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   KG, 17.09.2020 - 8 U 1006/20   

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KG, 17.09.2020 - 8 U 1006/20 (https://dejure.org/2020,31240)
KG, Entscheidung vom 17.09.2020 - 8 U 1006/20 (https://dejure.org/2020,31240)
KG, Entscheidung vom 17. September 2020 - 8 U 1006/20 (https://dejure.org/2020,31240)
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Volltextveröffentlichungen (7)

  • openjur.de
  • Entscheidungsdatenbank Berlin

    § 536 BGB, § 906 BGB
    Geschäftsraummiete: Mietminderung wegen Lärm von benachbarter Baustelle trotz fehlendem nachbarrechtlichen Abwehranspruch des Vermieters

  • iurado.de (Kurzinformation und Volltext)

    Baustellenlärm rechtfertig Mietminderung eines Massagesalons; § 536 BGB

  • degruyter.com(kostenpflichtig, erste Seite frei)
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)

    Sind Baulärm und Erschütterungen doch ein Mietmangel?

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (5)

  • raschlosser.com (Kurzinformation)

    Mietminderung wegen Lärm vom Nachbargrundstück

  • anwaltonline.com(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Kurzinformation)

    Benachbarte Baustelle kann eine Mietminderung rechtfertigen

  • kurzschmuck.de (Kurzinformation)

    Minderung bei der Gewerberaummiete: Gilt auch hier die "Bolzplatzentscheidung"?

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Massagestudio kann die Miete wegen Lärm beim Nachbarn mindern.

  • kostenlose-urteile.de (Kurzmitteilung)

    Lärm und Erschütterungen aufgrund nachbarlicher Baustelle rechtfertigt bei Massagestudio Mietminderung - Bestehen von Abwehr- und Entschädigungsansprüchen des Vermieters gegen Bauherren unerheblich

Besprechungen u.ä.

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Entscheidungsbesprechung)

    Minderung: In der Gewerberaummiete gilt "Bolzplatzentscheidung" nicht! (IMR 2020, 498)

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • MDR 2020, 1502
 
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (32)

  • BGH, 29.04.2020 - VIII ZR 31/18

    Wohnraummietvertrag: Mitminderung bei nach Abschluss des Vertrags erhöhten

    Auszug aus KG, 17.09.2020 - 8 U 1006/20
    Lärm und Erschütterungen von einer benachbarten Baustelle können im Hinblick auf den mietvertraglichen vereinbarten Nutzungszweck einen Mangel der Mietsache begründen, ohne dass es auf Abwehr- oder Entschädigungsansprüche des Vermieters gegen den Bauherren nach § 906 BGB ankommt (Abgrenzung BGH, Urt. v. 29. April 2020 - VIII ZR 31/18, NJW 2020, 2884).(Rn.24) (Rn.27) (Rn.29).

    Zwar können typische Baustellenemissionen nicht schlicht unterstellt werden (BGH, Urteil vom 29.04.2020 - VIII ZR 31/18 - Rn. 62).

    Der BGH hat die diesbezüglichen Anforderungen aus dem Urteil vom 29.04.2015 mit Urteil vom 29.04.2020 - VIII ZR 31/18 - Rn. 57 bekräftigt:.

    [7] Mangels (konkreter) Parteiabreden zur Beschaffenheit der Mietsache beantwortet sich "die Frage, was im Einzelnen zu dem zum vertragsgemäßen Gebrauch geeigneten Zustand der in Rede stehenden Wohnung gehört, den der Vermieter gemäß § 535 Abs. 1 Satz 2 BGB während der Mietzeit zu erhalten hat, nach den gesamten Umständen des Mietverhältnisses und den daraus in - gegebenenfalls ergänzender - Auslegung abzuleitenden Standards, insbesondere nach der Mietsache und deren beabsichtigter Nutzung sowie der Verkehranschauung unter Beachtung des in § 242 normierten Grundsatzes von Treu und Glauben." (BGH, Urteil vom 29.04.2020 a. a. O. Rn. 27 m. w. N.).

    Sie soll bei der Nutzung eines Grundstücks im Verhältnis zu benachbarten Grundstücken auftretende Konflikte in einen vernünftigen Ausgleich bringen und begründet zu diesem Zweck unter bestimmten Voraussetzungen eine Pflicht zur Duldung von Immissionen (BGH, Urteil vom 29.04.2020 - VIII ZR 31/18 - Rn. 68).

    Allerdings wird vom VIII. Zivilsenat "die nachbarrechtliche Ausstrahlungswirkung des § 906 BGB zur Konturierung der im Wege der ergänzenden Vertragsauslegung zu bestimmenden mietvertragliche Rechte und Pflichten der Parteien berücksichtigt" (Urteil vom 29.04.2020 a. a. O. Rn. 70).

    Mit diesen Einwänden setzt sich der VIII. Zivilsenat im Urteil vom 29.04.2020 (a. a. O. Rn. 28 ff.) nicht auseinander.

    Im Urteil vom 29.04.2020 (a. a. O. Rn. 28) hat der VIII. Zivilsenat eine Mietminderung aufgrund nachträglich erhöhter Geräuschimmissionen durch Dritte bei Fehlen anderslautender Beschaffenheitsvereinbarungen jedenfalls dann grundsätzlich ausgeschlossen, "wenn auch der Vermieter sie ohne eigene Abwehr- oder Entschädigungsmöglichkeiten als unwesentlich oder ortsüblich hinnehmen muss (§ 906 BGB)".

  • BGH, 29.04.2015 - VIII ZR 197/14

    Zum Mietmangel wegen Lärmbelästigungen durch einen neuen Bolzplatz

    Auszug aus KG, 17.09.2020 - 8 U 1006/20
    Soweit allerdings Parteiabreden zur Beschaffenheit der Mietsache fehlen, wird der zum vertragsgemäßen Gebrauch geeignete Zustand unter Berücksichtigung des vereinbarten Nutzungszwecks und des Grundsatzes von Treu und Glauben (§ 242 BGB) nach der Verkehrsanschauung bestimmt." (BGH, Urteil vom 29.04.2015 - VIII ZR 197/14 - Rn. 18 m. w. N.).

    [12] Einer ergänzenden Vertragsauslegung, wie sie der VIII. Zivilsenat des BGH in den Urteilen vom 29.04.2015 - VIII ZR 197/14 - Rn. 24 und vom 29.04.2020 - VIII ZR 31/20 - Rn. 28 angestellt hat, bedarf es hier nicht.

    [13] Im Übrigen hält es der erkennende Senat für bedenklich, dass der VIII. Zivilsenat (und ihm folgend das LG München im Urteil vom 14.01.2016 - 31 S 20961/14 - und das LG Berlin im Urteil vom 14.06.2017 - 65 S 90/17) im Rahmen der ergänzenden Vertragsauslegung einen Mangel der Mietsache aufgrund nachträglich erhöhter Geräuschimmissionen durch einen Dritten grundsätzlich verneint, wenn der Vermieter sie gemäß § 906 BGB ohne eigene Abwehr- oder Entschädigungsmöglichkeit als unwesentlich oder ortsüblich hinnehmen muss (anderer Auffassung als der VIII Zivilsenat: BayObLG, Beschluss vom 04.02.1987 - RE-Miet 2/86; OLG Dresden, Urteil vom 14.10.2008 - 5 U 1030/08; OLG Schleswig, Urteil vom 30.03.2011 - 5 U 122/10; OLG Frankfurt a. M., Urteil vom 05.07.2017 - 2 U 152/16; OLG München, Urteil vom 15.03.2018 - 32 U 872/17; LG Berlin, Urteil vom 16.06.2016 - 67 S 76/16; LG Berlin, Urteil vom 07.06.2017 - 18 S 211/16; LG Berlin, Beschluss vom 15.01.2019 - 67 S 309/19; LG Berlin, Urteil vom 21.08.2019 - 64 S 190/18; Günter in: Guhling/Günter, Gewerberaummiete, 2. Auflage, § 536 BGB Rn. 224; Häublein in: Münchener Kommentar zum BGB, 8. Auflage, § 536 Rn. 21; Eisenschmid in: Schmidt-Futterer, Mietrecht, 14. Auflage, § 536 Rn. 136b; Kraemer/Ehlert/Schindler in: Bub/Treier, Handbuch der Geschäfts- und Wohnraummiete, 5. Auflage, Rn. III 3203; Emmerich JuS 2015, 1040, 1041; Emmerich in: Staudinger, BGB, Bearb. 2018, § 536 Rn. 52; Föllmer WuM 2015, 478, 485; Ghassemi-Tabar NJW 2015, 2849; Lehmann-Richter IMR 2015, 310; Selk, NZM 2015, 855, 857 f. Selk, Mietmängel und Mängelrechte, 2018, § 536 Rn. 202; Börstinghaus NZM 2016, 417, 421; Flatow WuM 2016, 459; Gsell NZM 2016, 702, 708; Bieber GE 2018, 1431, 1432).

