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   VGH Bayern, 14.08.2006 - 4 B 05.939   

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https://dejure.org/2006,35416
VGH Bayern, 14.08.2006 - 4 B 05.939 (https://dejure.org/2006,35416)
VGH Bayern, Entscheidung vom 14.08.2006 - 4 B 05.939 (https://dejure.org/2006,35416)
VGH Bayern, Entscheidung vom 14. August 2006 - 4 B 05.939 (https://dejure.org/2006,35416)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Erstattung der Kosten aus der Durchführung eines Kommunalverfassungsstreits durch ein Mitglied des Gemeinderats

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    GO Art. 20a Abs. 1 S. 1; GO Art. 31 Abs. 2
    Erstattung der Kosten aus der Durchführung eines Kommunalverfassungsstreits durch ein Mitglied des Gemeinderats

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
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Wird zitiert von ... (25)Neu Zitiert selbst (7)

  • OVG Saarland, 05.10.1981 - 3 R 87/80
    Auszug aus VGH Bayern, 14.08.2006 - 4 B 05.939
    Die Frage, ob und gegebenenfalls unter welchen Voraussetzungen einem Kommunalorgan oder Teilen eines kommunalen Organs die Kosten aus einem Kommunalverfassungsstreitverfahren von der Gebietskörperschaft zu erstatten sind, war wiederholt Gegenstand von Entscheidungen verschiedener Obergerichte: Als erstes Gericht hatte das OVG Saarlouis mit Urteil vom 6. Dezember 1978 (Az. III R 123/78) die grundsätzliche Verpflichtung der Gemeinde bejaht, die Kosten kommunalverfassungsrechtlicher Streitigkeiten zu tragen (OVG Saarl. vom 5.10.1981 NVwZ 1982, 140 ).

    In Fortführung dieser Rechtsprechung hat es in seiner Entscheidung vom 5. Oktober 1981 in Anlehnung an die Kostentragungspflicht in personalvertretungsrechtlichen Streitigkeiten die Auffassung vertreten, dass die Gemeinde die in einem kommunalverfassungsrechtlichen Organstreit entstandenen Kosten auch dann zu tragen hat, wenn nur ein einzelner Organwalter den Rechtsstreit führt, sofern die Einleitung des gerichtlichen Verfahrens geboten, d.h. nicht mutwillig aus sachfremden Gründen oder dergleichen in Gang gesetzt worden ist (OVG Saarl. vom 5.10.1981, a.a.O., S. 141).

  • VGH Baden-Württemberg, 17.09.1984 - 9 S 1076/84

    Allgemeines Körperschaftsrecht und Anstaltsrecht; Sonstiges Hochschulrecht;

    Auszug aus VGH Bayern, 14.08.2006 - 4 B 05.939
    Sie ist vielmehr von der Frage zu unterscheiden, wer die Kosten im Innenverhältnis letztlich nach materiellem Recht zu tragen hat ( VGH BW vom 17.9.1984 NVwZ 1985, 284 ; OVG Sachs. vom 31.7.1996 NVwZ-RR 1997, 665/666; VG Würzburg vom 17.1.1996 BayVBl 1996, 377/378).

    Dieser Rechtsprechung haben sich in der Tendenz das OVG Koblenz (U.v. 19.5.1987 NVwZ 1987, 1105 ), das OVG Bremen (B.v. 31.5.1990 NVwZ 1990, 1195 ) das OVG Nordrhein-Westfalen (U.v. 12.11.1991 NVwZ-RR 1993, 283 ) sowie das OVG Sachsen (B.v. 31.7.1996 NVwZ-RR 1997, 665/666) angeschlossen (zustimmend: VG Hannover vom 5.4.2000 Az. 1 A 3570/99; Prandl/Zimmermann, Kommunalrecht in Bayern, Art. 30 GO Anm. 6; Hölzl/Hien, Gemeindeordnung , Art. 29 GO Anm. 5 d; Kopp/Schenke VwGO , 14. Aufl. 2005, RdNr. 2 vor § 154, Hoppe, Organstreitigkeiten vor den Verwaltungs- und Sozialgerichten, 1970, S. 232; für den Fall sonstiger körperschaftsinterner Organstreitigkeiten VGH BW vom 17.9.1984, a.a.O., S. 284; ablehnend VG Würzburg vom 17.1.1996 BayVBl 1996, 377 ).

  • VG Würzburg, 17.01.1996 - W 2 K 94.155
    Auszug aus VGH Bayern, 14.08.2006 - 4 B 05.939
    Sie ist vielmehr von der Frage zu unterscheiden, wer die Kosten im Innenverhältnis letztlich nach materiellem Recht zu tragen hat ( VGH BW vom 17.9.1984 NVwZ 1985, 284 ; OVG Sachs. vom 31.7.1996 NVwZ-RR 1997, 665/666; VG Würzburg vom 17.1.1996 BayVBl 1996, 377/378).

    Dieser Rechtsprechung haben sich in der Tendenz das OVG Koblenz (U.v. 19.5.1987 NVwZ 1987, 1105 ), das OVG Bremen (B.v. 31.5.1990 NVwZ 1990, 1195 ) das OVG Nordrhein-Westfalen (U.v. 12.11.1991 NVwZ-RR 1993, 283 ) sowie das OVG Sachsen (B.v. 31.7.1996 NVwZ-RR 1997, 665/666) angeschlossen (zustimmend: VG Hannover vom 5.4.2000 Az. 1 A 3570/99; Prandl/Zimmermann, Kommunalrecht in Bayern, Art. 30 GO Anm. 6; Hölzl/Hien, Gemeindeordnung , Art. 29 GO Anm. 5 d; Kopp/Schenke VwGO , 14. Aufl. 2005, RdNr. 2 vor § 154, Hoppe, Organstreitigkeiten vor den Verwaltungs- und Sozialgerichten, 1970, S. 232; für den Fall sonstiger körperschaftsinterner Organstreitigkeiten VGH BW vom 17.9.1984, a.a.O., S. 284; ablehnend VG Würzburg vom 17.1.1996 BayVBl 1996, 377 ).

  • OVG Saarland, 06.12.1978 - III R 123/78

    Kosten eines kommunalen Organstreits trägt die Kommune

    Auszug aus VGH Bayern, 14.08.2006 - 4 B 05.939
    Die Frage, ob und gegebenenfalls unter welchen Voraussetzungen einem Kommunalorgan oder Teilen eines kommunalen Organs die Kosten aus einem Kommunalverfassungsstreitverfahren von der Gebietskörperschaft zu erstatten sind, war wiederholt Gegenstand von Entscheidungen verschiedener Obergerichte: Als erstes Gericht hatte das OVG Saarlouis mit Urteil vom 6. Dezember 1978 (Az. III R 123/78) die grundsätzliche Verpflichtung der Gemeinde bejaht, die Kosten kommunalverfassungsrechtlicher Streitigkeiten zu tragen (OVG Saarl. vom 5.10.1981 NVwZ 1982, 140 ).
  • OVG Bremen, 31.05.1990 - 1 B 18/90
    Auszug aus VGH Bayern, 14.08.2006 - 4 B 05.939
    Dieser Rechtsprechung haben sich in der Tendenz das OVG Koblenz (U.v. 19.5.1987 NVwZ 1987, 1105 ), das OVG Bremen (B.v. 31.5.1990 NVwZ 1990, 1195 ) das OVG Nordrhein-Westfalen (U.v. 12.11.1991 NVwZ-RR 1993, 283 ) sowie das OVG Sachsen (B.v. 31.7.1996 NVwZ-RR 1997, 665/666) angeschlossen (zustimmend: VG Hannover vom 5.4.2000 Az. 1 A 3570/99; Prandl/Zimmermann, Kommunalrecht in Bayern, Art. 30 GO Anm. 6; Hölzl/Hien, Gemeindeordnung , Art. 29 GO Anm. 5 d; Kopp/Schenke VwGO , 14. Aufl. 2005, RdNr. 2 vor § 154, Hoppe, Organstreitigkeiten vor den Verwaltungs- und Sozialgerichten, 1970, S. 232; für den Fall sonstiger körperschaftsinterner Organstreitigkeiten VGH BW vom 17.9.1984, a.a.O., S. 284; ablehnend VG Würzburg vom 17.1.1996 BayVBl 1996, 377 ).
  • OVG Rheinland-Pfalz, 19.05.1987 - 7 A 90/86
    Auszug aus VGH Bayern, 14.08.2006 - 4 B 05.939
    Dieser Rechtsprechung haben sich in der Tendenz das OVG Koblenz (U.v. 19.5.1987 NVwZ 1987, 1105 ), das OVG Bremen (B.v. 31.5.1990 NVwZ 1990, 1195 ) das OVG Nordrhein-Westfalen (U.v. 12.11.1991 NVwZ-RR 1993, 283 ) sowie das OVG Sachsen (B.v. 31.7.1996 NVwZ-RR 1997, 665/666) angeschlossen (zustimmend: VG Hannover vom 5.4.2000 Az. 1 A 3570/99; Prandl/Zimmermann, Kommunalrecht in Bayern, Art. 30 GO Anm. 6; Hölzl/Hien, Gemeindeordnung , Art. 29 GO Anm. 5 d; Kopp/Schenke VwGO , 14. Aufl. 2005, RdNr. 2 vor § 154, Hoppe, Organstreitigkeiten vor den Verwaltungs- und Sozialgerichten, 1970, S. 232; für den Fall sonstiger körperschaftsinterner Organstreitigkeiten VGH BW vom 17.9.1984, a.a.O., S. 284; ablehnend VG Würzburg vom 17.1.1996 BayVBl 1996, 377 ).
  • VG Hannover, 05.04.2000 - 1 A 3570/99
    Auszug aus VGH Bayern, 14.08.2006 - 4 B 05.939
    Dieser Rechtsprechung haben sich in der Tendenz das OVG Koblenz (U.v. 19.5.1987 NVwZ 1987, 1105 ), das OVG Bremen (B.v. 31.5.1990 NVwZ 1990, 1195 ) das OVG Nordrhein-Westfalen (U.v. 12.11.1991 NVwZ-RR 1993, 283 ) sowie das OVG Sachsen (B.v. 31.7.1996 NVwZ-RR 1997, 665/666) angeschlossen (zustimmend: VG Hannover vom 5.4.2000 Az. 1 A 3570/99; Prandl/Zimmermann, Kommunalrecht in Bayern, Art. 30 GO Anm. 6; Hölzl/Hien, Gemeindeordnung , Art. 29 GO Anm. 5 d; Kopp/Schenke VwGO , 14. Aufl. 2005, RdNr. 2 vor § 154, Hoppe, Organstreitigkeiten vor den Verwaltungs- und Sozialgerichten, 1970, S. 232; für den Fall sonstiger körperschaftsinterner Organstreitigkeiten VGH BW vom 17.9.1984, a.a.O., S. 284; ablehnend VG Würzburg vom 17.1.1996 BayVBl 1996, 377 ).
  • VGH Baden-Württemberg, 02.08.2017 - 1 S 542/17

    Auslagenersatz für ein Verfahren gegen ein Gemeinderatsmitglied bezüglich einer

    Das Recht eines Mitglieds eines Gemeinderats auf Erstattung von Verfahrenskosten, die ihm im verwaltungsgerichtlichen - oder außergerichtlichen - Verfahren bei der gebotenen Verteidigung einer ihm zugewiesenen wehrfähigen Innenrechtsposition innerhalb des Gemeinderats entstanden sind, hat seine Grundlage deshalb unmittelbar in der Mitgliedschaft im Gemeinderat (ebenso zum jeweiligen Landesrecht HessVGH, Urt. v. 18.12.2013 - 7 A 1355/12 - ESVGH 64, 154; OVG NRW, Urt. v. 24.04.2009 - 15 A 981/06 - NVwZ-RR 2009, 819 m.w.N.; BayVGH, Urteil vom 14.08.2006, - 4 B 05.939 - , Juris, unter Verweis auf OVG Rh.-Pf., Urt. v. 19.05.1987 - 7 A 90/86 - NVwZ 1987, 1105; abw.

    Das folgt zum einen aus den Regelungen zur Festsetzung von Höchstbeträgen und Durchschnittssätzen (§ 19 Abs. 1 Satz 1 Halbs. 2, Abs. 2 GemO), da diese ersichtlich auf regelmäßig bei Gemeinderäten anfallende Kosten zugeschnitten sind (vgl. BayVGH, Urt. v. 14.08.2006, a.a.O., für den Begriff der Entschädigung i.S.d. § 20 a BayGO; vgl. auch VG Magdeburg, Urt. v. 28.10.2010 - 9 A 73/10 - Juris und Urt. v. 15.08.2011 - 9 A 218/10 - Juris zum dortigen Landesrecht; ähnlich NdsOVG, Urt. v. 29.09.2015, a.a.O.: "unmittelbarer Mandatsbezug").

    Kosten für die Beauftragung eines Rechtsanwalts im Zusammenhang mit einer Auseinandersetzung um Rechte und Pflichten des Mandatsträgers sind hingegen nicht typischerweise mit der Übernahme eines kommunalen Mandats verbunden und wären auch keiner sinnvollen pauschalierenden Regelung zugänglich (vgl. BayVGH, Urt. v. 14.08.2006, a.a.O.; ebenso NdsOVG, Urt. v. 29.09.2015, a.a.O., für Rechtsanwaltskosten, die dem Ratsmitglied als Privatperson wegen der Geltendmachung eines Gegendarstellungsanspruchs gegenüber der Presse entstanden sind).

    Für eine solche analoge Anwendung ist jedenfalls mangels einer hinreichenden Vergleichbarkeit des dort geregelten mit dem hier vorliegenden Sachverhalt kein Raum (gegen eine Analogie zu vergleichbaren landesrechtlichen Regelungen auch BayVGH, Urt. v. 14.08.2006, a.a.O., und VG Magdeburg, Urt. v. 28.10.2010, a.a.O.: schon keine planwidrige Regelungslücke).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 24.04.2009 - 15 A 981/06

    Gemeinderat ; Ausschuss ; Besetzung ; Kostenerstattung ;

    So bereits zum bayerischen Landesrecht BayVGH, Urteil vom 14.8.2006 - 4 B 05.939 -, juris Rz. 28 unter Bezugnahme auf OVG Rh.-Pf., Urteil vom 19.5.1987 - 7 A 90/86 -, a.a.O.
  • OVG Thüringen, 14.11.2013 - 3 KO 900/11

    Recht eines thüringischen Gemeinderatsmitglieds auf Auskunft über

    Sollte hierüber Streit bestehen, ist dies gegebenenfalls in einem weiteren Rechtsstreit zu klären (Bayerischer VGH, Urteil vom 14. August 2006 - 4 B 05.939 - juris Rnr. 20; OVG Saarland, Beschluss vom 5. Oktober 1981 - 3 R 87/80 - NVwZ 1982, 140 f.; vgl. im Übrigen zum Meinungsstand: OVG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 31. Juli 2009 - 4 O 127/09 - juris Rnr. 20 m. w. N.).

    Auch die vom Verwaltungsgericht zitierte Rechtsprechung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs spricht nicht dagegen; diese Entscheidung betraf gerade einen Rechtsstreit über die materielle Kostentragungspflicht; auch der Bayerische Verwaltungsgerichtshof geht in seiner Rechtsprechung in Kommunalverfassungsstreitigkeiten allein von einer Kostengrundentscheidung zwischen den Beteiligten dieses Verfahrens aus (Bayerischer VGH, Urteil vom 14. August 2006 - 4 B 05.939 - a. a. O.; vgl. auch st. Rspr. des ThürOVG, Urteil vom 21. November 1995 - 2 KO 175/94 - a. a. O. und Beschluss vom 30. September 1999 - 2 EO 790/98 -, a. a. O.; ebenso die Rechtsprechung anderer Oberverwaltungsgerichte, z. B. OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 1. Juni 2010 - 2 A 11318/09 - juris Rnr. 35; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 12. April 2010 - 15 A 69/09 - juris; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12. März 2001 - 1 S 785/00 - juris Rnr. 49).

  • VG Bayreuth, 25.10.2016 - B 5 K 15.645

    Erstattungsanspruch eines Gemeinderats für die Kosten eines

    Die Frage, wer im Innenverhältnis mit den Kosten eines Kommunalverfassungsstreitverfahrens endgültig belastet wird, stellt sich immer dann, wenn das Gericht demjenigen, der den Kommunalverfassungsstreit geführt hat, die Kosten des Rechtsstreits auferlegt hat, sei es, weil er den Rechtsbehelf zurückgenommen hat oder - wie hier - im Streit unterlegen ist oder weil aus sonstigen Gründen eine Kostenentscheidung zu seinen Lasten ergangen ist (BayVGH, B. v. 14.8.2006 - 4 B 05.939 - juris Rn. 20).

    In diesen Fällen dient die Freistellung von den zur wirksamen Rechtsdurchsetzung erforderlichen Aufwendungen als Kompensation des verletzten Organ(teil)rechts (vgl. BayVGH, B. v. 14.8.2006 - 4 B 05.939 - juris Rn. 22 ff.).

    c) Einer Kostenerstattung für ein Gemeinderatsmitglied auf dieser Rechtsgrundlage muss daher zwingend eine Organstreitigkeit beziehungsweise ein Kommunalverfassungsstreit zugrunde liegen, das heißt, streitgegenständlich müssen insoweit Rechte des Klägers gerade aus seiner Stellung als Gemeinderatsmitglied gewesen sein, er muss in seiner Eigenschaft als Amtswalter seine Befugnisse zur Mitwirkung und Teilhabe an der organschaftlichen Willensbildung des Gemeinderats verteidigt haben (vgl. OVG Saarl, B. v. 5.10.1981 - 3 R 87/80 - NVwZ 1982, 140; OVG RhPf, U. v. 19.5.1987 - 7 A 90/86 - NVwZ 1987, 1105; BayVGH, U. v. 14.8.2006 - 4 B 05.939 - juris Rn. 27; NdsOVG, U. v. 29.9.2015 - 10 LB 25/14 - juris Rn. 40).

    d) Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat in seinem Urteil vom 14.8.2006 - 4 B 05.939 - ausgeführt, dass eine Kostenerstattung im Anschluss an einen Organstreit nur gerechtfertigt ist, wenn die Anrufung des Gerichts zur Durchsetzung individueller Mitgliedschaftsrechte als ultima ratio unumgänglich war, weil - über die Anforderungen des allgemeinen Prozessrechts (Rechtsschutzbedürfnis) hinaus - alle dem Gemeinderatsmitglied zumutbaren Maßnahmen zur außergerichtlichen Durchsetzung der organschaftlichen Rechte ohne Erfolg geblieben sind.

    e) Ganz allgemein ist ein Kostenerstattungsanspruch hinsichtlich der Verfahrenskosten einer kommunalverfassungsrechtlichen Streitigkeit aber stets nur dann gerechtfertigt, wenn und soweit die Klageerhebung nicht mutwillig aus sachfremden Gründen oder dergleichen erfolgt ist (vgl. bereits OVG Saarl, U. v. 6.12.1978 - 3 R 123/78 - zitiert nach FStBay 1979, Nr. 190; BayVGH, B. v. 14.8.2006 - 4 B 05.939 - juris Rn. 27 m. w. N.).

  • VG Magdeburg, 15.08.2011 - 9 A 218/10

    Kommunalrecht; Erstattung außergerichtlicher Rechtsverteidigungskosten eines

    Auslagen im Sinne der Norm sind solche materiellen Ausgaben, die bei der Ausübung des Ehrenamtes für die Gebietskörperschaft üblicherweise anfallen (VG Magdeburg, Urt. v. 28.10.2010, 9 A 73/10 MD; Bay. VGH, Urt. v. 14.08.2006, 4 B 05.939; juris), wie etwa Kosten für Porto, Telefonate, Büro und Schreibmaterialien, erhöhte Verpflegungskosten und Kosten für Fachliteratur (OVG LSA, U. v. 11.01.2001, A 2 S 407/98; Klang/Gundlach, GO, § 33 Rz. 2; Wiegand/Grimberg, GO, § 33 Rz. 3).

    Jedenfalls ist es ein Streit um eigene Rechte, deren Einhaltung zwar der Gebietskörperschaft dienen mag, aber nicht zu dienen bestimmt ist (vgl. zum Ganzen: VG Magdeburg, Urt. v. 28.10.2010, 9 A 73/10 MD mit Verweis auf Bay. VGH, Urt. v. 1408.2006, 4 B 05.939; beide juris).

    Zwischenzeitlich scheint es in der Rechtsprechung anerkannt zu sein, dass zumindest Kosten aus einem Kommunalstreitverfahren erstattungsfähig sind (vgl.: VG Magdeburg, U. v. 28.10.2010, 9 A 73/10 MD mit Verweis aus Bay. VGH, Urt. v. 14.08.2006, 4 B 05.939, OVG Saarland, B. v. 26.05.2008, 3 A 12/08; OVG Bremen, B. v. 31.05.1990, 1 B 18/90 und OVG Rheinland-Pfalz, U. v. 19.05.1987, 7 A 90/86; alle juris).

    Voraussetzung dafür ist jedoch auch, dass die Beschreitung des Rechtsweges nicht mutwillig erscheint und letztendlich zur Durchsetzung individueller Mitgliedschaftsrechte unumgänglich war (vgl.: OVG Saarlouis, B. v. 26.05.2008, 3 A 12/08; OVG Bremen, B. v. 31.05.1990, 1 B 18/90; Bay. VGH, Urt. v. 14.08.2006, 4 B 05.939; juris).

    Es geht vorliegend nicht etwa um die Verletzung möglicher Rechte des Stadtrates durch ein anderes Gemeindeorgan, wie etwa in dem Übergehen von Anträgen, Beratungen, der Nichtgewährung von Akteneinsicht oder sonstigen verfahrensrechtlichen Mitwirkungs- und Beteiligungshandlungen (vgl. dazu: VG Magdeburg, Urteil v. 28.10.20110, 9 A 73/10; VG Magdeburg, Urteil v. 25.09.2008, 9 A 147/07; VG Magdeburg, Urteil v. 27.03.2003, 9 A 56/01; VG Magdeburg, Urteil v. 29.08.2000, 9 A 135/99 [n. V.]; Bay. VGH, Urteil v. 14.08.2006, 4 B 05.939; VG Ansbach, Urteil v. 13.01.2005, AN 4 K 04.01652; VG Würzburg, Urteil v. 17.01.1996, W 2 K 94.155; VG Gießen, Urteil v. 14.12.2005, 8 E 1066/05; alle juris).

  • VG Sigmaringen, 21.07.2016 - 8 K 2/15

    Erstattung von Kosten, die durch die Beauftragung eines Rechtsanwalts in einem

    Auslagen im Sinne dieser Norm sind solche materiellen Ausgaben, die bei der Ausübung des Ehrenamts für die Gebietskörperschaft üblicherweise anfallen (vgl. zum jeweiligen Landesrecht Bayerischer VGH, Urteil vom 14.08.2006 - 4 B 05.939 -, juris; VG Magdeburg, Urteile vom 28.10.2010 - 9 A 73/10 - und vom 15.08.2011 - 9 A 218/10 -, juris; a.A. - weiter Auslagenbegriff, allerdings begrenzt durch das Erfordernis eines unmittelbaren Mandatsbezugs -: OVG Lüneburg, Urteil vom 29.09.2015 - 10 LB 25/14 -, juris, Rn. 36).

    In der Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg und weiterer Oberverwaltungsgerichte ist anerkannt, dass in Kommunalverfassungsstreitigkeiten und anderen körperschaftsinternen Organstreitigkeiten - einschließlich der von einzelnen Organteilen, Organwaltern oder Gremienmitgliedern wegen Verletzung ihrer organschaftlichen (mitgliedschaftlichen) Rechtsstellung eingeleiteten Gerichtsverfahren - die Verfahrenskosten im Ergebnis der rechtsfähigen juristischen Person des öffentlichen Rechts zur Last fallen, der das Organ zugeordnet ist, sofern die Einleitung des gerichtlichen Verfahrens geboten, also nicht mutwillig aus sachfremden Gründen in Gang gesetzt worden war (vgl. VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 17.09.1984 - 9 S 1076/84 -, NVwZ 1985, 284, m.w.N.; enger Bayerischer VGH, Urteil vom 14.08.2006 - 4 B 05.939 -, juris: Anrufung des Gerichts "unumgänglich").

    Es kann offen bleiben, ob der Anspruch auf Erstattung von Verfahrenskosten unmittelbar aus dem Mitgliedschaftsrecht bzw. der Organstellung (vgl. VGH Bayern, Urteil vom 14.08.2006 - 4 B 05.939 -, juris, Rn. 28;OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 24.04.2009 - 15 A 981/06 -, juris; Hessischer VGH, Urteil vom 18.12.2013 - 7 A 1355/12 -, juris), aus einem öffentlich-rechtlichen Erstattungsanspruch (vgl. OVG Niedersachsen, Urteil vom 29.09.2015 - 10 LB 25/14 -, juris, Rn. 40; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 12.11.1991 - 15 A 1046/90 -, juris, Rn. 45) oder aus dem Konnexitätsprinzip des Art. 104a GG (vgl. Gern, Kommunalrecht in Baden-Württemberg, 9. Aufl., Rn. 430) abzuleiten ist.

  • OVG Sachsen-Anhalt, 31.07.2009 - 4 O 127/09

    Zum Fragerecht und Auskunftsanspruch eines Mitglieds des Gemeinderates gegenüber

    Dabei lässt der Senat offen, ob dem Kläger schon deswegen kein Anspruch auf Bewilligung von Prozesskostenhilfe zusteht, weil ihm ohnehin als Kommunalorgan möglicherweise auf der Grundlage des § 33 GO LSA oder aus allgemeinen Rechtsgrundsätzen die Kosten aus einem Kommunalverfassungsstreitverfahren von der Gebietskörperschaft zu erstatten sind (vgl. dazu die Darstellung des Meinungsstands in VGH Bayern, Urt. v. 14.08.2006 - 4 B 05.939 -, zit. nach JURIS; OVG Saarland, Beschl. v. 05.10.1981 - 3 R 87/80 -, NVwZ 1982, 140; OVG Rheinland-Pfalz, Urt. v. 19.05.1987 - 7 A 90/86 -, NVwZ 1987, 1105; OVG Bremen, Beschl. v. 31.05.1990 - 1 B 18/90 -, NVwZ 1990, 1195; OVG Nordrhein-Westfalen, Urt. v. 12.11.1991, NVwZ-RR 1993, 283; OVG Sachsen, Beschl. v. 31.07.1996 - 3 S 274/96 -, NVwZ-RR 1997, 665 [666]); denn die Frage einer etwaigen Kostenerstattungspflicht der Gemeinde ist eine schwierige Rechtsfrage, die im Senat noch nicht geklärt ist und daher nicht abschließend in Prozesskostenhilfeverfahren zu erörtern ist.
  • VGH Bayern, 27.09.2018 - 4 ZB 16.2516

    Antrag auf Zulassung einer Berufung- Erstattung von Gerichtskosten

    Das Verwaltungsgericht ist auf der Grundlage der Rechtsprechung des Senats (U.v. 14.8.2006 - 4 B 05.939 - juris Rn. 28; B.v. 20.11.2015 - 4 ZB 15.1510 - juris Rn. 13) zutreffend zu dem Ergebnis gelangt, dass dem Kläger bezüglich der Verfassungsbeschwerde zum Bundesverfassungsgericht kein Kostenerstattungsanspruch zusteht.

    Das ist nicht der Fall, wenn eine verständige Partei, die die Kosten selbst tragen müsste, von einem Prozess absehen würde oder der Rechtsstreit mutwillig aus sachfremden Gründen in Gang gesetzt worden ist (OVG Saarlouis, B.v. 5.10.1981 - 3 R 87/80 - NVwZ 1982, 140; BayVGH, U.v. 14.8.2006 - 4 B 05.939 - juris Rn. 27 m.w.N.).

    Andernfalls würde dem durch diese Grundsätze geprägten Sonderrechtsverhältnis zwischen dem einzelnen Gemeinderatsmitglied und der Gemeinde nicht Genüge getan (BVerwG, B.v. 2.6.2014 - 8 B 98.13 - juris Rn. 11; BayVGH, U.v. 14.8.2006 - 4 B 05.939 - juris Rn. 28).

  • VG Bayreuth, 16.06.2015 - B 5 K 13.640

    Gemeinderatsmitglied; Kommunalverfassungsstreit; Kostenerstattung

    Die Frage, wer im Innenverhältnis mit den Kosten eines Kommunalverfassungsstreitverfahrens endgültig belastet wird, stellt sich immer dann, wenn das Gericht demjenigen, der den Kommunalverfassungsstreit geführt hat, die Kosten des Rechtsstreits auferlegt hat, sei es, weil er den Rechtsbehelf zurückgenommen hat oder - wie hier - im Streit unterlegen ist oder weil aus sonstigen Gründen eine Kostenentscheidung zu seinen Lasten ergangen ist (BayVGH, B.v. 14.8.2006 - 4 B 05.939 - juris Rn. 20).

    Gerichtlich ausgetragene Kommunalverfassungsstreitigkeiten gibt es seit geraumer Zeit, ohne dass der Gesetzgeber eine Regelung zur Kostenerstattung für geboten erachtet hätte (vgl. zum Ganzen BayVGH, B.v. 14.8.2006 - 4 B 05.939 - juris Rn. 22 ff.).

    Demgegenüber betont namentlich der Bayerische Verwaltungsgerichtshof, dass für das bayerische Landesrecht der kommunalverfassungsrechtliche Erstattungsanspruch im Mitgliedschaftsrecht des einzelnen Gemeinderats wurzelt (BayVGH, B.v. 14.8.2006 - 4 B 05.939 - juris Rn. 28; nachgehend BVerwG, B.v. 22.2.2007 - 8 B 84.06 - juris).

  • VG Meiningen, 20.09.2011 - 2 K 140/11

    Auskunftsanspruch eines Ratsmitglieds über die Bezüge des Geschäftsführers einer

    Organ oder Organteil stehende Gebietskörperschaft, hier die Stadt S, zur Kostentragung in dem diesen treffenden Umfang verpflichtet ist (vgl. BayVGH U. v. 14.08.2006, 4 B 05.939; OVG Saarland B. v. 26.05.2008, 3 A 12/08; VG Saarland B. v. 15.03.2010, 11 K 759/09; VG Magdeburg U. v. 28.10.2010, 9 A 73/10, wobei verschiedene Gerichte sich zu einer Tenorierung im hier geschehenen Sinn außerstande sehen, da die VwGO eine Kostenauferlegung nur gegenüber einem direkt am Verfahren Beteiligten kenne, dann jedoch einen Kostenerstattungsanspruch des Organs gegenüber der Gebietskörperschaft im Innenverhältnis annehmen; alle juris).
  • VG Magdeburg, 28.10.2010 - 9 A 73/10

    Erstattung der Kosten eines Kommunalverfassungsstreits

  • OVG Sachsen, 25.10.2019 - 4 A 1412/18

    Organstreitverfahren; Erstattungsanspruch; Funktionsträger; Befangenheit

  • OVG Niedersachsen, 29.09.2015 - 10 LB 25/14

    Auslagen; öffentlich rechtlicher Erstattungsanspruch; Ratsmitglied; unmittelbarer

  • VG Meiningen, 20.09.2011 - 2 K 303/10

    Allgemeiner Auskunftsanspruch eines Ratsmitglieds in Thüringen

  • VG Cottbus, 31.03.2023 - 1 K 63/21
  • BVerwG, 02.06.2014 - 8 B 98.13

    Kostenerstattungsanspruch einer Stadtratsfraktion für die Rechtsverfolgung im

  • VG Magdeburg, 13.05.2014 - 9 A 262/13

    Kostenerstattunganspruch eines Ratsmitgliedes bei Klagen gegen ehrverletzende

  • OVG Thüringen, 14.11.2013 - 3 KO 899/11

    Klärung abstrakter Rechtsfrage im Verwaltungsprozess - Auskunftsanspruch der

  • VG Frankfurt/Main, 17.10.2018 - 7 K 9917/17

    Kommunalrechtlicher Kostenerstattungsanspruch

  • OLG Brandenburg, 21.11.2023 - 6 U 77/22
  • VGH Baden-Württemberg, 13.10.2009 - 9 S 3261/08

    Verteilung der Verfahrenskosten in körperschaftsinternen Organstreitigkeiten

  • VGH Bayern, 20.11.2015 - 4 ZB 15.1510

    Gemeinderatsmitglied, Kommunalverfassungsstreit, Kostenerstattungsanspruch,

  • OVG Sachsen, 19.12.2018 - 4 A 178/16

    Organstreitverfahren; Kostenerstattung; Erstattungsanspruch; Organrecht;

  • OVG Sachsen-Anhalt, 07.01.2019 - 4 P 1/19

    Keine Kostenerstattung für Gemeinderatsmitglied nach erfolglosem

  • VG Bayreuth, 05.05.2022 - B 9 K 20.647

    Besetzung von Ausschüssen eines Gemeinderats, Berücksichtigung gemeinsamer

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