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BSG, 31.08.2000 - B 4 RA 28/00 R |
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Kindererziehungszeit - Berücksichtigungszeit - Vormerkung - Erklärungsfrist - Anrechnung - Antrag - Zuordnung - Aufklärungspflicht
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Wirksamkeit der Zuordnungserklärungen für die Zuordnung von Kindererziehungs- bzw Kinderberücksichtigungszeiten zum Vater für ein vor dem 1.1.1986 gemeinsam erzogenes Kind
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- SG Aachen, 27.08.1999 - S 8 RA 43/99
- LSG Nordrhein-Westfalen, 20.12.1999 - L 4 RA 66/99
- BSG, 31.08.2000 - B 4 RA 28/00 R
Wird zitiert von ... (58) Neu Zitiert selbst (9)
- BSG, 16.12.1997 - 4 RA 60/97
Zuordnung von Kindererziehungszeiten zum überwiegend erziehenden Elternteil
Auszug aus BSG, 31.08.2000 - B 4 RA 28/00 R
Innerhalb der drei Kategorien der Erziehung, die § 56 Abs. 2 SGB VI unterscheidet (vgl hierzu ausführlich Urteil des Senats in SozR 3-2600 § 56 Nr. 10 S 46 f), kommt eine Zuordnung an den Vater dann in Betracht, wenn er das Kind (was hier von vornherein ausscheidet) allein oder (wozu es noch weiterer tatsächlicher Feststellungen bedarf) überwiegend erzogen hat oder wenn - im Spezialfall der gemeinsamen Erziehung durch (…auch leibliche, vgl Senat, aaO S 47 f) Eltern - diese wirksam eine übereinstimmende öffentlich-rechtliche (Willens-)Erklärung über die Zuordnung an ihn abgegeben haben.Mit dieser Struktur führt das SGB VI das bereits vor seinem Inkrafttreten geltende Recht inhaltlich fort (vgl Urteil des Senats in SozR 3-2600 § 56 Nr. 10 S 47).
Das LSG wird nunmehr Feststellungen dazu nachzuholen haben, ob der Kläger das gemeinsame Kind ggf nach objektiven Gesichtspunkten (vgl Urteil des Senats in SozR 3-2600 § 56 Nr. 10 S 47) überwiegend erzogen hat.
- BSG, 28.02.1991 - 4 RA 76/90
Aufteilung der Pflichtversicherung bei Kindererziehung zwischen Vater und Mutter, …
Auszug aus BSG, 31.08.2000 - B 4 RA 28/00 R
§ 56 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 SGB VI beschränkt sich nämlich weder ausdrücklich noch sinngemäß allein auf Zuordnungen, die gemäß den Sätzen 4 bis 6 seines Abs. 2 nach dem Inkrafttreten der Norm am 1. Januar 1992 (Art. 85 Abs. 1 RRG 1992) grundsätzlich zukunftsgerichtet durch Erklärung der gemeinsam erziehenden Eltern bewirkt wurden; insbesondere würden sonst unter Rückbewirkung von Rechtsfolgen ("echte Rückwirkung") auch bereits rechtsverbindlich abgegebene Erklärungen im nachhinein wieder entwertet und auf diese Weise Eltern der spezifisch rentenrechtlichen Auswirkungen ihrer grundrechtlich geschützten Erziehungsentscheidung (vgl Urteil des Senats in BSGE 68, 171, 176) beraubt.Diesen wird daher grundsätzlich zugemutet, die durch Art. 6 Abs. 2 Satz 1 GG allein ihrer Sphäre zugewiesene Entscheidung ua hinsichtlich der Verteilung der Erziehungslast (vgl Urteil des Senats in SozR 3-2200 § 1227a Nr. 7 S 16 mwN) übereinstimmend zukunftsgerichtet zu treffen und auch gegenüber einer hierfür vorgesehenen Stelle (§ 16 Abs. 1 SGB I) vorweg nach außen kundzutun; erst recht ist ein Grund für die Einräumung großzügiger Erklärungsfristen gerade zugunsten der Eltern dann nicht erkennbar, wenn diesen ausnahmsweise die Möglichkeit eröffnet ist, eine Zuordnungserklärung hinsichtlich in der Vergangenheit längst abgeschlossener Sachverhalte abzugeben.
- BVerfG, 12.03.1996 - 1 BvR 609/90
Kindererziehungszeiten
Auszug aus BSG, 31.08.2000 - B 4 RA 28/00 R
Etwas anderes ergibt sich schließlich auch nicht unter Berücksichtigung der Entscheidung des BVerfG vom 12. März 1996 (BVerfGE 94, 241 = SozR 3-2200 § 1255a Nr. 5 = BGBl 1996 1, 1173) bzw des hierzu führenden Verfahrens der Verfassungsbeschwerde.
- BSG, 04.05.1999 - B 4 RA 55/98 R
Hinzuverdienstgrenze - Abgeordnetenentschädigung
Auszug aus BSG, 31.08.2000 - B 4 RA 28/00 R
Folge einer dennoch vorgenommenen "analogen Anwendung" (vgl zu deren Voraussetzungen zuletzt Urteil des Senats in SozR 3-2600 § 34 Nr. 1) der Abs. 6 und 7 des § 249 SGB VI idF vor Inkrafttreten des RRG 1999, könnte darüber hinaus immer nur die Übertragung der dort vorgesehenen Rechtsfolge (Abgabe der gemeinsamen Erklärung über die Zuordnung bis längstens 31. Dezember 1996) sein; von dieser Möglichkeit haben der Kläger und die Beigeladene indessen gerade keinen Gebrauch gemacht. - BSG, 25.02.1992 - 4 RA 34/91
Fortführung nichtabgeschlossener Verfahren zur Vormerkung oder Anerkennung …
Auszug aus BSG, 31.08.2000 - B 4 RA 28/00 R
Ob die Beklagte verpflichtet ist, für den Kläger den Tatbestand einer KEZ bzw BZ wegen KE vorzumerken, beurteilt sich nach dem im Zeitpunkt der Entscheidung des Senats maßgeblichen Recht (…Urteil des Senats in SozR 3-2600 § 58 Nr. 9 S 50) im Verfahren nach § 149 Abs. 1, 5 SGB VI (Urteil des Senats in BSGE 70, 138 ff). - BSG, 24.10.1996 - 4 RA 108/95
Höchstdauer einer Anrechnungszeit, Rechtsschutz bei gesetzlicher Änderung von …
Auszug aus BSG, 31.08.2000 - B 4 RA 28/00 R
Ob die Beklagte verpflichtet ist, für den Kläger den Tatbestand einer KEZ bzw BZ wegen KE vorzumerken, beurteilt sich nach dem im Zeitpunkt der Entscheidung des Senats maßgeblichen Recht (Urteil des Senats in SozR 3-2600 § 58 Nr. 9 S 50) im Verfahren nach § 149 Abs. 1, 5 SGB VI (Urteil des Senats in BSGE 70, 138 ff). - BSG, 15.12.1994 - 4 RA 64/93
Vormerkung - Anrechnungszeittatbestand - Pflichtverletzung - Zurechnung - …
Auszug aus BSG, 31.08.2000 - B 4 RA 28/00 R
Dieses hat im vorliegenden Zusammenhang schon aufgrund seines begrenzten Anwendungsbereichs außer Betracht zu bleiben; gerade dann nämlich, wenn die Folgen der Pflichtverletzung eines Leistungsträgers bei der Erfüllung seiner Aufgaben nach dem SGB - wie hier - bereits durch Wiedereinsetzungsregeln konzeptionell mitbedacht sind, ist für seine Anwendung von vornherein kein Raum (vgl Urteil des Senats in SozR 3-2600 § 58 Nr. 2 S 4 f mwN). - BSG, 22.06.1989 - 4 RA 86/88
Auszug aus BSG, 31.08.2000 - B 4 RA 28/00 R
Eine kumulative Berücksichtigung von KEZ und Pflichtbeitragszeiten kam damals wegen § 70 Abs. 2 SGB VI in der bis zum 30. Juni 1998 geltenden Fassung durch das RRG 1992 nicht in Betracht; die Vorschrift gewährleistete in grundsätzlicher Fortführung der Bewertungsergebnisse des früheren Rechts (…vgl §§ 32 Abs. 6a, 32a Abs. 5 AVG und hierzu Urteile des Senats in SozR 2200 § 1255a Nr. 20 und vom 22. Juni 1989, 4 RA 86/88, SozSich 1990, 29) für jeden Kalendermonat 0, 0625 sog Entgeltpunkte (EP) entsprechend einer nach 75 % des jeweiligen Durchschnittsverdienstes der Versicherten bemessenen persönlichen Rangstelle der Begünstigten, mindestens jedoch stets die nach Abs. 1 aaO für Beitragszeiten ermittelten EP, und ließ demgemäß Verbesserungen der Rangstelle dann nicht mehr zu, wenn sich bereits aus dem beitragsversicherten Entgelt oder Einkommen mehr als 0, 0625 EP ergaben. - Drs-Bund, 23.04.1991 - BT-Drs 12/405
Auszug aus BSG, 31.08.2000 - B 4 RA 28/00 R
Den Eltern sollte damit "für die Zuordnung der KEZ und der BZ ein weiteres Jahr eingeräumt werden, und zwar vor allem im Hinblick darauf, daß der Zeitraum von zwei Jahren im Beitrittsgebiet zu kurz ist" (BT-Drucks 12/405 S 125).
- BSG, 02.02.2006 - B 10 EG 9/05 R
Ausschlussfrist - gesetzliche Frist - gleitende Frist - Falschberatung - …
Der Senat beantwortet damit die in seinem Urteil vom 18. Februar 2004 (…BSGE 92, 182 = SozR 4-6940 Art. 3 Nr. 1 RdNr 25) noch offen gelassene Frage zum Verhältnis von sozialrechtlichem Herstellungsanspruch und Wiedereinsetzung in den vorigen Stand nach § 27 SGB X anders als das Bundesverwaltungsgericht (Urteil vom 18. April 1997 - 8 C 38/95 -, Buchholz 454.71 § 27 WoGG Nr. 2 = NJW 1997, 2966;… vgl auch die Äußerungen einzelner Senate des BSG: 4. Senat, Urteile vom 15. Dezember 1994, SozR 3-2600 § 58 Nr. 2; vom 31. August 2000 - B 4 RA 28/00 R, MittLVA Oberfr 2001, 160 …und vom 3. April 2001, SozR 3-2600 § 56 Nr. 15; sowie - zu § 67 SGG - 11. Senat, Urteil vom 10. Juli 2003 - B 11 AL 11/03 R - Juris).Der 4. und der 11. Senat haben diese Frage in den oben genannten Urteilen (…4. Senat: Urteile vom 15. Dezember 1994, SozR 3-2600 § 58 Nr. 2; vom 31. August 2000 - B 4 RA 28/00 R, MittLVA Oberfr 2001, 160 …und vom 3. April 2001, SozR 3-2600 § 56 Nr. 15; 11. Senat: Urteil vom 10. Juli 2003 - B 11 AL 11/03 R - Juris) zwar sinngemäß dahin beantwortet, dass gesetzliche Wiedereinsetzungsregeln den sozialrechtlichen Herstellungsanspruch ausschließen.
- BSG, 17.04.2008 - B 13 R 131/07 R
Kindererziehungszeit - überwiegende Erziehung - Zuordnung zur Mutter oder zum …
Da keine übereinstimmende Erklärung des Klägers und der Beigeladenen vorliegt, kommt nach der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts (s zuletzt BSG vom 31.8.2000 - B 4 RA 28/00 R, Die Beiträge Beilage 2001, 67, 70 ff;… BSG vom 16.12.1997, SozR 3-2600 § 56 Nr. 10 S 46 ff) eine Zuordnung der Kindererziehungszeit an ihn (als Vater) nur dann in Betracht, wenn er das Kind allein oder überwiegend erzogen hat.Auch dies entspricht der Rechtsprechung des BSG (BSG vom 31.8.2000 - B 4 RA 28/00 R, Die Beiträge Beilage 2001, 67, 75;… BSG vom 16.12.1997, SozR 3-2600 § 56 Nr. 10 S 47;… BSG vom 28.2.1991, BSGE 68, 171, 177 = SozR 3-2200 § 1227a Nr. 7), wonach die Erziehungsbeiträge nach objektiven Maßstäben gegenüberzustellen sind, nicht jedoch ein "Wert" der Erziehungsarbeit festzustellen ist.
- LSG Saarland, 26.04.2018 - L 1 R 94/16
Fremdrentenrecht - Nachweis über Beschäftigungs- bzw Beitragszeiten iS des § 22 …
Die Anerkennung von bis zum Zuzug entstandenen Kindererziehungs- bzw Berücksichtigungszeiten setzt gem der Sonderregelung des § 28b S 2 FRG (in der ab dem 1.7.1998 geltenden Fassung, vgl Art. 12 Nr. 3 Buchst b Gesetz (juris: RRG 1999) vom 16.12.1997, BGBl I 1997, 2998) voraus, dass die Erklärungen nach § 56 und dem am 31.12.1996 geltenden § 249 Abs. 6 und 7 SGB VI innerhalb eines Jahres nach Zuzug in die Bundesrepublik Deutschland abgegeben wurden (vgl BSG vom 31.8.2000 - B 4 RA 28/00 R = juris RdNr 19).Für die Anwendung der Grundsätze des sozialrechtlichen Herstellungsanspruchs bei Fristversäumnis bleibt daneben kein Raum (vgl BSG vom 15.12.1994 - 4 RA 64/93 = SozR 3-2600 § 58 Nr. 2, vom 31.8.2000 - B 4 RA 28/00 R = juris RdNr 21 …und vom 3.4.2001 - B 4 RA 89/00 R = SozR 3-2600 § 56 Nr. 15 RdNr 23).
Soweit der Kläger die Anerkennung von Kindererziehungs- bzw. Berücksichtigungszeiten begehrt, ist darauf hinzuweisen, dass gemäß der Sonderregelung des § 28b Satz 2 FRG (…in der ab dem 01.07.1998 geltenden Fassung, vgl. Art. 12 Nr. 3 Buchst. b G v. 16.12.1997, BGBl I 1997, S. 2998) die Erklärungen nach § 56 und dem am 31. Dezember 1996 geltenden § 249 Abs. 6 und 7 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch (SGB VI) von dem Kläger bzw. dessen Ehefrau innerhalb eines Jahres nach Zuzug in die Bundesrepublik Deutschland abzugeben waren (vgl. zur Rechtsentwicklung und der ab dem 01.01.1992 geltenden Vorgängerregelung, die gleichfalls die Jahresfrist ab Zuzug beinhaltete: BSG, Urteil vom 31.08.2000 - B 4 RA 28/00 R, juris Rn.19).
In der am 31. Dezember 1996 geltenden und wegen § 28b FRG hier anwendbaren Fassung des § 249 Abs. 6 und 7 SGB VI war - wie auch in den jeweiligen Vorgängerregelungen ab 01.01.1992 - ausdrücklich ein Ausschluss der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand bzw. des Widerrufs der Erklärung vorgesehen (vgl. hierzu BSG, Urteil vom 31.08.2000 - B 4 RA 28/00 R, juris Rn.19).
Gerade dann, wenn die Folgen einer behaupteten Pflichtverletzung eines Leistungsträgers bei der Erfüllung seiner Aufgaben nach dem Sozialgesetzbuch - wie hier - bereits durch Wiedereinsetzungsregeln konzeptionell mitbedacht sind, ist jedoch für eine Anwendung des richterrechtlichen Instituts des sozialrechtlichen Herstellungsanspruchs von vornherein kein Raum (vgl. BSG, Urteile vom 15.12.1994 - 4 RA 64/93, vom 31.08.2000 - B 4 RA 28/00 R, juris Rn.21 …und vom 03.04.2001 - B 4 RA 89/00 R, juris Rn. 23).
- BSG, 11.05.2011 - B 5 R 22/10 R
Kindererziehungs- und Berücksichtigungszeiten - Erziehung im Ausland - …
Diese Zuordnung bestimmt sich nach §§ 57, 56 Abs. 2 SGB VI, wobei drei Kategorien der Erziehung zu unterscheiden sind (…BSG Urteile vom 16.12.1997 - 4 RA 60/97 - SozR 3-2600 § 56 Nr. 10 S 46; vom 31.8.2000 - B 4 RA 28/00 R - Juris RdNr 16 ff …und vom 17.4.2008 - B 13 R 131/07 R - SozR 4-2600 § 56 Nr. 5 RdNr 11) : Die Alleinerziehung, die gemeinsame Erziehung und die überwiegende Erziehung. - LSG Berlin-Brandenburg, 28.04.2016 - L 33 R 851/13
Kindererziehungszeiten - Berücksichtigungszeiten wegen Kindererziehung - …
Ist eine übereinstimmende öffentlich-rechtliche (Willens-)Erklärung überhaupt nicht, nicht übereinstimmend oder nicht rechtswirksam abgegeben, hat nach dem Grundsatz des § 56 Abs. 2 Satz 9 SGB VI im Verwaltungsverfahren der Versicherungsträger (§ 20 SGB X) bzw. im Streitfall das Gericht (§§ 103, 106 SGG) zu ermitteln, wer dann das Kind nach objektiven Gesichtspunkten überwiegend erzogen hat (vgl. hierzu die Urteile des BSG vom 31. August 2000 - B 4 RA 28/00 R - in juris …sowie vom 11. Mai 2011 - B 5 R 22/10 R - a.a.O.).Da die hier vorliegenden Erklärungen vom 03. Dezember 2006 stammen und die streitigen, vor dem 01. Oktober 2006 (nämlich am 29. April 2006) endenden, Zeiträume nicht mehr erfassen können, liegt für diese eine rechtswirksame übereinstimmende Erklärung des Klägers und seiner Ehefrau nicht vor, sodass eine Zuordnung der KEZ an den Kläger (als Vater) im Grundsatz nur dann in Betracht kommt, wenn er das Kind allein oder überwiegend erzogen hat (vgl. u.a. die Urteile des BSG vom 31. August 2000 - B 4 RA 28/00 R - a.a.O. sowie vom 17. April 2008 - B 13 R 131/07 R - in juris).
Insoweit ist erheblich, in wessen Haushalt das Kind aufgenommen war/ist und wer sich in zeitlich größerem Umfang dem Kind gewidmet hat bzw. widmet; nicht erheblich ist hingegen, welcher Elternteil erzieherisch den größeren Einfluss ausgeübt hat/ausübt (vgl. hierzu die Urteil des BSG vom 31. August 2000 - B 4 RA 28/00 R - …und vom 17. April 2008 - B 13 R 131/07 R - jeweils a.a.O.).
- BSG, 25.02.2020 - B 13 R 284/18 B
Anspruch auf höhere Altersrente unter Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten
Der Rechtsprechung des BSG lässt sich entnehmen, dass das Institut des sozialrechtlichen Herstellungsanspruchs nur anwendbar ist, wenn die Folgen der Pflichtverletzung eines Leistungsträgers bei der Erfüllung seiner Aufgaben nach dem SGB im Gesetz weder speziell geregelt noch darin in anderer Weise, etwa durch Härteklauseln, Wiedereinsetzungsregeln oder Fiktionen konzeptuell mitbedacht sind (… BSG Urteil vom 15.12.1994 - 4 RA 64/93 - SozR 3-2600 § 58 Nr. 2 S 4 f; BSG Urteil vom 31.8.2000 - B 4 RA 28/00 R - juris RdNr 21;… BSG Urteil vom 3.4.2001 - B 4 RA 89/00 R - SozR 3-2600 § 56 Nr. 15 S 86).Bei deren Ausgestaltung ging es im Wesentlichen darum, die Verwaltung vor übermäßigen Belastungen im Zusammenhang mit der auch für die Vergangenheit eingeführten Begünstigung zu bewahren, so dass das Gesetz (vgl § 249 Abs. 6 Satz 5 bzw Abs. 7 Satz 2 iVm Abs. 6 Satz 5 SGB VI aF) ua eine Wiedereinsetzung in die begünstigende Frist ausschließt (…BSG Urteil vom 3.4.2001 - B 4 RA 89/00 R - SozR 3-2600 § 56 Nr. 15 S 85 f; zu den entsprechend ausgestalteten Vorgängerregelungen bereits BSG Urteil vom 31.8.2000 - B 4 RA 28/00 R - juris RdNr 19 f).
Das BSG hat daher entschieden, dass das Institut des sozialrechtlichen Herstellungsanspruchs im Zusammenhang mit den Regelungen in § 249 Abs. 6 und 7 SGB VI aF - auf die § 28b Satz 2 FRG ohne Einschränkung Bezug nimmt -, nicht zur Anwendung kommt (…BSG Urteil vom 3.4.2001 - B 4 RA 89/00 R - SozR 3-2600 § 56 Nr. 15 S 86; zu den Vorgängerregelungen bereits BSG Urteil vom 31.8.2000 - B 4 RA 28/00 R - juris RdNr 19).
- BSG, 02.02.2006 - B 10 EG 8/05 R
Sozialrechtlicher Herstellungsanspruch und Wiedereinsetzung in den vorigen Stand
Der Senat beantwortet damit die in seinem Urteil vom 18. Februar 2004 (…BSGE 92, 182 = SozR 4-6940 Art. 3 Nr. 1 RdNr 25) noch offen gelassene Frage zum Verhältnis von sozialrechtlichem Herstellungsanspruch und Wiedereinsetzung in den vorigen Stand nach § 27 SGB X anders als das Bundesverwaltungsgericht (Urteil vom 18. April 1997 - 8 C 38/95 -, Buchholz 454.71 § 27 WoGG Nr. 2 = NJW 1997, 2966;… vgl auch die Äußerungen einzelner Senate des BSG: 4. Senat, Urteile vom 15. Dezember 1994, SozR 3-2600 § 58 Nr. 2; vom 31. August 2000 - B 4 RA 28/00 R, MittLVA Oberfr 2001, 160 …und vom 3. April 2001, SozR 3-2600 § 56 Nr. 15; sowie - zu § 67 SGG - 11. Senat, Urteil vom 10. Juli 2003 - B 11 AL 11/03 R - Juris).Der 4. und der 11. Senat haben diese Frage in den oben genannten Urteilen (…4. Senat: Urteile vom 15. Dezember 1994, SozR 3-2600 § 58 Nr. 2; vom 31. August 2000 - B 4 RA 28/00 R, MittLVA Oberfr 2001, 160 …und vom 3. April 2001, SozR 3-2600 § 56 Nr. 15; 11. Senat: Urteil vom 10. Juli 2003 - B 11 AL 11/03 R - Juris) zwar sinngemäß dahin beantwortet, dass gesetzliche Wiedereinsetzungsregeln den sozialrechtlichen Herstellungsanspruch ausschließen.
- LSG Nordrhein-Westfalen, 20.12.2016 - L 18 R 713/15
Rentenversicherung; Berücksichtigungszeit wegen Kindererziehung; Begriff der …
Innerhalb der drei Kategorien der Erziehung, die § 56 Abs. 2 Sätze 3ff SGB VI unterscheidet (vgl. hierzu BSG…, Urteil vom 16.12.1997, Az 4 RA 60/97 - SozR 3-2600 § 56 Nr. 10; BSG, Urteil vom 31.8.2000, Az B 4 RA 28/00 R), kommt eine Zuordnung zum Vater nur in Betracht, wenn - im Fall der gemeinsamen Erziehung durch beide Elternteile - diese vorab wirksam eine übereinstimmende öffentlich-rechtliche Erklärung über die Zuordnung zum Vater abgegeben haben oder wenn er das Kind allein oder überwiegend erzogen hat.Dagegen ist es nicht möglich, KEZ und BZ im Nachhinein einvernehmlich aufzuteilen (vgl BSG…, Urteil vom 3.4.2001, Az B 4 RA 89/00 R - SozR 3-2600 § 56 Nr. 15, SozR 3-2600 § 249 Nr. 1; BSG…, Urteil vom 10.12.2013, Az B 13 R 91/11 R = SozR 4-2600 § 249b Nr. 1; BSG, Urteil vom 31.8.2000, Az B 4 RA 28/00 R).
Ist eine übereinstimmende öffentlich-rechtliche (Willens-)Erklärung überhaupt nicht, nicht übereinstimmend oder nicht rechtswirksam abgegeben, hat nach dem Grundsatz des § 56 Abs. 2 Satz 9 SGB VI im Verwaltungsverfahren der Versicherungsträger (§ 20 SGB X), im Streitfall das Gericht (§§ 103, 106 SGG) zu ermitteln, wer das Kind nach objektiven Gesichtspunkten überwiegend erzogen hat (vgl BSG, Urteil vom 31.8.2000, Az B 4 RA 28/00 R).
- LSG Hessen, 28.03.2008 - L 5 R 309/07 Wird eine Erklärung nicht oder nicht fristgemäß abgegeben, so werden gemäß § 56 Abs. 2 Satz 9 SGB VI die Erziehungszeiten nach dem Tatbestand der überwiegenden Erziehung (vgl. BSG vom 16. Dezember 1997 - 4 RA 59/97 und 4 RA 60/97 - m.w.N.) und bei in etwa gleichgewichtigen Erziehungsbeiträgen gemäß § 56 Abs. 2 Satz 8 SGB VI der Mutter zugeordnet (BSG vom 31. August 2000 - B 4 RA 28/00 R).
Die inhaltliche Ausgestaltung der damit erforderlichen gesetzlichen Neuregelung wurde somit ohne weitere Vorgaben der Legislative anheimgestellt, wobei offen war, welche der sich bietenden Möglichkeiten der Gesetzgeber wählen würde (vgl. BSG, Urteil vom 31. August 2000 - B 4 RA 28/00 R).
Dass diese Zuordnungsregel dabei unter Berücksichtigung des Gleichbehandlungsgebotes (Artikel 3 Abs. 2 Grundgesetz) in verfassungskonformer Auslegung auf eine widerlegbare Vermutung zu reduzieren ist (…so bereits angedeutet in BSG vom 25. Februar 1992 - 4 RA 34/91 = BSGE 70, 138 = SozR 3-6180 Artikel 13 Nr. 2), hat das Bundessozialgericht bezogen auf Erziehungszeiten nach dem 1. Januar 1992 bereits ausdrücklich entschieden (BSG vom 16. Dezember 1997 - 4 RA 60/97 = 3-2600 § 56 Nr. 10 und BSG vom 31. August 2000 - B 4 RA 28/00 R).
- BSG, 16.08.2017 - B 5 R 182/17 B Innerhalb der drei Kategorien der Erziehung, die § 56 Abs. 2 Sätze 3ff SGB VI unterscheidet (vgl. hierzu BSG…, Urteil vom 16.12.1997, Az 4 RA 60/97 - SozR 3-2600 § 56 Nr. 10; BSG, Urteil vom 31.8.2000, Az B 4 RA 28/00 R), kommt eine Zuordnung zum Vater nur in Betracht, wenn - im Fall der gemeinsamen Erziehung durch beide Elternteile - diese vorab wirksam eine übereinstimmende öffentlich-rechtliche Erklärung über die Zuordnung zum Vater abgegeben haben oder wenn er das Kind allein oder überwiegend erzogen hat.
Dagegen ist es nicht möglich, KEZ und BZ im Nachhinein einvernehmlich aufzuteilen (vgl BSG…, Urteil vom 3.4.2001, Az B 4 RA 89/00 R - SozR 3-2600 § 56 Nr. 15, SozR 3-2600 § 249 Nr. 1; BSG…, Urteil vom 10.12.2013, Az B 13 R 91/11 R = SozR 4-2600 § 249b Nr. 1; BSG, Urteil vom 31.8.2000, Az B 4 RA 28/00 R).
Ist eine übereinstimmende öffentlich-rechtliche (Willens-)Erklärung überhaupt nicht, nicht übereinstimmend oder nicht rechtswirksam abgegeben, hat nach dem Grundsatz des § 56 Abs. 2 Satz 9 SGB VI im Verwaltungsverfahren der Versicherungsträger (§ 20 SGB X), im Streitfall das Gericht (§§ 103, 106 SGG) zu ermitteln, wer das Kind nach objektiven Gesichtspunkten überwiegend erzogen hat (vgl BSG, Urteil vom 31.8.2000, Az B 4 RA 28/00 R).
- LSG Berlin-Brandenburg, 26.04.2013 - L 33 R 369/12
Gesetzliche Rentenversicherung: Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten; …
- BSG, 02.02.2006 - B 10 EG 7/05 R
Sozialrechtlicher Herstellungsanspruch und Wiedereinsetzung in den vorigen Stand
- LSG Baden-Württemberg, 23.06.2020 - L 9 R 3071/18
Zuordnung von Kindererziehungszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung - …
- BSG, 13.12.2019 - B 5 R 26/19 B
Rente aus Beschäftigungen in einem Ghetto
- SG Landshut, 12.07.2017 - S 2 R 305/14
Berücksichtigung von Zeiten der Kindererziehung
- LSG Baden-Württemberg, 30.03.2021 - L 11 R 2768/20
Anerkennung von Kindererziehungszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung bei …
- SG Münster, 14.03.2019 - S 14 R 524/16
- LSG Berlin-Brandenburg, 27.05.2009 - L 4 R 1454/07
Zuordnung Kindererziehungszeiten zum Vater; Zuordnung Berücksichtigungszeiten zum …
- LSG Hessen, 21.02.2023 - L 2 R 122/20
Anerkennung von Kindererziehungs- und Kinderberücksichtigungszeiten in der …
- BSG, 24.11.2020 - B 5 R 172/20 B
Höhere Regelaltersrente unter Anerkennung weiterer Kindererziehungszeiten und …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 06.04.2001 - L 4 RA 77/99
Rentenversicherung
- LSG Thüringen, 10.01.2019 - L 2 R 760/17
Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten in der gesetzlichen …
- LSG Saarland, 29.01.2004 - L 1 RA 36/01
Zuordnung von Kindererziehungszeiten zum Vater - Alleinerziehung - …
- LSG Niedersachsen-Bremen, 24.10.2002 - L 1 RA 125/02
Qualifikationsgruppeneinstufung - Beitragszeit - Polen - Tätigkeit im …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 31.03.2023 - L 3 R 143/22
- LSG Berlin-Brandenburg, 10.03.2016 - L 8 R 110/12
Vormerkung - Kindererziehung
- BSG, 21.08.2008 - B 13 R 229/08 B
- LSG Berlin, 08.12.2003 - L 16 RA 37/03
Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten bzw. Berücksichtigungszeiten wegen …
- SG Darmstadt, 21.08.2007 - S 6 R 448/05
- LSG Sachsen, 06.08.2008 - L 2 AS 32/08
Ausübung von Ermessen bei der Zustellung an Bevollmächtigte
- LSG Niedersachsen-Bremen, 05.04.2017 - L 2 R 398/16
- LSG Niedersachsen-Bremen, 20.03.2013 - L 2 R 246/12
- SG Stade, 13.03.2007 - S 27 RA 105/04
- LSG Niedersachsen, 20.09.2001 - L 1 RA 109/01
Invalidenrentenanspruch nach dem RÜG - Wohnsitzverlegung vor dem 18.5.1990 - …
- SG Darmstadt, 09.03.2020 - S 6 R 80/18
- LSG Bayern, 11.12.2014 - L 20 R 792/14
Gewöhnlicher Aufenthalt, Kindererziehungszeiten
- LSG Nordrhein-Westfalen, 27.07.2018 - L 14 R 289/17
- BSG, 22.09.2020 - B 5 R 151/20 B
Rentenrechtliche Anerkennung von Kindererziehungs- und Berücksichtigungszeiten
- LSG Nordrhein-Westfalen, 29.05.2002 - L 8 LW 1/02
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 24.11.2021 - L 3 R 886/18
Anspruch auf den früheren Beginn einer Regelaltersrente durch eine rückwirkende …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 27.11.2002 - L 8 LW 14/02
Rentenversicherung
- LSG Niedersachsen-Bremen, 21.11.2018 - L 2 R 466/17
- LSG Baden-Württemberg, 22.10.2009 - L 7 R 2376/09
- SG Berlin, 29.09.2005 - S 17 RA 696/01
Berücksichtigung und Vormerkung rentenrechtlicher Zeiten; Bewertung von …
- LSG Berlin, 10.06.2004 - L 8 RA 10/03
Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten bei der Berechnung der Rente; …
- LSG Niedersachsen, 22.03.2001 - L 1 RA 143/00
- SG Lüneburg, 14.07.2010 - S 1 R 132/05
Rechtliche Ausgestaltung der Anerkennung von Kindererziehungszeiten und …
- LSG Niedersachsen-Bremen, 20.12.2019 - L 2 R 418/18
- LSG Niedersachsen-Bremen, 19.09.2018 - L 2 R 556/17
- LSG Niedersachsen-Bremen, 20.11.2020 - L 1 R 273/17
- LSG Niedersachsen-Bremen, 28.08.2013 - L 2 R 562/12
- LSG Niedersachsen-Bremen, 14.12.2006 - L 1 RA 286/04
- LSG Niedersachsen-Bremen, 06.10.2006 - L 2 RI 221/03
- LSG Niedersachsen-Bremen, 26.09.2002 - L 1 RA 22/99
- LSG Niedersachsen-Bremen, 22.08.2002 - L 1 RA 95/01
- LSG Niedersachsen-Bremen, 09.03.2020 - L 2 LW 5/19
- SG Aurich, 20.04.2011 - S 32 R 414/06
Nachträgliche Aufnahme von Kindererziehungszeit und Berücksichtigungszeiten für …
- SG Osnabrück, 13.12.2006 - S 1 RA 16/02