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   LG Bochum, 04.12.2001 - 9 S 196/01   

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LG Bochum, 04.12.2001 - 9 S 196/01 (https://dejure.org/2001,23110)
LG Bochum, Entscheidung vom 04.12.2001 - 9 S 196/01 (https://dejure.org/2001,23110)
LG Bochum, Entscheidung vom 04. Dezember 2001 - 9 S 196/01 (https://dejure.org/2001,23110)
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Volltextveröffentlichung

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • NJW-RR 2002, 1713
 
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Wird zitiert von ... (6)

  • BGH, 15.03.2018 - III ZR 126/17

    Einordnung eines Fernüberwachungsvertrags als Dienstvertrag; Unwirksamkeit einer

    Dieser mietvertragliche Aspekt tritt jedoch hinter das dienstvertragliche Element der eigentlichen Überwachung der Geschäftsräume des Kunden zurück; die Überwachungstätigkeit bildet nach dem Zweck des Vertrags und dem Inbegriff des darin festgelegten Leistungsbilds den Schwerpunkt der Verträge mit der Folge, dass diese nicht dem Mietvertragsrecht, sondern insgesamt dem Dienstvertragsrecht zu unterstellen sind (so auch OLG München, NJOZ 2015, 886, 888 Rn. 53, 57 für einen Fall, in dem die Fernüberwachungsgeräte mit Ablauf der Vertragslaufzeit in das Eigentum des Kunden fielen; OLG Stuttgart, NZM 2017, 598, 599 Rn. 19 ff; LG Freiburg, Urteil vom 10. Juni 2016 - 1 O 396/15, BeckRS 2016, 109967; LG Mannheim, MMR 2017, 274, 275 Rn. 29; BeckOGK/Weiler, BGB, § 309 Nr. 9 Rn. 38 [Stand: 1. Oktober 2017]; wohl auch LG Bochum, NJW-RR 2002, 1713, 1714; aA OLG Koblenz, Beschluss vom 14. September 2016 - 2 U 223/16, BeckRS 2016, 123654 Rn. 11 f; LG Karlsruhe, Urteile vom 6. August 2015 - 20 S 59/13, BeckRS 2015, 121380 Rn. 19 und vom 16. Oktober 2015 - 8 O 100/15, juris Rn. 25, 29; LG Waldshut-Tiengen, Urteil vom 29. Januar 2016 - 2 O 217/15, BeckRS 2016, 123656 Rn. 16; LG Mannheim, Urteil vom 3. November 2016 - 9 O 23/16, juris Rn. 28 ff).

    b) Die Laufzeitregelung von 72 Monaten benachteiligt den Beklagten als Vertragspartner der Klägerin unangemessen im Sinne von § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB (so für ähnliche Verträge auch OLG München, NJOZ 2015, 886, 887 f Rn. 43 ff [54 Monate Laufzeit]; OLG Stuttgart, NZM 2017, 598, 600 f Rn. 28 ff [72 Monate Laufzeit]; LG Bochum, NJW-RR 2002, 1713, 1714 f [48 Monate Laufzeit]; LG Freiburg, Urteil vom 10. Juni 2016 - 1 O 396/15, BeckRS 2016, 109967 [72 Monate Laufzeit]; LG Mannheim, MMR 2017, 274, 275 f Rn 27 ff [72 Monate Laufzeit]).

  • AG Brandenburg, 23.06.2003 - 32 C 139/02

    Streit um die Wirksamkeit der Kündigung eines sog. Fernüberwachungsvertrages und

    Bei einem "Fernüberwachungsvertrag" liegt die typische Hauptleistung aber regelmäßig in einer Dienstleistung (LG Bochum NJW-RR 2002, 1713 ff.; BGH NJW-RR 2000, 648 ff.; AG Helmstedt NJW-RR 1986, 274; AG Gießen NJW-RR 1996, 49; AG Mainz NZM 1998, 372 = NJW-RR 1998, 732).

    Für eine Einordnung eines Vertragsverhältnisses unter einen bestimmten Vertragstyp ist insofern nämlich nicht die von den Parteien gebrauchte Bezeichnung, sondern der Vertragsinhalt entscheidend BGHZ 75, 301; BGHZ 101, 350 f.; BGHZ NJW-RR 2000, 648 f.; RGZ 130, 275; LG Saarbrücken NJW-RR 2002, 1715 f.; LG Bochum NJW-RR 2002, 1713 ff.; LG Offenburg NJW-RR 1999, 495; AG Gießen NJW-RR 1996, 49; AG Mainz NZM 1998, 372 = NJW-RR 1998, 732; AG Helmstedtt NJW-RR 1986, 274; BGH NJW 1999, 1031f.).

