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   LG Gießen, 06.11.2019 - 5 O 376/18   

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https://dejure.org/2019,37289
LG Gießen, 06.11.2019 - 5 O 376/18 (https://dejure.org/2019,37289)
LG Gießen, Entscheidung vom 06.11.2019 - 5 O 376/18 (https://dejure.org/2019,37289)
LG Gießen, Entscheidung vom 06. November 2019 - 5 O 376/18 (https://dejure.org/2019,37289)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • openjur.de
  • VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)

    BGB § 253; BGB § 278; BGB § 280; BGB § 630a; ZPO § 92
    Signifikante Steigerung des Höchstbetrags beim Schmerzensgeld auf 800.000 EUR bei schwerster Hirnschädigung nach Routineoperation (mit Anmerkung von Lothar Jaeger)

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (3)

  • lawblog.de (Kurzinformation)

    Schmerzensgeld nahe der Millionengrenze

  • tp-presseagentur.de (Kurzinformation)

    Rechtsstreit wegen schwerer Hirnschädigung eines Patienten: Krankenhausbetreiber zu hoher Schmerzensgeldzahlung verurteilt

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Wird die zukünftige Geldentwertung bei der Schmerzensgeldbemessung berücksichtigt?

Papierfundstellen

  • VersR 2020, 630
 
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Wird zitiert von ... (4)Neu Zitiert selbst (18)

  • OLG Frankfurt, 31.01.2017 - 8 U 155/16

    Schmerzensgeld bei Schwerstbehinderung und Zerstörung der Persönlichkeit

    Auszug aus LG Gießen, 06.11.2019 - 5 O 376/18
    In Arzthaftungsfällen kommt der Genugtuungsfunktion nur eine untergeordnete Bedeutung zu, da bei ärztlichem Handeln das Bestreben im Vordergrund steht, dem Patienten zu helfen und ihn von seinen Beschwerden zu befreien (vgl. OLG Düsseldorf, Urt. v. 29.8.2002 - 8 U 190/01, NJW-RR 2003, 87; OLG Frankfurt am Main, Urt. v. 31.1.2017 - 8 U 155/16, BeckRS 2017, 139887 Rz. 23; OLG Köln, Beschl. v. 10.12.2014 - 5 U 75/14, juris).

    Das Alter eines Verletzten ist ein besonderes Bemessungskriterium, da die Schmerzen und Leiden des Geschädigten umso höher sind, je mehr Leidenszeit ein Verletzter noch zu erdulden hat (vgl. OLG Frankfurt am Main, Urt. v. 31.1.2017 - 8 U 155/16, BeckRS 2017, 139887 Rz. 26).

    Bei diesem Aspekt handelt es sich um einen Umstand, der sich schmerzensgelderhöhend auswirken kann (vgl. OLG Frankfurt am Main, Urt. v. 31.1.2017 - 8 U 155/16, BeckRS 2017, 139887 Rz. 28; OLG Köln, Beschl. v. 10.12.2014 - 5 U 75/14, juris; LG Aachen, Urt. v. 30.11.2011 - 11 O 478/09, juris).

    Insoweit ist zu berücksichtigen, dass vergleichbare Fälle zwar eine Orientierungshilfe bieten, aber keine Bindungswirkung entfalten (vgl. OLG Frankfurt am Main, Urt. v. 31.1.2017 - 8 U 155/16, BeckRS 2017, 139887 Rz. 30; KG, Urt. v. 16.2.2012 - 20 U 157/10, NJW-RR 2012, 920).

    Im Jahr 2017 sprach das Oberlandesgericht Frankfurt am Main (Urt. v. 31.1.2017 - 8 U 155/16, juris) dem dortigen 21-jährigen Kläger, bei dem die Ärzte ein Schädelhirntrauma nicht erkannt hatten, ein Schmerzensgeld in Höhe von 560.000,00 EUR zu.

  • OLG Köln, 05.12.2018 - 5 U 24/18

    Schmerzensgeldbemessung bei schwerstgeschädigtem Kind

    Auszug aus LG Gießen, 06.11.2019 - 5 O 376/18
    Das gelte insbesondere unter Berücksichtigung vergleichbarer Fälle aus der Rechtsprechung und dem Hintergrund einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Köln (Urt. v. 5.12.2018 - 5 U 24/18), wonach die Schmerzensgeldobergrenze bei einem hypoxischen Hirnschaden derzeit bei dem gezahlten Betrag liege.

    Ist ein Mensch infolge einer schweren Hirnschädigung maximal beeinträchtigt, ist es nicht angezeigt, zwischen einzelnen gesundheitlichen Einschränkungen näher zu differenzieren, da das Schmerzensgeld nicht durch ein Aufaddieren einzelner Gesundheitsbeeinträchtigungen zu bemessen ist, sondern vielmehr die Folgen des Gesundheitsschadens in seiner gesamten Ausprägung in den Blick zu nehmen sind (vgl. OLG Köln, Urt. v. 5.12.2018 - 5 U 24/18, VersR 2019, 697, 698).

    In der Rechtsprechung lassen sich im Hinblick auf die schwere Schädigung des Klägers mehrere vergleichbare Fälle finden, in denen die Gerichte ein Schmerzensgeld in Höhe von 500.000,00 EUR zugesprochen haben (vgl. nur OLG Köln, Urt. v. 5.12.2018 - 5 U 24/18, VersR 2019, 697; OLG Hamm, Urt. v. 21.3.2017 - 26 U 122/09, juris; OLG Stuttgart, Urt. v. 9.9.2008 - 1 U 152/07, juris).

    Soweit das Oberlandesgericht Köln (Urt. v. 5.12.2018 - 5 U 24/18, VersR 2019, 697) einen Betrag von 500.000,00 EUR derzeit als Obergrenze für ein Schmerzensgeld in Fällen besonders schwerer Gesundheitsschäden sieht, schließt sich die Kammer dieser Auffassung nicht an.

  • LG Aachen, 30.11.2011 - 11 O 478/09

    Nachweis eines groben Behandlungsfehlers in einer nicht alltäglichen Häufung und

    Auszug aus LG Gießen, 06.11.2019 - 5 O 376/18
    Bei diesem Aspekt handelt es sich um einen Umstand, der sich schmerzensgelderhöhend auswirken kann (vgl. OLG Frankfurt am Main, Urt. v. 31.1.2017 - 8 U 155/16, BeckRS 2017, 139887 Rz. 28; OLG Köln, Beschl. v. 10.12.2014 - 5 U 75/14, juris; LG Aachen, Urt. v. 30.11.2011 - 11 O 478/09, juris).

    Deshalb ist bei der Heranziehung von Vergleichsfällen auch der Zeitablauf seit diesen Entscheidungen zu berücksichtigen und zugunsten des Geschädigten die zwischenzeitliche Geldentwertung ebenso in Rechnung zu stellen wie die Tatsache, dass die Rechtsprechung bei der Bemessung von Schmerzensgeldern nach gravierenden Verletzungen zwischenzeitlich großzügiger verfährt als früher (vgl. OLG München, Urt. v. 19.9.2005 - 1 U 2640/05, juris; OLG Köln, Beschl. v. 10.12.2014 - 5 U 75/14, juris; LG Aachen, Urt. v. 30.11.2011 - 11 O 478/09, juris).

    Das Landgericht Aachen (Urt. v. 30.11.2011 - 11 O 478/09, juris) sprach dem zweieinhalb Jahre alten Geschädigten wegen einer verspätet diagnostizierten tuberkulösen Meningitis ein Schmerzensgeld in Höhe von 700.000,00 EUR zu.

  • KG, 16.02.2012 - 20 U 157/10

    Schmerzensgeldbemessung: Schwerer Hirnschaden eines 4 1/2 jährigen Kindes nach

    Auszug aus LG Gießen, 06.11.2019 - 5 O 376/18
    In diesem Fall würde es sich dabei sogar um einen Umstand handeln, der eine weitere Erhöhung des Schmerzensgelds rechtfertigen würde (vgl. KG, Urt. v. 16.2.2012 - 20 U 157/10, NJW-RR 2012, 920).

    Insoweit ist zu berücksichtigen, dass vergleichbare Fälle zwar eine Orientierungshilfe bieten, aber keine Bindungswirkung entfalten (vgl. OLG Frankfurt am Main, Urt. v. 31.1.2017 - 8 U 155/16, BeckRS 2017, 139887 Rz. 30; KG, Urt. v. 16.2.2012 - 20 U 157/10, NJW-RR 2012, 920).

    Das Kammergericht hat im Jahr 2012 (Urt. v. 16.2.2012 - 20 U 157/10, NJW-RR 2012, 920) auf ein Schmerzensgeld in Höhe von 500.000,00 EUR und eine monatliche Rente von 650, 00 EUR, mithin einen Gesamtbetrag von etwa 650.000,00 EUR, erkannt.

  • OLG Köln, 10.12.2014 - 5 U 75/14

    Höhe des Schmerzensgeldes bei zögerlichem Prozessverhalten des Gegners im

    Auszug aus LG Gießen, 06.11.2019 - 5 O 376/18
    In Arzthaftungsfällen kommt der Genugtuungsfunktion nur eine untergeordnete Bedeutung zu, da bei ärztlichem Handeln das Bestreben im Vordergrund steht, dem Patienten zu helfen und ihn von seinen Beschwerden zu befreien (vgl. OLG Düsseldorf, Urt. v. 29.8.2002 - 8 U 190/01, NJW-RR 2003, 87; OLG Frankfurt am Main, Urt. v. 31.1.2017 - 8 U 155/16, BeckRS 2017, 139887 Rz. 23; OLG Köln, Beschl. v. 10.12.2014 - 5 U 75/14, juris).

    Bei diesem Aspekt handelt es sich um einen Umstand, der sich schmerzensgelderhöhend auswirken kann (vgl. OLG Frankfurt am Main, Urt. v. 31.1.2017 - 8 U 155/16, BeckRS 2017, 139887 Rz. 28; OLG Köln, Beschl. v. 10.12.2014 - 5 U 75/14, juris; LG Aachen, Urt. v. 30.11.2011 - 11 O 478/09, juris).

    Deshalb ist bei der Heranziehung von Vergleichsfällen auch der Zeitablauf seit diesen Entscheidungen zu berücksichtigen und zugunsten des Geschädigten die zwischenzeitliche Geldentwertung ebenso in Rechnung zu stellen wie die Tatsache, dass die Rechtsprechung bei der Bemessung von Schmerzensgeldern nach gravierenden Verletzungen zwischenzeitlich großzügiger verfährt als früher (vgl. OLG München, Urt. v. 19.9.2005 - 1 U 2640/05, juris; OLG Köln, Beschl. v. 10.12.2014 - 5 U 75/14, juris; LG Aachen, Urt. v. 30.11.2011 - 11 O 478/09, juris).

  • OLG Zweibrücken, 22.04.2008 - 5 U 6/07

    Schwerer Geburtsschaden durch ärztlichen Behandlungsfehler: Bemessung des

    Auszug aus LG Gießen, 06.11.2019 - 5 O 376/18
    So hat das Oberlandesgericht Zweibrücken (Urt. v. 22.4.2008 - 5 U 6/07, NJOZ 2009, 3241) in einem Geburtsschadensfall ein Schmerzensgeld in Höhe von 500.000,00 EUR nebst einer monatlichen Rente von 500, 00 EUR zugesprochen.
  • LG Aurich, 23.11.2018 - 2 O 165/12

    800 000 Euro Schmerzensgeld für beidseitige Unterschenkelamputation und

    Auszug aus LG Gießen, 06.11.2019 - 5 O 376/18
    Jüngst hat das Landgericht Aurich mit nicht rechtskräftigem Urteil vom 23.11.2018 (Az. 2 O 165/12, juris) bei einem fünfjährigen Kind, das infolge einer bakteriellen Meningitis unter einer lebenslangen, schweren Behinderung leiden wird, ein Schmerzensgeld in Höhe von 800.000,00 EUR für angemessen erachtet.
  • BGH, 05.04.2011 - VI ZB 61/10

    Berufungssumme: Berücksichtigung vorgerichtlicher Anwaltskosten

    Auszug aus LG Gießen, 06.11.2019 - 5 O 376/18
    Vorgerichtliche Rechtsanwaltskosten sind aber streitwerterhöhend als Hauptforderung zu berücksichtigen, wenn sie sich auf einen Anspruch beziehen, der nicht Gegenstand des Rechtsstreits geworden ist (vgl. BGH, Beschl. v. 5.4.2011 - VI ZB 61/10, NJW-RR 2011, 1430 Rz. 4).
  • OLG Jena, 14.08.2009 - 4 U 459/09

    Folgen einer 30-minütigen Verspätung der Einleitung einer nach der Feststellung

    Auszug aus LG Gießen, 06.11.2019 - 5 O 376/18
    Das Oberlandesgericht Jena (Urt. v. 14.8.2009 - 4 U 459/09, juris) hielt für einen während der Geburt unterlaufenen Fehler ein Schmerzensgeld in Höhe von 600.000,00 EUR für angemessen.
  • LG Köln, 02.04.2014 - 25 O 387/08

    Schmerzensgeldgewährung in Kombination mit einer Schmerzensgeldrente nach groben

    Auszug aus LG Gießen, 06.11.2019 - 5 O 376/18
    Das Landgericht Köln (Urt. v. 2.4.2014 - 25 O 387/08, juris) hat bei einem 2-jährigen Jungen ein Schmerzensgeld in Höhe von 450.000,00 EUR sowie eine monatliche Rente in Höhe von 550, 00 EUR, mithin insgesamt etwa 600.000,00 EUR, für angemessen erachtet.
  • OLG Düsseldorf, 29.08.2002 - 8 U 190/01

    Schmerzensgeld im Arzthaftungsprozess

  • BGH, 20.03.2007 - VI ZR 158/06

    Darlegungs- und Beweislast im Arzthaftungsprozess; Kausalität der Infektion einer

  • OLG Stuttgart, 09.09.2008 - 1 U 152/07

    Krankenhaushaftung: Schadensersatz- und Schmerzensgeldanspruch wegen schwerster

  • BGH, 06.07.1955 - GSZ 1/55

    Bemessung des Schmerzensgeldanspruches

  • OLG München, 19.09.2005 - 1 U 2640/05

    Zum Schadensersatz- und Schmerzensgeldanspruch eines Kindes wegen fehlerhafter

  • BGH, 11.10.1977 - VI ZR 110/75

    Ärztliche Behandlung - Beweislastumkehr - Arzt - Fehlerhaftes Narkosegerät

  • OLG München, 13.08.2010 - 10 U 3928/09

    Schmerzensgeldbemessung: Vielzahl von Einzelverletzungen mit außergewöhnlichen

  • OLG Hamm, 21.03.2017 - 26 U 122/09

    Unterlassen einer Bluttransfusion bei einer reanimierten Patientin als grober

  • LG Köln, 13.06.2023 - 5 O 197/22

    Sexueller Missbrauch, katholische Kirche, Schmerzensgeld, Schadensersatz,

    Dieser Betrag sprenge das allgemeine Entschädigungsgefüge nicht, sondern stelle für den konkreten Einzelfall eine gebotene Fortschreibung dar (LG L., Urteil vom 6. November 2019 - 5 O 376/18).
  • OLG Koblenz, 16.12.2020 - 5 U 836/18

    Schmerzensgeldbemessung bei einem Geburtsschaden mit lebenslangen Dauerschäden

    f) Eine andere Beurteilung ergibt sich auch nicht aus der von Klägerseite zitierten Entscheidung des LG Gießen vom 06.11.2019 (VersR 2020, 630 f.).
  • OLG München, 23.12.2022 - 13 U 1972/18

    Bemessung eines Schmerzensgeldanspruchs

    - vom Landgericht Gießen mit Urteil vom 06.11.2019 - 5 O 376/18 - ein Schmerzensgeld von 800.000 EUR bei schwersten zerebralen Schäden nach Sauerstoffunterversorgung, sodass der 23-jährige Kläger nicht mehr in der Lage war, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, und.
  • OLG Hamm, 14.08.2023 - 20 U 65/23
    Aus den zutreffenden Erwägungen des Landgerichts, die der Senat teilt, liegt eine vom Versicherungsschutz ausgeschlossene Wahrnehmung rechtlicher Interessen "im Zusammenhang mit einer der vorgenannten selbstständigen Tätigkeiten" auch dann vor, wenn sich die rechtlichen Streitigkeiten Maßnahmen im Zusammenhang mit der Vorbereitung oder Aufnahme einer der genannten Tätigkeiten beziehen (Senat, Urteil vom 03.12.1999, 20 U 121/99, VersR 2020, 630 ff., Rn. 13 - juris; Prölss/Martin-Piontek, VVG, 31. Auflage 2021, § 23 ARB Rn. 7 m.w.N.; Langheid/Wandt-Obarowski, VVG, 2. Auflage 2017, 600. Rechtsschutzversicherung Rn. 41).
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