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   VG Weimar, 29.04.2015 - 3 K 208/14 We   

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VG Weimar, 29.04.2015 - 3 K 208/14 We (https://dejure.org/2015,17739)
VG Weimar, Entscheidung vom 29.04.2015 - 3 K 208/14 We (https://dejure.org/2015,17739)
VG Weimar, Entscheidung vom 29. April 2015 - 3 K 208/14 We (https://dejure.org/2015,17739)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • openjur.de
  • Justiz Thüringen

    Art 2 Abs 1 GG, Art 3 Abs 1 GG, Art 5 Abs 1 GG, Art 70 Abs 1 GG, Art 105 GG
    Verfassungsmäßigkeit der Erhebung von Rundfunkbeiträgen im privaten Bereich

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (4)Neu Zitiert selbst (39)

  • VG Hamburg, 17.07.2014 - 3 K 5371/13

    Der seit dem 1. Januar 2013 geltende Rundfunkbeitrag im privaten Bereich, der für

    Auszug aus VG Weimar, 29.04.2015 - 3 K 208/14
    Nach dieser Maßgabe ist der Rundfunkbeitrag auch unter Würdigung der Argumentation des Klägers nicht als Steuer zu qualifizieren (eingehend: BayVerfGH, a.a.O., Juris Rdnr. 71 ff.; VerfGH Rheinland-Pfalz, a.a.O., Rdnr. 82 ff.; ferner: VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014 - 3 K 5371/13 - Juris Rdnr. 29).

    Eine Freistellung vom Rundfunkbeitrag oder Ermäßigung desselben wegen Nicht-, Schlecht- oder Übererfüllung des Funktionsauftrages des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ließe sich mit den geschilderten rechtlichen Vorgaben zur Rundfunkfinanzierung und dem auf Sicherstellung des Rundfunkauftrags gerichteten Finanzierungsmodell nicht in Einklang bringen (vgl. VG Köln, Urteil vom 16.10.2014, a.a.O., Rdnr. 34 ff.; VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 57: Soweit einzelne Programmangebote den Funktionsauftrag überschreiten sollten, würde dies allein nicht zur Verfassungswidrigkeit des Rundfunkbeitrags führen).

    Der klassische Funktionsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks umfasst daneben auch Unterhaltungs- und Sportsendungen (vgl. VG Osnabrück, Urteil vom 01.04.2014 - 1 A 182/13 - Juris Rdnr. 43; VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 57).

    Bei der Ordnung von Massenerscheinungen ist der Gesetzgeber somit auch berechtigt, generalisierende, typisierende und pauschalierende Regelungen zu verwenden, ohne allein wegen der damit verbundenen Härten gegen den allgemeinen Gleichheitssatz zu verstoßen (vgl. BVerfG, Beschlüsse vom 16.07.2012 - 1 BvR 2983/10 - Juris Rdnr. 41 ff. und vom 07.05.2013 - 2 BvR 909/06, 2 BvR 1981/06, 2 BvR 288/07 - Juris Rdnr. 86; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 12.03.2015, a.a.O., Rdnr. 100; VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 35).

    Insbesondere darf der Gesetzgeber für eine gesetzliche Typisierung keinen atypischen Fall als Leitbild wählen, sondern muss realitätsgerecht den typischen Fall als Maßstab zugrunde legen (vgl. BVerfG, Beschlüsse vom 10.04.1997 - 2 BvL 77/92 - Juris Rdnr. 24 f. und vom 21.06.2006 - 2 BvL 2/99 - Juris Rdnr. 75 sowie Urteil vom 09.12.2008 - 2 BvL 1/07 u. a. - Juris Rdnr. 60; VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O.).

    Mit diesen Anforderungen steht § 2 Abs. 1 RBStV im Einklang (vgl. hierzu eingehend BayVerfGH, a.a.O., Rdnr 101 ff. [zu Art. 118 Abs. 1 BV]; ferner u.a.: OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 12.03.2015, a.a.O., Rdnr. 106 ff.; VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 36 ff. m.w.N.; VG Potsdam, Urteil vom 19.08.2014 - 11 K 4237/13 - Juris Rdnr. 31 ff.; VG Arnsberg, Urteil vom 20.10.2014, a.a.O., Rdnr. 45 ff.).

    Schließlich hat die pauschalierende Erhebung des Rundfunkbeitrags für jede Wohnung zur Folge, dass anders als bislang ein Betreten der Wohnung zur Feststellung der Abgabenpflicht nicht mehr erforderlich ist und somit dem Schutz der Privatsphäre der einzelnen Bürger besser Rechnung getragen werden kann (vgl. VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 38).

    Mit Blick auf die bereits für die einzelnen Gerätetypen erreichten Ausstattungsgrade ist weiter anzunehmen, dass der Anteil der Haushalte, die weder über ein Fernsehgerät, ein Radio noch über ein neuartiges Rundfunkempfangsgerät (PC, Tablet-PC, Smartphone etc.) verfügen, sehr gering ist und im deutlich einstelligen Prozentbereich liegt (vgl. VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 40).

    Denn zum einen werden mobile Empfangsgeräte auch in Wohnungen genutzt; zum anderen wird über das Merkmal Wohnung typisierend der gesamte Vorteil erfasst, den die in ihr lebenden Menschen aufgrund des Programmangebots des öffentlich-rechtlichen Rundfunks haben und der keineswegs auf die Wohnung beschränkt sein muss (vgl. BayVerfGH, a.a.O., Rdnr. 113; VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 40).

    Sie halten sich in Zusammenschau mit § 4 RBStV und den dort bereitgestellten Befreiungs- und Ermäßigungsregelungen unter dem Gesichtspunkt der Abgabengerechtigkeit im Rahmen des Zumutbaren (vgl. BayVfGH, a.a.O, Rdnr. 110; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 12.03.2015 - 2 A 2423/14 - Juris Rdnr. 111; VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 43).

    Damit müssten bei einem entsprechenden Beweisantritt (z.B. durch Benennen von Zeugen oder Vorlage von Unterlagen) wie bislang teils aufwändige Ermittlungen im privaten Bereich durchgeführt werden (vgl. VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 41; VG Potsdam, Urteil vom 19.08.2014, a.a.O., Rdnr. 36), an deren Verlässlichkeit und Praktikabilität nicht zuletzt im Hinblick darauf Zweifel bestehen, dass inzwischen eine Vielzahl neuartiger multifunktionaler, zum Teil sehr kleiner und leicht beweglicher Empfangsgeräte existiert, die ohne weiteres auch woanders deponiert werden können (vgl. VG Potsdam, Urteil vom 18.12.2013 - 11 K 2724/13 - Juris Rdnr. 47).

    Dem hat der Gesetzgeber durch die Neuregelung des Rundfunkabgabenrechts Rechnung getragen (vgl. BayVerfGH, a.a.O., Rdnr. 114; VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 45; VG Potsdam, Urteil vom 19.08.2014, a.a.O., Rdnr. 39).

    Auch insoweit ist die typisierende Erhebung des Rundfunkbeitrags durch die legitimen Ziele des Gesetzgebers gerechtfertigt, den Verwaltungsvollzug in einem Massenverfahren effektiv und einfach zu gestalten, Vollzugsdefizite durch Umgehungsmöglichkeiten und Missbrauch zu verhindern und Ermittlungen in der Privatsphäre zu vermeiden (vgl. BayVerfGH, a.a.O., Rdnr. 116; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 12.03.2015 - 2 A 2422/14 - Juris Rdnr. 114; VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 47).

    Der danach gemäß § 11 Abs. 1 MDR-Beitragssatzung festgesetzte Betrag in Höhe von 8, 00 EUR erweist sich unter Berücksichtigung seiner Funktion, als "Druckmittel eigener Art" den Beitragspflichtigen zur rechtzeitigen Zahlung anzuhalten, um eine gleichmäßige und kalkulierbare Finanzausstattung der Rundfunkanstalt sicherzustellen, auch (noch) als verhältnismäßig (vgl. VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 69; VG Köln, Urteil vom 04.12.2014 - 6 K 5644/13 - Juris Rdnr. 138).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 12.03.2015 - 2 A 2422/14

    Rundfunkbeitrag verfassungsgemäß

    Auszug aus VG Weimar, 29.04.2015 - 3 K 208/14
    Zum einen belief sich der Rundfunkbeitrag gem. § 8 RFinStV bislang auf lediglich 17, 98 EUR (ab 01.04.2015: 17, 50 EUR) im Monat, was als vergleichsweise geringfügige Belastung anzusehen ist, die nicht in einem groben Missverhältnis zur Möglichkeit steht, öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu empfangen (vgl. BayVerfGH, a.a.O., Rdnr. 85; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 12.03.2015, a.a.O., Rdnr. 68).

    Dazu tritt als zusätzliches Kontrollinstrument die regelmäßige zweijährige Berichtspflicht der KEF aus § 3 Abs. 8 RFinStV (vgl. BayVerfGH, a.a.O., Rdnr. 85; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 12.03.2015, a.a.O., Rdnr. 70).

    Bei der Ordnung von Massenerscheinungen ist der Gesetzgeber somit auch berechtigt, generalisierende, typisierende und pauschalierende Regelungen zu verwenden, ohne allein wegen der damit verbundenen Härten gegen den allgemeinen Gleichheitssatz zu verstoßen (vgl. BVerfG, Beschlüsse vom 16.07.2012 - 1 BvR 2983/10 - Juris Rdnr. 41 ff. und vom 07.05.2013 - 2 BvR 909/06, 2 BvR 1981/06, 2 BvR 288/07 - Juris Rdnr. 86; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 12.03.2015, a.a.O., Rdnr. 100; VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 35).

    Außerdem müssen die Vorteile der Typisierung im rechten Verhältnis zu der mit ihr notwendig verbundenen Ungleichheit der Belastung stehen (vgl. OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 12.03.2015, a.a.O., Rdnr. 102).

    Mit diesen Anforderungen steht § 2 Abs. 1 RBStV im Einklang (vgl. hierzu eingehend BayVerfGH, a.a.O., Rdnr 101 ff. [zu Art. 118 Abs. 1 BV]; ferner u.a.: OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 12.03.2015, a.a.O., Rdnr. 106 ff.; VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 36 ff. m.w.N.; VG Potsdam, Urteil vom 19.08.2014 - 11 K 4237/13 - Juris Rdnr. 31 ff.; VG Arnsberg, Urteil vom 20.10.2014, a.a.O., Rdnr. 45 ff.).

    Das stellt einen gewichtigen Gemeinwohlbelang dar, zumal es zur Verfassungswidrigkeit der gesetzlichen Grundlagen der Abgabenerhebung führen kann, wenn die Gleichheit im Belastungserfolg verfehlt wird (vgl. BayVfGH, a.a.O., Rdnr. 108; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 12.03.2015 - 2 A 2422/14 - Juris Rdnr. 105; VG Potsdam, Urteil vom 30.07.2013, a.a.O., Rdnr. 49).

    Auch insoweit ist die typisierende Erhebung des Rundfunkbeitrags durch die legitimen Ziele des Gesetzgebers gerechtfertigt, den Verwaltungsvollzug in einem Massenverfahren effektiv und einfach zu gestalten, Vollzugsdefizite durch Umgehungsmöglichkeiten und Missbrauch zu verhindern und Ermittlungen in der Privatsphäre zu vermeiden (vgl. BayVerfGH, a.a.O., Rdnr. 116; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 12.03.2015 - 2 A 2422/14 - Juris Rdnr. 114; VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 47).

