Weitere Entscheidung unten: BFH, 23.08.1990

Rechtsprechung
   BFH, 11.04.1990 - I R 82/86   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/1990,1003
BFH, 11.04.1990 - I R 82/86 (https://dejure.org/1990,1003)
BFH, Entscheidung vom 11.04.1990 - I R 82/86 (https://dejure.org/1990,1003)
BFH, Entscheidung vom 11. April 1990 - I R 82/86 (https://dejure.org/1990,1003)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/1990,1003) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (3)

  • Wolters Kluwer

    Rechtmäßige Änderung eines Einkommenssteuerbescheids - Berücksichtigung von Einkünften des Steuerpflichtigen aus der Tätigkeit als Erfinder

  • datenbank.nwb.de(kostenpflichtig, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

In Nachschlagewerken

Papierfundstellen

  • BFH/NV 1991, 143
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (43)Neu Zitiert selbst (26)

  • BFH, 13.10.1976 - I R 261/70

    Erfinder - Lizenzvergabe zur Auswertung der Rechte - Freiberufliche Tätigkeit -

    Auszug aus BFH, 11.04.1990 - I R 82/86
    Hat daher der Erfinder für die Auswertung seiner Erfindung Lizenzen vergeben und stellt die Ausübung seiner Rechte aus den Lizenzverträgen schon für sich allein eine freiberufliche Tätigkeit dar, so wird die Tätigkeit, aus der die Lizenzeinnahmen herrühren, dort persönlich ausgeübt, von wo der Steuerpflichtige seine Rechte aus den Lizenzvertägen geltend macht (BFH-Urteil vom 13. Oktober 1976 I R 261/70, BFHE 120, 225, BStBl II 1977, 76).

    "Verwertet" wird eine selbständige Arbeit im Inland dann, wenn zwar eine persönliche Arbeit im Inland nicht mehr vorliegt, der Erfolg einer im Ausland ausgeübten Tätigkeit aber im Inland eintritt - z. B. durch Lizenzvergabe an inländische Unternehmen - (Urteil in BFHE 120, 225, 227, BStBl II 1977, 76 zu 2. a).

  • BFH, 15.11.1971 - GrS 1/71

    Geschäftsführer einer GmbH - Sitz im Inland - Wohnsitz in der Schweiz - Führen

    Auszug aus BFH, 11.04.1990 - I R 82/86
    Für die Bestimmung des Ausübungsortes muß allerdings auch die Art der Tätigkeit berücksichtigt werden (BFH-Urteil vom 12. November 1986 I R 268/83, BFHE 148, 453, 455, BStBl II 1987, 372, zu 3. m. w. N.; vgl. Beschluß des Großen Senats des BFH vom 15. November 1971 GrS 1/71, BFHE 103, 433, BStBl II 1972, 68).

    Ob die vom FG festgestellte inländische Verwaltung der Lizenzeinnahmen am Sitz der KG diesen Merkmalen entsprach, erscheint mangels Feststellung näherer Tatsachen zweifelhaft (vgl. auch zur inländischen Tätigkeitsausübung mittels Weisungsbefugnis vom Ausland aus BFH-Beschluß in BFHE 103, 433, BStBl II 1972, 68; vgl. zur Unbeachtlichkeit des bloßen Zahlungsortes - im anderen Zusammenhang - Vogel, Doppelbesteuerungsabkommen, Art. 12 Rdnr. 25 a. E.).

  • BFH, 14.04.1988 - IV R 219/85

    Werden die in einem Grundlagenbescheid festgestellten Besteuerungsgrundlagen in

    Auszug aus BFH, 11.04.1990 - I R 82/86
    Dagegen wird der materiellen Richtigkeit des Folgebescheids im Umfang der vorgeschriebenen Anpassung an die Änderung des Grundlagenbescheids Vorrang einräumt (vgl. BFH-Urteile vom 14. April 1988 IV R 219/85, BFHE 153, 285, 287, BStBl II 1988, 711, 712 zu 1. a) m. w. N.; vom 8. April 1965 III 132/61 U, BFHE 82, 352, 356, BStBl III 1965, 376, 377).

    Diesem Ergebnis stehen die in der Revision angeführten weiteren finanzgerichtlichen Entscheidungen nicht entgegen (vgl. FG Köln, Urteil vom 8. Mai 1981 VII (XIII) 84/75 E, EFG 1982, 192, rechtskräftig; FG Nürnberg, Urteil vom 3. April 1985 V 185/79, EFG 1985, 427, aufgehoben durch Urteil in BFHE 153, 285, BStBl II 1988, 711); diese befassen sich nicht mit den Auswirkungen negativer Feststellungen.

  • BFH, 08.04.1965 - III 132/61 U

    Ausscheidung eines Bauwerkes als Betriebsvorrichtung

    Auszug aus BFH, 11.04.1990 - I R 82/86
    Dagegen wird der materiellen Richtigkeit des Folgebescheids im Umfang der vorgeschriebenen Anpassung an die Änderung des Grundlagenbescheids Vorrang einräumt (vgl. BFH-Urteile vom 14. April 1988 IV R 219/85, BFHE 153, 285, 287, BStBl II 1988, 711, 712 zu 1. a) m. w. N.; vom 8. April 1965 III 132/61 U, BFHE 82, 352, 356, BStBl III 1965, 376, 377).

    Die Feststellung, daß ein bestimmter Sachverhalt von der einheitlichen Feststellung nicht mehr erfaßt wird, führt dazu, daß das FA insoweit bei der Durchführung der Einzelveranlagung freie Hand erhält und an frühere Berechnungen nicht mehr gebunden ist (Urteil in BFHE 82, 352, 356, BStBl III 1965, 376, 377; ferner zur "entsprechenden" Berichtigung nach § 67 Abs. 2 des Einkommensteuergesetzes - EStG - 1925 Urteil des Reichsfinanzhofs - RFH - vom 24. Juni 1936 VI A 192/36, RStBl 1936, 747, 748; zur "entsprechenden" Berichtigung gemäß § 70 Abs. 2 des Reichsbewertungsgesetzes 1925 RFH-Urteil vom 7. Dezember 1932 III A 775/31, RStBl 1933, 96, 97).

  • BFH, 12.10.1978 - I R 69/75

    Zur Frage der beschränkten Steuerpflicht von nachträglich erzielten inländischen

    Auszug aus BFH, 11.04.1990 - I R 82/86
    Wie der Senat zu dem - in früheren DBA verwendeten - Begriff des festen Mittelpunkts bereits ausgeführt hat, handelt es sich um eine Einrichtung, unter der gewissermaßen die Betriebsstätte eines Freiberuflers zu verstehen ist (Urteile in BFHE 126, 209, 213, BStBl II 1979, 64 zu 3.; vom 22. März 1966 I 65/63, BFHE 85, 456, 459, BStBl III 1966, 463) und für die ein Verfügungsrecht des selbständig Tätigen vorausgesetzt wird (Urteil vom 3. Februar 1988 I R 369/83, BFHE 152, 485, 487, BStBl II 1988, 486 zu 1.).
  • BFH, 22.03.1966 - I 65/63

    Abkommen zwischen dem Deutschen Reich und der Schweizerischen Eidgenossenschaft

    Auszug aus BFH, 11.04.1990 - I R 82/86
    Wie der Senat zu dem - in früheren DBA verwendeten - Begriff des festen Mittelpunkts bereits ausgeführt hat, handelt es sich um eine Einrichtung, unter der gewissermaßen die Betriebsstätte eines Freiberuflers zu verstehen ist (Urteile in BFHE 126, 209, 213, BStBl II 1979, 64 zu 3.; vom 22. März 1966 I 65/63, BFHE 85, 456, 459, BStBl III 1966, 463) und für die ein Verfügungsrecht des selbständig Tätigen vorausgesetzt wird (Urteil vom 3. Februar 1988 I R 369/83, BFHE 152, 485, 487, BStBl II 1988, 486 zu 1.).
  • BFH, 03.02.1988 - I R 369/83

    Besteuerungsrecht Italiens für Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit nur, wenn

    Auszug aus BFH, 11.04.1990 - I R 82/86
    Wie der Senat zu dem - in früheren DBA verwendeten - Begriff des festen Mittelpunkts bereits ausgeführt hat, handelt es sich um eine Einrichtung, unter der gewissermaßen die Betriebsstätte eines Freiberuflers zu verstehen ist (Urteile in BFHE 126, 209, 213, BStBl II 1979, 64 zu 3.; vom 22. März 1966 I 65/63, BFHE 85, 456, 459, BStBl III 1966, 463) und für die ein Verfügungsrecht des selbständig Tätigen vorausgesetzt wird (Urteil vom 3. Februar 1988 I R 369/83, BFHE 152, 485, 487, BStBl II 1988, 486 zu 1.).
  • BFH, 20.11.1974 - I R 1/73
    Auszug aus BFH, 11.04.1990 - I R 82/86
    Ein Erfinder übt seine Tätigkeit überall dort aus, von wo er seine Erfinderidee planmäßig verwirklicht (BFH-Urteil vom 20. November 1974 I R 1/73, BFHE 114, 530).
  • BFH, 30.03.1989 - IV R 45/87

    Aufwendungen für ein Arbeitszimmer zur Abwicklung vererbten Betriebsvermögens als

    Auszug aus BFH, 11.04.1990 - I R 82/86
    Die Klägerin hat bei fehlender eigener freiberuflicher Qualifikation (§ 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG) nach der bisherigen Rechtsprechung des BFH Einkünfte aus selbständiger Arbeit i. S. des § 49 Abs. 1 Nr. 3 EStG, wenn sich ihre Tätigkeit auf eine - zeitlich begrenzte - Abwicklung beschränkte (vgl. BFH-Urteil vom 30. März 1989 IV R 45/87, BFHE 156, 204, 206, BStBl II 1989, 509, 510 zu 2.).
  • BFH, 24.11.1965 - VI 128/65 U

    Berücksichtigung des Gehalts einer in einer Gesellschaft mitarbeitenden Ehefrau

    Auszug aus BFH, 11.04.1990 - I R 82/86
    Diese Anpassung erschöpft sich nicht in der Pflicht, nur die geänderten Feststellungen in die bestandskräftigen Einkommensteuerbescheide zu übernehmen, sondern erfordert, daß das FA alle Folgerungen aus der geänderten Feststellung ziehen muß, selbst wenn sich diese auf andere Besteuerungsgrundlagen oder Einkunftsarten auswirken (vgl. z. B. BFH-Urteil vom 24. November 1965 VI 128/65 U, BFHE 84, 365, 367, BStBl III 1966, 131, m. w. N.).
  • BFH, 28.01.1987 - I R 85/80

    Entgeltlicher Erwerb - Anschaffungskosten - Miterbe - Erwerb von

  • BFH, 03.07.1964 - VI 78/63 S

    Berufung eines Finanzamtsvorstehers gegen Einspruchsentscheidungen des

  • BFH, 14.03.1985 - IV R 8/84

    Langjährige Verluste eines Erfinders allein kein Beweisanzeichen für fehlende

  • BFH, 28.03.1984 - I R 191/79

    Renteneinnahmen aus der Veräußerung eines Patents bleiben bei späterer

  • BFH, 11.02.1988 - IV R 223/85

    Lizenzeinnahmen als Einkünfte aus Gewerbebetrieb - Bewertung der Tätigkeit eines

  • BFH, 12.11.1986 - I R 268/83

    Entgelt für Verfilmungsrecht an einem Roman unterliegt einer Quellensteuer von 15

