Rechtsprechung
BFH, 28.08.2003 - VII B 98/03 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- zvi-online.de
InsO §§ 1, 235, 308, 309; GewO § 12; StBerG § 46
Widerruf der Steuerberaterzulassung mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen vermuteten Vermögensverfalls - Judicialis
InsO § 80 Abs. 1; ; InsO § 1; ; InsO § 304 ff.; ; GewO § 12; ; FGO § 155; ; FGO § 56 Abs. 1; ; ZPO § 85 Abs. 2; ; StBerG § 46 Abs. 2 Nr. 4; ; StBerG § 40 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1; ; StBerG § 46
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
StBerG § 46 Abs. 2 Nr. 4
Insolvenz; Widerruf der Bestellung als Steuerberater - datenbank.nwb.de
Widerruf der Bestellung als Stb. wegen Vermögensverfalls auch unter InsO
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- Wolters Kluwer (Leitsatz)
Widerruf der Bestellung eines Steuerbevollmächtigten wegen Vermögensverfalls; Wiedereinsetzung in den vorigen Stand; Recht auf Anfechtung eines Widerrufs durch Insolvenzverwalter; Rechtfertigung der unterschiedlichen Behandlung des Vermögensverfalls bei Gewerbetreibendem ...
Verfahrensgang
- FG Münster, 27.02.2002 - 7 K 3466/01
- BFH, 28.08.2003 - VII B 98/03
Papierfundstellen
- BFH/NV 2004, 376
Wird zitiert von ... (7) Neu Zitiert selbst (4)
- BFH, 05.02.2003 - VII B 143/02
Insolvenzverwalter; Widerruf der Bestellung des Insolvenzschuldners als …
Auszug aus BFH, 28.08.2003 - VII B 98/03
Dagegen ist Klage erhoben worden, die das Finanzgericht (FG) abgewiesen hat; die gegen die Nichtzulassung der Revision in diesem Urteil von dem in jenem Verfahren bestellten Insolvenzverwalter erhobene Beschwerde hat der Senat als unzulässig verworfen (Beschluss vom 5. Februar 2003 VII B 143/02) und dazu ausgeführt, die Bestellung als Steuerbevollmächtigter sei höchstpersönlicher Natur und unterliege deshalb nicht dem Verwaltungs- und Verfügungsrecht eines Insolvenzverwalters nach § 80 Abs. 1 der Insolvenzordnung (InsO).Der für die Versäumnis der Rechtsmittelfrist verantwortliche Rechtsirrtum des Insolvenzverwalters, dessen Rechtsmeinung der Kläger übernommen hat, beruhte zwar auf einer unzutreffenden Auffassung über die Reichweite des Verwaltungs- und Verfügungsrechts eines Insolvenzverwalters nach § 80 Abs. 1 InsO (vgl. Senatsbeschluss vom 5. Februar 2003 VII B 143/02, BFH/NV 2003, 663).
- BVerwG, 04.07.1969 - VII C 52.68
Erlaubnispflichtigkeit des allgemeinen Güternahverkehrs - Eigenes Recht des …
Auszug aus BFH, 28.08.2003 - VII B 98/03
Es kann dem Kläger nicht i.S. des § 56 Abs. 1 FGO als Verschulden angerechnet werden, dass er unter diesen Umständen zunächst von der Einlegung einer Beschwerde wegen Nichtzulassung der Revision abgesehen und die Unrichtigkeit der Auskunft des Insolvenzverwalters, des Rechtsanwaltes, die allerdings anhand des Urteils des BVerwG vom 4. Juli 1969 7 C 52/68 (BVerwGE 32, 316) erkennbar gewesen wäre, nicht erkannt und die Rechtsansicht des Insolvenzverwalters nicht selbständig überprüft hat. - BFH, 03.07.1986 - IV R 133/84
Informationspflichten des Steuerpflichtigen über das Wesen einer Ausschlußfrist …
Auszug aus BFH, 28.08.2003 - VII B 98/03
Die Rechtsprechung des BFH, dass wegen eines materiell-rechtlichen Irrtums Wiedereinsetzung nicht gewährt werden kann (BFH-Urteil vom 3. Juli 1986 IV R 133/84, BFH/NV 1986, 717), steht dem nicht entgegen. - BFH, 22.09.1992 - VII R 43/92
Widerruf der Bestellung eines in Vermögensverfall geratenen Steuerberaters
Auszug aus BFH, 28.08.2003 - VII B 98/03
An den Voraussetzungen für die Widerlegung dieser Vermutung (dazu Urteil des Senats vom 22. September 1992 VII R 43/92, BFHE 169, 286, BStBl II 1993, 203) hat sich durch die InsO nichts Grundsätzliches geändert.
- BFH, 29.08.2017 - VIII R 33/15
Wiedereinsetzung in die Antragsfrist gemäß § 32d Abs. 2 Nr. 3 Satz 4 EStG bei …
Ein entschuldbarer Irrtum über den materiell-rechtlichen Gehalt einer Rechtsvorschrift kann anknüpfend hieran nach der Rechtsprechung zur Wiedereinsetzung führen, wenn dieser einen Irrtum über deren verfahrensrechtliche Folge nach sich zieht und die Fristversäumnis darauf beruht (BFH-Beschluss vom 28. August 2003 VII B 98/03, BFH/NV 2004, 376). - FG Niedersachsen, 29.01.2004 - 6 K 278/02
Rechtmäßigkeit des Widerrufs der Bestellung eines Steuerberaters; Vorliegen und …
Insoweit ist die Gefährdung der Auftraggeber bei einem in Vermögensverfall geratenen Steuerberater offensichtlich von anderer Qualität als bei einem Gewerbetreibenden, von dem eine persönliche Leistung für den Auftraggeber nicht verlangt wird (BFH-Beschluss v. 28. August 2003 VII B 98/03, JURIS).Auch führt allein die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Klägers nicht bereits dazu, dass er sich wieder in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen und damit nicht mehr in Vermögensverfall befindet (…BFH-Beschlüsse vom 28. August 2003 VII B 79/02, BFH/NV 2004, 90; VII B 98/03, JURIS;… VII B 159/02, BFH/NV 2004, 91).
Damit unterscheidet sich die Situation des Klägers auch von der Situation derjenigen Kläger, über deren Anliegen der BFH mit Beschlüssen vom 23. August 2003 (VII B 79/02, VII B 98/03 und VII B 159/02, a.a.O.) entschieden hat.
Dies steht der vom BFH angesprochenen Bestätigung eines Insolvenzplans bzw. Schuldenbereinigungsplans (Beschluss vom 28. August 2003 VII B 98/03, a.a.O.) gleich.
- FG Hamburg, 31.03.2004 - I 290/02
Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gegen den Ablauf der einjährigen Klagefrist …
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- FG Köln, 28.04.2010 - 7 K 3373/08
Versäumen der Einspruchsfrist
Ausnahmsweise kommt eine Wiedereinsetzung auch bei einem Irrtum über materielles Recht in Betracht, wenn sich die Rechtslage als in hohem Maße unsicher erweist und es aufgrund rechtlich vertretbarer Erwägungen unterlassen wurde, den Rechtsbehelf fristgerecht einzulegen und darüber hinaus trotz der Unsicherheit die Zweifel über die bestehende Frist bzw. die Möglichkeiten der Fristwahrung auch durch die zumutbare Ausschöpfung bestehender Informationsmöglichkeiten nicht ausgeräumt werden konnten (vgl. BFH-Urteile vom 27. August 1998 III R 47/95, BFHE 187, 134, BStBl. II 1999, 65;… vom 20. Juni 1985 IV R 17/83, BFH/NV 1987, 343 und vom 14. September 1999 III R 78/97, BFHE 189, 273, BStBl. II 2000, 37; BFH-Beschluss vom 28. August 2003 VII B 98/03, BFH/NV 2004, 376;… Klein/Rätke, AO, 10. Auflage 2009, § 110 Rn 15). - FG München, 27.11.2007 - 13 K 1456/07
Rechtmäßigkeit einer aufgrund eines nicht eingelegten Einspruchs ergangenen …
So kommt ausnahmsweise eine Wiedereinsetzung auch bei Irrtum über materielles Recht in Betracht, wenn sich die Rechtslage als in hohem Maße unsicher erweist und es die Kläger aufgrund rechtlich vertretbarer Erwägungen unterlassen haben, den Rechtsbehelf fristgerecht einzulegen und schließlich trotz der Unsicherheit die Zweifel über die bestehende Frist bzw. die Möglichkeiten der Fristwahrung auch durch zumutbare Ausschöpfung bestehender Informationsmöglichkeiten nicht ausgeräumt werden konnten (BFH-Urteile vom 27. August 1998 III R 47/95, BStBl II 1999, 65 unter Ziff. 2. a der Gründe, m.w.N.;…vom 20. Juni 1985 IV R 17/83, BFH/NV 1987, 343;vom 14. September 1999 III R 78/97, BStBl II 2000, 37; BFH-Beschluss vom 28. August 2003 VII B 98/03, BFH/NV 2004, 376;… Gräber/Stapperfend, FGO, 6. Aufl. 2006, § 56 Rz. 20, Stichworte: Rechtsirrtum über materielles Recht und Rechtsirrtum über Verfahrensfragen). - FG München, 20.04.2005 - 4 K 760/05
Widerlegung des Vermögensverfalls eines in das Schuldnerverzeichnis eingetragenen …
Der Senat schließt sich insoweit den BFH-Entscheidungen vom 03. November 1992 VII R 95/91, BFH/NV 1993, 624, vom 11. November 1994 VII B 129/94, BFH/NV 1994, 441, vom 04. April 1995 VII R 74/94, BFH/NV 1995, 1019, vom 29. November 1999 VII B 208/99, BFH/NV 2000, 607 , vom 08. Februar 2000 VII B 245/99, BFH/NV 2000, 992 , vom 04. April 2000 VII R 24/99, BFH/NV 2000, 1141 , vom 06. Juni 2000 VII 68/99, HFR 2000, 741, vom 12. Juli 2000 VII B 257/01, BFH/NV 2002, 1498, vom 16. August 2002 VII 211/01, BFH/NV 2003, 86 , vom 28. August 2003 VII B 79/02, BFH/NV 2004, 90 und VII B 98/03, BFH/NV 2004, 376 , vom 04. Dezember 2003 VII B 121/04, BFH/NV 2004, 824 vom 28. Januar 2004 VII B 82/03, BFH/NV 2004, 800 und zuletzt vom 04. März 2004 VII R 21/02, BFH/NV 2004, 895 an, auf deren Gründe er zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen verweist. - FG Sachsen-Anhalt, 25.03.2004 - 1 K 1521/03
Widerruf der Bestellung als Steuerberater wegen Vermögensverfalls; Bestehen einer …
Dies wird erst nach Annahme des Insolvenzplans durch ihre Gläubiger und dann nach erfolgreichem Ablauf der mehrjährigen Wohlverhaltensphase festgestellt werden können (vgl. dazu BFH-Beschlüsse vom 28.08.2003 VII B 98/03, BFH/NV 2004 Seite 376 ;… vom 4.12.2003 VII B 121/03, BFH/NV 2004 Seite 826).