    Aus dem Inhalt des hier vorliegenden "Bewachungsvertrages" über die Fernüberwachung des Büros der Beklagten ergibt sich, dass insoweit ein Dienstvertrag mit gewissen weiteren schuldrechtlichen Elementen vorliegt, da die Klägerin den Beklagten zwar den vereinbarten Systemumfang gegen Entgelt zur Verfügung stellte und die Anlage auch wartete, jedoch hauptsächlich die Leistung der Klägerin darin bestand, rund um die Uhr die Überwachung des Büros der Beklagten zu übernehmen (LG Bochum NJW-RR 2002, 1713 ff.; BGH NJW-RR 2000, 1648 f.; AG Mainz NJW-RR 1998, 732 = NZM 1998, 372).

    Sind aber dem äußeren Erscheinungsbild nach hauptsächlich Bewachungs-Serviceleistungen zu erbringen, so handelt es sich der Sache nach um einen Dienstvertrag (BGH NJW-RR 1997, 942; BGH NJW-RR 2000, 648 f.; LG Bochum NJW-RR 2002, 1713 ff.).

    Dieses dienstvertragliche Element steht bei der Betrachtung der gesamten vertraglichen Beziehungen zwischen den Parteien dementsprechend eindeutig im Vordergrund (BGH NJW 1999, 1031 f.; BGH NJW-RR 2000, 648 f.; LG Bochum NJW-RR 2002, 1713 ff.; AG Gießen NJW-RR 1996, 49 f.).

    Darüberhinaus kann diese Frage hier auch dahingestellt bleiben, da eine vorformulierte Vertragslaufzeit von 48 Monaten für eine Fernüberwachung eines Büros die Beklagten auch dann unangemessen benachteiligt hätte, wenn sie die Kaufmannseigenschaft besessen hätten, da insofern diese Klausel auch gem. § 9 Abs. 1 AGB-Gesetz a. F. unwirksam ist (LG Bochum NJW-RR 2002, 1713 ff.).

    Insoweit ergibt sich hier dementsprechend bei derartigen Fernüberwachungsverträgen und den insofern hierfür notwendigen technischen Anlagen nichts bezüglich einer Indizwirkung dafür, dass es sich hierbei um einen Mietvertrag handeln würde und dementsprechend § 11 Nr. 12 a AGBGesetz a. F. nicht anwendbar sei, da hier die typische Hauptleistung der Klägerin gerade in einer Dienstleistung, das heißt in der Bewachung und nicht in der Vermietung der technischen Anlagen hierfür liegt (LG Bochum NJW-RR 2002, 1713 ff.).

    Zu berücksichtigen ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Beklagten kein Eigentum an den Überwachungsgeräten erworben haben, da diese ebenso unstreitig im Eigentum der Klägerin verblieben, so dass diese den Beklagten lediglich im Rahmen des BewachungsDienstvertrages leihweise zur Verfügung gestellt wurden (LG Bochum NJW-RR 2002, 1713 ff.).

    Eine geltungserhaltende Reduktion, auf die in § 11 Nr. 12a AGB-Gesetz a. F. gerade noch zulässige Höchstfrist von zwei Jahren, ist dementsprechend nicht möglich, da eine unangemesse Laufzeitregelung nicht mit einer kürzeren, gerade noch angemessenen Laufzeit aufrechterhalten werden kann (BGH NJW 2000, 1110 ff.; BGH NJW 1982, 2309 f.; OLG Hamm NJW 1982, 283 f.; OLG Düsseldorf BB 1980, 388; OLG Hamm NJW 1981, 1049 f.; OLG Karlsruhe NJW 1981, 405 ff.; OLG Stuttgart BB 1979, 1468; LG Bochum NJW-RR 2002, 1713 ff.).

  • LG Mannheim, 18.10.2016 - 1 O 31/16

    Fernüberwachungsvertrag: Überwiegen dienstvertraglicher Elemente; Wirksamkeit

    Damit stehen jedenfalls die dienstvertraglichen Elemente des Vertrages im Vordergrund und nicht die zeitweise Überlassung der Geräte (vgl. auch LG Bochum, Urteil vom 04. Dezember 2001 - 9 S 196/01 -, NJW-RR 2002, 1713, 1714).

    Eine Beweiserhebung über den Wert der Geräte ist nicht veranlasst, selbst wenn anzunehmen wäre, dass angesichts von Gesamtkosten über die 72-monatige Vertragslaufzeit von 5.747,70 Euro (77,35 Euro monatlich zzgl. 178, 50 Euro Einrichtungsgebühr) der Wert der verbauten Geräte mehr als die Hälfte der Vertragssumme über die gesamten Laufzeit entspricht (vgl. zu den Anschaffungskosten der Überwachungsgeräte auch LG Bochum, Urteil vom 04. Dezember 2001 - 9 S 196/01 -, NJW-RR 2002, 1713, 1714).