  • BFH, 05.03.1968 - II R 36/67

    Tatsächliche Feststellungen - Decken der Rechtsfolge - Verfahrensrüge -

  • BFH, 18.03.1987 - II R 223/84

    Änderung eines Freistellungsbescheids - Änderung der Besteuerungsgrundlage -

  • BFH, 11.07.1989 - VIII R 151/85

    Voraussetzungen für die faktische Beherrschung einer GmbH - Besonderheiten bei

  • BFH, 04.07.1989 - VIII R 217/84

    Verlust aus Gewerbebetrieb - Einheitliche und gesonderte Feststellung -

  • BFH, 30.10.1986 - IV R 175/84

    Gesonderte Gewinnfeststellung - Feststellungsbescheid - Bestandskraft -

  • BFH, 09.03.1965 - I 258/62
  • FG Düsseldorf, 28.04.1969 - VII 1/69
  • FG Nürnberg, 03.04.1985 - V 185/79
  • FG Köln, 08.05.1981 - VII (XIII) 84/75
  • FG Münster, 08.07.1980 - VI 668/78
  • BFH, 28.10.2009 - I R 99/08

    Keine "finale Betriebsaufgabe" durch Betriebsverlegung ins Ausland

    Der Begriff der "festen Einrichtung" für die freiberufliche Tätigkeit entspricht im Wesentlichen dem der "Betriebsstätte" im Bereich der Unternehmensgewinne (vgl. Senatsurteil vom 11. April 1990 I R 82/86, BFH/NV 1991, 143, m. w. N.; Nr. 4 MK zum früheren Art. 14 OECD-MA 1992; Wassermeyer in Debatin/Wassermeyer, a. a. O., MA Art. 7 Rz 2 und 66).
  • FG Köln, 27.08.2010 - 5 K 2676/08

    Umfang der Änderungsbefugnis nach § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 AO

    Änderungen nach dieser Norm kämen in Betracht, wenn ein Sachverhalt zunächst Gegenstand eines Feststellungsverfahrens gewesen sei, dann aber abschließend festgestellt werde, dass er nicht im Grundlagenbescheid, sondern bei der Einkommensteuerveranlagung unmittelbar zu berücksichtigen oder zu prüfen sei, wie sich aus dem BFH-Urteil vom 11.04.1990 I R 82/86, BFH/NV 1991, 143, ergebe.

    Zwar müsse nach dem BFH-Urteil vom 11.04.1990 I R 82/86, BFH/NV 1991, 143, das Wohnsitzfinanzamt bei Aufhebung oder Änderung von Grundlagenbescheiden unter negativer Feststellung durch geringere oder gänzlich wegfallende Einkünfte den bekannten Lebenssachverhalt in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht nunmehr in eigener Zuständigkeit neu würdigen.

    Zwar reicht die Anpassung des Folgebescheides gemäß § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 AO nur so weit, wie es die Bindungswirkung des Grundlagenbescheides verlangt (BFH-Urteil vom 31.10.1991 X R 126/90, BFH/NV 1992, 363; BFH-Beschluss vom 11.04.1995 III B 74/92, BFH/NV 1995, 943), so dass eine Gesamtaufrollung des Folgebescheides nicht zulässig ist (BFH-Urteil vom 11.04.1990 I R 82/86, BFH/NV 1991, 143).

    Die Anpassung des Folgebescheides besteht nicht nur in der Änderung von Zahlen, die dem geänderten Grundlagenbescheid zu entnehmen sind, sondern kann eine neue selbständige Würdigung eines für das Folgeverfahren (die Einkommensteuerveranlagung) relevanten Sachverhalts in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht einschließen (BFH-Urteil in BFH/NV 1991, 143).

    In derartigen Fällen ist das für den Folgebescheid zuständige Finanzamt durch die Bindung an den ursprünglichen Feststellungsbescheid an einer abschließenden eigenen Ermittlung und Wertung gehindert (BFH-Urteil vom 11.04.1990 I R 82/86, BFH/NV 1991, 143 m.w.N.).

  • BFH, 10.06.1999 - IV R 25/98

    Feststellung von Betriebsausgaben als Grundlagenbescheid

    Die Bindungswirkung des Grundlagenbescheides beschränkt sich nicht auf eine bloße mechanische Übernahme seines Inhalts in den Folgebescheid (BFH-Urteil vom 11. April 1990 I R 82/86, BFH/NV 1991, 143).
  • BFH, 13.12.2000 - X R 42/96

    Wiederholung eines Grundlagenbescheids

    Deren Reichweite beschränkt sich zwar nicht stets auf die von der Grundlagenregelung unmittelbar betroffenen Besteuerungsgrundlagen, erfasst vielmehr, je nach Fallgestaltung, mittelbar auch andere Besteuerungsgrundlagen --dies aber nur, soweit diese in einem mit der unmittelbar geregelten Besteuerungsgrundlage zwingenden Entscheidungszusammenhang stehen (BFH-Urteile vom 11. April 1990 I R 82/86, BFH/NV 1991, 143; in BFHE 172, 290, BStBl II 1994, 77, unter 5. b für negative Grundlagenbescheide; vom 8. Juni 2000 IV R 65/99, BFHE 192, 207, BStBl II 2001, 89, für das Verhältnis laufender Gewinn/Veräußerungsgewinn).
  • BFH, 09.06.2015 - X R 6/13

    Freibetrag nach § 16 Abs. 4 EStG - Erbfall

    Vielmehr hat die Finanzbehörde den Folgebescheid vollständig und zutreffend an den Regelungsinhalt des Grundlagenbescheids anzupassen und dabei einen für das Folgeverfahren relevanten Sachverhalt in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht erneut selbständig zu würdigen (vgl. bereits BFH-Urteil vom 11. April 1990 I R 82/86, BFH/NV 1991, 143; Senatsurteil vom 29. Juni 2005 X R 31/04, BFH/NV 2005, 1749, sowie die beiden BFH-Beschlüsse vom 6. November 2009 VIII B 38/09, BFH/NV 2010, 177, und vom 30. August 2012 X B 97/11, BFH/NV 2013, 13, jeweils m.w.N. zur ständigen Rechtsprechung; Koenig/Koenig, Abgabenordnung, 3. Aufl., § 175 Rz 21; Klein/Rüsken, AO, 12. Aufl., § 175 Rz 27 f; Loose in Tipke/Kruse, Abgabenordnung, § 175 AO Rz 11, jeweils m.w.N.).
  • BFH, 14.07.1993 - X R 34/90

    Steuerfestsetzung - Bestandskraft - Steuerbescheid - Aufhebung - Änderung

    Der Anwendungsbereich der Vorschrift ist vielmehr auch auf die Fälle zu erstrecken, in denen ein zur Tatbestandsverwirklichung i. S. der § 3 Abs. 1 StAnpG, § 38 AO 1977 gehörender Sachverhalt (Sachverhaltskomplex), der zunächst in einem Grundlagenbescheid geregelt war, durch dessen Aufhebung oder Änderung aus dessen Regelungsbereich ausgegliedert und damit aus der Bindungswirkung entlassen wird (im Ergebnis ebenso BFH-Urteile vom 11. April 1990 I R 82/86, BFH/NV 1991, 143, 144, m. w. N., für den anders gefaßten § 218 Abs. 4 AO, und vom 25. Juni 1991 IX R 57/88, BFHE 164, 502, BStBl II 1991, 821; zur redaktionellen Bedeutung der Gesetzesänderung: BFH-Urteile vom 4. Juli 1989 VIII R 217/84, BFHE 157, 427, 430, BStBl II 1989, 792, 793, und in BFH/NV 1991, 143, sowie im übrigen auch BFH-Urteil vom 30. Oktober 1986 IV R 175/84, BFHE 148, 119, BStBl II 1987, 89).

    Der Senat schließt sich den Argumenten des I. Senats (in BFH/NV 1991, 143) und des IX. Senats (in BFHE 164, 502, BStBl II 1991, 821) an und leitet außerdem dieses Gesetzesverständnis vor allem aus der Erwägung her, daß anders nicht sicherzustellen ist, daß möglichst jeder materiell-rechtlich relevante Sachverhalt gemäß dem Grundsatz der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung einer Einzelfallregelung i. S. des § 118 Satz 1 AO 1977 zugeführt wird: Denn nach den anderen in solchen Fällen in Betracht kommenden Korrekturregelungen kann sonst nicht ausgeschlossen werden, daß ein solcher Sachverhalt nur deshalb ungeregelt bleibt, weil er fälschlicherweise zunächst dem Regelungsbereich eines Feststellungsbescheids zugeordnet wurde und die nach Entdeckung dieses Fehlers erforderliche Erfassung im (inzwischen bestandskräftigen) Einkommensteuerbescheid am Eintritt der Verjährung, an einengenden Tatbestandsvoraussetzungen wie z. B. dem Verschulden des Steuerschuldners (§ 173 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO 1977) oder am Fehlen eines der verschiedenen Tatbestandsmerkmale des § 174 Abs. 3 oder Abs. 4 AO 1977 scheitert, ohne daß dies im zuvor bestehenden Abhängigkeitsverhältnis zwischen Grundlagen- und Folgebescheid seine Rechtfertigung fände.

  • FG München, 03.06.2016 - 1 K 848/13

    Berücksichtigung negativer Einkünfte aus einer festen Einrichtung einer

    cc) Zur Auslegung des Begriffs der "festen Einrichtung" geht der BFH in Anlehnung an sein Urteil vom 11. April 1990 (Fussnote 14:BFH, Urteil vom 11. April 1990 I R 82/86, BFH/NV 1991, 143) davon aus (Fussnote 15:BFH, Urteil vom 28. Oktober 2009 I R 99/08, BStBl II 2011, 1019), dass der Begriff der "festen Einrichtung" für die freiberufliche Tätigkeit im Wesentlichen dem Begriff der "Betriebsstätte" im Bereich der Unternehmensgewinne entspricht.

    Dazu wird ausgeführt (Fussnote 16:BFH, Urteil vom 11. April 1990 I R 82/86, BFH/NV 1991, 143 ), dass es sich bei der "festen Einrichtung" gewissermaßen um die Betriebsstätte eines Freiberuflers handelt (Fussnote 17:BFH Urteile vom 12. Oktober 1978 I R 69/75, BStBl. II 1979, 64; vom 22.März 1966 I 65/63, BFHE 85, 456, 459, BStBl. III 1966, 463) ), für die ein Verfügungsrecht des selbständig Tätigen vorausgesetzt wird.

  • BFH, 25.06.1991 - IX R 57/88

    Steuerbescheid - Sachverhalt - Zuständigkeit

    Die Anpassung des Folgebescheids führt nicht zu einer Wiederaufrollung der gesamten Steuerveranlagung (Bundesfinanzhof - BFH -, Urteile vom 11. April 1990 I R 82/86, BFH/NV 1991, 143; vom 8. April 1965 III 132/61 U, BFHE 82, 352, 355, BStBl III 1965, 376, 377; vom 3. Juli 1964 VI 78/63 S, BFHE 80, 257, BStBl III 1964, 566, beide zu § 218 Abs. 4 der Reichsabgabenordnung - AO - Tipke/Kruse, Abgabenordnung-Finanzgerichtsordnung, § 175 AO 1977 Tz. 4).

    Auch hier hat das FA den nicht mehr in das Feststellungsverfahren einbezogenen Sachverhalt eigenständig zu ermitteln und zu werten, ohne an frühere Beurteilungen oder Berechnungen gebunden zu sein (BFH-Urteil in BFH/NV 1991, 143, 144).

  • FG Nürnberg, 10.05.2005 - I 95/04

    Veräußerung eines Kommanditanteils zu einem unangemessenen Kaufpreis an

    Diese Anpassung erschöpft sich nicht in der Pflicht, nur die geänderten Feststellungen in die bestandskräftigen Einkommensteuerbescheide zu übernehmen, sondern erfordert, dass das Finanzamt alle Folgerungen aus den geänderten Feststellungen ziehen muss, selbst wenn sich diese auf andere Besteuerungsgrundlagen oder Einkunftsarten auswirken (vgl. BFH-Urteil vom 11.04.1990 I R 82/86, BFH/NV 1991, 143 m.w.N.).

    Eine derartige Nachholung von Veranlagungsarbeiten bis hin zur Nachschiebung einer anderen Besteuerungsgrundlage kommt insbesondere dann in Betracht, wenn der Sachverhalt zunächst Gegenstand eines Feststellungsverfahrens war, dann aber abschließend festgestellt wurde, dass er nicht im Grundlagenbescheid (bei der Gewinnfeststellung), sondern im Folgebescheidsverfahren (bei der Körperschaftsteuerveranlagung) unmittelbar zu berücksichtigen oder zu überprüfen sei (vgl. BFH-Urteil in BFH/NV 1991, 143).

