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   BFH, 26.09.2000 - VI R 85/99   

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BFH, 26.09.2000 - VI R 85/99 (https://dejure.org/2000,451)
BFH, Entscheidung vom 26.09.2000 - VI R 85/99 (https://dejure.org/2000,451)
BFH, Entscheidung vom 26. September 2000 - VI R 85/99 (https://dejure.org/2000,451)
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Volltextveröffentlichungen (7)

  • Wolters Kluwer

    Einnahmen des Kindes - Versorgungs-Freibetrag - Sparer-Freibetrag - Ermittlung des Jahresgrenzbetrages

  • Judicialis

    EStG § 32 Abs. 4 Satz 2

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    EStG § 32 Abs. 4 S. 2
    Versorgungs- und Sparerfreibetrag keine Kindesbezüge

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (2)

In Nachschlagewerken

Sonstiges

  • nwb.de (Verfahrensmitteilung)

    EStG § 32 Abs 4 S 2, EStG § 19 Abs 2, EStG § 20 Abs 4, EStR R 180e Abs 2 Nr 3
    Einkünfte und Bezüge; Grenzbetrag; Kapitaleinkünfte; Kindergeld; Sparerfreibetrag; Versorgungsfreibetrag

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • BFHE 192, 485
  • NJW 2001, 95
  • FamRZ 2001, 222
  • BB 2000, 2350
  • BStBl I 2000, 684
  • BStBl II 2000, 684
 
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Wird zitiert von ... (41)Neu Zitiert selbst (10)

  • BFH, 05.08.1977 - VI R 187/74

    Pflegekindschaftsverhältnis zwischen Geschwistern; der von Versorgungsbezügen

    Auszug aus BFH, 26.09.2000 - VI R 85/99
    Es führte im Wesentlichen aus: Die Einnahmen in der den Freibeträgen entsprechenden Höhe seien entgegen der im Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 5. August 1977 VI R 187/74 (BFHE 123, 380, BStBl II 1977, 832) geäußerten Rechtsauffassung als Bezüge anzusetzen.

    Sie vertritt unter Hinweis auf das BFH-Urteil in BFHE 123, 380, BStBl II 1977, 832 die Ansicht, die wegen des Versorgungs- bzw. des Sparer-Freibetrages steuerfrei bleibenden Einnahmen seien nicht als Bezüge anzusetzen, da diese Einnahmen bereits bei der Einkunftsermittlung erfasst seien.

    Die Zurechnung des Versorgungs-Freibetrages und des Sparer-Freibetrages als Bezüge stehe zwar im Widerspruch zum BFH-Urteil in BStBl II 1977, 832, eine Abweichung von dieser Rechtsprechung sei aber im Hinblick auf den Willen des Gesetzgebers und den mit der Regelung des Jahresgrenzbetrages verfolgten Sinn und Zweck geboten.

    Nach ständiger Rechtsprechung sind darunter solche Einnahmen zu verstehen, die nicht im Rahmen der einkommensteuerlichen Einkunftsermittlung erfasst werden, also nicht steuerbare oder im Einzelnen (z.B. in den §§ 3 und 3b EStG) für steuerfrei erklärte Einnahmen (BFH-Urteile vom 17. Oktober 1980 VI R 98/77, BFHE 132, 34, BStBl II 1981, 158; vom 31. Juli 1981 VI R 67/78, BFHE 134, 273, BStBl II 1981, 805; in BFHE 122, 380, BStBl II 1977, 832, und vom 7. März 1986 III R 177/80, BFHE 146, 386, BStBl II 1986, 554).

    Entscheidend ist, dass Versorgungsbezüge und Kapitaleinnahmen dem Grunde nach zu den steuerpflichtigen Einnahmen gehören und dass die Freibeträge (erst) bei der Einkunftsermittlung berücksichtigt werden; sie können daher bei der Ermittlung der Bezüge nicht noch einmal berücksichtigt werden (vgl. bereits BFH-Urteil in BFHE 123, 180, BStBl II 1977, 832 für Einnahmen in Höhe des Versorgungs-Freibetrages; ebenso Schmidt/Glanegger, Einkommensteuergesetz, 19. Aufl., § 33a Rz. 36; Zeitler, Deutsche Steuer-Zeitung --DStZ-- 1998, 705; Kanzler in Herrmann/Heuer/Raupach, Einkommensteuer- und Körperschaftsteuergesetz, § 32 EStG Anm. 135 für Kapitaleinnahmen in Höhe des Sparer-Freibetrages).

  • BFH, 31.07.1981 - VI R 67/78

    Einkommensteuerrechtliche Berücksichtigung von Unterhaltsaufwendungen für einen

    Auszug aus BFH, 26.09.2000 - VI R 85/99
    Nach ständiger Rechtsprechung sind darunter solche Einnahmen zu verstehen, die nicht im Rahmen der einkommensteuerlichen Einkunftsermittlung erfasst werden, also nicht steuerbare oder im Einzelnen (z.B. in den §§ 3 und 3b EStG) für steuerfrei erklärte Einnahmen (BFH-Urteile vom 17. Oktober 1980 VI R 98/77, BFHE 132, 34, BStBl II 1981, 158; vom 31. Juli 1981 VI R 67/78, BFHE 134, 273, BStBl II 1981, 805; in BFHE 122, 380, BStBl II 1977, 832, und vom 7. März 1986 III R 177/80, BFHE 146, 386, BStBl II 1986, 554).
  • BFH, 17.10.1980 - VI R 98/77

    Auch Leibrenten mit entgeltlich erworbenem Rentenstammrecht sind in vollem Umfang

    Auszug aus BFH, 26.09.2000 - VI R 85/99
    Nach ständiger Rechtsprechung sind darunter solche Einnahmen zu verstehen, die nicht im Rahmen der einkommensteuerlichen Einkunftsermittlung erfasst werden, also nicht steuerbare oder im Einzelnen (z.B. in den §§ 3 und 3b EStG) für steuerfrei erklärte Einnahmen (BFH-Urteile vom 17. Oktober 1980 VI R 98/77, BFHE 132, 34, BStBl II 1981, 158; vom 31. Juli 1981 VI R 67/78, BFHE 134, 273, BStBl II 1981, 805; in BFHE 122, 380, BStBl II 1977, 832, und vom 7. März 1986 III R 177/80, BFHE 146, 386, BStBl II 1986, 554).
  • FG Niedersachsen, 30.06.1999 - XIII 223/98
    Auszug aus BFH, 26.09.2000 - VI R 85/99
    Soweit die Finanzverwaltung, die in den amtlichen Handbüchern 1996, 1997 und 1998 unter R 190 zu § 33a EStG auf R 180e verweist, nunmehr die Auffassung vertritt, zu den anzusetzenden Bezügen gehörten insbesondere die nach § 19 Abs. 2, § 20 Abs. 4 EStG steuerfrei bleibenden Einkünfte (vgl. ebenso die Fassungen der Dienstanweisung zur Durchführung des Familienleistungsausgleichs --DA-FamEStG-- 63.4.2.1 Abs. 3 Nr. 2 sowie DA-FamEStG 63.4.2.3 Abs. 2 Nr. 4, BStBl I 1998, 386, 426, 428, und BStBl I 2000, 636, 674, 676), ist dem insbesondere aus steuersystematischen Gründen nicht zu folgen (vgl. Kanzler in Herrmann/Heuer/ Raupach, a.a.O., § 32 EStG Anm. 135; Arndt in Kirchhof/Söhn, Einkommensteuergesetz, Kommentar, § 33a Rdnr. B 128; Seewald/Felix in Kirchhof/Söhn, a.a.O., § 63 Rdnr. D 127; Schmidt/Glanegger, a.a.O., 19. Aufl., § 33a Rz. 36; so auch Bilsdorfer, Die Information über Steuer und Wirtschaft --Inf-- 1997, 519; Zeitler, DStZ 1998, 705; FG Nürnberg, Urteil vom 10. Februar 1999 V 130/98, EFG 1999, 984 zum Sparer-Freibetrag, Az. des BFH VI R 61/99; FG Niedersachsen, Urteil vom 30. Juni 1999 XIII 223/98 Ki, EFG 2000, 133, Revision VI R 22/00 zurückgenommen; anderer Ansicht: Kanzler in Neue Wirtschafts-Briefe --NWB-- Fach 3, S. 8681, 8689 zu § 20 Abs. 4 EStG; Seewald/Felix, Kindergeldrecht, § 63 EStG Rdnr. 241; Jachmann in Kirchhof/Söhn, a.a.O., § 32 Rdnr. C 45).
  • FG Nürnberg, 10.02.1999 - V 130/98

    Sparer-Freibetrag keine Bezüge des Kindes

    Auszug aus BFH, 26.09.2000 - VI R 85/99
    Soweit die Finanzverwaltung, die in den amtlichen Handbüchern 1996, 1997 und 1998 unter R 190 zu § 33a EStG auf R 180e verweist, nunmehr die Auffassung vertritt, zu den anzusetzenden Bezügen gehörten insbesondere die nach § 19 Abs. 2, § 20 Abs. 4 EStG steuerfrei bleibenden Einkünfte (vgl. ebenso die Fassungen der Dienstanweisung zur Durchführung des Familienleistungsausgleichs --DA-FamEStG-- 63.4.2.1 Abs. 3 Nr. 2 sowie DA-FamEStG 63.4.2.3 Abs. 2 Nr. 4, BStBl I 1998, 386, 426, 428, und BStBl I 2000, 636, 674, 676), ist dem insbesondere aus steuersystematischen Gründen nicht zu folgen (vgl. Kanzler in Herrmann/Heuer/ Raupach, a.a.O., § 32 EStG Anm. 135; Arndt in Kirchhof/Söhn, Einkommensteuergesetz, Kommentar, § 33a Rdnr. B 128; Seewald/Felix in Kirchhof/Söhn, a.a.O., § 63 Rdnr. D 127; Schmidt/Glanegger, a.a.O., 19. Aufl., § 33a Rz. 36; so auch Bilsdorfer, Die Information über Steuer und Wirtschaft --Inf-- 1997, 519; Zeitler, DStZ 1998, 705; FG Nürnberg, Urteil vom 10. Februar 1999 V 130/98, EFG 1999, 984 zum Sparer-Freibetrag, Az. des BFH VI R 61/99; FG Niedersachsen, Urteil vom 30. Juni 1999 XIII 223/98 Ki, EFG 2000, 133, Revision VI R 22/00 zurückgenommen; anderer Ansicht: Kanzler in Neue Wirtschafts-Briefe --NWB-- Fach 3, S. 8681, 8689 zu § 20 Abs. 4 EStG; Seewald/Felix, Kindergeldrecht, § 63 EStG Rdnr. 241; Jachmann in Kirchhof/Söhn, a.a.O., § 32 Rdnr. C 45).
  • BFH, 18.08.1977 - VIII R 93/74

    AfA nach § 7 Abs. 5 EStG sind im Jahr der Veräußerung des Gebäudes nur

    Auszug aus BFH, 26.09.2000 - VI R 85/99
    Entscheidend ist, dass Versorgungsbezüge und Kapitaleinnahmen dem Grunde nach zu den steuerpflichtigen Einnahmen gehören und dass die Freibeträge (erst) bei der Einkunftsermittlung berücksichtigt werden; sie können daher bei der Ermittlung der Bezüge nicht noch einmal berücksichtigt werden (vgl. bereits BFH-Urteil in BFHE 123, 180, BStBl II 1977, 832 für Einnahmen in Höhe des Versorgungs-Freibetrages; ebenso Schmidt/Glanegger, Einkommensteuergesetz, 19. Aufl., § 33a Rz. 36; Zeitler, Deutsche Steuer-Zeitung --DStZ-- 1998, 705; Kanzler in Herrmann/Heuer/Raupach, Einkommensteuer- und Körperschaftsteuergesetz, § 32 EStG Anm. 135 für Kapitaleinnahmen in Höhe des Sparer-Freibetrages).
  • BFH, 02.03.2000 - VI R 61/99

    Kindergeldanspruch - Unterhaltsleistungen nach Heirat - Bezüge des Kindes

    Auszug aus BFH, 26.09.2000 - VI R 85/99
    Soweit die Finanzverwaltung, die in den amtlichen Handbüchern 1996, 1997 und 1998 unter R 190 zu § 33a EStG auf R 180e verweist, nunmehr die Auffassung vertritt, zu den anzusetzenden Bezügen gehörten insbesondere die nach § 19 Abs. 2, § 20 Abs. 4 EStG steuerfrei bleibenden Einkünfte (vgl. ebenso die Fassungen der Dienstanweisung zur Durchführung des Familienleistungsausgleichs --DA-FamEStG-- 63.4.2.1 Abs. 3 Nr. 2 sowie DA-FamEStG 63.4.2.3 Abs. 2 Nr. 4, BStBl I 1998, 386, 426, 428, und BStBl I 2000, 636, 674, 676), ist dem insbesondere aus steuersystematischen Gründen nicht zu folgen (vgl. Kanzler in Herrmann/Heuer/ Raupach, a.a.O., § 32 EStG Anm. 135; Arndt in Kirchhof/Söhn, Einkommensteuergesetz, Kommentar, § 33a Rdnr. B 128; Seewald/Felix in Kirchhof/Söhn, a.a.O., § 63 Rdnr. D 127; Schmidt/Glanegger, a.a.O., 19. Aufl., § 33a Rz. 36; so auch Bilsdorfer, Die Information über Steuer und Wirtschaft --Inf-- 1997, 519; Zeitler, DStZ 1998, 705; FG Nürnberg, Urteil vom 10. Februar 1999 V 130/98, EFG 1999, 984 zum Sparer-Freibetrag, Az. des BFH VI R 61/99; FG Niedersachsen, Urteil vom 30. Juni 1999 XIII 223/98 Ki, EFG 2000, 133, Revision VI R 22/00 zurückgenommen; anderer Ansicht: Kanzler in Neue Wirtschafts-Briefe --NWB-- Fach 3, S. 8681, 8689 zu § 20 Abs. 4 EStG; Seewald/Felix, Kindergeldrecht, § 63 EStG Rdnr. 241; Jachmann in Kirchhof/Söhn, a.a.O., § 32 Rdnr. C 45).
  • BFH, 21.07.2000 - VI R 153/99

    Eckregelsatz für Alleinstehende im Bundesdurchschnitt monatlich

    Auszug aus BFH, 26.09.2000 - VI R 85/99
    Wegen der näheren Begründung wird auf das Senatsurteil vom 21. Juli 2000 VI R 153/99 (Deutsches Steuerrecht --DStR-- 2000, 1642) verwiesen, von dem ein neutralisierter Abdruck beigefügt ist.
  • BFH, 07.03.1986 - III R 177/80

    Auf den Ausbildungsfreibetag werden als eigene Bezüge des Kindes die

    Auszug aus BFH, 26.09.2000 - VI R 85/99
    Nach ständiger Rechtsprechung sind darunter solche Einnahmen zu verstehen, die nicht im Rahmen der einkommensteuerlichen Einkunftsermittlung erfasst werden, also nicht steuerbare oder im Einzelnen (z.B. in den §§ 3 und 3b EStG) für steuerfrei erklärte Einnahmen (BFH-Urteile vom 17. Oktober 1980 VI R 98/77, BFHE 132, 34, BStBl II 1981, 158; vom 31. Juli 1981 VI R 67/78, BFHE 134, 273, BStBl II 1981, 805; in BFHE 122, 380, BStBl II 1977, 832, und vom 7. März 1986 III R 177/80, BFHE 146, 386, BStBl II 1986, 554).
  • BFH, 19.08.1983 - VI R 128/80
    Auszug aus BFH, 26.09.2000 - VI R 85/99
    In seinem zu § 33a Abs. 1 Satz 3 EStG ergangenen Urteil vom 19. August 1983 VI R 128/80 (nicht veröffentlicht) hat der erkennende Senat daran festgehalten, dass solche bei der Ermittlung von Einkünften kraft Gesetzes zu berücksichtigenden Umstände, wie der Versorgungs-Freibetrag, nach der Systematik des Gesetzes nicht einem nicht steuerbaren Teil von Einkünften --wie dem Kapitalanteil von Renten-- gleichgestellt werden können.
  • BSG, 07.12.2000 - B 10 KR 3/99 R

    Berechnung des Gesamteinkommens nach § 16 SGB IV bei Einkünften aus

    Auf der Grundlage des Steuerrechts ist weiterhin die in § 2 Abs. 3 EStG definierte "Summe der Einkünfte" unter Beachtung (Abzug) des Sparer-Freibetrags zu berechnen (vgl zB das Schema bei Günther in: Dankmeyer/Giloy, EStG, § 2 RdNr 33 - Stand: 1998 - sowie neuestens Bundesfinanzhof vom 26. September 2000 - VI R 85/99, DStR 2000, 1950, zur Berücksichtigung des Sparer-Freibetrags bei der Gewährung des Kindergeldes).
  • FG Niedersachsen, 16.04.2003 - 7 K 723/98

    Voraussetzungen für die Gewährung von Kindergeld; Überschreitung des

    Rudolf Mellinghoff verstärkt noch mit guten Gründen seine Kritik an der BFH-Rechtsprechung zum Jahresgrenzbetrag im Anschluss an eine weitere Entscheidung des 6. Senats des Bundesfinanzhofs vom 26. September 2000 (BStBl. II 2000, 684), wonach Einnahmen des Kindes in Höhe des Versorgungs-Freibetrags und des Sparerfreibetrags keine Bezüge im Sinne des § 32 Abs. 4 Satz 2 EStG, entsprechend bei der Ermittlung des maßgeblichen Jahresgrenzbetrages nicht zu berücksichtigen seien.

    Dort orientiert sich der 6. Senat des Bundesfinanzhofs zu Recht hauptsächlich am Gesetzeszweck, weniger an dessen Wortlaut (so auch BFH BStBl. II 2000, 72; 2000, 75; 2000, 79 zum Kindergeld bei Schwerbehinderung des Kindes; insgesamt zu den Friktionen der uneinheitlichen BFH-Rechtsprechung des 6. Senats bei der Ermittlung des Jahresgrenzbetrages vgl. auch Kanzler, FR 2000, 1358 ff.; Gorski, DStZ 2001, 239, 240).

    Obwohl im Streitfall die nach Auffassung der beklagten Behörde maßgebliche Einkommensgrenze nur um einen relativ geringen Betrag überschritten wurde, muss hier nicht entschieden werden, ob aus Gründen der Steuergerechtigkeit eine Milderungsregelung erforderlich ist, die einen gleitenden Übergang beinhaltet, wonach der Betrag, der die kindergeldschädliche Grenze überschreitet, vom vollen Kindergeldbetrag abzuziehen ist (strukturell ähnlich etwa: §§ 14 a Abs. 4 Satz 3, 16 Abs. 4, 33 a Abs. 1 Satz 4, Abs. 2 Satz 2, 34 e Abs. 1 Satz 2, 46 Abs. 5 EStG; mit guten Gründen und mit Recht kritisch zur starren Grenzziehung: Kanzler, FR 2000, 1358, 1359; Kanzler in Herrmann/Heuer/Raupach, Kommentar zum KStG und EStG, Loseblatt, § 32 Anm. 130, Stand 1997, mit Hinweis auf BVerfGE 87, 153, 177; in diesem Sinne auch Paus, FR 1996, 337, 339 f.; Kulmsee, Die Berücksichtigung von Kindern im EStG, 2002, 163 ff.; vgl. auch die beim Bundesverfassungsgericht anhängige Verfassungsbeschwerde mit dem Aktenzeichen 2 BvR 167/02 gegen BFH HFR 2002, 508 und Verfügung der Oberfinanzdirektion Hannover vom 4. März 2003, DStR 2003, 550 mit Hinweis auf die allgemeine Verfahrensruhe nach § 363 Abs. 2 Satz 2 AO).

    "Das eigentliche Problem" des Jahresgrenzbetrags ist eben nicht allein der "Fallbeil-Effekt" der Grenze (so Kanzler, FR 2000, 1358, 1359), sondern vor allem die bisher höchstrichterlich vorgegebene, nicht verfassungskonforme Berechnungsweise des Jahresgrenzbetrages (BFH BStBl. II 2000, 566).

  • FG Münster, 04.03.2004 - 8 K 2435/02

    Waisenrente als Bezug i.S.v. § 32 Abs. 4 S. 2 EStG

    Der Begriff der Bezüge in § 34 Abs. 4 Satz 2 EStG ist zwar im Gesetz nicht allgemein definiert (vgl. BFH-Urteil vom 26. September 2000, VI R 85/99, BStBl. II 2000, 684).

    Soweit der Sparerfreibetrag angesprochen ist, kann dahinstehen, ob der Entscheidung des BFH zu folgen ist, wonach dieser nicht zu den Bezügen im Sinne des § 32 Abs. 4 Satz 2 EStG zählt (vgl. BFH-Urteil vom 26. September 2000, BStBl. II 2000, 684).

    Überträgt man dieses Ergebnis auf Kindeseinkommen und Versorgungsbezüge (z. B. Waisengeld nach § 19 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1 EStG) und Renten (z. B. Waisenrenten), kann eine Ungleichbehandlung dann entstehen, wenn man mit der Rechtsprechung des BFH (BFH-Urteil vom 26. September 2000, BStBl. II 2000, 684) die Ertragsanteile von Versorgungsbezügen, für die der Versorgungsfreibetrag des § 19 Abs. 2 EStG gilt, nicht als Bezüge im Sinne des § 32 Abs. 4 Satz 2 EStG ansieht und damit beim Kindeseinkommen anrechnungsfrei belässt, während Renten eines Kindes ohne eine derartige Kürzungsmöglichkeit bleiben und damit - bis auf Werbungskostenbeträge - in voller Höhe als Bezüge des Kindes anzusehen sind.

    Die aus dem oben genannten BFH-Urteil vom 26. September 2000 (BStBl. II 2000, 684, 686) andeutungsweise erkennbare abweichende verfassungsrechtliche Beurteilung des BFH teilt der Senat nicht.

    Der Senat folgt hinsichtlich der Frage der Beurteilung des Versorgungsfreibetrages als anzurechnender oder nicht anzurechnender Bezug nicht der oben genannten Entscheidung des BFH vom 26. September 2000 (BStBl. II 2000, 684).

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