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   EGMR, 28.06.2018 - 60798/10 und 65599/10   

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https://dejure.org/2018,17509
EGMR, 28.06.2018 - 60798/10 und 65599/10 (https://dejure.org/2018,17509)
EGMR, Entscheidung vom 28.06.2018 - 60798/10 und 65599/10 (https://dejure.org/2018,17509)
EGMR, Entscheidung vom 28. Juni 2018 - 60798/10 und 65599/10 (https://dejure.org/2018,17509)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte

    M.L. ET W.W. c. ALLEMAGNE

    Non-violation de l'article 8 - Droit au respect de la vie privée et familiale (Article 8 - Obligations positives;Article 8-1 - Respect de la vie privée) (französisch)

  • Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte

    M.L. AND W.W. v. GERMANY - [Deutsche Übersetzung] Zusammenfassung durch das Österreichische Institut für Menschenrechte (ÖIM)

    [DEU] No violation of Article 8 - Right to respect for private and family life (Article 8 - Positive obligations;Article 8-1 - Respect for private life)

  • Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte

    M.L. AND W.W. v. GERMANY - [Deutsche Übersetzung]

    [DEU] No violation of Article 8 - Right to respect for private and family life (Article 8 - Positive obligations;Article 8-1 - Respect for private life)

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (5)

  • lhr-law.de (Kurzinformation)

    Sedlmayr-Mörder haben kein "Recht auf Vergessen” im Netz

  • beckmannundnorda.de (Kurzinformation)

    Namen der Sedlmayr-Mörder dürfen weiterhin in Online-Archiven genannt werden - Informationsinteresse überwiegt Persönlichkeitsrecht

  • urheberrecht.org (Kurzinformation)

    Kein Recht auf Vergessen: Sedlmayr-Mörder nicht erfolgreich

  • lto.de (Kurzinformation)

    Persönlichkeitsrecht von Straftätern: Kein Recht auf Vergessenwerden für Sedlmayr-Mörder

  • archive.li (Pressemeldung, 28.06.2018)

    Namen der Sedlmayr-Mörder bleiben im Netz

Sonstiges

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW 2020, 295
  • NVwZ 2020, 43
  • EuZW 2020, 36
 
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Wird zitiert von ... (36)Neu Zitiert selbst (38)

  • EuGH, 13.05.2014 - C-131/12

    MGN LIMITED AGAINST THE UNITED KINGDOM

    Auszug aus EGMR, 28.06.2018 - 60798/10
    In seinem Urteil vom 13. Mai 2014 (Rechtssache C-131/12, EU:C:2014:317; Google Spain SL und Google Inc.

    Daher kann die Abwägung der in Rede stehenden Interessen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, je nachdem, ob es um einen Antrag auf Löschung geht, der sich gegen den ursprünglichen Herausgeber der Information richtet, dessen Tätigkeit in der Regel im Mittelpunkt dessen steht, was durch die Meinungsfreiheit geschützt werden soll, oder gegen eine Suchmaschine, deren Hauptinteresse nicht darin besteht, die ursprüngliche Information über die betroffene Person zu veröffentlichen, sondern insbesondere zu ermöglichen, zum einen alle über diese Person verfügbaren Informationen aufzufinden, und zum anderen somit ein Profil von ihr zu erstellen (siehe hierzu auch das Urteil des EuGH vom 13. Mai 2014, Nr. C-131/12,- Randnummern 59 - 62 oben).

  • EGMR, 07.06.2016 - 17676/09

    CICAD c. SUISSE

    Auszug aus EGMR, 28.06.2018 - 60798/10
    Der Gerichtshof erachtet es auch für sachdienlich, in diesem Zusammenhang daran zu erinnern, dass Internetseiten Informations- und Kommunikationsmittel sind, die sich besonders von den Printmedien unterscheiden, vor allem in Bezug auf ihre Fähigkeit, Informationen zu speichern und zu verbreiten, und dass Online-Kommunikationen und ihr Inhalt unter Umständen deutlich stärker die Ausübung und den Genuss der Grundrechte und -freiheiten, insbesondere das Recht auf Achtung des Privatlebens, beeinträchtigen (Delfi AS./. Estland [GK], Nr. 64569/09, Rdnr. 133, CEDH 2015, Redaktionsausschuss von Pravoye Delo und Shtekel./. Ukraine, Nr. 33014/05, Rdnr. 63, CEDH 2011 (Auszüge), und Cicad./. Schweiz, Nr. 17676/09, Rdnr. 59, 7.
  • EGMR, 12.10.2010 - 184/06

    SAARISTO AND OTHERS v. FINLAND

    Auszug aus EGMR, 28.06.2018 - 60798/10
    Dieser Begriff umfasst die personenbezogenen Informationen, von denen eine Person berechtigterweise erwarten kann, dass sie nicht ohne ihr Einverständnis veröffentlicht werden (Flinkkilä und andere./. Finnland, Nr. 25576/04, Rdnr. 75, 6. April 2010; Saaristo und andere./. Finnland, Nr. 184/06, Rdnr. 61, 12.
  • EGMR, 07.02.2017 - 74742/14

    PIHL v. SWEDEN

    Auszug aus EGMR, 28.06.2018 - 60798/10
    Soweit die Beschwerdeführer behaupten, dass diese Art der Beurteilung des Verbreitungsgrades nicht den verstärkenden und allgegenwärtigen Charakter des Internet und folglich die Möglichkeit berücksichtigt, unabhängig von dem ursprünglichen Verbreitungsgrad insbesondere mithilfe von Suchmaschinen ständig Informationen über sie zu finden, stellt der Gerichtshof in dem Bewusstsein, dass alle Informationen nach ihrer Veröffentlichung im Internet dauerhaft zugänglich sind, fest, dass die Beschwerdeführer nichts über ihre etwaigen Bemühungen, sich an die Betreiber der Suchmaschinen zu wenden, um die Auffindbarkeit von Informationen über ihre Person zu verringern, vorgebracht haben (F., a.a.O., Rdnr. 53, und Phil./. Schweden (Entsch.), Nr. 74742/14, 7. Februar 2017).
  • EGMR, 21.09.2017 - 51405/12

