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   BGH, 02.12.1982 - VII ZR 71/82   

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https://dejure.org/1982,102
BGH, 02.12.1982 - VII ZR 71/82 (https://dejure.org/1982,102)
BGH, Entscheidung vom 02.12.1982 - VII ZR 71/82 (https://dejure.org/1982,102)
BGH, Entscheidung vom 02. Dezember 1982 - VII ZR 71/82 (https://dejure.org/1982,102)
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Klageerwiderung 1 Tag vor dem Termin

§§ 275 Abs. 1 Satz 1, 296 Abs. 1 ZPO, früher erster Termin als vollwertiger Termin, Versäumung der Klageerwiderungsfrist, Präklusion, "absoluter Verzögerungsbegriff", Ausnahme 'Durchlauftermin'

Volltextveröffentlichungen (6)

  • Juristenzeitung(kostenpflichtig)

    Zur Zurückweisung verspäteten Vorbringens im frühen ersten Termin

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (2)

  • Wolters Kluwer (Leitsatz)

    Feststellung der Verzögerung - Zulassung des verspäteten Vorbringens - Zurückweisung

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Leitsatz)

    ZPO § 296
    Begriff der Verzögerung; Entscheidung des Vorsitzenden über Anordnung von frühen ersten Termin oder schriftlichem Vorverfahren

Papierfundstellen

  • BGHZ 86, 31
  • NJW 1983, 575
  • ZIP 1983, 366
  • MDR 1983, 393
  • BauR 1983, 183
 
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Wird zitiert von ... (78)Neu Zitiert selbst (18)

  • BGH, 31.01.1980 - VII ZR 96/79

    Beurteilung der Verzögerung der Erledigung eines Rechtsstreits; Berücksichtigung

    Auszug aus BGH, 02.12.1982 - VII ZR 71/82
    Das am 1.7.1977 in Kraft getretene Gesetz zur Vereinfachung und Beschleunigung gerichtlicher Verfahren vom 3.12.1976 (BGBl 1, 3281) hat die Vorschriften über die Zurückweisung verspäteten Vorbringens erheblich verschärft (vgl. dazu die Senatsentscheidungen BGHZ 75, 138 (141, 142) = NJW 1979, 1988; BGHZ 76, 133 (136) = NJW 1980, 945; BGHZ 77, 306 (308) = NJW 1980, 2355).

    Die damit verbundenen Nachteile für das Bemühen um eine materiell richtige Entscheidung hat der Gesetzgeber im Interesse der Verfahrenskonzentration bewußt in Kauf genommen (BGHZ 75, 138 (142) = NJW 1979, 1988; BGHZ 76, 133 (136) = NJW 1980, 945; BGHZ 83, 371 (380) = NJW 1982, 1708).

    Dagegen ist es unerheblich, ob der Rechtsstreit bei rechtzeitigem Vorbringen ebenso lange gedauert hätte (BGHZ 75, 138 (141, 142) = NJW 1979, 1988; BGHZ 76, 133 (135, 136) = NJW 1980, 945, jeweils mit ausführlichen Nachweisen über den Meinungsstand in Rechtsprechung und Schrifttum; BGHZ 76, 236 (239) = NJW 1980, 1167; BGH, NJW 1980, 1960; vgl. auch BGH, NJW 1979, 2109 (2110); WM 1979, 918 (921)).

    Das Gericht ist lediglich verpflichtet, die Verspätung durch zumutbare Vorbereitungsmaßnahmen gem. § 273 ZPO so weit wie möglich auszugleichen und dadurch eine drohende Verzögerung abzuwenden (BGHZ 75, 138 (142, 143) = NJW 1979, 1988; BGHZ 76, 133 (136, 137) = NJW 1980, 945; BGHZ 76, 173 (178) = NJW 1980, 1105; BGHZ 76, 236 (239) = NJW 1980, 1167; BGH, NJW 1980, 1102 (1103)).

    Derartige hypothetische Erwägungen hat der Senat bereits mehrfach abgelehnt, da sie die Funktion der Verspätungsvorschriften herabmindern würden und eine sichere Prognose vielfach gar nicht möglich ist (BGHZ 75, 138 (141, 142) = NJW 1979, 1988; BGHZ 76, 133 (135, 136) = NJW 1980, 945; BGHZ 76, 236 (239) = NJW 1980, 1167; BGH, NJW 1980, 1960).

    Durch die Fassung des § 296 I ZPO hat der Gesetzgeber vielmehr versucht, den Streit über das Vorliegen der Zurückweisungsvoraussetzungen nachhaltig einzuschränken (vgl. BGHZ 76, 133 (135, 136) = NJW 1980, 945).

  • BGH, 12.07.1979 - VII ZR 284/78

    Zulässigkeit des Einspruchs gegen ein Versäumnisurteil

    Auszug aus BGH, 02.12.1982 - VII ZR 71/82
    Das am 1.7.1977 in Kraft getretene Gesetz zur Vereinfachung und Beschleunigung gerichtlicher Verfahren vom 3.12.1976 (BGBl 1, 3281) hat die Vorschriften über die Zurückweisung verspäteten Vorbringens erheblich verschärft (vgl. dazu die Senatsentscheidungen BGHZ 75, 138 (141, 142) = NJW 1979, 1988; BGHZ 76, 133 (136) = NJW 1980, 945; BGHZ 77, 306 (308) = NJW 1980, 2355).

    Die damit verbundenen Nachteile für das Bemühen um eine materiell richtige Entscheidung hat der Gesetzgeber im Interesse der Verfahrenskonzentration bewußt in Kauf genommen (BGHZ 75, 138 (142) = NJW 1979, 1988; BGHZ 76, 133 (136) = NJW 1980, 945; BGHZ 83, 371 (380) = NJW 1982, 1708).

    Dagegen ist es unerheblich, ob der Rechtsstreit bei rechtzeitigem Vorbringen ebenso lange gedauert hätte (BGHZ 75, 138 (141, 142) = NJW 1979, 1988; BGHZ 76, 133 (135, 136) = NJW 1980, 945, jeweils mit ausführlichen Nachweisen über den Meinungsstand in Rechtsprechung und Schrifttum; BGHZ 76, 236 (239) = NJW 1980, 1167; BGH, NJW 1980, 1960; vgl. auch BGH, NJW 1979, 2109 (2110); WM 1979, 918 (921)).

    Das Gericht ist lediglich verpflichtet, die Verspätung durch zumutbare Vorbereitungsmaßnahmen gem. § 273 ZPO so weit wie möglich auszugleichen und dadurch eine drohende Verzögerung abzuwenden (BGHZ 75, 138 (142, 143) = NJW 1979, 1988; BGHZ 76, 133 (136, 137) = NJW 1980, 945; BGHZ 76, 173 (178) = NJW 1980, 1105; BGHZ 76, 236 (239) = NJW 1980, 1167; BGH, NJW 1980, 1102 (1103)).

    Derartige hypothetische Erwägungen hat der Senat bereits mehrfach abgelehnt, da sie die Funktion der Verspätungsvorschriften herabmindern würden und eine sichere Prognose vielfach gar nicht möglich ist (BGHZ 75, 138 (141, 142) = NJW 1979, 1988; BGHZ 76, 133 (135, 136) = NJW 1980, 945; BGHZ 76, 236 (239) = NJW 1980, 1167; BGH, NJW 1980, 1960).

  • BVerfG, 29.04.1980 - 2 BvR 1441/79

    Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Anwendung von Präklusionsvorschriften

    Auszug aus BGH, 02.12.1982 - VII ZR 71/82
    Auf diese Weise soll zur Straffung und Beschleunigung des Verfahrens beigetragen und der oft unerträglich langen Prozeßdauer entgegengewirkt werden (BVerfGE 54, 117 (126) = NJW 1980, 1737).

    Verfassungsrechtliche Bedenken gegen eine derartige Regelung bestehen nicht, da der Anspruch der Parteien auf Gewährung rechtlichen Gehörs ausreichend gewahrt bleibt (BVerfGE 54, 117 (123, 124) = NJW 1980, 1737; BVerfGE 55, 72 (94) = NJW 1981, 271).

    Hat die Partei ausreichend Gelegenheit, sich zur Sache zu äußern, macht sie davon aber schuldhaft keinen Gebrauch, so wird Art. 103 I GG durch die Zurückweisung verspäteten Vorbringens nicht verletzt (BVerfGE 36, 92 (97, 98) = NJW 1974, 133; BVerfGE 54, 117 (123, 124) = NJW 1980, 1737; BVerfGE 55, 72 (94) = NJW 1981, 271).

    Vielmehr soll der Bekl. durch die drohende Zurückweisung fristwidrigen Vorbringens nachdrücklich veranlaßt werden, dem Gericht den gesamten Streitstoff so rechtzeitig zu unterbreiten, daß auch der frühe erste Verhandlungstermin sachdienlich vorbereitet werden kann (vgl. BVerfGE 54, 117 (126) = NJW 1980, 1737).

  • BGH, 03.07.2012 - VI ZR 120/11

    Arzthaftungsprozess: Verstoß gegen das verfassungsmäßige Verbot einer

    Das Gericht ist allerdings verpflichtet, die Verspätung durch zumutbare Vorbereitungsmaßnahmen gemäß § 273 ZPO so weit wie möglich auszugleichen und dadurch eine drohende Verzögerung abzuwenden (vgl. BGH, Urteile vom 12. Juli 1979 - VII ZR 284/78, BGHZ 75, 138, 141 ff.; vom 31. Januar 1980 - VII ZR 96/79, BGHZ 76, 133, 135 f.; vom 13. März 1980 - VII ZR 147/79, BGHZ 76, 236, 239; vom 26. März 1982 - V ZR 149/81, BGHZ 83, 310, 313; vom 2. Dezember 1982 - VII ZR 71/82, BGHZ 86, 31, 34 ff. mwN; vom 19. Oktober 1988 - VIII ZR 298/87, NJW 1989, 719, 720).
  • BVerfG, 05.05.1987 - 1 BvR 903/85

    Präklusion II

    Nach dem absoluten Verzögerungsbegriff des Bundesgerichtshofs (BGHZ 75, 138 [141 f.]; 86, 31 [34 ff.]) kommt es ausschließlich darauf an, ob der Prozeß bei Zulassung des verspäteten Vorbringens länger dauern würde als bei dessen Zurückweisung.

    Als verfassungswidrig wurde auch die mißbräuchliche Anwendung einer Präklusionsvorschrift bewertet, wobei der Mißbrauch in der Zurückweisung trotz erkennbar unzureichender Terminsvorbereitung gesehen wurde (BVerfGE 69, 126 [139] im Anschluß an BGHZ 86, 31 [39]).

    Ein verfassungsrechtliches Verdikt sollte nach dem klaren Wortlaut der Entscheidung im Anschluß an die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGHZ 86, 31 [39]) nur über die Fälle verhängt werden, in denen die Anwendung der Präklusionsvorschriften rechtsmißbräuchlich ist (BVerfGE 69, 126 [139]).

    Dieses Ergebnis ist jedoch dann nicht untragbar und daher auch nicht unverhältnismäßig, wenn die Feststellung des mutmaßlichen Geschehensablaufs bei korrektem Alternativ-Verhalten mit Unsicherheiten belastet ist oder zumindest Schwierigkeiten aufwirft; auf die mit hypothetischen Erwägungen verbundenen Unsicherheiten weist auch der Bundesgerichtshof (BGHZ 86, 31 [37]) hin.

    In diesen Fällen ist die Präklusion rechtsmißbräuchlich, denn sie dient erkennbar nicht dem mit ihr verfolgten Zweck (diesem Ergebnis neigt offenbar auch der Bundesgerichtshof zu, BGHZ 86, 31 [39]).

  • OLG Celle, 20.05.2020 - 14 U 3/20

    Zurückweisung verspäteten Vorbringens nach Flucht in die Säumnis

    Nach dem absoluten Verzögerungsbegriff des Bundesgerichtshofs [BGHZ 75, 138 (141 f.); BGHZ 86, 31 (34 f.)] kommt es ausschließlich darauf an, ob der Prozess bei Zulassung des verspäteten Vorbringens länger dauern würde als bei dessen Zurückweisung.
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