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   VGH Baden-Württemberg, 19.05.1999 - A 6 S 1589/98   

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VGH Baden-Württemberg, 19.05.1999 - A 6 S 1589/98 (https://dejure.org/1999,5889)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 19.05.1999 - A 6 S 1589/98 (https://dejure.org/1999,5889)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 19. Mai 1999 - A 6 S 1589/98 (https://dejure.org/1999,5889)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • openjur.de

    Wiedereinsetzung in die Zulassungsbegründungsfrist wegen technischer Störung des Faxgerätes; Abschiebungshindernisse wegen Verletzung der Schutzbereiche der MRK; unmenschliche Behandlung wegen Eingriffs in die Religionsfreiheit im Zielstaat

  • Informationsverbund Asyl und Migration

    AsylVfG § 78 Abs. 3 Nr. 1; AsylVfG § 78 Abs. 3 Nr. 2; AsylVfG § 78 Abs. 4 S. 4; AuslG § 53 Abs. 4 ; VwGO § 60 Abs. 1
    D (A), Verfahrensrecht, Berufungszulassungsantrag, grundsätzliche Bedeutung, Divergenzrüge, Darlegungserfordernis, Fristen, Fristversäumnis, Telefax, technische Störung, Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, Abschiebungshindernis, Menschenrechtswidrige Behandlung, ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
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Wird zitiert von ... (5)Neu Zitiert selbst (31)

  • BVerwG, 15.04.1997 - 9 C 38.96

    Gefahrenquelle und Staatlichkeit der Mißhandlung bei Art. 3 EMRK -

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 19.05.1999 - A 6 S 1589/98
    (vgl. BVerwG, Urteil vom 15.4.1997 - 9 C 38.96 -, InfAuslR 1997, 341ff. = NVwZ 1997, 1127ff.).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts (Urteil vom 15.4.1997, a.a.O.), der der Senat gefolgt ist (vgl. zuletzt Beschluß vom 26.5.1999 - A 6 S 727/99), sind die Rechte der EMRK unter Beachtung des Grundsatzes völkerrechtsfreundlicher Auslegung praktisch wirksam und effektiv zur Geltung zu bringen.

    Eine Kompetenz zur umfassenden dynamischen und rechtschöpferischen Fortentwicklung oder Ausdehnung des Vertragsinhalts ohne Berücksichtigung der als Verfassungsentscheidung geschützten Souveränität des nationalen Gesetzgebers (Art. 74 Abs. 1 Nr. 4 GG) und des Verfassungsgesetzgebers läßt sich hieraus aber nicht ableiten (vgl. BVerwG, Urteil vom 15.4.1997, a.a.O.).

    Art. 3 EMRK (Verbot der Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung) muß von den Vertragsstaaten - über die ursprüngliche Bedeutung der EMRK hinaus - nicht nur innerhalb des Konventionsgebiets beachtet werden, sondern enthält auch die Verpflichtung, einen Ausländer nicht in einen Drittstaat außerhalb des Konventionsgebiets auszuliefern, auszuweisen oder abzuschieben, wenn ihm dort beachtlich wahrscheinliche ("reale") Gefahren i.S.d. Art. 3 EMRK durch den Drittstaat oder eine staatsähnliche Organisation auf dem Gebiet des Drittstaats drohen (vgl. BVerwG, Urteile vom 17.10.1995 und vom 15.4.1997, a.a.O., sowie Urteil vom 2.9.1997 - 9 C 40.96 -, DVBl. 1998, 271).

    Eine zu weite Interpretation (hier: im Sinne einer Verantwortlichkeit auch für Handlungen nichtstaatlicher Dritter) würde Art. 3 EMRK im Ergebnis umformen in eine völkerrechtliche Generalklausel für die Gewährung eines allgemeinen Flüchtlingsschutzes, den die EMRK nicht vorsehe (vgl. Urteil vom 15.4.1997, a.a.O.).

