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   BGH, 17.06.2019 - 4 StR 62/19   

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https://dejure.org/2019,28490
BGH, 17.06.2019 - 4 StR 62/19 (https://dejure.org/2019,28490)
BGH, Entscheidung vom 17.06.2019 - 4 StR 62/19 (https://dejure.org/2019,28490)
BGH, Entscheidung vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 (https://dejure.org/2019,28490)
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Volltextveröffentlichungen (9)

  • HRR Strafrecht

    §§ 73 ff. StGB; § 73c StGB; § 2 Abs. 2 JGG; § 8 Abs. 3 JGG
    Anwendung des allgemeinen Strafrechts im Jugendstrafrecht (keine jugendstrafrechtliche Überformung der Vorschriften über die Einziehung); Verbindung von Maßnahmen und Jugendstrafe (kein jugendstrafrechtlich begründetes Ermessen)

  • openjur.de
  • bundesgerichtshof.de PDF
  • IWW

    § 349 Abs. 2 StPO, § ... 73 Abs. 1 StGB, § 73c StGB, §§ 73 ff. StGB, § 2 Abs. 2 JGG, § 8 Abs. 3 JGG, § 8 Abs. 3 Satz 1 JGG, § 11 Abs. 1 Nr. 8 StGB, § 6 JGG, § 7 Abs. 1 JGG, § 7 JGG, § 73c Satz 1 StGB, § 421 StPO, § 15 Abs. 1, 2 JGG, § 73 Abs. 2 StGB, § 13 Abs. 2 Nr. 2 JGG, § 5 Abs. 2 JGG, § 13 Abs. 1 JGG, § 23 Abs. 1 Satz 2 JGG, § 56b Abs. 2 StGB, § 459g Abs. 5 StPO, § 459g Abs. 5 Satz 2 StPO, § 82 Abs. 1 JGG, § 2 Abs. 1 Satz 2 JGG

  • Wolters Kluwer

    Anwendung der Vorschriften über die Anordnung der Einziehung eines sichergestellten Betrages im Jugendstrafrecht bei tatsächlicher Sicherstellung; Sicherstellung des Wertersatzes als Beute aus einem Überfall

  • ra.de
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
  • rechtsportal.de

    StGB § 73 ; StGB § 73c; JGG § 2 Abs. 2
    Anwendung der Vorschriften über die Anordnung der Einziehung eines sichergestellten Betrages im Jugendstrafrecht bei tatsächlicher Sicherstellung; Sicherstellung des Wertersatzes als Beute aus einem Überfall

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (10)Neu Zitiert selbst (10)

  • BGH, 13.07.1954 - 1 StR 465/53

    Rechtsmittel

    Auszug aus BGH, 17.06.2019 - 4 StR 62/19
    Sie befasst sich aber nur mit der Frage, inwieweit eine Koppelung dieser Folgen mit den genannten spezifisch jugendstrafrechtlichen Rechtsfolgen (Erziehungsmaßregeln, Zuchtmitteln und Jugendstrafe) statthaft ist (vgl. BGH, Urteil vom 13. Juli 1954 - 1 StR 465/53, BGHSt 6, 258 f.; Brunner/Dölling, JGG, 13. Aufl., § 8 Rn. 1 f.; Eisenberg, JGG, 20. Aufl., § 8 Rn. 7).

    Damit sind aber nur die nach § 6 JGG ausdrücklich für unanwendbar erklärten Nebenfolgen ausgeschlossen (vgl. BGH, Urteil vom 13. Juli 1954 - 1 StR 465/53, BGHSt 6, 258 f.; Laue in: MünchKomm. z. StGB, 3. Aufl., § 6, JGG Rn. 7), nicht jedoch die §§ 73 ff. StGB.

    Zwar können auch nicht ausdrücklich untersagte Sanktionen im Jugendstrafrecht ausgeschlossen sein oder einer teleologischen Reduktion unterliegen, weil sie gegen übergeordnete Strukturprinzipien des Jugendstrafrechts verstoßen (vgl. BGH, Urteil vom 13. Juli 1954 - 1 StR 465/53, BGHSt 6, 258, 259 zum jugendstrafrechtlich unzulässigen, weil geldstrafengleichen Wertersatz gemäß § 401 Abs. 2 RAbgO).

  • BGH, 08.05.2019 - 5 StR 95/19

    Einziehung von Taterträgen im Jugendstrafrecht (Härtefallprüfung;

    Auszug aus BGH, 17.06.2019 - 4 StR 62/19
    Der 2. und der 5. Strafsenat haben hieran auch nach der Neuregelung durch das Gesetz zur Reform der Vermögensabschöpfung vom 13. April 2017 festgehalten (vgl. BGH, Urteile vom 21. November 2018 - 2 StR 262/18, NStZ 2019, 221 Rn. 7; vom 8. Mai 2019 - 5 StR 95/19, Rn. 6 ff.; vgl. auch Beschluss vom 24. Januar 2019 - 5 StR 475/18; Urteil vom 24. Mai 2018 - 5 StR 623/17, Rn. 6 ff.).

    Der Gesetzgeber hat sich bei seiner umfassenden Neuregelung des Rechts der Vermögensabschöpfung nicht veranlasst gesehen, wegen dieser strukturellen Änderung bei der Berücksichtigung unbilliger Härten Sonderregelungen für das Jugendstrafverfahren zu treffen (vgl. BGH, Urteil vom 8. Mai 2019 - 5 StR 95/19, Rn. 7).

  • BGH, 17.06.2010 - 4 StR 126/10

    Rechtsfehlerhaft unterbliebene Entscheidung über die Frage der Unterbringung des

    Auszug aus BGH, 17.06.2019 - 4 StR 62/19
    Dies entsprach bereits der höchstrichterlichen Rechtsprechung zu den §§ 73 ff. StGB aF (vgl. BGH, Urteil vom 17. Juni 2010 - 4 StR 126/10, BGHSt 55, 174 Rn. 7 ff.).

    Diese Regelung betrifft nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung (vgl. BGH, Urteil vom 17. Juni 2010 - 4 StR 126/10, BGHSt 55, 174 Rn. 8; Beschluss vom 12. Juli 2000 - StB 4/00 Rn. 9; Laue in: MünchKomm. z. StGB, 3. Aufl., § 6 Rn. 6 mwN.) zwar neben den Nebenfolgen und Nebenstrafen im technischen Sinn auch die Maßnahmen nach § 11 Abs. 1 Nr. 8 StGB und damit auch die Einziehung nach den §§ 73 ff. StGB.

  • BGH, 21.11.2018 - 2 StR 262/18

    Einziehung von Taterträgen bei Tätern und Teilnehmern (Rechtsfehler aufgrund

    Auszug aus BGH, 17.06.2019 - 4 StR 62/19
    Der 2. und der 5. Strafsenat haben hieran auch nach der Neuregelung durch das Gesetz zur Reform der Vermögensabschöpfung vom 13. April 2017 festgehalten (vgl. BGH, Urteile vom 21. November 2018 - 2 StR 262/18, NStZ 2019, 221 Rn. 7; vom 8. Mai 2019 - 5 StR 95/19, Rn. 6 ff.; vgl. auch Beschluss vom 24. Januar 2019 - 5 StR 475/18; Urteil vom 24. Mai 2018 - 5 StR 623/17, Rn. 6 ff.).
  • BGH, 24.05.2018 - 5 StR 623/17

    Einziehung des Wertes der Taterträge hinsichtlich Haftung als Gesamtschuldner

    Auszug aus BGH, 17.06.2019 - 4 StR 62/19
    Der 2. und der 5. Strafsenat haben hieran auch nach der Neuregelung durch das Gesetz zur Reform der Vermögensabschöpfung vom 13. April 2017 festgehalten (vgl. BGH, Urteile vom 21. November 2018 - 2 StR 262/18, NStZ 2019, 221 Rn. 7; vom 8. Mai 2019 - 5 StR 95/19, Rn. 6 ff.; vgl. auch Beschluss vom 24. Januar 2019 - 5 StR 475/18; Urteil vom 24. Mai 2018 - 5 StR 623/17, Rn. 6 ff.).
  • BGH, 25.04.1991 - 4 StR 89/91

    Psychiatrische Unterbringung eines Jugendlichen

    Auszug aus BGH, 17.06.2019 - 4 StR 62/19
    § 8 Abs. 3 Satz 1 JGG ist an dieser Stelle nicht anders zu lesen, als die Bestimmung des § 7 Abs. 1 JGG, die - im System des JGG funktionsgleich - die kumulative Anordnung von jugendrechtlichen Sanktionen und Maßregeln der Besserung und Sicherung betrifft, und für die dies trotz der vergleichbaren Verwendung des Wortes "können' ausdrücklich anerkannt ist (vgl. BGH, Urteil vom 20. April 1991 - 4 StR 89/91, BGHSt 37, 373, 374; Diemer in: Diemer/Schatz/Sonnen, JGG, 7. Aufl., § 7 Rn. 2; Laue in: MünchKomm. z. StGB, 3. Aufl., JGG, Rn. 7; Eisenberg, JGG, 20. Aufl., Rn. 6 (abw. Ansicht im Hinblick auf § 69 StGB in Rn. 73)).
  • Drs-Bund, 05.06.1953 - BT-Drs I/4437
    Auszug aus BGH, 17.06.2019 - 4 StR 62/19
    Damit wollte der Gesetzgeber klarstellen, dass - wie auch schon bis dahin allgemein anerkannt - die allgemeinen Vorschriften fortgelten, sofern das JGG keine vorgehende Spezialregelung enthält (vgl. BTDrucks. I/4437, S. 3; Laue in: MünchKomm. z. StGB, 3. Aufl., § 2 JGG Rn. 12).
  • BGH, 24.01.2019 - 5 StR 475/18

    Verwerfung einer Revision als unbegründet

    Auszug aus BGH, 17.06.2019 - 4 StR 62/19
    Der 2. und der 5. Strafsenat haben hieran auch nach der Neuregelung durch das Gesetz zur Reform der Vermögensabschöpfung vom 13. April 2017 festgehalten (vgl. BGH, Urteile vom 21. November 2018 - 2 StR 262/18, NStZ 2019, 221 Rn. 7; vom 8. Mai 2019 - 5 StR 95/19, Rn. 6 ff.; vgl. auch Beschluss vom 24. Januar 2019 - 5 StR 475/18; Urteil vom 24. Mai 2018 - 5 StR 623/17, Rn. 6 ff.).
  • BGH, 15.05.2018 - 1 StR 651/17

    Einziehung von Taterträgen (Berücksichtigung des Wegfalls der Bereicherung erst

    Auszug aus BGH, 17.06.2019 - 4 StR 62/19
    Dass § 459g Abs. 5 StPO den Jugendlichen vor übermäßiger Inanspruchnahme weniger wirkungsvoll schützt, als die Bestimmung des § 73c StGB aF ist nicht ersichtlich (vgl. dazu auch BGH, Urteil vom 15. Mai 2018 - 1 StR 651/17, NStZ-RR 2018, 241, 242 f. mwN).
  • BGH, 12.07.2000 - StB 4/00

    Einziehung eines Pkws

    Auszug aus BGH, 17.06.2019 - 4 StR 62/19
    Diese Regelung betrifft nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung (vgl. BGH, Urteil vom 17. Juni 2010 - 4 StR 126/10, BGHSt 55, 174 Rn. 8; Beschluss vom 12. Juli 2000 - StB 4/00 Rn. 9; Laue in: MünchKomm. z. StGB, 3. Aufl., § 6 Rn. 6 mwN.) zwar neben den Nebenfolgen und Nebenstrafen im technischen Sinn auch die Maßnahmen nach § 11 Abs. 1 Nr. 8 StGB und damit auch die Einziehung nach den §§ 73 ff. StGB.
  • BGH, 20.01.2021 - GSSt 2/20

    Einziehung (kein Ermessen über die Anordnung der Einziehung von Wertersatz auch

    bb) Der das Zuchtmittel der Geldauflage betreffenden Regelung des § 15 JGG (auch i.V.m. § 23 Abs. 1 Satz 2 JGG) lässt sich kein die Vorteilsabschöpfung im Jugendstrafrecht schlechthin begrenzendes Prinzip entnehmen (vgl. BGH, Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 Rn. 15), das der vom Gesetzgeber getroffenen Wertentscheidung durchgreifend entgegengehalten werden könnte.

    Dabei erscheint ausgeschlossen, dass er einen etwa daraus resultierenden "Zielkonflikt' (vgl. BGH, Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19, Rn. 15) im Sinne eines das Recht des Verfalls bzw. der Einziehung insgesamt erfassenden Vorrangs insbesondere des in § 15 Abs. 2 Nr. 2 JGG enthaltenen Rechtsgedankens lösen wollte.

    (1) Die Vorschrift ist im Jugendstrafverfahren anwendbar (vgl. BGH, Urteil vom 8. Mai 2019 - 5 StR 95/19, aaO; Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 Rn. 16; Korte, aaO, S. 233; Rose, NStZ 2019, 648, 650).

    Dies gilt auch für Jugendliche und Heranwachsende, soweit Jugendstrafrecht Anwendung findet (vgl. BGH, Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 Rn. 17; Köhler/Burkhard, aaO, S. 732).

    Die Norm gestattet eine Verbindung der dort bezeichneten jugendstrafrechtlichen Sanktionen mit den Maßnahmen, Nebenfolgen und Nebenstrafen des allgemeinen Strafrechts (vgl. schon BGH, Urteil vom 13. Juli 1954 - 1 StR 465/53, aaO, S. 259; Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 Rn. 11 mwN; Eisenberg/Kölbel, aaO, § 8 Rn. 4).

    Inbegriffen ist damit die Frage, ob die Anordnung im Ermessen des Tatgerichts steht (vgl. BGH, Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 Rn. 11).

    Ebenso wenig wie für § 7 Abs. 1 JGG aus der Verwendung des Wortes "können' auf ein Anordnungsermessen zu schließen ist (vgl. BGH, Urteil vom 20. April 1991 - 4 StR 89/91, aaO, S. 374; Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 Rn. 12 mwN; Eisenberg/Kölbel, aaO, § 7 Rn. 6), ist dem Wort "kann' in § 8 Abs. 3 Satz 1 JGG eine solche Bedeutung beizumessen (vgl. BGH, Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 Rn. 12).

    Mit der - abgesehen von der Aufnahme der Führungsaufsicht - lediglich redaktionell motivierten Änderung durch das EGStGB vom 2. März 1974 (BGBl I S. 469, 526) war kein Eingriff in den Regelungsgehalt des § 7 JGG verbunden (vgl. BT-Drucks. 7/550, S. 327; BGH, Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 Rn. 12).

  • BGH, 06.02.2020 - 5 ARs 20/19

    Anfrageverfahren; Einziehung von Taterträgen und des Wertes von Taterträgen im

    Das gilt für das Gesetz vom 17. August 2017 (BGBl. I S. 3202), in dem § 8 Abs. 3 JGG lediglich eine Ergänzung zur Höchstdauer des Fahrverbots erfahren hat (dazu BGH, Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19, Rn. 13).

    Der Senat verweist im Einzelnen auf die Ausführungen des 4. Strafsenats (BGH, Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19, Rn. 11 ff.), denen er sich vollumfänglich anschließt.

    Schon im Blick darauf kann ihr kein die Vorteilsabschöpfung im Jugendstrafrecht durchgängig begrenzendes Prinzip entnommen werden (vgl. BGH, Beschluss vom 17. Juni 2019, aaO, Rn. 15).

    Dass er einen etwa daraus resultierenden "Zielkonflikt' (vgl. BGH, Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19, Rn. 15) im Sinne eines das Recht des Verfalls bzw. der Einziehung insgesamt erfassenden Vorrangs insbesondere des in § 15 Abs. 2 Nr. 2 JGG enthaltenen Rechtsgedankens lösen wollte, liegt fern.

    Dies gilt auch für Jugendliche und Heranwachsende (vgl. BGH, Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19, Rn. 17; Köhler, aaO, S. 732).

  • BGH, 08.07.2020 - 1 StR 467/18

    Vorlageverfahren; Einziehung des Werts von Taterträgen (Ermessen des Tatgerichts

    a) Die maßgebliche Argumentation des 2., 4. und 5. Strafsenats besteht darin, auf einen vermeintlichen Willen des Gesetzgebers zur zwingenden Anwendung der §§ 73 ff. StGB auch im Jugendstrafrecht zu verweisen (vgl. BGH, Beschlüsse vom 6. Mai 2020 - 2 ARs 203/19 Rn. 1; vom 10. März 2020 - 4 ARs 10/19 Rn. 6 und vom 6. Februar 2020 - 5 ARs 20/19 Rn. 7 ff.; ebenso BGH, Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 Rn. 13, 17; Urteil vom 8. Mai 2019 ? 5 StR 95/19 Rn. 7).

    (c) Diese Abkehr von dem im Jugendstrafrecht fundamentalen Grundprinzip der Rechtsfolgenbestimmung im Einzelfall durch das erkennende Gericht bei einer zwingenden Anwendung von § 73c Satz 1 StGB findet auch in den Beschlüssen des 2., 4. und 5. Strafsenats keine ausreichende Beachtung, soweit dort darauf abgestellt bzw. als ausreichend erachtet wird, dass "erzieherischen Belangen ... im Vollstreckungsverfahren Rechnung getragen werden' könne (vgl. BGH, Beschlüsse vom 6. Mai 2020 - 2 ARs 203/19 Rn. 1 und vom 6. Februar 2020 - 5 ARs 20/19 Rn. 7) bzw. diese gewahrt werden können (vgl. BGH, Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 Rn. 17).

    b) Der 4. und der 5. Strafsenat haben zudem geltend gemacht, der Wortlaut des § 8 Abs. 3 Satz 1 JGG lasse eine Auslegung dahingehend, dass die Anordnung der Einziehung von Taterträgen oder des Wertes von Taterträgen im Ermessen des Jugendgerichts stehe, nicht zu (vgl. Beschlüsse vom 10. März 2020 - 4 ARs 10/19 Rn. 4; vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 Rn. 11 f. und vom 6. Februar 2020 - 5 ARs 20/19 Rn. 16; so auch Schumann, StraFo 2019, 431; Eisenberg/Kölbel, JGG, 21. Aufl., § 8 Rn. 4, die jedoch eine Einschränkung über § 2 Abs. 1 JGG generell bei der Wertersatzeinziehung befürworten, vgl. aaO § 6 Rn. 11 ff.; dem Senat in seiner 34 35 Auslegung des § 8 Abs. 3 Satz 1 JGG als möglichem Lösungsweg zustimmend allerdings Eisenberg ZJJ 2020, 203, 204).

    Dass die Vorschrift des § 8 Abs. 3 Satz 1 JGG vor der Neuregelung in einem anderen Sinn verstanden wurde (so der 4. und 5. Strafsenat, vgl. Beschlüsse vom 10. März 2020 - 4 ARs 10/19 Rn. 4; vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 Rn. 11 ff. und vom 6. Februar 2020 - 5 ARs 20/19 Rn. 16), steht der - vom Wortlaut der Norm gedeckten - Auslegung durch den Senat nicht entgegen.

  • LG Aurich, 12.02.2021 - 13 KLs 15/20

    Unerlaubter Handeltreiben mit und unerlaubten Erwerb von Betäubungsmitteln

    Das gilt für das Gesetz vom 17.08.2017 (BGBl. I S. 3202), in dem § 8 Abs. 3 JGG lediglich eine Ergänzung zur Höchstdauer des Fahrverbots erfahren hat (dazu BGH, Beschluss vom 17.07.2019 - 4 StR 62/19, Rn. 13).

    Schon im Blick darauf kann ihr kein die Vorteilsabschöpfung im Jugendstrafrecht durchgängig begrenzendes Prinzip entnommen werden (vgl. BGH, Beschluss vom 17.06.2019, aaO, Rn. 15).

    Dass er einen etwa daraus resultierenden "Zielkonflikt" (vgl. BGH, Beschluss vom 17.06.2019 - 4 StR 62/19, Rn. 15) im Sinne eines das Recht des Verfalls bzw. der Einziehung insgesamt erfassenden Vorrangs insbesondere des in § 15 Abs. 2 Nr. 2 JGG enthaltenen Rechtsgedankens lösen wollte, liegt fern.

    Dies gilt auch für Jugendliche und Heranwachsende (vgl. BGH, Beschluss vom 17.06.2019 - 4 StR 62/19, Rn. 17; Köhler, aaO, S. 732).

  • BGH, 10.03.2020 - 4 ARs 10/19

    Einziehung von Taterträgen bei Tätern und Teilnehmern (zwingende Anwendung im

    Darüber hinaus hat sich der Senat bereits in seinem Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 Rn. 6 ff. im Rahmen eines obiter dictums zu dieser Rechtsfrage umfassend geäußert.

    Wie der Senat bereits in seinem Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 Rn. 9 ff. ausgeführt hat, spricht der Wortlaut des § 8 Abs. 3 JGG - entgegen der Auffassung des anfragenden Senats - nicht dafür, dass die Anordnung der Einziehung von Taterträgen im Ermessen des Jugendgerichts steht. Der 5. Strafsenat hat sich dieser Argumentation ausdrücklich angeschlossen (vgl. Beschluss vom 6. Februar 2020 - 5 ARs 20/19 Rn. 16).

    Dabei hält der Senat auch insoweit an seinen Erwägungen fest, die er hierzu im Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 Rn. 16 angestellt hat.

  • LG Bochum, 16.12.2021 - 5 KLs 8/19
    Während der 2. (vgl. BGH, BeckRS 2018, 31683), der 4. (vgl. BGH, BeckRS 2019, 20407) und der 5. Strafsenat (vgl. BGH, BeckRS 2019, 9584) des Bundesgerichtshofs die Vermögensabschöpfung auch im Jugendstrafrecht als eine zwingende Rechtsfolge betrachten, ist der 1. Strafsenat (vgl. BGH, BeckRS 2019, 16530) der Ansicht, dass die Entscheidung über die Einziehung von Taterträgen im Jugendstrafverfahren im Ermessen des Tatgerichts steht.
  • LG Bochum, 18.10.2019 - 5 KLs 8/19
    Während der 2. (vgl. BGH, BeckRS 2018, 31683), der 4. (vgl. BGH, BeckRS 2019, 20407) und der 5. Strafsenat (vgl. BGH, BeckRS 2019, 9584) des Bundesgerichtshofs die Vermögensabschöpfung auch im Jugendstrafrecht als eine zwingende Rechtsfolge betrachten, ist der 1. Strafsenat (vgl. BGH, BeckRS 2019, 16530) der Ansicht, dass die Entscheidung über die Einziehung von Taterträgen im Jugendstrafverfahren im Ermessen des Tatgerichts steht.
  • BGH, 28.04.2020 - 2 StR 134/19

    Tatmehrheit (Verhängung einer Gesamtstrafe: Unterlassene Prüfung eines

    Der Senat ist durch den Anfragebeschluss des 1. Strafsenats (BGH, Beschluss vom 11. Juli 2019 - 1 StR 467/18, NStZ 2019, 682) nicht gehindert, auf der Grundlage der bisherigen Rechtsprechung (vgl. BGH, Urteil vom 8. Mai 2019 - 5 StR 95/19, BeckRS 2019, 9584; Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19, BeckRS 2019, 20407 mwN) zu entscheiden (vgl. Senat, Urteil vom 22. September 2016 - 2 StR 27/16, BGHSt 61, 263, 265 mwN).
  • BGH, 15.01.2020 - 2 StR 555/19

    Verwerfung mehrerer Revisionen als unbegründet

    Der Senat ist durch den Anfragebeschluss des 1. Strafsenats (BGH, Beschluss vom 11. Juli 2019 - 1 StR 467/18, NStZ 2019, 682) nicht gehindert, auf der Grundlage der bisherigen Rechtsprechung (vgl. BGH, Urteile vom 8. Mai 2019 - 5 StR 95/19 und vom 21. November 2018 - 2 StR 262/18; Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 mwN) zu entscheiden (vgl. BGH, Urteil vom 22. September 2016 - 2 StR 27/16, BGHSt 61, 263, 265 mwN).
  • BGH, 26.11.2019 - 5 StR 570/19

    Verwerfung der Revision als unbegründet

    Der Senat ist durch den Anfragebeschluss des 1. Strafsenats (BGH, Beschluss vom 11. Juli 2019 - 1 StR 467/18, NStZ 2019, 682) nicht gehindert, auf der Grundlage der bisherigen Rechtsprechung (vgl. BGH, Urteil vom 8. Mai 2019 - 5 StR 95/19; Beschluss vom 17. Juni 2019 - 4 StR 62/19 mwN) zu entscheiden (vgl. BGH, Urteil vom 22. September 2016 - 2 StR 27/16, BGHSt 61, 263, 265 mwN).
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