    [16] Das Urteil des VIII. Zivilsenats vom 29.04.2015 - VIII ZR 197/14 - hat einen zur Mietminderung führenden Mangel letztlich deshalb verneint, weil die Mietvertragsparteien, wenn sie einen späteren Eintritt erhöhter Geräuschimmissionen bedacht hätten, redlicherweise dem Vermieter keine Erhaltung des ursprünglich bestehenden Immissionsstandards auferlegt hätten, die ihm tatsächlich oder jedenfalls wirtschaftlich unmöglich sei (a. a. O. Rn. 42).

    Im Urteil des BGH vom 29.04.2015 (a. a. O. Rn. 42) heißt es:.

  • LG Berlin, 21.08.2019 - 64 S 190/18

    Wohnraummietvertrag: Immissionsniveau als stillschweigende

    Auszug aus KG, 17.09.2020 - 8 U 1006/20
    Dass die meisten Mietobjekte nicht von erheblichen zusätzlichen Immissionen betroffen sein mögen, reicht entgegen den Urteilen des LG Berlin vom 16.06.2016 - 67 S 76/16 - (juris Rn. 10) und vom 21.08.2019 - 64 S 190/18 - (juris Rn. 23) nicht aus, um eine Freiheit von Baulärm als stillschweigend vereinbart anzusehen.

    Dass die nach wissenschaftlichen Grundsätzen aufgestellten Mietspiegel an die Lärmbelastung anknüpfen, rechtfertigt die Annahme, dass die Höhe der vereinbarten Miete regelmäßig davon abhängt, welches Immissionsniveau die Parteien bei Abschluss des Mietvertrages zugrunde legen (ebenso LG Berlin, Urteil vom 21.08.2019 - 64 S 190/18 - juris Rn. 24; s. a. LG Berlin, Urteil vom 07.06.2017 - 18 S 211/16 - juris Rn. 11) Dies gilt auch für Gewerberäume, wenn die Immissionen - wie hier - für die vertraglich vorgesehene Nutzung relevant sind.

    [13] Im Übrigen hält es der erkennende Senat für bedenklich, dass der VIII. Zivilsenat (und ihm folgend das LG München im Urteil vom 14.01.2016 - 31 S 20961/14 - und das LG Berlin im Urteil vom 14.06.2017 - 65 S 90/17) im Rahmen der ergänzenden Vertragsauslegung einen Mangel der Mietsache aufgrund nachträglich erhöhter Geräuschimmissionen durch einen Dritten grundsätzlich verneint, wenn der Vermieter sie gemäß § 906 BGB ohne eigene Abwehr- oder Entschädigungsmöglichkeit als unwesentlich oder ortsüblich hinnehmen muss (anderer Auffassung als der VIII Zivilsenat: BayObLG, Beschluss vom 04.02.1987 - RE-Miet 2/86; OLG Dresden, Urteil vom 14.10.2008 - 5 U 1030/08; OLG Schleswig, Urteil vom 30.03.2011 - 5 U 122/10; OLG Frankfurt a. M., Urteil vom 05.07.2017 - 2 U 152/16; OLG München, Urteil vom 15.03.2018 - 32 U 872/17; LG Berlin, Urteil vom 16.06.2016 - 67 S 76/16; LG Berlin, Urteil vom 07.06.2017 - 18 S 211/16; LG Berlin, Beschluss vom 15.01.2019 - 67 S 309/19; LG Berlin, Urteil vom 21.08.2019 - 64 S 190/18; Günter in: Guhling/Günter, Gewerberaummiete, 2. Auflage, § 536 BGB Rn. 224; Häublein in: Münchener Kommentar zum BGB, 8. Auflage, § 536 Rn. 21; Eisenschmid in: Schmidt-Futterer, Mietrecht, 14. Auflage, § 536 Rn. 136b; Kraemer/Ehlert/Schindler in: Bub/Treier, Handbuch der Geschäfts- und Wohnraummiete, 5. Auflage, Rn. III 3203; Emmerich JuS 2015, 1040, 1041; Emmerich in: Staudinger, BGB, Bearb. 2018, § 536 Rn. 52; Föllmer WuM 2015, 478, 485; Ghassemi-Tabar NJW 2015, 2849; Lehmann-Richter IMR 2015, 310; Selk, NZM 2015, 855, 857 f. Selk, Mietmängel und Mängelrechte, 2018, § 536 Rn. 202; Börstinghaus NZM 2016, 417, 421; Flatow WuM 2016, 459; Gsell NZM 2016, 702, 708; Bieber GE 2018, 1431, 1432).

    Eine Machtlosigkeit des Vermieters gegenüber solchen Störungen schließt aber nicht aus, dass die Mietvertragsparteien die Höhe der Miete anhand der auf die Mieträume einwirkenden Umweltbedingungen aushandeln und vereinbaren (LG Berlin, Urteil vom 21.08.2019 - 64 S 190/18 - zitiert nach juris Rn. 27).

  • BGH, 23.04.2008 - XII ZR 62/06

    Formularmäßige Vereinbarung des Ausschlusses einer Mietminderung für vom

    Auszug aus KG, 17.09.2020 - 8 U 1006/20
    Gleiches gilt nach der Rechtsprechung des XII. und des X. Zivilsenats des BGH für Gewerberäume (vgl. Urteil vom 23.04.2008 - XII ZR 62/06) und Ferienunterkünfte (vgl. Urteil vom 19.07.2016 - X ZR 123/15).

    Eine Mietminderung setzt kein Verschulden auf Seiten des Vermieters voraus, sondern der Mieter kann selbst dann mindern, wenn der Vermieter nicht über die Möglichkeit zur Beseitigung des Mangels verfügt (BGH, Urteil vom 23.04.2008 - XII ZR 62/06 - Rn. 20 m. w. N.).

    [15] Der erkennende Senat sieht sich mit seinen Bedenken dagegen, ein Minderungsrecht des Mieters von einem Abwehr- oder Entschädigungsanspruch des Vermieters gegen den Nachbarn nach § 906 BGB abhängig zu machen, im Einklang mit dem Urteil des BGH vom 23.04.2008 - XII ZR 62/06 -, in dem der XII. Zivilsenat ausgeführt hat (Rn. 20, 22):.

  • LG Berlin, 16.06.2016 - 67 S 76/16

    Baulärm kann zur Mietminderung berechtigen

    Auszug aus KG, 17.09.2020 - 8 U 1006/20
    Dass die meisten Mietobjekte nicht von erheblichen zusätzlichen Immissionen betroffen sein mögen, reicht entgegen den Urteilen des LG Berlin vom 16.06.2016 - 67 S 76/16 - (juris Rn. 10) und vom 21.08.2019 - 64 S 190/18 - (juris Rn. 23) nicht aus, um eine Freiheit von Baulärm als stillschweigend vereinbart anzusehen.

    [13] Im Übrigen hält es der erkennende Senat für bedenklich, dass der VIII. Zivilsenat (und ihm folgend das LG München im Urteil vom 14.01.2016 - 31 S 20961/14 - und das LG Berlin im Urteil vom 14.06.2017 - 65 S 90/17) im Rahmen der ergänzenden Vertragsauslegung einen Mangel der Mietsache aufgrund nachträglich erhöhter Geräuschimmissionen durch einen Dritten grundsätzlich verneint, wenn der Vermieter sie gemäß § 906 BGB ohne eigene Abwehr- oder Entschädigungsmöglichkeit als unwesentlich oder ortsüblich hinnehmen muss (anderer Auffassung als der VIII Zivilsenat: BayObLG, Beschluss vom 04.02.1987 - RE-Miet 2/86; OLG Dresden, Urteil vom 14.10.2008 - 5 U 1030/08; OLG Schleswig, Urteil vom 30.03.2011 - 5 U 122/10; OLG Frankfurt a. M., Urteil vom 05.07.2017 - 2 U 152/16; OLG München, Urteil vom 15.03.2018 - 32 U 872/17; LG Berlin, Urteil vom 16.06.2016 - 67 S 76/16; LG Berlin, Urteil vom 07.06.2017 - 18 S 211/16; LG Berlin, Beschluss vom 15.01.2019 - 67 S 309/19; LG Berlin, Urteil vom 21.08.2019 - 64 S 190/18; Günter in: Guhling/Günter, Gewerberaummiete, 2. Auflage, § 536 BGB Rn. 224; Häublein in: Münchener Kommentar zum BGB, 8. Auflage, § 536 Rn. 21; Eisenschmid in: Schmidt-Futterer, Mietrecht, 14. Auflage, § 536 Rn. 136b; Kraemer/Ehlert/Schindler in: Bub/Treier, Handbuch der Geschäfts- und Wohnraummiete, 5. Auflage, Rn. III 3203; Emmerich JuS 2015, 1040, 1041; Emmerich in: Staudinger, BGB, Bearb. 2018, § 536 Rn. 52; Föllmer WuM 2015, 478, 485; Ghassemi-Tabar NJW 2015, 2849; Lehmann-Richter IMR 2015, 310; Selk, NZM 2015, 855, 857 f. Selk, Mietmängel und Mängelrechte, 2018, § 536 Rn. 202; Börstinghaus NZM 2016, 417, 421; Flatow WuM 2016, 459; Gsell NZM 2016, 702, 708; Bieber GE 2018, 1431, 1432).

    Das Landgericht Berlin hat mit Urteil vom 16.6.2016 - 67 S 76/16 - (zitiert nach juris Rn. 12) zutreffend darauf hingewiesen, dass der Vermieter eben wegen dieser Unmöglichkeit vor einem Mängelbeseitigungsbegehren des Mieters und damit auch vor der erfolgreichen Erhebung eines Leistungsverweigerungsrechtes geschützt ist.

  • LG Berlin, 07.06.2017 - 18 S 211/16

    Minderung: Trotz der "Bolzplatzentscheidung" bei Störung durch Nachbarn möglich!

    Auszug aus KG, 17.09.2020 - 8 U 1006/20
    Dass die nach wissenschaftlichen Grundsätzen aufgestellten Mietspiegel an die Lärmbelastung anknüpfen, rechtfertigt die Annahme, dass die Höhe der vereinbarten Miete regelmäßig davon abhängt, welches Immissionsniveau die Parteien bei Abschluss des Mietvertrages zugrunde legen (ebenso LG Berlin, Urteil vom 21.08.2019 - 64 S 190/18 - juris Rn. 24; s. a. LG Berlin, Urteil vom 07.06.2017 - 18 S 211/16 - juris Rn. 11) Dies gilt auch für Gewerberäume, wenn die Immissionen - wie hier - für die vertraglich vorgesehene Nutzung relevant sind.

    [13] Im Übrigen hält es der erkennende Senat für bedenklich, dass der VIII. Zivilsenat (und ihm folgend das LG München im Urteil vom 14.01.2016 - 31 S 20961/14 - und das LG Berlin im Urteil vom 14.06.2017 - 65 S 90/17) im Rahmen der ergänzenden Vertragsauslegung einen Mangel der Mietsache aufgrund nachträglich erhöhter Geräuschimmissionen durch einen Dritten grundsätzlich verneint, wenn der Vermieter sie gemäß § 906 BGB ohne eigene Abwehr- oder Entschädigungsmöglichkeit als unwesentlich oder ortsüblich hinnehmen muss (anderer Auffassung als der VIII Zivilsenat: BayObLG, Beschluss vom 04.02.1987 - RE-Miet 2/86; OLG Dresden, Urteil vom 14.10.2008 - 5 U 1030/08; OLG Schleswig, Urteil vom 30.03.2011 - 5 U 122/10; OLG Frankfurt a. M., Urteil vom 05.07.2017 - 2 U 152/16; OLG München, Urteil vom 15.03.2018 - 32 U 872/17; LG Berlin, Urteil vom 16.06.2016 - 67 S 76/16; LG Berlin, Urteil vom 07.06.2017 - 18 S 211/16; LG Berlin, Beschluss vom 15.01.2019 - 67 S 309/19; LG Berlin, Urteil vom 21.08.2019 - 64 S 190/18; Günter in: Guhling/Günter, Gewerberaummiete, 2. Auflage, § 536 BGB Rn. 224; Häublein in: Münchener Kommentar zum BGB, 8. Auflage, § 536 Rn. 21; Eisenschmid in: Schmidt-Futterer, Mietrecht, 14. Auflage, § 536 Rn. 136b; Kraemer/Ehlert/Schindler in: Bub/Treier, Handbuch der Geschäfts- und Wohnraummiete, 5. Auflage, Rn. III 3203; Emmerich JuS 2015, 1040, 1041; Emmerich in: Staudinger, BGB, Bearb. 2018, § 536 Rn. 52; Föllmer WuM 2015, 478, 485; Ghassemi-Tabar NJW 2015, 2849; Lehmann-Richter IMR 2015, 310; Selk, NZM 2015, 855, 857 f. Selk, Mietmängel und Mängelrechte, 2018, § 536 Rn. 202; Börstinghaus NZM 2016, 417, 421; Flatow WuM 2016, 459; Gsell NZM 2016, 702, 708; Bieber GE 2018, 1431, 1432).

  • LG Berlin, 09.01.2020 - 67 S 230/19

    Mietminderung wegen Bauimmissionen vom Nachbargrundstück

    Auszug aus KG, 17.09.2020 - 8 U 1006/20
    Vielmehr spricht der Äquivalenzgedanke dafür, dass die Vertragsparteien, wenn sie eine schwerwiegende Zunahme der Immissionen vorhergesehen hätten, für den betreffenden Zeitraum eine Minderung der Miete geregelt hätten (vgl. LG Berlin, Urteil vom 09.01.2020 - 67 S 230/19 - zitiert nach juris Rn. 7).

    [27] Für den Zeitraum nach der letzten mündlichen Verhandlung kann eine Minderung nicht festgestellt werden, weil die weitere Dauer und Intensität der Beeinträchtigungen ungewiss ist (ebenso LG Berlin, Urteil vom 09.01.2020 - 67 S 230/19 - juris Rn. 14 f.).

  • BGH, 21.02.2017 - VIII ZR 1/16

    Wohnraumiete: Anforderungen an die Darlegung eines zur Mietminderung

    Auszug aus KG, 17.09.2020 - 8 U 1006/20
    [8] Erhebliche Nutzungsbeeinträchtigungen durch Lärm können nach der Rechtsprechung des VIII. Zivilsenats des BGH ohne weiteres einen Mangel einer gemieteten Wohnung darstellen (vgl. Urteil vom 16.07.2003 - VIII ZR 274/02; Urteil vom 06.10.2004 - VIII ZR 355/03; Urteil vom 17.06.2009 - VIII ZR 131/08; Urteil vom 23.09.2009 - VIII ZR 399/08; Urteil vom 17.02.2010 - VIII ZR 104/09; Urteil vom 29.02.2012 - VIII ZR 155/11; Urteil vom 20.06.2012 - VIII ZR 268/11; Urteil vom 05.06.2013 - VIII ZR 287/12; Urteil vom 21.02.2017 - VIII ZR 1/16; Urteil vom 22.08.2017 - VIII ZR 226/16).

    Lärmprotokolle und Vortrag zu konkreten Lärmquellen sind nicht erforderlich (BGH, Beschluss vom 21.02.2017 - VIII ZR 1/16 - Rn. 11 f.).

  • BGH, 17.02.2010 - VIII ZR 104/09

    Anspruch des Mieters auf Mangelbeseitigung während der Mietzeit unverjährbar

    Auszug aus KG, 17.09.2020 - 8 U 1006/20
    [8] Erhebliche Nutzungsbeeinträchtigungen durch Lärm können nach der Rechtsprechung des VIII. Zivilsenats des BGH ohne weiteres einen Mangel einer gemieteten Wohnung darstellen (vgl. Urteil vom 16.07.2003 - VIII ZR 274/02; Urteil vom 06.10.2004 - VIII ZR 355/03; Urteil vom 17.06.2009 - VIII ZR 131/08; Urteil vom 23.09.2009 - VIII ZR 399/08; Urteil vom 17.02.2010 - VIII ZR 104/09; Urteil vom 29.02.2012 - VIII ZR 155/11; Urteil vom 20.06.2012 - VIII ZR 268/11; Urteil vom 05.06.2013 - VIII ZR 287/12; Urteil vom 21.02.2017 - VIII ZR 1/16; Urteil vom 22.08.2017 - VIII ZR 226/16).
  • BGH, 19.07.2016 - X ZR 123/15

    Reisevertrag: Entbehrlichkeit der Anzeige eines Reisemangels bei Kenntnis des

    Auszug aus KG, 17.09.2020 - 8 U 1006/20
    Gleiches gilt nach der Rechtsprechung des XII. und des X. Zivilsenats des BGH für Gewerberäume (vgl. Urteil vom 23.04.2008 - XII ZR 62/06) und Ferienunterkünfte (vgl. Urteil vom 19.07.2016 - X ZR 123/15).
  • BGH, 05.06.2013 - VIII ZR 287/12

    Tritt- und Luftschallschutz bei Estricharbeiten des Vermieters

  • OLG Dresden, 14.10.2008 - 5 U 1030/08

    Grand Café am Dresdner Altmarkt: OLG bestätigt Räumungsurteil

  • BGH, 24.10.2007 - XII ZR 24/06

    Kündigung eines Gewerberaummietvertrages wegen Unzulässigkeit der Nutzung

  • KG, 08.01.2001 - 8 U 5875/98

    Minderung des Mietzinses bei gewerblich vermietetes Gebäude wegen umfangreicher

  • BGH, 29.02.2012 - VIII ZR 155/11

    Zu den Anforderungen an die Darlegung eines Mangels einer Mietwohnung

  • BGH, 21.09.1994 - XII ZR 77/93

    Verzinsung einer Mietkaution

  • BGH, 06.10.2004 - VIII ZR 355/03

    Trittschallschutz in Altbau-Mietwohnung

  • OLG Frankfurt, 05.07.2017 - 2 U 152/16

    Sperrung einer Landstraße als Mangel der vermieteten Gaststätte

  • BGH, 17.06.2009 - VIII ZR 131/08

    Ungenügender Trittschallschutz in einer Wohnung als Mietmangel; Vorliegen eines

  • BGH, 20.06.2012 - VIII ZR 268/11

    Abhilfe nach Anhörungsrüge im Berufungsverfahren eines Mietrechtsstreits: Umfang

  • OLG Schleswig, 30.03.2011 - 5 U 122/10

    Baulärm auf Nachbarstück gehört nicht zum Vertragsinhalt !

  • LG München I, 15.11.2018 - 31 S 2182/18

    Mietminderung durch Mieter aufgrund benachbarter Großbaustelle

  • BayObLG, 04.02.1987 - REMiet 2/86

    Mietzinsminderung bei Baulärm auf Nachbargrundstück

  • BGH, 21.10.1983 - V ZR 166/82

    Fernsehempfangsstörung durch Hochhaus - §§ 1004, 906 BGB, negative Einwirkungen

  • LG Berlin, 14.06.2017 - 65 S 90/17

    Und wieder Baulärm: Minderung nicht gerechtfertigt und Kündigung droht!

  • BGH, 19.12.2012 - VIII ZR 152/12

    Verkehrslärm und Mietminderung

  • BGH, 22.06.1988 - VIII ZR 232/87

    Formularmäßige Vereinbarung der Beibringung behördlicher Erlaubnisse durch den

  • BGH, 16.07.2003 - VIII ZR 274/02

    Verlust des Rechtes zur Minderung der Wohnungsmiete nach neuem Mietrecht

  • OLG München, 15.03.2018 - 32 U 872/17

    Beeinträchtigung des Mietgebrauchs eines Ladenlokals durch Baulärm und

  • BGH, 22.08.2017 - VIII ZR 226/16

    Wohnraummiete: Rücksichtnahmepflicht bei Kinderlärm aus der Nachbarwohnung;

  • LG Berlin, 18.10.2013 - 63 S 446/12

    Vermieterin in den Calvinstraßen-Prozessen auch in der Berufung mit

  • BGH, 08.05.2018 - XI ZR 538/17

    Statthaftigkeit der Aufrechnung als neues Angriffs- oder Verteidigungsmittel in

  • LG Berlin, 05.12.2023 - 67 S 178/23

    Mietminderung während Abriss- und Neubauarbeiten am Nachbargebäude

    Die durch die Abriss-/Kernsanierung im Rahmen des Neubaus eines Vorderhauses mit Tiefgarage (24 Pkw-Stellplätze) vom Nachbargrundstück auf die Mietsache einwirkenden und in ihrer Gesamtbelastung erheblichen Bauimmissionen führen zu einem Mietmangel i.S.d. § 536 Abs. 1 BGB, bereits begründet durch die deutliche Minderung der Tauglichkeit der (Wohnraum-) Mietsache zu der auch ohne ausdrückliche vertragliche Abrede anzunehmenden Vereinbarung der Ermöglichung eines zeitgemäßen nicht gesundheitsschädlichen Wohnens als unwandelbar festgelegtes Vertragssoll, dessen Erfüllung die Vermieterin als Hauptleistungspflicht als Äquivalent zu der für diesen Zustand vereinbarten Miete schon bei Auslegung des Vertrages gemäß § 157 BGB nach Treu und Glauben mit Rücksicht auf die Verkehrssitte schuldet, ohne dass es mangels planwidriger Unvollständigkeit des Vertrages einer ergänzenden Vertragsauslegung bedarf (vgl. Kammergericht, Urt. v. 17. September 2020 - 8 U 1006/20, ZMR 2021, 218, juris Tz. 28; Kammer, Urt. v. 16. Juni 2016 - 67 S 76/16, WuM 2016, 486, juris Tz. 4; Gsell, WuM 2022, 249, 256).

    Die vom Amtsgericht vorgenommene Beurteilung, auf die wegen der Einzelheiten verwiesen wird, steht im Einklang mit der ständigen Rechtsprechung der Kammer (vgl. zuletzt Urt. v. 9. Januar 2020 - 67 S 230/19, ZMR 2020, 405, juris Tz. 5) sowie des XII. Zivilsenates des BGH zu auf die Mietsache einwirkende durch nach Vertragsschluss zu verzeichnende nicht von dem Vermieter verursachte Immissionen aufgrund umfangreicher Bauarbeiten (vgl. BGH, Beschl. v. 24. Juni 2015 - XII ZR 78/14, GE 2015, 1395, juris Tz. 14, Urt. v. 23. April 2008 - XII ZR 62/06, NJW 2008, 2497, juris Tz. 20; dazu Guhling, in: Guhling/Günter, Gewerberaummiete, 3. Auflage 2024, § 536 BGB, Rz. 224) und des Kammergerichts, Urt. v. 17. September 2020 - 8 U 1006/20, ZMR 2021, 218, juris Tz. 13ff. m.w.N.).

  • AG Berlin-Schöneberg, 08.02.2022 - 17 C 96/21

    Anspruch auf Mietminderung wegen Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen

    Ein derartiger Mangel ist dann gegeben, wenn der tatsächliche Zustand der Mietsache vom vertraglich vorausgesetzten Zustand abweicht (vgl. u.a. KG Berlin, Urteil vom 17.09.2020 - 8 U 1006/20 -, Rn. 18, juris; BGH, Urteil vom 29.04.2015 - VIII ZR 197/14 - Rn. 18 m. w. N., juris).
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