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   OLG Hamm, 24.02.2021 - 31 U 140/19   

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OLG Hamm, 24.02.2021 - 31 U 140/19 (https://dejure.org/2021,3837)
OLG Hamm, Entscheidung vom 24.02.2021 - 31 U 140/19 (https://dejure.org/2021,3837)
OLG Hamm, Entscheidung vom 24. Februar 2021 - 31 U 140/19 (https://dejure.org/2021,3837)
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Wird zitiert von ... (4)Neu Zitiert selbst (53)

  • OLG Düsseldorf, 27.01.2016 - 14 U 181/14

    Abweisung der Klage auf Neuberechnung eines fällig gestellten Kontokorrents, da

    Auszug aus OLG Hamm, 24.02.2021 - 31 U 140/19
    Unabhängig von dieser Kenntnis verjährt der Anspruch jedoch nach § 199 Abs. 3 Nr. 1 BGB längstens in 10 Jahren von seiner Entstehung an (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 27.01.2016 - 14 U 181/14, juris Rn. 30 ff; rechtskräftig aufgrund BGH, Beschluss vom 26.09.2017 - XI ZR 78/16, juris).

    Mit jeder etwaig fehlerhaften Belastung wäre ein Erstattungsanspruch des Klägers entstanden, denn "entstanden" ist der Anspruch in dem Augenblick, wenn er erstmals geltend gemacht und notfalls im Wege der Klage durchgesetzt werden kann (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 27.01.2016 - 14 U 181/14, juris Rn. 33).

    Dies stellt keine unklare, unübersichtliche und verwickelte Rechtslage dar, die - ausnahmsweise - den Aufschub des Verjährungsbeginns zulasten des Rechtsfriedens und der Rechtssicherheit rechtfertigen würde (vgl. BGH, Urteil vom 07.12.2020, VI ZR 739/20, Rn. 11 ff.; OLG Düsseldorf, Urteil vom 27.01.2016 - 14 U 181/14, juris Rn. 39 ff.; so auch OLG Koblenz, Urteil vom 24. Februar 2011 - 3 U 687/11, WM 2012, 987, a.A. allerdings OLG Düsseldorf, Urteil vom 5. Mai 2014 - I-9 U 64/13, juris und Urteil vom 5. April 2012 - I 6 U 7/11, juris; OLG Dresden , Urteil vom 30. Oktober 2014- 8 U 211/14).

    Ausgehend davon, dass die Parteien quartalsmäßige Rechnungsabschlüsse vereinbart hatten, ist für den Beginn der Verjährungsfrist auf die Bereicherungsansprüche zur Kondiktion der jeweiligen periodischen Rechnungsabschlüsse zu den Quartalsenden abzustellen (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 27.01.2016 - 14 U 181/14, juris Rn. 46;OLG Frankfurt, Urteil vom 23.03.2016 - 17 U 101/15, juris Rn. 106; Röhricht/Graf von Westphalen/Haas, HGB, 4. Aufl. 2014, § 355 HGB, Rn. 43).

    Nur auf diese Weise wird verhindert, dass bei fortbestehendem Kontokorrent nicht gebuchte oder strittige Forderungen durch eine unbegrenzt mögliche Einstellung in das Kontokorrent der für sie geltenden Verjährungsfrist entzogen werden, was mit dem Wesen des Kontokorrents, das zwischen den Parteien klare Rechtsverhältnisse schaffen soll, nicht vereinbar wäre (BGH, a.a.O.; vgl. auch: OLG Nürnberg, Urteil vom 30. März 2009 - 14 U 297/07, BKR 2010, 458-465, die Nichtzulassungsbeschwerde wurde durch den BGH durch Beschluss vom 30. März 2010- XI ZR 146/09 zurückgewiesen; OLG Düsseldorf, Urteil vom 5. April 2012 - I-6 U 7/11, juris; OLG Düsseldorf, Urteil vom 27.01.2016 - 14 U 181/14, juris Rn. 46).".

    Auch kann sich das Wort "entsprechend" durchaus auf die Senkung des Monatsdurchschnitts für EURIBOR-Dreimonatsgeld um mindestens 0, 25 Prozentpunkte beziehen (vgl. LG Düsseldorf, Urteil vom 27.01.2016 - 14 U 181/14, juris Rn. 45).

