Rechtsprechung
BFH, 07.12.1976 - VIII R 134/71 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- Wolters Kluwer
Drohende Enteignung einer Teilfläche - Ersatz eines Grundstückes - Vermeidung von Wertverlusten - Rechtlicher Veräußerungszwang - Anschaffung
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
EStG § 23
- rechtsportal.de
EStG § 23
- datenbank.nwb.de(kostenpflichtig, Leitsatz frei)
Anschaffung i. S. des § 23 EStG, wenn bei drohender Enteignung auch nicht unmittelbar betroffene Grundstücksteile ersetzt werden
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BFHE 120, 531
- DB 1977, 335
- BStBl II 1977, 209
Wird zitiert von ... (6) Neu Zitiert selbst (6)
- BFH, 16.01.1973 - VIII R 96/70
Spekulationsgewinn bei künftig drohender Enteignung
Auszug aus BFH, 07.12.1976 - VIII R 134/71
Nach der Fassung des Gesetzes kommt es auf den Grund der Betätigung nicht an (vgl. Urteil des BFH vom 16. Januar 1973 VIII R 96/70, BFHE 108, 502, BStBl II 1973, 445, mit weiteren Hinweisen).Derartige unter Zwang vorgenommene "Anschaffungen" und "Veräußerungen" reichen nicht aus, eine für die Verwirklichung eines Spekulationsgewinns zu fordernde wirtschaftliche Betätigung anzunehmen (vgl. BFH-Urteile VIII R 96/70 zum Fall der "Veräußerung", vom 5. Mai 1961 VI 107/60 U, BFHE 73, 326, BStBl III 1961, 385, und vom 15. Januar 1974 VIII R 63/68, BFHE 112, 31, BStBl II 1974, 606, zum Fall der "Anschaffung").
Im Rahmen des § 23 EStG ist auch deshalb die Anlegung eines strengeren Beurteilungsmaßstabes geboten, weil - anders als bei der Übertragung stiller Reserven auf Ersatzwirtschaftsgüter im Betriebsbereich - die Möglichkeit endgültiger Besteuerungsverluste besteht (ebenso BFH-Urteil VIII R 96/70).
- BFH, 08.10.1975 - I R 134/73
Zur Frage, wann ein zur Übertragung stiller Reserven berechtigender behördlicher …
Auszug aus BFH, 07.12.1976 - VIII R 134/71
Von der Aufdeckung der stillen Reserven kann jedoch nur dann abgesehen werden, wenn die nicht betroffenen Grundstücksteile eine rentable Fortführung des Betriebes in Frage stellen (BFH-Urteil vom 8. Oktober 1975 I R 134/73, BFHE 117, 441, BStBl II 1976, 186).Im Falle der Ersetzung eines Grundstücks im Betriebsvermögen wegen eines längerfristigen Bauverbots kann die Übertragung der stillen Reserven gerechtfertigt sein (vgl. BFH-Urteile vom 22. September 1959 I 51/59 U, BFHE 72, 1, BStBl III 1961, 1, und vom 14. Mai 1969 I R 133/66, BFHE 95, 440, BStBl II 1969, 488, vgl. auch I R 134/73).
- BFH, 22.09.1959 - I 51/59 U
Auszug aus BFH, 07.12.1976 - VIII R 134/71
Im Falle der Ersetzung eines Grundstücks im Betriebsvermögen wegen eines längerfristigen Bauverbots kann die Übertragung der stillen Reserven gerechtfertigt sein (vgl. BFH-Urteile vom 22. September 1959 I 51/59 U, BFHE 72, 1, BStBl III 1961, 1, und vom 14. Mai 1969 I R 133/66, BFHE 95, 440, BStBl II 1969, 488, vgl. auch I R 134/73).
- BFH, 14.05.1969 - I R 133/66
Stille Rücklage - Übertragung auf Wirtschaftsgut - Grundstück - Behördlicher …
Auszug aus BFH, 07.12.1976 - VIII R 134/71
Im Falle der Ersetzung eines Grundstücks im Betriebsvermögen wegen eines längerfristigen Bauverbots kann die Übertragung der stillen Reserven gerechtfertigt sein (vgl. BFH-Urteile vom 22. September 1959 I 51/59 U, BFHE 72, 1, BStBl III 1961, 1, und vom 14. Mai 1969 I R 133/66, BFHE 95, 440, BStBl II 1969, 488, vgl. auch I R 134/73). - BFH, 15.01.1974 - VIII R 63/68
Umlegungsverfahren - Grundstück - Einbringung - Zuteilung eines anderen …
Auszug aus BFH, 07.12.1976 - VIII R 134/71
Derartige unter Zwang vorgenommene "Anschaffungen" und "Veräußerungen" reichen nicht aus, eine für die Verwirklichung eines Spekulationsgewinns zu fordernde wirtschaftliche Betätigung anzunehmen (vgl. BFH-Urteile VIII R 96/70 zum Fall der "Veräußerung", vom 5. Mai 1961 VI 107/60 U, BFHE 73, 326, BStBl III 1961, 385, und vom 15. Januar 1974 VIII R 63/68, BFHE 112, 31, BStBl II 1974, 606, zum Fall der "Anschaffung"). - BFH, 05.05.1961 - VI 107/60 U
Gesetzlich begründeter Anspruch auf Zuteilung eines Ersatzgrundstücks für ein …
Auszug aus BFH, 07.12.1976 - VIII R 134/71
Derartige unter Zwang vorgenommene "Anschaffungen" und "Veräußerungen" reichen nicht aus, eine für die Verwirklichung eines Spekulationsgewinns zu fordernde wirtschaftliche Betätigung anzunehmen (vgl. BFH-Urteile VIII R 96/70 zum Fall der "Veräußerung", vom 5. Mai 1961 VI 107/60 U, BFHE 73, 326, BStBl III 1961, 385, und vom 15. Januar 1974 VIII R 63/68, BFHE 112, 31, BStBl II 1974, 606, zum Fall der "Anschaffung").
- BFH, 23.07.2019 - IX R 28/18
Grundstücksenteignung kein privates Veräußerungsgeschäft im Sinne des § 23 EStG
Der entgeltliche Erwerb --die Anschaffung-- und die entgeltliche Übertragung des nämlichen Wirtschaftsguts auf eine andere Person --die Veräußerung-- müssen wesentlich vom Willen des Steuerpflichtigen abhängen (BFH-Urteile vom 13.04.2010 - IX R 36/09, BFHE 229, 193, BStBl II 2010, 792; vom 29.03.1995 - X R 3/92, BFHE 177, 418; vom 19.04.1977 - VIII R 23/75, BFHE 122, 453, BStBl II 1977, 712, jeweils zur Frage ob ein "Anschaffungsgeschäft" vorliegt) und mithin Ausdruck einer "wirtschaftlichen Betätigung" sein (so ausdrücklich BFH-Urteil vom 07.12.1976 - VIII R 134/71, BFHE 120, 531, BStBl II 1977, 209; s.a. BFH-Urteile vom 16.01.1973 - VIII R 96/70, BFHE 108, 502, BStBl II 1973, 445, zum Fall der "Veräußerung"; vom 05.05.1961 - VI 107/60 U, BFHE 73, 326, BStBl III 1961, 385, und vom 15.01.1974 - VIII R 63/68, BFHE 112, 31, BStBl II 1974, 606, jeweils zum Fall der "Anschaffung").Ein derartiger, nicht vom Willen des Veräußernden getragener Eigentumsübergang führt --ebenso wie eine (rechtsgeschäftliche) Anschaffung oder Veräußerung unter Zwang wegen drohender und unmittelbar bevorstehender Enteignung-- nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung nicht zur Verwirklichung des Tatbestands eines privaten Veräußerungsgeschäfts; denn eine zwangsweise vorgenommene "Anschaffung" und "Veräußerung" reicht nicht aus, um eine für die Tatbestandsverwirklichung des § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 EStG zu fordernde wirtschaftliche Betätigung anzunehmen (s. BFH-Urteile in BFHE 120, 531, BStBl II 1977, 209; in BFHE 108, 502, BStBl II 1973, 445; in BFHE 73, 326, BStBl III 1961, 385; in BFHE 112, 31, BStBl II 1974, 606; ebenso Musil in Herrmann/Heuer/Raupach --HHR--, § 23 EStG Rz 73;… Wernsmann, in: Kirchhof/Söhn/Mellinghoff, EStG, § 23 Rz B 111 f., B 202 "Enteignung gegen Entschädigung"; T. Carlé in Korn, § 23 EStG Rz 28; Hoheisel in Littmann/ Bitz/ Pust, Das Einkommensteuerrecht, Kommentar, § 23 Rz 150;… Spiegelberger/ Schallmoser, Immobilien im Zivil-und Steuerrecht, 3. Aufl. 2018, Rz 12.16; a.A. Blümich/ Ratschow, § 23 EStG Rz 146; Schmidt/Weber-Grellet, EStG, 38. Aufl., § 23 Rz 55; Kube in Kirchhof, EStG, 18. Aufl., § 23 Rz 14; KKB/Bäuml § 23 EStG, 4. Aufl., Rz 253 f.).
- BFH, 14.02.2023 - IX R 11/21
Privates Veräußerungsgeschäft nach trennungsbedingtem Auszug eines Ehepartners
bb) Der entgeltliche Erwerb --die Anschaffung-- und die entgeltliche Übertragung des nämlichen Wirtschaftsguts auf eine andere Person --die Veräußerung-- müssen wesentlich vom Willen des Steuerpflichtigen abhängen (BFH-Urteile vom 13.04.2010 - IX R 36/09, BFHE 229, 193, BStBl II 2010, 792, Rz 14; vom 29.03.1995 - X R 3/92, BFHE 177, 418, unter 1.; vom 19.04.1977 - VIII R 23/75, BFHE 122, 453, BStBl II 1977, 712, unter 1., jeweils zur Frage, ob ein "Anschaffungsgeschäft" vorliegt) und mithin Ausdruck einer "wirtschaftlichen Betätigung" sein (so ausdrücklich BFH-Urteil vom 07.12.1976 - VIII R 134/71, BFHE 120, 531, BStBl II 1977, 209; s.a. BFH-Urteile vom 16.01.1973 - VIII R 96/70, BFHE 108, 502, BStBl II 1973, 445, zum Fall der "Veräußerung"; vom 05.05.1961 - VI 107/60 U, BFHE 73, 326, BStBl III 1961, 385, und vom 15.01.1974 - VIII R 63/68, BFHE 112, 31, BStBl II 1974, 606, jeweils zum Fall der "Anschaffung"; in BFHE 265, 258, BStBl II 2019, 701, Rz 20). - FG Münster, 28.11.2018 - 1 K 71/16
Enteignung ist keine Veräußerung
Eine Ausnahme macht der BFH nur für den Fall, dass der Steuerpflichtige unter dem Zwang einer bevorstehenden Enteignung ein Wirtschaftsgut veräußert und den Veräußerungserlös zur Anschaffung eines Ersatzwirtschaftsguts verwendet, wobei die Veräußerung und die Anschaffung des Ersatzwirtschaftsguts das Bild einer Einheit im Wesen einer der freien Entschließung des Steuerpflichtigen entzogenen Auswechselung von Wirtschaftsgütern ergeben müssen (BFH-Urteil vom 16.01.1973 VIII R 96/70, a. a. o., bestätigt durch BFH-Urteil vom 07.12.1976 VIII R 134/71, BFHE 120, 531, BStBl. II 1977, 209).
- FG Niedersachsen, 28.09.2000 - 10 K 266/96
Spekulationsgewinn bei Verkauf eines selbstgenutzten Einfamilienhauses; keine …
Entsprechend ist die Anschaffung eines funktionsähnlichen Wirtschaftsguts nicht ausreichend, wenn die Veräußerung nicht auf einer unmittelbaren rechtlichen Zwangslage (z.B. drohende Enteignung) beruht, da wirtschaftliche Gründe allein nicht ausreichend sind (BFH-Urteil vom 07.12.1976 VIII R 134/71, BStBl II 1977, 209, Jacobs-Soyka in Littmann/Bitz/Hellwig, EStG § 23 Rz. 86).Da wirtschaftliche Erwägungen jedoch sind nicht maßgeblich sind (vgl. BFH-Urteil vom 07.12.1976 VIII R 134/71, a.a.O.) und es einem Arbeitnehmer in der Regel frei steht, statt des Verkaufs das Haus im Wege der Fremdvermietung zu nutzen (vgl. zu Veräußerungsverlusten beim Verkauf eines Eigenheims BFH-Urteil vom 24.05.2000 VI R 28/97, DStR 2000, 1469), ist die Möglichkeit der freien Willensbildung, d.h. die Erwägung anderer Alternativen nicht ausgeschlossen gewesen.
- FG Hessen, 19.05.2008 - 5 K 477/06
Rückkauf von Bauland als Anschaffung i.S. des § 23 EStG - Voraussetzungen für die …
Denn nur dann ist die für einen Spekulationsgewinn zu fordernde wirtschaftliche Betätigung zu verneinen (BFH-Urteil vom 07.12.1976 VIII R 134/71, BStBl II 1977, 209).Nicht ausreichend ist es, wenn mit einer Enteignung nur erfahrungsgemäß gerechnet werden kann (BFH-Urteil vom 29.06.1962 VI 82/61 U, BStBl III 1962, 387) oder wenn eine Behörde mit einer Enteignung droht, diese aber aus Rechtsgründen in unmittelbarer Zukunft nicht durchgeführt werden kann, auch wenn der angestrebte Grundstückswechsel die einzige zweckmäßige Lösung darstellt und möglicherweise sogar wirtschaftlich geboten ist (BFH-Urteil VIII R 134/71 a.a.O.).
- BFH, 23.06.1982 - II R 58/80
Zur Grunderwerbsteuer beim Bauherrenmodell
Der Senat hat schon in seinem Urteil vom 6.10.1976 II R 65/71 ( BFHE 120, 292 , BStBl 11 1977, 88 [= MittBayNot 1977, 149]) ausgeführt, unter welchen Umständen er grunderwerbsteuerrechtlich die Errichtung eines Gebäudes durch mehrere Wohnungseigentümer für möglich hält.
Rechtsprechung
BFH, 02.12.1976 - IV R 115/75 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- Wolters Kluwer
Erbauseinandersetzung - Tod des Erblassers - Fortführung eines Gewerbebetriebes - Erbfall - Außerbetrieblicher Bereich - Miterben als Mitunternehmer - Entstehung eines Veräußerungsgewinns
- rechtsportal.de
- datenbank.nwb.de
- juris (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BFHE 121, 39
- DB 1977, 523
- BStBl II 1977, 209
Wird zitiert von ... (13)
- BFH, 05.07.1990 - GrS 2/89
1. Erbfall und Erbauseinandersetzung bilden für die Einkommensbesteuerung keine …
Geldabfindungen, die der Übernehmer eines Nachlaßbetriebes an die weichenden Miterben erbrachte, wurden deswegen wie der Erbfall der Privatsphäre zugerechnet und weder als Anschaffungskosten beim Übernehmer, noch als Veräußerungserlös beim weichenden Miterben angesehen (Urteile vom 26. Juli 1963 VI 334/61 U, BFHE 77, 435, BStBl III 1963, 480; vom 17. Februar 1965 I 400/62 U, BFHE 82, 296, BStBl III 1965, 354; vom 20. Januar 1966 IV 377/61, BFHE 85, 279, BStBl III 1966, 312; vom 17. September 1970 IV R 178/67, BFHE 100, 360, BStBl II 1971, 87; vom 18. Juli 1972 VIII R 17/68, BFHE 106, 436, BStBl II 1972, 876; vom 21. Februar 1973 IV R 58/72, BFHE 108, 237, BStBl II 1973, 317; vom 9. August 1973 IV R 133/68, BFHE 110, 509, BStBl II 1974, 84; vom 7. März 1974 IV R 232/71, BFHE 112, 141, BStBl II 1974, 483; vom 4. Dezember 1974 I R 149/72, BFHE 114, 364, BStBl II 1975, 295; vom 15. Oktober 1975 I R 146/73, BFHE 117, 169, BStBl II 1976, 191; vom 10. Dezember 1975 I R 133/73, BFHE 118, 304, BStBl II 1976, 368; vom 2. Dezember 1976 IV R 115/75, BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209; vom 7. Februar 1980 IV R 178/76, BFHE 130, 42, BStBl II 1980, 383; vom 23. Juli 1980 I R 43/77, BFHE 131, 351, BStBl II 1981, 19; vom 26. März 1981 IV R 130/77, BFHE 133, 271, BStBl II 1981, 614; vom 19. Mai 1983 IV R 138/79, BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380; vom 9. Februar 1984 IV R 136/81, NV).Trotz des bereits mit dem Erbfall eintretenden Betriebsübergangs auf den übernehmenden Miterben hat die Rechtsprechung jedoch angenommen, daß die zwischen dem Erbfall und der Auseinandersetzung anfallenden gewerblichen Einkünfte auch von den weichenden Miterben zu versteuern seien, weil diese zwar nicht Mitunternehmer geworden seien, aber die Unternehmereigenschaft des Erblassers fortsetzten (vgl. BFH-Urteile in BFHE 103, 175, BStBl II 1972, 12; BFHE 114, 364, BStBl II 1975, 295; BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209; vom 12. Januar 1978 IV R 5/75, BFHE 124, 436, BStBl II 1978, 333; BFHE 130, 42, BStBl II 1980, 383;… vom 23. September 1986 III R 215/82, BFH/NV 1987, 240).
Hatten allerdings die Miterben die Auseinandersetzung ausgeschlossen oder den Nachlaßbetrieb über längere Zeit fortgeführt, sah die Rechtsprechung sie als Mitunternehmer rückwirkend seit Eintritt des Erbfalls an; alsdann sollte die nachfolgende Erbauseinandersetzung als selbständiger betrieblicher Vorgang verstanden werden, der für die beteiligten Miterben in derselben Weise wie die Auseinandersetzung über Vermögen einer gewerblich tätigen Personengesellschaft zu Anschaffungskosten und Veräußerungsgewinn führen könne (vgl. Urteile in BFHE 82, 296, BStBl III 1965, 354; BFHE 100, 360, BStBl II 1971, 87; BFHE 110, 509, BStBl II 1974, 84; BFHE 114, 364, BStBl II 1975, 295; BFHE 118, 304, BStBl II 1976, 368; BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209).
- BFH, 18.10.1988 - VIII R 172/85
Übergang des Vermögens vom Erblasser auf den oder die Erben - Voraussetzungen für …
Diese Auffassung hat zur Folge, daß der erwerbende Miterbe, der Ausgleichszahlungen an die Erbengemeinschaft oder an einzelne Miterben leistet, insoweit keine Anschaffungskosten ansetzen kann; beim weichenden Miterben sind die erhaltenen Abfindungszahlungen kein Entgelt, ein Veräußerungsgewinn kann deshalb nicht entstehen (vgl. Urteile vom 26. Juli 1963 VI 334/61 U, BFHE 77, 435, BStBl III 1963, 480; vom 17. Februar 1965 I 400/62 U, BFHE 82, 296, BStBl III 1965, 354; vom 20. Januar 1966 IV 377/61, BFHE 85, 279, BStBl III 1966, 312; vom 29. Mai 1969 IV R 238/66, BFHE 96, 182, BStBl II 1969, 614; vom 17. September 1970 IV R 178/67, BFHE 100, 360, BStBl II 1971, 87; vom 8. September 1971 I R 191/69, BFHE 103, 175, BStBl II 1972, 12; vom 18. Juli 1972 VIII R 17/68, BFHE 106, 436, BStBl II 1972, 876; vom 21. Februar 1973 IV R 58/72, BFHE 108, 237, BStBl II 1973, 317; vom 9. August 1973 IV R 133/68, BFHE 110, 509, BStBl II 1974, 84; vom 7. März 1974 IV R 232/71, BFHE 112, 141, BStBl II 1974, 483; vom 4. Dezember 1974 I R 149/72, BFHE 114, 364, BStBl II 1975, 295; vom 15. Oktober 1975 I R 146/73, BFHE 117, 169, BStBl II 1976, 191; vom 10. Dezember 1975 I R 133/73, BFHE 118, 304, BStBl II 1976, 368; vom 2. Dezember 1976 IV R 115/75, BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209; vom 7. Februar 1980 IV R 178/76, BFHE 130, 42, BStBl II 1980, 383; vom 26. März 1981 IV R 130/77, BFHE 133, 271, BStBl II 1981, 614; vom 19. Mai 1983 IV R 138/79, BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380; vom 9. Februar 1984 IV R 136/81, nicht veröffentlicht - NV -).Zivil- und steuerrechtlich sei ein Miterbe nicht Mitunternehmer eines zum Nachlaß gehörigen Unternehmens, wenn dieses von vornherein nur von einem (oder von einigen) der Miterben auf seine (ihre) Rechnung und Gefahr fortgeführt werde (vgl. Urteile in BFHE 77, 435, BStBl III 1963, 480; BFHE 103, 175, BStBl II 1971, 12; BFHE 106, 436, BStBl II 1972, 876; BFHE 110, 509, BStBl II 1974, 84; BFHE 114, 364, BStBl II 1975, 411; BFHE 117, 169, BStBl II 1976, 191; BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209; BFHE 124, 136, BStBl II 1978, 333; BFHE 130, 42, BStBl II 1980, 383).
Für die Zurechnung der laufenden Erträge aus dem Unternehmen nach § 15 EStG sah es der BFH als ausreichend an, daß die Miterben tatsächlich an den Erträgen des Betriebs teilhatten (BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209; BFHE 124, 436, BStBl II 1978, 333; vgl. hierzu auch BFH / NV 1987, 637).
Die Einheitsbetrachtung des BFH von Erbfall und Erbauseinandersetzung beruht entscheidend auf einer Anwendung der wirtschaftlichen Betrachtungsweise: Der Erbauseinandersetzung werden dabei "in wertender Betrachtungsweise und unter Berücksichtigung des wirtschaftlichen Gehalts des Vorgangs" Rechtsfolgen beigemessen, die nach allgemeiner Meinung auch einträten, wenn ein Nachlaß, zu dem Betriebsvermögen gehört, auf einen Alleinerben übergeht und dieser mit Vermächtnis- und Pflichtteilsschulden belastet ist (BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209; BFHE 130, 42, BStBl II 1980, 383; BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380).
- BFH, 09.07.1985 - IX R 49/83
Einkommensteuerliche Behandlung der Erbauseinandersetzung über Privatvermögen
Ob sie auf einer Teilungsanordnung des Erblassers oder auf einem freiwilligen Entschluß der Miterben beruht, ist für die einkommensteuerrechtliche Beurteilung unerheblich (vgl. BFH- Urteile vom 26. Juli 1963 VI 334/61 U, BFHE 77, 435, BStBl III 1963, 480; vom 24. April 1974 IV R 115/73, BFHE 115, 495, BStBl II 1975, 580; vom 2. Dezember 1976 IV R 115/75, BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209; vom 7. Februar 1980 IV R 178/76, BFHE 130, 42, BStBl II 1980, 383; vom 26. März 1981 IV R 130/77, BFHE 133, 271, BStBl II 1981, 614, und vom 19. Mai 1983 IV R 138/79, BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380, jeweils mit weiteren Rechtsprechungshinweisen).
- BFH, 26.03.1987 - IV R 20/84
Hoferbfolge - Hofordnung - Erbengemeinschaft - Mitunternehmerschaft - Weichende …
Die von der bisherigen Rechtsprechung (siehe z. B. BFH-Urteile vom 17. September 1970 IV R 178/67, BFHE 100, 360, BStBl II 1971, 87; vom 9. August 1973 IV R 133/68, BFHE 110, 509, BStBl II 1974, 84, und vom 2. Dezember 1976 IV R 115/75, BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209) entwickelten Grundsätze zur Fortführung eines gewerblichen Betriebs durch eine noch ungeteilte Erbengemeinschaft finden insoweit keine Anwendung. - BFH, 07.02.1980 - IV R 178/76
Miterbe - Erbauseinandersetzung - Wirtschaftsgut - Mitunternehmeranteil - …
a) Wird der verstorbene Alleininhaber eines gewerblichen Unternehmens von mehreren Personen als Miterben beerbt, wird aber das zum Nachlaß gehörige gewerbliche Unternehmen im Rahmen der Auseinandersetzung der Erbengemeinschaft aufgrund einer Teilungsanordnung oder freiwillig nur von einem der Miterben bei entsprechender Abfindung der übrigen Miterben als Einzelunternehmen fortgeführt, so stellen sich nach der ständigen Rechtsprechung des BFH (siehe zuletzt Urteil vom 2. Dezember 1976 IV R 115/75, BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209, mit umfangreichen weiteren Nachweisen) in der einkommensteuerrechtlichen Wertung der Erbfall und die Erbauseinandersetzung grundsätzlich als unselbständige Teile eines einheitlichen privaten Vorgangs dar, sofern sich die Miterben in der Zeit zwischen Erbfall und Erbauseinandersetzung nicht so verhalten haben, daß sie als Mitunternehmer i. S. des § 15 (Abs. 1) Nr. 2 EStG beurteilt werden müssen.Die Erbauseinandersetzung hinsichtlich des zum Nachlaß gehörigen Gewerbebetriebes ist nach diesen Rechtsgrundsätzen insbesondere dann noch unselbständiger Teil des Erbfalles und vollzieht sich damit im privaten Bereich, wenn sich die Miterben von vornherein darin einig waren, daß der Betrieb nur von einem der Miterben fortgeführt wird (BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209).
- BFH, 01.06.1978 - IV R 36/73
Testamentsvollstrecker - Betriebsausgaben - Erbfallkosten - …
Aufwendungen, die im Zusammenhang mit einem Erbfall (§ 1922 Abs. 1 BGB) und dem hiermit verbundenen Übergang des Vermögens des Erblassers auf den Erben oder die Miterben stehen, gehören grundsätzlich nicht zum betrieblichen Bereich (BFH-Urteil vom 2. Dezember 1976 IV R 115/75, BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209, mit weiteren Nachweisen). - BGH, 18.04.1984 - IVa ZR 121/82
Anspruch auf Schadensersatz wegen fehlerhafter steuerlicher Beratung - Umkehr der …
Voraussetzung hierfür ist allerdings, daß die Auseinandersetzung in einem gewissen zeitlichen Zusammenhang mit dem Erbfall steht und die Miterben nicht übereinstimmend davon ausgehen, daß das Unternehmen gemeinsam fortgeführt wird (BFHE 121, 39; 130, 42;… Schmidt a.a.O. Anm. 122 ff.).Steuerrechtlich waren die beiden Miteigentumsanteile am Betriebsgrundstück zu keinem Zeitpunkt der Gemeinschaft der Miterben zuzurechnen (BFHE 96, 182, 184; 121, 39).
- BFH, 30.11.1989 - I R 19/87
Steuerberaterkanzlei einer Körperschaft des öffentlichen Rechts als Betrieb …
Es trifft zwar zu, daß nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung beim Übergang eines Gewerbebetriebs auf mehrere Miterben nur derjenige als Mitunternehmer anzusehen ist, der den Betrieb innerhalb angemessener Frist durch Erbauseinandersetzung übernimmt (vgl. BFH-Urteile vom 2. Dezember 1976 IV R 115/75, BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209; vom 12. Januar 1978 IV R 5/75, BFHE 124, 436, BStBl II 1978, 333). - BFH, 06.02.1987 - III R 203/83
Zur Erbauseinandersetzung über ein Grundstück, das vom erwerbenden Miterben …
Dies habe seinen Grund darin, daß die Erbauseinandersetzung von Betriebsvermögen wegen des möglichen Anfalls von Veräußerungsgewinnen (vgl. BFH-Entscheidungen in BFHE 100, 360, BStBl II 1971, 87; vom 8. September 1971 I R 191/69, BFHE 103, 175, BStBl II 1972, 12; vom 18. Juli 1972 VIII R 17/68, BFHE 106, 436, BStBl II 1972, 876; vom 8. August 1973 IV R 133/68, BFHE 110, 509, BStBl II 1974, 84; vom 4. Dezember 1974 I R 149/72, BFHE 114, 364, BStBl II 1975, 295; vom 15. Oktober 1975 I R 146/73, BFHE 117, 169, BStBl II 1976, 191; vom 10. Dezember 1975 I R 133/73, BFHE 118, 304, BStBl II 1976, 368; vom 2. Dezember 1976 IV R 115/75, BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209, und vom 9. Februar 1984 IV R 136/81, nicht veröffentlicht) oder Entnahmegewinnen (vgl. BFH-Entscheidungen in BFHE 96, 182, BStBl II 1969, 614; vom 5. August 1971 IV 243/65, BFHE 103, 345, BStBl II 1972, 114; in BFHE 130, 42, BStBl II 1980, 383, und in BFHE 131, 351, BStBl II 1981, 19) einer besonderen Betrachtung bedürfe. - BFH, 28.01.1987 - I R 85/80
Entgeltlicher Erwerb - Anschaffungskosten - Miterbe - Erwerb von …
Vielmehr hat er die Erbauseinandersetzung, soweit sie innerhalb angemessener Frist nach Eintritt des Erbfalls durchgeführt wurde, insgesamt als Geschäft von Todes wegen mit der Folge behandelt, daß der einzelne Miterbe bezüglich der Nachlaßgegenstände, die er im Rahmen der Erbauseinandersetzung erwarb, steuerrechtlich als unmittelbarer und unentgeltlich erwerbender Rechtsnachfolger des Erblassers angesehen wurde (vgl. BFH-Urteile vom 26. Juli 1963 VI 334/61 U, BFHE 77, 435, BStBl III 1963, 480; vom 15. Januar 1965 VI 233/63 U, BFHE 82, 13, BStBl III 1965, 252; vom 20. Januar 1966 IV 377/61, BFHE 85, 279, BStBl III 1966, 312; vom 8. September 1971 I R 191/69, BFHE 103, 175, BStBl II 1972, 12; vom 10. Dezember 1975 I R 133/73, BFHE 118, 304, BStBl II 1976, 368; vom 15. Oktober 1975 I R 146/73, BFHE 117, 169, BStBl II 1976, 191; vom 26. Februar 1976 I R 150/74, BFHE 118, 337, BStBl II 1976, 378; vom 2. Dezember 1976 IV R 115/75, BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209; vom 7. Februar 1980 IV R 178/76, BFHE 130, 42, BStBl II 1980, 383; vom 26. März 1981 IV R 130/77, BFHE 133, 271, BStBl II 1981, 614; vom 7. Oktober 1980 VIII R 111/78, BFHE 132, 32, BStBl II 1981, 157). - BFH, 01.07.1982 - IV R 152/79
Vermächtnisnehmer - Unterbeteiligung - Kommanditanteil - Erbauseinandersetzung
- BFH, 02.04.1987 - IV R 92/85
Pflichtteilsanspruch - Darlehn - Schuldzinsen - Betriebsausgaben - Betriebliche …
- BFH, 12.01.1978 - IV R 5/75
Einkommensteuer - Zurechnung des Gewinns - Gewerbebetrieb - Miterbe - …