    Zum einen hat das Bundesverwaltungsgericht Kernaussagen des Urteils vom 18.1.1994 zwischenzeitlich zugunsten einer strengeren Interpretation aufgegeben (vgl. Urteil vom 15.4.1997, a.a.O., InfAuslR 1997, 341 (343)).

    4.2.2 Der Tatbestand des Art. 3 EMRK enthält "konzentrische Rechtsbegriffe" (vgl. BVerwG, Urteil vom 15.4.1997, a.a.O., m.w.N.).

  • EGMR, 07.07.1989 - 14038/88

    Jens Söring

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 19.05.1999 - A 6 S 1589/98
    Diese erweiternde Auslegung des Art. 3 EMRK als drittstaatsbezogenes Abschiebungs- und Auslieferungshindernis kann sich auf eine gesicherte langjährige Rechtsprechung des EGMR schon aus der Zeit vor Inkrafttreten des AuslG 1990 stützen (vgl. insbes. das grundlegende Urteil vom 7.7.1989 - Nr. 1/1989/161/217 - NJW 1990, 2183 (Soering ./. Vereinigtes Königreich) sowie nachfolgend etwa Urteile vom 20.3.1991 - 46/1990/237/307 -, InfAuslR 1991, 217 (Cruz Varas ./. Schweden), vom 30.10.1991 - 45/1990/236/302 -306 -, NVwZ-Beil.

    Art. 3 EMRK bilde einen der grundlegendsten Werte demokratischer Gesellschaften (so etwa Urteil vom 7.7.1989 (Soering), NJW 1990, 2183, 2184).

    Zudem legt sich der EGMR in der Sache nicht fest, sondern "schließt (lediglich) nicht aus, daß ausnahmsweise eine Verletzung des Art. 6 durch eine Auslieferungsentscheidung vorliegen könnte" (NJW 1990, 2183 (2188)).

    Qualitativ bringt Art. 3 EMRK, wie oben dargelegt, die "grundlegendsten Werte der demokratischen Gesellschaften" zum Ausdruck (vgl. EGMR, NJW 1990, 2183, 2184 (Soering)) und konkretisiert - innerstaatlich vergleichbar mit Art. 1 Abs. 1 GG - den völkerrechtlich anerkannten unantastbaren Kern der Menschenwürde.

    Als solche hat die Rechtsprechung insbesondere die Freiheit der Willensentschließung, schweren Gewissenszwang sowie unmenschliche Strafvollstreckung mit schwersten Streßsituationen ("Todeszellensyndrom") angesehen (vgl. EGMR, NJW 1990, 2183ff. (Soering)).

  • BVerfG, 01.07.1987 - 2 BvR 478/86

    Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 19.05.1999 - A 6 S 1589/98
    Eingriffe in die Religionsfreiheit im Zielstaat der Abschiebung können dann unmenschliche Behandlung nach Art. 3 EMRK (MRK) sein, wenn sie den Betroffenen in seinem zum Kern der Menschenwürde gehörenden "religiösen Existenzminimum" (vgl dazu BVerfGE 76, 143, 156ff; BVerwGE 87, 52ff) verletzen (im Ergebnis wie OVG Lüneburg, NVwZ-Beilage 1998, 65f; Hess VGH, AuAS 1998, 226ff; OVG Weimar, NVwZ-Beilage 1999, 19ff; OVG Koblenz, NVwZ-Beilage 1997, 79f).

    Insofern - aber nur im Rahmen der Auslegung des Art. 3 EMRK - hält auch der Senat (mit den übrigen Obergerichten) einen Rückgriff auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und des Bundesverwaltungsgerichts zur religiösen Verfolgung nach Art. 16a Abs. 1 GG für sachgerecht (vgl. insbes. BVerfG, Beschluß vom 1.7.1987 - 2 BvR 478, 962/86 -, BVerfGE 76, 143, 156ff.; BVerwG, Urteil vom 30.10.1990 - 9 C 60.89 -, BVerwGE 87, 52ff.).

    Diese private Religionsausübung, wie etwa der häusliche Gottesdienst, der nachbarlich kommunikative religiöse Bereich oder das Gebet und der Gottesdienst abseits der Öffentlichkeit gehören nach der genannten Rechtsprechung zum "religiösen Existenzminimum" eines Menschen (Beschluß vom 1.7.1987, a.a.O., S. 158f.).

    Sie kann sich damit als Ausprägung des unantastbaren Kerns der Menschenwürde darstellen, den auch Art. 3 EMRK schützt (Beschluß vom 1.7.1987, a.a.O., S. 158f.).

  • BVerwG, 02.09.1997 - 9 C 40.96

    Gefahrenquelle und Staatlichkeit der Mißhandlung nach Art. 3 EMRK;

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 19.05.1999 - A 6 S 1589/98
    Art. 3 EMRK (Verbot der Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung) muß von den Vertragsstaaten - über die ursprüngliche Bedeutung der EMRK hinaus - nicht nur innerhalb des Konventionsgebiets beachtet werden, sondern enthält auch die Verpflichtung, einen Ausländer nicht in einen Drittstaat außerhalb des Konventionsgebiets auszuliefern, auszuweisen oder abzuschieben, wenn ihm dort beachtlich wahrscheinliche ("reale") Gefahren i.S.d. Art. 3 EMRK durch den Drittstaat oder eine staatsähnliche Organisation auf dem Gebiet des Drittstaats drohen (vgl. BVerwG, Urteile vom 17.10.1995 und vom 15.4.1997, a.a.O., sowie Urteil vom 2.9.1997 - 9 C 40.96 -, DVBl. 1998, 271).

    Auf letztere kann sich ein Betroffener nicht unmittelbar, sondern nur mittelbar, im Rahmen des Tatbestands des Art. 3 EMRK, berufen (so auch VG Köln, Urteil vom 2.9.1997, a.a.O.; ähnlich OVG Koblenz, Beschluß vom 23.5.1997, a.a.O.).

    Die Existenz des § 53 Abs. 6 AuslG spricht daher schon für sich genommen gegen eine ausdehnende Interpretation des Abschiebungsschutzes nach § 53 Abs. 4 AuslG (vgl. dazu auch BVerwG, Urteil vom 2.9.1997 - 9 C 40.96 -, DVBl. 1998, 271; Beschluß des Senats vom 11.5.1999 - A 6 S 514/99).

  • BVerwG, 11.11.1997 - 9 C 13.96

    Abschiebungsschutz für abgelehnte Asylbewerber aus familiären Gründen?

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 19.05.1999 - A 6 S 1589/98
    Dies folgt aus Systematik, Zweck und Entstehungsgeschichte des § 53 AuslG 1990 (vgl. BVerwG, Urteil vom 11.11.1997 - 9 C 13.96 -, Buchholz 402.240 § 53 AuslG Nr. 9 = DVBl. 1998, 282; Urteil vom 25.11.1997 - 9 C 58.96 -, DVBl. 1998, 284).

    Der Hinweis der Klägerseite auf neuere Entscheidungen zu Art. 8 EMRK (Urteil vom 4.6.1997 - 1 C 9.95 -, InfAuslR 1997, 355ff. sowie Urteil vom 11.11.1997 - 9 C 13.96 -, Buchholz 402.24 § 53 AuslG Nr. 9 = DVBl. 1998, 282) belegt nichts Gegenteiliges.

    Danach soll § 53 "die sogenannten materiellen Abschiebungshindernisse" regeln, zu denen "die im Ausland drohende individuell-konkrete Gefahr der Folter, der Todesstrafe" und "sonstige Gefahr(en) für Leib, Leben und Freiheit" gehören (vgl. BT-Drs. 11/6321, S. 49 sowie BVerwG, Urteil vom 11.11.1997, Buchholz 402.240 § 53 Nr. 9 = DVBl. 1998, 282).

  • VGH Hessen, 19.05.1998 - 10 UE 1974/97

    Abschiebungsschutz nach MRK: drohende Abschiebung in einen Nichtsignatarstaat mit

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 19.05.1999 - A 6 S 1589/98
    1998, 65ff.; Hess. VGH, Beschluß vom 19.5.1998 - 10 UE 1974/97.A -, AuAS 1998, 226ff.; OVG Koblenz, Beschluß vom 23.5.1997 - 6 A 282/97 -, NVwZ-Beil.

    Art. 3 EMRK gebe jedoch generalklauselartig den Maßstab für das erforderliche Verletzungsgewicht bei anderen Rechtsgütern vor (vgl. dazu insbes. OVG Lüneburg, Beschluß vom 6.4.1998, NVwZ-Beil. 1998, 65, 67ff.; Hess. VGH, Beschluß vom 19.5.1998 - 10 UE 1974/97.A -, AuAS 1998, 226).

    Strukturell ist demnach zwischen der Gruppe der - im Grundsatz den Kern der Menschenwürde nachzeichnenden - Rechte aus Art. 15 Abs. 2 EMRK einerseits und den übrigen Rechten der EMRK andererseits zu unterscheiden (so zutreffend auch Hess. VGH, Beschluß vom 19.5.1998, a.a.O.).

  • BVerwG, 17.10.1995 - 9 C 15.95

    Abschiebungshindernis - Menschenrechte - Gefährdung - Naturkatastrophen -

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 19.05.1999 - A 6 S 1589/98
    § 53 Abs. 4 AuslG enthält damit keine eigenständige Regelung von Abschiebungshindernissen, sondern nimmt, wie aus dem Wortlaut folgt, nur deklaratorisch auf die sich aus der EMRK unmittelbar ergebenden Abschiebungsverbote Bezug (vgl. BVerwG, Urteil vom 17.10.1995 - 9 C 15.95 -, BVerwGE 99, 331 (333) sowie Hailbronner, AuslG, 1997, § 53 RdNr. 38a; OVG Lüneburg, Beschluß vom 6.4.1998 - 12 L 1076/98 -, NVwZ 1998, 65 (66), jeweils unter Hinweis auf die amtl.

    Wie der EGMR stellt auch das Bundesverwaltungsgericht den "vornehmlich (auf) die Sicherung bestimmter Rechte und Freiheiten innerhalb des eigenen Machtbereichs der Vertragsstaaten" begrenzten territorialen Schutzzweck der EMRK heraus (vgl. Urteil vom 17.10.1995, a.a.O.) und verlangt im Hinblick darauf eine im Zweifel enge Auslegung der Ausnahmeregelung des Art. 3 EMRK.

    Nur wegen dieser besonderen Bedeutung erweitert Art. 3 EMRK "ausnahmsweise" die Verantwortung der EMRK-Vertragsstaaten auf die auch in Drittländern eintretenden Folgen von Auslieferung, Ausweisung und Abschiebung (vgl. BVerwG, Urteil vom 17.10.1995, BVerwGE 99, 331, 334, im einzelnen dazu oben).

  • BVerwG, 30.10.1990 - 9 C 60.89

    Religiöse Verfolgung als Asylgrund

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 19.05.1999 - A 6 S 1589/98
    Eingriffe in die Religionsfreiheit im Zielstaat der Abschiebung können dann unmenschliche Behandlung nach Art. 3 EMRK (MRK) sein, wenn sie den Betroffenen in seinem zum Kern der Menschenwürde gehörenden "religiösen Existenzminimum" (vgl dazu BVerfGE 76, 143, 156ff; BVerwGE 87, 52ff) verletzen (im Ergebnis wie OVG Lüneburg, NVwZ-Beilage 1998, 65f; Hess VGH, AuAS 1998, 226ff; OVG Weimar, NVwZ-Beilage 1999, 19ff; OVG Koblenz, NVwZ-Beilage 1997, 79f).

    Insofern - aber nur im Rahmen der Auslegung des Art. 3 EMRK - hält auch der Senat (mit den übrigen Obergerichten) einen Rückgriff auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und des Bundesverwaltungsgerichts zur religiösen Verfolgung nach Art. 16a Abs. 1 GG für sachgerecht (vgl. insbes. BVerfG, Beschluß vom 1.7.1987 - 2 BvR 478, 962/86 -, BVerfGE 76, 143, 156ff.; BVerwG, Urteil vom 30.10.1990 - 9 C 60.89 -, BVerwGE 87, 52ff.).

  • EGMR, 30.10.1991 - 13163/87

    VILVARAJAH ET AUTRES c. ROYAUME-UNI

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 19.05.1999 - A 6 S 1589/98
    Diese erweiternde Auslegung des Art. 3 EMRK als drittstaatsbezogenes Abschiebungs- und Auslieferungshindernis kann sich auf eine gesicherte langjährige Rechtsprechung des EGMR schon aus der Zeit vor Inkrafttreten des AuslG 1990 stützen (vgl. insbes. das grundlegende Urteil vom 7.7.1989 - Nr. 1/1989/161/217 - NJW 1990, 2183 (Soering ./. Vereinigtes Königreich) sowie nachfolgend etwa Urteile vom 20.3.1991 - 46/1990/237/307 -, InfAuslR 1991, 217 (Cruz Varas ./. Schweden), vom 30.10.1991 - 45/1990/236/302 -306 -, NVwZ-Beil.

    Auch Art. 13 EMRK hat der EGMR in Abschiebefällen nur im Hinblick auf den Abschiebestaat angewandt (NVwZ 1992, 869f. (Vilvarajah u.a.)).

  • OVG Niedersachsen, 06.04.1998 - 12 L 1076/98

    Abschiebung; Asyl; Abschiebungsschutz

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 19.05.1999 - A 6 S 1589/98
    § 53 Abs. 4 AuslG enthält damit keine eigenständige Regelung von Abschiebungshindernissen, sondern nimmt, wie aus dem Wortlaut folgt, nur deklaratorisch auf die sich aus der EMRK unmittelbar ergebenden Abschiebungsverbote Bezug (vgl. BVerwG, Urteil vom 17.10.1995 - 9 C 15.95 -, BVerwGE 99, 331 (333) sowie Hailbronner, AuslG, 1997, § 53 RdNr. 38a; OVG Lüneburg, Beschluß vom 6.4.1998 - 12 L 1076/98 -, NVwZ 1998, 65 (66), jeweils unter Hinweis auf die amtl.

    Dies ist in der nationalen Rechtsprechung der Obergerichte unstreitig und wird auch im Schrifttum ganz überwiegend so vertreten (vgl. etwa OVG Lüneburg, Beschluß vom 6.4.1998 - 12 L 1076/98 -, NVwZ-Beil.

  • BVerwG, 25.11.1997 - 9 C 58.96

    Abschiebungsschutz für kranke Asylbewerber bei unzureichenden medizinischen

  • BVerwG, 04.06.1996 - 9 C 134.95

    Ausländerrecht: Abschiebungsschutz wegen Bürgerkrieg, Afghanistan

  • VGH Baden-Württemberg, 11.05.1999 - A 6 S 514/99

    Afghanistan: bürgerkriegsbedingt fehlende Staatsgewalt bzw quasi-staatliche

  • BVerwG, 22.03.1994 - 9 C 443.93

    Völkerrecht - Bürgerkriegsflüchtling - Abschiebung - Politische Verfolgung

  • BVerwG, 04.06.1997 - 1 C 9.95

    Aufenthaltsbewilligung - Übergang zur Aufenthaltserlaubnis - Deutschverheirateter

  • EGMR, 21.10.1997 - 25404/94

    BOUJLIFA c. FRANCE

  • EGMR, 20.09.1994 - 13470/87

    OTTO-PREMINGER-INSTITUT v. AUSTRIA

  • EGMR, 28.05.1985 - 9214/80

    ABDULAZIZ, CABALES AND BALKANDALI v. THE UNITED KINGDOM

  • BVerwG, 18.01.1994 - 9 C 48.92

    Ausländer - Politisch Verfolgter - Asylrecht - Bürgerkriegsgebiet

  • BVerwG, 17.05.1983 - 9 C 36.83

    Zum Begriff der politischen Verfolgung

  • EGMR, 19.02.1998 - 26102/95

    DALIA v. FRANCE

  • BVerwG, 03.11.1987 - 9 C 254.86

    Ausweisungsanfechtung II

  • EGMR, 18.02.1991 - 12313/86

    MOUSTAQUIM c. BELGIQUE

  • BVerwG, 31.03.1981 - 9 C 286.80

    Voraussetzungen für die Gewährung von Asyl bei zuvor schon einmal erlittener

  • EGMR, 29.04.1997 - 24573/94

    H.L.R. c. FRANCE

  • EGMR, 02.05.1997 - 30240/96

    D. c. ROYAUME-UNI

  • VG Köln, 02.09.1997 - 2 K 4692/97
  • EGMR, 20.03.1991 - 15576/89

    CRUZ VARAS ET AUTRES c. SUÈDE

  • VGH Baden-Württemberg, 09.09.1994 - A 16 S 486/94

    Zur Gefahr einer Verurteilung nach Art 82 StGB-Vietnam wegen exilpolitischer

  • OVG Thüringen, 30.09.1998 - 3 KO 864/98

    Asylrecht aus Kartenart 1, 4; Asylrecht; Pakistan; Ahmadis; Gruppenverfolgung;

  • EGMR, 17.12.1996 - 25964/94

    AHMED v. AUSTRIA

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 26.05.2004 - 8 A 3852/03

    Kein Abschiebungsschutz für M. Kaplan

    vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 19. Mai 1999 - A 6 S 1589/98 -, juris; OVG Lüneburg, Urteil vom 6. April 1998 - 12 L 1076/98 -, NVwZ-Beilage 7/1998, 65 (66) m.w.N.

    vgl. BVerwG, Urteil vom 24. Mai 2000 - 9 C 34.99 -, BVerwGE 111, 223 (226); Hess. VGH, Beschluss vom 19. Mai 1998 - 10 UE1974/97.A -, NVwZ-RR 1999, 340 (341); VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 19. Mai 1999 - A 6 S 1589/98 -, juris.

    vgl. BVerwG, Urteil vom 24. Mai 2000 - 9 C 34.99 - BVerwGE 111, 223; VGH Baden- Württemberg, Urteil vom 9. September 1994 - A 16 S 486/94 -, ESVGH 45, 155; Urteil vom 19. Mai 1999 - A 6 S 1589/98 -, VGH BW-LS 1999, Beilage 9, B 2; Urteil vom 22. Mai 2003 - A 2 S 711/01 -, juris; OVG Rheinland-Pfalz, Beschluss vom 23. Mai 1997 - 6 A 282/97 -, NVwZ-Beilage 10/1997, 79; Urteil vom 20. Januar 2000 - 12 A 11883/96 -, NVwZ-Beilage 8/2000, 90; OVG Lüneburg, Urteil vom 6. April 1998 - 12 L 1076/98 -, NVwZ-Beilage 7/1998, 65; VGH Kassel, Beschluss vom 19. Mai 1998 - 10 UE 1974/97.A -, NVwZ-RR 1999, 340; OVG Weimar, Urteil vom 30. September 1998 - 3 KO 864/98 -, NVwZ-Beilage 3/1999, 19; OVG NRW, Beschluss vom 2. Dezember 1997 - 19 A 5121/97.A -.

  • VGH Baden-Württemberg, 15.06.1999 - A 6 S 2766/98

    Asyl: Darlegungslast; keine Gruppenverfolgung der Ahmadis in Pakistan

    Eingriffe in den Schutzbereich anderer Rechte der EMRK - insbesondere des weit ausgelegten Art. 9 Abs. 1 EMRK (Religionsfreiheit) - können Abschiebungsschutz daher nur dann begründen, wenn wegen ihrer Schwere zugleich der Tatbestand des Art. 3 EMRK erfüllt ist (vgl. dazu im einzelnen Beschluß des Senats vom 19.5.1999 - A 6 S 1589/98).

    Eingriffe in die Religionsfreiheit, die im Zielstaat der Abschiebung drohen, können mithin nur dann unmenschliche Behandlung im Sinne von Art. 3 EMRK sein, wenn sie den Betroffenen in seinem zum Kern der Menschenwürde gehörenden "religiösen Existenzminimum" verletzen, zu dem grundsätzlich nur die häusliche Religionsausübung ("forum internum") gehört (vgl. auch hierzu Beschluß des Senats vom 19.5.1999, a.a.O.).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 04.12.2003 - 8 A 3852/03

    Muhammed Metin Kaplan: Entscheidung über Zulassung der Berufung

    EGMR, Urteil vom 7.7.1989 - Nr. 1/1989/161/217 (Fall Soering) -, a.a.O.; BVerwG, Urteil vom 24.5.2000 - 9 C 34.99 -, a.a.O.; VGH Bad.-Württ., Urteile vom 9.9.1994 - A 16 S 486/94 -, ESVGH 45, 155; vom 19.5.1999 - A 6 S 1589/98 -, VGH BW-LS 1999, Beilage 9, B 2; und vom 22.5.2003 - A 2 S 711/01 - OVG Rh.-P., Beschluss vom 23.5.1997 - 6 A 282/97 -, NVwZ 1997, Beilage Nr. 10, 79 und Urteil vom 20.1.2000 - 12 A 11883/96 -, NVwZ 2000, Beilage Nr. 8, 90; Nds. OVG, Urteil vom 6.4.1998 - 12 L 1076/98 -, NVwZ 1998, Beilage Nr. 7, 65; Hess. VGH Kassel, Beschluss vom 19.5.1998 - 10 UE 1974/97.A -, NVwZ-RR 1999, 340; Thür.
  • VGH Hessen, 31.08.1999 - 10 UE 864/98

    Pakistan: Lage der Ahmadis - Religionsausübungsmöglichkeit im internen Bereich;

    Daher ist der Abschiebungsschutz auf Maßnahmen zu beschränken, die nach ihrer Art und Intensität mit Eingriffen in Art. 3 EMRK vergleichbar sind und den Wesensgehalt bzw. den Kern der Menschenwürde etwa im Sinne der genannten in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und des Bundesverwaltungsgerichts entwickelten Grundsätze zur Asylerheblichkeit von Eingriffen in die Religionsfreiheit antasten (vgl. Beschluss des erkennenden Senats vom 19.05.1998 -- 10 UE 1974/97.A --, ESVGH 48, 263 = AuAS 1998, 226; Nds. OVG, 06.04.1998 -- 12 L 1076/98 --, NVwZ-Beilage 1998, 65; VG Gießen, 06.11.1997 -- 5 E 30393/97.A --, NVwZ-Beilage 1998, 60; im Ergebnis ebenso, wenn auch aus Art. 3 EMRK abgeleitet oder offen gelassen: OVG Rheinland-Pfalz, 23.05.1997 -- 6 A 11282/97.OVG --, NVwZ-Beilage 1997, 79; OVG Hamburg, 02.03.1999 -- OVG Bf IV 13/95 --; VGH Baden-Württ., Beschluss vom 19.05.1999 -- A 6 S 1589/98 --).
  • VGH Baden-Württemberg, 29.02.2000 - A 6 S 675/99

    Pakistan: keine beachtliche Gruppenverfolgungswahrscheinlichkeit für Ahmadis;

    Abschiebungsschutz nach dieser Vorschrift unter Verweis auf die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) ist im übrigen grundsätzlich nur bei unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung im Sinne von Art. 3 EMRK einschließlich der in Art. 15 Abs. 2 EMRK genannten Spezialfälle denkbar (vgl. dazu im einzelnen Beschluß des Senats vom 19.5.1999 - A 6 S 1589/98).
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