    Denn auch insoweit ist zu berücksichtigen, dass etwaige Ansprüche auf Kondiktion (unzutreffender) Saldenanerkenntnisse verjährt sind (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 27.01.2016, 14 U 181/14, juris Rn. 46).

    Die Frage der Verjährung von Kontoberichtigungsansprüchen ist durch die Zurückweisung der Nichtzulassungsbeschwerde gegen die Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf vom 27.01.2016 (14 U 181/14) durch den Bundesgerichtshof mit Beschluss vom 26.09.2017 (XI ZR 78/16) hinreichend geklärt.

  • BGH, 13.04.2010 - XI ZR 197/09

    Zur Zinsberechnung in Prämiensparverträgen bei unwirksamer Zinsänderungsklausel

    Auszug aus OLG Hamm, 24.02.2021 - 31 U 140/19
    Ebenfalls nicht der Inhaltskontrolle unterliegt der vereinbarte anfängliche Vertragszins, der Ausgangspunkt der Zinsänderung ist (vgl. BGH vom 13.04.2010 - XI ZR 197/09, juris Rn. 16; BGHZ 158, 149, 153 f.; Schimansky, WM 2003, 1449, 1452).

    Zinsänderungsklauseln sind jedoch wegen eines Verstoßes gegen § 9 Abs. 1 AGBG aF bzw. § 307 BGB unwirksam, wenn sie nicht das erforderliche Mindestmaß an Kalkulierbarkeit möglicher Zinsänderungen aufweisen (vgl. BGH, Urteil vom 14.03.2017 - XI ZR 508/15 -, juris Rn. 18; BGH, Urteile vom 17. Februar 2004 - XI ZR 140/03, BGHZ 158, 149, 153 ff., vom 10. Juni 2008 - XI ZR 211/07, WM 2008, 1493 Rn. 12, vom 13. April 2010 - XI ZR 197/09, BGHZ 185, 166 Rn. 15 und vom 21. Dezember 2010 - XI ZR 52/08, WM 2011, 306 Rn. 11).

    Die durch die Unwirksamkeit der Zinsanpassungsklausel verbliebene Lücke ist im Wege ergänzender Vertragsauslegung gem. §§ 133, 157 BGB zu schließen (vgl. BGH, Urteil vom 21.12.2010 - XI ZR 52/08, juris Rn. 16; BGH, Urteil vom 13.04.2010 - XI ZR 197/09, juris).

    Die ergänzende Auslegung ist als Teil der rechtlichen Würdigung vom Richter selbst durchzuführen (vgl. BGH, Urteil vom 13. April 2010 -XI ZR 197/09, BGHZ 185, 166 Rn. 19), der die für die Auslegung bedeutsamen Tatsachen ggf. durch Beweisaufnahme klären kann (Palandt/Ellenberger, BGB, 80. Aufl., § 133 Rn. 29; Staudinger/Herbert Roth, BGB, Neubearb. 2015, § 157 Rn. 51).

    Entscheidend ist, welche Regelung zur Zinsanpassung die Parteien in Kenntnis der Regelungslücke nach dem hier vorliegenden Vertragszweck und angemessener Abwägung ihrer beiderseitigen Interessen nach Treu und Glauben (§ 242 BGB) als redliche Vertragspartner - etwa zum Referenzzins und zur Anpassungsschwelle unter gleichzeitiger Wahrung des Äquivalenzprinzips - getroffen hätten (vgl. BGH, Urteil vom 14.03.2017 - XI ZR 585/15, juris Rn. 29; BGH, Urteil vom 13. April 2010 - XI ZR 197/09, BGHZ 185, 166 Rn. 21 ff.).

    Ein einseitiges Leistungsbestimmungsrecht der einen oder der anderen Seite kommt im Regelfall nicht in Betracht, sondern es sind objektive Parameter auszuwählen, die dem konkreten Geschäft möglichst nahe kommen und das Äquivalenzprinzip beachten (vgl. Urteil vom 13. April 2010 - XI ZR 197/09, BGHZ 185, 166 Rn. 18ff).

  • BGH, 17.02.2004 - XI ZR 140/03

    Zur Wirksamkeit von Zinsänderungsklauseln in Prämiensparverträgen

    Auszug aus OLG Hamm, 24.02.2021 - 31 U 140/19
    Bereits in seiner Entscheidung von 17.02.2004 (XI ZR 140/03, WM 2004, 825) hatte sich der Bundesgerichtshof mit der an seiner Entscheidung von 1986 geäußerten - von ihm selbst als "zunehmend erheblich" bezeichneten - Kritik in der Literatur auseinandergesetzt.

    Die Klausel ist wirksam, soweit sie die Vereinbarung eines variablen Zinssatzes enthält, weil es sich dabei um eine gemäß § 307 Abs. 3 Satz 1 BGB der Klauselkontrolle nicht unterliegende Preisregelung der Parteien handelt (vgl. BGH, Urteil vom 17.02.2004 - XI ZR 140/03, juris Rn. 13 ; BGH, Urteil vom 10. Juni 2008 -XI ZR 211/07, WM 2008, 1493, Tz. 16 f.).

    Ebenfalls nicht der Inhaltskontrolle unterliegt der vereinbarte anfängliche Vertragszins, der Ausgangspunkt der Zinsänderung ist (vgl. BGH vom 13.04.2010 - XI ZR 197/09, juris Rn. 16; BGHZ 158, 149, 153 f.; Schimansky, WM 2003, 1449, 1452).

    Zinsänderungsklauseln sind jedoch wegen eines Verstoßes gegen § 9 Abs. 1 AGBG aF bzw. § 307 BGB unwirksam, wenn sie nicht das erforderliche Mindestmaß an Kalkulierbarkeit möglicher Zinsänderungen aufweisen (vgl. BGH, Urteil vom 14.03.2017 - XI ZR 508/15 -, juris Rn. 18; BGH, Urteile vom 17. Februar 2004 - XI ZR 140/03, BGHZ 158, 149, 153 ff., vom 10. Juni 2008 - XI ZR 211/07, WM 2008, 1493 Rn. 12, vom 13. April 2010 - XI ZR 197/09, BGHZ 185, 166 Rn. 15 und vom 21. Dezember 2010 - XI ZR 52/08, WM 2011, 306 Rn. 11).

  • BGH, 17.12.2020 - VI ZR 739/20

    VW-Verfahren: Beginn der dreijährigen Verjährungsfrist

    Auszug aus OLG Hamm, 24.02.2021 - 31 U 140/19
    Der Beginn der Verjährung war hier auch nicht etwa deshalb hinausgeschoben, weil die Rechtslage unübersichtlich oder zweifelhaft war, so dass sie selbst ein rechtskundiger Dritter nicht zuverlässig hätte einschätzen können (vgl. hierzu: BGH, Urteil vom 3. März 2005 - III ZR 353/04, WM 2005, 1328, 1330; vom 23. Juni 2009 - EnZR 49/08, ZNER 2009, 249; vom 22. Juli 2014 - KZR 13/13, NJW 2014, 3092-3095; vom 17. Dezember 2020, VI ZR 739/20, Rn. 9).

    Auch bei einer solchen Konstellation beginnt die Verjährung jedoch dann, wenn sich die Rechtslage zumindest soweit geklärt hat, dass eine Klageerhebung zumutbar war (vgl. BGH, Urteil vom 25. Februar 1999 - IX ZR 30/98, NJW 1999, 2041, vom 22. Juli 2014 sowie vom 17. Dezember 2020, a.a.O.).

    Dies stellt keine unklare, unübersichtliche und verwickelte Rechtslage dar, die - ausnahmsweise - den Aufschub des Verjährungsbeginns zulasten des Rechtsfriedens und der Rechtssicherheit rechtfertigen würde (vgl. BGH, Urteil vom 07.12.2020, VI ZR 739/20, Rn. 11 ff.; OLG Düsseldorf, Urteil vom 27.01.2016 - 14 U 181/14, juris Rn. 39 ff.; so auch OLG Koblenz, Urteil vom 24. Februar 2011 - 3 U 687/11, WM 2012, 987, a.A. allerdings OLG Düsseldorf, Urteil vom 5. Mai 2014 - I-9 U 64/13, juris und Urteil vom 5. April 2012 - I 6 U 7/11, juris; OLG Dresden , Urteil vom 30. Oktober 2014- 8 U 211/14).

  • OLG Stuttgart, 21.05.2014 - 9 U 75/11

    Allgemeine Geschäftsbedingungen einer Bank: Wirksamkeit einer

    Auszug aus OLG Hamm, 24.02.2021 - 31 U 140/19
    Diese Anforderungen, die der Bundesgerichtshof bezüglich Zinsanpassungsklauseln in Sparverträgen aufgestellt hat, sind auf Zinsanpassungsklauseln in Darlehens- und Kontokorrentkreditverträgen übertragbar (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 05.04.2012 - 6 U 7/11) und gelten auch gegenüber gewerblichen Kunden (vgl. OLG Stuttgart, Urteil vom 21.05.2014 - 9 U 75/11, juris Rn. 37).

    Indes verweist der Kläger (vgl. Bl. 829 der Akten) zu Recht darauf, dass das OLG Stuttgart, Urteil vom 21.05.2014 - 9 U 75/11, juris Rn. 39 ff. eine vergleichbare Klausel für unwirksam erachtet hat.

    Die Höhe der Überziehungszinsen ergab sich anfangs nicht nur aus dem Preisaushang, sondern war zwischen den Parteien ausdrücklich vereinbart (anders bei OLG Stuttgart, Urteil vom 21.05.2014 - 9 U 75/11, juris Rn. 73 ff.).

  • BGH, 17.06.1997 - XI ZR 239/96

    Formularmäßige Vereinbarung einer abweichenden Wertstellung von Bareinzahlungen

    Auszug aus OLG Hamm, 24.02.2021 - 31 U 140/19
    Bei der Buchung muss die Bank den erhaltenen Betrag ggf. auf den Eingangstag zurückvalutieren (vgl. BGH, Urteil vom 06.05.1997 - XI ZR 208/96, BGHZ 135, 316-323 Rn. 12; BGH, Urteil vom 17.06.1997 - XI ZR 239/96, juris Rn. 14).

    Lediglich bei Bareinzahlungen beim Empfängerinstitut, die ein Unternehmer vornimmt, muss die Wertstellung nach § 675t Abs. 2 BGB in Abweichung von der früheren Rechtslage (vgl. BGH, Urteil vom 17.06.1997 - XI ZR 239/96, juris Rn. 15) spätestens an dem auf die Entgegennahme folgenden Geschäftstag erfolgen.

    Für Belastungsbuchungen ist gemäß § 675f Abs. 3 BGB wie schon in der Zeit vor Geltung dieser Regelung (vgl. BGH, Urteil vom 17.06.1997 - XI ZR 239/96, juris Rn. 17) die Wertstellung zu dem Zeitpunkt vorzunehmen, zudem das Zahlungskonto mit dem Betrag belastet wird (vgl. OLG Frankfurt, Urteil vom 23.03.2016 - 17 U 101/15, juris Rn. 105; Schimansky/Bunte/Lwowski, Bankrechtshandbuch, 5. Aufl. 2017, § 47 Rn. 58-61).

  • OLG Düsseldorf, 05.04.2012 - 6 U 7/11

    Wirksamkeit einer inhaltlich unbeschränkten Zinsanpassungsklausel im

    Auszug aus OLG Hamm, 24.02.2021 - 31 U 140/19
    Dies stellt keine unklare, unübersichtliche und verwickelte Rechtslage dar, die - ausnahmsweise - den Aufschub des Verjährungsbeginns zulasten des Rechtsfriedens und der Rechtssicherheit rechtfertigen würde (vgl. BGH, Urteil vom 07.12.2020, VI ZR 739/20, Rn. 11 ff.; OLG Düsseldorf, Urteil vom 27.01.2016 - 14 U 181/14, juris Rn. 39 ff.; so auch OLG Koblenz, Urteil vom 24. Februar 2011 - 3 U 687/11, WM 2012, 987, a.A. allerdings OLG Düsseldorf, Urteil vom 5. Mai 2014 - I-9 U 64/13, juris und Urteil vom 5. April 2012 - I 6 U 7/11, juris; OLG Dresden , Urteil vom 30. Oktober 2014- 8 U 211/14).

    Nur auf diese Weise wird verhindert, dass bei fortbestehendem Kontokorrent nicht gebuchte oder strittige Forderungen durch eine unbegrenzt mögliche Einstellung in das Kontokorrent der für sie geltenden Verjährungsfrist entzogen werden, was mit dem Wesen des Kontokorrents, das zwischen den Parteien klare Rechtsverhältnisse schaffen soll, nicht vereinbar wäre (BGH, a.a.O.; vgl. auch: OLG Nürnberg, Urteil vom 30. März 2009 - 14 U 297/07, BKR 2010, 458-465, die Nichtzulassungsbeschwerde wurde durch den BGH durch Beschluss vom 30. März 2010- XI ZR 146/09 zurückgewiesen; OLG Düsseldorf, Urteil vom 5. April 2012 - I-6 U 7/11, juris; OLG Düsseldorf, Urteil vom 27.01.2016 - 14 U 181/14, juris Rn. 46).".

    Diese Anforderungen, die der Bundesgerichtshof bezüglich Zinsanpassungsklauseln in Sparverträgen aufgestellt hat, sind auf Zinsanpassungsklauseln in Darlehens- und Kontokorrentkreditverträgen übertragbar (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 05.04.2012 - 6 U 7/11) und gelten auch gegenüber gewerblichen Kunden (vgl. OLG Stuttgart, Urteil vom 21.05.2014 - 9 U 75/11, juris Rn. 37).

  • BGH, 26.09.2017 - XI ZR 78/16

    Wann entsteht der Anspruch auf Rückzahlung unbilliger Entgelte?

    Auszug aus OLG Hamm, 24.02.2021 - 31 U 140/19
    Unabhängig von dieser Kenntnis verjährt der Anspruch jedoch nach § 199 Abs. 3 Nr. 1 BGB längstens in 10 Jahren von seiner Entstehung an (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 27.01.2016 - 14 U 181/14, juris Rn. 30 ff; rechtskräftig aufgrund BGH, Beschluss vom 26.09.2017 - XI ZR 78/16, juris).

    Diese Ausführungen des OLG Düsseldorf hat der Bundesgerichtshof mit Beschluss vom 26.09.2017 (XI ZR 78/16) gebilligt und seinerseits ausdrücklich klargestellt, dass der Anspruch aus § 812 Abs. 1 S. 1, 1. Alt. BGB auf Rückzahlung unbilliger Entgelte im Sinne von § 199 Abs. 1 Nr. 1 BGB nicht erst - wie der Kläger meint - mit Rechtskraft des Urteils entsteht, das die Unbilligkeit feststellt, sondern bereits mit Zahlung des überhöhten Entgelts.

    Die Frage der Verjährung von Kontoberichtigungsansprüchen ist durch die Zurückweisung der Nichtzulassungsbeschwerde gegen die Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf vom 27.01.2016 (14 U 181/14) durch den Bundesgerichtshof mit Beschluss vom 26.09.2017 (XI ZR 78/16) hinreichend geklärt.

  • BGH, 21.12.2010 - XI ZR 52/08

    BGH entwickelt Grundsätze zur Berechnung laufender Zinsen in Prämiensparverträgen

    Auszug aus OLG Hamm, 24.02.2021 - 31 U 140/19
    Zinsänderungsklauseln sind jedoch wegen eines Verstoßes gegen § 9 Abs. 1 AGBG aF bzw. § 307 BGB unwirksam, wenn sie nicht das erforderliche Mindestmaß an Kalkulierbarkeit möglicher Zinsänderungen aufweisen (vgl. BGH, Urteil vom 14.03.2017 - XI ZR 508/15 -, juris Rn. 18; BGH, Urteile vom 17. Februar 2004 - XI ZR 140/03, BGHZ 158, 149, 153 ff., vom 10. Juni 2008 - XI ZR 211/07, WM 2008, 1493 Rn. 12, vom 13. April 2010 - XI ZR 197/09, BGHZ 185, 166 Rn. 15 und vom 21. Dezember 2010 - XI ZR 52/08, WM 2011, 306 Rn. 11).

    Die durch die Unwirksamkeit der Zinsanpassungsklausel verbliebene Lücke ist im Wege ergänzender Vertragsauslegung gem. §§ 133, 157 BGB zu schließen (vgl. BGH, Urteil vom 21.12.2010 - XI ZR 52/08, juris Rn. 16; BGH, Urteil vom 13.04.2010 - XI ZR 197/09, juris).

  • BGH, 10.06.2008 - XI ZR 211/07

    Rechtsfolgen der Unwirksamkeit einer Zinsänderungsklausel eines auf längere

    Auszug aus OLG Hamm, 24.02.2021 - 31 U 140/19
    Die Klausel ist wirksam, soweit sie die Vereinbarung eines variablen Zinssatzes enthält, weil es sich dabei um eine gemäß § 307 Abs. 3 Satz 1 BGB der Klauselkontrolle nicht unterliegende Preisregelung der Parteien handelt (vgl. BGH, Urteil vom 17.02.2004 - XI ZR 140/03, juris Rn. 13 ; BGH, Urteil vom 10. Juni 2008 -XI ZR 211/07, WM 2008, 1493, Tz. 16 f.).

    Zinsänderungsklauseln sind jedoch wegen eines Verstoßes gegen § 9 Abs. 1 AGBG aF bzw. § 307 BGB unwirksam, wenn sie nicht das erforderliche Mindestmaß an Kalkulierbarkeit möglicher Zinsänderungen aufweisen (vgl. BGH, Urteil vom 14.03.2017 - XI ZR 508/15 -, juris Rn. 18; BGH, Urteile vom 17. Februar 2004 - XI ZR 140/03, BGHZ 158, 149, 153 ff., vom 10. Juni 2008 - XI ZR 211/07, WM 2008, 1493 Rn. 12, vom 13. April 2010 - XI ZR 197/09, BGHZ 185, 166 Rn. 15 und vom 21. Dezember 2010 - XI ZR 52/08, WM 2011, 306 Rn. 11).

  • OLG Frankfurt, 23.03.2016 - 17 U 101/15

    Wirksamkeit einer Zinsanpassungsklausel im Kreditvertrag

  • BGH, 02.07.2007 - II ZR 111/05

    Parteifähigkeit des nicht rechtsfähigen Vereins; Zulässigkeit einer

  • BGH, 21.04.2009 - XI ZR 78/08

    BGH erklärt Nr. 17 Abs. 2 Satz 1 der AGB-Sparkassen für unwirksam

  • OLG Nürnberg, 30.03.2009 - 14 U 297/07

    Darlehensvertrag mit der Sparkasse: Fristlose Kündigung wegen Verweigerung der

  • BGH, 23.01.2007 - XI ZR 44/06

    Verjährungsfrist in Überleitungsfällen von subjektiven Voraussetzungen abhängig

  • LG Münster, 13.09.2019 - 21 O 127/16

    Zinsskandal: Kontokorrent- und Dispozinsen zu hoch berechnet

  • BGH, 16.05.2002 - VII ZR 197/01

    Hinweispflichten des Berufungsgerichts

  • BGH, 27.04.1994 - XII ZR 16/93

    Darlegungs- und Beweislast bei Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen durch

  • BGH, 03.03.2005 - III ZR 353/04

    Beginn der Verjährung von Schadensersatzansprüchen gegen einen Notar bei

  • BGH, 22.07.2014 - KZR 13/13

    Bereicherungsrechtliche Rückforderung von Stromnetznutzungsentgelten:

  • BGH, 14.04.1992 - XI ZR 196/91

    Höhere Überziehungszinsen in AGB

  • BGH, 15.03.2006 - IV ZR 32/05

    Hinweispflichten des Berufungsgerichts

  • BGH, 19.03.2008 - III ZR 220/07

    Verjährungsbeginn - Kenntnis vom Schaden setzt generell keine zutreffende

  • OLG Düsseldorf, 05.05.2014 - 9 U 64/13

    Formularmäßige Vereinbarung eines Zinsanpassungsrechts in den Kreditbedingungen

  • BGH, 25.02.1999 - IX ZR 30/98

    Kenntnis von der Person des Ersatzpflichtigen bei nicht geklärter Notarhaftung

  • BGH, 20.12.2007 - IX ZR 207/05

    Umfang der richterlichen Hinweispflicht

  • BGH, 27.09.2001 - V ZB 29/01

    Anforderungen an die Berufungsbegründung

  • BGH, 22.01.2013 - XI ZR 471/11

    Negative Feststellungsklage eines Girokontoinhabers: Darlegungs- und

  • BGH, 23.09.2008 - XI ZR 262/07

    Zur Darlegungs- und Beweislast beim Berufen auf das Fehlen der Vertretungsmacht

  • BGH, 14.03.2017 - XI ZR 508/15

    Sparvertrag: Ergänzende Vertragsauslegung bei fehlender Einbeziehung oder

  • OLG Düsseldorf, 25.07.2019 - 6 U 122/18

    Unwirksamkeit einer Zinsanpassungsklausel in einer Kredit-Rahmenvereinbarung

  • BGH, 23.06.2009 - EnZR 49/08

    Zurückweisung der Nichtzulassungsbeschwerde betreffend die Verjährung eines

  • BGH, 13.03.1996 - VIII ZR 36/95

    Anforderungen an die Substantiierung des arglistigen Verschweigens eines Mangels

  • LG Frankfurt/Main, 11.01.2019 - 18 O 211/18

    Kontokorrentkredit - Verjährungsbeginn und Verjährungshemmung für

  • BGH, 04.07.2000 - VI ZR 236/99

    Substantiierung des klagebegründenden Parteivorbringens

  • OLG Koblenz, 24.02.2012 - 3 U 687/11
  • BGH, 14.07.2010 - IV ZR 208/09

    Anspruch auf Zahlung einer weitergehenden Rückvergütung bei gekündigten Lebens-

  • BGH, 19.08.2010 - VII ZR 113/09

    Ausübung gemeinschaftsbezogener Gewährleistungsansprüche durch die

  • BGH, 21.09.1967 - II ZR 202/64

    Kontokorrentabrede - Rückforderung eines Saldoanerkenntnisses - Beschränkung des

  • BGH, 30.03.2010 - XI ZR 146/09
  • BGH, 30.09.1999 - IX ZR 287/98

    Umfang der Bürgschaft bei Umschuldung

  • OLG Frankfurt, 28.08.2018 - 8 U 211/14

    Arzthaftung: Grober Behandlungsfehler durch Absehen von weiteren Befunderhebungen

  • BGH, 29.04.2008 - KZR 2/07

    Erdgassondervertrag

  • BGH, 17.02.1969 - II ZR 30/65

    Verjährung einer der Kontokorrentbindung unterliegenden Forderung

  • BGH, 21.10.2005 - V ZR 169/04

    Beginn des für die Verwirkung erforderlichen Zeitmoments bei mehrfacher Störung

  • BVerfG, 30.06.1994 - 1 BvR 2112/93

    Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch Nichtberücksichtigung eines

  • BGH, 06.05.1997 - XI ZR 208/96

    Grundsatzentscheidung zur Wertstellung von Überweisungs- und Scheckgutschriften

  • BGH, 01.04.2014 - XI ZR 276/13

    Bürgschaftsübernahme für einen Kontokorrentkredit: Prüfung der Sittenwidrigkeit

  • BAG, 23.10.2013 - 5 AZR 556/12

    Anspruch auf gleiches Arbeitsentgelt ("equal pay") - arbeitsvertragliche

  • BGH, 18.12.2008 - III ZR 132/08

    Verjährung bei einem Bereicherungsanspruch auf Rückerstattung einer im Rahmen

  • BGH, 12.05.2016 - IX ZA 32/15

    Insolvenzverfahren: Streitwert der Tabellenfeststellungsklage

  • BGH, 05.10.1993 - XI ZR 35/93

    Darlehensrückzahlung in vierteljährlichen Teilbeträgen

  • BGH, 24.04.1985 - I ZR 176/83

    Begriff des periodischen Rechnungsabschlusses bei einem Kontokorrent-Girokonto

  • OLG Düsseldorf, 26.06.2023 - 14 U 20/22
    Mit zutreffenden Gründen ist das Landgericht davon ausgegangen, dass eine Abbuchung der Zahlungen auf das streitgegenständliche Darlehen von einem Kontokorrentkonto keinen Einfluss auf die Verjährung hätte (vgl. OLG Hamm, Urteil vom 24.02.2021 - 31 U 140/19, juris, Rn. 95 ff.).

    Zwar hätte der Kläger sein (negatives) Anerkenntnis, weitere als die in das Kontokorrent aufgenommenen Forderungen seien zu seinen Gunsten nicht zu berücksichtigen, nach § 812 Abs. 2 BGB grundsätzlich zurückfordern und verlangen können, dass die übersehenen Ansprüche in das Kontokorrent eingestellt werden (vgl. OLG Hamm, Urteil vom 24.02.2021 - 31 U 140/19, juris, Rn. 97), falls dieses rechtsgrundlos abgegeben worden war.

    Nur auf diese Weise wird verhindert, dass bei fortbestehendem Kontokorrent nicht gebuchte oder strittige Forderungen durch eine unbegrenzt mögliche Einstellung in das Kontokorrent der für sie geltenden Verjährungsfrist entzogen werden, was mit dem Wesen des Kontokorrents, das zwischen den Parteien klare Rechtsverhältnisse schaffen soll, nicht vereinbar wäre (vgl. OLG Hamm, Urteil vom 24.02.2021 - 31 U 140/19, juris, Rn. 97, mit weiteren Nachweisen; Senat, Urteil vom 27.01.2016 - 14 U 181/14, juris, Rn. 33).

    Diese sollen dem Zweck dienen, den jeweils anerkannten Saldo auch als Kalkulationsgrundlage für die Zukunft dem Streit der Parteien zu entziehen, soweit nicht im Ausnahmefall eine vom Bankkunden zu beweisende Kondiktion durchgreift (vgl. OLG Hamm, Urteil vom 24.02.2021 - 31 U 140/19, juris, Rn. 97, 99, weiteren Nachweisen).

    Weitere Schritte zurück in die Vergangenheit erfordern daher auch eine Kondiktion des jeweils zuvor erklärten Anerkenntnisses (vgl. OLG Hamm, Urteil vom 24.02.2021 - 31 U 140/19, Rn. 99).

  • BFH, 17.08.2023 - V R 12/22

    Zeitpunkt der Vereinnahmung gemäß § 13 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. b des

    Sie ist eine von der Gutschrift unabhängige Buchung (Oberlandesgericht Hamm, Urteil vom 24.02.2021 - 31 U 140/19, juris, Rz 138).
  • OLG Düsseldorf, 17.07.2023 - 9 U 6/21
    Denn insoweit würde ein offener Widerspruch bestehen zwischen einerseits dem Parteiwillen, gerichtet auf das Zustandekommen des (fehlerhaften) Saldoanerkenntnisses, und andererseits dem Parteiwillen, gerichtet auf die Kontokorrentbindung des auf Beseitigung dieses Anerkenntnisses gerichteten Bereicherungsanspruchs (so im Ergebnis: BGH, Urteil vom 24.04.1985, Az. I ZR 176/83, Rn. 12 zitiert nach juris; OLG Hamm, Urteil vom 24.02.2021, Az. 31 U 140/19, Rn. 99 zitiert nach juris; so auch Placzek, WM 2017, 1835, 1845; Rodi, WuB 2019, 567, 571; Bunte/Arzt in: Ellenberger/Bunte BankR-HdB, 6. Aufl. 2022, § 26 "Girovertrag und Kontokorrent", Rn. 84 unter Verweis auf BGH, a.a.O.).
  • AG Marburg, 25.10.2022 - 9 C 279/22
    Im Rahmen eines laufenden Kontokorrents besteht zunächst nur ein Anspruch auf Korrektur unrichtiger Buchungen und rückwirkende Neuberechnung des Kontoverlaufs (BGH XI ZR 35/93; OLG Nürnberg 14 U 297/07 vom 30.03.2009; OLG Hamm 31 U 140/19).
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