  • BFH, 06.11.2009 - VIII B 38/09

    Nichtzulassungsbeschwerde - Grundsätzliche Bedeutung - Verhältnis des

    Zwar ist eine Gesamtaufrollung des Folgebescheids nicht zulässig (BFH-Urteil vom 11. April 1990 I R 82/86, BFH/NV 1991, 143; BFH-Beschluss vom 8. September 1998 IX B 71/98, BFH/NV 1999, 157, m.w.N.); insoweit geht das Rechtskraftprinzip dem Bedürfnis zur Berichtigung materieller Fehler vor.

    Die Anpassung des Folgebescheides besteht nicht nur in der Änderung von Zahlen, die dem geänderten Grundlagenbescheid zu entnehmen sind, sondern kann eine neue selbständige Würdigung eines für das Folgeverfahren (die Einkommensteuerveranlagung) relevanten Sachverhalts in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht einschließen (BFH-Urteil in BFH/NV 1991, 143).

  • BFH, 30.08.2012 - X B 97/11

    Bindungswirkung eines Grundlagenbescheides - Anpassung des Folgebescheides -

  • FG Köln, 27.03.2019 - 3 K 1602/18

    Abgabenordnung: offenbare Unrichtigkeit einer Zinsfestsetzung

  • BFH, 08.09.1998 - IX B 71/98

    Divergenz - Darlegungsanforderungen - Änderung des Folgebescheids - Anpassung des

  • FG Rheinland-Pfalz, 11.12.2019 - 2 K 1418/17

    Einspruchsbefugnis bei gemeinsam abgegebener Steuererklärung - Wiedereinsetzung

  • FG Düsseldorf, 09.07.2009 - 16 K 2010/08

    Bindungswirkung nach § 171 Abs. 10 Abgabenordnung (AO) als jedem Ansatz der

  • BFH, 15.02.2001 - IV R 9/00

    Einkommensteueränderungsbescheid - Freiberufliche Tätigkeit - Gewerbebetrieb -

  • FG Hessen, 26.03.2015 - 10 K 2347/09

    Zwischen den Beteiligten ist streitig, ob die Beteiligungen von drei

  • FG Thüringen, 10.05.2006 - IV 984/02

    (Erhöhung einer Ansparabschreibung nach § 7g Abs. 3 EStG)

  • FG Münster, 24.11.2023 - 4 K 1147/20

    Einkommensteuer / Verfahrensrecht - Zur Bindungswirkung eines gegenüber einer GbR

  • BFH, 09.03.1995 - X B 242/94

    Anforderungen an eine Divergenzrüge

  • FG Rheinland-Pfalz, 07.06.1995 - 1 K 1220/92

    Abgabenordnung; wiederholte Änderung eines Folgebescheids

  • FG Münster, 11.08.1998 - 3 K 2113/94

    Anspruch auf Aufhebung eines Haftungsbescheides; Rechtmäßigkeit der

  • BFH, 23.10.2008 - X B 138/08

    Bezeichnung des Gegenstands des Klagebegehrens

  • FG Nürnberg, 31.01.2002 - IV 107/01

    Zum Verhältnis Grundlagenbescheid - Folgebescheid

  • BFH, 23.12.2004 - IV B 224/03

    Geänderter Grundlagenbescheid, Fehlerbeseitigung

  • FG Hamburg, 27.06.2000 - I 293/99

    Widerstreitende Steuerfestsetzung im Verhältnis

  • FG Baden-Württemberg, 21.09.2005 - 13 K 59/01

    Beweislast für das Vorliegen einer Arbeitnehmertätigkeit im Ausland trägt der

  • BFH, 05.11.1998 - VIII B 18/98

    Kumulative Urteilsbegründung; grundsätzliche Bedeutung

  • FG Düsseldorf, 24.11.2006 - 1 K 530/03

    Ballettschule umsatzsteuerfrei

  • BFH, 14.12.1994 - X R 111/92

    Umfang der Ablaufhemmung in Abhängigkeit vom Einkommensteuerbescheid

  • FG Münster, 24.11.2023 - K 1147/20
  • FG Nürnberg, 03.07.2003 - VII 370/01

    Zur Rechtmäßigkeit eines Erstattungsbescheides nach § 11 Abs. 2 AStG

  • FG Nürnberg, 03.07.2003 - VII 377/01

    Zur Rechtmäßigkeit eines Erstattungsbescheides nach § 11 Abs. 2 AStG

  • FG Nürnberg, 03.07.2003 - VII 368/01

    Zur Rechtmäßigkeit eines Erstattungsbescheides nach § 11 Abs. 2 AStG

  • FG Nürnberg, 29.04.2003 - VII 374/01

    Zur Rechtmäßigkeit eines Erstattungsbescheides nach § 11 Abs. 2 AStG

  • FG Nürnberg, 03.07.2003 - VII 372/01

    Zur Rechtmäßigkeit eines Erstattungsbescheides nach § 11 Abs. 2 AStG

  • FG Nürnberg, 03.07.2003 - VII 376/01

    Zur Rechtmäßigkeit eines Erstattungsbescheides nach § 11 Abs. 2 AStG

  • FG Nürnberg, 03.07.2003 - VII 13/02

    Zur Rechtmäßigkeit eines Erstattungsbescheides nach § 11 Abs. 2 AStG

  • BFH, 07.12.1993 - IX R 134/92

    Abfluß von Werbungskosten durch Abbuchung vom Konto einer KG

  • FG Niedersachsen, 22.04.2008 - 12 K 74/03

    Voraussetzungen der Gewährung einer Tarifbegünstigung für einen

  • FG Düsseldorf, 30.06.2006 - 11 K 4107/05

    Änderungsbefugnis; Gehlerhafte Auswertung; Grundlagenbescheid; Zweifache

  • FG Saarland, 20.03.2001 - 2 K 137/00

    Änderung eines Einkommensteuerbescheids nach irrtümlicher Annahme eines

  • FG Niedersachsen, 13.10.1997 - IX 316/96

    Änderung eines bestandskräftigen Einkommensteuerbescheides aufgrund der

Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.

Rechtsprechung
   BFH, 23.08.1990 - V R 116/85   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/1990,11343
BFH, 23.08.1990 - V R 116/85 (https://dejure.org/1990,11343)
BFH, Entscheidung vom 23.08.1990 - V R 116/85 (https://dejure.org/1990,11343)
BFH, Entscheidung vom 23. August 1990 - V R 116/85 (https://dejure.org/1990,11343)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/1990,11343) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (3)

  • Wolters Kluwer

    Pflicht zur Erteilung einer Ursprungsbescheinigung für eine sonstige Leistung bei schlüssiger Versicherung des Antragsstellers als Berliner Unternehmer im Wesentlichen in Berlin tätig geworden zu sein

  • datenbank.nwb.de(kostenpflichtig)
  • juris (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • BFH/NV 1991, 143
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (1)

  • BFH, 19.01.1989 - V R 176/83

    Ursprungsbescheinigung - Berlin - Senator für Wirtschaft - Prüfungsumfang -

    Auszug aus BFH, 23.08.1990 - V R 116/85
    Daß der Beklagte zu einer derartigen umsatzsteuerrechtlichen Beurteilung grundsätzlich nicht berechtigt ist, hat der Senat im Urteil vom 19. Januar 1989 V R 176/83 (BFHE 156, 286, BStBl II 1989, 308) entschieden.

    Der Beklagte hat bei der Neubescheidung die - soweit ersichtlich - bisher unterlassene Prüfung nachzuholen, ob die Klägerin als Berliner Unternehmer tatsächlich bei der in dem Antrag vom 2. Mai 1983 bezeichneten Leistung ausschließlich oder zum wesentlichen Teil in Berlin (West) tätig geworden ist (vgl. dazu auch BFHE 156, 286, BStBl II 1989, 308).

Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht