Rechtsprechung
   BFH, 05.03.1986 - II R 5/84   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/1986,357
BFH, 05.03.1986 - II R 5/84 (https://dejure.org/1986,357)
BFH, Entscheidung vom 05.03.1986 - II R 5/84 (https://dejure.org/1986,357)
BFH, Entscheidung vom 05. März 1986 - II R 5/84 (https://dejure.org/1986,357)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/1986,357) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (5)

  • Simons & Moll-Simons

    VwZG § 4 Abs. 1; AO 1977 § 108; FGO § 118 Abs. 2

  • Wolters Kluwer

    Verfahren - Revision - Zugangsvermutung - Tatsachen - Verfahrensrüge - Vermutung - Eingeschriebener Brief - Sonntag

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    AO (1977) § 108; FGO § 118 Abs. 2; VwZG § 4 Abs. 1

  • datenbank.nwb.de(kostenpflichtig, Leitsatz frei)

    Zugangsvermutung gem. § 4 Abs. 1 VwZG gilt auch, wenn dritter Tag auf einen Sonntag fällt; zur Widerlegung der Zugangsvermutung im Revisionsverfahren

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • BFHE 146, 27
  • NVwZ 1986, 968 (Ls.)
  • BB 1986, 1215
  • BStBl II 1986, 462
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (40)Neu Zitiert selbst (10)

  • BFH, 18.01.1974 - VI R 252/70

    Dreitageszeitraum - Frist - Verlängerung - Verjährung

    Auszug aus BFH, 05.03.1986 - II R 5/84
    § 222 Abs. 2 ZPO gilt anders als § 193 BGB nicht nur für eigentliche Fristen (Handlungs- und Erklärungsfristen), sondern auch für sog. uneigentliche Fristen, d. h. Zeiträume zur Vornahme richterlicher Handlungen, und Fristen, die, ohne wie die Handlungsfristen ein bestimmtes Tätigwerden zu fordern, einen Anspruch oder ein sonstiges Recht (zum Tätigwerden) zum Erlöschen bringen (vgl. Rosenberg/Schwab, Zivilprozeßrecht, 13. Aufl., § 72; Thomas/Putzo, ZPO, Zivilprozeßordnung mit Nebengesetzen, 13. Aufl., vor § 214 Anm. III und § 222 Anm. 1; Stein/Jonas, Kommentar zur Zivilprozeßordnung, 20. Aufl., vor § 214 Anm. 53; Zöller, Zivilprozeßordnung, 14. Aufl., vor § 214 Anm. 3); die Verweisung des § 54 Abs. 2 FGO gilt jedoch nur für prozessuale Fristen (Urteil des Bundesfinanzhofs - BFH - vom 18. Januar 1974 VI R 252/70, BFHE 111, 230, BStBl II 1974, 226; Tipke/Kruse, Abgabenordnung - Finanzgerichtsordnung, 11. Aufl., § 54 FGO Anm. 1; Hübschmann/Hepp/Spitaler, Kommentar zur Abgabenordnung und Finanzgerichtsordnung, 8. Aufl., § 54 FGO Anm. 1).

    Da § 193 BGB eine Verlängerung nur für Erklärungs- und Leistungsfristen, sog. eigentliche Fristen vorsieht, wurde für den damals geltenden § 17 Abs. 2 VwZG i. V. m. § 82 AO die Anwendung der Verlängerungsregelung des § 193 BGB auf die Zugangsvermutung abgelehnt (BFH-Urteile vom 7. Oktober 1976 VIII R 76/72, BFHE 120, 142, BStBl II 1977, 133; vom 18. Januar 1974 VI R 252/70, BFHE 111, 230, BStBl II 1974, 226, und vom 22. Oktober 1975 I R 214/73, BFHE 117, 139, BStBl II 1976, 76).

    Zwar gilt § 108 Abs. 3 AO 1977 für alle Fristen, also auch sog. uneigentliche Fristen, zu denen neben solchen, die das Gesetz der Behörde setzt, auch gesetzliche Fristen gehören, die lediglich einen Anspruch oder ein sonstiges Recht zum Tätigwerden zum Erlöschen bringen (Kühn/Kutter/Hofmann, Abgabenordnung-Finanzgerichtsordnung, 14. Aufl., § 108 Anm. 1; Tipke/Kruse, a. a. O., § 108 AO 1977 Anm. 1); § 108 Abs. 3 AO 1977 gilt jedoch nicht für Zeiträume, innerhalb derer wie bei § 4 VwZG bzw. § 122 Abs. 2 AO 1977 das Gesetz aus Praktikabilitätsgründen für einen Vorgang eine pauschalierte Zeitdauer vermutet (Kühn/Kutter/Hofmann, a. a. O., § 108 AO 1977 Anm. 1; Tipke/Kruse, a. a. O., § 108 AO 1977 Anm. 2; anderer Auffassung ohne Begründung allerdings Hübschmann/Hepp/Spitaler, a. a. O., § 108 AO 1977 Anm. 21), denn dabei handelt es sich weder um eine eigentliche noch um eine uneigentliche Frist, sondern um eine widerlegliche Vermutung i. S. eines Anscheinsbeweises, die durch schlüssig begründetes Vorbringen entkräftet werden kann (Tipke/Kruse, a. a. O., § 4 VwZG Anm. 3 und § 122 AO 1977 Anm. 3; Kühn/Kutter/Hofmann, a. a. O., § 122 AO 1977 Anm. 4; Urteile in BFHE 120, 142, BStBl II 1977, 133; in BFHE 111, 230, BStBl II 1974, 226, m. w. N., beide zu § 17 Abs. 2 VwZG).

  • BFH, 07.10.1976 - VIII R 76/72

    Vermutung der Bewirkung - Zusendung eines einfachen Briefes - Bekanntgabe des

    Auszug aus BFH, 05.03.1986 - II R 5/84
    Da § 193 BGB eine Verlängerung nur für Erklärungs- und Leistungsfristen, sog. eigentliche Fristen vorsieht, wurde für den damals geltenden § 17 Abs. 2 VwZG i. V. m. § 82 AO die Anwendung der Verlängerungsregelung des § 193 BGB auf die Zugangsvermutung abgelehnt (BFH-Urteile vom 7. Oktober 1976 VIII R 76/72, BFHE 120, 142, BStBl II 1977, 133; vom 18. Januar 1974 VI R 252/70, BFHE 111, 230, BStBl II 1974, 226, und vom 22. Oktober 1975 I R 214/73, BFHE 117, 139, BStBl II 1976, 76).

    Zwar gilt § 108 Abs. 3 AO 1977 für alle Fristen, also auch sog. uneigentliche Fristen, zu denen neben solchen, die das Gesetz der Behörde setzt, auch gesetzliche Fristen gehören, die lediglich einen Anspruch oder ein sonstiges Recht zum Tätigwerden zum Erlöschen bringen (Kühn/Kutter/Hofmann, Abgabenordnung-Finanzgerichtsordnung, 14. Aufl., § 108 Anm. 1; Tipke/Kruse, a. a. O., § 108 AO 1977 Anm. 1); § 108 Abs. 3 AO 1977 gilt jedoch nicht für Zeiträume, innerhalb derer wie bei § 4 VwZG bzw. § 122 Abs. 2 AO 1977 das Gesetz aus Praktikabilitätsgründen für einen Vorgang eine pauschalierte Zeitdauer vermutet (Kühn/Kutter/Hofmann, a. a. O., § 108 AO 1977 Anm. 1; Tipke/Kruse, a. a. O., § 108 AO 1977 Anm. 2; anderer Auffassung ohne Begründung allerdings Hübschmann/Hepp/Spitaler, a. a. O., § 108 AO 1977 Anm. 21), denn dabei handelt es sich weder um eine eigentliche noch um eine uneigentliche Frist, sondern um eine widerlegliche Vermutung i. S. eines Anscheinsbeweises, die durch schlüssig begründetes Vorbringen entkräftet werden kann (Tipke/Kruse, a. a. O., § 4 VwZG Anm. 3 und § 122 AO 1977 Anm. 3; Kühn/Kutter/Hofmann, a. a. O., § 122 AO 1977 Anm. 4; Urteile in BFHE 120, 142, BStBl II 1977, 133; in BFHE 111, 230, BStBl II 1974, 226, m. w. N., beide zu § 17 Abs. 2 VwZG).

  • BFH, 22.10.1975 - I R 214/73

    Verspäteter Zugang - Einschreibebrief - Tägliche Leerung - Postfach des

    Auszug aus BFH, 05.03.1986 - II R 5/84
    Da § 193 BGB eine Verlängerung nur für Erklärungs- und Leistungsfristen, sog. eigentliche Fristen vorsieht, wurde für den damals geltenden § 17 Abs. 2 VwZG i. V. m. § 82 AO die Anwendung der Verlängerungsregelung des § 193 BGB auf die Zugangsvermutung abgelehnt (BFH-Urteile vom 7. Oktober 1976 VIII R 76/72, BFHE 120, 142, BStBl II 1977, 133; vom 18. Januar 1974 VI R 252/70, BFHE 111, 230, BStBl II 1974, 226, und vom 22. Oktober 1975 I R 214/73, BFHE 117, 139, BStBl II 1976, 76).

    Ausnahmsweise können allerdings neue Tatsachen dann berücksichtigt werden, wenn sie sich auf Sachurteilsvoraussetzungen beziehen und damit für den Rechtsstreit in seiner Gesamtheit erheblich sind (BFH-Urteile vom 27. Juli 1977 I R 207/75, BFHE 123, 286, BStBl II 1978, 11; vom 7. Dezember 1977 II R 96/75, BFHE 123, 437, BStBl II 1978, 70; in BFHE 117, 139, BStBl II 1976, 76; Urteile des Bundesgerichtshofs - BGH - vom 25. Oktober 1977 VI ZR 198/76, Versicherungsrecht - VersR - 1978, 155, und vom 8. Juni 1972 III ZB 7/72, VersR 1972, 975; Tipke/Kruse, a. a. O., § 118 FGO Anm. 49; Hübschmann/Hepp/Spitaler, a. a. O., § 118 FGO Anm. 28; Gräber, Finanzgerichtsordnung, § 118 Anm. 9).

  • BFH, 16.07.1981 - V R 156/78

    Vorbescheid - Revision - Finanzgericht

    Auszug aus BFH, 05.03.1986 - II R 5/84
    Damit war der Klägerin gemäß § 90 Abs. 3 Satz 2 FGO Gelegenheit gegeben, sich durch Antrag auf mündliche Verhandlung zu den tatsächlichen Grundlagen der Entscheidung sowie in rechtlicher Hinsicht zu der Auffassung des FG zu äußern (BFH-Urteil vom 16. Juli 1981 V R 156/78, BFHE 133, 352, BStBl II 1981, 720).
  • BGH, 08.06.1972 - III ZB 7/72

    Urteilszustellung - Unterschrift - Unterzeichnung - Urteilsausfertigung -

    Auszug aus BFH, 05.03.1986 - II R 5/84
    Ausnahmsweise können allerdings neue Tatsachen dann berücksichtigt werden, wenn sie sich auf Sachurteilsvoraussetzungen beziehen und damit für den Rechtsstreit in seiner Gesamtheit erheblich sind (BFH-Urteile vom 27. Juli 1977 I R 207/75, BFHE 123, 286, BStBl II 1978, 11; vom 7. Dezember 1977 II R 96/75, BFHE 123, 437, BStBl II 1978, 70; in BFHE 117, 139, BStBl II 1976, 76; Urteile des Bundesgerichtshofs - BGH - vom 25. Oktober 1977 VI ZR 198/76, Versicherungsrecht - VersR - 1978, 155, und vom 8. Juni 1972 III ZB 7/72, VersR 1972, 975; Tipke/Kruse, a. a. O., § 118 FGO Anm. 49; Hübschmann/Hepp/Spitaler, a. a. O., § 118 FGO Anm. 28; Gräber, Finanzgerichtsordnung, § 118 Anm. 9).
  • BFH, 27.07.1977 - I R 207/75

    Klageerhebung - Schriftliche Klageerhebung - Eigenhändige Unterschrift -

    Auszug aus BFH, 05.03.1986 - II R 5/84
    Ausnahmsweise können allerdings neue Tatsachen dann berücksichtigt werden, wenn sie sich auf Sachurteilsvoraussetzungen beziehen und damit für den Rechtsstreit in seiner Gesamtheit erheblich sind (BFH-Urteile vom 27. Juli 1977 I R 207/75, BFHE 123, 286, BStBl II 1978, 11; vom 7. Dezember 1977 II R 96/75, BFHE 123, 437, BStBl II 1978, 70; in BFHE 117, 139, BStBl II 1976, 76; Urteile des Bundesgerichtshofs - BGH - vom 25. Oktober 1977 VI ZR 198/76, Versicherungsrecht - VersR - 1978, 155, und vom 8. Juni 1972 III ZB 7/72, VersR 1972, 975; Tipke/Kruse, a. a. O., § 118 FGO Anm. 49; Hübschmann/Hepp/Spitaler, a. a. O., § 118 FGO Anm. 28; Gräber, Finanzgerichtsordnung, § 118 Anm. 9).
  • GemSOGB, 17.04.1984 - GmS-OGB 2/83

    Fehlende schriftliche Prozeßvollmacht

    Auszug aus BFH, 05.03.1986 - II R 5/84
    Eine andere Auffassung widerspräche dem mit der Zugangsvermutung verfolgten Zweck (vgl. die Rechtsprechung zu § 62 FGO, Beschluß des Gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshöfe des Bundes vom 17. April 1984 GmS-OGB 2/83, Steuerrechtsprechung in Karteiform - StRK - Finanzgerichtsordnung, § 62, Rechtsspruch 56).
  • BFH, 07.12.1977 - II R 96/75

    Willensbereich des Steuerpflichtigen - Entscheidungsbereich - Gerichtlicher

    Auszug aus BFH, 05.03.1986 - II R 5/84
    Ausnahmsweise können allerdings neue Tatsachen dann berücksichtigt werden, wenn sie sich auf Sachurteilsvoraussetzungen beziehen und damit für den Rechtsstreit in seiner Gesamtheit erheblich sind (BFH-Urteile vom 27. Juli 1977 I R 207/75, BFHE 123, 286, BStBl II 1978, 11; vom 7. Dezember 1977 II R 96/75, BFHE 123, 437, BStBl II 1978, 70; in BFHE 117, 139, BStBl II 1976, 76; Urteile des Bundesgerichtshofs - BGH - vom 25. Oktober 1977 VI ZR 198/76, Versicherungsrecht - VersR - 1978, 155, und vom 8. Juni 1972 III ZB 7/72, VersR 1972, 975; Tipke/Kruse, a. a. O., § 118 FGO Anm. 49; Hübschmann/Hepp/Spitaler, a. a. O., § 118 FGO Anm. 28; Gräber, Finanzgerichtsordnung, § 118 Anm. 9).
  • BFH, 07.08.1970 - VI R 24/67

    Zustellungen an Behörden - Zustellungen an juristische Personen - Zu Händen des

    Auszug aus BFH, 05.03.1986 - II R 5/84
    Die Bezeichnung der Klägerin und ihre Adresse reichte aus, ohne daß es eines Zusatzes oder der Nennung der Namen der Geschäftsführer bedurft hätte (Tipke/Kruse, a. a. O., § 122 AO Anm. 3 und § 7 VwZG Anm. 3; vgl. BFH-Urteil vom 7. August 1970 VI R 24/67, BFHE 100, 71, BStBl II 1970, 814).
  • BGH, 25.10.1977 - VI ZR 198/76

    Wirksamkeit der Zustellung der Berufungsschrift bei in der Berufungsschrift

    Auszug aus BFH, 05.03.1986 - II R 5/84
    Ausnahmsweise können allerdings neue Tatsachen dann berücksichtigt werden, wenn sie sich auf Sachurteilsvoraussetzungen beziehen und damit für den Rechtsstreit in seiner Gesamtheit erheblich sind (BFH-Urteile vom 27. Juli 1977 I R 207/75, BFHE 123, 286, BStBl II 1978, 11; vom 7. Dezember 1977 II R 96/75, BFHE 123, 437, BStBl II 1978, 70; in BFHE 117, 139, BStBl II 1976, 76; Urteile des Bundesgerichtshofs - BGH - vom 25. Oktober 1977 VI ZR 198/76, Versicherungsrecht - VersR - 1978, 155, und vom 8. Juni 1972 III ZB 7/72, VersR 1972, 975; Tipke/Kruse, a. a. O., § 118 FGO Anm. 49; Hübschmann/Hepp/Spitaler, a. a. O., § 118 FGO Anm. 28; Gräber, Finanzgerichtsordnung, § 118 Anm. 9).
  • BFH, 14.10.2003 - IX R 68/98

