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   BGH, 11.02.1977 - I ZR 185/75   

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https://dejure.org/1977,293
BGH, 11.02.1977 - I ZR 185/75 (https://dejure.org/1977,293)
BGH, Entscheidung vom 11.02.1977 - I ZR 185/75 (https://dejure.org/1977,293)
BGH, Entscheidung vom 11. Februar 1977 - I ZR 185/75 (https://dejure.org/1977,293)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Entsprechende Anwendung des Ausgleichsanspruchs für Handelsvertreter auf Vertragshändler - Schutzbedürftigkeit - Kapitaleinsatz - Eingliederung in die Absatzorganisation

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • Evers OK-Vertriebsrecht(Abodienst) (Leitsatz)

    AA des VH, Analogievoraussetzung 1, Analogievoraussetzung 2, Verpflichtung zur Überlassung des Kundenstamms, Schutzbedürftigkeit, Eingliederung in die Absatzorganisation, begründeter Anlass, wirtschaftlich schwierige Lage des U

Papierfundstellen

  • BGHZ 68, 340
  • NJW 1977, 896
  • MDR 1977, 554
  • DB 1977, 860
 
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Wird zitiert von ... (36)Neu Zitiert selbst (7)

  • BGH, 16.02.1961 - VII ZR 239/59

    Ausgleichsanspruch des Eigenhändlers

    Auszug aus BGH, 11.02.1977 - I ZR 185/75
    Eine entsprechende Anwendung des § 89 b HGB auf Vertragshändler ist nicht davon abhängig, ob und in welchem Umfang diese in ihrem Geschäftsbetrieb eigenes Kapital eingesetzt haben (Abweichung von BGHZ 34, 282).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ist eine entsprechende Anwendung des § 89 b HGB auf Eigenhändler (Vertragshändler) unter bestimmten Voraussetzungen zulässig (BGHZ 29, 83, 85 ff = LM Nr. 6 zu § 89 b HGB m. Anm. Haager = NJW 1959, 144 ff; BGHZ 34, 282, 284 ff = LM Nr. 14 zu § 89 b HGB m. Anm. Rietschel = NJW 1961, 662 ff).

    In der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ist als weitere Voraussetzung einer entsprechenden Anwendung des § 89 b HGB auf Vertragshändler angesehen worden, daß der Vertragshändler im konkreten Fall schutzbedürftig sein müsse (BGHZ 29, 83, 88, 89; 34, 282, 287; BGH LM Nr. 34 a zu § 89 b HGB - MDR 1972, 132).

    Während aber der II. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs (BGHZ 29, 83, 89) gemeint hat, hierfür genüge, daß der Vertragshändler als der wirtschaftlich schwächere Teil keinen Einfluß auf die Vertragsgestaltung gehabt habe und sich deshalb auch der Verpflichtung zur Überlassung des Kundenstammes habe unterwerfen müssen, hat der später für Handelsvertretersachen zuständige VII. Zivilsenat die Auffassung vertreten, es komme insoweit darauf an, ob der Vertragshändler dem normalen typischen Erscheinungsbild eines Handelsvertreters entspreche und in gleicher Weise schutzbedürftig sei wie dieser (BGHZ 34, 282, 291 ff).

    Insoweit ist den Ausführungen des VII. Zivilsenats (BGHZ 34, 282, 289) im Ergebnis zuzustimmen.

    Soweit mit dieser Beurteilung von Entscheidungen des II. und VII. Zivilsenats abgewichen wird, bedarf es einer Anrufung des Großen Senats für Zivilsachen nach § 136 GVG deswegen nicht, weil infolge Änderung der Geschäftsverteilung des Bundesgerichtshofs der erkennende Senat jetzt für Rechtsstreitigkeiten aus Verhältnissen der Handelsvertreter allein zuständig ist (BGHZ 28, 16, 28; 34, 282, 293).

    Auszuscheiden hat nach den Feststellungen des Berufungsgerichts schließlich auch, daß ihr die behauptete Weiterbelieferung der Kunden lediglich aufgrund der Sogwirkung ihrer Marke möglich gewesen sei (vgl. BGHZ 29, 83, 90; 34, 282, 286).

  • BGH, 11.12.1958 - II ZR 73/57

    Ausgleichsanspruch eines Vertragshändlers

    Auszug aus BGH, 11.02.1977 - I ZR 185/75
    Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ist eine entsprechende Anwendung des § 89 b HGB auf Eigenhändler (Vertragshändler) unter bestimmten Voraussetzungen zulässig (BGHZ 29, 83, 85 ff = LM Nr. 6 zu § 89 b HGB m. Anm. Haager = NJW 1959, 144 ff; BGHZ 34, 282, 284 ff = LM Nr. 14 zu § 89 b HGB m. Anm. Rietschel = NJW 1961, 662 ff).

    In der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ist als weitere Voraussetzung einer entsprechenden Anwendung des § 89 b HGB auf Vertragshändler angesehen worden, daß der Vertragshändler im konkreten Fall schutzbedürftig sein müsse (BGHZ 29, 83, 88, 89; 34, 282, 287; BGH LM Nr. 34 a zu § 89 b HGB - MDR 1972, 132).

    Während aber der II. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs (BGHZ 29, 83, 89) gemeint hat, hierfür genüge, daß der Vertragshändler als der wirtschaftlich schwächere Teil keinen Einfluß auf die Vertragsgestaltung gehabt habe und sich deshalb auch der Verpflichtung zur Überlassung des Kundenstammes habe unterwerfen müssen, hat der später für Handelsvertretersachen zuständige VII. Zivilsenat die Auffassung vertreten, es komme insoweit darauf an, ob der Vertragshändler dem normalen typischen Erscheinungsbild eines Handelsvertreters entspreche und in gleicher Weise schutzbedürftig sei wie dieser (BGHZ 34, 282, 291 ff).

    Wie bereits der II. Zivilsenat zum Ausdruck gebracht hat (BGHZ 29, 83, 91 ff), kommt im Falle einer entsprechenden Anwendung des § 89 b HGB auf Vertragshändler als Provisionsverlust im Sinne von § 89 b Abs. 1 Nr. 2 HGB nur der Teil des Händlerrabattes in Betracht, der einer sonst üblichen Provision entspricht.

    Auszuscheiden hat nach den Feststellungen des Berufungsgerichts schließlich auch, daß ihr die behauptete Weiterbelieferung der Kunden lediglich aufgrund der Sogwirkung ihrer Marke möglich gewesen sei (vgl. BGHZ 29, 83, 90; 34, 282, 286).

  • BGH, 24.06.1958 - VIII ZR 205/57

    Warenlager II - § 929 BGB, sachenrechtlicher Bestimmtheitsgrundsatz; § 136 GVG aF

    Auszug aus BGH, 11.02.1977 - I ZR 185/75
    Soweit mit dieser Beurteilung von Entscheidungen des II. und VII. Zivilsenats abgewichen wird, bedarf es einer Anrufung des Großen Senats für Zivilsachen nach § 136 GVG deswegen nicht, weil infolge Änderung der Geschäftsverteilung des Bundesgerichtshofs der erkennende Senat jetzt für Rechtsstreitigkeiten aus Verhältnissen der Handelsvertreter allein zuständig ist (BGHZ 28, 16, 28; 34, 282, 293).
  • BGH, 30.06.1966 - VII ZR 124/65

    Umfang des Ausgleichsanspruchs nach Selbsttötung des Handelsvertreters

    Auszug aus BGH, 11.02.1977 - I ZR 185/75
    Wie der Bundesgerichtshof wiederholt ausgesprochen hat, soll der Handelsvertreter mit dem Ausgleich nach § 89 b HGB eine zusätzliche Vergütung für während der Vertragsdauer geleistete, bisher nicht abgegoltene Dienste erhalten (BGHZ 45, 385, 386 m.w.N.; Urteil vom 26.11.1976 - I ZR 154/74).
  • BGH, 28.11.1975 - I ZR 138/74

    Kündigung eines Handelsvertreterverhältnisses ohne begründeteten Anlass -

    Auszug aus BGH, 11.02.1977 - I ZR 185/75
    Der erkennende Senat hat es in einem Falle hohen Kapitaleinsatzes (Betriebsgrundstücke und -einrichtungen) durch einen Handelsvertreter als einen begründeten Anlaß zur Kündigung des Handelsvertretervertrages durch den Handelsvertreter im Sinne von § 89 b Abs. 3 Satz 1 HGB angesehen, daß dieser infolge Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage des Unternehmers keine angemessene Rendite mehr erzielte (LM Nr. 50 zu § 89 b HGB = NJW 1976, 671).
  • BGH, 26.11.1976 - I ZR 154/74

    Wirksamkeit eines Verzichts auf Provisionsansprüche - Möglichkeit der

    Auszug aus BGH, 11.02.1977 - I ZR 185/75
    Wie der Bundesgerichtshof wiederholt ausgesprochen hat, soll der Handelsvertreter mit dem Ausgleich nach § 89 b HGB eine zusätzliche Vergütung für während der Vertragsdauer geleistete, bisher nicht abgegoltene Dienste erhalten (BGHZ 45, 385, 386 m.w.N.; Urteil vom 26.11.1976 - I ZR 154/74).
  • BGH, 01.06.1964 - VII ZR 235/62

    AA des VH, Eigenhändler, VHV, AA des Kommissionsagenten, Analogievoraussetzung 2,

    Auszug aus BGH, 11.02.1977 - I ZR 185/75
    Der Vertragshändler muß ferner dem Hersteller gegenüber vertraglich verpflichtet sein, diesem beim Ausscheiden aus der Absatzorganisation seinen Kundenstamm zu überlassen, so daß der Hersteller sich den Kundenstamm des Händlers dann sofort und ohne weiteres nutzbar machen kann, wobei es nicht darauf ankommt, ob die Verpflichtung zur Überlassung des Kundenstamms erst im Zeitpunkt der Vertragsbeendigung oder schon während der Vertragszeit durch laufende Unterrichtung des Herstellers über Geschäftsabschlüsse und Kundenbeziehungen zu erfüllen ist, vorausgesetzt nur, daß der Hersteller hierdurch tatsächlich in die Lage versetzt wird, den Kundenstamm nach Beendigung des Vertragsverhältnisses weiter zu nutzen (BGH LM Nr. 21 zu § 89 b HGB = NJW 1964, 1952, 1953).
  • BGH, 05.02.2015 - VII ZR 315/13

    Beendigung eines Vertragshändlervertrages: Voraussetzungen einer analogen

    bb) Eine analoge Anwendung des § 89b HGB scheidet im vorliegenden Fall jedenfalls deswegen aus, weil die Beklagte nach der KBP-Vereinbarung bei Beendigung des Vertragshändlervertrags die ihr von der Schuldnerin überlassenen Kundendaten nicht ohne weiteres für sich nutzbar machen konnte (vgl. BGH, Urteil vom 26. November 1997 - VIII ZR 283/96, NJW-RR 1998, 390, 391; Urteil vom 17. April 1996 - VIII ZR 5/95, NJW 1996, 2159, 2160; Urteil vom 7. November 1991 - I ZR 51/90, NJW-RR 1992, 421, 423; Urteil vom 11. Februar 1977 - I ZR 185/75, BGHZ 68, 340, 343; Urteil vom 16. Februar 1961 - VII ZR 239/59, BGHZ 34, 282, 286; Urteil vom 11. Dezember 1958 - II ZR 73/57, BGHZ 29, 83, 89 f.).
  • BGH, 26.11.1984 - VIII ZR 214/83

    Zulässigkeit einzelner Bestimmungen in einem Vertragshändlervertrag der

    Der Bundesgericht hat in ständiger Rechtsprechung den dem Handelsvertreter bei Vertragsende zustehenden Ausgleicsanspruch in entsprechender Anwendung des § 89 b auch dem Eingenhändler zugebilligt, wenn zwischen ihm und dem Hersteller ein über die bloße Käufer-Verkäufer-Beziehung hinausgehendes Rechtsverhältnis besteht, kraft dessen der Händler so in die Absatzorganisation seines Lieferanten eingegliedert ist, daß er wirtschaftlich in erheblichem Umfang dem Handelsvertreter vergleichbare Aufgaben zu erfüllen hat, und wenn der Händler verpflichtet ist, seinem Lieferanten bei Beendigung des Vertragsverhältnisses seinen Kundenstamm zu überlassen (z.B. BGHZ 68, 340; BGH Urteil vom 3. März 1983 - I ZR 34/81 = WM 1983, 596; vom 20. Oktober 1983 - I ZR 86/82 = WM 1984, 167, jeweils m.w.Nachw.); diese Grundsätze sind auch auf den Kraftfahrzeug-Eigenhändler anwendbar (BGH Urteil vom 25. März 1982 - I ZR 146/80 = WM 1982, 1125 und vom 14. April 1983 - I ZR 20/81 = WM 1983, 1102).

    Stumpf und Zimmermann (a.a.O. 431, 432) wollen der Entscheidung des I. Zivilsenats vom 11. Februar 1977 (BGHZ 68, 340, 345 f) entnehmen, daß der in § 89 b Abs. 4 HGB geregelte Ausschluß der Abdingbarkeit des Ausgleichsanspruchs auf den Vertragshändlervertrag nur dann anzuwenden ist, wenn der Eigenhändler wie ein Handelsvertreter schutzbedürftig ist.

  • BGH, 08.05.2007 - KZR 14/04

    Kfz-Vertragshändler III

    Für Vertragshändlerverträge gilt grundsätzlich das Handelsvertreterrecht des Handelsgesetzbuchs analog (BGHZ 68, 340, 344; Löwisch in Ebenroth/Boujong/Joost, HGB § 84 Rdn. 75 f.).
  • BGH, 17.04.1996 - VIII ZR 5/95

    Ausgleichsanspruch des Vertragshändlers; Pflicht zur Rückübermittlung

    An dieser vom II. Zivilsenat (BGHZ 29, 83, 87 ff) begründeten und schon vom VII. Zivilsenat (BGHZ 34, 282, 286) und I. Zivilsenat (BGHZ 68, 340, 343) fortgeführten Rechtsprechung hält der erkennende Senat auch nach erneuter Überprüfung fest.
  • BFH, 12.10.1999 - VIII R 21/97

    Ausgleichszahlungen an Kfz-Vertragshändler

    -der Händler verpflichtet ist, dem Hersteller bzw. Lieferanten bei Vertragsende seinen Kundenstamm zu übermitteln, so daß sich dieser bei Vertragsende die Vorteile des Kundenstamms sofort und ohne weiteres nutzbar machen kann (ständige Rechtsprechung, vgl. z.B. BGH-Urteile vom 11. Februar 1977 I ZR 185/75, BGHZ 68, 340; vom 14. April 1983 I ZR 20/81, Neue Juristische Wochenschrift --NJW-- 1983, 2877; vom 6. Oktober 1993 VIII ZR 172/92, Betriebs-Berater --BB-- 1993, 2401).

    Dementsprechend hat auch bereits der BGH ausgeführt, daß der Kapital einsetzende Vertragshändler nach Kündigung des Händlervertrags das Risiko trägt, sein eingesetztes Kapital ganz oder teilweise zu verlieren, und beträchtliche Umstellungsverluste riskiert (BGH-Urteil in BGHZ 68, 340, 347).

    Soweit der BGH in früheren Entscheidungen eine Schutzbedürftigkeit des Vertragshändlers für eine analoge Anwendung des § 89 b HGB gefordert hatte (vgl. BGH-Urteile vom 11. Dezember 1958 II ZR 73/57, BGHZ 29, 83, 88 ff.; vom 16. Februar 1961 VII ZR 239/59, BGHZ 34, 282, 287 ff.), hat er dieses Merkmal seit seiner Grundsatzentscheidung in BGHZ 68, 340 ausdrücklich aufgegeben.

    Dabei kommt es nicht darauf an, ob eine derartige Verpflichtung erst im Zeitpunkt der Vertragsbeendigung oder bereits während der Vertragszeit aufgrund laufender Unterrichtung der Hersteller bzw. Lieferanten erfüllt werden mußte; entscheidend ist, daß der Hersteller aufgrund der Übermittlung in die Lage versetzt wird, den Kundenstamm nach Beendigung des Vertragsverhältnisses weiter zu nutzen (vgl. BGH-Urteile in BGHZ 68, 340, 343; vom 3. März 1983 I ZR 34/81, Wertpapier-Mitteilungen --WM-- 1983, 596; in NJW 1983, 2877; vom 6. Oktober 1993 VIII ZR 172/92, NJW-Rechtsprechungs-Report Zivilrecht --NJW-RR-- 1994, 99).

  • BGH, 05.06.1996 - VIII ZR 7/95

    Berechnung des Ausgleichsanspruchs des Kfz-Vertragshändlers

    Um eine Vergleichbarkeit beider zu erzielen, ist es jedoch notwendig, diejenigen Teile des Rabatts her auszurechnen, die der Vertragshändler aufgrund seiner vom Handelsvertreter abweichenden Stellung für Leistungen er halt, die der Handelsvertreter üblicherweise nicht zu erbringen hat (BGHZ 29, 83, 91 f; 68, 340, 348, dem folgend die Literatur. z.B. Küstner/v. Manteuffel, BB 1988, 1972, 1974 ff, Hollmann, BB 1985, 1023, 1032 f, Graf von Westphalen, DB Sonderbeilage 8/1988, S. 6, Foth, Der Ausgleichsanspruch des Vertragshändlers 1985 S. 187 f).
  • BFH, 19.02.1987 - IV R 72/83

    Ausgleichszahlungen an Kommissionsagenten als laufender Gewinn

    Das FA ist der Auffassung, wegen der entsprechenden Anwendung des § 89b HGB habe das FG im Hinblick auf die insoweit eingetretene Änderung der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs - BGH - (Urteil vom 11. Februar 1977 I ZR 185/75, BGHZ 68, 340) nicht auf die Schutzbedürftigkeit (wirtschaftliche Abhängigkeit) der Klägerin abheben dürfen.

    a) Nach der Rechtsprechung des BGH hat in entsprechender Anwendung des § 89b HGB auch ein Eigenhändler (Vertragshändler) unter bestimmten Voraussetzungen einen Ausgleichsanspruch (vgl. Urteil in BGHZ 68, 340, m. w. N.).

    Dazu gehört in der Regel, daß ihm, wie häufig bei Markenerzeugnissen, der Alleinvertrieb für ein bestimmtes Gebiet übertragen wird, er sich für den Vertrieb dieser Erzeugnisse besonders einzusetzen und auch sonst Pflichten zu erfüllen hat, die für einen Handelsvertreter kraft Gesetzes gelten (Urteil in BGHZ 68, 340).

    Daran, daß die entsprechende Anwendung des § 89b HGB die Schutzbedürftigkeit des Vertragshändlers im konkreten Einzelfalle voraussetze, hat der BGH in der Entscheidung in BGHZ 68, 340 unter ausdrücklicher Aufgabe seiner früheren Rechtsprechung nicht mehr festgehalten.

    Sind diese Voraussetzungen erfüllt und sind die rechtlichen Beziehungen des Vertragshändlers oder Kommissionsagenten zum Hersteller einem Handelsvertreterverhältnis vergleichbar, so besteht ein Ausgleichsanspruch, der die früheren und noch fortwirkenden Leistungen für das Unternehmen des Herstellers angemessen und in Ergänzung der laufend gezahlten Vergütungen ausgleichen soll (Urteil in BGHZ 68, 340, 345 für den Fall eines auf eigene Rechnung tätigen Vertragshändlers, und Urteil des BFH vom 24. Januar 1974 IV R 76/70, BFHE 111, 329, BStBl II 1974, 295 für den Fall eines Kommissionsagenten).

  • BGH, 10.02.1993 - VIII ZR 47/92

    Treuepflicht des Herstellers bei Aufnahme des Direktvertriebs - Überlassung des

    Dabei kommt es, wie das Berufungsgericht richtig gesehen hat, nicht darauf an, ob diese Verpflichtung erst im Zeitpunkt der Vertragsbeendigung oder schon während der Vertragszeit durch laufende Unterrichtung des Herstellers über die Geschäftsentwicklung und Geschäftsabschlüsse zu erfüllen ist, vorausgesetzt nur, daß der Hersteller tatsächlich in die Lage kommt, den Kundenstamm nach Beendigung des Vertragsverhältnisses weiter zu nutzen (BGHZ 68, 340, 343; Urteil vom 6. Februar 1985 - I ZR 175/82 = NJW 1985, 3076 unter II 1 a; Urteil vom 16. Januar 1986 - I ZR 223/83 = WM 1986, 530 unter II 1 b).
  • BGH, 13.06.2007 - VIII ZR 352/04

    Voraussetzungen des Ausgleichsanspruchs des Vertragshändlers; Einbindung in die

    Voraussetzung dafür sind jedoch nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs die Einbindung des Vertragshändlers in die Absatzorganisation des Herstellers oder Lieferanten und die Verpflichtung des Vertragshändlers, dem Hersteller oder Lieferanten seinen Kundenstamm zu übertragen, so dass sich dieser bei Vertragsende die Vorteile des Kundenstamms sofort und ohne weiteres nutzbar machen kann (BGHZ 29, 83, 87 ff.; 34, 282, 286; 68, 340, 343; Senatsurteil vom 17. April 1996 - VIII ZR 5/95, WM 1996, 1555, unter II 1; Senatsurteil vom 12. Januar 2000 - VIII ZR 19/99, WM 2000, 877, unter II 1 a; Senatsurteil vom 28. Juni 2006 - VIII ZR 350/04, WM 2006, 1919, unter II 1).
  • BGH, 25.03.1982 - I ZR 146/80

    Entsprechende Anwendung des § 89b Handelsgesetzbuch (HGB) auf den

    Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes entspricht es diesem Sinn des Ausgleichsanspruchs, ihn in entsprechender Anwendung des § 89 b HGB auch dem Eigenhändler zuzubilligen, wenn (1) zwischen diesem und seinem Lieferanten ein Rechtsverhältnis besteht, das sich nicht in bloßen Käufer-Verkäufer-Beziehungen erschöpft, sondern den Handelsvertreter aufgrund vertraglicher Abmachungen (Rahmenvertrag, Vertragshändlervertrag) so in die Absatzorganisation seines Lieferanten eingliedert, daß er wirtschaftlich in erheblichem Umfang dem Handelsvertreter vergleichbare Aufgaben zu erfüllen hat; ferner (2) ist erforderlich, daß der Eigenhändler verpflichtet ist, seinem Lieferanten bei Beendigung des Vertragsverhältnisses seinen Kundenstamm zu überlassen, so daß sich der Lieferant die Vorteile des Kundenstammes sofort und ohne weiteres nutzbar machen kann (BGHZ 29, 83, 85 ff; 34, 282, 284 ff; 68, 340, 343; BGH, Urt. v. 5.10.79 - I ZR 43/78 - DB 1980, 344 f; Urt.v. 20.2. 81 - I ZR 59/79 - NJW 1981, 1961 f).

    Das Berufungsgericht kann sich zur Begründung seiner Auffassung nicht auf die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes (BGHZ 29, 83, 87; 34, 282, 285; 68, 340, 343) berufen.

    Dementsprechend hat der erkennende Senat in BGHZ 68, 340, 343 ausgeführt, zur Eingliederung in die Absatzorganisation gehöre bei Markenartikeln "in der Regel" die Übertragung des Alleinvertriebs; gleichwohl hat der Senat eine gesonderte Prüfung der Frage der Eingliederung nicht für entbehrlich gehalten (vgl. a.a.O. S. 348 f).

    Denn im Streitfall bestand eine solche Verpflichtung; wobei unerheblich ist, ob sie erst im Zeitpunkt der Vertragsbeendigung oder - wie vorliegend - schon während der Vertragszeit durch laufende Unterrichtung des Lieferanten zu erfüllen war (vgl. BGH LM HGB § 89 b Nr. 21; BGHZ 68, 340, 343).

  • BGH, 28.06.2006 - VIII ZR 350/04

    Ausgleichsanspruch des Vertragshändlers bei Weitergabe der Kundenkartei an Dritte

  • BGH, 02.07.1987 - I ZR 188/85

    Voraussetzungen und Höhe des Ausgleichsanspruchs eines Kfz-Eigenhändlers

  • BGH, 05.06.1996 - VIII ZR 141/95

    Berechnung des Ausgleichsanspruchs des Kfz-Vertragshändlers

  • BGH, 08.05.2007 - KZR 16/04

    Kündigung eines Vertragshändlervertrages

  • BGH, 25.03.1982 - I ZR 146/82
  • BGH, 03.02.1978 - I ZR 116/76

    Umfang der Verjährungsunterbrechung durch Erhebung einer Stufenklage

  • BGH, 06.02.1985 - I ZR 175/82

    Voraussetzungen eines Ausgleichsanspruchs des Eigenhändlers

  • BGH, 14.04.1983 - I ZR 20/81

    Kfz-Eigenhändler

  • BGH, 20.10.1983 - I ZR 86/82

    Dauer der Verjährungsunterbrechung durch Klageerhebung

  • BGH, 07.11.1991 - I ZR 51/90

    Ausgleichsanspruch des Vertragshändlers aufgrund Zusatzabrede nach

  • BGH, 03.03.1983 - I ZR 34/81

    Ausgleichsanspruch eines Laborpräparate vertreibenden Eigenhändlers -

  • BGH, 20.02.1981 - I ZR 59/79

    Voraussetzungen für einen Ausgleichsanspruch eines Eigenhändlers in

  • BGH, 05.10.1979 - I ZR 43/78

    Nichtausübung des Rechts, vom Eigenhändler eine laufende Mitteilung der

  • BGH, 07.07.1983 - I ZR 115/81

    Ausschluß des Ausgleichsanspruchs wegen Übernahme einer Zweitvertretung durch

  • BGH, 09.02.1984 - I ZR 226/81

    Ansprüche des alleinvertretungsberechtigten Eigenhändlers wegen Verletzung des

  • OLG München, 02.04.2008 - 7 U 5350/05

    Kfz-Vertragshändlervertrag: Berechnung des Ausgleichsanspruchs bei Vertragsende

  • BGH, 12.10.1979 - I ZR 166/78

    Verjährung der Ansprüche des Handelsvertreters

  • OLG Dresden, 27.09.2001 - 19 U 881/01

    § 89b HGB als Spezialnorm nur eingeschränkt analogiefähig

  • FG Düsseldorf, 04.09.1996 - 7 K 1725/91

    Tarifbegünstigte Besteuerung der Ausgleichszahlung eines Handelsvertreters;

  • OLG Köln, 11.09.2009 - 19 Sch 10/09

    Vollstreckbarerklärung eines Schiedsspruchs; Örtliche Zuständigkeit des

  • BGH, 02.07.1987 - I ZR 189/85

    Klage eines Vertragshändlers für Personenkraftwagen auf Zahlung eines

  • OLG Naumburg, 13.02.1997 - 7 U 178/96

    Ausgleichsanspruch aus Vertragshändlervertrag; Notwendigkeit einer Beweiserhebung

  • BGH, 02.02.1983 - I ZR 175/80

    Klage auf Zahlung des Handelsvertreterausgleichs durch den Vertragshändler eines

  • BGH, 26.11.1997 - VIII ZR 283/97
  • OLG Bremen, 22.03.1990 - 2 U 70/89

    - Kaffeedepot-Händler -, AA des Kommissionsagenten, Kommissionsagent

  • BGH, 22.03.1984 - I ZR 213/81

    Hauptvertragshändler für Kraftfahrzeuge - Absatzbeziehungen des Haupthändlers zu

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