Rechtsprechung
BGH, 16.02.1994 - IV ZR 35/93 |
Zitiervorschläge
Volltextveröffentlichungen (9)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Maklerprovision - Sittenwidrigkeit - Grundstücksverkauf - Übererlösklausel
- zimmermann-notar-rostock.de
Mißverhältnis zwischen Leistung und Vergütung (Sittenwidrigkeit)
- grundeigentum-verlag.de(Abodienst, Leitsatz frei)
Maklerprovision; Missverhältnis; Provision; Alleinauftrag; Übererlösklausel; Nachbar
- FIS Money Advice (Volltext/Auszüge)
- Juristenzeitung(kostenpflichtig)
Zur Maklerprovision
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
BGB §§ 652, 138
Sittenwidrigkeit einer überhöhten Maklerprovision; Vereinbarung einer Übererlösklausel - ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse (2)
- rechtsanwalt.com (Kurzinformation)
Überhöhte Maklerprovision: Achtfaches der üblichen Provision erfüllt den Wuchertatbestand
- datenbank.nwb.de (Kurzinformation)
Maklerrecht; Sittenwidrigkeit einer Maklerprovision bei außergewöhnlicher Höhe (Übererlösklausel)
Besprechungen u.ä.
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Entscheidungsbesprechung)
Makler: Übererlösklausel wirksam? (IBR 1994, 529)
Papierfundstellen
- BGHZ 125, 135
- NJW 1994, 1475
- MDR 1994, 444
- DNotZ 1994, 866
- VersR 1994, 594
- WM 1994, 986
- BB 1994, 964
- DB 1994, 2544
- JR 1995, 334
Wird zitiert von ... (29)
- BGH, 12.03.2003 - IV ZR 278/01
Zur Erstattungsfähigkeit von Pauschalvergütungen reiner Privatkliniken in der …
Dabei ist das vereinbarte Entgelt dem marktüblichen Preis, den die Mehrzahl der übrigen Anbieter für vergleichbare Leistungen fordert, gegenüberzustellen (vgl. BGHZ 104, 102, 105; 125, 135, 137;… BGH, Urteile vom 22. Dezember 1999 aaO;… vom 30. Mai 2000 aaO; jeweils m.w.N.). - BGH, 19.01.2001 - V ZR 437/99
Verwerfliche Gesinnung des Begünstigten beim wucherähnlichen Geschäft; Anwendung …
Diese Überlegung steht im Einklang mit der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes, auch bei anderen auf Leistungsaustausch gerichteten Vertragsverhältnissen die Schlußfolgerung auf eine verwerfliche Gesinnung grundsätzlich schon dann eingreifen zu lassen, wenn allein der objektive Tatbestand des § 138 Abs. 1 BGB durch ein entsprechendes Äquivalenzmißverhältnis erfüllt ist (vgl. für Kreditverträge: BGHZ 98, 174, 178; 104, 102, 107; für Maklerverträge: BGHZ 125, 135, 140;… BGH, Urt. v. 30. Mai 2000, IX ZR 121/99, NJW 2000, 2669, 2670; für Finanzierungsleasing: BGHZ 128, 255, 267). - BGH, 30.05.2000 - IX ZR 121/99
Zusammenwirken von Immobilienmakler und Rechtsanwalt
Die Provisionsvereinbarung des Kunden mit dem Makler ist sittenwidrig, wenn zwischen der Höhe der versprochenen Vergütung und der dafür zu erbringenden Leistung ein auffälliges Mißverhältnis besteht und weitere Umstände hinzutreten, beispielsweise eine verwerfliche Gesinnung des Maklers oder eine Ausnutzung der schwierigen Lage des Geschäftspartners (BGHZ 125, 135, 137).Kommt ein Kaufvertrag über ein Grundstück durch Vermittlung des Maklers zustande, steht ihm üblicherweise gegen die Partei, die ihn beauftragt hat, eine Provision zwischen 3 und 5 % des Kaufpreises zu (vgl. BGHZ 125, 135, 139).
Ein auffälliges Mißverhältnis legt den Schluß auf eine verwerfliche Gesinnung desjenigen nahe, der sich die überhöhte Vergütung hat versprechen lassen (BGHZ 125, 135, 140;… BGH, Urt. v. 8. November 1991, aaO;… v. 26. November 1997, aaO).
- BGH, 12.02.2004 - III ZR 359/02
Pflicht zur Offenlegung einer Provision bei der Vermittlung von Anteilen an einem …
Dabei mag allerdings die übliche Provisionshöhe für normale Maklerleistungen (etwa 3 bzw. 6 %; vgl. BGHZ 125, 135, 129) nicht unbedingt den für eine Übertragung auf den geschäftsmäßigen Vertrieb solcher Anlagemodelle geeigneten Vergleichsmaßstab darstellen. - BGH, 06.04.1995 - IX ZR 61/94
Anfechtung der Tilgung einer Schuld in der Gesamtvollstreckung; Sittenwidrigkeit …
Ein Rechtsgeschäft kann als wucherähnlich gegen § 138 Abs. 1 BGB verstoßen, wenn ein Partner die Unterlegenheit des anderen in wirtschaftlicher Hinsicht oder an Geschäftserfahrung dazu ausnutzt, sich Vermögensvorteile gewähren zu lassen, die in einem auffälligen Mißverhältnis zur Gegenleistung stehen, und wenn sich der überlegene Teil mindestens leichtfertig der Erkenntnis verschließt, daß der andere sich nur wegen seiner schwächeren Lage auf den ungünstigen Vertrag einläßt (…BGH, Urt. v. 14. Juli 1969 - VIII ZR 245/67, DB 1969, 2083; v. 22. Januar 1976 - II ZR 90/75, WM 1976, 289, 290; v. 25. Oktober 1979 - III ZR 182/77, NJW 1980, 445, 446; v. 16. Februar 1994 - IV ZR 35/93, NJW 1994, 1475, 1476, z.V.b. in BGHZ 125, 135; v. 23. Februar 1995 - IX ZR 29/94, z.V.b.;… Palandt/Heinrichs, BGB 54. Aufl. § 138 Rdn. 34). - BVerfG, 14.03.2013 - 1 BvR 1457/12
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch Nichtberücksichtigung von …
Zu dem auffälligen Missverhältnis als objektiver Tatbestandsvoraussetzung müssen in der Regel weitere subjektive Merkmale hinzutreten, etwa eine verwerfliche Gesinnung; diese wird jedoch indiziert, wenn nicht nur ein auffälliges, sondern ein besonders auffälliges, besonders grobes oder besonders krasses Missverhältnis festzustellen ist (BGHZ 125, 135 ; 144, 343 ; 146, 298 ; 154, 47 ; BGH…, Urteil vom 14. Juli 2004 - XII ZR 352/00 -, NJW 2004, S. 3553 ;… Urteil vom 26. Februar 2008 - XI ZR 74/06 -, NJW 2008, S. 1585 ). - BGH, 08.03.2012 - IX ZR 51/11
Missverhältnis von Leistungen bei Immobilienpräsentation: Monatliche …
Da hier allenfalls Tätigkeiten geringen Umfangs geschuldet waren, erweist sich die fortlaufend zu zahlende monatliche Vergütung über 50.000 DM schon bei Abschluss des Vertrages im Jahr 1997 als sittenwidrig (vgl. BGH, Urteil vom 16. Februar 1994 - IV ZR 35/93, BGHZ 125, 135, 140).Bei einer Provisionsvereinbarung lässt im Übrigen bereits das auffällige Missverhältnis von Leistung und Gegenleistung den Schluss auf eine verwerfliche Gesinnung zu (BGH, Urteil vom 16. Februar 1994, aaO S. 140;… D. Fischer, Maklerrecht anhand der höchstrichterlichen Rechtsprechung, 2010, S. 18).
- BGH, 04.02.2000 - V ZR 146/98
Wucherähnliches Rechtsgeschäft bei Grundstückskaufverträgen über Grundstücke in …
Von einem solchen Mißverhältnis kann bereits dann ausgegangen werden, wenn der Wert der Leistung knapp doppelt so hoch ist wie der Wert der Gegenleistung (vgl. z.B. Senatsurteile v. 18. Januar 1991, V ZR 171/89, NJW-RR 1991, 589; v. 8. November 1991, V ZR 260/90, NJW 1992, 899, 890; BGH, Urt. v. 16. Februar 1994, IV ZR 35/93, NJW 1994, 1475, 1476).Dem steht möglicherweise eine Unerfahrenheit der in der DDR wohnenden Kläger auf dem Immobilienmarkt gegenüber, die sich aus der jahrzehntelangen Strangulierung des Marktes durch die staatliche Preislenkung ergab (vgl. auch BGH, Urt. v. 16. Februar 1994, IV ZR 35/93, NJW 1994, 1475, 1476 re. Sp. unten).
- BGH, 22.02.2019 - V ZR 244/17
Sittenwidriges Handeln in der Zwangsversteigerung durch Abgabe eines Gebots in …
Entsprechende tatsächliche Vermutungen bestehen nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs auch bei anderen Vertragsarten in den Fällen grober Äquivalenzmissverhältnisse (vgl. für Kreditverträge BGH, Urteil vom 10. Juli 1986 - III ZR 133/85, BGHZ 98, 174, 178; Urteil vom 24. März 1988 - III ZR 30/87, BGHZ 104, 102, 107;… Urteil vom 19. Dezember 2017 - XI ZR 152/17, NJW 2018, 848 Rn. 25; für Maklerverträge BGH, Urteil vom 16. Februar 1994 - IV ZR 35/93, BGHZ 125, 135, 140; sowie für weitere Vertragsarten die Übersicht bei Laumen, MDR 2015, 1, 2). - OLG Düsseldorf, 17.05.2010 - 24 U 188/09
Sittenwidrigkeit eines Partnerschaftsvermittlungsvertrages; Haftung eines Dritten …
Ausreichend ist, wenn der objektive Tatbestand des § 138 Abs. 1 BGB durch ein entsprechendes Äquivalenzmissverhältnis erfüllt ist (BGH NJW 2001, 1127 (1128 r. Sp.) unter Hinweis auf Kreditverträge: BGHZ 98, 174, 104, 102 (107); für Maklerverträge: BGHZ 125, 135 (140); BGH NJW 2000, 2669 (2670); für Finanzierungsleasing: BGHZ 128, 255 (267); für Kaufverträge: BGH NJW-RR 1991, 589; NJW 1992, 899 (900); DtZ 1997, 66; NJW-RR 1998, 932 (934); Zinsüberschreitung um 100 %: BGHZ 110, 336 (338 ff.); NJW 1990, 1595). - LG Berlin, 30.05.2013 - 9 O 540/11
16,47% statt 7,14% Maklerprovision: Maklervertrag ist sittenwidrig
- OLG Düsseldorf, 03.07.2009 - 24 U 34/09
Sittenwidrigkeit eines Partnervermittlungsvertrages
- BGH, 12.02.2004 - III ZR 355/02
Offenlegung an einer für den Vertrieb gezahlten Innenprovision für den Beitritt …
- BGH, 22.04.1999 - III ZR 95/98
Auslegung eines Vertrages
- OLG Brandenburg, 30.11.2005 - 4 U 57/05
Auswirkung der Mitwirkung eines Notars an einem gemäß § 14 Abs. 2 BNotO …
- OLG Düsseldorf, 02.07.2014 - U (Kart) 22/13
Umfang des Schadensersatzes wegen überhöhter Entgelte für die Überlassung der …
- OLG Stuttgart, 09.03.2018 - 1 Not 2/17
Voraussetzungen der Entfernung eines Notars aus dem Amt
- BGH, 09.06.2011 - IX ZR 38/10
Beweis ist auch bei Bekundung eines Zeugen vom Hörensagen über …
- OLG Brandenburg, 14.10.2009 - 4 U 11/09
Maklervertrag: Schadensersatz wegen sittenwidriger Schädigung bei Vereinbarung …
- OLG Frankfurt, 06.05.2011 - 19 U 18/11
Schadensersatzregelung im qualifizierten Makleralleinauftrag als Grundlage einer …
- LG Bochum, 05.02.2009 - 1 O 295/07
Geschäftsbeziehungen in Bezug auf Geldanlagen und Abschluss von …
- OLG Dresden, 27.09.2000 - 8 U 14/00
Sittenwidrigkeit; Maklerprovision; Gerichtsstandsvereinbarung
- LG Dortmund, 17.10.2006 - 3 O 88/05
Anspruch auf Freistellung von Darlehenslasten und auf Rückzahlung der auf das …
- OLG Brandenburg, 06.08.2008 - 4 U 174/07
Maklervergütung: Sittenwidrigkeit einer Übererlös-Provision bei einem …
- KG, 28.03.1995 - 7 U 6252/94
Sittenwidriger Werkvertrag bei erheblicher Preiserhöhung
- LG Düsseldorf, 28.08.2012 - 10 O 192/11
Sittenwidrige Schädigung bei Vortäuschung angeblicher Gesetzeswidrigkeit einer …
- OLG Köln, 27.11.2001 - 15 U 78/01
Sittenwidrigkeit bei Werkverträgen mit überhöhtem Preis
- LG Saarbrücken, 07.05.2010 - 13 S 96/09
- LG Dortmund, 18.11.2009 - 2 O 103/09
Qualifizierter Makleralleinauftrag
Neu: Die Merklistenfunktion erreichen Sie nun über das Lesezeichen oben.