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   OLG München, 05.02.2015 - 23 U 1875/14   

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https://dejure.org/2015,1326
OLG München, 05.02.2015 - 23 U 1875/14 (https://dejure.org/2015,1326)
OLG München, Entscheidung vom 05.02.2015 - 23 U 1875/14 (https://dejure.org/2015,1326)
OLG München, Entscheidung vom 05. Februar 2015 - 23 U 1875/14 (https://dejure.org/2015,1326)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Ansprüche der Treugeber eines geschlossenen Immobilienfonds in rechtlicher Ausgestaltung einer Publikums-KG auf Erteilung von Auskunft über die persönlichen Daten weiterer Treugeber

  • zip-online.de(Leitsatz frei, Volltext 3,90 €)

    Kein Verstoß gegen Datenschutzrecht durch Übermittlung von Namen und Adressen der mittelbar an Publikums-KG beteiligten Treugeber an andere Treugeber

  • Betriebs-Berater

    Übermittlung von Namen und Adressen der mittelbar an einer Publikumspersonengesellschaft beteiligten Treugeber an andere Treugeber und Datenschutz

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 242; BGB § 705
    Ansprüche der Treugeber eines geschlossenen Immobilienfonds in rechtlicher Ausgestaltung einer Publikums-KG auf Erteilung von Auskunft über die persönlichen Daten weiterer Treugeber

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (4)

  • wolterskluwer-online.de (Kurzinformation)

    Ansprüche der Treugeber eines Fonds auf Erteilung von Auskunft über die persönlichen Daten weiterer Treugeber

  • Betriebs-Berater (Leitsatz)

    Kein Verstoß gegen das BDSG bei Übermittlung von Namen und Adressen der mittelbar an einer Publikumspersonengesellschaft beteiligten Treugeber an andere Treugeber

  • Wolters Kluwer (Kurzinformation)

    Ansprüche der Treugeber eines Fonds auf Erteilung von Auskunft über die persönlichen Daten weiterer Treugeber

  • das-gesellschaftsrecht-blog.de (Kurzinformation und -anmerkung)

    Auskunftsansprüche in Publikumsgesellschaften II

Besprechungen u.ä.

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • ZIP 2015, 523
  • BB 2015, 641
  • BB 2015, 848
 
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Wird zitiert von ... (8)Neu Zitiert selbst (12)

  • BGH, 05.02.2013 - II ZR 136/11

    Auskunftsansprüche von Anlegern von Filmfonds in der Form von

    Auszug aus OLG München, 05.02.2015 - 23 U 1875/14
    Wie das Landgericht zurecht ausführt - und die Beklagten zu 1) bis 5) in der Berufung auch nicht in Abrede stellen -, besteht der Auskunftsanspruch unter Zugrundelegung der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 11 ff; BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz.11 ff).

    Der Auskunftsanspruch ergibt sich daher als unentziehbares mitgliedschaftliches Recht aus dem durch den Gesellschaftsvertrag begründeten Vertragsverhältnis als solchem (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 13; BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz.11; BGH, Beschluss vom 21.09.2009, II ZR 264/08, [...] Tz. 10).

    Somit sind die Treugeber durch die Verzahnung von Gesellschafts- und Treuhandvertrag wie ein Gesellschafter in das Gesellschaftsverhältnis einbezogen (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 16 ff.).

    Dabei reicht die bloße abstrakte Möglichkeit einer missbräuchlichen Verwendung der Daten nicht, den Auskunftsanspruch auszuschließen (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 13 und 39; BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz.22; BGH, Beschluss vom 21.09.2009, II ZR 264/08, [...] Tz. 13).

    Die Regelungen sind auf die Beseitigung bzw. Einschränkung eines unentziehbaren Mitgliedschaftsrechts ausgerichtet und mithin unwirksam (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 26 ff; BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 134/11, [...] Tz. 40; BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz.20; BGH, Beschluss vom 21.09.2009, II ZR 264/08, [...] Tz. 10 ff).

    Eine informierte und effektive Ausübung ihrer Beteiligungsrechte ist nur möglich, wenn die Gesellschafter und Treugeber sich über die Person und Beteiligungshöhe der Mitgesellschafter und -treugeber informieren können (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 30 ff).

    Dies ist ohne Kenntnis der Identität nicht zu beurteilen (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 31).

    Etwaige Treuepflichtverstöße können Gesellschafter und Treugeber, wenn ihnen die Identität der Mittreugeber nicht bekannt ist, bereits deshalb nicht erkennen (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 32).

    Da gemäß § 18 Abs. 7 der Gesellschaftsverträge (Anlage K 4) die Stimmkraft vom Umfang der Kapitalbeteiligung abhängt, muss ein Mitgesellschafter bzw. Treugeber wissen, wie sich die Stimmen und Machtverhältnisse in der Gesellschaft verteilen, um sein Stimmrecht informiert ausüben zu können (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 33 f).

    Die bloß theoretische, abstrakte Möglichkeit des Missbrauchs der Daten durch die Mitgesellschafter bzw. Mittreugeber vermag das erhebliche Interesse an der Kenntnis der Identität der Mitgesellschafter zur informierten und effektiven Ausübung ihrer Mitgliedschaftsrechte nicht zu überwiegen (BVerfG, Beschluss vom 18.02.1991, 1 BvR 185/91, [...] Tz. 2 ff - zum Verein; BGH NZG 2013, S. 789, 792 Tz. 24; die gegen das Urteil des BGH vom 11.01.2011, II ZR 187/09 eingelegte Verfassungsbeschwerde wurde vom BVerfG nicht zur Entscheidung angenommen, vgl. BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 25).

    Den Mitgesellschaftern und Treugebern muss es aber selbst überlassen bleiben, auf welche Weise sie sich an ihre Mitgesellschafter und Mittreugeber wenden wollen (BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz. 17; im Ergebnis ebenso BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 37; BGH, Beschluss vom 21.09.2009, II ZR 264/08, [...] Tz. 13; BGH NZG 2013, S. 789, 792 Tz. 24 zum Pensionssicherungsverein).

    Die aus dem Informationsrecht der Kommanditisten oder Treugeber folgenden Ansprüche richten sich jedenfalls gegen die Fondsgesellschaft, daneben auch gegen das geschäftsführende Organ und gegebenenfalls auch gegen andere Mitgesellschafter (BGH, Urteil vom 05.03.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 44), hier also die Beklagten zu 1) und 3) als Fondsgesellschaften, die Beklagten zu 2) und 4) als (geschäftsführende) Komplementärinnen und die Beklagte zu 5) als jeweils geschäftsführende Kommanditistin.

  • BGH, 11.01.2011 - II ZR 187/09

    Anspruch der Kapitalanleger auf Auskunft über Namen und Anschrift der

    Auszug aus OLG München, 05.02.2015 - 23 U 1875/14
    Wie das Landgericht zurecht ausführt - und die Beklagten zu 1) bis 5) in der Berufung auch nicht in Abrede stellen -, besteht der Auskunftsanspruch unter Zugrundelegung der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 11 ff; BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz.11 ff).

    Der Auskunftsanspruch ergibt sich daher als unentziehbares mitgliedschaftliches Recht aus dem durch den Gesellschaftsvertrag begründeten Vertragsverhältnis als solchem (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 13; BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz.11; BGH, Beschluss vom 21.09.2009, II ZR 264/08, [...] Tz. 10).

    Dabei reicht die bloße abstrakte Möglichkeit einer missbräuchlichen Verwendung der Daten nicht, den Auskunftsanspruch auszuschließen (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 13 und 39; BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz.22; BGH, Beschluss vom 21.09.2009, II ZR 264/08, [...] Tz. 13).

    Die Regelungen sind auf die Beseitigung bzw. Einschränkung eines unentziehbaren Mitgliedschaftsrechts ausgerichtet und mithin unwirksam (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 26 ff; BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 134/11, [...] Tz. 40; BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz.20; BGH, Beschluss vom 21.09.2009, II ZR 264/08, [...] Tz. 10 ff).

    Die bloß theoretische, abstrakte Möglichkeit des Missbrauchs der Daten durch die Mitgesellschafter bzw. Mittreugeber vermag das erhebliche Interesse an der Kenntnis der Identität der Mitgesellschafter zur informierten und effektiven Ausübung ihrer Mitgliedschaftsrechte nicht zu überwiegen (BVerfG, Beschluss vom 18.02.1991, 1 BvR 185/91, [...] Tz. 2 ff - zum Verein; BGH NZG 2013, S. 789, 792 Tz. 24; die gegen das Urteil des BGH vom 11.01.2011, II ZR 187/09 eingelegte Verfassungsbeschwerde wurde vom BVerfG nicht zur Entscheidung angenommen, vgl. BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 25).

    Die Übermittlung von Namen und Adressen der Treugeber an die Klägerin ist nach § 28 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 BDSG zulässig (BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz. 17; OLG Köln, Beschluss vom 17.11.2010, 18 U 149/10, [...] Tz. 16).

    Den Mitgesellschaftern und Treugebern muss es aber selbst überlassen bleiben, auf welche Weise sie sich an ihre Mitgesellschafter und Mittreugeber wenden wollen (BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz. 17; im Ergebnis ebenso BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 37; BGH, Beschluss vom 21.09.2009, II ZR 264/08, [...] Tz. 13; BGH NZG 2013, S. 789, 792 Tz. 24 zum Pensionssicherungsverein).

    Die Rechtsstellung eines Anlegers, der sich über einen Treuhandkommanditisten an einer Publikums-Kommanditgesellschaft beteiligt, ist im Hinblick auf den streitgegenständlichen Auskunftsanspruch nicht mit der eines Aktionärs vergleichbar (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 134/11, [...] Tz. 26; BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz. 16).

    Das Recht des Treugeberkommanditisten, Namen und Adressen der Mitgesellschafter einer Publikumsgesellschaft zu erfahren, leitet sich aus dem durch den Gesellschaftsvertrag begründeten Vertragsverhältnis selbst (BGH NJW 2013, 2190, 2191 Tz. 12; BGH NJW 2011, S. 921, 922 Tz. 11) bzw. aus einer direkten oder entsprechenden Anwendung des § 716 BGB ab (BGH NJW 2010, S. 439 Tz. 5 und Tz. 7 sowie BGH NJW 2011, S. 921, 922 Tz. 11, in der der Bundesgerichtshof eine BGB -Innengesellschaft der Treugeber bejaht hat).

    Der Auskunftsanspruch ist durch das Verbot der unzulässigen Rechtsausübung (§ 242 BGB ) und das Schikaneverbot (§ 226 BGB ) begrenzt (BGH NJW 2013, S. 2190 , Tz. 11 ff; BGH NJW 2011, S. 921, 922 Tz. 11).

  • BGH, 21.09.2009 - II ZR 264/08

    Kein schützenswertes Interesse der Mitgesellschafter untereinander auf Anonymität

    Auszug aus OLG München, 05.02.2015 - 23 U 1875/14
    Der Auskunftsanspruch ergibt sich daher als unentziehbares mitgliedschaftliches Recht aus dem durch den Gesellschaftsvertrag begründeten Vertragsverhältnis als solchem (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 13; BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz.11; BGH, Beschluss vom 21.09.2009, II ZR 264/08, [...] Tz. 10).

    Dabei reicht die bloße abstrakte Möglichkeit einer missbräuchlichen Verwendung der Daten nicht, den Auskunftsanspruch auszuschließen (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 13 und 39; BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz.22; BGH, Beschluss vom 21.09.2009, II ZR 264/08, [...] Tz. 13).

    Die Regelungen sind auf die Beseitigung bzw. Einschränkung eines unentziehbaren Mitgliedschaftsrechts ausgerichtet und mithin unwirksam (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 26 ff; BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 134/11, [...] Tz. 40; BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz.20; BGH, Beschluss vom 21.09.2009, II ZR 264/08, [...] Tz. 10 ff).

    Hätten die Treugeber keine Möglichkeit, die Namen und Beteiligungshöhen der anderen Treugeber zu erfahren, würde ihnen damit eine ganz wesentliche Möglichkeit, ihr Beteiligungsrecht in der Gesellschaft auszuüben, vollkommen genommen (BGH, Beschluss vom 21.09.2009, II ZR 264/08, [...] Tz. 11).

    Den Mitgesellschaftern und Treugebern muss es aber selbst überlassen bleiben, auf welche Weise sie sich an ihre Mitgesellschafter und Mittreugeber wenden wollen (BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz. 17; im Ergebnis ebenso BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 37; BGH, Beschluss vom 21.09.2009, II ZR 264/08, [...] Tz. 13; BGH NZG 2013, S. 789, 792 Tz. 24 zum Pensionssicherungsverein).

    Das Recht des Treugeberkommanditisten, Namen und Adressen der Mitgesellschafter einer Publikumsgesellschaft zu erfahren, leitet sich aus dem durch den Gesellschaftsvertrag begründeten Vertragsverhältnis selbst (BGH NJW 2013, 2190, 2191 Tz. 12; BGH NJW 2011, S. 921, 922 Tz. 11) bzw. aus einer direkten oder entsprechenden Anwendung des § 716 BGB ab (BGH NJW 2010, S. 439 Tz. 5 und Tz. 7 sowie BGH NJW 2011, S. 921, 922 Tz. 11, in der der Bundesgerichtshof eine BGB -Innengesellschaft der Treugeber bejaht hat).

  • BGH, 05.02.2013 - II ZR 134/11

    Auskunftsansprüche von Anlegern von Filmfonds in der Form von

    Auszug aus OLG München, 05.02.2015 - 23 U 1875/14
    Die Regelungen sind auf die Beseitigung bzw. Einschränkung eines unentziehbaren Mitgliedschaftsrechts ausgerichtet und mithin unwirksam (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 26 ff; BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 134/11, [...] Tz. 40; BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz.20; BGH, Beschluss vom 21.09.2009, II ZR 264/08, [...] Tz. 10 ff).

    Die Rechtsstellung eines Anlegers, der sich über einen Treuhandkommanditisten an einer Publikums-Kommanditgesellschaft beteiligt, ist im Hinblick auf den streitgegenständlichen Auskunftsanspruch nicht mit der eines Aktionärs vergleichbar (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 134/11, [...] Tz. 26; BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz. 16).

    Inbesondere ist bei börsennotierten Aktiengesellschaften aufgrund der bereits bei einer Stimmrechtsbeteiligung von 3 % einsetzenden Mitteilungspflicht nach § 21 Abs. 1 WpHG der Anonymitätsschutz stark eingeschränkt; dabei trifft diese Meldepflicht bei einem Treuhandverhältnis auch den Treugeber (BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 134/11, [...] Tz. 26).

    Das Recht des Treugeberkommanditisten, Namen und Adressen der Mitgesellschafter einer Publikumsgesellschaft zu erfahren, leitet sich aus dem durch den Gesellschaftsvertrag begründeten Vertragsverhältnis selbst (BGH NJW 2013, 2190, 2191 Tz. 12; BGH NJW 2011, S. 921, 922 Tz. 11) bzw. aus einer direkten oder entsprechenden Anwendung des § 716 BGB ab (BGH NJW 2010, S. 439 Tz. 5 und Tz. 7 sowie BGH NJW 2011, S. 921, 922 Tz. 11, in der der Bundesgerichtshof eine BGB -Innengesellschaft der Treugeber bejaht hat).

    Der Auskunftsanspruch ist durch das Verbot der unzulässigen Rechtsausübung (§ 242 BGB ) und das Schikaneverbot (§ 226 BGB ) begrenzt (BGH NJW 2013, S. 2190 , Tz. 11 ff; BGH NJW 2011, S. 921, 922 Tz. 11).

  • BAG, 31.10.1984 - 4 AZR 535/82

    Stillschweigende Bejahung der sachlichen Zuständigkeit der Gerichte für

    Auszug aus OLG München, 05.02.2015 - 23 U 1875/14
    Daraus folgt - gerade im Hinblick auf die Kostenerstattungspflicht nach § 261 Abs. 2 BGB - dass derjenige, der die Auskunft nach § 260 Abs. 1 BGB erteilt, von dem Gläubiger keine Erstattung von Kosten verlangen kann, die mit der Auskunftserteilung verbunden sind (BAG NJW 1985, S. 1181 ,1182; BGH NJW 1982, S. 1643, 1644; Grüneberg in Palandt, BGB , 73. Aufl, § 260 Rz. 17).

    Vielmehr bedarf es im Einzelfall einer besonderen Rechtsgrundlage; andernfalls hat der Auskunftspflichtige die damit verbundenen Kosten zu tragen (BAG NJW 1985, S. 1181, 1182; BGH NJW 1982, S. 163, 1644; BGH NJW 1975, S. 1021, 1022).

    Die Norm regelt den Sonderfall der Vorlegung von Sachen und geht über die bloße Auskunftserteilung weit hinaus (BAG, NJW 1985, S. 1181, 1182).

  • BGH, 23.04.2013 - II ZR 161/11

    Pensions-Sicherungs-Verein auf Gegenseitigkeit: Anwendbarkeit des Vereinsrechts

    Auszug aus OLG München, 05.02.2015 - 23 U 1875/14
    Die bloß theoretische, abstrakte Möglichkeit des Missbrauchs der Daten durch die Mitgesellschafter bzw. Mittreugeber vermag das erhebliche Interesse an der Kenntnis der Identität der Mitgesellschafter zur informierten und effektiven Ausübung ihrer Mitgliedschaftsrechte nicht zu überwiegen (BVerfG, Beschluss vom 18.02.1991, 1 BvR 185/91, [...] Tz. 2 ff - zum Verein; BGH NZG 2013, S. 789, 792 Tz. 24; die gegen das Urteil des BGH vom 11.01.2011, II ZR 187/09 eingelegte Verfassungsbeschwerde wurde vom BVerfG nicht zur Entscheidung angenommen, vgl. BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 25).

    Den Mitgesellschaftern und Treugebern muss es aber selbst überlassen bleiben, auf welche Weise sie sich an ihre Mitgesellschafter und Mittreugeber wenden wollen (BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, [...] Tz. 17; im Ergebnis ebenso BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, [...] Tz. 37; BGH, Beschluss vom 21.09.2009, II ZR 264/08, [...] Tz. 13; BGH NZG 2013, S. 789, 792 Tz. 24 zum Pensionssicherungsverein).

  • BGH, 06.05.1982 - IX ZR 36/81

    Umfang des Auskunfts- und Wertermittlungsanspruchs

    Auszug aus OLG München, 05.02.2015 - 23 U 1875/14
    Daraus folgt - gerade im Hinblick auf die Kostenerstattungspflicht nach § 261 Abs. 2 BGB - dass derjenige, der die Auskunft nach § 260 Abs. 1 BGB erteilt, von dem Gläubiger keine Erstattung von Kosten verlangen kann, die mit der Auskunftserteilung verbunden sind (BAG NJW 1985, S. 1181 ,1182; BGH NJW 1982, S. 1643, 1644; Grüneberg in Palandt, BGB , 73. Aufl, § 260 Rz. 17).
  • BGH, 27.03.2003 - V ZR 291/02

    Anforderungen an die Begründung einer Nichtzulassungsbeschwerde wegen

    Auszug aus OLG München, 05.02.2015 - 23 U 1875/14
    Grundsätzliche Bedeutung hat eine für den Rechtsstreit entscheidungserhebliche Rechtsfrage dann, wenn sie bisher höchstrichterlich nicht geklärt, klärungsbedürftig und klärungsfähig ist und wenn sie das abstrakte Interesse der Allgemeinheit an der einheitlichen Entwicklung und Handhabung des Rechts berührt, weil sie sich in einer unbstimmten Vielzahl von Fällen stellen kann (BGH NJW 2003, S. 1943, 1944).
  • OLG München, 12.03.2012 - 19 U 4227/11

    Fondsgesellschaft: Anspruch des über eine Treuhandkommanditistin mittelbar

    Auszug aus OLG München, 05.02.2015 - 23 U 1875/14
    Ein Kostenerstattungsanspruch entsprechend § 670 BGB könnte allenfalls in Bezug auf die Beklagte zu 6), die Treuhandkommanditistin, in Betracht kommen (auf einen derartigen Fall bezog sich auch die von den Beklagten angeführte Entscheidung des OLG München vom 12.03.2012, 19 U 4227/11).
  • OLG Saarbrücken, 02.04.2008 - 1 U 450/07

    Beweislastverteilung bei Prozessvoraussetzung - Anspruch auf Herausgabe eines

    Auszug aus OLG München, 05.02.2015 - 23 U 1875/14
    Soweit das OLG Saarbrücken in seiner Entscheidung vom 02.04.2008 (NZG 2008, S. 677, 678) in Bezug auf Auskunftsansprüche der Mitglieder eines Vereins eine analoge Anwendung - ohne nähere Begründung - erwägt, schließt sich der Senat dem nicht an.
  • BVerfG, 18.02.1991 - 1 BvR 185/91

    Einsicht in die Mitgliederliste eines Vereins

  • OLG Köln, 17.11.2010 - 18 U 149/10

    Bemessung der Beschwer im Falle der Einlegung eines Rechtsmittels gegen die

  • LG Aachen, 12.07.2018 - 1 O 347/17
    Der Auskunftsanspruch in diesem Umfang ergibt sich unter Zugrundelegung der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs aus der Gesellschafterstellung des Klägers (vgl. OLG München, Urt. v. 05.02.2015, 23 U 1875/14, mit Verweis auf: BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, juris Tz. 11 ff; BGH, Urteil vom 11.01.2011, II ZR 187/09, juris Tz.11 ff).

    Eine informierte und effektive Ausübung ihrer Beteiligungsrechte ist nur möglich, wenn die Gesellschafter und Treugeber sich über die Person und Beteiligungshöhe der Mitgesellschafter und -treugeber informieren können (vgl. OLG München, Urteil vom 05. Februar 2015 - 23 U 1875/14 -, Rn. 39, juris, mit Verweis auf BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, juris Tz. 30 ff).

    So kann es für einen Anleger von Bedeutung sein, ob sich der bei seinem Beitritt vorhandene Gesellschafterkreis später verändert und ob etwa ein Großteil der Treugeberanteile von einer finanzierenden Bank erworben wurden (vgl. auch OLG München, Urteil vom 05. Februar 2015 - 23 U 1875/14 -, Rn. 40).

    Da die Stimmkraft der Gesellschafter vom Umfang der Kapitalbeteiligung abhängt, muss ein Mitgesellschafter bzw. Treugeber wissen, wie sich die Stimmen und Machtverhältnisse in der Gesellschaft verteilen, um sein Stimmrecht informiert ausüben zu können (OLG München, Urteil vom 05. Februar 2015 - 23 U 1875/14 -, Rn. 41, juris, mit Verweis auf BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, juris Tz. 33 f).

    Hätten die Treugeber keine Möglichkeit, die Namen und Beteiligungshöhen der anderen Treugeber zu erfahren, würde ihnen damit eine ganz wesentliche Möglichkeit, ihr Beteiligungsrecht in der Gesellschaft auszuüben, vollkommen genommen (vgl. OLG München, Urteil vom 05. Februar 2015 - 23 U 1875/14 -, Rn. 42, juris, mit Verweis auf BGH, Beschluss vom 21.09.2009, II ZR 264/08, juris Tz. 11).

    Die bloß theoretische, abstrakte Möglichkeit des Missbrauchs der Daten durch die Mitgesellschafter bzw. Mittreugeber vermag das erhebliche Interesse an der Kenntnis der Identität der Mitgesellschafter zur informierten und effektiven Ausübung ihrer Mitgliedschaftsrechte nicht zu überwiegen (OLG München, Urteil vom 05. Februar 2015 - 23 U 1875/14 -, Rn. 42, juris, mit Verweis auf BVerfG, Beschluss vom 18.02.1991, 1 BvR 185/91, juris Tz. 2 ff - zum Verein; BGH NZG 2013, S. 789, 792 Tz. 24; die gegen das Urteil des BGH vom 11.01.2011, II ZR 187/09 eingelegte Verfassungsbeschwerde wurde vom BVerfG nicht zur Entscheidung angenommen, vgl. BGH, Urteil vom 05.02.2013, II ZR 136/11, juris Tz. 25).

  • LG München I, 22.12.2017 - 15 O 3391/17

    Unstatthafter Auskunftsanspruch zu den Daten der Kommanditisten und Treugeber

    Das Recht, in einer Personenhandelsgesellschaft seinen Vertragspartner zu kennen, ist als selbstverständlich vorauszusetzen (vgl. OLG München, Urteil vom 05.02.2015, 23 U 1875/14).

    Bei einer zweckentsprechenden Datenübermittlung würde § 28 BDSG jedoch nicht entgegenstehen (vgl. OLG München, Urteil vom 05.02.2013, 23 U 1875/14).

  • AG Düsseldorf, 21.04.2016 - 13c C 94/15
    Mit diesen ist die Rechtsstellung von Aktionären in einer Kapitalgesellschaft nicht vergleichbar (OLG München, Urteil vom 05.02.2015, Az. 23 U 1875/14, zitiert über juris, Rn.61).

    Er benötigt die Daten, um seine - mittelbaren - Stimmrechte im Gesellschaftsvertrag ausüben zu können (OLG München Urteil vom 05.02.2015, Az. 23 U 1875/14, Rn.51 ff., 56 ff.).

  • AG Düsseldorf, 25.01.2016 - 55 C 278/15

    Auskunftsanspruch eines Gesellschafters auf Bekanntgabe der Namen und

    Er benötigt die Daten, um seine -mittelbaren- Stimmrechte im Gesellschaftsvertrag ausüben zu können (OLG München Urteil vom 05.02.2015 Az 23 U 1875/14 Rdz.51.59).
  • LG Berlin, 25.01.2019 - 94 O 52/18

    Publikums-Kommanditgesellschaft: Auskunftsanspruch eines Kommanditisten

    In der obergerichtlichen Rechtsprechung ist mittlerweile allgemein anerkannt, dass ein Kommanditist einen Anspruch gegen die Gesellschaft, hier die Beklagte zu 1), hat auf Mitteilung der Namen und Anschriften aller gegenwärtigen Gesellschafter, weil dies ein unentziehbares mitgliedschaftliches Recht ist (BGH, 05.02.2013, II ZR 136/11, Rz. 11, 13; KG Berlin, 8. Mai 2017, 23 U 6/17; OLG München, 05.02.2015, 23 U 1875/14, Rz. 34).
  • OLG München, 12.02.2020 - 23 U 4080/19
    Dies gilt auch für die Einschätzung, wie die Einfluss- und Stimmverhältnisse in der Publikumsgesellschaft sich entwickeln bzw. entwickelt haben sowie eine Abstimmung der Gesellschafter darüber, ob und auf welche Weise die wirtschaftliche Tätigkeit der Fondsgesellschaft beeinflusst und die Geschäftsführung überwacht werden soll (vgl. OLG München, Urteil vom 05.02.2015, 23 U 1875/14 zu Art. 28 Abs. 1 BDSG ).
  • AG Frankfurt/Main, 18.09.2018 - 30 C 636/18
    (Vergleiche hierzu BGH, Urteil vom 2.20.2.2016, II ZR 48/15; OLG München, Urteil vom 5. Februar 2015, 23 U 1875/14).
  • LG Frankfurt/Main, 27.06.2019 - 1 S 148/18
    Diese Rechtsauffassung vertritt auch das OLG München (Urteil v. 05.02.2015, Az. 23 U 1875/14, ZIP 2015, 523, Rn. 44 ff.).
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