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BGH, 06.11.1964 - 6 StE 1/64 |
Volltextveröffentlichungen (2)
- Wolters Kluwer
Gefährdung des Wohls der Bundesrepublik durch Weitergabe einer falschen Nachricht über eine "Tatsache" an einen französischen Nachrichtendienst - Zulässigkeit einer wahldeutigen Feststellung wegen versuchten Landesverrats oder vollendeter landesverräterischer Fälschung - ...
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BGHSt 20, 100
- NJW 1965, 407
- MDR 1965, 311
Wird zitiert von ... (8) Neu Zitiert selbst (4)
- BGH, 09.12.1960 - 7 StE 6/60
Auszug aus BGH, 06.11.1964 - 6 StE 1/64
Da der Eröffnungsbeschluß zutreffend Tateinheit eines etwa versuchten Landesverrats mit dem Vergehen gegen § 100 e StGB (verräterische Beziehungen zu P.) angenommen hat, (BGHSt 15, 256), war für eine teilweise Freisprechung rechtlich kein Raum. - BGH, 15.10.1956 - GSSt 2/56
Auszug aus BGH, 06.11.1964 - 6 StE 1/64
Wie der Große Strafsenat des Bundesgerichtshofs in der Entscheidung BGHSt 9, 390, 392 ff mit ausführlicher Begründung im Anschluß an den Beschluß des Reichsgerichts RGSt 68, 257 dargelegt hat, ist Voraussetzung einer Verurteilung auf Grund mehrdeutiger Tatsachenfeststellung, daß die mehreren Verhaltensweisen rechtsethisch und psychologisch gleichwertig (gleichartig) zu beurteilen sind. - BGH, 17.04.1962 - 1 StR 132/62
Wahlfeststellung - Vorsätzliche Tat - Fahrlässige Tat - Auffangtatbestände - …
Auszug aus BGH, 06.11.1964 - 6 StE 1/64
Der Gesetzgeber hat den § 100 a StGB nicht als "Auffangtatbestand" (vgl. BGHSt 17, 210) zu § 100 StGB gestaltet. - RG, 02.05.1934 - 1 D 1096/33
I. Ist innerhalb der Grenzen, die sich für die Umgestaltung der Strafklage aus § …
Auszug aus BGH, 06.11.1964 - 6 StE 1/64
Wie der Große Strafsenat des Bundesgerichtshofs in der Entscheidung BGHSt 9, 390, 392 ff mit ausführlicher Begründung im Anschluß an den Beschluß des Reichsgerichts RGSt 68, 257 dargelegt hat, ist Voraussetzung einer Verurteilung auf Grund mehrdeutiger Tatsachenfeststellung, daß die mehreren Verhaltensweisen rechtsethisch und psychologisch gleichwertig (gleichartig) zu beurteilen sind.
- BVerfG, 05.07.2019 - 2 BvR 167/18
Die Wahlfeststellung zwischen (gewerbsmäßig begangenem) Diebstahl und …
Psychologische Gleichwertigkeit setzt eine einigermaßen gleichgeartete innere Beziehung des Täters zu den möglichen Verhaltensweisen voraus (vgl. BGH, Beschluss vom 15. Oktober 1956 - GSSt 2/56 -, BGHSt 9, 390 ; BGH, Urteil vom 6. November 1964 - 6 StE 1/64 -, BGHSt 20, 100 ). - BGH, 18.09.1984 - 4 StR 483/84
Pelzhändler - §§ 242, 263 StGB, keine Wahlfeststellung zwischen Diebstahl und …
Es kann offenbleiben, ob nach den dargelegten Grundsätzen eine (wahlweise) Verurteilung wegen Diebstahls oder Betruges bzw. der Beihilfe zu einem Betrug allein schon aufgrund der Unterschiede in den gesetzlichen Tatbeständen stets ausgeschlossen (so wohl BGHSt 20, 100, 104 [BGH 06.11.1964 - 6 StE 1/64]; vgl. ferner OLG Karlsruhe, Die Justiz 1973, 57), oder ob eine solche in bestimmten Fällen - z.B. wenn nicht geklärt werden kann, ob sich der Täter eines "Trickdiebstahls" oder eines Betruges schuldig gemacht hat (vgl. OLG Karlsruhe NJW 1976, 902 ff) - zuzulassen ist.Eine solche ist nicht schon dann gegeben, wenn lediglich die Schwere der möglichen Schuldvorwürfe und damit die Strafwürdigkeit die gleiche ist (vgl. BGHSt 9, 390, 394 [BGH 15.10.1956 - GSSt - 2/56]; 20, 100, 101) [BGH 06.11.1964 - 6 StE 1/64].
- BGH, 01.12.1967 - 4 StR 523/67
Eifersucht als niedriger Beweggrund - Verurteilung auf doppeldeutiger, den …
Eine derartige Verurteilung auf doppeldeutiger, den inneren Tatbestand betreffender Grundlage, ist dann zulässig, wenn die mehreren Möglichkeiten rechtsethisch und psychologisch vergleichbar sind (BGHSt 9, 390, 392 ff [BGH 15.10.1956 - GSSt - 2/56]; 20, 100 [BGH 24.11.1964 - 1 StR 439/64];… vgl. ferner Löwe/Rosenberg, § 267 StPO, 21. Aufl. S. 1098).
- OLG Saarbrücken, 16.10.1975 - Ss 55/75 aa) Diese Voraussetzung wird von der Rechtsprechung als rechtsethische und psychologische "Gleichwertigkeit" (z. B. BGHSt 9, 390 [394] = NJW 1957, 71; BGHSt 11, 26 [28] = NJW 1957, 1933; BGHSt 26, 100f. = NJW 1965, 407; BGHSt 21, 152 [153] = NJW 1967, 359; BGHSt 22, 154 [156] = NJW 1968, 1888; BGH, NJW 1974, 804 [805]), "Vergleichbarkeit" (BGHSt 22, 12 [14] = NJW 1968, 659) oder "Gleichartigkeit" (BGHSt 23, 360 = NJW 1971, 62) näher umschrieben.
Unter psychologischer Gleichwertigkeit ist die einigermaßen gleichgeartete seelische Beziehung des Täters zu den alternativen Verhaltensweisen zu verstehen (BGHSt 9, 390 [394] = NJW 1957, 71; BGHSt 20, 100 [102] = NJW 1965, 407; BGHSt 21, 152f. NJW 1967, 359; BGHSt 25, 182 [184] = NJW 1973, 1466).
- BGH, 11.11.1966 - 4 StR 387/66
Verurteilung auf wahldeutiger Grundlage wegen schweren Raubes oder Hehlerei - …
Nach der Entscheidung des Reichsgerichts RGSt 68, 257 und der ihr folgenden ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (vgl. BGHSt 9, 390, 392 ff [BGH 15.10.1956 - GSSt - 2/56] mit Nachweisen; 11, 26, 28; 16, 184; 20, 100, 101) ist Voraussetzung einer Verurteilung auf wahldeutiger Grundlage, daß die mehreren möglichen Verhaltensweisen rechtsethisch und phsychologisch gleichwertig sind. - BGH, 22.05.1968 - 4 StR 36/68
Uneingeschränkt gestellter Strafantrag - Verpflichtung des Gerichts zur …
Sie ist nur zulässig, wenn, wie z.B. bei Diebstahl und Hehlerei (BGHSt 1, 302, 304) [BGH 12.09.1951 - 4 StR 533/51], Raub und räuberischer Erpressung (BGHSt 5, 280, 281) [BGH 12.01.1954 - 1 StR 631/53], die möglichen Verhaltensweisen rechtsethisch und psychologisch gleichwertig sind (vgl. HGSt 68, 257; BGHSt 9, 390, 392 ff [BGH 15.10.1956 - GSSt - 2/56]; 11, 26, 28 [BGH 17.10.1957 - 4 StR 73/57]; 16, 184, 186 [BGH 26.07.1961 - 2 StR 190/61]; 20, 100, 101) [BGH 06.11.1964 - 6 StE 1/64]. - BGH, 19.10.1967 - 6 StE 1/67
Erfüllung des Tatbestandes der verräterischen Beziehungen bei Aufnahme und …
Das genügt zur Tatbestandserfüllung (vgl. BGHSt 20, 100). - BGH, 24.05.1967 - 7 StE 1/67
Geheimhaltungsbedürftigkeit von Namen Angehöriger des Verfassungsschutzes - …
Das genügt zur Tatbestandserfüllung (vgl. BGHSt 20, 100).