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   AG Brandenburg, 27.09.2019 - 31 C 272/17   

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AG Brandenburg, 27.09.2019 - 31 C 272/17 (https://dejure.org/2019,31943)
AG Brandenburg, Entscheidung vom 27.09.2019 - 31 C 272/17 (https://dejure.org/2019,31943)
AG Brandenburg, Entscheidung vom 27. September 2019 - 31 C 272/17 (https://dejure.org/2019,31943)
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Wird zitiert von ... (4)Neu Zitiert selbst (66)

  • AG Brandenburg, 05.08.2015 - 34 C 93/12

    Pflanzenentfernungsanspruch eines Grundstücksnachbarn

    Auszug aus AG Brandenburg, 27.09.2019 - 31 C 272/17
    Eine Einfriedigung ist nämlich eine Anlage, die nach ihrem objektiven Zweck der vollständigen oder teilweisen Sicherung eines Grundstücks gegen Betreten, gegen Witterungs- und Immissionseinflüsse oder gegen Einsicht dient und die das Grundstück von der öffentlichen Verkehrsfläche oder von Nachbargrundstücken abgrenzt, um eine ungestörte Nutzung des Grundstücks zu gewährleisten ( VGH Baden-Württemberg , Urteil vom 18.12.1995, Az: 3 S 1298/94, u.a. in: BWGZ 1996, Seiten 410 f.; VGH Baden-Württemberg , Urteil vom 26.11.1987, Az.: 5 S 721/87; Bayrischer VGH , Urteil vom 10.01.1978, u.a. in: BRS 33 Nr. 132; OVG Hamburg , Urteil vom 22.11.1979, u.a. in: BRS 35 Nr. 112; OVG Münster , Urteil vom 27.01.1972, u.a. in: BRS 25 Nr. 111; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906 ).

    Ob eine Anlage diese funktionalen Eigenschaften einer "Einfriedigung" erfüllt, richtet sich auch nicht nach den subjektiven Absichten des Errichters, sondern allein nach objektiven Kriterien; maßgeblich ist das Urteil eines verständigen Durchschnittsbetrachters ( VGH Baden-Württemberg , Urteil vom 18.12.1995, Az.: 3 S 1298/94, u.a. in: BWGZ 1996, Seiten 410 f.; OVG Hamburg , Urteil vom 22.11.1979, u.a. in: BRS 35 Nr. 112; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906 ).

    Eine "Einfriedigung" dient somit vor allem nicht nur der Abgrenzung der Grundstücke voneinander sondern sie dient auch dazu, dass das eigene Grundstück von den von dem Nachbargrundstück ausgehenden Beeinträchtigungen geschützt wird ( BGH , Urteil vom 11.10.1996, Az.: V ZR 3/96, u.a. in: NJW-RR 1997, Seiten 16 f.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906 ), wobei es auch nicht entscheidend darauf ankommt, wie diese Anlage im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet wird.

    Dies schließt es aber nicht aus, aus dem einen Regelwerk gewisse Auslegungshinweise für das jeweils andere hinsichtlich des Begriffs der "Einfriedung" zu gewinnen, um Wertungswidersprüche zu vermeiden ( OVG Rheinland-Pfalz , Urteil vom 15.06.2004, Az.: 8 A 10464/04; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906 ).

    Eine "Einfriedung" im Sinne des Nachbarrechts ist somit grundsätzlich eine Anlage, die ein Grundstück gegenüber Nachbargrundstücken, Wegen oder Straßen abgrenzt oder es vor Betreten Unbefugter oder sonstiger Beeinträchtigungen Dritter schützt ( BGH , Urteil vom 11.10.1996, Az.: V ZR 3/96, u.a. in: NJW-RR 1997, Seiten 16 f.; VGH Baden-Württemberg , Urteil vom 18.12.1995, Az.: 3 S 1298/94, u.a. in: BWGZ 1996, Seiten 410 f.; OVG Hamburg , Urteil vom 22.11.1979, u.a. in: BRS 35 Nr. 112; OVG Münster , Urteil vom 27.01.1972, u.a. in: BRS 25 Nr. 111; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906 ).

    Diesem Zweck einer "Einfriedung" werden die hier streitbefangenen Thuja- und Buchenhecken der Beklagten aber gerecht, da diese Hecken das Grundstück der Beklagten gegenüber Dritten "einfrieden", so dass das erkennende Gericht hier davon ausgeht, dass diese Hecken der Beklagten auch solche "Einfriedungen" im Sinne des Nachbarrechts darstellen, da durch diese Hecken vor allem die Abgrenzung gegenüber Dritten erreicht werden soll ( AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906 ).

    Die Beschaffenheit derartiger "Einfriedungen" soll aber gemäß § 32 BbgNRG "ortsüblich" sein, wenn - so wie hier - ein öffentlich-rechtlicher Bebauungsplan oder andere öffentlich-rechtliche Vorschriften eine zwingenden Bestimmung hierzu nicht trifft ( OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906 ; AG Düsseldorf , Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris" ) und die Nachbarn auch eine davon abweichende Vereinbarung nicht getroffen haben.

    Insofern können aber verschiedene Einfriedungsarten und Erscheinungsformen "ortsüblich" sein ( LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906; AG Düsseldorf , Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris" ).

    Für eine festzustellende "Ortsüblichkeit" ist insofern aber ausreichend, das eine Mehrheit der Vergleichsgrundstücke in einer bestimmten Art und Weise eingefriedet sind ( LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; LG Bochum , Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906; AG Düsseldorf , Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris" ).

    In einem derartigen Fall steht es dem jeweiligen Grundstückseigentümer aber frei, welche der dort vor Ort "üblichen" Einfriedungsart er dann wählt ( OLG Köln , Urteil vom 05.06.1992, Az.: 20 U 250/91, u.a. in: VersR 1992, Seite 1235; LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; LG Bochum , Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906; AG Düsseldorf , Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris" ).

    Wenn eine früher vorhandene Einfriedung verrottet war, so dass sie ihre Funktion nicht mehr erfüllte und dementsprechend ersetzt werden muss, ist nämlich die Situation keine andere als wenn überhaupt noch keine Einfriedung vorhanden war ( OLG Köln , Urteil vom 05.06.1992, Az.: 20 U 250/91, u.a. in: VersR 1992, Seite 1235; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff. ).

    Eine Beschränkung des Wahlrechts ergibt sich auch nicht aufgrund einer früher eventuell getroffenen Vereinbarung der vorherigen Grundstücksnachbarn über die Art der Einfriedung ( OLG Köln , Urteil vom 05.06.1992, Az.: 20 U 250/91, u.a. in: VersR 1992, Seite 1235; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff. ).

    Es kann nach den jeweiligen Umständen somit größer oder auch kleiner sein ( OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff. ).

    Es kann sogar ein Vergleich bloß mit der engeren, in Sichtweite gelegenen Umgebung angebracht sein, wenn dort nach Art der Grundstücke vergleichbare Verhältnisse bestehen, da das Erfordernis der "Ortsüblichkeit" im Sinne des Nachbarrechts nur den Belangen der Nachbarn an einer ihnen auch optisch und ästhetisch zumutbaren Beschaffenheit der Einfriedung Rechnung tragen soll ( BGH , Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; BGH , Urteil vom 23.03.1979, Az.: V ZR 106/77, u.a. in: NJW 1979, Seiten 1409 f.; BGH , Urteil vom 09.02.1979, Az.: V ZR 108/77, u.a. in: NJW 1979, Seiten 1408 f.; OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; OLG Köln , Urteil vom 11.11.1992, Az.: 27 U 83/90, u.a. in: WuM 1993, Seiten 77 f.; LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; LG Bochum , Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 06.07.2012, Az.: 34 C 97/11 ).

    Für die Frage der Ortsüblichkeit ist insofern somit in erster Linie die Nachbarbebauung in der unmittelbaren näheren Umgebung ausschlaggebend ( OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff. ).

    Bei der Bestimmung des Maßstabs der Ortsüblichkeit sind insofern also die tatsächlich bestehenden Verhältnisse in dem hier zum Vergleich herangezogenen Gebiet bzw. der näheren Umgebung - und zwar zur Zeit der letzten mündlichen Verhandlung über diesen Streitpunkt in der Tatsacheninstanz - heranzuziehen ( BGH , Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff. ).

    Dieser Grundsatz ist im Rahmen der nachbarrechtlichen Vorschrift allgemein anerkannt ( BGH , Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; BGH , Urteil vom 19.02.1976, Az.: III ZR 13/74, u.a. in: NJW 1976, 1204; OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; LG Bochum , Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 06.07.2012, Az.: 34 C 97/11 ) und gilt somit auch im vorliegenden Fall, so dass die Beklagten als Grundstückseigentümer grundsätzlich auch die Errichtung einer hier im Gebiet üblichen "Einfriedung" errichten bzw. pflanzen können ( BGH , Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff. ) und sich die Prüfung des Gerichts, welche Art der Einfriedung vorliegend als "ortsüblich" anzusehen ist, auf dieses Gebiet beschränken konnte.

    Insofern ergibt sich hier der Gesamteindruck der Zusammengehörigkeit und Einheitlichkeit aller am Ufer der Havel gelegenen Hausgrundstücke dieses Wohnviertels - also auch derjenigen der Prozessparteien - als abgeschlossene, von der weiteren Umgebung abgehobene Siedlung ( OLG Köln , Urteil vom 11.11.1992, Az.: 27 U 83/90, u.a. in: WuM 1993, Seiten 77 f.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff. ).

    Als gemeinsames Merkmal in dieser Ortslage konnte das Gericht hier somit feststellen, dass Hecken auch als "ortsübliche Einfriedung" hier anzusehen sind und somit eine das Ortsbild prägende Einfriedungsart darstellen ( BGH , Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; BGH , Urteil vom 19.02.1976, Az.: III ZR 13/74, u.a. in: NJW 1976, 1204; OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; LG Bochum , Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 06.07.2012, Az.: 34 C 97/11; AG Düsseldorf , Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris" ).

  • OLG Naumburg, 22.07.2014 - 12 U 192/13

    Nachbarrecht in Brandenburg: Anspruch auf Rückschnitt und Beseitigung von Hecken

    Auszug aus AG Brandenburg, 27.09.2019 - 31 C 272/17
    Die Beschaffenheit derartiger "Einfriedungen" soll aber gemäß § 32 BbgNRG "ortsüblich" sein, wenn - so wie hier - ein öffentlich-rechtlicher Bebauungsplan oder andere öffentlich-rechtliche Vorschriften eine zwingenden Bestimmung hierzu nicht trifft ( OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906 ; AG Düsseldorf , Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris" ) und die Nachbarn auch eine davon abweichende Vereinbarung nicht getroffen haben.

    Es kann nach den jeweiligen Umständen somit größer oder auch kleiner sein ( OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff. ).

    Es kann sogar ein Vergleich bloß mit der engeren, in Sichtweite gelegenen Umgebung angebracht sein, wenn dort nach Art der Grundstücke vergleichbare Verhältnisse bestehen, da das Erfordernis der "Ortsüblichkeit" im Sinne des Nachbarrechts nur den Belangen der Nachbarn an einer ihnen auch optisch und ästhetisch zumutbaren Beschaffenheit der Einfriedung Rechnung tragen soll ( BGH , Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; BGH , Urteil vom 23.03.1979, Az.: V ZR 106/77, u.a. in: NJW 1979, Seiten 1409 f.; BGH , Urteil vom 09.02.1979, Az.: V ZR 108/77, u.a. in: NJW 1979, Seiten 1408 f.; OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; OLG Köln , Urteil vom 11.11.1992, Az.: 27 U 83/90, u.a. in: WuM 1993, Seiten 77 f.; LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; LG Bochum , Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 06.07.2012, Az.: 34 C 97/11 ).

    Für die Frage der Ortsüblichkeit ist insofern somit in erster Linie die Nachbarbebauung in der unmittelbaren näheren Umgebung ausschlaggebend ( OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff. ).

    Bei der Bestimmung des Maßstabs der Ortsüblichkeit sind insofern also die tatsächlich bestehenden Verhältnisse in dem hier zum Vergleich herangezogenen Gebiet bzw. der näheren Umgebung - und zwar zur Zeit der letzten mündlichen Verhandlung über diesen Streitpunkt in der Tatsacheninstanz - heranzuziehen ( BGH , Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff. ).

    Dieser Grundsatz ist im Rahmen der nachbarrechtlichen Vorschrift allgemein anerkannt ( BGH , Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; BGH , Urteil vom 19.02.1976, Az.: III ZR 13/74, u.a. in: NJW 1976, 1204; OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; LG Bochum , Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 06.07.2012, Az.: 34 C 97/11 ) und gilt somit auch im vorliegenden Fall, so dass die Beklagten als Grundstückseigentümer grundsätzlich auch die Errichtung einer hier im Gebiet üblichen "Einfriedung" errichten bzw. pflanzen können ( BGH , Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff. ) und sich die Prüfung des Gerichts, welche Art der Einfriedung vorliegend als "ortsüblich" anzusehen ist, auf dieses Gebiet beschränken konnte.

    Als gemeinsames Merkmal in dieser Ortslage konnte das Gericht hier somit feststellen, dass Hecken auch als "ortsübliche Einfriedung" hier anzusehen sind und somit eine das Ortsbild prägende Einfriedungsart darstellen ( BGH , Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; BGH , Urteil vom 19.02.1976, Az.: III ZR 13/74, u.a. in: NJW 1976, 1204; OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; LG Bochum , Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 06.07.2012, Az.: 34 C 97/11; AG Düsseldorf , Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris" ).

  • LG Frankfurt/Oder, 05.04.2011 - 19 S 2/09

    Beseitigungsanspruch hinsichtlich eines Holzgeflechtzauns und Sträucher;

    Auszug aus AG Brandenburg, 27.09.2019 - 31 C 272/17
    Insofern begann die Frist des § 40 BbgNRG hier somit nicht erst mit dem Erreichen einer 2, 00 m übersteigenden Höhe dieser Pflanzen, da diese Pflanzen regelmäßig - wie hier nunmehr auch unstreitig erfolgt - eine Wuchshöhe von mehr als 2, 00 m erreichen können ( OLG Brandenburg , Urteil vom 17.04.2008, Az.: 5 U 52/07, u.a. in: BeckRS 2008, Nr. 8124 = "juris"; LG Frankfurt/Oder , Beschluss vom 05.04.2011, Az.: 19 S 2/09, u.a. in: ZMR 2011, Seiten 722 ff.; AG Köln , Urteil vom 10.05.2006, Az.: 118 C 627/03, u.a. in: BeckRS 2010, Nr. 13513 ).

    Die von Amts wegen zu berücksichtigende Ausschlussfrist des § 40 Satz 1 BbgNRG hinsichtlich des geltend gemachten Beseitigungs -Anspruchs endete somit bezüglich der Thuja-Hecke und des Kugel-Ahorns am 31.12.201 3 und in Bezug auf die Buchen-Hecke, die Rot-(Schwarz-)Erlen und den kanadischen Tulpenbaum am 31.12.201 4 , so dass der Kläger mit seiner Klage vom 20.11.201 7 jetzt auch aufgrund der Fristversäumnis gemäß § 40 BbgNRG hier nicht mehr den Anspruch auf Beseitigung der Anpflanzungen aus § 39 BbgNRG gegenüber den Beklagten durchsetzen kann ( BGH , Urteil vom 14.11.2003, Az.: V ZR 102/03, u.a. in: NJW 2004, Seiten 1037 ff. BGH , Urteil vom 18.11.1977, Az.: V ZR 151/75, u.a. in: MDR 1978, Seite 565; OLG Brandenburg , Urteil vom 17.04.2008, Az.: 5 U 52/07, u.a. in: BeckRS 2008, Nr. 8124 = "juris"; LG Frankfurt/Oder , Beschluss vom 05.04.2011, Az.: 19 S 2/09, u.a. in: ZMR 2011, Seiten 722 ff.; AG Köln , Urteil vom 10.05.2006, Az.: 118 C 627/03, u.a. in: BeckRS 2010, Nr. 13513 ).

    Sofern die streitbefangenen Hecken den in § 37 Abs. 1 Nr. 3 BbgNRG vorgesehenen Abstand unterschreiten und auch die Ausnahmevorschrift des § 38 Nr. 1 BbgNRG hier nicht direkt eingreift, ist grundsätzlich aber ein Anspruch auf regelmäßiges Zurückschneiden bzw. Kürzen auf das dann zulässig Maß ggf. immer noch gegeben ( BGH , Beschluss vom 06.10.2011, Az.: V ZB 72/11, u.a. in: NJW-RR 2012, Seiten 82 ff.; BGH , Urteil vom 18.11.1977, Az.: V ZR 151/75, u.a. in: MDR 1978, Seite 565; OLG Brandenburg , Urteil vom 17.04.2008, Az.: 5 U 52/07, u.a. in: BeckRS 2008, Nr. 8124 = "juris"; KG Berlin , Urteil vom 22.02.1999, Az.: 25 U 6860/98, u.a. in: NJW-RR 2000, Seiten 160 f.; OLG Frankfurt/Main , Urteil vom 07.11.1996, Az.: 15 U 173/95, u.a. in: NJW-RR 1997, Seite 657; LG Frankfurt/Oder , Beschluss vom 05.04.2011, Az.: 19 S 2/09, u.a. in: ZMR 2011, Seiten 722 ff.; LG Bayreuth , Urteil vom 23.10.1991, Az.: S 70/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seiten 276 f.; LG Münster , Beschluss vom 18.07.1990, Az.: 8 S 488/89, u.a. in: NJW-RR 1991, Seite 717; AG Idstein , Urteil vom 28. Januar 2013, Az.: 30 C 90/12, u.a. in: ZMR 2013, Seiten 672 f. ).

    Insofern dürften die Thuja-Hecken somit vorliegend grundsätzlich nur eine Höhe von ca. 1,56 m (3 x 0, 52 m) erreichen ( LG Frankfurt/Oder , Beschluss vom 05.04.2011, Az.: 19 S 2/09, u.a. in: ZMR 2011, Seiten 722 ff. ), da der Ausnahmetatbestand des § 38 Nr. 1 BbgNRG - demzufolge der § 37 BbgNRG nicht für Anpflanzungen gilt, die hinter einer geschlossenen Einfriedung (deren Bauteile zumindest breiter sind als die Zwischenräume) vorgenommen werden und diese nicht überragen - hier nicht direkt angewendet werden kann.

    Der im Übrigen durch das Gericht hinsichtlich der Buchen -Hecke beim Ortstermin vom 12.06.2019 festgestellte Abstand der Buchen-Stämme zu dem Zaun des klägerischen Grundstücks beträgt aber ca. 69 cm, so dass diese Buchen-Hecke gemäß § 37 Abs. 1 Nr. 3 BbgNRG eine maximale Höhe von 2, 07 m (3 x 0, 69 m) erreichen darf ( LG Frankfurt/Oder , Beschluss vom 05.04.2011, Az.: 19 S 2/09, u.a. in: ZMR 2011, Seiten 722 ff. ), mithin sogar höher sein kann als der Metall-Stabgitter-Zaun des klägerischen Grundstücks.

    Aus diesen Gründen kann der Kläger zwar nicht, wie von ihm hilfsweise verlangt, ein Zurückschneiden der Thuja- und der Buchen-Hecken auf eine Höhe von lediglich 1, 20 m, jedoch gemäß § 37 Abs. 1 BbgNRG in Verbindung mit § 39 Satz 2 BbgNRG ein Zurückschneiden der streitbefangenen Thuja -Hecken auf die Höhe der klägerischen Einfriedung in Form eines Metall-Stabgitter-Zauns und bezüglich der Buchen -Hecke auf eine Höhe von 2, 07 m von den Beklagten hier von den Beklagten begehren ( OLG Brandenburg , Urteil vom 17.04.2008, Az.: 5 U 52/07, u.a. in: BeckRS 2008, Nr. 8124 = "juris"; LG Frankfurt/Oder , Beschluss vom 05.04.2011, Az.: 19 S 2/09, u.a. in: ZMR 2011, Seiten 722 ff.; LG Limburg , Urteil vom 27.01.2006, Az.: 3 S 189/05, u.a. in: SchAZtg 2006, Seiten 151 ff.; LG Zweibrücken , Urteil vom 30.09.1997, Az.: 3 S 80/97, u.a. in: MDR 1997, Seiten 1119 f.; LG Münster , Beschluss vom 18.07.1990, Az.: 8 S 488/89, u.a. in: NJW-RR 1991, Seite 717; AG Gießen , Urteil vom 16.06.2017, Az.: 41 C 49/14, u.a. in: BeckRS 2017, Nr. 117985 = "juris"; AG Saarbrücken , Urteil vom 27.08.1996, Az.: 36 C 201/96, u.a. in: "juris" ).

  • LG Bochum, 17.03.1992 - 9 S 497/91

    Ausschluß Einzelner von der allgemein geduldeten Nutzung eines Weges

    Auszug aus AG Brandenburg, 27.09.2019 - 31 C 272/17
    Für eine festzustellende "Ortsüblichkeit" ist insofern aber ausreichend, das eine Mehrheit der Vergleichsgrundstücke in einer bestimmten Art und Weise eingefriedet sind ( LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; LG Bochum , Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906; AG Düsseldorf , Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris" ).

    In einem derartigen Fall steht es dem jeweiligen Grundstückseigentümer aber frei, welche der dort vor Ort "üblichen" Einfriedungsart er dann wählt ( OLG Köln , Urteil vom 05.06.1992, Az.: 20 U 250/91, u.a. in: VersR 1992, Seite 1235; LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; LG Bochum , Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906; AG Düsseldorf , Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris" ).

    Es kann sogar ein Vergleich bloß mit der engeren, in Sichtweite gelegenen Umgebung angebracht sein, wenn dort nach Art der Grundstücke vergleichbare Verhältnisse bestehen, da das Erfordernis der "Ortsüblichkeit" im Sinne des Nachbarrechts nur den Belangen der Nachbarn an einer ihnen auch optisch und ästhetisch zumutbaren Beschaffenheit der Einfriedung Rechnung tragen soll ( BGH , Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; BGH , Urteil vom 23.03.1979, Az.: V ZR 106/77, u.a. in: NJW 1979, Seiten 1409 f.; BGH , Urteil vom 09.02.1979, Az.: V ZR 108/77, u.a. in: NJW 1979, Seiten 1408 f.; OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; OLG Köln , Urteil vom 11.11.1992, Az.: 27 U 83/90, u.a. in: WuM 1993, Seiten 77 f.; LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; LG Bochum , Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 06.07.2012, Az.: 34 C 97/11 ).

    Dieser Grundsatz ist im Rahmen der nachbarrechtlichen Vorschrift allgemein anerkannt ( BGH , Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; BGH , Urteil vom 19.02.1976, Az.: III ZR 13/74, u.a. in: NJW 1976, 1204; OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; LG Bochum , Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 06.07.2012, Az.: 34 C 97/11 ) und gilt somit auch im vorliegenden Fall, so dass die Beklagten als Grundstückseigentümer grundsätzlich auch die Errichtung einer hier im Gebiet üblichen "Einfriedung" errichten bzw. pflanzen können ( BGH , Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff. ) und sich die Prüfung des Gerichts, welche Art der Einfriedung vorliegend als "ortsüblich" anzusehen ist, auf dieses Gebiet beschränken konnte.

    Als gemeinsames Merkmal in dieser Ortslage konnte das Gericht hier somit feststellen, dass Hecken auch als "ortsübliche Einfriedung" hier anzusehen sind und somit eine das Ortsbild prägende Einfriedungsart darstellen ( BGH , Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; BGH , Urteil vom 19.02.1976, Az.: III ZR 13/74, u.a. in: NJW 1976, 1204; OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; LG Bochum , Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 06.07.2012, Az.: 34 C 97/11; AG Düsseldorf , Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris" ).

  • LG Münster, 18.07.1990 - 8 S 488/89

    Nachbar muss Hecke über 2,80 m Höhe nicht dulden!

    Auszug aus AG Brandenburg, 27.09.2019 - 31 C 272/17
    Sofern die streitbefangenen Hecken den in § 37 Abs. 1 Nr. 3 BbgNRG vorgesehenen Abstand unterschreiten und auch die Ausnahmevorschrift des § 38 Nr. 1 BbgNRG hier nicht direkt eingreift, ist grundsätzlich aber ein Anspruch auf regelmäßiges Zurückschneiden bzw. Kürzen auf das dann zulässig Maß ggf. immer noch gegeben ( BGH , Beschluss vom 06.10.2011, Az.: V ZB 72/11, u.a. in: NJW-RR 2012, Seiten 82 ff.; BGH , Urteil vom 18.11.1977, Az.: V ZR 151/75, u.a. in: MDR 1978, Seite 565; OLG Brandenburg , Urteil vom 17.04.2008, Az.: 5 U 52/07, u.a. in: BeckRS 2008, Nr. 8124 = "juris"; KG Berlin , Urteil vom 22.02.1999, Az.: 25 U 6860/98, u.a. in: NJW-RR 2000, Seiten 160 f.; OLG Frankfurt/Main , Urteil vom 07.11.1996, Az.: 15 U 173/95, u.a. in: NJW-RR 1997, Seite 657; LG Frankfurt/Oder , Beschluss vom 05.04.2011, Az.: 19 S 2/09, u.a. in: ZMR 2011, Seiten 722 ff.; LG Bayreuth , Urteil vom 23.10.1991, Az.: S 70/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seiten 276 f.; LG Münster , Beschluss vom 18.07.1990, Az.: 8 S 488/89, u.a. in: NJW-RR 1991, Seite 717; AG Idstein , Urteil vom 28. Januar 2013, Az.: 30 C 90/12, u.a. in: ZMR 2013, Seiten 672 f. ).

    Aus diesen Gründen kann der Kläger zwar nicht, wie von ihm hilfsweise verlangt, ein Zurückschneiden der Thuja- und der Buchen-Hecken auf eine Höhe von lediglich 1, 20 m, jedoch gemäß § 37 Abs. 1 BbgNRG in Verbindung mit § 39 Satz 2 BbgNRG ein Zurückschneiden der streitbefangenen Thuja -Hecken auf die Höhe der klägerischen Einfriedung in Form eines Metall-Stabgitter-Zauns und bezüglich der Buchen -Hecke auf eine Höhe von 2, 07 m von den Beklagten hier von den Beklagten begehren ( OLG Brandenburg , Urteil vom 17.04.2008, Az.: 5 U 52/07, u.a. in: BeckRS 2008, Nr. 8124 = "juris"; LG Frankfurt/Oder , Beschluss vom 05.04.2011, Az.: 19 S 2/09, u.a. in: ZMR 2011, Seiten 722 ff.; LG Limburg , Urteil vom 27.01.2006, Az.: 3 S 189/05, u.a. in: SchAZtg 2006, Seiten 151 ff.; LG Zweibrücken , Urteil vom 30.09.1997, Az.: 3 S 80/97, u.a. in: MDR 1997, Seiten 1119 f.; LG Münster , Beschluss vom 18.07.1990, Az.: 8 S 488/89, u.a. in: NJW-RR 1991, Seite 717; AG Gießen , Urteil vom 16.06.2017, Az.: 41 C 49/14, u.a. in: BeckRS 2017, Nr. 117985 = "juris"; AG Saarbrücken , Urteil vom 27.08.1996, Az.: 36 C 201/96, u.a. in: "juris" ).

    Dieser Anspruch auf Höhen-Rückschnitt entsteht im Übrigen immer erst, wenn die Buchen-Heckenpflanzen unter Hinzurechnung der Differenz zwischen dem Geländeniveau des ggf. tiefer gelegenen Grundstücks der Beklagten, auf dem sie stehen, und dem des evtl. etwas höher gelegenen Grundstücks des Klägers die zulässige Pflanzenwuchshöhe überschritten haben ( BGH , Urteil vom 02.06.2017, Az.: V ZR 230/16, u.a. in: NJW-RR 2017, Seiten 1427 ff.; LG Münster , Beschluss vom 18.07.1990, Az.: 8 S 488/89, u.a. in: NJW-RR 1991, Seite 717 ).

    Der Anspruch auf Zurückschneiden nach § 39 Satz 2 BbgNRG in Verbindung mit § 37 Abs. 1 BbgNRG entsteht somit nach jedem Nachwachsen der Thuja -Hecken über die Höhe d. klägerischen Einfriedung/ Zauns und auch nach jedem Nachwachsen der Buchen -Hecke über die hier höchstzulässige Höhe von 2, 07 m immer wieder neu ( BGH , Beschluss vom 06.10.2011, Az.: V ZB 72/11, u.a. in: NJW-RR 2012, Seiten 82 ff.; OLG Frankfurt/Main , Urteil vom 07.11.1996, Az.: 15 U 173/95, u.a. in: NJW-RR 1997, Seite 657; LG Bayreuth , Urteil vom 23.10.1991, Az.: S 70/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seiten 276 f.; LG Münster , Beschluss vom 18.07.1990, Az.: 8 S 488/89, u.a. in: NJW-RR 1991, Seite 717 ).

    Insofern ist hier somit zumindest auch aus Billigkeitsgründen ein Rückschnitt geboten ( BGH , Urteil vom 14.11.2003, Az.: V ZR 102/03, u.a. in: NJW 2004, Seiten 1037 ff.; KG Berlin , Urteil vom 22.02.1999, Az.: 25 U 6860/98, u.a. in: NJW-RR 2000, Seiten 160 f.; LG Frankfurt/Main , Urteil vom 23.07.2014, Az.: 12 O 263/08, u.a. in: BeckRS 2016, Nr. 19962; LG Bayreuth , Urteil vom 23.10.1991, Az.: S 70/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seiten 276 f.; LG Münster , Beschluss vom 18.07.1990, Az.: 8 S 488/89, u.a. in: NJW-RR 1991, Seite 717 ).

  • BGH, 14.11.2003 - V ZR 102/03

    Rechte und Pflichten von Nachbarn wenn Baumwurzeln und Geäst über die

    Auszug aus AG Brandenburg, 27.09.2019 - 31 C 272/17
    Die von Amts wegen zu berücksichtigende Ausschlussfrist des § 40 Satz 1 BbgNRG hinsichtlich des geltend gemachten Beseitigungs -Anspruchs endete somit bezüglich der Thuja-Hecke und des Kugel-Ahorns am 31.12.201 3 und in Bezug auf die Buchen-Hecke, die Rot-(Schwarz-)Erlen und den kanadischen Tulpenbaum am 31.12.201 4 , so dass der Kläger mit seiner Klage vom 20.11.201 7 jetzt auch aufgrund der Fristversäumnis gemäß § 40 BbgNRG hier nicht mehr den Anspruch auf Beseitigung der Anpflanzungen aus § 39 BbgNRG gegenüber den Beklagten durchsetzen kann ( BGH , Urteil vom 14.11.2003, Az.: V ZR 102/03, u.a. in: NJW 2004, Seiten 1037 ff. BGH , Urteil vom 18.11.1977, Az.: V ZR 151/75, u.a. in: MDR 1978, Seite 565; OLG Brandenburg , Urteil vom 17.04.2008, Az.: 5 U 52/07, u.a. in: BeckRS 2008, Nr. 8124 = "juris"; LG Frankfurt/Oder , Beschluss vom 05.04.2011, Az.: 19 S 2/09, u.a. in: ZMR 2011, Seiten 722 ff.; AG Köln , Urteil vom 10.05.2006, Az.: 118 C 627/03, u.a. in: BeckRS 2010, Nr. 13513 ).

    Sinn und Zweck der Ausschlussfrist des § 40 BbgNRG ist es, innerhalb eines Zeitraums, der die Interessen des Nachbarn und des Eigentümers der Anpflanzungen gleichermaßen berücksichtigt, eine abschließende Klärung der nachbarlichen Verhältnisse in Bezug auf das Höhenwachstum herbeizuführen ( BGH , Urteil vom 08.12.2017, Az.: V ZR 16/17, u.a. in: NJW-RR 2018, Seiten 394 ff.; BGH , Urteil vom 1411.2003, Az.: V ZR 102/03, u.a. in: NJW 2004, Seiten 1037 ff. ).

    Insofern ist hier somit zumindest auch aus Billigkeitsgründen ein Rückschnitt geboten ( BGH , Urteil vom 14.11.2003, Az.: V ZR 102/03, u.a. in: NJW 2004, Seiten 1037 ff.; KG Berlin , Urteil vom 22.02.1999, Az.: 25 U 6860/98, u.a. in: NJW-RR 2000, Seiten 160 f.; LG Frankfurt/Main , Urteil vom 23.07.2014, Az.: 12 O 263/08, u.a. in: BeckRS 2016, Nr. 19962; LG Bayreuth , Urteil vom 23.10.1991, Az.: S 70/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seiten 276 f.; LG Münster , Beschluss vom 18.07.1990, Az.: 8 S 488/89, u.a. in: NJW-RR 1991, Seite 717 ).

    Das folgt aus § 910 Abs. 2 BGB, der auch für den Beseitigungsanspruch nach § 1004 Abs. 1 BGB gilt ( BGH , Urteil vom 22.02.2019, Az.: V ZR 136/18, u.a. in: NJW-RR 2019, Seiten 590 ff.; BGH , Urteil vom 26.11.2004, Az.: V ZR 83/04, u.a. in: NZM 2005, Seite 318; BGH , Urteil vom 14.11.2003, Az.: V ZR 102/03, u.a. in: BGHZ 157, Seiten 33 ff. ).

    Ob ein Nachbar ganz unerhebliche Beeinträchtigungen hinnehmen muss, hat der Bundesgerichtshof bislang offengelassen ( BGH , Urteil vom 22.02.2019, Az.: V ZR 136/18, u.a. in: NJW-RR 2019, Seiten 590 ff.; BGH , Urteil vom 14.11.2003, Az.: V ZR 102/03, u.a. in: BGHZ 157, Seiten 33 ff. ).

  • AG Düsseldorf, 02.03.2005 - 25 C 15179/03

    Pflicht des Nachbars zur Beseitigung von Pflanzen die höher als zwei Meter hoch

    Auszug aus AG Brandenburg, 27.09.2019 - 31 C 272/17
    Die Beschaffenheit derartiger "Einfriedungen" soll aber gemäß § 32 BbgNRG "ortsüblich" sein, wenn - so wie hier - ein öffentlich-rechtlicher Bebauungsplan oder andere öffentlich-rechtliche Vorschriften eine zwingenden Bestimmung hierzu nicht trifft ( OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906 ; AG Düsseldorf , Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris" ) und die Nachbarn auch eine davon abweichende Vereinbarung nicht getroffen haben.

    Insofern können aber verschiedene Einfriedungsarten und Erscheinungsformen "ortsüblich" sein ( LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906; AG Düsseldorf , Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris" ).

    Für eine festzustellende "Ortsüblichkeit" ist insofern aber ausreichend, das eine Mehrheit der Vergleichsgrundstücke in einer bestimmten Art und Weise eingefriedet sind ( LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; LG Bochum , Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906; AG Düsseldorf , Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris" ).

    In einem derartigen Fall steht es dem jeweiligen Grundstückseigentümer aber frei, welche der dort vor Ort "üblichen" Einfriedungsart er dann wählt ( OLG Köln , Urteil vom 05.06.1992, Az.: 20 U 250/91, u.a. in: VersR 1992, Seite 1235; LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; LG Bochum , Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr.: 21906; AG Düsseldorf , Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris" ).

    Als gemeinsames Merkmal in dieser Ortslage konnte das Gericht hier somit feststellen, dass Hecken auch als "ortsübliche Einfriedung" hier anzusehen sind und somit eine das Ortsbild prägende Einfriedungsart darstellen ( BGH , Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; BGH , Urteil vom 19.02.1976, Az.: III ZR 13/74, u.a. in: NJW 1976, 1204; OLG Naumburg , Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; LG Potsdam , Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12; LG Bochum , Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 06.07.2012, Az.: 34 C 97/11; AG Düsseldorf , Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris" ).

  • BGH, 18.11.1977 - V ZR 151/75

    Verletzung des nachbarrechtlichen Schikaneverbots

    Auszug aus AG Brandenburg, 27.09.2019 - 31 C 272/17
    Die von Amts wegen zu berücksichtigende Ausschlussfrist des § 40 Satz 1 BbgNRG hinsichtlich des geltend gemachten Beseitigungs -Anspruchs endete somit bezüglich der Thuja-Hecke und des Kugel-Ahorns am 31.12.201 3 und in Bezug auf die Buchen-Hecke, die Rot-(Schwarz-)Erlen und den kanadischen Tulpenbaum am 31.12.201 4 , so dass der Kläger mit seiner Klage vom 20.11.201 7 jetzt auch aufgrund der Fristversäumnis gemäß § 40 BbgNRG hier nicht mehr den Anspruch auf Beseitigung der Anpflanzungen aus § 39 BbgNRG gegenüber den Beklagten durchsetzen kann ( BGH , Urteil vom 14.11.2003, Az.: V ZR 102/03, u.a. in: NJW 2004, Seiten 1037 ff. BGH , Urteil vom 18.11.1977, Az.: V ZR 151/75, u.a. in: MDR 1978, Seite 565; OLG Brandenburg , Urteil vom 17.04.2008, Az.: 5 U 52/07, u.a. in: BeckRS 2008, Nr. 8124 = "juris"; LG Frankfurt/Oder , Beschluss vom 05.04.2011, Az.: 19 S 2/09, u.a. in: ZMR 2011, Seiten 722 ff.; AG Köln , Urteil vom 10.05.2006, Az.: 118 C 627/03, u.a. in: BeckRS 2010, Nr. 13513 ).

    Es erscheint aber nicht angemessen, das vollständige Entfernen einer Hecke oder eines Baumes auszusprechen, wenn mit einem Zurückschneiden auf ein rechtlich zulässiges Maß dem Motiv des Klageantrags vollständig entsprochen wird ( BGH , Urteil vom 18.11.1977, Az.: V ZR 151/75, u.a. in: MDR 1978, Seite 565; LG Nürnberg-Fürth , Urteil vom 02.10.2014, Az.: 8 O 10468/10, u.a. in: "juris"; AG Haßfurt , Urteil vom 26.11.1987, Az.: 1 C 463/87, u.a. in: NJW-RR 1988, Seiten 525 f. ).

    Sofern die streitbefangenen Hecken den in § 37 Abs. 1 Nr. 3 BbgNRG vorgesehenen Abstand unterschreiten und auch die Ausnahmevorschrift des § 38 Nr. 1 BbgNRG hier nicht direkt eingreift, ist grundsätzlich aber ein Anspruch auf regelmäßiges Zurückschneiden bzw. Kürzen auf das dann zulässig Maß ggf. immer noch gegeben ( BGH , Beschluss vom 06.10.2011, Az.: V ZB 72/11, u.a. in: NJW-RR 2012, Seiten 82 ff.; BGH , Urteil vom 18.11.1977, Az.: V ZR 151/75, u.a. in: MDR 1978, Seite 565; OLG Brandenburg , Urteil vom 17.04.2008, Az.: 5 U 52/07, u.a. in: BeckRS 2008, Nr. 8124 = "juris"; KG Berlin , Urteil vom 22.02.1999, Az.: 25 U 6860/98, u.a. in: NJW-RR 2000, Seiten 160 f.; OLG Frankfurt/Main , Urteil vom 07.11.1996, Az.: 15 U 173/95, u.a. in: NJW-RR 1997, Seite 657; LG Frankfurt/Oder , Beschluss vom 05.04.2011, Az.: 19 S 2/09, u.a. in: ZMR 2011, Seiten 722 ff.; LG Bayreuth , Urteil vom 23.10.1991, Az.: S 70/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seiten 276 f.; LG Münster , Beschluss vom 18.07.1990, Az.: 8 S 488/89, u.a. in: NJW-RR 1991, Seite 717; AG Idstein , Urteil vom 28. Januar 2013, Az.: 30 C 90/12, u.a. in: ZMR 2013, Seiten 672 f. ).

    Dies folgt letztlich schon aus dem Begriff der "Hecke" ( BGH , Urteil vom 18.11.1977, Az.: V ZR 151/75, u.a. in: MDR 1978, Seite 565; AG Idstein , Urteil vom 28. Januar 2013, Az.: 30 C 90/12, u.a. in: ZMR 2013, Seiten 672 f. ).

    Wer nämlich zur Einfriedung seines Grundstücks in Form einer Hecke geeignete Sträucher in entsprechender Weise pflanzt, braucht nicht die in § 37 BbgNRG vorgeschriebenen Grenzabstände einzuhalten ( BGH , Urteil vom 18.11.1977, Az.: V ZR 151/75, u.a. in: MDR 1978, Seite 565 ).

  • AG Gießen, 16.06.2017 - 41 C 49/14

    Hecke als Grenzeinrichtung

    Auszug aus AG Brandenburg, 27.09.2019 - 31 C 272/17
    Die streitbefangenen Thuja- und Buchen-Hecken dienen hier aber erkennbar vor allem auch als Einfriedung des Grundstücks der Beklagten, so dass die Höhe dieser, der Einfriedung dienenden Hecken - zumindest analog § 38 Nr. 1 BbgNRG - erst durch die Höhe der angrenzende Einfriedung des klägerischen Grundstücks in Form des Metall-Stabgitter-Zauns begrenzt wird ( LG Limburg , Urteil vom 27.01.2006, Az.: 3 S 189/05, u.a. in: SchAZtg 2006, Seiten 151 ff.; LG Zweibrücken , Urteil vom 30.09.1997, Az.: 3 S 80/97, u.a. in: MDR 1997, Seiten 1119 f.; AG Gießen , Urteil vom 16.06.2017, Az.: 41 C 49/14, u.a. in: BeckRS 2017, Nr. 117985 = "juris"; AG Saarbrücken , Urteil vom 27.08.1996, Az.: 36 C 201/96, u.a. in: "juris" ).

    Aus diesen Gründen kann der Kläger zwar nicht, wie von ihm hilfsweise verlangt, ein Zurückschneiden der Thuja- und der Buchen-Hecken auf eine Höhe von lediglich 1, 20 m, jedoch gemäß § 37 Abs. 1 BbgNRG in Verbindung mit § 39 Satz 2 BbgNRG ein Zurückschneiden der streitbefangenen Thuja -Hecken auf die Höhe der klägerischen Einfriedung in Form eines Metall-Stabgitter-Zauns und bezüglich der Buchen -Hecke auf eine Höhe von 2, 07 m von den Beklagten hier von den Beklagten begehren ( OLG Brandenburg , Urteil vom 17.04.2008, Az.: 5 U 52/07, u.a. in: BeckRS 2008, Nr. 8124 = "juris"; LG Frankfurt/Oder , Beschluss vom 05.04.2011, Az.: 19 S 2/09, u.a. in: ZMR 2011, Seiten 722 ff.; LG Limburg , Urteil vom 27.01.2006, Az.: 3 S 189/05, u.a. in: SchAZtg 2006, Seiten 151 ff.; LG Zweibrücken , Urteil vom 30.09.1997, Az.: 3 S 80/97, u.a. in: MDR 1997, Seiten 1119 f.; LG Münster , Beschluss vom 18.07.1990, Az.: 8 S 488/89, u.a. in: NJW-RR 1991, Seite 717; AG Gießen , Urteil vom 16.06.2017, Az.: 41 C 49/14, u.a. in: BeckRS 2017, Nr. 117985 = "juris"; AG Saarbrücken , Urteil vom 27.08.1996, Az.: 36 C 201/96, u.a. in: "juris" ).

    Die Bemessung des Streitwertes orientiert sich gemäß den § 48 Abs. 1 GKG in Verbindung mit § 3 ZPO an dem Interesse des Klägers, so dass sich der Streitwert der Klage insofern nach der vermeintlichen Entwertung des klägerischen Grundstücks durch die streitbefangenen Hecken, Pflanzen und Bäume richtet ( OLG Koblenz , Beschluss vom 25.02.1994, Az.: 5 W 119/94, u.a. in: JurBüro 1995, Seite 27; AG Gießen , Urteil vom 16.06.2017, Az.: 41 C 49/14, u.a. in: BeckRS 2017, Nr. 117985 ).

    Die auf den Rückschnitt gerichteten Hilfsanträge des Klägers waren im Übrigen als ein "Weniger" nicht streitwerterhöhend zu berücksichtigen (§ 45 Abs. 1 S. 3 GKG; LG Nürnberg-Fürth , Urteil vom 02.10.2014, Az.: 8 O 10468/10, u.a. in: "juris"; AG Gießen , Urteil vom 16.06.2017, Az.: 41 C 49/14, u.a. in: BeckRS 2017, Nr. 117985 ).

  • OLG Brandenburg, 17.04.2008 - 5 U 52/07

    Mobiler Elektroweidezaun ist keine Grundstückseinfriedung!

    Auszug aus AG Brandenburg, 27.09.2019 - 31 C 272/17
    Insofern begann die Frist des § 40 BbgNRG hier somit nicht erst mit dem Erreichen einer 2, 00 m übersteigenden Höhe dieser Pflanzen, da diese Pflanzen regelmäßig - wie hier nunmehr auch unstreitig erfolgt - eine Wuchshöhe von mehr als 2, 00 m erreichen können ( OLG Brandenburg , Urteil vom 17.04.2008, Az.: 5 U 52/07, u.a. in: BeckRS 2008, Nr. 8124 = "juris"; LG Frankfurt/Oder , Beschluss vom 05.04.2011, Az.: 19 S 2/09, u.a. in: ZMR 2011, Seiten 722 ff.; AG Köln , Urteil vom 10.05.2006, Az.: 118 C 627/03, u.a. in: BeckRS 2010, Nr. 13513 ).

    Die von Amts wegen zu berücksichtigende Ausschlussfrist des § 40 Satz 1 BbgNRG hinsichtlich des geltend gemachten Beseitigungs -Anspruchs endete somit bezüglich der Thuja-Hecke und des Kugel-Ahorns am 31.12.201 3 und in Bezug auf die Buchen-Hecke, die Rot-(Schwarz-)Erlen und den kanadischen Tulpenbaum am 31.12.201 4 , so dass der Kläger mit seiner Klage vom 20.11.201 7 jetzt auch aufgrund der Fristversäumnis gemäß § 40 BbgNRG hier nicht mehr den Anspruch auf Beseitigung der Anpflanzungen aus § 39 BbgNRG gegenüber den Beklagten durchsetzen kann ( BGH , Urteil vom 14.11.2003, Az.: V ZR 102/03, u.a. in: NJW 2004, Seiten 1037 ff. BGH , Urteil vom 18.11.1977, Az.: V ZR 151/75, u.a. in: MDR 1978, Seite 565; OLG Brandenburg , Urteil vom 17.04.2008, Az.: 5 U 52/07, u.a. in: BeckRS 2008, Nr. 8124 = "juris"; LG Frankfurt/Oder , Beschluss vom 05.04.2011, Az.: 19 S 2/09, u.a. in: ZMR 2011, Seiten 722 ff.; AG Köln , Urteil vom 10.05.2006, Az.: 118 C 627/03, u.a. in: BeckRS 2010, Nr. 13513 ).

    Sofern die streitbefangenen Hecken den in § 37 Abs. 1 Nr. 3 BbgNRG vorgesehenen Abstand unterschreiten und auch die Ausnahmevorschrift des § 38 Nr. 1 BbgNRG hier nicht direkt eingreift, ist grundsätzlich aber ein Anspruch auf regelmäßiges Zurückschneiden bzw. Kürzen auf das dann zulässig Maß ggf. immer noch gegeben ( BGH , Beschluss vom 06.10.2011, Az.: V ZB 72/11, u.a. in: NJW-RR 2012, Seiten 82 ff.; BGH , Urteil vom 18.11.1977, Az.: V ZR 151/75, u.a. in: MDR 1978, Seite 565; OLG Brandenburg , Urteil vom 17.04.2008, Az.: 5 U 52/07, u.a. in: BeckRS 2008, Nr. 8124 = "juris"; KG Berlin , Urteil vom 22.02.1999, Az.: 25 U 6860/98, u.a. in: NJW-RR 2000, Seiten 160 f.; OLG Frankfurt/Main , Urteil vom 07.11.1996, Az.: 15 U 173/95, u.a. in: NJW-RR 1997, Seite 657; LG Frankfurt/Oder , Beschluss vom 05.04.2011, Az.: 19 S 2/09, u.a. in: ZMR 2011, Seiten 722 ff.; LG Bayreuth , Urteil vom 23.10.1991, Az.: S 70/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seiten 276 f.; LG Münster , Beschluss vom 18.07.1990, Az.: 8 S 488/89, u.a. in: NJW-RR 1991, Seite 717; AG Idstein , Urteil vom 28. Januar 2013, Az.: 30 C 90/12, u.a. in: ZMR 2013, Seiten 672 f. ).

    Aus diesen Gründen kann der Kläger zwar nicht, wie von ihm hilfsweise verlangt, ein Zurückschneiden der Thuja- und der Buchen-Hecken auf eine Höhe von lediglich 1, 20 m, jedoch gemäß § 37 Abs. 1 BbgNRG in Verbindung mit § 39 Satz 2 BbgNRG ein Zurückschneiden der streitbefangenen Thuja -Hecken auf die Höhe der klägerischen Einfriedung in Form eines Metall-Stabgitter-Zauns und bezüglich der Buchen -Hecke auf eine Höhe von 2, 07 m von den Beklagten hier von den Beklagten begehren ( OLG Brandenburg , Urteil vom 17.04.2008, Az.: 5 U 52/07, u.a. in: BeckRS 2008, Nr. 8124 = "juris"; LG Frankfurt/Oder , Beschluss vom 05.04.2011, Az.: 19 S 2/09, u.a. in: ZMR 2011, Seiten 722 ff.; LG Limburg , Urteil vom 27.01.2006, Az.: 3 S 189/05, u.a. in: SchAZtg 2006, Seiten 151 ff.; LG Zweibrücken , Urteil vom 30.09.1997, Az.: 3 S 80/97, u.a. in: MDR 1997, Seiten 1119 f.; LG Münster , Beschluss vom 18.07.1990, Az.: 8 S 488/89, u.a. in: NJW-RR 1991, Seite 717; AG Gießen , Urteil vom 16.06.2017, Az.: 41 C 49/14, u.a. in: BeckRS 2017, Nr. 117985 = "juris"; AG Saarbrücken , Urteil vom 27.08.1996, Az.: 36 C 201/96, u.a. in: "juris" ).

  • BGH, 22.05.1992 - V ZR 93/91

    Duldung einer Einfriedigung

  • OLG Frankfurt, 07.11.1996 - 15 U 173/95

    Anspruch des Grundstückseigentümers auf Rückschnitt überhängender

  • BGH, 06.10.2011 - V ZB 72/11
  • OLG Köln, 05.06.1992 - 20 U 250/91

    Festlegung der Kosten eines Rechtsstreits nach billigem Ermessen des Gerichts

  • BGH, 08.12.2017 - V ZR 16/17

    Auswirkung einer Baumschutzsatzung auf Nachbarrechte

  • LG Bayreuth, 23.10.1991 - S 70/91
  • KG, 22.02.1999 - 25 U 6860/98

    Zum Begriff der Einfriedigung

  • VGH Baden-Württemberg, 18.12.1995 - 3 S 1298/94
  • OLG Hamm, 01.09.2014 - 5 U 229/13
  • LG Nürnberg-Fürth, 02.10.2014 - 8 O 10468/10

    Verjährung des Anspruchs des Grundstückseigentümers auf Zurückschneiden

  • BGH, 22.02.2019 - V ZR 136/18

    Ortsübliche Einfriedigung

  • AG Berlin-Wedding, 07.07.2014 - 22a C 28/14
  • LG Freiburg, 05.11.2014 - 3 S 101/14

    Rechtsfolgen der Unwirksamkeit eines Prozeßvergleichs

  • AG Saarbrücken, 27.08.1996 - 36 C 201/96

    Streitwert bei Lärmbelästigung

  • BGH, 10.07.2015 - V ZR 229/14

    Obligatorische Streitschlichtung in Nordrhein-Westfallen bei Geltendmachung eines

  • LG Zweibrücken, 30.09.1997 - 3 S 80/97

    Vollstreckungsgegenklage des Arbeitgebers nach Vergleich - Forderungsübergang

  • AG Idstein, 28.01.2013 - 30 C 90/12

    Verjährter Anspruch auf Rückschnitt einer Grenzhecke

  • BGH, 11.10.1996 - V ZR 3/96

    Anforderungen an die Bestimmtheit eines Klageantrags

  • OLG Hamm, 28.09.1998 - 5 U 67/98

    Obligatorische Streitschlichtung als Prozessvoraussetzung bei nachbarrechtlichen

  • BGH, 19.02.1976 - III ZR 13/74

    Nachbarschutz in Baden-Württemberg: Pflicht zum vorsorglichen Rückschnitt von

  • LG Limburg, 27.01.2006 - 3 S 189/05

    Voraussetzungen für die Zulassung einer Berufung; Anforderungen an die Darlegung

  • OLG Köln, 11.11.1992 - 27 U 83/90
  • BGH, 15.04.1964 - Ib ZR 201/62
  • BGH, 23.03.1979 - V ZR 106/77
  • OLG Düsseldorf, 04.09.2000 - 9 U 119/00

    Hecken müssen nur einen Grenzabstand von einem Meter zum Nachbarn einhalten!

  • BGH, 26.11.2004 - V ZR 83/04

    Anspruch auf Kürzung einer Hecke auf die zulässige Höhe in Baden-Württemberg:

  • OLG Köln, 12.07.2011 - 4 U 18/10

    Nachbarrechtlicher Beseitigungsanspruch: Berechnung der Wandhöhe eines

  • OLG Saarbrücken, 07.02.2013 - 4 U 421/11

    übereinstimmender Verzicht auf Prozeßvergleich - § 160 Abs. 3 Nr. 1 ZPO, § 779

  • OLG Koblenz, 25.02.1994 - 5 W 119/94

    Verschattung eines Grundstücks durch Bäume des Nachbarn

  • OVG Rheinland-Pfalz, 15.06.2004 - 8 A 10464/04
  • BGH, 09.02.1979 - V ZR 108/77
  • AG Husum, 16.06.2009 - 2 C 243/09

    Zum optischen Schutz verfallener ortsüblicher Grenzeinrichtung

  • AG Hersbruck, 14.01.2016 - 11 C 750/15

    Anfechtbarkeit eines Prozessvergleichs; Begriff der Rechtsnachfolge

  • AG Haßfurt, 26.11.1987 - 1 C 463/87

    Rechtsfolgen der Anfechtung eines Prozeßvergleichs; Erheblichkeit eines

  • OLG Rostock, 13.09.2018 - 3 U 40/17

    Nachbarrecht: Grenzmauer - Ortsüblichkeit - Beeinträchtigung -

  • BGH, 02.06.2017 - V ZR 230/16

    Fischzuchtanlage als landwirtschaftlicher Betrieb; Genehmigungspflichtigkeit

  • VGH Baden-Württemberg, 26.11.1987 - 5 S 721/87

    Kiefern in Nachbars Garten

  • OLG Saarbrücken, 11.01.2007 - 8 U 77/06

    Fortsetzung des Rechtsstreits bei unwirksamem Prozessvergleich; Rechtzeitigkeit

  • BGH, 13.01.2005 - V ZR 83/04
  • OLG Düsseldorf, 20.04.1988 - 9 U 228/87

    Nachbarschaftsrecht in Sachsen-Anhalt: Einfriedungsanspruch des Nachbarn eines

  • LG Freiburg, 07.12.2017 - 3 S 171/16

    Pflanzung von zur Heckenbildung geeigneten Bäumen oder Sträuchern zum Zwecke der

  • VGH Baden-Württemberg, 15.04.2008 - 8 S 98/08

    Bemessung der Beschwer bei Verurteilung zur Beseitigung einer Eigentumsstörung

  • BGH, 10.12.1993 - V ZR 168/92
  • AG Brandenburg, 18.12.2020 - 31 C 135/19

    Abstandsprivilegierung von als Hecken gepflanzten Baumreihen

  • BGH, 15.10.1999 - V ZR 77/99

    Ansprüche des Eigentümers eines Grundstücks gegenüber dem Schattenwurf hoher

  • BGH, 29.07.1999 - III ZR 272/98

    Nachbarschaftsstreit - Durchführung einer außergerichtlichen Streitschlichtung

  • LG Bückeburg, 07.11.2012 - 1 S 40/12

    Geltendmachung von Einwendungen gegenüber einem Prozeßvergleich

  • BGH, 14.05.1987 - BLw 5/86

    Verjährung des nachbarrechtlichen Anpruchs auf Rückschnitt einer Hecke

  • BGH, 02.03.2012 - V ZR 169/11

    Fichtenanpflanzung - Beseitigungsanspruch eines Nachbarn

  • LAG Berlin-Brandenburg, 08.03.2010 - 26 Sa 2717/09
  • OLG Hamm, 03.07.1997 - 22 U 164/96

    Hecke darf höher als 2 m wachsen

  • BayObLG, 31.01.1996 - 1Z AR 5/96

    Ästhetische Beeinträchtigung einer Grundstückseinfriedigung

  • BGH, 24.06.2003 - IX ZR 228/02
  • BGH, 04.05.1983 - VIII ZR 94/82

    Klage eines Wohnungseigentümers gegen einen Grundstücksnachbarn auf Unterlassung

  • OLG Köln, 12.12.2003 - 19 U 63/03

    Heckenhöhe bei Grundstücken in Hanglage

  • BGH, 21.11.2013 - VII ZR 48/12

    Berichtigung eines Senatsurteils wegen offenbarer Unrichtigkeit

  • AG Brandenburg, 11.12.2020 - 31 C 296/19

    Über Grundstücksgrenze ragende Zweige und herabfallende Blüten und Blätter -

    Die nunmehrige Beklagtenseite hatte einen solchen Schlichtungsversuch hier aber am 26.04.2018 vor Erhebung der Klage zu dem Aktenzeichen: 31 C 142/18 unternommen, so dass die damalige Klage deshalb grundsätzlich auch als zulässig anzusehen war ( BGH , Urteil vom 02.03.2012, Az.: V ZR 169/11, u.a. in: NZM 2012, Seiten 435 f.; LG Bückeburg , Urteil vom 07.11.2012, Az.: 1 S 40/12, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 20.02.2020, Az.: 31 C 142/18, u.a. in: BeckRS 2020, Nr. 1811 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: ZAP EN-Nr. 614/2019 = BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris" = "dejure.org"; AG Langen , NdsRpfl.

    Da insofern hier - insbesondere auch aufgrund der richterlichen Inaugenscheinnahme - keine Unklarheiten mehr existieren, würde es eine Überspannung der Anforderungen darstellen, wenn das hiesige Gericht daneben von der Klägerseite eine Bezeichnung der (Hecken-)Pflanzen mit ihrem botanischen Namen verlangen würde, da es auf die genaue botanische Bezeichnung bei der Anwendung des § 910 BGB nicht ankommt ( OLG Brandenburg , Urteil vom 08.02.2018, Az.: 5 U 109/16, u.a. in: NJW 2018, Seiten 1975 ff.; OLG Köln , Urteil vom 12.12.2003, Az.: 19 U 63/03, u.a. in: MDR 2004, Seite 532; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 20.02.2020, Az.: 31 C 142/18, u.a. in: BeckRS 2020, Nr. 1811 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: ZAP EN-Nr. 614/2019 = BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris" = "dejure.org" ).

    Auch die Vorlage einer maßstabsgetreuen Zeichnung in der Anlage zur Klageschrift kann nicht verlangt werden ( OLG Köln , Urteil vom 12.12.2003, Az.: 19 U 63/03, u.a. in: MDR 2004, Seite 532; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 20.02.2020, Az.: 31 C 142/18, u.a. in: BeckRS 2020, Nr. 1811 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: ZAP EN-Nr. 614/2019 = BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris" = "dejure.org" ).

    Die Bemessung des Streitwertes orientiert sich gemäß den § 48 Abs. 1 GKG in Verbindung mit § 3 ZPO an dem Interesse der Kläger, so dass sich der Streitwert der Klage insofern nach der Entwertung des klägerischen Grundstücks durch den vermeintlichen Überwuchs der Hibiskus-Zweige mit Blättern und Blüten richtet ( OLG Koblenz , Beschluss vom 25.02.1994, Az.: 5 W 119/94, u.a. in: JurBüro 1995, Seite 27; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 20.02.2020, Az.: 31 C 142/18, u.a. in: BeckRS 2020, Nr. 1811 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: ZAP EN-Nr. 614/2019 = BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris" = "dejure.org"; AG Gießen , Urteil vom 16.06.2017, Az.: 41 C 49/14, u.a. in: BeckRS 2017, Nr. 117985 ).

    Insofern ist eine Beeinträchtigung bzw. Entwertung des klägerischen Grundstücks durch den vermeintlichen Überwuchs der Hibiskus-Pflanzen auf einer Länge von ca. 12 m und einem vermeintlichen Überhang der Blüten und Blätter auf eine Breite höchstens 5 cm bis 10 cm (mithin im Durchschnitt 7, 50 cm) hier zu berücksichtigen gewesen ( AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 20.02.2020, Az.: 31 C 142/18, u.a. in: BeckRS 2020, Nr. 1811 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: ZAP EN-Nr. 614/2019 = BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris" = "dejure.org"; AG Köln , Urteil vom 10.05.2006, Az.: 118 C 627/03 ), also eine Fläche von ca. 0,90 m² (12 m Länge x 0, 075 m Breite).

    Der auf den Rückschnitt gerichteten Antrag der Kläger war insofern also hier mit höchstens 22, 50 Euro zu bemessen (§ 45 Abs. 1 S. 3 GKG; LG Nürnberg-Fürth , Urteil vom 02.10.2014, Az.: 8 O 10468/10, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 20.02.2020, Az.: 31 C 142/18, u.a. in: BeckRS 2020, Nr. 1811 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: ZAP EN-Nr. 614/2019 = BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris" = "dejure.org"; AG Gießen , Urteil vom 16.06.2017, Az.: 41 C 49/14, u.a. in: BeckRS 2017, Nr. 117985 ).

  • AG Brandenburg, 29.11.2019 - 31 C 121/18

    Anspruch auf Beseitigung eines hässlichen Grenzzauns?

    Eine Einfriedigung ist im Übrigen eine Anlage, die nach ihrem objektiven Zweck der vollständigen oder teilweisen Sicherung eines Grundstücks gegen Betreten, gegen Witterungs- und Immissionseinflüsse oder gegen Einsicht dient und die das Grundstück von der öffentlichen Verkehrsfläche oder von Nachbargrundstücken abgrenzt, um eine ungestörte Nutzung des Grundstücks zu gewährleisten (VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 18.12.1995, Az: 3 S 1298/94, u.a. in: BWGZ 1996, Seiten 410 f.; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 26.11.1987, Az.: 5 S 721/87; Bayrischer VGH, Urteil vom 10.01.1978, u.a. in: BRS 33 Nr. 132; OVG Hamburg, Urteil vom 22.11.1979, u.a. in: BRS 35 Nr. 112; OVG Münster, Urteil vom 27.01.1972, u.a. in: BRS 25 Nr. 111; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 21906).

    Ob eine Anlage diese funktionalen Eigenschaften einer "Einfriedigung" erfüllt, richtet sich auch nicht nach den subjektiven Absichten der Parteien, sondern allein nach objektiven Kriterien; maßgeblich ist das Urteil eines verständigen Durchschnittsbetrachters (VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 18.12.1995, Az.: 3 S 1298/94, u.a. in: BWGZ 1996, Seiten 410 f.; OVG Hamburg, Urteil vom 22.11.1979, u.a. in: BRS 35 Nr. 112; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 21906).

    Eine "Einfriedigung" dient somit vor allem nicht nur der Abgrenzung der Grundstücke voneinander, sondern sie dient auch dazu, dass das eigene Grundstück von den von dem Nachbargrundstück ausgehenden Beeinträchtigungen geschützt wird (BGH, Urteil vom 11.10.1996, Az.: V ZR 3/96, u.a. in: NJW-RR 1997, Seiten 16 f.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 21906), wobei es auch nicht entscheidend darauf ankommt, wie diese Anlage im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet wird.

    Dies schließt es aber nicht aus, aus dem einen Regelwerk gewisse Auslegungshinweise für das jeweils andere hinsichtlich des Begriffs der "Einfriedung" zu gewinnen, um Wertungswidersprüche zu vermeiden (OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 15.06.2004, Az.: 8 A 10464/04; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 21906).

    Eine "Einfriedung" im Sinne des Nachbarrechts ist somit grundsätzlich eine Anlage, die ein Grundstück gegenüber Nachbargrundstücken, Wegen oder Straßen abgrenzt oder es vor Betreten Unbefugter oder sonstiger Beeinträchtigungen Dritter schützt (BGH, Urteil vom 11.10.1996, Az.: V ZR 3/96, u.a. in: NJW-RR 1997, Seiten 16 f.; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 18.12.1995, Az.: 3 S 1298/94, u.a. in: BWGZ 1996, Seiten 410 f.; OVG Hamburg, Urteil vom 22.11.1979, u.a. in: BRS 35 Nr. 112; OVG Münster, Urteil vom 27.01.1972, u.a. in: BRS 25 Nr. 111; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 21906).

    Diesem Zweck einer "Einfriedung" wird der hier streitbefangene Maschendrahtzaun der Beklagten aber noch durchaus gerecht, da dieser Zaun das Grundstück der Beklagten zu 2.) gegenüber Dritten - insbesondere auch gegenüber der Klägerin - "einfriedet", so dass das erkennende Gericht hier davon ausgeht, dass dieser Zaun der Beklagten auch eine solche "Einfriedung" im Sinne des Nachbarrechts darstellt, zumal durch diesen Maschendrahtzaun vor allem die Abgrenzung gegenüber Dritten erreicht werden soll (AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 21906).

    Zwar muss eine Einfriedung gemäß § 32 BbgNRG "ortsüblich" sein, falls - wie hier - ein öffentlich-rechtlicher Bebauungsplan oder andere öffentlich-rechtliche Vorschriften eine zwingenden Bestimmung hierzu nicht trifft (OLG Naumburg, Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 21906; AG Düsseldorf, Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris") und die Nachbarn auch eine davon abweichende Vereinbarung nicht getroffen haben.

    Insofern können aber verschiedene Einfriedungsarten und Erscheinungsformen "ortsüblich" sein (LG Potsdam, Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12, u.a. in: BeckRS 2015, Nr. 17524; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 21906; AG Düsseldorf, Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris").

    Für eine festzustellende "Ortsüblichkeit" ist insofern aber ausreichend, das eine Mehrheit der Vergleichsgrundstücke in einer bestimmten Art und Weise eingefriedet sind (LG Potsdam, Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12, u.a. in: BeckRS 2015, Nr. 17524; LG Bochum, Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 21906; AG Düsseldorf, Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris").

    In einem derartigen Fall steht es dem verpflichteten Grundstückseigentümer frei, welche der dort vor Ort "üblichen" Einfriedungsart er dann wählt (OLG Köln, Urteil vom 05.06.1992, Az.: 20 U 250/91, u.a. in: VersR 1992, Seite 1235; LG Potsdam, Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12, u.a. in: BeckRS 2015, Nr. 17524; LG Bochum, Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 21906; AG Düsseldorf, Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris").

    Wenn eine früher vorhandene Einfriedung verrottet war, so dass sie ihre Funktion nicht mehr erfüllte und dementsprechend ersetzt werden muss, ist nämlich die Situation keine andere als wenn überhaupt noch keine Einfriedung vorhanden war (OLG Köln, Urteil vom 05.06.1992, Az.: 20 U 250/91, u.a. in: VersR 1992, Seite 1235; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 21906).

    Eine Beschränkung des Wahlrechts ergibt sich auch nicht aufgrund einer früher eventuell getroffenen Vereinbarung der vorherigen Grundstücksnachbarn über die Art der Einfriedung (OLG Köln, Urteil vom 05.06.1992, Az.: 20 U 250/91, u.a. in: VersR 1992, Seite 1235; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 21906).

    Es kann nach den jeweiligen Umständen somit größer oder auch kleiner sein (OLG Naumburg, Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris" AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 21906).

    Es kann sogar ein Vergleich bloß mit der engeren, in Sichtweite gelegenen Umgebung angebracht sein, wenn dort nach Art der Grundstücke vergleichbare Verhältnisse bestehen, da das Erfordernis der "Ortsüblichkeit" im Sinne des Nachbarrechts nur den Belangen der Nachbarn an einer ihnen auch optisch und ästhetisch zumutbaren Beschaffenheit der Einfriedung Rechnung tragen soll (BGH, Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; BGH, Urteil vom 23.03.1979, Az.: V ZR 106/77, u.a. in: NJW 1979, Seiten 1409 f.; BGH, Urteil vom 09.02.1979, Az.: V ZR 108/77, u.a. in: NJW 1979, Seiten 1408 f.; OLG Naumburg, Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; OLG Köln, Urteil vom 11.11.1992, Az.: 27 U 83/90, u.a. in: WuM 1993, Seiten 77 f.; LG Potsdam, Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12, u.a. in: BeckRS 2015, Nr. 17524; LG Bochum, Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 21906).

    Für die Frage der Ortsüblichkeit ist insofern nämlich in erster Linie die Nachbarbebauung in der unmittelbaren näheren Umgebung ausschlaggebend (OLG Naumburg, Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 21906).

    Bei der Bestimmung des Maßstabs der Ortsüblichkeit sind insofern also die tatsächlich bestehenden Verhältnisse in dem hier zum Vergleich herangezogenen Gebiet bzw. der näheren Umgebung - und zwar zur Zeit der letzten mündlichen Verhandlung über diesen Streitpunkt in der Tatsacheninstanz - heranzuziehen (BGH, Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; OLG Naumburg, Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.).

    Dieser Grundsatz ist im Rahmen der nachbarrechtlichen Vorschrift allgemein anerkannt (BGH, Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; BGH, Urteil vom 19.02.1976, Az.: III ZR 13/74, u.a. in: NJW 1976, 1204; OLG Naumburg, Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; LG Potsdam, Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12, u.a. in: BeckRS 2015, Nr. 17524; LG Bochum, Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 25.08.2011, Az.: 31 C 179/09, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 21906) und gilt somit auch im vorliegenden Fall.

    Selbst wenn der vorliegende Sachverhalt somit keinen sog. "Altfall" betreffen würde, da die tatbestandlichen Voraussetzungen bereits vor dem Inkrafttreten des BbgNRG am 04.07.1996 eingetreten waren (vgl. analog: OLG Naumburg, Urteil vom 23.12.2010, Az.: 2 U 79/10, u. a. in: BauR 2011, Seite 1062 = NJOZ 2011, Seite 884), so dass diese Einfriedung - wenn sie dem alten Recht entsprach - auch noch so lange Bestandschutz hat, wie dieser Zaun noch seine Funktion erfüllt (Postier, Nachbarrecht in Brandenburg, 3. Auflage, § 32, Rn: 1.3), könnte die Klägerin als Grundstückseigentümerin von der Beklagten zu 2.) als ihre Nachbarin grundsätzlich auch nur die Errichtung einer hier im Gebiet der "Briester Sraße" in 14770 Brandenburg an der Havel üblichen Einfriedung verlangen kann (BGH, Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.) und müsste sich die Prüfung des Gerichts, welche Art der Einfriedung vorliegend als "ortsüblich" anzusehen ist, auch auf dieses Gebiet beschränken.

    Insofern ergibt sich hier der Gesamteindruck der Zusammengehörigkeit und Einheitlichkeit aller dort gelegenen Hausgrundstücke dieses Wohnviertels - also auch derjenigen der Prozessparteien - als abgeschlossene, von der weiteren Umgebung abgehobene Siedlung (OLG Köln, Urteil vom 11.11.1992, Az.: 27 U 83/90, u.a. in: WuM 1993, Seiten 77 f.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.).

    Als gemeinsames Merkmal in dieser Ortslage konnte das Gericht hier somit eindeutig feststellen, dass Zäune aus Maschendraht auch als "ortsübliche Einfriedung" anzusehen sind und somit eine von weiteren, das Ortsbild prägende Einfriedungsarten darstellt (BGH, Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; BGH, Urteil vom 19.02.1976, Az.: III ZR 13/74, u.a. in: NJW 1976, 1204; OLG Naumburg, Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; LG Potsdam, Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12, u.a. in: BeckRS 2015, Nr. 17524; LG Bochum, Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Leverkusen, Urteil vom 06.03.2018, Az.: 21 C 230/15, u.a. in: BeckRS 2018, Nr. 43247; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 06.07.2012, Az.: 34 C 97/11; AG Düsseldorf, Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris").

    Wenn aber - wie hier - eine Ortsüblichkeit der Einfriedungen vor Ort zwar der Gestalt festgestellt werden kann, dass Zäune aus Maschendraht in diesem Gebiet auch "ortsüblich" sind, jedoch eine "ortsübliche" Höhe dieser Maschendrahtzäune gerade nicht feststellbar ist, kann die Klägerin hier auch nicht die Errichtung einer neuen "ortsüblichen Einfriedung" von der Beklagten zu 2.) begehren (BGH, Urteil vom 22.05.1992, Az.: V ZR 93/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2569 f.; BGH, Urteil vom 19.02.1976, Az.: III ZR 13/74, u.a. in: NJW 1976, 1204; OLG Naumburg, Urteil vom 22.07.2014, Az.: 12 U 192/13, u.a. in: "juris"; LG Potsdam, Urteil vom 29.05.2015, Az.: 1 S 35/12, u.a. in: BeckRS 2015, Nr. 17524; LG Bochum, Urteil vom 17.03.1992, Az.: 9 S 497/91, u.a. in: NJW-RR 1992, Seite 913; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris"; AG Leverkusen, Urteil vom 06.03.2018, Az.: 21 C 230/15, u.a. in: BeckRS 2018, Nr. 43247; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 05.08.2015, Az.: 34 C 93/12, u.a. in: Grundeigentum 2015, Seiten 1227 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 06.07.2012, Az.: 34 C 97/11; AG Düsseldorf, Urteil vom 02.03.2005, Az.: 25 C 15179/03, u.a. in: "juris").

  • AG Brandenburg, 20.02.2020 - 31 C 142/18

    Beseitigung von Rank-Pflanzen die über Grundstücksgrenze ragen

    Die Klägerseite hat einen solchen Schlichtungsversuch hier aber am 26.04.2018 unternommen, so dass die Klage deshalb grundsätzlich auch als zulässig anzusehen ist ( BGH , Urteil vom 02.03.2012, Az.: V ZR 169/11, u.a. in: NZM 2012, Seiten 435 f.; LG Bückeburg , Urteil vom 07.11.2012, Az.: 1 S 40/12, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: ZAP EN-Nr. 614/2019 = BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris" = "dejure.org"; AG Langen , NdsRpfl.

    Da insofern hier - insbesondere auch aufgrund der richterlichen Inaugenscheinnahme - keine Unklarheiten mehr existieren, würde es eine Überspannung der Anforderungen darstellen, wenn das hiesige Gericht daneben von der Klägerseite eine Bezeichnung der (Hecken-)Pflanzen mit ihrem botanischen Namen (welcher hier sogar zumindest in der Klage-Begründung mit benannt wurde) verlangen würde, da es auf die genaue botanische Bezeichnung bei der Anwendung des § 910 BGB nicht ankommt ( OLG Brandenburg , Urteil vom 08.02.2018, Az.: 5 U 109/16, u.a. in: NJW 2018, Seiten 1975 ff.; OLG Köln , Urteil vom 12.12.2003, Az.: 19 U 63/03, u.a. in: MDR 2004, Seite 532; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: ZAP EN-Nr. 614/2019 = BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris" = "dejure.org" ).

    Auch die Vorlage einer maßstabsgetreuen Zeichnung in der Anlage zur Klageschrift kann nicht verlangt werden ( OLG Köln , Urteil vom 12.12.2003, Az.: 19 U 63/03, u.a. in: MDR 2004, Seite 532; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: ZAP EN-Nr. 614/2019 = BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris" = "dejure.org" ).

    Die Störer-Eigenschaft der Beklagten entfällt auch nicht deshalb, weil es ihnen gemäß § 39 Abs. 5 Nr. 2 Bundesnaturschutzgesetzes verboten ist, diese Hecke aus wildem Wein in der Zeit vom 01. März bis zum 30. September eines Jahres abzuschneiden, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen, da die Kläger den jeweils erforderlichen Rückschnitt auch vom 01. Oktober bis Ende Februar des Folgejahres ausführen dürfen und somit den wilden Wein in dieser Zeit auch soweit kürzen können, dass weder Ranken noch Zweige bzw. Wurzeln dieses wilden Weins dann im Zeitraum bis zum 30. September eines Jahres auf das Grundstück der Kläger wachsen können ( AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: ZAP EN-Nr. 614/2019 = BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris" = "dejure.org" ).

    Die Bemessung des Streitwertes orientiert sich gemäß den § 48 Abs. 1 GKG in Verbindung mit § 3 ZPO an dem Interesse des Klägers, so dass sich der Streitwert der Klage insofern nach der Entwertung des klägerischen Grundstücks durch den streitbefangenen wilden Wein richtet ( OLG Koblenz , Beschluss vom 25.02.1994, Az.: 5 W 119/94, u.a. in: JurBüro 1995, Seite 27; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: ZAP EN-Nr. 614/2019 = BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris" = "dejure.org"; AG Gießen , Urteil vom 16.06.2017, Az.: 41 C 49/14, u.a. in: BeckRS 2017, Nr. 117985 ).

    Insofern ist eine Beeinträchtigung bzw. Entwertung des klägerischen Grundstücks durch den Überwuchs des wilden Weins auf einer Länge von ca. 17 m und einer Breite von 3 ½ m bis 4 m (mithin im Durchschnitt 3, 75 m) hier zu berücksichtigen gewesen ( AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: ZAP EN-Nr. 614/2019 = BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris" = "dejure.org"; AG Köln , Urteil vom 10.05.2006, Az.: 118 C 627/03 ), also eine Fläche von ca. 63, 75 m² (17 m Länge x 3, 75 m Breite).

    Die auf den Rückschnitt gerichteten Anträge der Kläger waren insofern zu bemessen (§ 45 Abs. 1 S. 3 GKG; LG Nürnberg-Fürth , Urteil vom 02.10.2014, Az.: 8 O 10468/10, u.a. in: "juris"; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 27.09.2019, Az.: 31 C 272/17, u.a. in: ZAP EN-Nr. 614/2019 = BeckRS 2019, Nr. 22692 = "juris" = "dejure.org"; AG Gießen , Urteil vom 16.06.2017, Az.: 41 C 49/14, u.a. in: BeckRS 2017, Nr. 117985 ).

  • AG Brandenburg, 18.12.2020 - 31 C 135/19

    Unwirksamkeit eines vor einer Schieds-/Gütestelle geschlossenen Vergleichs -

    Mit Schriftsatz vom 20.11.2017 habe der nunmehrige Beklagte zu 2.) zu dem Az. 31 C 272/17 des angerufenen Amtsgerichts Klage auf Beseitigung von Anpflanzungen auf dem klägerischen Grundstück einschließlich der den Gegenstand der Einigung vom 22.12.2016/18.01.2017 bildenden erhoben.

    Mit diesen Anträgen habe der hiesige Beklagte zu 2.) und dortige Kläger nach dem Scheitern eines zwischenzeitlichen Güteverfahrens zum Az. 100 AR 5/18 G des angerufenen Gerichts im Termin zur mündlichen Verhandlung zu dessen Az. 31 C 272/17 am 30.04.2019 verhandelt.

    Dem seien sie - die Kläger - mit Schreiben ihrer Kanzlei vom 20.05.2019 - Anlage K 11 (Blatt 30 der Akte) - entgegen getreten und hätten die Beklagten unter Fristsetzung bis zum 27.05.2019 aufgefordert zu erklären, dass aus dem Vergleich vom 22.12.2016/18.01.2017 nicht, jedenfalls nicht vor Abschluss des Rechtsstreits zum Az. 31 C 272/17 des angerufenen Gerichts vollstreckt werde.

    Die Klage zu dem Az.: 31 C 272/17 basiere ihrer Ansicht nach auf der vorgerichtlichen einvernehmlichen Aufhebung des Schlichtungsprotokolls/Vergleichs durch die Parteien.

    Der hiesige Beklagte zu 2.) haben seine Klage zu dem Az. 31 C 272/17 nicht, auch nicht teilweise, zurückgenommen, was aber auf der Grundlage seiner in diesem Rechtsstreit vertretenen Auffassung ihrer - der hiesigen Kläger - Ansicht nach geboten gewesen wäre.

    Es sei dann die Klage vor dem Amtsgericht zu dem Az.: 31 C 272/17 u.a. auf teilweise Entfernung der Thujahecke - und hilfsweise der ganzjährige Rückschnitt gemäß den Vorgaben gemäß Brandenburgischem Nachbarrechtsgesetz (mit einem seitlichen Abstand zur Grenze von mindestens 40 cm bzw. einer maximalen Höhe von nicht mehr als 1, 20 m usw.) erfolgt.

    Das Klageverfahren vor dem Amtsgericht Brandenburg an der Havel zu dem Az.: 31 C 272/17 schließe die Teilvollstreckung aus dem Schiedsstellenvergleich nämlich ihrer Meinung nach nicht aus.

    Das Klageverfahren vor dem Amtsgericht Brandenburg an der Havel zu dem Az. 31 C 272/17 stehe dem nicht entgegen, da der nunmehrige Beklagte zu 2.) mit seiner Klage zu dem Az. 31 C 272/17 in den Hauptanträgen die Beseitigung von Anpflanzungen begehren und lediglich hilfsweise den Rückschnitt beantragt habe.

    Die Hauptanträge in der Klage 31 C 272/17 würden von dem Schiedsstellenvergleich somit nicht ausgeschlossen, da unterschiedliche Rechtsschutzziele verfolgt werden.

    Zwar kann die Bestimmtheit eines Vergleichs ggf. auch durch Auslegung herbeigeführt werden und haben die Kläger mit Schriftsatz ihres nunmehrigen Prozessbevollmächtigten vom 01.09.2017 - Anlage K 3 (Blatt 28 der Akte des Amtsgerichts Brandenburg an der Havel zu dem Az.: 31 C 272/17) - und mit einem eigenen Schreiben vom 25.09.2017 - Anlage K 4 (Blatt 30 der Akte des Amtsgerichts Brandenburg an der Havel zu dem Az.: 31 C 272/17) - sich auch zur Thuja-Hecke geäußert, jedoch wurden in diesen Schreiben keinerlei Ausführungen zu einem evtl. "Rückschnitt" der Thuja-Hecke auf eine bestimmte Höhe, sondern nur zur Entfernung eines Teils der Thuja-Hecke und einer beabsichtigten Neuanpflanzung getätigt, so dass diese Schreiben den Inhalt des Vergleichs der Prozessparteien vor der Schiedsstelle 1 in Brandenburg an der Havel zu der Protokoll-Nr. 03/2016 vom 22.12.2016/18.01.2017 auch nicht betrafen, da einer Entfernung der Thuja-Hecke in diesem Vergleich - sogar unstreitig - gerade nicht vereinbart wurde.

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