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   BGH, 03.07.1985 - VIII ZR 102/84   

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BGH, 03.07.1985 - VIII ZR 102/84 (https://dejure.org/1985,327)
BGH, Entscheidung vom 03.07.1985 - VIII ZR 102/84 (https://dejure.org/1985,327)
BGH, Entscheidung vom 03. Juli 1985 - VIII ZR 102/84 (https://dejure.org/1985,327)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Wolters Kluwer

    Leasinggeber - Lieferant - Leasingnehmer - Vorverhandlungen - Leasingvertrag - Erfüllungsgehilfe - Aufklärungs- und Hinweispflichten - Formularmäßige Haftungsfreizeichnung - Kaufmännischer Geschäftsverkehr

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

Papierfundstellen

  • BGHZ 95, 170
  • NJW 1985, 2258
  • ZIP 1985, 935
  • MDR 1985, 929
  • WM 1985, 906
  • BB 1985, 1624
 
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Wird zitiert von ... (52)Neu Zitiert selbst (13)

  • BGH, 10.07.1980 - III ZR 177/78

    Sittenwidrigkeit eines Darlehensvertrages zur Finanzierung des Kaufs eines PKW -

    Auszug aus BGH, 03.07.1985 - VIII ZR 102/84
    Die Hinweispflicht ergibt sich - ähnlich wie diejenige der Finanzierungsbanken beim finanzierten Abzahlungskauf hinsichtlich der aus der Trennung von Kauf- und Darlehensvertrag entstehenden Risiken (BGHZ 33, 293, 298; 47, 207, 210 [BGH 20.02.1967 - III ZR 134/65]; BGH Urteil vom 10. Juli 1980 - III ZR 177/78 = NJW 1980, 2301 = WM 1980, 1111 unter III 3) - aus dem typischen Dreiecksverhältnis beim Finanzierungsleasing.

    Insbesondere hat er im Bereich des finanzierten Abzahlungskaufs die Finanzierungsbank für haftbar erklärt, wenn der mit ihrem Willen (auch) den Darlehensvertrag vorbereitende Verkäufer schuldhaft vorvertragliche Pflichten gegenüber dem Darlehensnehmer (Käufer) verletzt hatte (BGHZ 33, 293, 299; 40, 65, 69; BGH Urteil vom 10. Juli 1980 aaO unter III 3 m. w. Nachw.).

    Auch beim Finanzierungsleasing ist also § 278 BGB auf schuldhafte Handlungen einer Hilfsperson im Zusammenhang mit Vertragsverhandlungen anzuwenden, wenn im konkreten Fall Pflichten gerade aus der übertragenen Aufgabe der Vertragsvorbereitung verletzt werden; eine ständige oder enge Verbindung zwischen Leasinggeber und Hilfsperson ist nicht erforderlich (ebenso für finanzierten Abzahlungskauf: BGH Urteil vom 10. Juli 1980 - III ZR 177/78 = NJW 1980, 2301 = WM 1980, 1111 unter III 3).

    Mit dieser den Leasingvertrag vorbereitenden Tätigkeit, die der Klägerin eigenes Handeln ersparte (BGH Urteil vom 10. Juli 1980 aaO), standen die oben (zu aa und bb) erörterte Unterlassung eines Hinweises an die Beklagte und die unterbliebene Übersendung der Rücktrittsvereinbarung nicht nur in äußerlichem, sondern in engem inneren Zusammenhang.

  • BGH, 19.01.1984 - VII ZR 220/82

    Formularmäßige Beschränkung des Schadensersatzes auf einen Höchstbetrag in den

    Auszug aus BGH, 03.07.1985 - VIII ZR 102/84
    Während - im einzelnen mit unterschiedlicher Begründung - teilweise die Ansicht vertreten wird, die in § 11 Nr. 7 AGBG für den nicht kaufmännischen Verkehr aufgestellten strengen Voraussetzungen müßten im wesentlichen auch für kaufmännische Beziehungen gelten, verweist die Gegenmeinung darauf, der kaufmännische Verkehr erfordere nicht, von den Grundsätzen abzuweichen, die die Rechtsprechung vor dem Inkrafttreten des AGB-Gesetzes aufgestellt habe und denen zufolge eine Freizeichnung für grobes Verschulden von Erfüllungsgehilfen in nicht leitender Funktion und für die Verletzung anderer als Kardinalpflichten als zulässig galt (zum Meinungsstand vgl. Urteil vom 19. Januar 1984 BGHZ 89, 363, 366 [BGH 19.01.1984 - VII ZR 220/82] m. w. Nachw.; ferner Wolf/Horn/Lindacher, AGBG § 11 Nr. 7 Rdn. 42 ff., 45; Bunte JZ 1984, 475 ff.; Schlosser ZIP 1985, 449, besonders S. 460 zu 2.6; MünchKomm/Kötz 2. Aufl. AGBG § 11 Rdn. 67).

    In seinem Urteil vom 19. Januar 1984 (BGHZ 89, 363 [BGH 19.01.1984 - VII ZR 220/82]) hat er die Freizeichnung für grobes Verschulden nicht leitender Erfüllungsgehilfen hinsichtlich von ihnen verletzter Hauptpflichten nach § 9 Abs. 2 Nr. 2 AGBG für unwirksam erklärt, die Entscheidung hinsichtlich anderer Pflichtverletzungen aber ausdrücklich dahingestellt sein lassen (aaO S. 366 f.; im Ergebnis ebenso Senatsurteil vom 20. Juni 1984 - VIII ZR 137/83 = ZIP 1984, 1098 = WM 1984, 1053 II 2a; vgl. ferner BGH Urteil vom 12. März 1985 - VI ZR 182/83 = ZIP 1985, 687).

  • BGH, 17.11.1960 - VII ZR 56/59

    Finanzierter Abzahlungskauf

    Auszug aus BGH, 03.07.1985 - VIII ZR 102/84
    Die Hinweispflicht ergibt sich - ähnlich wie diejenige der Finanzierungsbanken beim finanzierten Abzahlungskauf hinsichtlich der aus der Trennung von Kauf- und Darlehensvertrag entstehenden Risiken (BGHZ 33, 293, 298; 47, 207, 210 [BGH 20.02.1967 - III ZR 134/65]; BGH Urteil vom 10. Juli 1980 - III ZR 177/78 = NJW 1980, 2301 = WM 1980, 1111 unter III 3) - aus dem typischen Dreiecksverhältnis beim Finanzierungsleasing.

    Insbesondere hat er im Bereich des finanzierten Abzahlungskaufs die Finanzierungsbank für haftbar erklärt, wenn der mit ihrem Willen (auch) den Darlehensvertrag vorbereitende Verkäufer schuldhaft vorvertragliche Pflichten gegenüber dem Darlehensnehmer (Käufer) verletzt hatte (BGHZ 33, 293, 299; 40, 65, 69; BGH Urteil vom 10. Juli 1980 aaO unter III 3 m. w. Nachw.).

  • RG, 06.02.1928 - VI 329/27

    Vertreter ohne Vertretungsmacht.

    Auszug aus BGH, 03.07.1985 - VIII ZR 102/84
    "Verbindlichkeiten«, deren Nicht- oder Schlechterfüllung nach dieser Bestimmung die Haftung begründet, sind - wie allgemein anerkannt ist - auch Sorgfalts-, Aufklärungs- oder Hinweispflichten vor Abschluß eines Vertrages bei dessen Vorbereitung, sofern sie bei eigenem Handeln der Vertragspartei von dieser selbst zu erfüllen gewesen wären (RGZ 114, 155, 160; 120, 126, 130; 132, 76, 79; BGB-RGRK/Alf 12. Aufl. § 278 Rdn. 18; MünchKomm/Hanau § 278 Rdn. 6; Palandt/Heinrichs, BGB 44. Aufl. § 278 Anm. 4b).
  • BGH, 20.06.1984 - VIII ZR 137/83

    Schadensersatzanspruch aus positiver Vertragsverletzung - Verwendung von

    Auszug aus BGH, 03.07.1985 - VIII ZR 102/84
    In seinem Urteil vom 19. Januar 1984 (BGHZ 89, 363 [BGH 19.01.1984 - VII ZR 220/82]) hat er die Freizeichnung für grobes Verschulden nicht leitender Erfüllungsgehilfen hinsichtlich von ihnen verletzter Hauptpflichten nach § 9 Abs. 2 Nr. 2 AGBG für unwirksam erklärt, die Entscheidung hinsichtlich anderer Pflichtverletzungen aber ausdrücklich dahingestellt sein lassen (aaO S. 366 f.; im Ergebnis ebenso Senatsurteil vom 20. Juni 1984 - VIII ZR 137/83 = ZIP 1984, 1098 = WM 1984, 1053 II 2a; vgl. ferner BGH Urteil vom 12. März 1985 - VI ZR 182/83 = ZIP 1985, 687).
  • RG, 23.06.1926 - V 487/25

    Culpa in contrahendo. Schwebezustand

    Auszug aus BGH, 03.07.1985 - VIII ZR 102/84
    "Verbindlichkeiten«, deren Nicht- oder Schlechterfüllung nach dieser Bestimmung die Haftung begründet, sind - wie allgemein anerkannt ist - auch Sorgfalts-, Aufklärungs- oder Hinweispflichten vor Abschluß eines Vertrages bei dessen Vorbereitung, sofern sie bei eigenem Handeln der Vertragspartei von dieser selbst zu erfüllen gewesen wären (RGZ 114, 155, 160; 120, 126, 130; 132, 76, 79; BGB-RGRK/Alf 12. Aufl. § 278 Rdn. 18; MünchKomm/Hanau § 278 Rdn. 6; Palandt/Heinrichs, BGB 44. Aufl. § 278 Anm. 4b).
  • BGH, 06.06.1984 - VIII ZR 83/83

    Verjährung des Schadensersatzanspruchs wegen der Verletzung von

    Auszug aus BGH, 03.07.1985 - VIII ZR 102/84
    In vielen Fällen führt das dazu, daß beide Leistungsteile in einem einzigen (Kauf- oder Leasing-)Vertrag überlassen werden und eine besondere Vergütung für die Software gar nicht ausgewiesen ist (vgl. das Senatsurteil vom 6. Juni 1984 - VIII ZR 83/83 = WM 1984, 1092 = ZIP 1984, 962 unter I, insoweit in NJW 1984, 1938 nicht abgedruckt).
  • BGH, 20.02.1967 - III ZR 134/65

    Finanzierter Abzahlungskauf. Aufklärungspflicht des Darlehensgebers

    Auszug aus BGH, 03.07.1985 - VIII ZR 102/84
    Die Hinweispflicht ergibt sich - ähnlich wie diejenige der Finanzierungsbanken beim finanzierten Abzahlungskauf hinsichtlich der aus der Trennung von Kauf- und Darlehensvertrag entstehenden Risiken (BGHZ 33, 293, 298; 47, 207, 210 [BGH 20.02.1967 - III ZR 134/65]; BGH Urteil vom 10. Juli 1980 - III ZR 177/78 = NJW 1980, 2301 = WM 1980, 1111 unter III 3) - aus dem typischen Dreiecksverhältnis beim Finanzierungsleasing.
  • BGH, 11.07.1963 - VII ZR 120/62

    Zurechenbarkeit des Rechtsscheins eines unterschriebenen Blanketts

    Auszug aus BGH, 03.07.1985 - VIII ZR 102/84
    Insbesondere hat er im Bereich des finanzierten Abzahlungskaufs die Finanzierungsbank für haftbar erklärt, wenn der mit ihrem Willen (auch) den Darlehensvertrag vorbereitende Verkäufer schuldhaft vorvertragliche Pflichten gegenüber dem Darlehensnehmer (Käufer) verletzt hatte (BGHZ 33, 293, 299; 40, 65, 69; BGH Urteil vom 10. Juli 1980 aaO unter III 3 m. w. Nachw.).
  • BGH, 27.02.1985 - VIII ZR 328/83

    Gewährleistung bei einem Leasingvertrag; Geltung einer Wandelungsvereinbarung

    Auszug aus BGH, 03.07.1985 - VIII ZR 102/84
    Diesem inneren Zusammenhang muß nicht nur der Leasingnehmer durch Rücksichten auf die Interessen des Leasinggebers Rechnung tragen (z. B. bei der Durchsetzung von Gewährleistungsansprüchen, vgl. das Senatsurteil vom 27. Februar 1985 BGHZ 94, 44 unter II 2), sondern auch der Leasinggeber.
  • BGH, 12.03.1985 - VI ZR 182/83

    Versagung der Einstandspflicht einer Feuerversicherung wegen Mitverschuldens des

  • BGH, 06.06.1984 - VIII ZR 65/83

    Kündigung eines Leasingvertrages im Konkurs des Leasingnehmers;

  • RG, 05.03.1931 - VI 526/30

    Welche Ansprüche stehen dem Käufer zu, der von einem Mündel, vertreten durch

  • BGH, 02.07.1992 - IX ZR 268/91

    Verjährung des Ersatzanspruchs gegen Steuerberater bei Außenprüfung

    Die Bekl. müßte eine solche Auslegung, die gegenüber ihrer Wertung der Klausel für den Vertragspartner günstiger ist, gem. § 5 AGB-Gesetz gegen sich gelten lassen (vgl. BGHZ 95, 170 (182) = NJW 1985, 2258 = LM § 276 (Fb) BGB Nr. 34).
  • BGH, 27.04.1988 - VIII ZR 84/87

    Behandlung einer formularmäßigen Mithaftungserklärung als AGB

    Dem Urteil des Bundesgerichtshofs vom 3. Juli 1985 ( VIII ZR 102/84 = BGHZ 95, 170 = läßt sich entgegen der Auffassung des Berufungsgerichts nichts dafür entnehmen, daß die Erklärungen der Lieferantin den Vertragsinhalt wirksam festgelegt hätten.

    Vielmehr ist der Bundesgerichtshof in jenem Fall ausdrücklich davon ausgegangen, daß mangels Vollmacht des Lieferanten die dort streitige Rücktrittsvereinbarung nicht Gegenstand des Leasingvertrages geworden war (BGHZ 95, 170, 174) und daß nur eine Haftung aus Verschulden bei Vertragsabschluß in Betracht kam.

  • BGH, 26.08.2014 - VIII ZR 335/13

    Leasingvertrag über Elektrotherapiegeräte für eine Physiotherapiepraxis:

    Ob einer solchen Klausel allerdings - wie das Berufungsgericht annimmt - jegliche Wirksamkeit abzusprechen wäre, braucht hier nicht entschieden zu werden (vgl. dazu BGH, Urteile vom 3. Juli 1985 - VIII ZR 102/84, BGHZ 95, 170, 173 f.; vom 4. November 1987 - VIII ZR 313/86, WM 1988, 84 unter II 2 b; vom 1. Juli 1987 - VIII ZR 117/86, WM 1987, 1131 unter I 3 b; vom 14. Juli 1994 - VII ZR 186/93, NJW-RR 1995, 80 unter 1; ferner Ulmer/Schäfer in Ulmer/Brandner/Hensen, AGB-Recht, 11. Aufl., § 305b BGB Rn. 42, 44 mwN).

    Für eine Zurechnung des Lieferantenverhaltens ist es deshalb im vorliegenden Fall unerheblich, dass die Beklagte im vorformulierten Vertragstext darauf hinweist, der Lieferant oder sonstige Dritte seien nicht berechtigt, vom Vertragstext abweichende Vereinbarungen oder Zusagen zu treffen oder den Leasinggeber in anderer Weise zu vertreten (vgl. Senatsurteile vom 3. Juli 1985 - VIII ZR 102/84, aaO S. 181 ff.; vom 4. November 1987 - VIII ZR 313/86, aaO unter II 2 c aa).

  • BGH, 28.09.1988 - VIII ZR 160/87

    Täuschung des Leasinggebers durch den Lieferanten

    Der erkennende Senat hat in seinem Urteil vom 3. Juli 1985 (VIII ZR 102/84 = BGHZ 95, 170, 175 ff) [BGH 03.07.1985 - VIII ZR 102/84], auf das die Revision hinweist, diese Folgerung nur im Rahmen der Erörterung eines Anspruchs aus Verschulden bei Vertragsabschluß gezogen, nicht aber im Zusammenhang mit der Feststellung des vertraglichen Leistungsumfangs.

    Der Lieferant, der in der hier festgestellten Weise mit Wissen und Wollen des Leasinggebers die Vorverhandlungen über den Abschluß des Leasingvertrages führt und aufgrund des ihm zur Verfügung gestellten Materials die Höhe der Leasingraten für die vorgesehene Laufzeit errechnet sowie gegebenenfalls andere Modalitäten bespricht und aushandelt, ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs im Rahmen der im Verhandlungsstadium entstehenden Sorgfalts- und Aufklärungspflichten Erfüllungsgehilfe des Leasinggebers; dieser haftet gegenüber dem Leasingnehmer nach § 278 BGB, wenn der Lieferant diese Pflichten schuldhaft verletzt (Senatsurteil vom 3. Juli 1985 - VIII ZR 102/84 = BGHZ 95, 170, 177 ff [BGH 03.07.1985 - VIII ZR 102/84]; für vergleichbare Sachverhalte vgl. ferner das oben zitierte Senatsurteil vom 26. September 1962 und das Urteil in BGHZ 47, 224 ff [BGH 20.02.1967 - III ZR 40/66] m.w.N.).

    Daß kein Unterschied zu machen ist zwischen dem (absatzfördernden) Händlerleasing und dem sog. "reinen Finanzierungsleasing", hat der erkennende Senat zur Frage der Erfüllungsgehilfenschaft bereits im Urteil vom 3. Juli 1985 (BGHZ 95, 170, 179 [BGH 03.07.1985 - VIII ZR 102/84]/180) dargelegt.

  • BGH, 03.03.1988 - X ZR 54/86

    Formularmäßiger Ausschluß der Haftung einer Seeschiffswerft auch für

    Allerdings hat die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes die Frage, ob und in welchem Maße sich der Verwender Allgemeiner Geschäftsbedingungen im kaufmännischen Geschäftsverkehr von der Haftung für grobes Verschulden einfacher Erfüllungsgehilfen freizeichnen kann, wenn es sich - wie hier - nicht um die Verletzung wesentlicher Pflichten im Sinne des § 9 Abs. 2 Nr. 2 AGBG handelt, bisher ausdrücklich offen gelassen (vgl. hierzu und zum Meinungsstand in der Literatur BGHZ 89, 363, 366 f. [BGH 19.01.1984 - VII ZR 220/82]; 95, 170, 182 f. [BGH 03.07.1985 - VIII ZR 102/84]).
  • BGH, 04.11.1987 - VIII ZR 313/86

    Haftung des Leasinggebers für vertragswidrige Erklärungen des Lieferanten

    Erklärt der vom Leasinggeber mit der Vorbereitung eines Leasingvertrages betraute Lieferant oder dessen Vertreter dem Leasingnehmer entgegen dem schriftlichen Vertragsinhalt, nach Ablauf der Vertragszeit könne die Leasingsache käuflich erworben werden, so kann der Leasinggeber nach § 278 BGB zum Schadensersatz verpflichtet sein (im Anschluß an BGHZ 95, 170 [BGH 03.07.1985 - VIII ZR 102/84]).

    Bedient sich der Leasinggeber zu dieser notwendigen Vertragsvorbereitung der Hilfe des Lieferanten, so wird dieser in bezug auf die dabei entstehenden Hinweis- oder Aufklärungspflichten zu seinem Erfüllungsgehilfen, für den er nach § 278 BGB einzustehen hat (BGHZ 95, 170, 174, 177 ff [BGH 03.07.1985 - VIII ZR 102/84] = WM 1985, 906 unter I 3).

    Von dieser Verantwortlichkeit kann er sich auch in Allgemeinen Geschäftsbedingungen nicht vollständig freizeichnen, weil er in seinem Interesse der Vereinfachung der Vertragsabwicklung einen Dritten - den Lieferanten - mit Aufgaben betraut hat, die in seinem Verantwortungsbereich liegen (BGHZ 95, 170, 181) [BGH 03.07.1985 - VIII ZR 102/84].

    Anders als in dem vom Bundesgerichtshof im Urteil vom 3. Juli 1985 (BGHZ 95, 170 ff [BGH 03.07.1985 - VIII ZR 102/84]) entschiedenen Fall betrifft die Erklärung des Streithelfers zwar nicht das Verhältnis zwischen Kaufvertrag und Leasingvertrag.

    Ihre Haftung hängt nicht von einer ständigen Geschäftsverbindung ab, sondern von der Tatsache, daß sie sich zum Abschluß des vorliegenden Vertrages der Hilfe der Lieferantin bedient hat (BGHZ 95, 170, 180) [BGH 03.07.1985 - VIII ZR 102/84].

  • BGH, 15.06.2011 - VIII ZR 279/10

    Haftung des Leasinggebers für die Verletzung von Aufklärungspflichten des

    Im Ansatz zutreffend hat das Berufungsgericht allerdings angenommen, dass die im Streitfall unstreitig vom Lieferanten unterlassene Aufklärung der Beklagten über die rechtliche Selbständigkeit von Kaufvertrag und Leasingvertrag eine schuldhafte Verletzung vorvertraglicher Pflichten bei Anbahnung des Leasingvertrags nach § 280 Abs. 1, § 311 Abs. 2, § 241 Abs. 2 BGB darstellen kann (vgl. Senatsurteil vom 3. Juli 1985 - VIII ZR 102/84, BGHZ 95, 170, 179 f.).

    Dabei hängt die Zurechnung der Pflichtverletzung nicht von einer ständigen Geschäftsverbindung von Lieferant/Verkäufer und Leasinggeber ab, sondern von der Tatsache, dass sich der Leasinggeber zum Abschluss des Leasingvertrags der Hilfe des Verkäufers/Lieferanten bedient (Senatsurteile vom 3. Juli 1985 - VIII ZR 102/84, aaO; vom 4. November 1987 - VIII ZR 313/86, NJW-RR 1988, 241 unter II 2 c aa).

    So kann zum Beispiel die Überlassung von Leasingvertragsformularen und der für die Bemessung der Leasingraten notwendigen Daten und Unterlagen sowie die widerspruchslose Entgegennahme des ausgefüllten und von dem Verkäufer/Lieferanten übersandten Leasingantrags den Schluss rechtfertigen, dass der Lieferant/Verkäufer die vorbereitenden Gespräche und Verhandlungen über den Abschluss eines Leasingvertrages mit Wissen und Willen des Leasinggebers führt (Senatsurteil vom 3. Juni 1985 - VIII ZR 102/84, aaO, S. 181).

  • BGH, 14.07.1987 - X ZR 38/86

    Inhaltskontrolle von Kfz-Reparaturbedingungen

    Einer derartig umfassenden formularmäßigen Freizeichnung steht § 11 Nr. 7 AGBG entgegen (vgl. hierzu etwa Urteil des VI. Zivilsenats des BGH v. 24. September 1985, BGHZ 96, 18/24 f.; Urt. des VIII. Zivilsenats v. 3. Juli 1985, BGHZ 95, 170 [BGH 03.07.1985 - VIII ZR 102/84]/182 - wo für den kaufmännischen Verkehr ein Verstoß gegen § 9 Abs. 2 Nr. 1 und 2 AGBG angenommen wurde).
  • BGH, 12.10.1995 - I ZR 172/93

    Formularmäßige Vereinbarung eines Haftungsausschlusses in den AGB der

    a) Das Berufungsgericht ist zutreffend von dem in Rechtsprechung und Schrifttum anerkannten Grundsatz ausgegangen, daß auch im kaufmännischen Verkehr formularmäßige Haftungsausschlüsse regelmäßig unwirksam sind, sofern sie auch vorsätzliches und grob fahrlässiges Verhalten des Unternehmers selbst oder seiner leitenden Angestellten umfassen (vgl. BGHZ 89, 363, 366; 95, 170, 182 f.; 103, 316, 321 ff.; BGH, Urt. v. 4.7.1980 - I ZR 133/78, DB 1981, 687; Urt. v. 20.6.1984 - VIII ZR 137/83, NJW 1985, 914, 915 f.; Hensen in Ulmer/Hensen/Brandner, AGB-Gesetz, 7. Aufl., § 11 Nr. 7 Rdn. 29 ff.; Wolf in Wolf/Horn/Lindacher, AGB-Gesetz, 2. Aufl., § 11 Nr. 7 Rdn. 44 ff.).
  • OVG Brandenburg, 03.12.2003 - 2 A 417/01

    Schmutzwasseranschlussbeitrag für Industriegrundstück, Beitragssatz,

    Dass insoweit bei der Auslegung von Prozesserklärungen zugunsten eines anwaltlich nicht vertretenen Klägers ein "großzügiger Maßstab" anzulegen ist (vgl. so BVerwG a. a. O.), schließt nicht aus, dass auch anwaltliche Prozesserklärungen der Auslegung unterliegen können und der in ihnen zum Ausdruck kommende wirkliche Wille der klagenden Partei zu ermitteln ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 22. Februar 1985 - 8 C 107.83 -, NJW 1985, 2258, 2260).
  • BGH, 08.02.1989 - IVa ZR 197/87

    Abschluß einer Lebensversicherung für den Fall des Todes eines anderen;

  • OLG Celle, 16.02.2011 - Not 24/10

    Begriff des berechtigten Sicherungsinteresses i.S.v. § 54a Abs. 2 Nr. 1

  • BGH, 18.09.2013 - VIII ZR 281/12

    Haftung des Leasinggebers für einen Leasingvertrag über eine

  • BGH, 01.07.1987 - VIII ZR 117/86

    Ansprüche des Leasingnehmers bei teilweiser Übergabe der Leasingsache (Übergabe

  • BGH, 31.05.1989 - VIII ZR 97/88

    Umgehung des AbzG durch Vereinbarung eines vorzeitigen Kündigungsrechts im Rahmen

  • OLG Düsseldorf, 03.02.2004 - 24 U 214/03

    Verantwortlichkeit des Leasingnehmers gegenüber dem Leasinggeber bei

  • OLG Dresden, 02.08.2012 - 8 U 460/12

    Vorvertragliche Pflichten des Leasinggebers gegenüber dem Leasingnehmer

  • OLG Düsseldorf, 02.12.2003 - 24 U 129/03

    Kein Rechtsmangel, wenn dieselbe Sache Gegenstand von zwei Leasingverträgen wird

  • BGH, 29.11.1989 - VIII ZR 323/88

    Vereinbarung einer Erwerbsoption in einem Finanzierungsleasingvertrag

  • ArbG Heilbronn, 18.05.2022 - 2 Ca 60/22

    Aufhebungsvertrag - Gebot des fairen Verhandelns - Rücksichtnahmepflichten

  • OLG Rostock, 10.01.2005 - 3 W 130/04

    Zum Umfang des Konkurrenzschutzes des Vermieters gegenüber Mieter

  • OLG Düsseldorf, 06.11.2003 - 24 U 129/03
  • BGH, 20.04.1988 - VIII ZR 35/87

    Gewährleistung beim Kauf eines Turnierpferdes; Anfechtung wegen arglistiger

  • OLG Düsseldorf, 15.01.2004 - 24 U 214/03

    Schadensersatzanspruch des Leasinggebers wegen Abgabe einer unrichtigen

  • OLG Stuttgart, 12.06.2018 - 6 U 273/16

    Kfz-Leasing: Besitzrecht des Leasingnehmers nach Vertragsbeendigung und

  • OLG Düsseldorf, 24.06.2008 - 24 U 175/07

    Kein Bindung des Leasingnehmers an sein Angebot für einen Mietkaufvertrag bei

  • OLG Frankfurt, 05.11.2020 - 17 U 658/19

    Verpflichtung zur Entrichtung von Leasingraten und Nutzungsentschädigung für

  • OLG Dresden, 08.03.2000 - 8 U 3010/99

    Leasing

  • OLG Köln, 16.07.2002 - 15 U 18/02

    Unterschiedliche Kündigungsfristen in AGB über zugleich abgeschlossene Verträge

  • OLG Köln, 12.06.1995 - 19 U 15/95

    Leasinggeber kaufmännisches Bestätigungsschreiben

  • OLG Düsseldorf, 18.02.2010 - 24 U 115/09

    Bindung des Leasinggebers an Erklärungen des Lieferanten gegenüber dem

  • OLG Düsseldorf, 13.01.2009 - 24 U 92/08

    Rechtsstellung des gewerblichen Leasingnehmers bei Widersprüchen zwischen

  • OLG Dresden, 05.06.2002 - 8 U 280/02

    Leasingvertrag; Lieferant; Vollmacht

  • BGH, 02.04.1987 - IX ZR 74/86

    Wirksamkeit der Haftungsbegrenzung in Nr. 11 Abs. 2 BewachV (Allgemeine

  • OLG München, 12.04.2002 - 21 U 4262/00

    Auslegung eines Leasingvertrages; Anscheinsvollmacht aufgrund des Überlassens von

  • OLG Nürnberg, 04.07.1995 - 3 U 63/95

    Zahlung von rückständigen Raten und Schadensersatz aus einem Leasingvertrag

  • OLG Köln, 13.03.1998 - 19 U 231/97

    Gerichtsstandsklausel im Finanzierungsleasingvertrag

  • OLG Köln, 16.05.1997 - 19 U 216/96

    Verpflichtung des Leasinggebers zur bestmöglichen Verwertung des Leasinggutes

  • OLG Stuttgart, 19.04.2023 - 6 W 6/23

    Kaufoption nach Ende der Laufzeit eines Leasingvertrags

  • OLG Köln, 31.05.1991 - 19 U 197/90

    Vertretung des Leasinggebers durch den Fachhändler

  • LG Neubrandenburg, 07.06.2004 - 3 O 67/03

    Vergütung von Mehrkilometern aus einem abgelaufenen Leasingvertrag über einen

  • OLG Stuttgart, 24.02.1987 - 6 U 150/86

    Nichtigkeit einer Mithaftungserklärung in Allgemeinen Geschäftsbedingungen;

  • OLG Frankfurt, 17.04.1997 - 16 U 131/96

    Zustandekommen eines Werkvertages bei unentgeltlicher Auftragserteilung zum

  • OLG Düsseldorf, 23.06.1988 - 10 U 285/87
  • OLG Saarbrücken, 30.04.1993 - 4 U 52/92

    Streit um Schadensersatzansprüche eines Transportversicherers wegen des

  • OLG Düsseldorf, 09.11.1989 - 10 U 36/89
  • OLG Koblenz, 11.11.1988 - 2 U 4/86

    Finanzierungsleasing

  • OLG Bremen, 17.01.1989 - 3 U 10/88
  • OLG Stuttgart, 04.03.1986 - 6 U 97/85

    Schadensersatzanspruch wegen Nichterfüllung aus einem Leasingvertrag; Fristlose

  • LG Tübingen, 22.05.1989 - 1 S 247/88

    Schadensersatzanspruch wegen Verletzung einer nachvertraglichen Nebenpflicht;

  • OLG Hamburg, 20.10.1987 - 9 U 111/86

    Anspruch auf Zahlung von Leasingraten aus einem Leasingvertrag; Kein Ausschluss

  • AG Güstrow, 08.09.2003 - 60 C 734/03
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