  • VG Gießen, 10.12.2014 - 5 K 237/14

    Rundfunk- und Fernsehrecht einschl. Gebührenbefreiung

    Auszug aus VG Weimar, 29.04.2015 - 3 K 208/14
    Damit ist die Rundfunkfinanzierung allerdings nicht auf das Modell der (gerätebezogenen) Gebühr eingeengt, sondern lediglich der verfassungsrechtliche Rahmen für eine vorrangige Finanzierung durch sogenannte Vorzugslasten umschrieben, die eine staatsferne (anders als bei der Steuer) und zugleich quotenunabhängige (deshalb kein strikt nutzungsbezogenes Entgelt) Deckung des Finanzbedarfs durch diejenigen sicherstellt, denen der Rundfunk zugutekommt (vgl. zu alledem: BayVerfGH, a.a.O., Rdnr. 82; VG Gießen, Urteil vom 10.12.2014 - 5 K 237/14.GI - Juris Rdnr. 33).

    Dementsprechend sind die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanbieter verpflichtet, sich im Rahmen des Funktionsauftrages zu halten und den aus den Programmentscheidungen abgeleiteten Finanzbedarf zutreffend und im Einklang mit den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit zu ermitteln (vgl. BayVerfGH, a.a.O., Rdnr. 84; VG Gießen, Urteil vom 10.12.2014, a.a.O., Rdnr. 33).

    Diese Überprüfung bezieht sich darauf, ob sich die Programmentscheidungen im Rahmen des rechtlich umgrenzten Rundfunkauftrags halten und ob der hieraus abgeleitete Finanzbedarf zutreffend ermittelt worden ist (vgl. VG Gießen, Urteil vom 10.12.2014, a.a.O., Rdnr. 33).

    Ein darüber hinausgehendes subjektives Recht der Beitragspflichtigen, über den Rundfunkbeitrag Einfluss auf den Finanzierungsbedarf, das Programmangebot und die Art und das Ausmaß der Grundversorgung zu nehmen, ist nicht ersichtlich (vgl. VG Arnsberg, Urteil vom 20.10.2014 - 8 K 3353/13 - Juris Rdnr. 87; VG Gießen, Urteil vom 10.12.2014, a.a.O., Rdnr. 34).

    Dies gilt auch, soweit der Kläger unter Hinweis auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts rügt, dass die Organisation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks dem Gebot der Staatsfreiheit und Staatsferne nicht genüge (vgl. VG München, Beschluss vom 22.10.2014 - M 6b S 14.3057 - Juris Rdnr. 43; VG Gießen, Urteil vom 10.12.2014, a.a.O., Rdnr. 34).

    Soweit der Rundfunkbeitragspflichtige dies als einen Verstoß gegen Programmgrundsätze wahrnimmt, ist er gehalten, sich durch Programmbeschwerden (§ 16 MDR-Staatsvertrag, Art. 13 MDR-Satzung) Gehör zu verschaffen (vgl. VG Köln, Urteil vom 16.10.2014 - 6 K 7041/13 - a.a.O., Rdnr. 34; VG Gießen, Urteil vom 10.12.2014, a.a.O., Rdnr. 35).

    Das Gericht misst der Rechtssache angesichts der Vielzahl bereits vorliegender Entscheidungen auch von Verfassungsgerichten keine grundsätzliche Bedeutung (mehr) zu (vgl. VG Gera, Urteil vom 18.03.2014, a.a.O., Rdnr. 27; VG Potsdam, Urteil vom 19.08.2014, a.a.O., Rdnr. 66; VG Gießen, Urteil vom 10.12.2014, a.a.O., Rdnr. 40).

  • VG Potsdam, 19.08.2014 - 11 K 4237/13

    Klagen gegen Rundfunkbeitrag erfolglos

    Auszug aus VG Weimar, 29.04.2015 - 3 K 208/14
    Mit diesen Anforderungen steht § 2 Abs. 1 RBStV im Einklang (vgl. hierzu eingehend BayVerfGH, a.a.O., Rdnr 101 ff. [zu Art. 118 Abs. 1 BV]; ferner u.a.: OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 12.03.2015, a.a.O., Rdnr. 106 ff.; VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 36 ff. m.w.N.; VG Potsdam, Urteil vom 19.08.2014 - 11 K 4237/13 - Juris Rdnr. 31 ff.; VG Arnsberg, Urteil vom 20.10.2014, a.a.O., Rdnr. 45 ff.).

    Damit müssten bei einem entsprechenden Beweisantritt (z.B. durch Benennen von Zeugen oder Vorlage von Unterlagen) wie bislang teils aufwändige Ermittlungen im privaten Bereich durchgeführt werden (vgl. VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 41; VG Potsdam, Urteil vom 19.08.2014, a.a.O., Rdnr. 36), an deren Verlässlichkeit und Praktikabilität nicht zuletzt im Hinblick darauf Zweifel bestehen, dass inzwischen eine Vielzahl neuartiger multifunktionaler, zum Teil sehr kleiner und leicht beweglicher Empfangsgeräte existiert, die ohne weiteres auch woanders deponiert werden können (vgl. VG Potsdam, Urteil vom 18.12.2013 - 11 K 2724/13 - Juris Rdnr. 47).

    Dem hat der Gesetzgeber durch die Neuregelung des Rundfunkabgabenrechts Rechnung getragen (vgl. BayVerfGH, a.a.O., Rdnr. 114; VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 45; VG Potsdam, Urteil vom 19.08.2014, a.a.O., Rdnr. 39).

    "Wohnung im Sinne dieses Gesetzes ist jeder umschlossene Raum, der zum Wohnen oder Schlafen benutzt wird." Nach der Begründung zum Rundfunkbeitragsstaatsvertrag (vgl. Gesetzesbegründung des bayerischen Landesgesetzgebers, BayLT-Drs 16/7001, S. 14) handelt es sich im Übrigen um eine eigenständige Definition für den Bereich des Rundfunkbeitragsrechts, die an den Abgrenzungserfordernissen des Beitragsrechts ausgerichtet und im Lichte des Beitragsmodells auszulegen ist (vgl. VG Potsdam, Urteil vom 19.08.2014, a.a.O., Rdnr. 41).

    Das Gericht misst der Rechtssache angesichts der Vielzahl bereits vorliegender Entscheidungen auch von Verfassungsgerichten keine grundsätzliche Bedeutung (mehr) zu (vgl. VG Gera, Urteil vom 18.03.2014, a.a.O., Rdnr. 27; VG Potsdam, Urteil vom 19.08.2014, a.a.O., Rdnr. 66; VG Gießen, Urteil vom 10.12.2014, a.a.O., Rdnr. 40).

  • VG Potsdam, 30.07.2013 - 11 K 1090/13

    Rundfunk und Fernsehrecht einschl. Gebührenbefreiung

    Auszug aus VG Weimar, 29.04.2015 - 3 K 208/14
    Dabei ist auch in den Blick zu nehmen, dass die bisherige - übrigens bereits auch typisierende - Anknüpfung des Abgabentatbestandes an das Bereithalten eines Rundfunkempfangsgerätes wegen der zunehmenden Medienkonvergenz, d.h. der Annäherung verschiedener Einzelmedien, insbesondere von internetfähigen PCs und internetfähigen Mobilfunkgeräten an Fernsehgeräte, die alle Fernsehempfang ermöglichen, und der darin begründeten Möglichkeit der "Flucht aus der Rundfunkgebühr", indem man Fernsehgeräte abmeldete und Fernsehprogramm über nichtangemeldete internetfähige Empfangsgeräte empfing, immer stärker kritisiert worden ist und kaum noch praktikabel war, was zu der vorliegenden Reform der Rundfunkfinanzierung führte (vgl. VG Potsdam, Urteil vom 30.07.2013 - 11 K 1090/13 - Juris Rdnr. 41 ff. m.w.N.).

    Infolge der technischen Entwicklung, die zum Teil sehr kleine und damit transportable sowie auch andernorts deponierbare Empfangsgeräte hervorgebracht hat, ist die sichere Feststellung, dass kein Empfangsgerät beim potentiellen Rundfunkteilnehmer vorhanden ist, zunehmend unmöglich (vgl. VG Potsdam, Urteil vom 30.07.2013, a.a.O., Rdnr. 45; VG Osnabrück, Urteil vom 01.04.2014, a.a.O., Rdnr. 37).

    Das stellt einen gewichtigen Gemeinwohlbelang dar, zumal es zur Verfassungswidrigkeit der gesetzlichen Grundlagen der Abgabenerhebung führen kann, wenn die Gleichheit im Belastungserfolg verfehlt wird (vgl. BayVfGH, a.a.O., Rdnr. 108; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 12.03.2015 - 2 A 2422/14 - Juris Rdnr. 105; VG Potsdam, Urteil vom 30.07.2013, a.a.O., Rdnr. 49).

  • VG Köln, 23.10.2014 - 6 K 5899/13

    Rechtmäßigkeit der Festsetzung von Rundfunkbeiträgen

    Auszug aus VG Weimar, 29.04.2015 - 3 K 208/14
    Der für den Beitragspflichtigen weitgehend belastungsfreie Abgleich stellt sich im Verhältnis zur Vor-Ort-Erfassung der Daten damit als milderes Mittel dar (vgl. BayVerfGH, a.a.O., Rdnr. 156 ff.; NiedersächsOVG, Beschluss vom 10.09.2013 - 4 ME 204/13 - Juris Rdnr. 6; VG Köln, Urteil vom 22.10.2013 - 6 K 5899/13 - Juris Rdnr. 68; VG Düsseldorf, Urteil vom 03.03.2015 - 27 K 9590/13 Juris Rdnr. 173).

    Vor dem Hintergrund, dass der Grundrechtseingriff nicht intensiv ist, die Datenerhebung strikt zweckgebunden erfolgt und die Anzeigepflichten Gemeinwohlbelangen von hohem Gewicht dienen, liegt hier ein gerechtfertigter Eingriff vor (vgl. BayVerfGH, a.a.O., Rdnr. 138 ff.; VG Köln, Urteil vom 22.10.2013, a.a.O., Rdnr. 71 f.).

    Dieser Eingriff ist gerechtfertigt, um die zur Herstellung einer Beitragsgerechtigkeit erforderliche gleichmäßige Belastung aller Beitragspflichtigen sicherzustellen (vgl. BayVerfGH, a.a.O., Rdnr. 149 ff.; VG Köln, Urteil vom 22.10.2013, a.a.O., Rdnr. 73).

  • VG Hamburg, 12.11.2014 - 3 K 3941/13

    Rundfunkbeitrag; Gesetzgebungskompetenz; Gleichbehandlungsgrundsatz;

    Auszug aus VG Weimar, 29.04.2015 - 3 K 208/14
    Der Gesetzgeber ist weiter davon ausgegangen, dass die Nutzung der Programmangebote zwar auch und zunehmend mobil erfolgen kann und erfolgt, dass aber der Schwerpunkt der Nutzung weiter im privaten Bereich der Wohnung stattfindet (vgl. VG Hamburg, Urteil vom 12.11.2014 - 3 K 3941/13 - Juris Rdnr. 24 m.w.N.).

    Die Breite der Finanzierungsverantwortung korrespondiert somit mit der Größe des Adressatenkreises, an den sich das Programmangebot der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten richtet (vgl. BayVerfGH, a.a.O., Juris Rdnr. 75; VG Hamburg, Urteil vom 12.11.2014, a.a.O., Rdnr. 25).

    Zum anderen wird er als Entgelt für die Möglichkeit individueller Nutzung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erhoben (vgl. BayVerfGH, a.a.O., Rdnr. 80; VG Hamburg, Urteil vom 12.11.2014, a.a.O., Rdnr. 28).

  • BVerfG, 07.05.2013 - 2 BvR 909/06

    Ehegattensplitting

    Auszug aus VG Weimar, 29.04.2015 - 3 K 208/14
    Bei der Ordnung von Massenerscheinungen ist der Gesetzgeber somit auch berechtigt, generalisierende, typisierende und pauschalierende Regelungen zu verwenden, ohne allein wegen der damit verbundenen Härten gegen den allgemeinen Gleichheitssatz zu verstoßen (vgl. BVerfG, Beschlüsse vom 16.07.2012 - 1 BvR 2983/10 - Juris Rdnr. 41 ff. und vom 07.05.2013 - 2 BvR 909/06, 2 BvR 1981/06, 2 BvR 288/07 - Juris Rdnr. 86; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 12.03.2015, a.a.O., Rdnr. 100; VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 35).

    Weiter setzt eine zulässige Typisierung voraus, dass damit verbundene Härten und Ungerechtigkeiten nur unter Schwierigkeiten vermeidbar wären, lediglich eine verhältnismäßig kleine Zahl von Personen betreffen und diese nicht sehr intensiv belasten (st. Rspr. des BVerfG: Urteil vom 28.04.1999 - 1 BvL 11/94 u. a. - Juris Rdnr. 130 und Beschlüsse vom 28.09.2010 - 1 BvR 1660/08 - Juris Rdnr. 10, vom 30.11.2011, a.a.O., Rdnr. 17 sowie vom 07.05.2013, a.a O., Rdnr. 87 f.).

  • BVerfG, 30.11.2011 - 1 BvR 3269/08

    Zur Gleichbehandlung bei der Befreiung von Rundfunkgebühren

    Auszug aus VG Weimar, 29.04.2015 - 3 K 208/14
    Der Gleichheitssatz ist dann verletzt, wenn eine Gruppe von Normadressaten oder Normbetroffenen im Vergleich zu einer anderen anders behandelt wird, obwohl zwischen beiden Gruppen keine Unterschiede von solcher Art und solchem Gewicht bestehen, dass sie die unterschiedliche Behandlung rechtfertigen können (vgl. BVerfG, Beschluss vom 30.11.2011 - 1 BvR 3269/08 - Juris Rdnr. 14).

    Weiter setzt eine zulässige Typisierung voraus, dass damit verbundene Härten und Ungerechtigkeiten nur unter Schwierigkeiten vermeidbar wären, lediglich eine verhältnismäßig kleine Zahl von Personen betreffen und diese nicht sehr intensiv belasten (st. Rspr. des BVerfG: Urteil vom 28.04.1999 - 1 BvL 11/94 u. a. - Juris Rdnr. 130 und Beschlüsse vom 28.09.2010 - 1 BvR 1660/08 - Juris Rdnr. 10, vom 30.11.2011, a.a.O., Rdnr. 17 sowie vom 07.05.2013, a.a O., Rdnr. 87 f.).

  • VG Osnabrück, 01.04.2014 - 1 A 182/13

    Beitrag; Gesetzgebungskompetenz; Gleichbehandlungsgrundsatz; Härtefall; RBStV;

    Auszug aus VG Weimar, 29.04.2015 - 3 K 208/14
    Der klassische Funktionsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks umfasst daneben auch Unterhaltungs- und Sportsendungen (vgl. VG Osnabrück, Urteil vom 01.04.2014 - 1 A 182/13 - Juris Rdnr. 43; VG Hamburg, Urteil vom 17.07.2014, a.a.O., Rdnr. 57).

    Infolge der technischen Entwicklung, die zum Teil sehr kleine und damit transportable sowie auch andernorts deponierbare Empfangsgeräte hervorgebracht hat, ist die sichere Feststellung, dass kein Empfangsgerät beim potentiellen Rundfunkteilnehmer vorhanden ist, zunehmend unmöglich (vgl. VG Potsdam, Urteil vom 30.07.2013, a.a.O., Rdnr. 45; VG Osnabrück, Urteil vom 01.04.2014, a.a.O., Rdnr. 37).

  • VG Düsseldorf, 03.03.2015 - 27 K 9590/13

    Zulässigkeit von Beitreibungsmaßnahmen bezüglich der Rundfunkgebühr

  • VG Gera, 18.03.2014 - 3 K 554/13

    Rundfunk- und Fernsehrecht

  • VG Arnsberg, 20.10.2014 - 8 K 3353/13

    Erhebung von Rundfunkbeiträgen im privaten Bereich als verfassungsgemäß i.R.e.

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 12.03.2015 - 2 A 2423/14

    Rundfunkbeitrag verfassungsgemäß

  • BVerfG, 11.09.2007 - 1 BvR 2270/05

    Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag

  • BVerfG, 09.12.2008 - 2 BvL 1/07

    Neuregelung der "Pendlerpauschale" verfassungswidrig

  • BVerfG, 28.04.1999 - 1 BvL 11/94

    Rentenüberleitung IV

  • BVerfG, 16.07.2012 - 1 BvR 2983/10

    Insolvenzsicherungsabgabe gem § 10 Abs 1, Abs 3 BetrAVG verfassungsgemäß - keine

  • BVerfG, 10.04.1997 - 2 BvL 77/92

    Weihnachtsfreibetrag

  • BVerfG, 28.09.2010 - 1 BvR 1660/08

    Verletzung von Art 3 Abs 1 GG durch Statuierung einer Beitragspflicht zur

  • BVerfG, 21.06.2006 - 2 BvL 2/99

    Tarifbegrenzung für gewerbliche Einkünfte bei der Einkommensteuer

  • BVerfG, 28.01.2014 - 2 BvR 1561/12

    Verfassungsmäßigkeit der Filmabgabe nach dem Filmförderungsgesetz -

  • BVerwG, 19.09.1983 - 8 N 1.83

    Fester Grundbetrag bei Entwässerungsbeitrag gleichheitswidrig

  • VG Potsdam, 18.12.2013 - 11 K 2724/13

    Rundfunk und Fernsehrecht einschl. Gebührenbefreiung

  • VG Köln, 16.10.2014 - 6 K 7041/13

    Klagen gegen Rundfunkbeitragsbescheide erfolglos

  • BVerfG, 15.12.1983 - 1 BvR 209/83

    Volkszählung

  • OVG Niedersachsen, 10.09.2013 - 4 ME 204/13

    Recht auf informationelle Selbstbestimmung bei Weitergabe von Daten (hier:

  • VG München, 22.10.2014 - M 6b S 14.3057

    Mit der Entscheidung des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs vom 15. Mai 2014

  • VG Köln, 04.12.2014 - 6 K 5644/13

    Rechtmäßigkeit einer Erhebung von Rundfunkbeiträgen im nicht privaten Bereich

  • BVerfG, 19.03.2003 - 2 BvL 9/98

    Rückmeldegebühr

  • VG Augsburg, 17.09.2008 - Au 7 K 08.448

    Unzulässige Leistungsklage auf Rückerstattung von Rundfunkgebühren

  • VG Gelsenkirchen, 18.01.2011 - 14 K 4170/09

    Rundfunkgebühr, Abmeldung, Zugang, Gebührenbescheid, Verrechnung

  • VG München, 19.11.1999 - M 32a K 98.1755
  • BVerfG, 25.06.2014 - 1 BvR 668/10

    Erhebung wiederkehrender Straßenausbaubeiträge bei konkret-individueller

  • VerfGH Rheinland-Pfalz, 13.05.2014 - VGH B 35/12

    Neuregelung der Rundfunkfinanzierung verfassungsgemäß

  • OVG Thüringen, 09.05.2012 - 1 KO 713/09

    Verwaltungskostenbeiträge - keine Rückerstattung für Studenten

  • BVerfG, 22.02.1994 - 1 BvL 30/88

    8. Rundfunkentscheidung

  • VerfGH Bayern, 15.05.2014 - 8-VII-12

    Verfassungsmäßigkeit von Bestimmungen des Rundfunkbeitragsstaatsvertrags

  • BVerfG, 12.10.1978 - 2 BvR 154/74

    Abgaben wegen Änderung der Gemeindeverhältnisse

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