    Deutsche Medien scheitern

    Auszug aus EGMR, 28.06.2018 - 60798/10
    März 2018; A. und R../. Deutschland, Nr. 51405/12, Rdnr. 42, 21.
  • BGH, 08.05.2012 - VI ZR 217/08

    Internationale Zuständigkeit bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen durch

    Auszug aus EGMR, 28.06.2018 - 60798/10
    Der Bundesgerichtshof hat anschließend seine Rechtsprechung in anderen von den Beschwerdeführern angestrengten Verfahren bestätigt (Az. VI ZR 345/09 und 347/09, 1. Februar 2011, Az. VI ZR 114/09 und 115/09, 22. Februar 2011, und Az. VI ZR 217/08, 8. Mai 2012 betreffend den zweiten Beschwerdeführer).
  • EGMR, 02.02.2016 - 22947/13

    News-Portal: Keine Haftung für Nutzerkommentare

    Auszug aus EGMR, 28.06.2018 - 60798/10
    Mit anderen Worten: Der Gerichtshof billigt dem Staat allgemein einem weiten Beurteilungsspielraum zu, wenn er einen Ausgleich zwischen privaten Interessen oder verschiedenen konventionsrechtlich geschützten Rechten herbeizuführen hat (Delfi AS, a.a.O., Rdnr. 139, Magyar Tartalomszolgáltatók Egyesülete und Index.hu Zrt ./. Ungarn, Nr. 22947/13, Rdnr. 59, 2. Februar 2016, und Fürst-Pfeifer./. Österreich, Nrn. 33677/10 und 52340/10, Rdnr. 40, 17.
  • EGMR, 21.06.2012 - 34124/06

    SCHWEIZERISCHE RADIO- UND FERNSEHGESELLSCHAFT SRG v. SWITZERLAND

    Auszug aus EGMR, 28.06.2018 - 60798/10
    Der Gerichtshof kann dieser Analyse beipflichten, da die Öffentlichkeit grundsätzlich ein Interesse daran hat, über Verfahren in Strafsachen informiert zu werden und sich in dieser Hinsicht informieren zu können, vor allem wenn diese eine besonders schwerwiegende Tat betreffen, die erhebliche Aufmerksamkeit erregt hat (siehe beispielsweise Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG./. Schweiz, Nr. 34124/06, Rdnr. 56, 21.
  • EGMR, 10.05.2011 - 48009/08

    Keine Pflicht zur Vorabbenachrichtigung bei Veröffentlichung privater

    Auszug aus EGMR, 28.06.2018 - 60798/10
    Im Übrigen ist es nicht Aufgabe des Gerichtshofs und auch nicht der innerstaatlichen Gerichte, anstelle der Presse darüber zu urteilen, wie die Berichterstattung in einem gegebenen Fall zu gestalten ist (Jersild./. Dänemark, 23. September 1994, Rdnr. 31, Serie A Bd. 298, und Mosley./. Vereinigtes Königreich, Nr. 48009/08, Rdnr. 113, 10. Mai 2011).
  • EGMR, 23.09.1994 - 15890/89

    JERSILD v. DENMARK

    Auszug aus EGMR, 28.06.2018 - 60798/10
    Im Übrigen ist es nicht Aufgabe des Gerichtshofs und auch nicht der innerstaatlichen Gerichte, anstelle der Presse darüber zu urteilen, wie die Berichterstattung in einem gegebenen Fall zu gestalten ist (Jersild./. Dänemark, 23. September 1994, Rdnr. 31, Serie A Bd. 298, und Mosley./. Vereinigtes Königreich, Nr. 48009/08, Rdnr. 113, 10. Mai 2011).
  • EGMR, 10.03.2009 - 3002/03

    TIMES NEWSPAPERS LTD c. ROYAUME-UNI (N° 1 et N° 2)

  • EGMR, 17.05.2016 - 33677/10

    FÜRST-PFEIFER v. AUSTRIA

  • BVerfG, 06.11.2019 - 1 BvR 16/13

    Kein unbedingter Anspruch auf Löschung unrichtiger Zeitungsartikel aus

  • EGMR, 16.07.2013 - 33846/07

    Sedlmayr-Mörder IV - Löschung aus dem Online-Archiv eines Nachrichtenmagazins

  • BGH, 20.04.2010 - VI ZR 245/08

    Sedlmayr-Mord: Verurteilte legen Verfassungsbeschwerde gegen Namensnennung ein

  • BGH, 01.02.2011 - VI ZR 345/09

    Persönlichkeitsschutz im Internet: Bereithalten von Kurzmeldungen mit Hinweis auf

  • BGH, 22.02.2011 - VI ZR 114/09

    Der Soldatenmord von Lebach

  • BGH, 13.11.2012 - VI ZR 330/11

    ÖSTERREICHISCHER RUNDFUNK v. AUSTRIA

  • EGMR, 07.12.2006 - 35841/02

    Persönlichkeitsschutz im Internet: Bereithalten von Altmeldungen über einen

  • BGH, 22.02.2011 - VI ZR 346/09

    BLADET TROMSØ ET STENSAAS c. NORVEGE

  • EGMR, 20.05.1999 - 21980/93

    COMITE DE REDACTION DE PRAVOYE DELO ET SHTEKEL CONTRE L'UKRAINE

  • EGMR, 07.02.2018 - 33014/05

    Der Betreiber einer Internetsuchmaschine ist bei personenbezogenen Daten, die auf

  • EGMR, 13.11.2019 - 39401/04

    SUNDAY TIMES c. ROYAUME-UNI (N° 1)

  • EGMR, 26.04.1979 - 6538/74

    LILLO-STENBERG AND SÆTHER v. NORWAY

  • EGMR, 16.01.2014 - 13258/09

    FLINKKILÄ AND OTHERS v. FINLAND

  • EGMR, 06.04.2010 - 25576/04

    EGELAND AND HANSEID v. NORWAY

  • EGMR, 16.04.2009 - 34438/04

    FUCHSMANN v. GERMANY

  • EGMR, 19.10.2017 - 71233/13

    Beschwerde Günther Jauchs gegen Deutschland abgewiesen

  • EGMR, 24.05.2016 - 68273/10

    Axel Springer AG in Art. 10 EMRK (Freiheit der Meinungsäußerung) verletzt durch

  • EGMR, 07.02.2012 - 39954/08

    TIMPUL INFO-MAGAZIN AND ANGHEL v. MOLDOVA

  • EGMR, 27.11.2007 - 42864/05

    Namen der Sedlmayr-Mörder bleiben im Netz

  • EGMR, 24.02.2009 - 3584/02

    TARAU c. ROUMANIE

  • BVerfG, 01.03.2000 - 2 BvR 2017/94

    Zur Frage der Zulässigkeit des Einsatzes privater Vertrauensleute im

  • BGH, 09.02.2010 - VI ZR 244/08

    Caroline von Hannover kann keine Untersagung von Bildveröffentlichungen über sie

  • EGMR, 07.02.2012 - 40660/08

    Sedlmayr-Mörder I - Löschung aus dem Online-Archiv einer Rundfunkanstalt

  • BGH, 15.12.2009 - VI ZR 227/08

    Persönlichkeitsrechtsverletzung: Bereithalten von Teasern mit Hinweis auf eine

  • BVerfG, 06.07.2010 - 1 BvR 535/10

    Sedlmayr-Mord - Berichte im Online-Archiv des KStA

  • BVerfG, 05.06.1973 - 1 BvR 536/72

    Persönlichkeitsrechtsverletzung: Zurverfügungstellung eines Artikel über einen

  • BVerfG, 06.11.2019 - 1 BvR 16/13

    Recht auf Vergessen I - Auch bei gleichzeitiger Geltung der Unionsgrundrechte

    So würdigt der Menschenrechtsgerichtshof das Interesse eines Straftäters, nach dem Ablauf einer gewissen Zeit mit früheren Taten in Blick auf seine Reintegration in die Gesellschaft nicht mehr konfrontiert zu werden, ausdrücklich als menschenrechtlichen Belang (vgl. EGMR, M. L. und W. W. v. Deutschland, Urteil vom 28. Juni 2018, Nr. 60798/10 und 65599/10, § 100).

    Anforderungen an den Persönlichkeitsschutz dürften nicht so gestaltet sein, dass sie der Presse berechtigten Grund geben, auf eine individualisierende Berichterstattung ganz zu verzichten (vgl. EGMR, M. L. und W. W. v. Deutschland, Urteil vom 28. Juni 2018, Nr. 60798/10 und 65599/10, §§ 104, 105; zur Bedeutung identifizierender Berichterstattung vgl. auch EGMR, F. v. Deutschland, Urteil vom 19. Oktober 2017, Nr. 71233/13, § 37).

    Für Bildung und Erziehung sowie für die öffentliche Debatte in der Demokratie kommt ihnen eine wichtige Rolle zu (vgl. dazu auch EGMR, M. L. und W. W. v. Deutschland, Urteil vom 28. Juni 2018, Nr. 60798/10 und 65599/10, § 90 unter Hinweis auf EGMR, Times Newspapers Ltd v. das Vereinigte Königreich, Urteil vom 10. März 2009, Nr. 3002/03 und 23676/03, §§ 27 und 45 sowie EGMR, Wegrzynowski und Smolczewski v. Polen, Urteil vom 16. Juli 2013, Nr. 33846/07, § 59).

    Eine solche proaktive Prüfpflicht müsste auf Presseverlage Druck ausüben, entweder von einer identifizierenden Berichterstattung überhaupt abzusehen oder aber auf deren Bereitstellung in Onlinearchiven ganz zu verzichten und damit ihre Informationsaufgabe in wichtiger Hinsicht nicht mehr zu erfüllen (vgl. BGH, Urteil vom 18. Dezember 2018 - VI ZR 439/17 -, juris, Rn. 26 m.w.N.; auch EGMR, M. L. und W. W. v. Deutschland, Urteil vom 28. Juni 2018, Nr. 60798/10 und 65599/10, § 104).

    Die Bedeutung der Vollständigkeit der Archive nicht nur als Grundlage gesellschaftlicher Kommunikation und Selbstverständigung, sondern auch als Grundlage späterer Forschung steht dem Verlangen nach einer späteren endgültig-substantiellen Veränderung solcher Dokumente entgegen (vgl. EGMR, M. L. und W. W. v. Deutschland, Urteil vom 28. Juni 2018, Nr. 60798/10 und 65599/10, § 90 unter Hinweis auf EGMR, Times Newspapers Ltd v. das Vereinigte Königreich, Urteil vom 10. März 2009, Nr. 3002/03 und 23676/03, §§ 27 und 45 sowie EGMR, Wegrzynowski und Smolczewski v. Polen, Urteil vom 16. Juli 2013, Nr. 33846/07, § 59).

    Damit unterscheidet sich der Fall auch von den Fällen, über die - ausgehend von einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs - zunächst die 1. Kammer des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts und dann der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zu entscheiden hatten (EGMR, M. L. und W. W. v. Deutschland, Urteil vom 28. Juni 2018, Nr. 60798/10 und 65599/10).

    Auch hierauf hat der Menschenrechtsgerichtshof ausdrücklich abgestellt (vgl. EGMR, M. L. und W. W. v. Deutschland, Urteil vom 28. Juni 2018, Nr. 60798/10 und 65599/10, §§ 98, 108 f., 113).

    Im Übrigen hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte dabei ausdrücklich auf einen weiten Einschätzungsspielraum der Konventionsstaaten verwiesen (vgl. EGMR, M. L. und W. W. v. Deutschland, Urteil vom 28. Juni 2018, Nr. 60798/10 und 65599/10, § 94) und damit die Versagung von Schutz zwar für menschenrechtskonform gehalten, nicht aber etwa als durch Art. 11 Abs. 1 EMRK geboten beurteilt.

  • BGH, 27.07.2020 - VI ZR 405/18

    Auslistungsbegehren gegen Google

    Diese Grundrechtsabwägung ist auf der Grundlage aller relevanten Umstände des Einzelfalles und unter Berücksichtigung der Schwere des Eingriffs in die Grundrechte der betroffenen Person einerseits, der Grundrechte der Beklagten, der Interessen ihrer Nutzer und der Öffentlichkeit sowie der Grundrechte der Anbieter der in den beanstandeten Ergebnislinks nachgewiesenen Inhalte andererseits umfassend vorzunehmen (vgl. EuGH, Urteile vom 24. September 2019 - Rs. C-136/17, NJW 2019, 3503, 3506 ff. Rn. 59, 68 f., 77; vom 29. Juli 2019 - Rs. C-516/17, AfP 2019, 424, 430 ff. Rn. 57 f., 72, 81; vom 14. Februar 2019 - Rs. C-345/17, NJW 2019, 2451, 2455 Rn. 65 f.; EGMR, NJW 2020, 295, 296 f. Rn. 89 ff., NJW 2017, 2091, 2093 Rn. 56 f.; BVerfG, NJW 2020, 314, 322 Rn. 96 ff., 120 - Recht auf Vergessen II).

    Insoweit stehen allerdings nicht individuelle Rechte der Nutzerinnen und Nutzer aus Art. 11 GRCh auf Informationszugang zu der konkret betroffenen Internetseite in Frage, sondern die Informationsfreiheit als im Wege der Abwägung zu berücksichtigendes Prinzip, dem bei der Einschränkung des Art. 16 GRCh Rechnung zu tragen ist (vgl. EuGH, Urteile vom 24. September 2019 - Rs. C-136/17, NJW 2019, 3503, 3506 ff. Rn. 59, 68 f., 77; vom 29. Juli 2019 - Rs. C-516/17, AfP 2019, 424, 430 ff. Rn. 57 f., 72, 81; EGMR, NJW 2020, 295, 296 f. Rn. 89 ff., NJW 2017, 2091, 2093 Rn. 56; BVerfG, aaO, Rn. 110 mwN).

  • EuGH, 24.09.2019 - C-136/17

    Das Verbot der Verarbeitung bestimmter Kategorien sensibler personenbezogener

    Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat in diesem Zusammenhang anerkannt, dass die Öffentlichkeit nicht nur ein Interesse daran hat, über ein aktuelles Ereignis informiert zu werden, sondern auch, Recherchen zu vergangenen Ereignissen durchführen zu können, wobei der Umfang des öffentlichen Interesses bei Strafverfahren jedoch variabel ist und sich mit der Zeit insbesondere nach Maßgabe der Umstände der Rechtssache ändern kann (EGMR, 28. Juni 2018, M. L. und W.W./Deutschland, CE:ECHR:2018:0628JUD006079810" §§ 89 und 100 bis 102).
  • BGH, 27.07.2020 - VI ZR 476/18

    Auslistungsbegehren gegen Google

    Diese Grundrechtsabwägung ist auf der Grundlage aller relevanten Umstände des Einzelfalles und unter Berücksichtigung der Schwere des Eingriffs in die Grundrechte der betroffenen Person einerseits, der Grundrechte der Beklagten, der Interessen ihrer Nutzer und der Öffentlichkeit sowie der Grundrechte der Anbieter der in den beanstandeten Ergebnislinks nachgewiesenen Inhalte andererseits umfassend vorzunehmen (vgl. EuGH, Urteile vom 24. September 2019 - Rs. C-136/17, NJW 2019, 3503, 3506 ff. Rn. 59, 68 f., 77; vom 29. Juli 2019 - Rs. C-516/17, AfP 2019, 424, 430 ff. Rn. 57 f., 72, 81; vom 14. Februar 2019 - Rs. C- 345/17, NJW 2019, 2451, 2455 Rn. 65 f.; vom 16. Dezember 2008 - Rs. C-73/07, EuZW 2009, 108, 110 Rn. 54; EGMR, NJW 2020, 295, 296 f. Rn. 89 ff., NJW 2017, 2091, 2093 Rn. 56 f.; BVerfG, NJW 2020, 314, 322 f. Rn. 96 ff., 326 Rn. 120 - Recht auf Vergessen II).
  • BGH, 18.12.2018 - VI ZR 439/17

    Anspruch auf Unterlassen der Bereitsstellung einer identifizierende

    Diese Inhalte sind nämlich grundsätzlich jedem interessierten Internetnutzer zugänglich (vgl. Senat, Urteile vom 16. Februar 2016 - VI ZR 367/15, NJW-RR 2017, 31 Rn. 15; vom 13. November 2012 - VI ZR 330/11, AfP 2013, 54 Rn. 8; vom 30. Oktober 2012 - VI ZR 4/12, NJW 2013, 229 Rn. 9; vom 8. Mai 2012 - VI ZR 217/08, NJW 2012, 2197 Rn. 34; vom 1. Februar 2011 - VI ZR 345/09, NJW 2011, 2285 Rn. 11; vom 9. Februar 2010 - VI ZR 243/08, NJW 2010, 2432 Rn. 13; vom 15. Dezember 2009 - VI ZR 227/08, BGHZ 183, 353 Rn. 10; jeweils mwN; siehe weiter EGMR, Urteil vom 28. Juni 2018 - 60798/10 und 65599/10, Tz. 86 ff. [auszugsweise Übersetzung in NLMR 2018, 257]).

    b) Ebenfalls zutreffend hat das Berufungsgericht angenommen, dass über den Unterlassungsantrag des Klägers aufgrund einer Abwägung seines Rechts auf Schutz seiner Persönlichkeit und Achtung seines Privatlebens aus Art. 2 Abs. 1, Art. 1 Abs. 1 GG, Art. 8 Abs. 1 EMRK mit dem in Art. 5 Abs. 1 GG, Art. 10 EMRK verankerten Recht der Beklagten auf Meinungs- und Medienfreiheit zu entscheiden ist (vgl. Senat, Urteile vom 16. Februar 2016 - VI ZR 367/15, NJW-RR 2017, 31 Rn. 18; vom 13. November 2012 - VI ZR 330/11, AfP 2013, 54 Rn. 9; vom 30. Oktober 2012 - VI ZR 4/12, NJW 2013, 229 Rn. 10; vom 8. Mai 2012 - VI ZR 217/08, NJW 2012, 2197 Rn. 35; vom 1. Februar 2011 - VI ZR 345/09, NJW 2011, 2285 Rn. 12; vom 9. Februar 2010 - VI ZR 243/08, NJW 2010, 2432 Rn. 14; vom 15. Dezember 2009 - VI ZR 227/08, BGHZ 183, 353 Rn. 11; jeweils mwN; EGMR, Urteile vom 28. Juni 2018 - 60798/10 und 65599/10, Tz. 89 ff.; vom 7. Februar 2012 - 39954/08, NJW 2012, 1058).

    aa) In der Rechtsprechung sind verschiedene Kriterien entwickelt worden, die Leitlinien für den konkreten Abwägungsvorgang vorgeben (vgl. Senat, Urteile vom 13. November 2012 - VI ZR 330/11, AfP 2013, 54 Rn. 11 ff.; vom 30. Oktober 2012 - VI ZR 4/12, NJW 2013, 229 Rn. 12 ff.; BVerfG, AfP 2009, 365 Rn. 17; AfP 2009, 480 Rn. 61 f.; AfP 2010, 365 Rn. 27 ff.; AfP 2012, 143 Rn. 36, 39; EGMR, Urteil vom 28. Juni 2018 - 60798/10 und 65599/10; jeweils mwN).

    Danach darf die Presse zur Erfüllung ihrer Aufgaben nicht grundsätzlich auf eine anonymisierte Berichterstattung verwiesen werden (vgl. Senat, Urteile vom 13. November 2012 - VI ZR 330/11, AfP 2013, 54 Rn. 11; vom 30. Oktober 2012 - VI ZR 4/12, NJW 2013, 229 Rn. 12; BVerfG, AfP 2009, 46 Rn. 12; AfP 2012, 143 Rn. 39; EGMR, Urteil vom 28. Juni 2018 - 60798/10 und 65599/10, Tz. 105).

    Verfehlungen - auch konkreter Personen - aufzuzeigen, gehört zu den legitimen Aufgaben der Medien (vgl. Senat, Urteile vom 13. November 2012 - VI ZR 330/11, AfP 2013, 54 Rn. 11; vom 30. Oktober 2012 - VI ZR 4/12, NJW 2013, 229 Rn. 12; BVerfG, AfP 2012, 143 Rn. 39; EGMR, Urteil vom 28. Juni 2018 - 60798/10 und 65599/10, Tz. 105).

    Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn die Aussagen geeignet sind, eine erhebliche Breitenwirkung zu entfalten und eine besondere Stigmatisierung des Betroffenen nach sich zu ziehen, so dass sie zum Anknüpfungspunkt für eine soziale Ausgrenzung und Isolierung zu werden drohen (vgl. Senat, Urteile vom 13. November 2012 - VI ZR 330/11, AfP 2013, 54 Rn. 11; vom 30. Oktober 2012 - VI ZR 4/12, NJW 2013, 229 Rn. 12; BVerfGE 97, 391, 404 f.; BVerfG, AfP 2009, 365 Rn. 17; EGMR, Urteil vom 28. Juni 2018 - 60798/10 und 65599/10, Tz. 90 f.).

    Für die Abwägung bedeutsam ist auch, ob die Berichterstattung allein der Befriedigung der Neugier des Publikums dient oder ob sie einen Beitrag zur Meinungsbildung in einer demokratischen Gesellschaft leistet und die Presse mithin ihre Funktion als "Wachhund der Öffentlichkeit" wahrnimmt (vgl. Senat, Urteil vom 30. Oktober 2012 - VI ZR 4/12, NJW 2013, 229 Rn. 13, mwN; BVerfGK 1, 285, 288; BVerfG, AfP 2006, 354, 356; EGMR, Urteile vom 7. Februar 2012 - 39954/08, NJW 2012, 1058 Rn. 79, 90; vom 28. Juni 2018 - 60798/10 und 65599/10, Tz. 111).

    Er ist auch nicht in sonstiger Weise in einen Kontext eingebettet, der ihm den Anschein der Aktualität oder den Charakter einer erneuten Berichterstattung verleihen und die Annahme rechtfertigen würde, die Beklagte habe sich erneut oder zeitlich uneingeschränkt mit dem Kläger in seiner Rolle als Angeklagter befasst (vgl. Senat, Urteile vom 8. Mai 2012 - VI ZR 217/08, NJW 2012, 2197 Rn. 43; vom 1. Februar 2011 - VI ZR 345/09, NJW 2011, 2285 Rn. 20; vom 9. Februar 2010 - VI ZR 243/08, NJW 2010, 2432 Rn. 22; vom 15. Dezember 2009 - VI ZR 227/08, BGHZ 183, 353 Rn. 19; EGMR, Urteil vom 28. Juni 2018 - 60798/10 und 65599/10, Tz. 112 f.).

    Dementsprechend nehmen die Medien ihre Aufgabe, in Ausübung der Meinungsfreiheit die Öffentlichkeit zu informieren und an der demokratischen Willensbildung mitzuwirken, auch dadurch wahr, dass sie nicht mehr aktuelle Veröffentlichungen für interessierte Mediennutzer verfügbar halten (vgl. Senat, Urteile vom 13. November 2012 - VI ZR 330/11, AfP 2013, 54 Rn. 18; vom 8. Mai 2012 - VI ZR 217/08, NJW 2012, 2197 Rn. 44; vom 1. Februar 2011 - VI ZR 345/09, NJW 2011, 2285 Rn. 21; vom 9. Februar 2010 - VI ZR 243/08, NJW 2010, 2432 Rn. 23; vom 15. Dezember 2009 - VI ZR 227/08, BGHZ 183, 353 Rn. 20; jeweils mwN; EGMR, Urteil vom 28. Juni 2018 - 60798/10 und 65599/10, Tz. 91 ff., 98 ff., 101 f., 105).

    Würde das weitere unveränderte Bereithalten als solcher erkennbarer und im Zeitpunkt der erstmaligen Veröffentlichung zulässiger Altmeldungen auf für Altmeldungen vorgesehenen Seiten zum Abruf im Internet nach Ablauf einer gewissen Zeit oder nach Veränderung der zugrunde liegenden Umstände unzulässig und wäre die Presse verpflichtet, archivierte Beiträge auf ihre Rechtmäßigkeit zu kontrollieren, bestünde angesichts des mit einer derartigen Kontrolle verbundenen personellen und zeitlichen Aufwands die Gefahr, dass die Presse entweder ganz von einer der Öffentlichkeit zugänglichen Archivierung absieht oder bereits bei der erstmaligen Veröffentlichung die Umstände ausklammert, die - wie vorliegend der Name des Klägers - das weitere Vorhalten des Beitrags später rechtswidrig werden lassen könnten (vgl. Senat, Urteile vom 8. Mai 2012 - VI ZR 217/08, NJW 2012, 2197 Rn. 45; vom 1. Februar 2011 - VI ZR 345/09, NJW 2011, 2285 Rn. 22; vom 9. Februar 2010 - VI ZR 243/08, NJW 2010, 2432 Rn. 24; vom 15. Dezember 2009 - VI ZR 227/08, BGHZ 183, 353 Rn. 21; jeweils mwN; EGMR, Urteil vom 28. Juni 2018 - 60798/10 und 65599/10, Tz. 103).

    Auch die Verpflichtung, in einem späteren Stadium nach einer Aufforderung oder Klage der betroffenen Person die Rechtmäßigkeit einer Berichterstattung zu prüfen, brächte die Gefahr mit sich, dass die Presse davon Abstand nimmt, Berichterstattungen in ihren Online-Archiven aufzubewahren, oder in ihren Berichten individuelle Elemente weglässt, die geeignet sind, Gegenstand einer solchen Aufforderung oder Klage zu sein (vgl. EGMR, Urteil vom 28. Juni 2018 - 60798/10 und 65599/10, Tz. 104).

  • BGH, 22.09.2020 - VI ZR 476/19

    Klage auf Unterlassung der namentlichen Identifizierung des Klägers in einer

    Steht - wie vorliegend - die ursprüngliche Rechtmäßigkeit der Berichterstattung nicht im Streit, ist insbesondere die Schwere der aus der trotz der verstrichenen Zeit andauernden Verfügbarkeit der Information drohenden Persönlichkeitsrechtsbeeinträchtigung (BVerfG, NJW 2020, 300 Rn. 121, 131; Senatsurteil vom 18. Dezember 2018 - VI ZR 439/17, NJW 2019, 1881 Rn. 16 mwN), die Einbindung zurückliegender Ereignisse in eine Folge weiterer hiermit einen Zusammenhang bildender Vorkommnisse sowie das zwischenzeitliche Verhalten des Betroffenen (BVerfG, NJW 2020, 300 Rn. 107, 109, 122 f.; BVerfG, AfP 2020, 307 Rn. 20; Senatsurteil vom 12. Juni 2018 - VI ZR 284/17, NJW 2018, 3509 Rn. 14 mwN), die fortdauernde oder verblassende konkrete Breitenwirkung der beanstandeten Presseveröffentlichung (BVerfG, NJW 2020, 300 Rn. 114, 124 f., 131; Senatsurteil vom 18. Dezember 2018 - VI ZR 439/17, NJW 2019, 1881 Rn. 24 mwN), die Priorität, mit der die Information im Netz von Suchmaschinen kommuniziert wird (BVerfG, NJW 2020, 300 Rn. 125) sowie das generelle Interesse der Allgemeinheit an einer dauerhaften Verfügbarkeit einmal zulässig veröffentlichter Informationen und das grundrechtlich geschützte Interesse von Inhalteanbietern an einer grundsätzlich unveränderten Archivierung und Zurverfügungstellung ihrer Inhalte (BVerfG, NJW 2020, 300 Rn. 112 f., 121, 130; EGMR, NJW 2020, 295 Rn. 90; Senatsurteil vom 18. Dezember 2018 - VI ZR 439/17, NJW 2019, 1881 Rn. 25 mwN) angemessen zu berücksichtigen (vgl. auch BVerfG, NJW 2020, 1793 Rn. 11).
  • BVerfG, 07.07.2020 - 1 BvR 146/17

    Zulässiges Vorhalten von Verdachtsberichterstattung in Online-Pressearchiven

    Insoweit haben die Gerichte insbesondere die Schwere der aus der trotz der verstrichenen Zeit andauernden Verfügbarkeit der Information drohenden Persönlichkeitsbeeinträchtigung (vgl. BVerfG, Beschluss des Ersten Senats vom 6. November 2019 - 1 BvR 16/13 -, Rn. 121), den Zeitablauf seit dem archivierten Bericht (vgl. BVerfG, Beschluss des Ersten Senats vom 6. November 2019 - 1 BvR 16/13 -, Rn. 101 ff.), das zwischenzeitliche Verhalten des Betroffenen einschließlich möglicher Reaktualisierungen (vgl. BVerfG, Beschluss des Ersten Senats vom 6. November 2019 - 1 BvR 16/13 -, Rn. 107, 122 f.), die fortdauernde oder verblassende konkrete Breitenwirkung der beanstandeten Presseveröffentlichung (vgl. BVerfG, Beschluss des Ersten Senats vom 6. November 2019 - 1 BvR 16/13 -, Rn. 114, 125), die Priorität, mit der die Information bei einer Namenssuche im Internet kommuniziert wird (vgl. BVerfG, Beschluss des Ersten Senats vom 6. November 2019 - 1 BvR 16/13 -, Rn. 125), das generelle Interesse der Allgemeinheit an einer dauerhaften Verfügbarkeit einmal zulässig veröffentlichter Informationen (vgl. BVerfG, Beschluss des Ersten Senats vom 6. November 2019 - 1 BvR 16/13 -, Rn. 112 f., 121, 130) und das grundrechtliche Interesse von Inhalteanbietern an einer grundsätzlich unveränderten Archivierung und Zurverfügungstellung ihrer Inhalte (vgl. BVerfG, Beschluss des Ersten Senats vom 6. November 2019 - 1 BvR 16/13 - , Rn. 112 f., 130; EGMR, M. L. und W. W. v. Deutschland, Urteil vom 28. Juni 2018, Nr. 60798/10 und 65599/10, § 90) angemessen zu berücksichtigen.

    Zur Freiheit der Presse gehört es dabei auch, individualisierend und identifizierend zu berichten (vgl. BVerfG, Beschluss des Ersten Senats vom 6. November 2019 - 1 BvR 16/13 -, Rn. 111; EGMR, M.âEUR¯L. und W.âEUR¯W. v. Deutschland, Urteil vom 28.âEUR¯Juni 2018, Nr.âEUR¯ 60798/10 und 65599/10, §§ 104 f.).

    Insoweit darf sie nicht generell dazu verpflichtet oder mittelbar angehalten werden, im Bereich noch nicht erwiesener Tatsachen nur generische und abstrakte Aussagen zu machen (vgl. EGMR, M.âEUR¯L. und W.âEUR¯W. v. Deutschland, Urteil vom 28.âEUR¯Juni 2018, Nr.âEUR¯ 60798/10 und 65599/10, §§ 104 f.).

  • OLG Karlsruhe, 10.06.2020 - 6 U 129/18

    Artikel in Magazin "M" - Datenschutzgrundverordnung: Anspruch auf Entfernung

    Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat in diesem Zusammenhang anerkannt, dass die Öffentlichkeit nicht nur ein Interesse daran hat, über ein aktuelles Ereignis informiert zu werden, sondern auch, Recherchen zu vergangenen Ereignissen durchführen zu können, wobei der Umfang des öffentlichen Interesses bei Strafverfahren variabel ist und sich mit der Zeit insbesondere nach Maßgabe der Umstände der Rechtssache ändern kann (EuGH, Urteil vom 24.09.2019, C-136/17 - juris Rn. 76; EGMR, Urteil vom 28.06.2018, M. L. und W.W./Deutschland, Rs. 60798/10 und 65599/10; ECLI: CE:ECHR:2018:0628JUD006079810).
  • OLG Hamm, 29.06.2021 - 4 U 189/20

    Ansprüche nach der DSGVO ; Unverzügliche Löschung personenbezogener Daten;

    Diese Grundrechtsabwägung ist auf der Grundlage aller relevanten Umstände des Einzelfalles und unter Berücksichtigung der Schwere des Eingriffs in die Grundrechte der betroffenen Person einerseits, der Grundrechte der Beklagten, der Interessen ihrer Nutzer und der Öffentlichkeit sowie der Grundrechte der Rezensenten andererseits umfassend vorzunehmen (vgl. dazu: EuGH, Urteile vom 24. September 2019 - Rs. C-136/17, NJW 2019, 3503, 3506 ff. Rn. 59, 68 f., 77; vom 29. Juli 2019 - Rs. C-516/17, AfP 2019, 424, 430 ff. Rn. 57 f., 72, 81; vom 14. Februar 2019 - Rs. C-345/17, NJW 2019, 2451, 2455 Rn. 65 f.; EGMR, NJW 2020, 295, 296 f. Rn. 89 ff., NJW 2017, 2091, 2093 Rn. 56 f.; BVerfG, NJW 2020, 314, 322 Rn. 96 ff., 120 - Recht auf Vergessen II; BGH, Urteil vom 27.07.2020 - VI ZR 405/18).

    Insoweit stehen allerdings nicht individuelle Rechte der Nutzerinnen und Nutzer aus Art. 11 GRCh auf Informationszugang zu der konkret betroffenen Internetseite in Frage, sondern die Informationsfreiheit als im Wege der Abwägung zu berücksichtigendes Prinzip, dem bei der Einschränkung des Art. 16 GRCh Rechnung zu tragen ist (vgl. EuGH, Urteile vom 24. September 2019 - Rs. C-136/17, NJW 2019, 3503, 3506 ff. Rn. 59, 68 f., 77; vom 29. Juli 2019 - Rs. C-516/17, AfP 2019, 424, 430 ff. Rn. 57 f., 72, 81; EGMR, NJW 2020, 295, 296 f. Rn. 89 ff., NJW 2017, 2091, 2093 Rn. 56; BVerfG, NJW 2020, 314 - juris Rn. 110; BGH, Urteil vom 27.07.2020 - VI ZR 405/18).

  • EGMR, 22.06.2021 - 57292/16

    Recht auf Vergessen - Anonymität für Verursacher eines tödlichen Unfalls

    LES TEXTES ADOPTÉS AU SEIN DU CONSEIL DE L'EUROPE 40. Les dispositions pertinentes de la Convention pour la protection à l'égard du traitement automatisé des données à caractère personnel, de la Recommandation no R(2000)13 du Comité des Ministres aux États membres sur une politique européenne en matière de communication des archives, de la Recommandation Rec(2003)13 du Comité des Ministres aux États membres sur la diffusion d'informations par les médias en relation avec les procédures pénales et de la Recommandation Rec(2012)3 du Comité des Ministres aux États membres sur la protection des droits de l'homme dans le contexte des moteurs de recherche sont exposées dans l'arrêt M.L. et W.W. c. Allemagne (nos 60798/10 et 65599/10, §§ 52-56, 28 juin 2018).

    L'affaire doit être distinguée de l'affaire M.L. et W.W. c. Allemagne (nos 60798/10 et 65599/10, 28 juin 2018) compte tenu des circonstances propres de l'espèce, en particulier de l'absence de notoriété de G., de l'absence de contact de sa part avec la presse et de l'intérêt moindre des faits relatés dans l'article litigieux.

    Selon la Cour, « l'obligation d'examiner à un stade ultérieur la licéité d'un reportage à la suite d'une demande de la personne concernée, qui implique (...) une mise en balance de tous les intérêts en jeu, comporterait le risque que la presse s'abstienne de conserver des reportages dans ses archives en ligne ou qu'elle omette des éléments individualisés dans des reportages susceptibles de faire l'objet d'une telle demande'(M.L. et W.W. c. Allemagne, nos 60798/10 et 65599/10, § 104, 28 juin 2018).

  • BVerfG, 25.02.2020 - 1 BvR 1282/17

    Keine Verletzung des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch im Internet

  • EGMR, 04.04.2023 - 53568/18

    O.H. ET G.H. c. ALLEMAGNE

  • EGMR, 31.10.2023 - 9602/18

    EGMR gibt Bild nach Debatte um Polizeigewalt recht: Bild.de muss Polizisten nicht

  • EGMR, 20.02.2024 - 16915/21

    DANILE?? c. ROUMANIE

  • EGMR, 04.04.2023 - 7246/20

    Keine Menschenrechtsverletzung: Transpersonen können Mutter- und Vaterschaft

  • EGMR, 19.12.2023 - 14139/21

    NARBUTAS v. LITHUANIA

  • EGMR, 04.07.2023 - 57292/16

    HURBAIN c. BELGIQUE

  • OLG Düsseldorf, 07.11.2019 - 16 U 161/18

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch Presseberichterstattung

  • EuG, 22.11.2023 - T-613/21

    XH/ Kommission

  • OLG Düsseldorf, 19.03.2020 - 20 U 41/19

    Veröffentlichung von Inhalten einer Verfassungsbeschwerde eines Dritten

  • EGMR, 09.03.2023 - 36345/16

    L.B. v. HUNGARY

  • EGMR, 14.01.2021 - 281/15

    SOCIÉTÉ ÉDITRICE DE MEDIAPART ET AUTRES c. FRANCE

  • EGMR, 20.09.2022 - 57195/17

    Keine Verletzung des Rechts auf privates Familienleben: Maddie McCann's Eltern

  • KG, 01.04.2021 - 10 U 1058/20

    Unterlassung von Teilen einer Berichterstattung über den plötzlichen Tod einer

  • OLG Dresden, 29.03.2022 - 4 U 178/22

    Unterlassungsanspruch wegen einer unzulässigen identifizierenden

  • OLG Dresden, 29.03.2022 - 4 U 179/22

    Parallelentscheidung zu OLG Dresden 4 U 178/22 v. 29.03.2022

  • EGMR, 26.04.2022 - 37713/18

    MEDIENGRUPPE ÖSTERREICH GMBH v. AUSTRIA

  • EGMR, 13.12.2022 - 417/15

    RTBF c. BELGIQUE (N° 2)

  • EGMR, 24.05.2022 - 45014/16

    PRETORIAN c. ROUMANIE

  • EGMR, 25.01.2022 - 35364/19

    BONNET c. FRANCE

  • EGMR, 07.12.2021 - 44332/16

    DANES ET AUTRES c. ROUMANIE

  • EGMR, 16.11.2021 - 47695/14

    VACEAN c. ROUMANIE

  • EGMR, 12.01.2021 - 79671/13

    GHEORGHE-FLORIN POPESCU c. ROUMANIE

  • EGMR, 07.06.2022 - 42713/15

    PATRÍCIO MONTEIRO TELO DE ABREU c. PORTUGAL

  • EGMR, 13.12.2022 - 26968/16

    FLORINDO DE ALMEIDA VASCONCELOS GRAMAXO c. PORTUGAL

  • EGMR, 10.09.2020 - 36908/13

    N.S. v. CROATIA

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