    Bekanntgabe: Verlängerung der Dreitagesfrist

    Die Vorschrift gelte zwar nun für alle Fristen, aber nicht für Zeiträume, innerhalb derer wie bei § 122 Abs. 2 AO 1977 das Gesetz aus Praktikabilitätsgründen für einen Vorgang eine pauschalierte Zeitdauer vermutet, denn dabei handele es sich um keine Frist, sondern um eine widerlegliche Vermutung im Sinne eines Anscheinsbeweises, die durch schlüssig begründetes Vorbringen entkräftet werden könne (BFH-Urteil vom 5. März 1986 II R 5/84, BFHE 146, 27, BStBl II 1986, 462).

    Der erkennende Senat weicht mit seiner Auffassung von Entscheidungen des II. Senats (Urteil in BFHE 146, 27, BStBl II 1986, 462), des III. Senats (Urteil in BFHE 190, 292, BStBl II 2000, 175), des IV. Senats (Beschluss in BFH/NV 1999, 286), des X. Senats (Urteil in BFH/NV 1997, 90; Beschluss in BFH/NV 1999, 745) und des XI. Senats (Beschluss vom 22. April 1996 XI B 2/96, BFH/NV 1996, 727) ab.

  • BFH, 20.01.2016 - VI R 14/15

    Ablauf der Festsetzungsfrist - Antragsveranlagung

    Verjährungsfristen zählen als gesetzliche Fristen zu den "uneigentlichen" Fristen (vgl. BFH-Urteil vom 5. März 1986 II R 5/84, BFHE 146, 27, BStBl II 1986, 462) und werden mithin vom Anwendungsbereich des § 108 Abs. 3 AO erfasst (FG Düsseldorf, Urteil vom 8. Mai 2008  14 K 2450/07 Kg, Entscheidungen der Finanzgerichte 2008, 1685, Rz 20; Urteil des Bundesgerichtshofs vom 6. Dezember 2007 III ZR 146/07, Neue Juristische Wochenschrift-Rechtsprechungs-Report Zivilrecht 2008, 459, zur entsprechenden Anwendbarkeit von § 193 BGB auf Verjährungsfristen, sowie MünchKommBGB/Grothe, 7. Aufl., § 193 Rz 8; Staudinger/Repgen, BGB, 2014, § 193 Rz 13).
  • BFH, 17.09.2002 - IX R 68/98

    Bekanntgabefiktion: Verlängerung des Dreitageszeitraumes

    Mit Urteil vom 5. März 1986 II R 5/84, (BFHE 146, 27, BStBl II 1986, 462) hat er diese Frage sodann verneint: § 108 Abs. 3 AO 1977 habe gegenüber der früheren Rechtslage nichts geändert.

    Die Vorschrift gelte zwar nun für alle Fristen, aber nicht für Zeiträume, innerhalb derer wie bei § 122 Abs. 2 AO 1977 das Gesetz für einen Vorgang eine pauschalierte Zeitdauer vermute; denn dabei handele es sich um keine Frist, sondern um eine widerlegliche Vermutung im Sinne eines Anscheinsbeweises (BFH-Urteil in BFHE 146, 27, BStBl II 1986, 462).

    Der erkennende Senat weicht mit seiner Auffassung von Entscheidungen des II. Senats (Urteil in BFHE 146, 27, BStBl II 1986, 462), des III. Senats (Urteil in BFHE 190, 292, BStBl II 2000, 175), des IV. Senats (Beschluss in BFH/NV 1999, 286), des X. Senats (Urteil in BFH/NV 1997, 90; Beschluss in BFH/NV 1999, 745) und des XI. Senats (Beschluss in BFH/NV 1996, 727) ab.

  • LSG Bayern, 11.05.2022 - L 2 U 140/13

    Bekanntgabefiktion gilt im Sozialverwaltungsverfahren auch an Sonn- und

    Das BSG folgt damit der früheren Rechtsprechung des BFH, nach der es für die Anwendung der Dreitagesfiktion des § 122 Abs. 2 Nr. 1 AO ohne Bedeutung war, ob der dritte Tag ein normaler Wochentag oder ein Samstag, Sonntag oder gesetzlicher Feiertag war (vgl. BFH, Urteile vom 05.03.1986, II R 5/84, vom 13.03.1991, I R 39/90, vom 26.06.1996, X R 97/95, vom 17.06.1997, IX R 79/95, und vom 09.12.1999, III R 37/97, Beschlüsse vom 22.04.1996, XI B 2/96, vom 12.08.1998, IV B 145/97, vom 18.12.1998, X B 147/98, und vom 30.06.1999, IX B 53/99; so auch die ständige verwaltungsgerichtliche Rspr, vgl. z.B. Verwaltungsgericht München, Beschluss vom 07.12.2021, M 10 S 21.4517 - m.w.N.).

    Vielmehr hat der Gesetzgeber, obwohl ihm bewusst war, dass mit Samstag und Sonntag an zwei von sieben Tagen der Woche entweder Post nicht oder nur eingeschränkt befördert wird oder eingegangene Post möglicherweise - nämlich bei fehlendem Kanzleibetrieb am Wochenende, aber auch bei freizeitbedingter Abwesenheit von Privatpersonen am Wochenende - erst am nachfolgenden ersten Werktag geöffnet wird, keinen Anlass gesehen, die gesetzlichen Vorschriften zur Dreitagesfiktion einzuschränken (vgl. auch BFH, Urteil vom 05.03.1986, II R 5/84, der damals darauf hingewiesen hatte, dass der Gesetzgeber sogar für die Fälle, bei denen, wie z.B. an Pfingsten, Ostern und Weihnachten, zwei Feiertage und ein Samstag in den Dreitageszeitraum fallen können, keinen Anlass gesehen hat, die Zugangsvermutung insoweit einzuschränken).

    Denn wenn ein substantiiertes Bestreiten nicht verlangt würde, wäre die Zugangsvermutung des § 37 Abs. 2 Satz 1 SGB X wertlos (vgl. BFH, Urteil vom 05.03.1986, II R 5/84; BSG, Urteile vom 23.05.2000, B 1 KR 27/99 R, und vom 09.12.2008, B 8/9b SO 13/07 R).

    Fehlt es an einem solchen Vorbringen, ist das Gericht an die gesetzlich angeordnete Fiktionswirkung gebunden (vgl. BFH, Urteil vom 05.03.1986, II R 5/84; BSG, Urteile vom 23.05.2000, B 1 KR 27/99 R, und vom 09.12.2008, B 8/9b SO 13/07 R; Thüringer OVG, Beschluss vom 07.02.2002, 4 ZKO 1252/97).

  • BSG, 09.12.2008 - B 8/9b SO 13/07 R

    Sozialgerichtliches Verfahren - Unzulässigkeit der Klage - Fristversäumnis -

    Gefordert wird ein substantiiertes Bestreiten in der Weise, dass der Betreffende einen abweichenden Geschehensablauf schlüssig vorträgt und dadurch zumindest Zweifel begründet, weil anderenfalls die Zugangsvermutung wertlos wäre (BFHE 146, 27, 31; Engelhardt/App, aaO, § 4 VwZG RdNr 8).
  • BFH, 20.10.2011 - V B 17/11

    Bekanntgabe von Steuerbescheiden

    c) Soweit der Kläger erstmals im Beschwerdeverfahren vorträgt, er habe die Einspruchsentscheidung aufgrund von Verzögerungen in der Justizvollzugsanstalt nach Ablauf der Dreitagesfrist erhalten, handelt es sich um neues tatsächliches Vorbringen, das in der Revisionsinstanz gemäß § 118 Abs. 2 FGO grundsätzlich nicht berücksichtigt werden kann und im Streitfall mangels einer begründeten Verfahrensrüge insoweit nicht berücksichtigt werden konnte (vgl. BFH-Beschluss vom 13. Juli 1993 VII B 6/93, BFH/NV 1994, 289; BFH-Urteil vom 5. März 1986 II R 5/84, BFHE 146, 27, BStBl II 1986, 462).
  • BFH, 09.12.1999 - III R 37/97

    Bekanntgabefiktion bei Prozessbevollmächtigten

    Der Drei-Tages-Zeitraum gilt auch, wenn der dritte Tag auf einen Samstag fällt (vgl. BFH-Urteile vom 13. März 1991 I R 39/90, BFH/NV 1992, 146, 147, und vom 5. März 1986 II R 5/84, BFHE 146, 27, BStBl II 1986, 462, unter Ziff. II. 1. c der Gründe; jeweils zum Fristablauf an einem Sonntag).
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 07.03.2001 - 19 A 4216/99

    Dreitagesfiktion bei Einlegung ins Postfach

    BFH, Urteil vom 9. Dezember 1999 - III R 37/97 -, NJW 2000, 1742 (1742), und 5. März 1986 - II R 5/84 -, BayVBl. 1986, 413 (414); VGH Bad.-Württ., Beschluss vom 19. Dezember 1991 - 3 S 2492/91 -, NVwZ 1992, 799 (800); BayVGH, Beschluss vom 23. Juli 1990 - Gr. S. 1/90 - 19 B 88.185 -, NJW 1991, 1250 (1250 f.); OVG NRW, Beschluss vom 8. September 1981 - 16 B 796/81 -, NVwZ 1982, 564 (564); Engelhardt/App, a.a.O., § 4 VwZG, Anm. 4 (S. 180); Schoch/Schmidt-Aßmann/ Pietzner, VwGO, Stand: Januar 2000, § 56 Rdnr. 44; Kopp, VwVfG, 7. Aufl., 2000, § 41 Rdnr. 53, jeweils m. w. N.; offen gelassen für den Fristbeginn an einem Sonntag: BVerwG, Urteil vom 27. Mai 1983 - 7 C 79.81 -, NJW 1983, 2344 (2345).
  • BSG, 23.05.2000 - B 1 KR 27/99 R

    Keine Zugangsvermutung bei der Zustellung mit eingeschriebenem Brief bei

    Gefordert wird ein substantiiertes Bestreiten in der Weise, daß der Betreffende einen abweichenden Geschehensablauf schlüssig vorträgt, weil anderenfalls die Zugangsvermutung wertlos wäre (Bundesfinanzhof, Urteil vom 5. März 1986 - BFHE 146, 27, 31 = NVwZ 1986, 968 = USK 8623; Engelhardt/App, VwVG/VwZG-Komm, 4. Aufl 1996, § 4 VwZG Anm 6).
  • BVerwG, 09.04.1992 - 8 B 57.92

    Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision - Rechtsbehelfsbelehrung bei

    Die mit der Beschwerde aufgeworfene Frage, ob die Vermutung des § 4 Abs. 1 VwZG, daß bei der Zustellung mit eingeschriebenem Brief dieser mit dem dritten Tag nach der Aufgabe zur Post als zugestellt gilt, auch dann eingreift, wenn der dritte Tag auf einen gesetzlichen Feiertag fällt (bejahend BFH, Urteil vom 5. März 1986 - II R 5/84 - BStBl. 1986 II S. 462 ff.), mag auf sich beruhen.

    Das Revisionsgericht kann erstmals zur Widerlegung der Zugangsvermutung des § 4 Abs. 1 VwZG vorgetragene Tatsachen ausnahmsweise nur dann berücksichtigen, wenn sie im Zusammenhang mit einer begründeten Verfahrensrüge stehen (vgl. BFH, Urteil vom 5. März 1986, a.a.O. S. 464).

    Es hatte insbesondere keinen Anlaß zu einer Aufklärung des tatsächlichen Zugangs des Einberufungsbescheides, da der Kläger selbst die Zugangsvermutung des § 4 Abs. 1 VwZG nicht durch einen entsprechenden Tatsachenvortrag erschüttert hatte (vgl. BFH, Urteil vom 5. März 1986, a.a.O. S. 464).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 28.02.2024 - 5 A 258/23
  • BFH, 30.06.1999 - IX B 53/99

    Grundsätzliche Bedeutung der Rechtssache; neues tatsächliches Vorbringen in der

  • BFH, 22.04.1996 - XI B 2/96

    Zugangsvermutung, wenn dritter Tag ein Feiertag ist

  • BFH, 11.12.2001 - VI R 19/01

    Zulässigkeit der Klage; ladungsfähige Anschrift

  • BFH, 11.03.2004 - VII R 13/03

    Bekanntgabe - Dreitagesfrist nach § 122 Abs. 2 Nr. 1 AO

  • BFH, 08.09.1994 - VII R 106/93

    Wirksamkeit einer Ersatzzustellung an die Ehefrau eines Gemeinschuldners

  • FG Hamburg, 25.01.2001 - II 33/00

    Voraussetzungen der Widerlegbarkeit der Zugangsfiktion des § 122 Abs. 2 Nr. 1

  • BFH, 01.09.2005 - IX B 87/05

    NZB: Rüge der Prozessunfähigkeit

  • BFH, 26.06.1996 - X R 97/95

    Rüge der verspäteten Bescheidsausfertigung

  • BPatG, 05.03.2001 - 10 W (pat) 74/00
  • BFH, 16.09.1986 - IX R 61/81

    Gegenstand des Verfahrens - Änderungsbescheid - Bekanntgabe der

  • BFH, 30.03.1999 - VIII R 86/96

    Negatives Kapitalkonto eines Kommanditisten und Aufgabe-/Liquidationsgewinn

  • VGH Baden-Württemberg, 19.11.1991 - 3 S 2492/91

    Zustellungsvermutung bei eingeschriebenem Brief - Zugangszeitpunkt bei Einlegung

  • FG Düsseldorf, 08.05.2008 - 14 K 2450/07

    Zulässigkeit einer Steuerfestsetzung oder ihrer Aufhebung oder Änderung nach

  • FG Baden-Württemberg, 19.07.2000 - 2 K 185/99

    Drei-Tages-Zugangsvermutung bei Einsortierung einer Einspruchsentscheidung in das

  • BFH, 16.09.1987 - II R 237/84

    Die in einem Einheitswertbescheid über ein Grundstück getroffenen Feststellungen

  • BFH, 23.10.1986 - IV R 21/85

    Voraussetzungen des Einspruchs gegen einen Steuerbescheid - Pflicht zum Zugang

  • FG Thüringen, 06.03.2002 - I 417/01

    Zugangsvermutung des § 122 Abs.2 Nr. 1 AO; Ende des Drei-Tages-Zeitraums an einem

  • VGH Hessen, 07.04.1988 - 10 TH 1437/88

    ZUSTELLUNG; ZUSTELLUNGSFIKTION; FRIST

  • VG München, 16.03.2011 - M 18 K 10.1691

    Klagefrist nicht eingehalten

  • FG Münster, 24.06.2003 - 2 K 4635/02

    Gewinnzuschlag bei unterjähriger Auflösung der Ansparabschreibung

  • FG München, 17.12.2001 - 13 K 2525/01

    Bekanntgabe von Bescheiden bei Lagerung von Postsendungen; gesonderter und

  • FG München, 08.09.2003 - 13 S 3041/03

    Keine Prozesskostenhilfe bei unzulässiger Klage; Bewilligung von

  • VGH Hessen, 11.11.1988 - 10 R 1445/88

    Zum vorläufigen Rechtsschutz gegen drohende Vollziehung eines bestandskräftigen

  • VGH Hessen, 11.11.1988 - 10 UE 3745/87

    Zustellung mit eingeschriebenem Brief und Fristversäumnis

  • LSG Niedersachsen-Bremen, 15.06.2004 - L 7 AL 331/02
  • FG Düsseldorf, 20.03.1998 - 18 K 7995/97

    Zur Fristeinhaltung eines Einspruchs gegen zwei Gewerbesteuermessbescheide beim

  • BFH, 13.07.1993 - VII B 6/93

    Grundsätzliche Bedeutung der Rechtsfrage bezüglich der Gewährung von

  • LSG Niedersachsen-Bremen, 27.05.2003 - L 7 AL 341/01
  • FG Hessen, 26.09.2000 - 8 K 5486/97
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht