Rechtsprechung
BFH, 22.05.1992 - VI R 17/91 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- Simons & Moll-Simons
AO 1977 § 173 Abs. 1 Nr. 2
- Wolters Kluwer
Aufwendungen - Häusliches Arbeitszimmer
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
AO (1977) 3 Abs. 1 Nr. 2
Unerlassene Geltendmachung von Aufwendungen für häusliches Arbeitszimmer - juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BFHE 168, 221
- NJW 1993, 88 (Ls.)
- BB 1992, 1709
- BB 1992, 1922
- DB 1992, 1865
- BStBl II 1993, 80
Wird zitiert von ... (87) Neu Zitiert selbst (10)
- BFH, 09.08.1991 - III R 24/87
Grobes Verschulden i. S. des § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO bei Nichtbeantwortung einer im …
Auszug aus BFH, 22.05.1992 - VI R 17/91
a) Tatsache im vorgenannten Sinne ist alles, was Merkmal oder Teilstück eines gesetzlichen Steuertatbestandes sein kann, also Zustände, Vorgänge, Beziehungen, Eigenschaften materieller oder immaterieller Art (ständige Rechtsprechung, vgl. Urteil des Bundesfinanzhofs - BFH - vom 9. August 1991 III R 24/87, BFHE 165, 454, BStBl II 1992, 65).Grobe Fahrlässigkeit in diesem Sinne ist anzunehmen, wenn der Steuerpflichtige die ihm nach seinen persönlichen Fähigkeiten und Verhältnissen zumutbare Sorgfalt in ungewöhnlichem Maße verletzt (ständige Rechtsprechung, vgl. z. B. BFH-Urteile vom 21. Juli 1989 III R 303/84, BFHE 157, 488, BStBl II 1989, 960, m. w. N., sowie in BFHE 165, 454, BStBl II 1992, 65).
Deshalb handelt ein Steuerpflichtiger regelmäßig grob schuldhaft, wenn er eine im Steuererklärungsformular ausdrücklich gestellte, auf einen bestimmten Vorgang bezogene Frage nicht beachtet (vgl. z. B. BFH-Urteile vom 29. Juni 1984 VI R 181/80, BFHE 141, 232, BStBl II 1984, 693 - Berlin-Darlehen - vom 11. Mai 1990 VI R 76/86, BFH/NV 1991, 281 - Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte -, sowie in BFHE 165, 454, BStBl II 1992, 65 - Ausbildungsfreibetrag -).
- BFH, 10.08.1988 - IX R 219/84
Zum groben Verschulden bei rechtsirrtümlich verspätet geltend gemachten vorab …
Auszug aus BFH, 22.05.1992 - VI R 17/91
Wie der BFH in seinem Urteil vom 10. August 1988 IX R 219/84 (BFHE 154, 481, BStBl II 1989, 131, mit weiteren Nachweisen) dargelegt hat, kann allein der Mangel an steuerrechtlichen Kenntnissen bei einem Steuerpflichtigen ohne einschlägige Ausbildung den Vorwurf der groben Fahrlässigkeit nicht rechtfertigen.Wie der BFH in seinem Urteil in BFHE 154, 481, BStBl II 1989, 131 ausgeführt hat, muß selbst ein "Berufsjurist" nicht wissen, ob und wann vorab entstandene Schuldzinsen als Werbungskosten bei den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung abgezogen werden können.
- BFH, 21.07.1989 - III R 303/84
1. Änderung wegen neuer Tatsachen bei nachträglicher Stellung eines nicht …
Auszug aus BFH, 22.05.1992 - VI R 17/91
Grobe Fahrlässigkeit in diesem Sinne ist anzunehmen, wenn der Steuerpflichtige die ihm nach seinen persönlichen Fähigkeiten und Verhältnissen zumutbare Sorgfalt in ungewöhnlichem Maße verletzt (ständige Rechtsprechung, vgl. z. B. BFH-Urteile vom 21. Juli 1989 III R 303/84, BFHE 157, 488, BStBl II 1989, 960, m. w. N., sowie in BFHE 165, 454, BStBl II 1992, 65).
- BFH, 29.06.1984 - VI R 181/80
Nichtbeachtung ausdrücklich gestellter Fragen im Steuererklärungsvordruck ist …
Auszug aus BFH, 22.05.1992 - VI R 17/91
Deshalb handelt ein Steuerpflichtiger regelmäßig grob schuldhaft, wenn er eine im Steuererklärungsformular ausdrücklich gestellte, auf einen bestimmten Vorgang bezogene Frage nicht beachtet (vgl. z. B. BFH-Urteile vom 29. Juni 1984 VI R 181/80, BFHE 141, 232, BStBl II 1984, 693 - Berlin-Darlehen - vom 11. Mai 1990 VI R 76/86, BFH/NV 1991, 281 - Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte -, sowie in BFHE 165, 454, BStBl II 1992, 65 - Ausbildungsfreibetrag -). - BFH, 28.09.1990 - VI R 111/87
Anerkennung von Kosten für ein häusliches Arbeitszimmer als Werbungskosten
Auszug aus BFH, 22.05.1992 - VI R 17/91
Ebensowenig darf von einem Steuerpflichtigen mit handwerklich-technischer Ausbildung, wie dem Kläger, verlangt werden, daß er die Voraussetzungen kennt, unter denen die Aufwendungen für ein Arbeitszimmer abziehbar sind, zumal es wegen dieser Frage immer wieder zu Rechtsstreitigkeiten und auch zu einer Vielzahl oberstgerichtlicher Entscheidungen gekommen ist (…vgl. die Nachweise bei Schmidt/Drenseck, Einkommensteuergesetz, 10. Aufl., § 19 Anm. 12 "Arbeitszimmer", sowie zuletzt: BFH-Urteile vom 7. September 1990 VI R 141/86, BFH/NV 1991, 445; vom 28. September 1990 VI R 111/87, BFH/NV 1991, 298, und vom 6. Dezember 1991 VI R 101/87, BFHE 166, 285, BStBl II 1992, 304). - BFH, 06.12.1991 - VI R 101/87
Eine zum Wohnzimmer hin offene Galerie kann mangels räumlicher Trennung vom …
Auszug aus BFH, 22.05.1992 - VI R 17/91
Ebensowenig darf von einem Steuerpflichtigen mit handwerklich-technischer Ausbildung, wie dem Kläger, verlangt werden, daß er die Voraussetzungen kennt, unter denen die Aufwendungen für ein Arbeitszimmer abziehbar sind, zumal es wegen dieser Frage immer wieder zu Rechtsstreitigkeiten und auch zu einer Vielzahl oberstgerichtlicher Entscheidungen gekommen ist (…vgl. die Nachweise bei Schmidt/Drenseck, Einkommensteuergesetz, 10. Aufl., § 19 Anm. 12 "Arbeitszimmer", sowie zuletzt: BFH-Urteile vom 7. September 1990 VI R 141/86, BFH/NV 1991, 445;… vom 28. September 1990 VI R 111/87, BFH/NV 1991, 298, und vom 6. Dezember 1991 VI R 101/87, BFHE 166, 285, BStBl II 1992, 304). - BFH, 11.05.1990 - VI R 76/86
Anforderungen an die Änderung eines Steuerbescheides
Auszug aus BFH, 22.05.1992 - VI R 17/91
Deshalb handelt ein Steuerpflichtiger regelmäßig grob schuldhaft, wenn er eine im Steuererklärungsformular ausdrücklich gestellte, auf einen bestimmten Vorgang bezogene Frage nicht beachtet (vgl. z. B. BFH-Urteile vom 29. Juni 1984 VI R 181/80, BFHE 141, 232, BStBl II 1984, 693 - Berlin-Darlehen - vom 11. Mai 1990 VI R 76/86, BFH/NV 1991, 281 - Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte -, sowie in BFHE 165, 454, BStBl II 1992, 65 - Ausbildungsfreibetrag -). - BFH, 13.06.1989 - VIII R 174/85
- Antragserfordernis bei einheitlich und gesondert festgestellten Verlusten nach …
Auszug aus BFH, 22.05.1992 - VI R 17/91
Der Mangel an Rechtskenntnissen entschuldigt den Steuerpflichtigen nur dann nicht, wenn dieser Zweifelsfragen, die sich ihm aufdrängen mußten, nicht nachgegangen ist (BFH-Urteil vom 13. Juni 1989 VIII R 174/85, BFHE 157, 196, BStBl II 1989, 789, unter II. 2. c) bb) am Ende). - BFH, 28.06.1983 - VIII R 37/81
Bei Anwendung des § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO beben eigenem groben Verschulden auch das …
Auszug aus BFH, 22.05.1992 - VI R 17/91
b) Als grobes Verschulden hat der Steuerpflichtige Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit zu vertreten (BFH-Urteil vom 28. Juni 1983 VIII R 37/81, BFHE 139, 8, BStBl II 1984, 2). - BFH, 07.09.1990 - VI R 141/86
Anforderungen an die Feststellung der nur unwesentlich privaten Zwecken …
Auszug aus BFH, 22.05.1992 - VI R 17/91
Ebensowenig darf von einem Steuerpflichtigen mit handwerklich-technischer Ausbildung, wie dem Kläger, verlangt werden, daß er die Voraussetzungen kennt, unter denen die Aufwendungen für ein Arbeitszimmer abziehbar sind, zumal es wegen dieser Frage immer wieder zu Rechtsstreitigkeiten und auch zu einer Vielzahl oberstgerichtlicher Entscheidungen gekommen ist (vgl. die Nachweise bei Schmidt/Drenseck, Einkommensteuergesetz, 10. Aufl., § 19 Anm. 12 "Arbeitszimmer", sowie zuletzt: BFH-Urteile vom 7. September 1990 VI R 141/86, BFH/NV 1991, 445;… vom 28. September 1990 VI R 111/87, BFH/NV 1991, 298, und vom 6. Dezember 1991 VI R 101/87, BFHE 166, 285, BStBl II 1992, 304).
- BFH, 10.02.2015 - IX R 18/14
Zum Begriff der groben Fahrlässigkeit i. S. von § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO
Denn grundsätzlich ist davon auszugehen, dass Fehler des Steuerpflichtigen im Regelfall auf einem Versehen, also auf leichter Fahrlässigkeit, beruhen; verbleibende Zweifel hieran gehen daher zu Lasten der Behörde, die insoweit die Feststellungslast trägt (BFH-Urteil vom 22. Mai 1992 VI R 17/91, BFHE 168, 221, BStBl II 1993, 80; FG Köln in EFG 2003, 209; FG Düsseldorf, Urteil vom 22. April 2009 7 K 1951/07 F, EFG 2011, 19; FG Baden-Württemberg, Urteil vom 17. Oktober 1996 14 K 95/92, EFG 1997, 112; Loose in Tipke/ Kruse, Abgabenordnung, Finanzgerichtsordnung, § 173 AO Rz 85). - BFH, 23.01.2001 - XI R 42/00
Kein grobes Verschulden bei Irrtum über Gewinnbegriff
Die Annahme des FA, an die steuerlichen Kenntnisse eines "Unternehmers" seien ausnahmslos höhere Anforderungen zu stellen als bei einem "Berufsjuristen" (BFH in BFHE 154, 481, BStBl II 1989, 131), steht mit der Entscheidung des BFH-Urteils vom 22. Mai 1992 VI R 17/91 (BFHE 168, 221, BStBl II 1993, 80) nicht in Einklang.Nach nunmehr ständiger Rechtsprechung des BFH begründen allein mangelnde steuerrechtliche Kenntnisse eines Steuerpflichtigen ohne einschlägige Ausbildung kein grobes Verschulden i.S. des § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO 1977 (BFH in BFHE 168, 221, BStBl II 1993, 80; in BFHE 157, 488, BStBl II 1989, 960; in BFHE 154, 481, BStBl II 1989, 131; in BFHE 172, 397, BStBl II 1994, 346).
Allerdings müssen auch die Erläuterungen für einen steuerlichen Laien ausreichend verständlich, klar und eindeutig sein (BFH in BFHE 168, 221, BStBl II 1993, 80).
- BFH, 09.11.2011 - X R 53/09
Änderung eines Steuerbescheids gem. § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO
Die gegenteilige Auffassung des FG stehe im Widerspruch zu den Urteilen des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 29. Juni 1984 VI R 181/80 (BFHE 141, 232, BStBl II 1984, 693) und vom 22. Mai 1992 VI R 17/91 (BFHE 168, 221, BStBl II 1993, 80).Es entspricht der ständigen Rechtsprechung des BFH, dass grobes Verschulden i.S. des § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO dann nicht gegeben ist, wenn die Abgabe einer unvollständigen Steuererklärung allein auf einem subjektiv entschuldbaren Rechtsirrtum beruht (Urteile vom 21. Juli 1989 III R 303/84, BFHE 157, 488, BStBl II 1989, 960; vom 9. August 1991 III R 24/87, BFHE 165, 454, BStBl II 1992, 65; in BFHE 168, 221, BStBl II 1993, 80; in BFHE 175, 500, BStBl II 1995, 264, und in BFHE 194, 9, BStBl II 2001, 379).
Auch muss der Steuerpflichtige sich ihm aufdrängenden Zweifelsfragen nachgehen (BFH-Urteil in BFHE 168, 221, BStBl II 1993, 80).
- FG Niedersachsen, 21.01.2003 - 13 K 389/99
Vorwurf des groben Verschuldens wegen unvollständiger Angaben in Steuererklärung
aa) Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass Fehler des Steuerpflichtigen auf einem Versehen, also auf leichter Fahrlässigkeit beruhen (BFH-Urteil vom 22. Mai 1992 VI R 17/91, BStBl II 1993, 80).Mangelnde steuerrechtliche Kenntnisse eines Steuerpflichtigen ohne einschlägige Ausbildung begründen für sich alleine kein grobes Verschulden (BFH-Urteil vom 21. Juli 1989 III R 303/84, BStBl II 1989, 960; BFH-Urteil vom 22. Mai 1992 VI R 17/91, BStBl II 1993, 80).
Wird eine im Steuererklärungsformular ausdrücklich gestellte, auf einen bestimmten Vorgang bezogene Frage nicht beantwortet, liegt regelmäßig ein grobes Verschulden vor (BFH-Urteil vom 29. Juni 1984 VI R 181/80, BStBl II 1984, 693; BFH-Urteil vom 9. August 1991 III R 24/87, BStBl II 1992, 65; BFH-Urteil vom 22. Mai 1992 VI R 17/92, BStBl II 1993, 80).
Ebenso verhält es sich mit den Anleitungen zu den Einkommensteuererklärungen (hierzu: BFH-Urteil vom 22. Mai 1992 VI R 17/91, BStBl II 1993, 80; Urteil des FG Rheinland-Pfalz vom 23. Juni 1999 1 K 2553/98, EFG 1999, 1061).
Der Senat hält auch den Fahrlässigkeitsvorwurf bei der unterlassenen Geltendmachung von vorab entstandenen Werbungskosten durch einen "Berufsjuristen" (BFH-Urteil vom 10. August 1988 IX R 219/84, BStBl II 1989, 131) oder der unterlassenen Geltendmachung eines Arbeitszimmers (BFH-Urteil vom 22. Mai 1992 VI R 17/91, BStBl II 1993, 80) als schwerwiegender an, als in dem hier zu beurteilenden Fall.
- BFH, 01.10.1993 - III R 58/92
Wird nachträglich bekannt, daß der Steuerpflichtige nicht erklärte Einkünfte aus …
Tatsache i. S. des § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO 1977 ist, was Merkmal oder Teilstück eines gesetzlichen Tatbestandes sein kann, also Zustände, Vorgänge, Beziehungen, Eigenschaften materieller oder immaterieller Art (ständige Rechtsprechung, vgl. BFH-Urteil vom 22. Mai 1992 VI R 17/91, BFHE 168, 221, BStBl II 1993, 80). - FG Hessen, 09.12.2008 - 1 K 1169/06
Änderung zu Gunsten des Steuerpflichtigen gem. § 173 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO: …
Nach einhelliger Auffassung begründe die Unkenntnis steuerlicher Vorschriften im Regelfall kein grobes Verschulden (z.B. Urteil des BFH vom 22.05.1992 VI R 17/91, BStBl II 1993, 80).Grobe Fahrlässigkeit ist anzunehmen, wenn der Steuerpflichtige die ihm nach seinen persönlichen Fähigkeiten und Verhältnissen zumutbare Sorgfalt in ungewöhnlichem Maße und in nicht entschuldbarer Weise verletzt (z.B. Urteile des BFH vom 09.08.1991 III R 24/87. BStBl II 1992, 65, und in BStBl II 1993, 80; AEAO zu § 173, Nr. 5.1).
Der Mangel an steuerrechtlichen Kenntnissen vermag indes bei einem Steuerpflichtigen ohne einschlägige Ausbildung den Vorwurf grober Fahrlässigkeit allein nicht zu begründen (BFH-Urteile in BStBl II 1993, 80, …und vom 21.09.1993 IX R 63/90, BFH/NV 1994, 99), und zwar selbst bei einem "Berufsjuristen" ohne Tätigkeit oder Vorbildung auf dem Gebiet des Steuerrechts nicht (Urteil des BFH vom 10.08.1988 IX R 219/84, BStBl II 1989, 131), es sei denn, der Steuerpflichtige geht einer Zweifelsfrage nicht nach, die sich ihm hätte aufdrängen müssen (…Beschluss des BFH vom 31.01.2005 VIII B 18/02, BFH/NV 2005, 1212).
Verbleibende Zweifel gehen zu Lasten des Finanzamts, das insoweit die objektive Beweislast (Feststellungslast) trägt (BFH-Urteil in BStBl II 1993, 80, Loose, a.a.O., § 173 AO Tz. 85; a.A. AEAO zu § 173, Nr. 5.1).
- FG München, 29.11.2006 - 1 K 1078/05
Nichtberücksichtigung der "Anleitung zur ESt-Erklärung"
Grobe Fahrlässigkeit in diesem Sinne ist anzunehmen, wenn der Steuerpflichtige die ihm nach seinen persönlichen Fähigkeiten und Verhältnissen zumutbare Sorgfalt in ungewöhnlichem Maße verletzt (ständige Rechtsprechung, vgl. z.B. BFH-Urteil vom 22. Mai 1992 VI R 17/91, BFHE 168, 221 , BStBl II 1993, 80 , m.w.N.).Deshalb handelt ein Steuerpflichtiger regelmäßig grob schuldhaft, wenn er eine im Steuererklärungsformular ausdrücklich gestellte, auf einen bestimmten Vorgang bezogene Frage nicht beachtet (vgl. BFH-Urteil in BFHE 168, 221 , BStBl II 1993, 80 , m.w.N.).
Ein Steuerpflichtiger kann auch grob fahrlässig handeln, wenn er ausdrückliche Hinweise in Merkblättern, die das FA ihm zugesandt hat, nicht beachtet (vgl. Anwendungserlass zur AO zu § 173 Nr. 4 und BFH-Urteil in BFHE 168, 221 , BStBl II 1993, 80 ).
Insoweit ist der Streitfall anders gelagert als derjenige, über den der BFH in BFHE 168, 221 , BStBl II 1993, 80 zu befinden hatte: Dort war der Begriff "Arbeitszimmer" - dieses hatte der Steuerpflichtige zu erklären vergessen - gerade nicht unmittelbar im Erläuterungstext zu finden und die deshalb erforderliche Subsumtion eines Arbeitszimmers unter den Satz "Aufwendungen, die durch Ihr Arbeitsverhältnis verursacht sind" hielt der BFH für einen Laien zu schwer und daher den Fehler für entschuldbar.
- FG Baden-Württemberg, 17.11.1995 - 9 K 309/91
Änderung eines Steuerbescheides wegen nachträglich bekannt gewordener Tatsachen ; …
Kontextvorschau leider nicht verfügbar - BFH, 23.02.2000 - VIII R 80/98
Verstoß gegen den klaren Inhalt der Akten; Verletzung des rechtlichen Gehörs
Ferner hat es hierbei berücksichtigt, dass allein der Mangel an Kenntnissen eines steuerrechtlich nicht vorgebildeten Steuerpflichtigen grundsätzlich nicht geeignet ist, den Vorwurf der groben Fahrlässigkeit zu begründen, es sei denn, der Steuerpflichtige geht einer Zweifelsfrage nicht nach, die sich ihm hätte aufdrängen müssen (vgl. zu allem BFH-Urteile vom 22. Mai 1992 VI R 17/91, BFHE 168, 221, BStBl II 1993, 80, m.w.N.; vom 10. August 1988 IX R 219/84, BFHE 154, 481, BStBl II 1989, 131).Anzeichen dafür, dass der Kläger aus den von ihm ausgefüllten Steuererklärungsvordrucken sowie den ihm vorliegenden Anleitungen hinreichende Hinweise für die Geltendmachung der Auflösungsverluste hätte entnehmen können, sind weder dem Tatbestand noch den Gründen des vorinstanzlichen Urteils zu entnehmen (vgl. dazu BFH-Urteile in BFHE 168, 221, BStBl II 1993, 80; in BFHE 154, 481, BStBl II 1989, 131; vom 2. August 1994 VIII R 65/93, BFHE 175, 500, BStBl II 1995, 264).
- BFH, 11.12.1997 - V R 56/94
Neue Tatsachen nach einer Steuerfahndungsprüfung
a) Tatsache i.S. des § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO 1977 ist, was Merkmal oder Teilstück eines gesetzlichen Tatbestandes sein kann (ständige Rechtsprechung, vgl. z.B. Urteil des Bundesfinanzhofs --BFH-- vom 22. Mai 1992 VI R 17/91, BFHE 168, 221, BStBl II 1993, 80). - FG Münster, 15.02.2018 - 8 K 1923/15
Anspruch auf Änderung des Bescheids über die gesonderte und einheitliche …
- BFH, 22.05.2006 - VI R 17/05
§ 46 EStG enthält keine Rechtsgrundlage für die Änderung bestandskräftiger …
- FG Bremen, 22.02.2018 - 1 K 7/17
Änderung der bestandskräftigen Einkommensteuerbescheide 2013 und 2014 nach § 173 …
- FG Niedersachsen, 24.07.2013 - 9 K 29/12
Vorliegen groben Verschuldens des steuerlichen Beraters bei fehlender Kenntnis …
- BFH, 10.12.2009 - X B 199/09
Änderung gemäß § 173 Abs. 1 Nr. 2 Satz 1 AO
- BSG, 23.01.2008 - B 10 EG 6/07 R
Wiedereinsetzung bei Versäumung der Antragsfrist auf Erziehungsgeld - Zurechnung …
- FG Hamburg, 17.03.2016 - 2 K 37/15
Änderung eines Steuerbescheides bei nachträglich erkanntem Fehler der …
- FG Hamburg, 27.09.2011 - 1 K 43/11
Keine überzogenen Anforderungen an den Steuerbürger
- BFH, 21.09.1993 - IX R 63/90
Schadenersatzleistungen als Werbungskosten (§ 9 EStG )
- FG Hamburg, 09.07.2004 - VII 186/02
Grobes Verschulden des Steuerpflichtigen am nachträglichen Bekanntwerden eines …
- FG Köln, 07.08.2002 - 11 K 406/02
Grobes Verschulden bei neuer Tatsache
- BFH, 25.07.2001 - VI R 82/96
Zusammenveranlagung von Ehegatten - Werksangehörigen Rabatt - Bruttoarbeitslohn - …
- BFH, 19.11.2008 - II R 10/08
Änderung eines Grunderwerbsteuerbescheides nach § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO - …
- FG Hessen, 20.02.2001 - 7 K 2042/00
Voraussetzungen der groben Fahrlässigkeit; Änderung wegen neuer Tatsachen bei …
- FG Berlin-Brandenburg, 24.03.2010 - 3 K 3258/06
Nachweis des niedrigeren gemeine Wert eines Grundstücks nach der Bestandskraft …
- BFH, 06.10.2004 - X R 14/02
Grobes Verschulden i. S. von § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO
- BFH, 28.07.2011 - IX B 47/11
Grob schuldhaftes Handeln i. S. d. § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO - Keine grundsätzliche …
- FG Sachsen, 21.10.2003 - 7 K 2029/02
Wirksamkeit der Einspruchsrücknahme bei Ehegatten; Umzugskosten als neue …
- FG Baden-Württemberg, 16.02.2000 - 13 K 201/95
Nachträgliche Korrektur eines Einkommensteuerbescheides auf Grund der …
- FG Baden-Württemberg, 04.05.2006 - 14 K 90/02
Kein grobes Verschulden i.S. des § 173 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO bei Fehlen eines …
- FG Baden-Württemberg, 17.10.1996 - 14 K 95/92
Berücksichtigung der Bausparerhöhungsgebühr als weitere Werbungskosten bei den …
- FG Berlin-Brandenburg, 14.05.2014 - 7 K 7337/11
Änderung des Einkommensteuerbescheids zur Berücksichtigung gesondert …
- FG Hamburg, 01.10.2002 - VI 77/01
Grobes Verschulden bei Unterlassen von Angaben in der Steuererklärung:
- BFH, 15.10.1993 - III R 74/92
Renten als anrechenbare Einkünfte bzw. Bezüge im Sinn des Einkommensteuergesetzes …
- FG Münster, 14.11.2001 - 13 K 6697/99
Berichtigung der Steuerfestsetzung bei unterlassenem Antrag auf Gewährung eines …
- BFH, 23.01.2008 - XI B 204/06
Nichtzulassungsbeschwerde: Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung - grobe …
- FG Hessen, 02.04.2003 - 11 K 4715/00
Wiedereinsetzung bei Versäumen die Antragsfrist
- FG Niedersachsen, 29.11.1995 - IX 103/91
Anforderungen an die Gewährung von Ausbildungsfreibeträgen; Voraussetzungen für …
- FG Köln, 19.12.2007 - 5 K 1194/07
Erörterung des Verschuldensmaßstabs im Rahmen der nachträglichen Korrektur eines …
- FG Hamburg, 12.07.2004 - VI 68/03
Grobes Verschulden bei nachträglich erklärten Einkünften
- FG Niedersachsen, 11.02.1998 - IV 411/95
- FG München, 10.12.1997 - 1 K 1965/95
- FG Düsseldorf, 28.01.2020 - 10 K 546/19
Abgabenordnung: Änderung eines Steuerbescheides wegen nachträglich …
- BFH, 13.10.2009 - X B 205/08
Fehlerhaftes Nichtausfüllen einer Zeile im Steuererklärungsvordruck als grobes …
- FG München, 14.02.2008 - 15 K 779/05
Keine tarifliche Erhöhung der Einkommensteuer um das deutsche Kindergeld bei …
- FG Nürnberg, 27.08.2015 - 4 K 473/15
Änderung eines bereits bestandskräftigen Einkommensteuerbescheids bei falscher …
- FG Hessen, 07.05.2003 - 6 K 4235/02
Wiedereinsetzung bei Fristversäumung einer Antragsveranlagung
- FG Rheinland-Pfalz, 03.07.1997 - 4 K 1966/96
"Freigebige Zuwendungen" zu Ausbildungszwecken; Berücksichtigung freigebiger …
- FG Münster, 10.08.2021 - 2 K 1117/19
Änderung des Einkommensteuerbescheides bei Einkünften aus Vermietung und …
- FG Niedersachsen, 29.08.2000 - 8 K 729/99
Änderung wegen neuer Tatsachen trotz groben Verschuldens
- FG Düsseldorf, 22.04.2009 - 7 K 1951/07
Abzug von Finanzierungsaufwendungen als Sonderwerbungskosten; Änderung; Neue …
- FG Münster, 25.09.2008 - 5 K 3417/04
- FG Bremen, 24.01.2002 - 100088K 6
Tragweite eines Vorläufigkeitsvermerks - Erneute Ausübung eines steuerlichen …
- FG Hessen, 09.10.2006 - 3 K 1783/03
Einsprucheinlegung auch mit Wirkung für den anderen Ehegatten - Vorliegen von …
- FG Rheinland-Pfalz, 05.03.1999 - 3 K 1769/97
Klage auf Zahlung von Kindergeld während eines Promotionsstudiums
- FG Rheinland-Pfalz, 23.06.1999 - 1 K 2553/98
Abgabenordnung; grobes Verschulden bei nachträglichem Bekanntwerden neuer …
- BFH, 17.06.1994 - III R 41/93
Verfahrensrecht; Nichtbeantragung des Ausbildungsfreibetrages als grobes …
- FG Berlin-Brandenburg, 23.05.2023 - 6 K 6019/21
Änderung eines Einkommensteuerbescheids nach § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO bei …
- FG München, 27.06.2018 - 1 K 3315/16
Änderung der Einkommensteuerbescheide aufgrund neuer Tatsachen
- FG Thüringen, 01.04.1998 - I 82/98
Zulässigkeit einer Korrektur des Feststellungsbescheides bzw. Wiedereinsetzung in …
- FG Köln, 30.01.2013 - 7 K 1654/12
Keine Änderung nach § 173 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO bei groben Verschulden
- FG Sachsen, 27.05.2004 - 5 K 8/02
Statthafte Klageart bei Begehren der Änderung eines bestandskräftigen Bescheids; …
- FG Nürnberg, 11.09.2003 - VI 322/02
Einreichung der Steuererklärung nach Erlass eines unter dem Vorbehalt der …
- FG Niedersachsen, 06.08.2003 - 7 K 490/97
Nachträgliche Änderung eines Einkommensteuerbescheides; Nachträgliches …
- FG Rheinland-Pfalz, 31.01.2002 - 6 K 1473/00
Grobes Verschulden durch unvollständiges Ausfüllen der Anlage N
- FG Köln, 25.05.1999 - 8 K 9148/98
Nachholung des im Formular nur dürftig erklärten
- FG Köln, 24.10.2000 - 8 K 1839/00
Durchführung einer Antragsveranlagung zur Einkommensteuer; Versäumung der …
- FG München, 28.06.2000 - 1 K 196/98
Grobes Verschulden nach § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO 1977 bei nachträglicher Erklärung …
- FG Baden-Württemberg, 17.09.1998 - 8 K 33/98
Nachträglicher Antrag auf Ausbildungsfreibetrag als neue Tatsache; …
- FG München, 14.11.1995 - 13 K 2167/95
Anspruch auf Änderung eines Steuerbescheides durch den Steuerpflichtigen; …
- FG Berlin, 22.02.1995 - I 105/94
Anfechtung des Einkommensteuerbescheides; Berechnung der Rechtsbehelfsfrist; …
- FG München, 01.02.1995 - 1 K 294/93
Berücksichtigung von Berufsausbildungskosten als Sonderabgaben innerhalb einer …
- FG München, 22.01.2002 - 6 K 4752/99
Änderung wegen neuer Tatsachen, bzw. Berichtigung wegen offenbarer Unrichtigkeit, …
- FG München, 05.02.2001 - 13 K 4179/96
Begriff des groben Verschuldens; Vergleich mit der offenbaren Unrichtigkeit; …
- FG Hamburg, 23.04.1998 - III 243/97
- FG Münster, 27.06.1997 - 11 K 1146/96
- FG Hessen, 13.05.1997 - 2 K 5461/96
Änderung eines Steuerbescheids bei grober Fahrlässigkeit des Steuerpflichtigen
- FG Rheinland-Pfalz, 09.10.1996 - 1 K 1772/96
- FG Düsseldorf, 12.07.1996 - 18 K 5844/92
- FG Rheinland-Pfalz, 25.01.1995 - 1 K 1370/94
Abgabenordnung; Antrag auf Änderung bestandskräftiger …
- FG Baden-Württemberg, 07.01.1999 - 8 K 46/98
Berechtigung zur Änderung eines bestandskräftigen Einkommensteuerbescheids; …
- FG Mecklenburg-Vorpommern, 22.04.1998 - 1 K 448/97
Pflicht zur Aufhebung/Änderung eines Steuerbescheids; Vorliegen eines groben …
- FG München, 10.12.1997 - 1 K 901/96
- FG Hamburg, 21.05.1997 - III 131/96
Änderung eines bestandskräftigen Steuerbescheides bei nachträglich bekannt …
- FG München, 28.02.1997 - 8 K 739/96
Definition des Begriffs "Grobe Fahrlässigkeit"; Grobe Fahrlässigkeit bei …
- FG Baden-Württemberg, 01.02.1996 - 10 K 138/92
Vorliegen der Voraussetzungen für die Änderung eines Steuerbescheides zugunsten …
- FG Saarland, 29.06.1999 - 1 K 50/98