    Die Frage der Kündigungsmöglichkeit regelt sich daher nach § 621 BGB, weil auf den zwischen den Parteien abgeschlossenen streitgegenständlichen Vertrag Dienstvertragsrecht anzuwenden ist (vgl. OLG München, Urteil vom 11. Februar 2015 - 7 U 3170/14 -, Rn. 65, juris; AG Brandenburg, Urteil vom 23. Juni 2003 - 32 C 139/02 -, Rn. 19, juris; LG Bochum, Urteil vom 04. Dezember 2001 - 9 S 196/01 -, NJW-RR 2002, 1713, 1714).

  • OLG Karlsruhe, 24.03.2017 - 4 U 88/16

    Fernüberwachungsvertrag: Anwendbarkeit von Dienstvertragsrecht; Wirksamkeit einer

    a) Auf den streitgegenständlichen Vertrag ist - jedenfalls soweit es um die Frage der Kündigungsrechte geht - Dienstvertragsrecht anzuwenden, denn die dienstvertraglichen Elemente des Vertrages überwiegen ganz entscheidend (so auch OLG München, Urt. v. 11.02.2015 - 7 U 3170/14 -, NJOZ 2015, 886; LG Bochum, Urt. v. 04.12.2001 - 9 S 196/01 -, NJW-RR 2002, 1713; LG Freiburg (Breisgau), Urt. v. 10.06.2016 - 1 O 396/15 -, juris; LG Mannheim, Urt. v. 18.10.2016 - 1 O 31/16 -, juris; a.A. OLG Koblenz, Beschl. v. 14.09.2016 - 2 U 223/16 -, juris; LG Karlsruhe, Urt. v. 06.08.2015 - 20 S 59/13 -, juris; LG Mannheim, Urt. v. 03.11.2016 - 9 O 23/16 -, juris).

    Die danach vorzunehmenden Gesamtabwägung der Interessen führt dazu, der umstrittenen Klausel hier die Wirksamkeit zu versagen, denn sie stellt bei umfassender Abwägung der schützenswerten Interessen beider Parteien eine unangemessene Benachteiligung des Beklagten dar (vgl. OLG München, Urt. v. 11.02.2015 a.a.O.; LG Bochum, Urt. v. 04.12.2001 a.a.O.; LG Mannheim, Urt. v. 18.10.2016 a.a.O.; LG Freiburg (Breisgau), Urt. v. 10.06.2016 a.a.O.).

  • OLG Stuttgart, 07.12.2016 - 3 U 105/16

    Formularvertrag zur Fernüberwachung von Geschäftsräumlichkeiten durch

    bb) Im vorliegenden Fall gibt die als Dienstleistung zu bewertende, von der Klägerin vertraglich übernommene Überwachung des Betriebs der Beklagten und seiner Räumlichkeiten durch eine rund um die Uhr besetzte Notruf- und Serviceleitstelle, die im Alarmfall weitere, stufenweise Gefahrenmeldemaßnahmen ergreift, dem Vertrag das wesentliche Gepräge (im Ergebnis ebenso OLG München NJOZ 2015, 886 LG Mannheim BeckRS 2016, 18259 LG Bochum NJW-RR 2002, 1713, 1714; AG Brandenburg WuM 2003, 469 BeckOGK/Weiler, BGB, Stand: 04.07.2016, § 309 Nr. 9 Rn. 38; aA OLG Koblenz, Hinweisbeschluss vom 14. September 2016 - Az. 2 U 223/16; LG Karlsruhe, Urteil vom 6. August 2015 - Az. 20 S 59/13; LG Karlsruhe, Urteil vom 16. Oktober 2015 - 8 O 100/15; LG Waldshut-Tiengen, Urteil vom 26. Januar 2016 - 2 O 217/15).
  • LG Karlsruhe, 06.08.2015 - 20 S 59/13

    Fernüberwachungsvertrag - 6-jährige Vertragslaufzeit wirksam?

    Aus den genannten Gründen folgt die Kammer daher nicht der Auffassung der vom Kläger zitierten Entscheidung des Landgerichts Bochum in NJW-RR 2002, 1713 ff., wonach es sich bei einem Fernüberwachungsvertrag um ein Dienstverhältnis handelt, auf das § 309 Nr. 9 a) BGB (früher: § 11 Nr. 12 a AGB Gesetz) anwendbar sei.

    Die Revision ist zuzulassen, da, soweit ersichtlich, bisher obergerichtlich nicht entschieden wurde, ob auf einen streitgegenständlichen Fernüberwachungsvertrag die Vorschrift des § 309 Nr. 9 a) BGB zur Anwendung gelangt, zumal das Landgericht Bochum (NJW-RR 2002, 1713) eine der Entscheidung der Kammer entgegenstehende Rechtsauffassung vertritt.

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