Rechtsprechung
   ArbG Frankfurt/Main, 27.01.2016 - 6 Ca 4195/15   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2016,9030
ArbG Frankfurt/Main, 27.01.2016 - 6 Ca 4195/15 (https://dejure.org/2016,9030)
ArbG Frankfurt/Main, Entscheidung vom 27.01.2016 - 6 Ca 4195/15 (https://dejure.org/2016,9030)
ArbG Frankfurt/Main, Entscheidung vom 27. Januar 2016 - 6 Ca 4195/15 (https://dejure.org/2016,9030)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2016,9030) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (5)

Kurzfassungen/Presse (6)

  • beck-blog (Leitsatz)

    Beweisverwertungsverbot bei heimlicher Videoüberwachung

  • faz.net (Kurzinformation)

    Darf der Chef illegal gedrehte Videos verwenden?

  • faz.net (Kurzinformation)

    Darf der Chef illegal gedrehte Videos verwenden?

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Heimliche Videoüberwachung von Arbeitnehmern erlaubt?

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Ist die heimliche Videoüberwachung von Arbeitnehmern zulässig?

  • kostenlose-urteile.de (Kurzmitteilung)

    Keine Verwertung einer Videoaufzeichnung aufgrund Unverhältnismäßigkeit der heimlichen und anlasslosen Videoüberwachung am Arbeitsplatz - Beweisinteresse des Arbeitgebers tritt hinter allgemeines Persönlichkeitsrecht des Arbeitnehmers

 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (12)

  • BAG, 21.11.2013 - 2 AZR 797/11

    Tat- und Verdachtskündigung

    Auszug aus ArbG Frankfurt/Main, 27.01.2016 - 6 Ca 4195/15
    Ein gegenüber der fristlosen Kündigung in diesem Sinne milderes Mittel ist ua. die ordentliche Kündigung oder eine Abmahnung (vgl. BAG, Urt. v. 21. November 2013 - 2 AZR 797/11, Rn. 17 mwN, NZA 2014, 243 ff. [BAG 21.11.2013 - 2 AZR 797/11] = ZD 2014, 371 ff.).

    Als wichtiger Grund "an sich" geeignet sind ua. erhebliche Pflichtverletzungen im Sinne von nachgewiesenen Taten (vgl. BAG, Urt. v. 21. November 2013 - 2 AZR 797/11, Rn. 16, NZA 2014, 243 ff. [BAG 21.11.2013 - 2 AZR 797/11] = ZD 2014, 371 ff.) .

    In der Folge dürfen - aus verfassungsrechtlichen Gründen - diese Videoaufzeichnungen prozessual nicht verwertet werden, da sich aus einem im Ergebnis bestehenden Beweisverwertungsverbot ein Beweiserhebungsverbot für das erkennende Gericht ergibt (BAG, Urt. v. 21. November 2013 - 2 AZR 797/11, Rn. 42 mwN, NZA 2014, 243 ff. [BAG 21.11.2013 - 2 AZR 797/11] = ZD 2014, 371 ff.).

    Die Bestimmung gilt ua. für Videoaufzeichnungen, wobei unerheblich ist, ob das Ziel der Beobachtung die Allgemeinheit ist oder die dort beschäftigten Arbeitnehmer sind (vgl. BAG, Urt. v. 21. November 2013 - 2 AZR 797/11, Rn. 46 mwN, NZA 2014, 243 ff. [BAG 21.11.2013 - 2 AZR 797/11] = ZD 2014, 371 ff.).

    (4) Es kann dahinstehen, ob allein aus dem Verstoß gegen § 32 Abs. 1 Satz 1 BDSG und damit allein aufgrund der Tatsache, dass die Videoaufzeichnung nicht durch einen Erlaubnistatbestand des BDSG gedeckt war, ein Beweisverwertungs- und in der Folge ein Beweiserhebungsverbot folgt (vgl. BAG, Urt. v. 21. November 2013 - 2 AZR 797/11, Rn. 42 f. mwN sowie Rn. 48 mwN, NZA 2014, 243 ff. [BAG 21.11.2013 - 2 AZR 797/11] = ZD 2014, 371 ff., das diese Frage bislang ebenfalls offen stehen lassen konnte; ein solches Verbot bejahen Thüsing/Pötters, Beschäftigtendatenschutz und Compliance, 2. Aufl., 2014, § 11 Rn. 60) .

    (a) Ein Verwertungsverbot ergibt sich in vorliegend aus einer Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts der Klägerin aus Art. 2 Abs. 1 iVm. Art. 1 Abs. 1 GG, die nicht durch überwiegende (Beweis-)Interessen der Beklagten gerechtfertigt ist, auch wenn deren Integritätsinteressen durch Art. 12 Abs. 1, Art. 14 Abs. 1 GG verfassungsrechtlich geschützt sind (vgl. BAG, Urt. v. 21. November 2013 - 2 AZR 797/11, Rn. 51, NZA 2014, 243 ff. [BAG 21.11.2013 - 2 AZR 797/11] = ZD 2014, 371 ff.).

    Das Bundesarbeitsgericht führt in diesem Zusammenhang zunächst in grundsätzlicher Hinsicht wörtlich aus (vgl. BAG, Urt. v. 21. November 2013 - 2 AZR 797/11, Rn. 43 f. mwN, NZA 2014, 243 ff. [BAG 21.11.2013 - 2 AZR 797/11] = ZD 2014, 371 ff.):.

    Das Bundesarbeitsgericht führt im Zusammenhang mit einer heimlichen Videoüberwachung des Weiteren wörtlich aus ( vgl. BAG, Urt. v. 21. November 2013 - 2 AZR 797/11, Rn. 49 f. mwN, NZA 2014, 243 ff. [BAG 21.11.2013 - 2 AZR 797/11] = ZD 2014, 371 ff.):.

  • BAG, 19.02.2015 - 8 AZR 1007/13

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts - Observation durch einen

    Auszug aus ArbG Frankfurt/Main, 27.01.2016 - 6 Ca 4195/15
    Auch das von einer (Video-) Kamera aufgezeichnete Bild einer Person fällt unter den Begriff der personenbezogenen Daten iSv. Art. 2 Buchst. a der Richtlinie 95/46/EG, sofern es die Identifikation der betroffenen Person ermöglicht (EuGH, Urt. v. 11. Dezember 2014 - Rs. C-212/13 - [Rynes], Rn. 22; siehe auch BAG, Urt. v. 19. Februar 2015 - 8 AZR 1007/13, Rn. 23, NZA 2015, 994 ff. [BAG 19.02.2015 - 8 AZR 1007/13] = ZD 2015, 484 ff.).

    Danach dürfen personenbezogene Daten eines Beschäftigten zur Aufdeckung von Straftaten - in Betracht kommt allein die Verschaffung von 500,- Euro durch Diebstahl (§ 242 StGB) bzw. (veruntreuende) Unterschlagung (§ 248 StGB) - nur dann erhoben, verarbeitet oder genutzt werden, wenn zu dokumentierende tatsächliche Anhaltspunkte den Verdacht begründen, dass der Betroffene im Beschäftigungsverhältnis eine Straftat begangen hat, die Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung zur Aufdeckung erforderlich ist und das schutzwürdige Interesse des Beschäftigten an dem Ausschluss der Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung nicht überwiegt, insbesondere Art und Ausmaß im Hinblick auf den Anlass nicht unverhältnismäßig sind (BAG, Urt. v. 19. Februar 2015 - 8 AZR 1007/13, Rn. 19, NZA 2015, 994 ff. [BAG 19.02.2015 - 8 AZR 1007/13] = ZD 2015, 484 ff.).

    Einschränkungen des Rechts auf Schutz der personenbezogenen Daten können gerechtfertigt sein, wenn sie denen entsprechen, die im Rahmen von Art. 8 EMRK geduldet werden (EuGH, Urt. v. 9. November 2010 - Rs. C-92/09 und C-93/09 - [Volker und Markus Schecke], Rn. 52, Slg. 2010, I-11063; siehe zum Gesamten: BAG, Urt. v. 19. Februar 2015 - 8 AZR 1007/13, Rn. 21, NZA 2015, 994 ff. [BAG 19.02.2015 - 8 AZR 1007/13] = ZD 2015, 484 ff.).

  • LAG Hamm, 11.07.2013 - 11 Sa 312/13

    Heimliche Videoaufnahmen durch Detektiv

    Auszug aus ArbG Frankfurt/Main, 27.01.2016 - 6 Ca 4195/15
    Soweit der Arbeitgeber - wie hier - im Kontext des Arbeitsverhältnisses Daten des Beschäftigten aufzeichnet und nutzt (bspw. per Videokamera) , ist § 32 BDSG vorrangig gegenüber der allgemeineren Regelung des § 28 BDSG (Pötters/Traut, RDV 2013, 132, [133]; LAG Hamm, Urt. v. 11. Juli 2013 - 11 Sa 312/13, Rn. 65, ZD 2014, 204 ff.) .

    Eine Videoüberwachung weist eine hohe Eingriffsintensität auf, die durch die Heimlichkeit noch weiter erhöht wird (Pötters/Traut, RDV 2013, 132 [135]; LAG Hamm, Urt. v. 11. Juli 2013 - 11 Sa 312/13, Rn. 67, ZD 2014, 204 ff.).

  • EuGH, 11.12.2014 - C-212/13

    Die Richtlinie zum Schutz personenbezogener Daten ist auf die Videoaufzeichnung

    Auszug aus ArbG Frankfurt/Main, 27.01.2016 - 6 Ca 4195/15
    Auch das von einer (Video-) Kamera aufgezeichnete Bild einer Person fällt unter den Begriff der personenbezogenen Daten iSv. Art. 2 Buchst. a der Richtlinie 95/46/EG, sofern es die Identifikation der betroffenen Person ermöglicht (EuGH, Urt. v. 11. Dezember 2014 - Rs. C-212/13 - [Rynes], Rn. 22; siehe auch BAG, Urt. v. 19. Februar 2015 - 8 AZR 1007/13, Rn. 23, NZA 2015, 994 ff. [BAG 19.02.2015 - 8 AZR 1007/13] = ZD 2015, 484 ff.).

    Der Schutz des in Art. 7 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (GRC) garantierten Grundrechts auf Privatleben verlangt, dass sich die Ausnahmen und Einschränkungen in Bezug auf den Schutz der personenbezogenen Daten auf das absolut Notwendige beschränken müssen (EuGH 11. Dezember 2014 - C-212/13 - [Rynes] Rn. 28 f. mwN, juris).

  • BAG, 21.06.2012 - 2 AZR 153/11

    Ordentliche verhaltensbedingte Kündigung - Verdeckte Videoüberwachung -

    Auszug aus ArbG Frankfurt/Main, 27.01.2016 - 6 Ca 4195/15
    Vielmehr muss sich gerade diese Art der Informationsbeschaffung und Beweiserhebung als gerechtfertigt erweisen (BVerfG, Urt. v. 9. Oktober 2002 - 1 BvR 1611/96, 1 BvR 805/98, zu C II 4 a der Gründe, BVerfGE 106, 28; BAG, Urt. v. 21. Juni 2012 - 2 AZR 153/11, Rn. 29; BAG, Urt. v. 13. Dezember 2007 - 2 AZR 537/06, Rn. 36 mwN) .
  • BVerfG, 09.10.2002 - 1 BvR 1611/96

    Mithörvorrichtung

    Auszug aus ArbG Frankfurt/Main, 27.01.2016 - 6 Ca 4195/15
    Vielmehr muss sich gerade diese Art der Informationsbeschaffung und Beweiserhebung als gerechtfertigt erweisen (BVerfG, Urt. v. 9. Oktober 2002 - 1 BvR 1611/96, 1 BvR 805/98, zu C II 4 a der Gründe, BVerfGE 106, 28; BAG, Urt. v. 21. Juni 2012 - 2 AZR 153/11, Rn. 29; BAG, Urt. v. 13. Dezember 2007 - 2 AZR 537/06, Rn. 36 mwN) .
  • BVerfG, 13.02.2007 - 1 BvR 421/05

    Vaterschaftsfeststellung

    Auszug aus ArbG Frankfurt/Main, 27.01.2016 - 6 Ca 4195/15
    Das Interesse, sich ein Beweismittel zu sichern, reicht für sich allein nicht aus (BVerfG, Urt. v. 13. Februar 2007 - 1 BvR 421/05, BVerfGE 117, 202) .
  • BAG, 13.12.2007 - 2 AZR 537/06

    Außerordentliche Kündigung - betriebsverfassungswidrig erlangte Information

    Auszug aus ArbG Frankfurt/Main, 27.01.2016 - 6 Ca 4195/15
    Vielmehr muss sich gerade diese Art der Informationsbeschaffung und Beweiserhebung als gerechtfertigt erweisen (BVerfG, Urt. v. 9. Oktober 2002 - 1 BvR 1611/96, 1 BvR 805/98, zu C II 4 a der Gründe, BVerfGE 106, 28; BAG, Urt. v. 21. Juni 2012 - 2 AZR 153/11, Rn. 29; BAG, Urt. v. 13. Dezember 2007 - 2 AZR 537/06, Rn. 36 mwN) .
  • BAG, 26.08.2008 - 1 ABR 16/07

    Videoüberwachung im Betrieb

    Auszug aus ArbG Frankfurt/Main, 27.01.2016 - 6 Ca 4195/15
    Im Ergebnis findet somit eine Verhältnismäßigkeitsprüfung statt, die sich an den betroffenen Grundrechten der Beteiligten im Einzelfall orientiert (Grimm in: Tschöpe, Arbeitsrecht Handbuch, 9. Aufl., 2015, Teil 6 F Rn. 113; Thüsing/Pötters, Beschäftigtendatenschutz und Compliance, 2. Aufl., 2014, § 11 Rn. 45 ff.; vgl. BAG, Beschl. v. 26. August 2008 - 1 ABR 16/07, Rn. 17 ff., NZA 2008, 1187 [1193]) .
  • BAG, 27.02.1985 - GS 1/84

    Anspruch des Arbeitnehmers auf Weiterbeschäftigung während der Dauer des

    Auszug aus ArbG Frankfurt/Main, 27.01.2016 - 6 Ca 4195/15
    Hinzukommen müssen dann vielmehr zusätzliche Umstände, aus denen sich im Einzelfall ein überwiegendes Interesse des Arbeitgebers ergibt, den Arbeitnehmer nicht zu beschäftigen (vgl. BAG , Großer Senat, Beschl. v. 27. Februar 1985 - GS 1/84, AP Nr. 14 zu § 611 BGB Beschäftigungspflicht).
  • EuGH, 09.11.2010 - C-92/09

    Die Rechtsvorschriften der Union über die Veröffentlichung von Informationen über

  • BAG, 16.07.2015 - 2 AZR 85/15

    Außerordentliche Kündigung - unerlaubte Herstellung digitaler Kopien am

  • LAG Hamm, 12.06.2017 - 11 Sa 858/16

    Beweisverwertungsverbot; Videoüberwachung

    Auch hier ist von der überwachenden Stelle eine zügige Auswertung und alsbaldige Löschung zu fordern ( ErfK-Franzen, 17. Aufl. 2017, § 32 BDSG Rn. 18: Löschung "innerhalb kürzester Zeit"; ArbG Frankfurt 27.01.2016 - 6 Ca 4195/15 - LAGE § 32 BDSG 2003 Nr. 1 Rn.55 "unverhältnismäßige Datenflut"; NK-GA-Gola/Schulz, 1. Aufl. 2016, § 32 BDSG Rn. 113 für § 32 Abs. 1 BDSG ).
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht