Rechtsprechung
   BSG, 29.01.1998 - B 12 KR 35/95 R   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/1998,215
BSG, 29.01.1998 - B 12 KR 35/95 R (https://dejure.org/1998,215)
BSG, Entscheidung vom 29.01.1998 - B 12 KR 35/95 R (https://dejure.org/1998,215)
BSG, Entscheidung vom 29. Januar 1998 - B 12 KR 35/95 R (https://dejure.org/1998,215)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/1998,215) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (7)

  • lexetius.com

    Rentenversicherung - Höhe - Beitragssatz - Fremdlasten - "versicherungsfremde Leistungen" - Verfassungsmäßigkeit - Prüfungsumfang der Gerichte - Sozialversicherung - Gesetzgebungskompetenz des Bundes

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Rentenversicherung - Versicherungspflichtig - Krankenkasse - Beitrag - Beitragssatz - Beitragsbemessung - Widerspruchsbescheid - Arbeitsentgelt - Alte Bundesländer - Neue Bundesländer

  • Judicialis

    SGB IV § 20; ; SGB IV § ... 21; ; SGB VI § 158; ; SGB VI § 213; ; GG Art 3; ; GG Art 6; ; GG Art 14; ; GG Art 20 Abs 1; ; GG Art 74 Nr 12; ; GG Art 87 Abs 2; ; GG Art 104a ff; ; GG Art 109 ff; ; GG Art 120

  • Juristenzeitung(kostenpflichtig)

    "Versicherungsfremde Leistungen" in der gesetzlichen Rentenversicherung

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Verfassungsmäßigkeit des 1994 geltenden Rentenversicherungsbeitragssatzes, Nachholung des Verwaltungsverfahrens im Revisionsverfahren

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • BSGE 81, 276
  • MDR 1998, 725
  • NZS 1998, 482
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (90)Neu Zitiert selbst (18)

  • BVerfG, 08.04.1987 - 2 BvR 909/82

    Künstlersozialversicherungsgesetz

    Auszug aus BSG, 29.01.1998 - B 12 KR 35/95 R
    Dieses Grundrecht wird verletzt, wenn kompetenzwidrig Beiträge erhoben werden (BVerfGE 75, 108, 146 = SozR 5425 § 1 Nr. 1; BVerfGE 91, 186, 200).

    Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG ermächtigt auch dazu, Regelungen über die Finanzierung der Sozialversicherung durch Beiträge zu treffen (vgl zum Ganzen BVerfGE 75, 108, 146 ff = SozR 5425 § 1 Nr. 1).

    Das Künstlersozialversicherungsgesetz, das die Versicherungspflicht selbständiger Künstler und Publizisten regelt sowie die Vermarkter ihrer Werke zur Künstlersozialabgabe heranzieht, hat es ebenfalls als Regelung der Sozialversicherung angesehen (BVerfGE 75, 108 ff = SozR 5425 § 1 Nr. 1).

    e) Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG enthält auch die Kompetenz, für die Sozialversicherung Beiträge zu erheben (BVerfGE 14, 312, 318 = SozR Nr. 1 zu Art. 108 GG; BVerfGE 75, 108, 148 = SozR 5425 § 1 Nr. 1).

    Das BVerfG hat daher die Beitragserhebung als zulässig angesehen, wenn die Betroffenen nicht zum Kreis der Versicherten gehören, keine Leistungen aus dem jeweiligen Sozialversicherungssystem zu erwarten haben und nur wirtschaftlich mit den Begünstigten, zB als Vermarkter im Kunstbereich oder als Arbeitgeber verbunden sind (BVerfGE 75, 108 = SozR 5425 § 1 Nr. 1 und BVerfGE 81, 156 = SozR 3-4100 § 128 Nr. 1).

  • BVerfG, 07.07.1992 - 1 BvL 51/86

    Trümmerfrauen

    Auszug aus BSG, 29.01.1998 - B 12 KR 35/95 R
    Das BVerfG hat weiter die Kompetenz für die Einführung von Kindererziehungszeiten als Versicherungszeiten (§ 2a AVG, § 1227a RVO; heute §§ 5, 56 SGB VI) aus Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG entnommen (BVerfGE 87, 1, 33 f = SozR 3-5761 Allg Nr. 1).

    Nicht von dieser Kompetenz erfaßt werden lediglich solche Aufgabenzuweisungen an die Sozialversicherungsträger, bei denen diese gleichsam nur Zahlstellen für gesetzlich angeordnete andere Leistungen sind, wie bei den Kindererziehungsleistungen (BVerfGE 87, 1, 34 = SozR 3-5761 Allg Nr. 1; heute §§ 294 ff SGB VI).

    Die einzige Ausnahme bilden die Aufwendungen für die Kindererziehungsleistungen (§§ 294 bis 299 SGB VI), für die sich die Gesetzgebungskompetenz nicht aus Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG (Sozialversicherung), sondern aus Art. 74 Abs. 1 Nr. 7 (Öffentliche Fürsorge) ergibt (BVerfGE 87; 1, 34 = SozR 3-5761 Allg Nr. 1).

    Hiervon geht auch das BVerfG aus, wenn es eine weitergehende Anrechnung von Kindererziehungszeiten durch eine Verminderung von Rentenansprüchen als zulässig bezeichnet (vgl BVerfGE 87, 1, 41 = SozR 3-5761 Allg Nr. 1).

  • BVerfG, 16.10.1962 - 2 BvL 27/60

    Verfassungsmäßigkeit des § 113 AVG

    Auszug aus BSG, 29.01.1998 - B 12 KR 35/95 R
    So hat es die Kompetenz nach Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG für das Kindergeldrecht bejaht, auch soweit das Kindergeld durch den Arbeitgeber finanziert wurde (BVerfGE 11, 105 = SozR Nr. 1 zu Art. 74 GG), und für die Beitragspflicht des Arbeitgebers zur Rentenversicherung für solche Beschäftigte, die als Rentenbezieher versicherungsfrei sind (BVerfGE 14, 312, 317 = SozR Nr. 1 zu Art. 108 GG).

    e) Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG enthält auch die Kompetenz, für die Sozialversicherung Beiträge zu erheben (BVerfGE 14, 312, 318 = SozR Nr. 1 zu Art. 108 GG; BVerfGE 75, 108, 148 = SozR 5425 § 1 Nr. 1).

    Die in Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG eingeräumte Kompetenz, Beiträge zur Sozialversicherung zu erheben, besteht unabhängig von der im GG geregelten Finanzverfassung und den dort geregelten Zuständigkeiten des Bundes und der Länder für die Erhebung von Steuern (BVerfGE 14, 312, 318 = SozR Nr. 1 zu Art. 108 GG).

  • BVerfG, 11.10.1994 - 2 BvR 633/86

    'Kohlepfennig'

    Auszug aus BSG, 29.01.1998 - B 12 KR 35/95 R
    Dieses Grundrecht wird verletzt, wenn kompetenzwidrig Beiträge erhoben werden (BVerfGE 75, 108, 146 = SozR 5425 § 1 Nr. 1; BVerfGE 91, 186, 200).

    In seiner bisher letzten Entscheidung hierzu (Unzulässigkeit einer Erhebung des Kohlepfennigs) hat das BVerfG ausschließlich an die bisherige Rechtsprechung zur Zulässigkeit von Sonderabgaben angeknüpft (vgl BVerfGE 91, 186, 203 mwN), jedoch nicht zu erkennen gegeben, daß die gleichen Maßstäbe auch für die Erhebung von Beiträgen zur Sozialversicherung gelten müßten.

  • BVerfG, 24.07.1962 - 2 BvL 15/61

    Fremdrenten

    Auszug aus BSG, 29.01.1998 - B 12 KR 35/95 R
    Die Zugehörigkeit des Fremdrentenrechts zur Sozialversicherung ist in der Unfallversicherung ohne weitere Erörterung vorausgesetzt worden (BVerfGE 14, 221, 242 = SozR Nr. 1 zu Art. 120 GG) und muß daher auch für die Rentenversicherung angenommen werden.

    Diese Vorschrift enthält keine Pflicht des Bundes, der Sozialversicherung die Kosten zu ersetzen, die ihr durch Kriegsfolgelasten entstehen (BVerfGE 14, 221 ff = SozR Nr. 1 zu Art. 120 GG).

  • BVerfG, 23.01.1990 - 1 BvL 44/86

    Arbeitsförderungsgesetz 1981

    Auszug aus BSG, 29.01.1998 - B 12 KR 35/95 R
    Das BVerfG hat daher die Beitragserhebung als zulässig angesehen, wenn die Betroffenen nicht zum Kreis der Versicherten gehören, keine Leistungen aus dem jeweiligen Sozialversicherungssystem zu erwarten haben und nur wirtschaftlich mit den Begünstigten, zB als Vermarkter im Kunstbereich oder als Arbeitgeber verbunden sind (BVerfGE 75, 108 = SozR 5425 § 1 Nr. 1 und BVerfGE 81, 156 = SozR 3-4100 § 128 Nr. 1).
  • BSG, 22.06.1983 - 12 RK 73/82
    Auszug aus BSG, 29.01.1998 - B 12 KR 35/95 R
    Wie der Senat bereits entschieden hat, kann der Beteiligte auf die Wiederholung des Verwaltungsverfahrens verzichten (BSGE 55, 160, 161, 163 = SozR 1300 § 12 Nr. 1).
  • BVerfG, 19.12.1967 - 2 BvL 4/65

    Verfassungsmäßigkeit des Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetzes 1963

    Auszug aus BSG, 29.01.1998 - B 12 KR 35/95 R
    Wenn der Senat im vorliegenden Verfahren Art. 3 Abs. 1. GG schon deshalb nicht als verletzt ansieht, weil die Beiträge für Leistungen der Rentenversicherung erhoben werden, steht dies nicht im Widerspruch zur Rechtsprechung des BVerfG und des BSG, nach der in der Unfallversicherung die Beitragshöhe und damit auch die Beitragspflicht auf Klagen von beitragspflichtigen Arbeitgebern zT weitergehend an Art. 3 Abs. 1 GG gemessen (BVerfGE 23, 12 = SozR Nr. 68 zu Art. 3 GG und BVerfGE 36, 383 = SozR 5610 Art. 3 § 1 Nr. 1; BSGE 25, 243 = SozR Nr. 2 zu Art. 120 GG und BSGE 79, 23 = SozR 3-8110 Kap VIII J III Nr. 1 Nr. 1) oder in der Krankenversicherung und der Arbeitslosenversicherung unter Betonung des Äquivalenzgedankens die Erhebung von Beiträgen von einmalig gezahltem Arbeitsentgelt beanstandet worden ist (BVerfGE 92, 53 = SozR 3-2200 § 385 Nr. 6).
  • BVerfG, 11.01.1995 - 1 BvR 892/88

    Weihnachtsgeld als Lohnersatzleistung

    Auszug aus BSG, 29.01.1998 - B 12 KR 35/95 R
    Wenn der Senat im vorliegenden Verfahren Art. 3 Abs. 1. GG schon deshalb nicht als verletzt ansieht, weil die Beiträge für Leistungen der Rentenversicherung erhoben werden, steht dies nicht im Widerspruch zur Rechtsprechung des BVerfG und des BSG, nach der in der Unfallversicherung die Beitragshöhe und damit auch die Beitragspflicht auf Klagen von beitragspflichtigen Arbeitgebern zT weitergehend an Art. 3 Abs. 1 GG gemessen (BVerfGE 23, 12 = SozR Nr. 68 zu Art. 3 GG und BVerfGE 36, 383 = SozR 5610 Art. 3 § 1 Nr. 1; BSGE 25, 243 = SozR Nr. 2 zu Art. 120 GG und BSGE 79, 23 = SozR 3-8110 Kap VIII J III Nr. 1 Nr. 1) oder in der Krankenversicherung und der Arbeitslosenversicherung unter Betonung des Äquivalenzgedankens die Erhebung von Beiträgen von einmalig gezahltem Arbeitsentgelt beanstandet worden ist (BVerfGE 92, 53 = SozR 3-2200 § 385 Nr. 6).
  • BSG, 02.07.1996 - 2 RU 17/95

    Pauschale Altlastverteilung in der gesetzlichen Unfallversicherung für

    Auszug aus BSG, 29.01.1998 - B 12 KR 35/95 R
    Wenn der Senat im vorliegenden Verfahren Art. 3 Abs. 1. GG schon deshalb nicht als verletzt ansieht, weil die Beiträge für Leistungen der Rentenversicherung erhoben werden, steht dies nicht im Widerspruch zur Rechtsprechung des BVerfG und des BSG, nach der in der Unfallversicherung die Beitragshöhe und damit auch die Beitragspflicht auf Klagen von beitragspflichtigen Arbeitgebern zT weitergehend an Art. 3 Abs. 1 GG gemessen (BVerfGE 23, 12 = SozR Nr. 68 zu Art. 3 GG und BVerfGE 36, 383 = SozR 5610 Art. 3 § 1 Nr. 1; BSGE 25, 243 = SozR Nr. 2 zu Art. 120 GG und BSGE 79, 23 = SozR 3-8110 Kap VIII J III Nr. 1 Nr. 1) oder in der Krankenversicherung und der Arbeitslosenversicherung unter Betonung des Äquivalenzgedankens die Erhebung von Beiträgen von einmalig gezahltem Arbeitsentgelt beanstandet worden ist (BVerfGE 92, 53 = SozR 3-2200 § 385 Nr. 6).
  • BVerfG, 05.03.1974 - 1 BvL 17/72

    Verfassungsmäßigkeit des Lastenausgleichs zwischen Berufsgenossenschaften

  • BSG, 28.10.1966 - 2 RU 129/64

    Unfallversicherungsbeiträge - Beitragsermäßigung - Klage eines Unternehmers -

  • BSG, 24.09.1986 - 8 RK 8/85

    Unterlassung gesetzlich vorgesehener Leistungen - Klage eines Versicherten -

  • BSG, 09.10.1984 - 12 RK 18/83

    Krankenversicherungsbeitrag - Arbeitgeber - Kürzung - Verfassungswidrige

  • BVerfG, 18.04.1984 - 1 BvL 43/81

    Eintrittspflicht der Krankenkasse für medizinisch nicht notwendigen

  • BVerfG, 12.01.1983 - 2 BvL 23/81

    Schornsteinfegerversorgung

  • BVerfG, 15.06.1988 - 1 BvR 1301/86

    Verfassungsmäßigkeit der Versagung eines Unterlassungsanspruchs gegen die

  • BVerfG, 10.05.1960 - 1 BvR 190/58

    Familienlastenausgleich I

  • BSG, 29.02.2012 - B 12 KR 5/10 R

    Bundesagentur für Arbeit - Erstattung eines Aussteuerungsbetrages an den Bund in

    Die Auslegung der angefochtenen Bescheide der Beklagten ergibt, dass im hier geführten Rechtsstreit über die Ablehnung eines Antrags auf Erstattung zu Unrecht entrichteter Beitragsteile auch die (erstmalige) Festsetzung der - für das Jahr 2005 (tatsächlich) bereits gezahlten - Beiträge zur Arbeitslosenversicherung und in diesem Zusammenhang die Beitragshöhe zu überprüfen ist (zur Notwendigkeit einer "Klage gegen die Beitragshöhe", wenn der Beitragsberechnung zugrunde gelegte Normen auf ihre Verfassungsmäßigkeit überprüft werden sollen, vgl BSGE 81, 276, 280 f = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 5 f und BSG SozR 4-2500 § 266 Nr. 5 RdNr 6, jeweils mwN) .

    Soweit für die Annahme einer solchen inhaltlichen Beschränkung auf Rechtsprechung des Senats (BSGE 81, 276, 280 = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 5) verwiesen wird (so - kritisch - Butzer, Fremdlasten in der Sozialversicherung, 2001, S 377 ff), beruht dies auf einem Missverständnis.

    In der Folgezeit (vornehmlich in Anfechtungsprozessen) hat das BSG diesen vom BVerfG - im Kontext prozessrechtlicher Überlegungen aufgestellten - Grundsatz bei der Prüfung der Begründetheit des Klagebegehrens als "materiell-rechtlichen Maßstab" herangezogen, den Umfang der (gerichtlichen) Prüfung insoweit beschränkt und bei mit dem Hinweis auf Grundrechte begründeten Ansprüchen auf eine bestimmte Mittelverwendung deren (gerichtliche) Nachprüfbarkeit verneint (vgl etwa BSGE 57, 184, 185, 190 f = SozR 2200 § 385 Nr. 10 S 45 f; BSG SozR 3-1500 § 54 Nr. 1 S 2 f; BSGE 81, 276, 280 ff = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 5 f; BSG SozR 4-2500 § 266 Nr. 5 RdNr 10 ff) .

    Bei der Prüfung des Grundsatzes der Subsidiarität der Rechtssatzverfassungsbeschwerden hat es darüber hinaus die Inanspruchnahme fachgerichtlichen Rechtsschutzes für möglich und zumutbar gehalten und hierzu auf zwei Entscheidungen des BSG (BSGE 81, 276, 280 ff = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 5 ff; BSG SozR 4-2500 § 266 Nr. 5 RdNr 6) verwiesen (SozR 4-4200 § 46 Nr. 1 RdNr 35), in denen dieses seine Auffassung über die Rechtmäßigkeit von Beitragsbescheiden tragend auch darauf gestützt hatte, die - dort gerügte - Verwendung von Mitteln aus dem Beitragsaufkommen sei nicht verfassungswidrig.

    Einer insoweit kompetenzgemäßen Aufgabenzuweisung können darauf bezogene Grundrechtseingriffe - etwa durch die Beitragserhebung - regelmäßig nicht (mehr) entgegengehalten werden (so sinngemäß schon - für den Bereich der gesetzlichen Rentenversicherung - BSGE 81, 276, 284 = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 10; auch Butzer, aaO, S 126 ff, 135 f; ferner Korioth/Augsberg, VSSR 2011, 1, 6 unter Hinweis auf eine sog materiell-rechtliche Wirkung des Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG) .

    (a) Für seine Bewertung, dass sich § 46 Abs. 4 SGB II aF (noch) als kompetenzgemäß darstellt, legt der Senat die zu Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG ergangene Rechtsprechung des BVerfG (vgl BVerfGE 75, 108, 146 f = SozR 5425 § 1 Nr. 1 S 3 ff; BVerfGE 81, 156, 184 f = SozR 3-4100 § 128 Nr. 1 S 3 f; BVerfGE 87, 1, 34 = SozR 3-5761 Allg Nr. 1 S 5; BVerfGE 99, 202, 212 = SozR 3-4100 § 128a Nr. 9 S 53; BVerfGE 113, 167, 195 ff = SozR 4-2500 § 266 Nr. 8 RdNr 39 ff; BVerfGE 126, 369, 389 = SozR 4-5050 § 22b Nr. 9 RdNr 65) und des BSG (vgl vor allem BSGE 81, 276, 281 ff = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 7 ff) zugrunde und schließt sich dieser Rechtsprechung auch für den hier vorliegenden Kontext an.

    Als grundlegende Erkenntnis ergibt sich aus dieser Rechtsprechung zunächst, dass dem Gesetzgeber bei der Anwendung der Kompetenzregelung ein weiter Gestaltungsspielraum zusteht und es ihm deshalb erlaubt ist, neue Sozialleistungen in das System der Sozialversicherung einzubeziehen, wenn diese in ihren wesentlichen Strukturmerkmalen dem Bild entsprechen, das durch die klassische Sozialversicherung geprägt ist (vgl BVerfGE 75, 108, 146 = SozR 5425 § 1 Nr. 1 S 3 f; BVerfGE 87, 1, 34 = SozR 3-5761 Allg Nr. 1 S 5; s zur Entwicklung der Rechtsprechung des BVerfG insoweit BSGE 81, 276, 282 = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 7 f) .

    Das BSG ist dieser Rechtsprechung des BVerfG gefolgt und hat ihr im Zusammenhang mit der Beurteilung von vermeintlichen "Fremdlasten" in der Sozialversicherung entnommen, dass nicht danach abgegrenzt werden darf, ob Leistungen versicherungstypisch oder "versicherungsfremd" im Sinn von "gesamtgesellschaftlich" sind, und dass Leistungen der Sozialversicherung nicht inhaltlich nach einem Versicherungsprinzip, sondern formal bestimmt werden müssen (vgl BSGE 81, 276, 282 = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 8) .

    Es hat darauf hingewiesen, dass eine Auffassung, wonach "versicherungsfremde" Leistungen nicht über Beiträge, sondern als "gesamtgesellschaftliche" Aufgaben vom Bund und aus Steuermitteln zu finanzieren seien, eine andere als die geltende Abgrenzung zwischen den Aufgaben der Sozialversicherung und den Aufgaben der Gesamtgesellschaft anstrebt; diese Abgrenzung ist jedoch verfassungsrechtlich nicht im Einzelnen vorgegeben, sondern politischer Natur und vom Gesetzgeber zu treffen (vgl BSGE 81, 276, 285 = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 10) .

    Als bloße - die Aufteilung von Zuschusslasten zwischen Bund und Ländern betreffende - Kompetenznorm (vgl BVerfGE 113, 167, 207 ff = SozR 4-2500 § 266 Nr. 8 RdNr 62 ff; ferner BSGE 81, 276, 285 f = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 11 ff) enthält sie schon keinen Maßstab dafür, ob Finanzierungsregelungen, die sich auf das Verhältnis des Bundes zur Beigeladenen zu 1. bzw der in der Arbeitslosenversicherung zusammengefassten beitragszahlenden Versicherten beziehen, verfassungsrechtlich zulässig sind.

  • BSG, 29.02.2012 - B 12 KR 10/11 R

    Arbeitslosenversicherung - Eingliederungsbeitrag - 2008 - Verfassungsmäßigkeit

    Die Auslegung der angefochtenen Bescheide der Beklagten ergibt, dass im hier geführten Rechtsstreit über die Ablehnung eines Antrags auf Erstattung zu Unrecht entrichteter Beitragsteile auch die (erstmalige) Festsetzung der - für das Jahr 2008 (tatsächlich) bereits gezahlten - Beiträge zur Arbeitslosenversicherung und in diesem Zusammenhang die Beitragshöhe zu überprüfen ist (zur Notwendigkeit einer "Klage gegen die Beitragshöhe", wenn der Beitragsberechnung zugrunde gelegte Normen auf ihre Verfassungsmäßigkeit überprüft werden sollen, vgl BSGE 81, 276, 280 f = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 5 f und BSG SozR 4-2500 § 266 Nr. 5 RdNr 6, jeweils mwN) .

    Soweit für die Annahme einer solchen inhaltlichen Beschränkung auf Rechtsprechung des Senats (BSGE 81, 276, 280 = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 5) verwiesen wird (so - kritisch - Butzer, Fremdlasten in der Sozialversicherung, 2001, S 377 ff) , beruht dies auf einem Missverständnis.

    In der Folgezeit (vornehmlich in Anfechtungsprozessen) hat das BSG diesen vom BVerfG - im Kontext prozessrechtlicher Überlegungen aufgestellten - Grundsatz bei der Prüfung der Begründetheit des Klagebegehrens als "materiell-rechtlichen Maßstab" herangezogen, den Umfang der (gerichtlichen) Prüfung insoweit beschränkt und bei mit dem Hinweis auf Grundrechte begründeten Ansprüchen auf eine bestimmte Mittelverwendung deren (gerichtliche) Nachprüfbarkeit verneint (vgl etwa BSGE 57, 184, 185, 190 f = SozR 2200 § 385 Nr. 10 S 45 f: Feststellungsklage eines Arbeitgebers; BSG SozR 3-1500 § 54 Nr. 1 S 2 f; BSGE 81, 276, 280 ff = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 5 f; BSG SozR 4-2500 § 266 Nr. 5 RdNr 10 ff) .

    Bei der Prüfung des Grundsatzes der Subsidiarität der Rechtssatzverfassungsbeschwerden hat es darüber hinaus die Inanspruchnahme fachgerichtlichen Rechtsschutzes für möglich und zumutbar gehalten und hierzu auf zwei Entscheidungen des BSG (BSGE 81, 276, 280 ff = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 5 ff; BSG SozR 4-2500 § 266 Nr. 5 RdNr 6) verwiesen (SozR 4-4200 § 46 Nr. 1 RdNr 35) , in denen dieses seine Auffassung über die Rechtmäßigkeit von Beitragsbescheiden tragend auch darauf gestützt hatte, die - dort gerügte - Verwendung von Mitteln aus dem Beitragsaufkommen sei nicht verfassungswidrig.

    Einer insoweit kompetenzgemäßen Aufgabenzuweisung können darauf bezogene Grundrechtseingriffe - etwa durch die Beitragserhebung - regelmäßig nicht (mehr) entgegengehalten werden (so sinngemäß schon - für den Bereich der gesetzlichen Rentenversicherung - BSGE 81, 276, 284 = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 10; auch Butzer, aaO, S 126 ff, 135 f; ferner Korioth/Augsberg, VSSR 2011, 1, 6 unter Hinweis auf eine sog materiell-rechtliche Wirkung des Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG) .

    (a) Für seine Bewertung, dass sich § 46 Abs. 4 SGB II (noch) als kompetenzgemäß darstellt, legt der Senat die zu Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG ergangene Rechtsprechung des BVerfG (vgl BVerfGE 75, 108, 146 f = SozR 5425 § 1 Nr. 1 S 3 ff; BVerfGE 81, 156, 184 f = SozR 3-4100 § 128 Nr. 1 S 3 f; BVerfGE 87, 1, 34 = SozR 3-5761 Allg Nr. 1 S 5; BVerfGE 99, 202, 212 = SozR 3-4100 § 128a Nr. 9 S 53; BVerfGE 113, 167, 195 ff = SozR 4-2500 § 266 Nr. 8 RdNr 39 ff; BVerfGE 126, 369, 389 = SozR 4-5050 § 22b Nr. 9 RdNr 65) und des BSG (vgl vor allem BSGE 81, 276, 281 ff = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 7 ff) zugrunde und schließt sich dieser Rechtsprechung auch für den hier vorliegenden Kontext an.

    Als grundlegende Erkenntnis ergibt sich aus dieser Rechtsprechung zunächst, dass dem Gesetzgeber bei der Anwendung der Kompetenzregelung ein weiter Gestaltungsspielraum zusteht und es ihm deshalb erlaubt ist, neue Sozialleistungen in das System der Sozialversicherung einzubeziehen, wenn diese in ihren wesentlichen Strukturmerkmalen dem Bild entsprechen, das durch die klassische Sozialversicherung geprägt ist (vgl BVerfGE 75, 108, 146 = SozR 5425 § 1 Nr. 1 S 3 f; BVerfGE 87, 1, 34 = SozR 3-5761 Allg Nr. 1 S 5; siehe zur Entwicklung der Rechtsprechung des BVerfG insoweit BSGE 81, 276, 282 = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 7 f) .

    Das BSG ist dieser Rechtsprechung des BVerfG gefolgt und hat ihr im Zusammenhang mit der Beurteilung von vermeintlichen "Fremdlasten" in der Sozialversicherung entnommen, dass nicht danach abgegrenzt werden darf, ob Leistungen versicherungstypisch oder "versicherungsfremd" im Sinn von "gesamtgesellschaftlich" sind, und dass Leistungen der Sozialversicherung nicht inhaltlich nach einem Versicherungsprinzip, sondern formal bestimmt werden müssen (vgl BSGE 81, 276, 282 = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 8) .

    Es hat darauf hingewiesen, dass eine Auffassung, wonach "versicherungsfremde" Leistungen nicht über Beiträge, sondern als "gesamtgesellschaftliche" Aufgaben vom Bund und aus Steuermitteln zu finanzieren seien, eine andere als die geltende Abgrenzung zwischen den Aufgaben der Sozialversicherung und den Aufgaben der Gesamtgesellschaft anstrebt; diese Abgrenzung ist jedoch verfassungsrechtlich nicht im Einzelnen vorgegeben, sondern politischer Natur und vom Gesetzgeber zu treffen (vgl BSGE 81, 276, 285 = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 10) .

    Als bloße - die Aufteilung von Zuschusslasten zwischen Bund und Ländern betreffende - Kompetenznorm (vgl BVerfGE 113, 167, 207 ff = SozR 4-2500 § 266 Nr. 8 RdNr 62 ff; ferner BSGE 81, 276, 285 f = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 11 ff) enthält sie schon keinen Maßstab dafür, ob Finanzierungsregelungen, die sich auf das Verhältnis des Bundes zur Beigeladenen bzw der in der Arbeitslosenversicherung zusammengefassten beitragszahlenden Versicherten beziehen, verfassungsrechtlich zulässig sind.

  • BSG, 09.12.2004 - B 6 KA 44/03 R

    Vertragsärztliche Versorgung - Ermächtigungsgrundlage für

    Die Zurückbehaltung des Beitrags oder eines Teils davon kann nur dann gerechtfertigt sein, wenn die seiner Bemessung zu Grunde liegenden Bestimmungen rechtswidrig sind (zu solchen Fällen s BSGE 58, 134 = SozR 2200 § 385 Nr. 14 zu unterschiedlichen Beitragssätzen in der Krankenversicherung; BSG SozR 2200 § 1385 Nr. 16 zum Beitragssatz in der Rentenversicherung; BSGE 81, 276 = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 zu versicherungsfremden Leistungen in der Rentenversicherung; BSG SozR 4-2500 § 266 Nr. 5 zum Risikostrukturausgleich).

    Wie das BSG bereits für die Rentenversicherung entschieden hat, lässt sich die Frage, ob eine Aufgabe der Sozialversicherung zulässigerweise zur Finanzierung durch Beiträge zugewiesen ist, nur formal nach der Einbeziehung der Leistungen in ein System der Sozialversicherung, nicht aber inhaltlich nach einem Versicherungsprinzip beurteilen (vgl BSGE 81, 276, 282 = SozR 3-2600 § 158 Nr. 1 S 7 f; zur Nichtannahme der Verfassungsbeschwerde s BVerfG , SozR aaO Nr. 2).

    Die Abgrenzung zwischen den Aufgaben der Sozialversicherung und denen der Gesamtgesellschaft ist verfassungsrechtlich nicht im einzelnen vorgegeben, sondern politischer Natur und vom Gesetzgeber zu treffen (vgl BSGE 81, 276, 285 = SozR aaO Nr. 1 S 10).

Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht