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   OLG Koblenz, 18.05.2022 - 5 U 2141/21   

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OLG Koblenz, 18.05.2022 - 5 U 2141/21 (https://dejure.org/2022,12097)
OLG Koblenz, Entscheidung vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21 (https://dejure.org/2022,12097)
OLG Koblenz, Entscheidung vom 18. Mai 2022 - 5 U 2141/21 (https://dejure.org/2022,12097)
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Volltextveröffentlichungen (9)

  • JurPC

    Schadensersatz nach Art. 82 DSGVO

  • rewis.io

    Zur Höhe des immateriellen Schadensersatzes aus Art. 82 DSGVO

  • kanzlei-kotz.de

    Rechtswidriger SCHUFA-Eintrag - immaterieller Schadensersatzanspruch nach Art 82 DSGVO

  • dsgvo-schmerzensgelder.de

    Meldung an die Schufa trotz noch streitiger Forderung - 500 €

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 355 Abs. 1 S. 5; DSGVO Art. 82
    Zahlungsansprüche aus einem Mobilfunkvertrag; Wirksamkeit eines Vertragswiderrufs; Unberechtigt weitergegebene Daten; Zahlung von immateriellem Schadensersatz; Potentielle Schwierigkeiten bei der Teilhabe am Wirtschaftsleben in Form des Abschlusses von Internetkäufen

  • WM (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)

    Immaterieller Schadensersatzanspruch nach Art. 82 DSGVO wegen falscher Meldung an die Schufa

Kurzfassungen/Presse (10)

  • ferner-alsdorf.de (Kurzinformation und Auszüge)

    Immaterieller Schadensersatzanspruch nach Art. 82 DSGVO

  • lhr-law.de (Kurzinformation)

    DSGVO-Schadenersatz wegen überhasteter SCHUFA-Meldung

  • beckmannundnorda.de (Kurzinformation)

    Höhe des immateriellen Schadensersatzanspruchs aus Art 82 DSGVO ist unter Berücksichtigung seiner Funktion zum Ausgleich, zur Genugtuung und zur Generalprävention zu bestimmen

  • ratgeberrecht.eu (Kurzinformation)

    Zum Begriff des immateriellen Schadens nach Art 82 DSGVO

  • computerundrecht.de (Kurzinformation)

    Höhe des immateriellen Schadensersatzanspruchs nach Art. 82 DSGVO nach rechtswidrig veranlasstem SCHUFA-Eintrag

  • Verbraucherzentrale Bundesverband (Kurzinformation)

    Zum Anspruch auf Schadensersatz nach Art. 82 DSGVO bei unberechtigter Datenmitteilung an die SCHUFA

  • datenschutzrecht-praxis.de (Kurzinformation)

    Schadensersatz nach DSGVO

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Schadensersatz wegen unberechtigter SCHUFA-Einträge

  • dr-bahr.com (Kurzinformation und Auszüge)

    Für unberechtigte SCHUFA-Meldung nur DSGVO-Schadensersatz iHv. 500,- EUR

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    500 Euro Schadensersatz nach unberechtigtem Schufa-Eintrag

Besprechungen u.ä.

  • wbs.legal (Entscheidungsbesprechung)

    Nur 500 Euro DSGVO-Schadensersatz wegen unberechtigter SCHUFA-Meldung abschreckend genug

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • MDR 2022, 962
  • WM 2022, 1589
 
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Wird zitiert von ... (12)Neu Zitiert selbst (12)

  • BAG, 26.08.2021 - 8 AZR 253/20

    EuGH-Vorlage zu den datenschutzrechtlichen Pflichten eines Medizinischen Dienstes

    Auszug aus OLG Koblenz, 18.05.2022 - 5 U 2141/21
    An einer europarechtlichen Konkretisierung der Voraussetzungen fehlt es bisher, auch wenn es bereits Vorlagen zum Europäischen Gerichtshof gibt (BAG v. 26.08.2021, 8 AZR 253/20; EuGH C-340/21 (Bulgarien); EuGH C-300/21 (Österreich); LG Saarbrücken v. 22.11.2021, 5 O 151/19).

    Auch wenn das Bundesarbeitsgericht dies in seiner Vorlageentscheidung zum EuGH vom 26.08.2021 (8 AZR 253/20) in Zweifel zieht und von einer Gefährdungshaftung ausgeht (Rn. 39), spricht Art. 82 Abs. 3 DSGVO, der eine Haftung bei fehlendem Verschulden im Sinne einer Beweislastumkehr ausschließt, gegen eine solche Sichtweise.

    Insoweit folgt der Senat nicht dem Bundesarbeitsgericht (26.08.2021, 8 AZR 253/20, Rn. 33 - juris), welches annimmt, dass "bereits die Verletzung der DSGVO selbst zu einem auszugleichenden immateriellen Schaden" führt.

    Ob es für die Begründung eines Anspruchs auf Schadensersatz nach Art. 82 Abs. 1 DSGVO auf ein Verschulden der Klägerin ankommt (dagegen: BAG v. 26.08.2021, 8 AZR 253/20; Paal/Pauly/Frenzel, 3. Aufl. 2021, DS-GVO Art. 82 Rn. 6), kann hier dahinstehen.

    Wesentlich sind am Ende allerdings die konkreten Umstände des Einzelfalles (so auch BAG v. 26.08.2021, 8 AZR 253/20).

  • LG Koblenz, 29.10.2021 - 12 O 59/21
    Auszug aus OLG Koblenz, 18.05.2022 - 5 U 2141/21
    Auf die Berufung der Beklagten wird das Urteil des Landgerichtes Koblenz vom 29.10.2021, 12 O 59/21 geändert und wie folgt neu gefasst:.

    Die Beklagte beantragt mit der Berufung, das Urteil des Landgerichts Koblenz vom 29.10.2021, 12 O 59/21, abzuändern und.

  • LG Saarbrücken, 22.11.2021 - 5 O 151/19

    LG Saarbrücken legt EuGH Fragen zum Anspruch auf Ersatz des immateriellen

    Auszug aus OLG Koblenz, 18.05.2022 - 5 U 2141/21
    An einer europarechtlichen Konkretisierung der Voraussetzungen fehlt es bisher, auch wenn es bereits Vorlagen zum Europäischen Gerichtshof gibt (BAG v. 26.08.2021, 8 AZR 253/20; EuGH C-340/21 (Bulgarien); EuGH C-300/21 (Österreich); LG Saarbrücken v. 22.11.2021, 5 O 151/19).

    Andererseits spricht der Wortlaut der Norm dafür, dass der europäische Gesetzgeber nicht davon ausgeht, dass schon allein die Pflichtverletzung den materiellen Schaden begründet (so auch Laoutoumai, K&R 2022, 25, 27; LG Saarbrücken v. 22.11.2021, 5 O 151/19 in seinem Vorlagebeschluss an den EuGH).

  • BGH, 25.11.2015 - XII ZB 105/13

    Beschwerdeverfahren in einer Betreuungssache: Absoluter Rechtsbeschwerdegrund

    Auszug aus OLG Koblenz, 18.05.2022 - 5 U 2141/21
    Eine Ausnahme gilt nur dann, wenn die Zuständigkeit willkürlich angenommen wurde (vgl. BGH, Beschluss vom 25.11.2015, XII ZB 105/13, juris Rn. 9; MüKoZPO/Stackmann, 6. Aufl. 2020, § 348 Rn. 73 ff.; BeckOK ZPO/Fischer, 43. Ed., § 348 Rn. 58 ff.; BeckOK GG/Morgenthaler, 49. Ed., Art. 101 Rn. 16).
  • OLG Dresden, 20.08.2020 - 4 U 784/20

    Löschung eines Beitrags begründet keinen DSGVO-Schadensersatzanspruch

    Auszug aus OLG Koblenz, 18.05.2022 - 5 U 2141/21
    Insoweit ist auch die nationale Rechtsprechung, die daran - teilweise bei nur verbaler Distanzierung - festhält (vgl. OLG Dresden v. 12.1.2021, 4 U 1600/20, Rn. 31 - juris; OLG Dresden v. 20.08.2020, 4 U 784/20, Rn. 32 - juris; AG Hannover v. 09.03.2020, 531 C 10952/19, Rn. 21 ff. - juris; AG Frankfurt a.M. v. 10.07.2020, 385 C 155/19, Rn. 28 - juris), abzulehnen.
  • OLG Dresden, 12.01.2021 - 4 U 1600/20
    Auszug aus OLG Koblenz, 18.05.2022 - 5 U 2141/21
    Insoweit ist auch die nationale Rechtsprechung, die daran - teilweise bei nur verbaler Distanzierung - festhält (vgl. OLG Dresden v. 12.1.2021, 4 U 1600/20, Rn. 31 - juris; OLG Dresden v. 20.08.2020, 4 U 784/20, Rn. 32 - juris; AG Hannover v. 09.03.2020, 531 C 10952/19, Rn. 21 ff. - juris; AG Frankfurt a.M. v. 10.07.2020, 385 C 155/19, Rn. 28 - juris), abzulehnen.
  • AG Frankfurt/Main, 10.07.2020 - 385 C 155/19

    Schadenersatz nach DSGVO verlangt ernsthafte Beeinträchtigung

    Auszug aus OLG Koblenz, 18.05.2022 - 5 U 2141/21
    Insoweit ist auch die nationale Rechtsprechung, die daran - teilweise bei nur verbaler Distanzierung - festhält (vgl. OLG Dresden v. 12.1.2021, 4 U 1600/20, Rn. 31 - juris; OLG Dresden v. 20.08.2020, 4 U 784/20, Rn. 32 - juris; AG Hannover v. 09.03.2020, 531 C 10952/19, Rn. 21 ff. - juris; AG Frankfurt a.M. v. 10.07.2020, 385 C 155/19, Rn. 28 - juris), abzulehnen.
  • BGH, 27.05.1993 - III ZR 59/92

    Schadensersatz und Schmerzensgeld wegen einer Amtspflichtverletzung,

    Auszug aus OLG Koblenz, 18.05.2022 - 5 U 2141/21
    Soweit der BGH eine Korrektur aus Gründen der Billigkeit angenommen hat (BGH NJW 1992, 1043, Rn. 8; BGH NJW 1993, 2173) beruhte dies einerseits auf einer heute nicht mehr gültigen Norm (§ 847 BGB) und knüpfte andererseits nicht an einer Bagatellgrenze an, sondern an dem Umstand, dass weder die Ausgleichs- noch die Genugtuungsfunktion derart tangiert waren, dass ein immaterieller Schaden überhaupt entstanden ist.
  • BGH, 26.06.2019 - VIII ZR 95/18

    Pauschale Kostenbeträge eines Energieversorgungsunternehmens bei Zahlungsverzug

    Auszug aus OLG Koblenz, 18.05.2022 - 5 U 2141/21
    Nach Maßgabe der höchstrichterlichen Rechtsprechung sind lediglich die sachlichen Kosten ersatzfähig (BGH, Urteil vom 26.06.2019, VIII ZR 95/18).
  • BGH, 14.01.1992 - VI ZR 120/91

    Freisetzung einer chemischen Substanz (Äthylacrylat) nach einem Störfall in einer

    Auszug aus OLG Koblenz, 18.05.2022 - 5 U 2141/21
    Soweit der BGH eine Korrektur aus Gründen der Billigkeit angenommen hat (BGH NJW 1992, 1043, Rn. 8; BGH NJW 1993, 2173) beruhte dies einerseits auf einer heute nicht mehr gültigen Norm (§ 847 BGB) und knüpfte andererseits nicht an einer Bagatellgrenze an, sondern an dem Umstand, dass weder die Ausgleichs- noch die Genugtuungsfunktion derart tangiert waren, dass ein immaterieller Schaden überhaupt entstanden ist.
  • AG Hannover, 09.03.2020 - 531 C 10952/19
  • EuGH, 14.12.2023 - C-340/21

    Natsionalna agentsia za prihodite - DSGVO: Bereits Angst vor Datenmissbrauch kann

  • OLG Hamm, 20.01.2023 - 11 U 88/22

    Datenschutzgrundverordnung ; Entschädigung; Amtspflichtverletzung;

    Der Begriff des immateriellen Schadens im Sinne von Art. 82 Abs. 1 DS-GVO ist - europarechtlich autonom und unter Berücksichtigung der in den Erwägungsgründen zur DS-GVO niedergelegten Zielsetzungen - weit auszulegen (OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21, juris Rn. 72).

    Der Schaden ist daher nicht mit der zugrunde liegenden Verletzung der DS-GVO gleichzusetzen (OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21, juris Rn. 74; OLG Frankfurt, Urteil vom 02.03.2022 - 13 U 206/20, juris Rn. 70 f.; OLG Bremen, Beschluss vom 16.07.2021 - 1 W 18/21, juris Rn. 2; Buchner/Wessels , in: ZD 2022, 251 (254 f.)).

    Die Norm enthält - wie auch die DS-GVO im Übrigen und die ihr vorangestellten Erwägungsgründe - keinen Hinweis darauf, dass geringfügige Schäden im Sinne von Bagatellschäden nicht auszugleichen wären (OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21, juris Rn. 75; OLG Frankfurt, Urteil vom 02.03.2022 - 13 U 206/20, juris Rn. 72; vgl. auch BVerfG, Beschluss vom 14.01.2021 - 1 BvR 2853/19, juris Rn. 21).

    Soweit tatsächlich nur ein geringfügiger immaterieller Schaden eingetreten sein sollte, ist dieser Umstand vielmehr bei der konkreten Bemessung der Entschädigung zu berücksichtigen und nicht bei der Frage, ob eine Bagatellgrenze überschritten ist (OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21, juris Rn. 75).

    Soweit im deutschen Recht etwa ein immaterieller Schadenersatz nur bei schwerwiegender Persönlichkeitsrechtsverletzung zugesprochen wird, was auch der ausdrücklichen Regelung im zwischenzeitlich aufgehobenen § 8 Abs. 2 BDSG in der Fassung vom 14.01.2003 entsprach, kann dies bei einem Anspruch aus Art. 82 DS-GVO einen Ausschluss vermeintlicher Bagatellschäden nicht rechtfertigen (vgl. OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21, juris Rn. 77; OLG Frankfurt, Urteil vom 14.04.2022 - 3 U 21/20, juris Rn. 44; LG Karlsruhe, Urteil vom 02.08.2019 - 8 O 26/19, juris Rn. 19; Bergt , in: Kühling/Buchner, DS-GVO, BDSG, 3. Auflage 2020, Art. 82 DS-GVO Rn. 18a).

    Den Eintritt eines Schadens hingegen von einer gewissen Erheblichkeit abhängig zu machen, die etwa dann vorliegen könnte, wenn es bereits zu einer öffentlichen Bloßstellung infolge der rechtswidrigen Offenbarung von personenbezogenen Daten gekommen ist, nicht aber schon dann, wenn es durch einen schuldhaften Verstoß gegen die Bestimmungen der DS-GVO über diesen Verstoß hinaus nur zu einer Verärgerung des Betroffenen oder einem sonstigen Gefühlsschaden gekommen ist, würde hingegen eine Verkennung des autonom auszulegenden Merkmals des Schadens im Sinne von Art. 82 Abs. 1 DS-GVO bedeuten (OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21, juris Rn. 81).

    Denn in diesem Fall geht es nicht mehr nur um die bloße Sorge vor den Folgen eines Datenschutzverstoßes; vielmehr hat sich das in dem Datenschutzverstoß liegende Risiko hier bereits verwirklicht, was im Rahmen der konkreten Bestimmung des Ersatzanspruchs für dessen Höhe von Bedeutung ist (OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21, juris Rn. 82).

    In diesem Falle ist nämlich auch eine weniger einschneidende Sanktion in Form der Zuerkennung einer überschaubaren Geldentschädigung für den Anspruchsverpflichteten spürbar und damit auch effektiv, da sie letztlich einen Anreiz schafft, für ein ausreichendes Schutzniveau zu sorgen, um eine Realisierung des Risikos der Leistung von Schadensersatzzahlungen von vornherein auszuschließen oder jedenfalls gering zu halten (OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21, juris Rn. 83).

    Ausgehend von dem bereits dargestellten Schadensbegriff gelten bei der Bemessung der Schadenshöhe die im Rahmen von § 253 BGB entwickelten Grundsätze; der Schaden ist nach § 287 ZPO zu schätzen (OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21, juris Rn. 81).

  • OLG Stuttgart, 22.11.2023 - 4 U 20/23

    Schadensersatz für Datenleck bei Facebook

    Der Europäische Gerichtshof hat mit Urteil vom 04.05.2023 vorgegeben, dass die Worte "materieller oder immaterieller Schaden" nicht auf das Recht der Mitgliedstaaten verweisen, weshalb sie als autonome Begriffe des Unionsrechts anzusehen und in allen Mitgliedstaaten einheitlich auszulegen sind, eine einheitliche unionsrechtliche Definition erhalten müssen (EuGH GRUR-RS 2023, 8972 Rn. 30, 44; ebenso OLG Hamm GRUR-RS 2023, 22505 Rn. 136; OLG Hamm GRUR-RS 2023, 1263 Rn. 98; OLG Koblenz BeckRS 2022, 11126 Rn. 59, Aliprandi, Datenschutzrechtlicher Schadensersatz nach Art. 82 DSG-VO, 2023, Seite 134, 261 f.).

    Da der Schaden ausdrücklich "erlitten" werden muss (Erwägungsgrund 146), nach dem Wortlaut von Art. 82 Abs. 1 DSGVO verlangt wird, dass der Schaden "entstanden ist", ist erforderlich, dass dieser tatsächlich entstanden sein muss und nicht lediglich befürchtet wird (OLG Frankfurt GRUR 2022, 1252 [1255 Rn. 62]; OLG Hamm GRUR-RS 2023, 22505 Rn. 140, 142; OLG Hamm BeckRS 2023, 1263 Rn. 99; OLG Koblenz BeckRS 2022, 11126 Rn. 61).

    einen (immateriellen) Schaden begründen können, kann gegebenenfalls beim tatsächlichen Vorliegen entsprechender immaterieller Beeinträchtigungen ein entsprechender Schaden anzunehmen sein (ebenso OLG Hamm GRUR-RS 2023, 22505 Rn. 140: "tatsächlich und sicher besteht"; OLG Hamm GRUR-RS 2023, 1263 Rn. 105; weitergehend OLG Koblenz BeckRS 2022, 11126 Rn. 68: ungutes Gefühl der Ungewissheit, ob personenbezogene Daten Unbefugten bekannt geworden sind, begründet immateriellen Schaden).

    Der Europäische Gerichtshof (ebenso OLG Hamm GRUR-RS 2023, 22505 Rn. 138; OLG Hamm BeckRS 2023, 1263 Rn. 102; OLG Koblenz BeckRS 2022, 11126 Rn. 62) hat in seinem Urteil vom 04.05.2023 ausdrücklich festgehalten, dass für das Vorliegen eines Schadens keine Erheblichkeits- oder Bagatellschwelle gilt, weil.

  • LG Trier, 17.03.2023 - 2 O 99/22

    Schadensersatzanspruch eines Geschädigten wegen Persönlichkeitsrechtsverletzung

    Dieser Unterscheidung hätte es nicht bedürft, wenn ein bloßer Pflichtenverstoß konstitutiv für den Anspruch wäre ( OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21 , Rn. 77 , juris; zu vorliegendem Scraping-Vorfall: LG Bielefeld GRUR-RS 2022, 38375 Rn. 27 m. w. N.).

    Der Begriff des Schadens soll nach dem Erwägungsgrund 146 S. 3 DSGVO "im Lichte der Rechtsprechung des Gerichtshofs weit auf eine Art und Weise ausgelegt werden, die den Zielen dieser Verordnung in vollem Umfang entspricht." Daraus kann abgeleitet werden, dass der nach Abs. 1 bereits weite - weil Ansprüche aus § 253 BGB umfassende - Schadensbegriff im Zweifel nicht begrenzend auszulegen ist (vgl. Frenzel, a. a. O., Art. 82 Rn. 10; OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21 , Rn. 81 , juris).

    Aufgrund dessen stellt bereits das ungute Gefühl der Ungewissheit, ob personenbezogene Daten Unbefugten bekannt geworden sind, einen immateriellen Schaden dar ( OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21 , Rn. 85 , juris).

    Die dazu ergangene Rechtsprechung ist aber nicht auf die neue Rechtslage übertragbar, da nach dem Wortlaut des Art. 82 DSGVO gerade keine Bagatellgrenze mehr zu berücksichtigen ist (so auch OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21 , Rn. 78 , juris).

    Maßgeblich sind stets die konkreten Umstände des Einzelfalles (so auch BAG v. 26.08.2021, 8 AZR 253/20; OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21 , Rn. 100 , juris; LG Lüneburg, Urteil vom 13.12.2022, 3 O 83/22, S. 18).

    Um den verschiedenen Funktionen des Schadensersatzanspruches Rechnung zu tragen ist es dabei nicht erforderlich, die Beträge hoch anzusetzen, um die geforderte Wirksamkeit und abschreckende Wirkung zu erzielen ( OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21 , Rn. 101 , juris).

  • OLG Dresden, 29.08.2023 - 4 U 1078/23

    Immaterieller Schadensersatz wegen eines rechtswidrigen Schufa-Eintrages

    Das vom Kläger zitierte Urteil des Oberlandesgerichts Koblenz vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21 hat schließlich bei einem falschen Schufa-Eintrag einen Schadensersatz nach DSGVO in Höhe von lediglich 500, 00 EUR zuerkannt.
  • OLG Koblenz, 13.02.2023 - 12 U 2194/21
    Weitgehender Konsens besteht jedoch in der Rechtsprechung dahin, dass entgegen der Auffassung des BAG (BAG, EuGH-Vorlage vom 26. August 2021 - 8 AZR 253/20 (A) -, Rdn. 33, juris, in der es heißt: "Nach Auffassung des Senats führt demnach bereits die Verletzung der DSGVO selbst zu einem auszugleichenden immateriellen Schaden.") nicht bereits die Verletzung der DSGVO als solche zu einem auszugleichenden immateriellen Schaden führt, sondern ein irgendwie gearteter immaterieller Schaden tatsächlich entstanden sein muss (so auch OLG Koblenz Urt. v. 18.5.2022 - 5 U 2141/21 = ZD 2022, 617; OLG Frankfurt, Urteil vom 30. Juni 2022 - 16 U 229/20 -, juris; OLG Dresden Urt. v. 8.3.2022 - 4 U 1050/21 = MMR 2022, 479).

    Insoweit genügt der Kläger seiner Darlegungslast nicht, wenn er unter Hinweis auf die Entscheidung des 5. Zivilsenats des OLG Koblenz (OLG Koblenz, Urteil vom 18. Mai 2022 - 5 U 2141/21 -, juris) vorträgt, die unberechtigt weitergegebenen Daten seien geeignet gewesen, seine Kreditwürdigkeit erheblich herabzusetzen und seine Teilhabe am Wirtschaftsleben zu erschweren und "diese allgemein vorgetragenen potentiellen Schwierigkeiten bei der Teilhabe am Wirtschaftsleben ... sind ausreichend, einen ... bereits entstandenen - und nicht erst zu befürchtenden ... - immateriellen Schaden im Sinne der Ausgleichsfunktion darzulegen" [Bl. 126 d. e.A. 2. Instanz].

  • LG Stuttgart, 26.01.2023 - 53 O 95/22

    Immaterieller Schaden nach Scraping-Vorfall

    Dann aber kann die Beklagte sich, wenn sich die Gefahren, die sich durch ihr verordnungswidriges Verhalten ergeben, realisiert haben, nicht darauf berufen, es sei am Kläger dies im Sinne des Schutzes seiner personenbezogenen Daten zu korrigieren (vgl. auch OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21, BeckRS 2022, 11126 Rn. 78; Frenzel in Paal/Pauly, DS-GVO - BDSG 3. Aufl. DS-GVO Art. 82 Rn. 19).
  • OLG Düsseldorf, 09.03.2023 - 16 U 154/21

    Verstoß gegen DS-GVO - Voraussetzungen für Geldentschädigungsanspruch

    Hätte der Verordnungsgeber eine nur an den Rechtsverstoß anknüpfende, vom Nachweis eines konkreten Schadens unabhängige Zahlungspflicht anordnen wollen, hätte es zudem demgegenüber nahegelegen, dies - wie z.B. im Luftverkehrsrecht gem. Art. 7 Abs. 1 FluggastrechteVO (EG) 261/2004 - durch Pauschalen zu regeln (vgl. OLG Frankfurt a.M., a.a.O., Rn. 70 m.w.N.; OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21, juris, Rn. 73 f., m.w.N.).
  • OLG Hamm, 19.12.2022 - 11 W 69/22

    Amtshaftung; Datenschutzgrundverordnung ; Arbeitsverwaltung; Jobcenter;

    Dies auch dann, wenn man zugunsten des Klägers eine weite, europarechtliche Auslegung des Schadensbegriffes zugrunde legt, die neben einem individuellen Ausgleich wegen der Schutzgutverletzung, eine den Verstoß feststellende Genugtuungsfunktion und letztendlich auch eine generalpräventive Einwirkung auf den Schädiger in die Betrachtung einbezieht, vgl. insoweit auch OLG Koblenz, Urteil vom 18. Mai 2022, 5 U 2141/21, juris Rz. 80. Zu bewerten sind in der Sache insoweit dieselben Gesichtspunkte, die im Rahmen der Amtshaftung die Bewertung rechtfertigen, dass eine dort zu berücksichtigende Bagatellgrenze nicht überschritten worden ist.
  • LG Hannover, 14.08.2023 - 18 O 89/22
    Der Begriff des Schadens im Sinne von Art. 82 Abs. 1 DS-GVO ist - europarechtlich autonom und unter Berücksichtigung der in den Erwägungsgründen zur DSGVO niedergelegten Zielsetzungen - auszulegen (OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21, juris Rn. 72; OLG Hamm Urt. v. 20.1.2023 - 11 U 88/22, GRUR-RS 2023, 1263 Rn. 98).
  • VG Köln, 23.02.2023 - 13 K 278/21
    Die Frage, ob dem Schadensersatzanspruch darüber hinaus eine Abschreckungsfunktion zukommt, ist durch das Bundesarbeitsgericht dem Europäischen Gerichtshof zur Vorabentscheidung vorgelegt worden, vgl. Nemitz, a.a.O., Art. 82 Rn. 18; OLG Koblenz, Urteil vom 18. Mai 2022 - 5 U 2141/21 -, juris Rn. 82 ff.; speziell zur Frage der Abschreckungsfunktion BAG, EuGH-Vorlage vom 26. August 2021 - 8 AZR 253/20 (A) -, juris Rn. 32 ff. (Vorlagefrage 4).
  • LG Magdeburg, 24.05.2022 - 9 O 1571/20

    Inkassofirma muss EUR 4.000,00 Schmerzensgeld wegen rechtswidriger

  • LG Hamburg, 19.04.2023 - 318 O 56/22
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