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   BGH, 11.03.1982 - III ZR 174/80   

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BGH, 11.03.1982 - III ZR 174/80 (https://dejure.org/1982,535)
BGH, Entscheidung vom 11.03.1982 - III ZR 174/80 (https://dejure.org/1982,535)
BGH, Entscheidung vom 11. März 1982 - III ZR 174/80 (https://dejure.org/1982,535)
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Bardepot I

Enteignungsgleicher Eingriff, Folgenbeseitigungsanspruch

Volltextveröffentlichungen (3)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer (Leitsatz)

    Außenwirtschaft - Bardepot - Enteignungsgleicher Eingriff - Heranziehungsbescheid - Schadensersatzanspruch - Analogie

Papierfundstellen

  • BGHZ 83, 190
  • NJW 1982, 2813
  • ZIP 1982, 673
  • MDR 1982, 733
  • NVwZ 1983, 60 (Ls.)
  • WM 1982, 663
 
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Wird zitiert von ... (21)Neu Zitiert selbst (19)

  • BVerwG, 12.07.1979 - 3 C 101.79

    Gefährdung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts durch Geldzuflüsse und

    Auszug aus BGH, 11.03.1982 - III ZR 174/80
    Auf die Sprungrevision der Kl. stellte, das BVerwG mit Urteil vom 12.7.1979 (NJW 1980, 467 = WM 1981, 22) fest, daß der Heranziehungsbescheid vom 4.4.1975 und der Widerspruchsbescheid rechtswidrig gewesen seien.

    b) Die durch die 21. Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung eingeführte Depotpflicht für Gebietsansässige war eine währungs- und konjunkturpolitische Abwehrmaßnahme gegen hohe Kapitalzuflüsse aus dem Ausland, die das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht gefährdeten (§ 6a I 1 AWG; BVerwGE 58, 189 = NJW 1980, 467; Obst-Hintner, Geld-, Bank- und Börsenwesen, 37. Aufl. (1980), S. 891).

    Demgegenüber besteht die Besonderheit des hier zu prüfenden Falles darin, daß der Kl. das Bardepot in einem Zeitpunkt abverlangt wurde, in dem die abzuwehrenden stabilitäts- und währungspolitisch schädlichen Kapitalzuflüsse aus dem Ausland bereits aufgehört hatten und eine Wiederholung dieses Vorgangs vorläufig auch nicht mehr zu erwarten war (BR-Dr 619/74 v. 18.9.1974; BVerwGE 58, 189 = NJW 1980, 467.

    Erst die Entscheidung des BVerwG vom 12.7.1979 (NJW 1980, 467) hat diese Rechtsfrage im gegenteiligen Sinne geklärt.

    Selbst wenn man annimmt, daß "handelsüblich" im Sinne der Vorschrift auch vom Gläubiger eingeräumte Zahlungsziele sein können, die vom Schuldner (überhaupt) nicht in Anspruch genommen werden (vgl. BVerwG, NJW 1980, 467 = WM 1981, 22 (24)), gereicht es den Beamten jedenfalls nicht zum Verschulden, die Vorschrift dahin ausgelegt zu haben, daß solche Zahlungsziele bei den einzelnen Geschäften auch effektiv angeboten sein mußten und daß eine bloße innere Bereitschaft des Lieferanten zur Einräumung des Zahlungsziels für die Anwendung der Befreiungsvorschrift nicht ausreichte.

  • BGH, 26.05.1970 - VI ZR 199/68

    Schadensersatz nach §§ 945, 717 Abs. 2 ZPO

    Auszug aus BGH, 11.03.1982 - III ZR 174/80
    Diese Anspruchsnorm beruht auf dem Grundsatz, daß der Gläubiger, der aus einem noch nicht rechtsbeständigen Titel vollstreckt, dies auf seine Gefahr tut und deshalb die Folgen zu tragen hat, wenn der Vollstreckungstitel im Ergebnis keinen Bestand hat (BGHZ 54, 76 (80) = NJW 1970, 1459; BGHZ 62, 7 (9) = NJW 1974, 642; BGH, NJW 1978, 163 (164).

    Die von der Revision angeführte Entscheidung BGHZ 54, 76 = NJW 1970, 1459, gibt zu einer abweichenden Beurteilung keine Veranlassung.

    Der dort bejahte Ersatzanspruch (auch) aus § 717 II ZPO betrifft die Vollstreckung aus einem noch nicht endgültigen Titel (§ 709 ZPO); die für diesen Fall geltenden allgemeinen Grundsätze der Risikoverteilung (BGHZ 54, 76 (81) = NJW 1970, 1459) sind, wie vorstehend ausgeführt, auf den ohne weiteres vollziehbaren Leistungsbescheid (Verwaltungsakt) nicht übertragbar.

  • BVerfG, 16.03.1971 - 1 BvR 52/66

    Erdölbevorratung

    Auszug aus BGH, 11.03.1982 - III ZR 174/80
    Solche konjunkturpolitischen Lenkungsmaßnahmen (vgl. BVerfGE 29, 402 (409) = NJW 1971, 319 - Konjunkturzuschlag), die in erster Linie auf die Freiheit der individuellen Erwerbs- und Leistungstätigkeit einwirken sollen, berühren zunächst (nur) den Schutzbereich des Art. 12 I GG (BVerfGE 30, 292 (335) = NJW 1971, 1255 - Erdölbevorratungspflicht; BVerfGE 38, 61 (102) = NJW 1975, 31 - Werkfernverkehr; Kirchhof, Besteuerungsgewalt und Grundgesetz, 1973, S. 48 f.; Vogel, BayVBl 1980, 525; Papier, DVBl 1980, 791).

    Es wirkte sich vielmehr jetzt nur noch auf die Innehabung und Verwendung vorhandener Vermögensgüter aus und konnte deshalb den Schutzbereich des Art. 14 GG berühren (BVerfGE 30, 292 (335) = NJW 1971, 1255 - Erdölbevorratungspflicht).

    Der Eigentumsschutz (Art. 14 GG) des eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetriebs wird durch die Auferlegung von Geldleistungspflichten nur berührt, wenn diese ihn übermäßig belasten und in seinen Vermögensverhältnissen grundlegend beeinträchtigen (Erdrosselungswirkung); eine bloße Beeinträchtigung der Liquidität des Unternehmens oder eine Schmälerung des Ertrages bleiben in Ansehung des Art. 14 GG unbeachtlich (BVerfGE 4, 7 (17) = NJW 1954, 1235; BVerfGE 14, 221 (241) = NJW 1962, 2003; BVerfGE 30, 250 (272) = NJW 1971, 1603; BVerfGE 30, 292 (335) = NJW 1971, 1211).

  • BGH, 31.01.1963 - III ZR 138/61

    Unrichtiger Steuerbescheid. Schadensersatz

    Auszug aus BGH, 11.03.1982 - III ZR 174/80
    Die Vollziehung eines Heranziehungsbescheids zur Bardepotpflicht, der später im Rechtsweg aufgehoben wird, begründet keinen Schadensersatzanspruch in entsprechender Anwendung von § 717 II ZPO (im Anschluß an BGHZ 39, 77 = NJW 1963, 853).*).

    Wie der Senat für den Steuerbescheid in BGHZ 39, 77 = NJW 1963, 853, ausgeführt hat, ist der Abgabenbescheid seiner Natur nach vollziehbar, ohne daß er unanfechtbar sein müßte oder für vollziehbar erklärt zu werden brauchte.

    Diese auf den Vorrang des Allgemeininteresses vor dem Einzelinteresse abstellende Regelung der Vollziehbarkeit läßt einen Vergleich mit vorläufig vollstreckbaren Titeln des Zivilprozesses nicht zu (BGHZ 39, 77 (79, 80) = NJW 1963, 853).

  • BVerfG, 09.03.1971 - 2 BvR 326/69

    Absicherungsgesetz

    Auszug aus BGH, 11.03.1982 - III ZR 174/80
    c) Nach der Rechtsprechung des BVerfG schützt indessen Art. 14 I GG grundsätzlich nicht das Vermögen als solches gegen die Auferlegung von Geldleistungspflichten, insbesondere Steuern; eine andere Beurteilung kommt nur in Betracht, wenn die Geldleistungspflicht die Betroffenen übermäßig belastet und ihre Vermögensverhältnisse grundlegend beeinträchtigt, d. h. eine erdrosselnde Wirkung ausübt (BVerfGE 23, 288 (315) = NJW 1968, 1667; BVerfGE 29, 402 (413) = NJW 1971, 319; BVerfGE 30, 250 (271) = NJW 1971, 1603; BVerfGE 38, 61 102 = NJW 1975, 31; w. Nachw. bei Kimminich, in: BK, Drittbearb.

    Der Eigentumsschutz (Art. 14 GG) des eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetriebs wird durch die Auferlegung von Geldleistungspflichten nur berührt, wenn diese ihn übermäßig belasten und in seinen Vermögensverhältnissen grundlegend beeinträchtigen (Erdrosselungswirkung); eine bloße Beeinträchtigung der Liquidität des Unternehmens oder eine Schmälerung des Ertrages bleiben in Ansehung des Art. 14 GG unbeachtlich (BVerfGE 4, 7 (17) = NJW 1954, 1235; BVerfGE 14, 221 (241) = NJW 1962, 2003; BVerfGE 30, 250 (272) = NJW 1971, 1603; BVerfGE 30, 292 (335) = NJW 1971, 1211).

  • BGH, 25.05.1970 - VI ZR 199/68
    Auszug aus BGH, 11.03.1982 - III ZR 174/80
    Diese Anspruchsnorm beruht auf dem Grundsatz, daß der Gläubiger, der aus einem noch nicht rechtsbeständigen Titel vollstreckt, dies auf seine Gefahr tut und deshalb die Folgen zu tragen hat, wenn der Vollstreckungstitel im Ergebnis keinen Bestand hat (BGHZ 54, 76 (80) = NJW 1970, 1459; BGHZ 62, 7 (9) = NJW 1974, 642; BGH, NJW 1978, 163 (164).

    Der dort bejahte Ersatzanspruch (auch) aus § 717 II ZPO betrifft die Vollstreckung aus einem noch nicht endgültigen Titel (§ 709 ZPO); die für diesen Fall geltenden allgemeinen Grundsätze der Risikoverteilung (BGHZ 54, 76 (81) = NJW 1970, 1459) sind, wie vorstehend ausgeführt, auf den ohne weiteres vollziehbaren Leistungsbescheid (Verwaltungsakt) nicht übertragbar.

  • BVerfG, 17.07.1974 - 1 BvR 51/69

    'Leberpfennig'

    Auszug aus BGH, 11.03.1982 - III ZR 174/80
    Solche konjunkturpolitischen Lenkungsmaßnahmen (vgl. BVerfGE 29, 402 (409) = NJW 1971, 319 - Konjunkturzuschlag), die in erster Linie auf die Freiheit der individuellen Erwerbs- und Leistungstätigkeit einwirken sollen, berühren zunächst (nur) den Schutzbereich des Art. 12 I GG (BVerfGE 30, 292 (335) = NJW 1971, 1255 - Erdölbevorratungspflicht; BVerfGE 38, 61 (102) = NJW 1975, 31 - Werkfernverkehr; Kirchhof, Besteuerungsgewalt und Grundgesetz, 1973, S. 48 f.; Vogel, BayVBl 1980, 525; Papier, DVBl 1980, 791).

    c) Nach der Rechtsprechung des BVerfG schützt indessen Art. 14 I GG grundsätzlich nicht das Vermögen als solches gegen die Auferlegung von Geldleistungspflichten, insbesondere Steuern; eine andere Beurteilung kommt nur in Betracht, wenn die Geldleistungspflicht die Betroffenen übermäßig belastet und ihre Vermögensverhältnisse grundlegend beeinträchtigt, d. h. eine erdrosselnde Wirkung ausübt (BVerfGE 23, 288 (315) = NJW 1968, 1667; BVerfGE 29, 402 (413) = NJW 1971, 319; BVerfGE 30, 250 (271) = NJW 1971, 1603; BVerfGE 38, 61 102 = NJW 1975, 31; w. Nachw. bei Kimminich, in: BK, Drittbearb.

  • BVerfG, 15.12.1970 - 1 BvR 559/70

    Konjunkturzuschlag

    Auszug aus BGH, 11.03.1982 - III ZR 174/80
    Solche konjunkturpolitischen Lenkungsmaßnahmen (vgl. BVerfGE 29, 402 (409) = NJW 1971, 319 - Konjunkturzuschlag), die in erster Linie auf die Freiheit der individuellen Erwerbs- und Leistungstätigkeit einwirken sollen, berühren zunächst (nur) den Schutzbereich des Art. 12 I GG (BVerfGE 30, 292 (335) = NJW 1971, 1255 - Erdölbevorratungspflicht; BVerfGE 38, 61 (102) = NJW 1975, 31 - Werkfernverkehr; Kirchhof, Besteuerungsgewalt und Grundgesetz, 1973, S. 48 f.; Vogel, BayVBl 1980, 525; Papier, DVBl 1980, 791).

    c) Nach der Rechtsprechung des BVerfG schützt indessen Art. 14 I GG grundsätzlich nicht das Vermögen als solches gegen die Auferlegung von Geldleistungspflichten, insbesondere Steuern; eine andere Beurteilung kommt nur in Betracht, wenn die Geldleistungspflicht die Betroffenen übermäßig belastet und ihre Vermögensverhältnisse grundlegend beeinträchtigt, d. h. eine erdrosselnde Wirkung ausübt (BVerfGE 23, 288 (315) = NJW 1968, 1667; BVerfGE 29, 402 (413) = NJW 1971, 319; BVerfGE 30, 250 (271) = NJW 1971, 1603; BVerfGE 38, 61 102 = NJW 1975, 31; w. Nachw. bei Kimminich, in: BK, Drittbearb.

  • BGH, 10.07.1980 - III ZR 160/78

    Reklamefahrten

    Auszug aus BGH, 11.03.1982 - III ZR 174/80
    Da hiernach in eine durch Art. 14 GG geschützte Rechtsposition nicht eingegriffen worden ist, scheidet ein enteignungsgleicher Eingriff aus (vgl. BGHZ 78, 41 (44) = NJW 1980, 2700).
  • BVerfG, 20.07.1954 - 1 BvR 459/52

    Investitionshilfe

    Auszug aus BGH, 11.03.1982 - III ZR 174/80
    Der Eigentumsschutz (Art. 14 GG) des eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetriebs wird durch die Auferlegung von Geldleistungspflichten nur berührt, wenn diese ihn übermäßig belasten und in seinen Vermögensverhältnissen grundlegend beeinträchtigen (Erdrosselungswirkung); eine bloße Beeinträchtigung der Liquidität des Unternehmens oder eine Schmälerung des Ertrages bleiben in Ansehung des Art. 14 GG unbeachtlich (BVerfGE 4, 7 (17) = NJW 1954, 1235; BVerfGE 14, 221 (241) = NJW 1962, 2003; BVerfGE 30, 250 (272) = NJW 1971, 1603; BVerfGE 30, 292 (335) = NJW 1971, 1211).
  • BVerfG, 24.07.1962 - 2 BvL 15/61

    Fremdrenten

  • BVerfG, 23.03.1971 - 2 BvL 17/69

    Berlinhilfegesetz

  • BGH, 04.12.1973 - VI ZR 213/71

    Schadensersatz nach § 945 ZPO bei Gegendarstellung

  • BVerfG, 14.05.1968 - 2 BvR 544/63

    Kriegsfolgelasten II

  • BGH, 25.10.1977 - VI ZR 166/75

    Schadensersatz nach Zwangsvollstreckung aus einem später aufgehobenen Titel

  • OVG Bremen, 18.09.1980 - 2 B 51/80
  • FG Baden-Württemberg, 26.09.1980 - IX 184/78
  • BGH, 29.03.1971 - III ZR 110/68

    Untätigbleiben des Gesetzgebers als Enteignung

  • VGH Baden-Württemberg, 09.06.1976 - VI 1622/75
  • BGH, 07.06.1990 - III ZR 74/88

    Abgrenzung zwischen Berufsausübungsregelung und enteignungsgleichem Eingriff

    cc) Diese Betrachtungsweise steht im Einklang mit der vom Bundesverfassungsgericht vorgenommenen Abgrenzung der Grundrechte aus Art. 14 Abs. 1 GG einerseits und Art. 12 Abs. 1 GG andererseits (BVerfGE 30, 292, 334/335 - "Erdölbevorratung" - m.w.Nachw.; siehe auch Senatsurteil in BGHZ 83, 190, 194 [BGH 11.03.1982 - III ZR 174/80] - "Bardepot").
  • BGH, 24.06.1982 - III ZR 169/80

    Keine Amtshaftung wegen nichtigen Bebauungsplans

    Zudem hat die Klägerin lediglich einen Schaden an ihrem Vermögen geltend gemacht; dieses aber genießt als solches nicht den Schutz des Art. 14 GG (Senatsurteil vom 11. März 1982 - III ZR 174/80 = WM 1982, 663).
  • BGH, 16.11.2000 - III ZR 1/00

    Schadensersatz wegen amtspflichtwidriger Vollziehung eines Haftungsbescheids

    Auch nach Einführung der sog. Vollverzinsung für die in § 233 a AO genannten Steuerarten kann der Steuerpflichtige im Fall der Vollziehung eines nicht bestandskräftigen Haftungsbescheids nach dessen Aufhebung keinen Schadensersatz in entsprechender Anwendung des § 717 Abs. 2 ZPO fordern (Fortführung der Senatsurteile BGHZ 39, 77 und BGHZ 83, 190).

    Wie der Senat jedoch bereits früher entschieden hat, ist dieser Grundsatz weder auf die Vollstreckung aus einem Steuerbescheid (BGHZ 39, 77) noch aus einem noch nicht rechtsbeständigen Verwaltungsakt (BGHZ 83, 190, 196) zu übertragen.

    Diese auf dem Vorrang des Allgemeininteresses vor dem Einzelinteresse abstellende Regelung der Vollziehbarkeit läßt einen Vergleich mit vorläufig vollstreckbaren Titeln des Zivilprozesses nicht zu (Senatsurteile BGHZ 39, 77, 79 f; BGHZ 83, 190, 196).

  • BSG, 10.08.1995 - 11 RAr 91/94

    Auseinandersetzung mit Entscheidungsgründen des SG , Ersatz des Zinsschadens bei

    § 717 Abs. 2 und der dieser Vorschrift nachgebildete § 945 ZPO beruhen auf dem Gesichtspunkt der (zivilrechtlichen) Veranlasserhaftung (BGH NJW 1993, 1076, 1078), anders gewendet, auf einer verschuldensunabhängigen Gefährdungshaftung (BGHZ 83, 190, 196).

    In allen solcherart festgeschriebenen Fällen des Vorrangs des öffentlichen Interesses fehlt es der Behörde bzw im Sozialrecht dem Leistungsträger an der für die Aufbürdung der Schadensersatzpflicht entscheidenden Freiheit des "Gläubigers", sich mit Risiko für oder ohne Risiko gegen die vorzeitige Durchsetzung einer Rechtsposition zu entscheiden (BVerwG NVwZ 1991, 270; BGHZ 83, 190, 196 jeweils mwN).

  • BGH, 25.04.1994 - NotZ 8/93

    Anforderungen an Regelungen zur Finanzierung der Aufgaben einer Notarkasse

    Dies wäre hier nur dann der Fall, wenn die Abgaben so unzumutbar hoch wären, daß die wirtschaftliche Bewegungsfreiheit der betroffenen Notare unerträglich eingeengt oder ihre Vermögensverhältnisse grundlegend beeinträchtigt würden oder es ihnen unmöglich wäre, den Notarberuf zur Grundlage ihrer Lebensführung zu machen (vgl. BVerfGE 14, 221, 241; 19, 119, 129 [BVerfG 24.09.1965 - 1 BvR 228/65]; 19, 253, 267 f.; 23, 288, 315; 30, 250, 372; 31, 8, 29; BGHZ 83, 190, 194) [BGH 11.03.1982 - III ZR 174/80].
  • BGH, 13.09.2012 - III ZR 249/11

    Schadensersatzanspruch wegen der Vollziehung von - unrichtigen - Steuerbescheiden

    Auf kraft Gesetzes (vgl. §§ 251, 361 AO, § 69 FGO) sofort vollziehbare Steuerbescheide, deren Wirksamkeit durch die Einlegung eines Rechtsmittels nicht gehemmt wird, sind weder § 717 Abs. 2 ZPO noch § 945 ZPO anwendbar (vgl. Senatsurteile vom 31. Januar 1963 - III ZR 138/61, BGHZ 39, 77, 79 f und vom 11. März 1982 - III ZR 174/80, BGHZ 83, 190, 196 f).

    Die Vollziehbarkeit eines Steuerbescheids beruht demgegenüber auf dem Vorrang des Allgemeininteresses vor dem Einzelinteresse und lässt einen Vergleich mit vorläufig vollstreckbaren Titeln aus dem Bereich des Zivilprozesses nicht zu (Senatsurteile vom 11. März 1982, aaO; vom 31. Januar 1963, aaO sowie Urteil vom 16. November 2000 - III ZR 1/00, NJW 2001, 1067, 1068).

  • BGH, 20.11.1992 - V ZR 279/91

    Schadensersatz nach ungerechtfertigter einstweiligen Anordnung in

    Es verbleibt jedoch die für die Aufbürdung der Schadensersatzpflicht entscheidende Freiheit des Gläubigers, sich mit Risiko für oder ohne Risiko gegen die vorläufige Durchsetzung seiner Rechtsposition zu entscheiden (vgl. BGHZ 83, 190, 196) [BGH 11.03.1982 - III ZR 174/80].

    Für die Aufbürdung der Schadensersatzpflicht ist die Freiheit des Gläubigers entscheidend, sich mit Risiko für oder ohne Risiko gegen den vorzeitigen Gebrauch des Titels zu entscheiden (BGHZ 83, 190, 196) [BGH 11.03.1982 - III ZR 174/80].

  • BVerwG, 09.08.1990 - 1 B 94.90

    Widerruf einer gewerberechtlichen Erlaubnis wegen Unzuverlässigkeit

    Daher fehlt es bei der Behörde auch an der - für die Aufbürdung der Schadensersatzpflicht entscheidenden - Freiheit des "Gläubigers", sich mit Risiko für oder ohne Risiko gegen die vorzeitige Durchsetzung einer Rechtsposition zu entscheiden (BGHZ 83, 190 [BGH 11.03.1982 - III ZR 174/80] im Anschluß an Weyreuther, Gutachten zum 47. DJT 1968, S. B 40 f.).
  • BayObLG, 25.11.2003 - 1Z RR 6/02

    Umfang des öffentlich-rechtlichen Erstattungsanspruchs im

    Er hat die Ablehnung eines Schadensersatzanspruchs in entsprechender Anwendung von § 717 Abs. 2 ZPO später allgemein für Abgabenbescheide bestätigt, deren Vollziehung durch ein Rechtsmittel nach § 80 Abs. 2 Nr. 1 VwGO nicht gehemmt wird (BGHZ 83, 190/196 f.), und diese Rechtsprechung bis in die jüngste Zeit fortgeführt (vgl. BGH NJW 2001, 1067/1068).

    Dieser kommt schon deswegen nicht in Betracht, weil Voraussetzung für einen enteignungsgleichen Eingriff ein unmittelbarer Eingriff in eine durch Art. 14 Abs. 1 GG geschützte Rechtsposition ist (BGHZ 92, 34/41; Ossenbühl Staatshaftungsrecht 5. Aufl. S. 242), Art. 14 Abs. 1 GG aber grundsätzlich nicht das Vermögen als solches gegen die Auferlegung von Geldleistungspflichten, insbesondere Steuern und Abgaben, schützt; eine andere Beurteilung kommt nur in dem - hier nicht behaupteten und ersichtlich auch nicht gegebenen - Fall in Betracht, dass die Geldleistungspflicht die Betroffenen übermäßig belastet und ihre Vermögensverhältnisse grundlegend beeinträchtigt, d.h. eine erdrosselnde Wirkung ausübt (BGHZ 83, 190/194 m.w.N.; BVerfGE 65, 196/209; Ossenbühl aaO S. 245; Hübner NJW 1973, 353/354).

  • BGH, 30.07.1990 - NotZ 2/90

    Abschluß einer Gruppenanschluß- und einer Vertrauensschadenversicherung durch die

    Das gilt jedenfalls dann, wenn dies - wie hier - eine grundlegende Beeinträchtigung der Vermögensverhältnisse der Betroffenen nicht erkennen läßt (vgl. BVerfGE 63, 312, 327; 68, 287, 310; 70, 219, 230; 78, 214, 230; 78, 232, 243; BGHZ 83, 190, 194) [BGH 11.03.1982 - III ZR 174/80].
  • BGH, 30.07.1990 - NotZ 3/90

    Abschluß von Gruppenanschluß- und Vertrauensschadenversicherungen und Beteiligung

  • BGH, 30.07.1990 - NotZ 4/90

    Abschluß von Gruppenanschluß- und Vertrauensschadenversicherungen und Beteiligung

  • BGH, 30.07.1990 - NotZ 5/90

    Abschluß von Gruppenanschluß- und Vertrauensschadenversicherungen und Beteiligung

  • BGH, 03.07.1984 - VI ZR 264/82

    Fiktiver Zinsschaden des Versicherungsnehmers bei Zahlung des Versicherers in der

  • BGH, 03.06.1982 - III ZR 107/78

    Keine Enteignungsentschädigung bei Versagung der Kiesabbaugenehmigung aus Gründen

  • BGH, 05.12.1985 - III ZR 154/84

    Amtshaftung und enteignungsgleicher Eingriff wegen Untersagung des Abbaus von

  • OLG Saarbrücken, 30.04.1993 - 4 U 19/92

    Schadensersatzpflicht wegen Amtspflichtverletzung; Amtspflichtverletzung bei

  • BGH, 16.02.1987 - NotZ 19/86

    Notar - Notarkammer - Kammerbeitrag

  • BGH, 09.06.1983 - III ZR 41/82

    Vorliegen einer Amtspflichtverletzung bei Verweisung auf den Verwaltungsrechtsweg

  • BGH, 11.11.1982 - III ZR 68/81

    Klage des Vermieters wegen Amtspflichtverletzung und auf Entschädigung wegen

  • AG Tauberbischofsheim, 11.09.1992 - C 410/92

    Voraussetzungen für den Ersatz von Verdienstausfall; Berücksichtigung des Rechtes

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