Rechtsprechung
   VGH Bayern, 25.07.2008 - 22 N 06.1407   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2008,23863
VGH Bayern, 25.07.2008 - 22 N 06.1407 (https://dejure.org/2008,23863)
VGH Bayern, Entscheidung vom 25.07.2008 - 22 N 06.1407 (https://dejure.org/2008,23863)
VGH Bayern, Entscheidung vom 25. Juli 2008 - 22 N 06.1407 (https://dejure.org/2008,23863)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Wolters Kluwer

    Verletzung von Beteiligungsregelungen im Normsetzungsverfahren; Substantielle Erörterung der Einwendungen der Betroffenen im obligatorischen Erörterungstermin im Verfahren für den Erlass einer Wasserschutzgebietsverordnung; Unwirksamkeit der Wasserschutzgebietsverordnung ...

  • Judicialis

    BayWG Art. 85 Abs. 3 Satz 1; ; BayVwVfG Art. 73 Abs. 6 Satz 1; ; BayVwVfG Art. 68 Abs. 2

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Wasserrecht (einschließlich Abwasserabgabenrecht): Normenkontrollverfahren; Wasserschutzgebietsverordnung; Erörterungstermin; Recht auf substantielle Erörterung

Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (9)

  • BVerwG, 05.12.1986 - 4 C 13.85

    Flughafenplanung, Verkehrsflughafen München II

    Auszug aus VGH Bayern, 25.07.2008 - 22 N 06.1407
    Nach einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwGE 75, 214, 225) seien nach dieser Vorschrift eingeholte Stellungnahmen der im Verfahren beteiligten Behörden zu erörtern; dabei sei aber offen gelassen worden, ob damit auch im Verfahren eingeholte Gutachten gemeint seien.

    Nach Art. 73 Abs. 6 Satz 1 BayVwVfG sind auch die eingeholten Stellungnahmen der am Vorhaben beteiligten Behörden zu erörtern (BVerwG vom 5.12.1986 BVerwGE 75, 214, 225).

    Die zum Normerlass berufene Behörde ist zur Gewinnung einer tragfähigen Entscheidungsgrundlage verpflichtet, derartige neue Gutachten einzubeziehen (BVerwG vom 5.12.1986 BVerwGE 75, 214; vom 9.7.2003 Az. 9 VR 1.03 in juris).

  • VGH Bayern, 16.02.2001 - 22 CS 00.2660
    Auszug aus VGH Bayern, 25.07.2008 - 22 N 06.1407
    Die Verordnung löst die durch Zeitablauf außer Kraft getretene (vgl. Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs vom 16.2.2001 Az. 22 CS 00.2660) Kreisverordnung über die Reinhaltung des Wassers für die vom Beigeladenen versorgten Gebiete im Landkreis T********* vom 14. Juli 1969 zum Schutz von drei Brunnen beim Gemeindeteil Aumühle ab.
  • VGH Bayern, 11.04.2000 - 22 N 99.2159
    Auszug aus VGH Bayern, 25.07.2008 - 22 N 06.1407
    Hierzu hat das erkennende Gericht bereits in einer früheren Entscheidung (Urteil vom 11.4.2000 BayVBl 2000, 531) ausgeführt:.
  • VGH Bayern, 25.01.2008 - 22 N 04.3471

    Wasserschutzgebiet; zeitlich aufgespaltene Auslegung; Anliegen der Normerhaltung;

    Auszug aus VGH Bayern, 25.07.2008 - 22 N 06.1407
    Dennoch hat der Verwaltungsgerichtshof auch hinsichtlich der Wasserschutzgebietsverordnung die Berechtigung des Anliegens der Normerhaltung anerkannt (BayVGH vom 25.1.2008 - Az. 22 N 04.3471).
  • BVerwG, 09.07.2003 - 9 VR 1.03

    Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung der Klage gegen einen

    Auszug aus VGH Bayern, 25.07.2008 - 22 N 06.1407
    Die zum Normerlass berufene Behörde ist zur Gewinnung einer tragfähigen Entscheidungsgrundlage verpflichtet, derartige neue Gutachten einzubeziehen (BVerwG vom 5.12.1986 BVerwGE 75, 214; vom 9.7.2003 Az. 9 VR 1.03 in juris).
  • VGH Bayern, 13.06.1996 - 22 N 93.2863
    Auszug aus VGH Bayern, 25.07.2008 - 22 N 06.1407
    Dieses eröffnet aber einen Handlungsspielraum sowohl hinsichtlich der Grenzen des Wasserschutzgebiets als auch hinsichtlich der Anordnung von Nutzungsbeschränkungen (BayVGH vom 13.6.1996, BayVBl 1997, 111, 112).
  • VGH Bayern, 27.10.2006 - 22 N 04.2609
    Auszug aus VGH Bayern, 25.07.2008 - 22 N 06.1407
    Dem folgend hat der Verwaltungsgerichtshof in Normsetzungsverfahren mit dem Ziel des Erlasses von Wasserschutzgebietsverordnungen einen Anspruch aus Art. 73 Abs. 6 BayVwVfG auf eine substantielle Erörterung aufgrund der insoweit grundrechtsschützenden Funktion des Verfahrensrechts bejaht (BayVGH vom 18.12.1996 BayVBl 1997, 467; vom 27.10.2006 Az. 22 N 04.2609 in juris).
  • BVerwG, 30.09.1996 - 4 NB 31.96

    Verfassungsrecht - Bestimmung von Inhalt und Schranken des Eigentums; Wasserrecht

    Auszug aus VGH Bayern, 25.07.2008 - 22 N 06.1407
    Die Wasserrechtsbehörde entscheidet insofern nach Ermessen, inwieweit sie bei Vorliegen der Voraussetzungen des § 19 Abs. 1 WHG ein Wasserschutzgebiet festsetzt oder dies im Hinblick auf anderweitige Möglichkeiten eines wirksamen Schutzes des Grundwassers unterlässt (BVerwG vom 30.9.1996 NVwZ 1997, 887).
  • VGH Bayern, 18.12.1996 - 22 N 95.3196
    Auszug aus VGH Bayern, 25.07.2008 - 22 N 06.1407
    Dem folgend hat der Verwaltungsgerichtshof in Normsetzungsverfahren mit dem Ziel des Erlasses von Wasserschutzgebietsverordnungen einen Anspruch aus Art. 73 Abs. 6 BayVwVfG auf eine substantielle Erörterung aufgrund der insoweit grundrechtsschützenden Funktion des Verfahrensrechts bejaht (BayVGH vom 18.12.1996 BayVBl 1997, 467; vom 27.10.2006 Az. 22 N 04.2609 in juris).
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