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   BVerwG, 08.07.1998 - 8 C 23.97   

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BVerwG, 08.07.1998 - 8 C 23.97 (https://dejure.org/1998,916)
BVerwG, Entscheidung vom 08.07.1998 - 8 C 23.97 (https://dejure.org/1998,916)
BVerwG, Entscheidung vom 08. Juli 1998 - 8 C 23.97 (https://dejure.org/1998,916)
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Volltextveröffentlichungen (7)

  • Simons & Moll-Simons

    Der Anspruch auf Erlaß der Grundsteuer wegen Unwirtschaftlichkeit eines unter Denkmalschutz stehenden Grundbesitzes (§ 32 Abs. 1 Nr. 1 GrStG) setzt voraus, daß die Unrentabilität a... uf der Kulturguteigenschaft (kausal) beruht

  • Kanzlei Prof. Schweizer

    Grundsteuererlaß bei denkmalgeschütztem Grundstück

  • Wolters Kluwer

    Grundsteuererlaß - Denkmalschutz - Unrentabilität - Kausalitätserfordernis zwischen Denkmaleigenschaft und Unwirtschaftlichkeit

  • Judicialis

    § 32 Abs. 1 Nr. 1 GrStG

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    GrStG § 32 Abs. 1 Nr. 1
    Abgabenrecht; Grundsteuerrecht - Grundsteuererlaß; Denkmalschutz; Unrentabilität; Kausalitätserfordernis zwischen Denkmaleigenschaft und Unwirtschaftlichkeit

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)

    Erlaß der Grundsteuer wegen Unwirtschaftlichkeit

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (2)

  • kommunen-in-nrw.de (Kurzinformation)

    § 32 GrStG
    Erlaß der Grundsteuer bei Denkmälern nach § 32 Grundsteuergesetz

  • datenbank.nwb.de (Leitsatz)

    Erlaß der Grundsteuer bei einem unter Denkmalschutz stehenden Grundstück bei Unrentabilität

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • BVerwGE 107, 133
  • NJW 1999, 3793 (Ls.)
  • NVwZ 1999, 886
  • DVBl 1998, 1226
  • BStBl II 1998, 590
 
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Wird zitiert von ... (32)Neu Zitiert selbst (11)

  • BVerwG, 21.09.1984 - 8 C 62.82

    Grundsteuer - Änderungsbescheid - Heraufsetzung der Grundsteuer - Erlaßzeitraum -

    Auszug aus BVerwG, 08.07.1998 - 8 C 23.97
    Deshalb reicht für den Grundsteuererlaß nicht jedes allgemeine öffentliche Interesse aus; vielmehr muß es sich um ein besonderes öffentliches Interesse handeln, das in rechtlichen Bindungen zugunsten der in § 32 Abs. 1 Nr. 1 GrStG bezeichneten Zwecke zum Ausdruck kommt, die über die allgemeinen Eigentumsbindungen hinausgehen (Urteil vom 21. September 1984 - BVerwG 8 C 62.82 - BVerwGE 70, 162 ).

    Daraus folgt, daß ein öffentliches Interesse im Sinne des § 32 Abs. 1 Nr. 1 GrStG rechtliche Bindungen des Denkmalschutzes oder einer ihm eigentumsrechtlich gleichstehenden Qualität zu Lasten des Grundbesitzes voraussetzt, die in ihrer nutzungsbeschränkenden Wirkung über insbesondere baurechtlich geforderte Rücksichtnahmen hinausgehen (Urteil vom 21. September 1984, a.a.O.).

    a) Das Erfordernis, daß die Unwirtschaftlichkeit "in der Regel" gegeben sein muß, läßt es - wie das Bundesverwaltungsgericht entschieden hat (Urteil vom 21. September 1984, a.a.O., S. 168) - nicht bei einem rechnerischen Minus im jeweiligen Erlaßzeitraum bewenden, sondern stellt auf einen zeitlich andauernden Zustand, d.h. auf die Erwartung einer dauernden Unrentierlichkeit, ab.

    Dieses Vorgehen entspricht der erforderlichen "prognostizierenden Beurteilung" (vgl. Urteil vom 21. September 1984, a.a.O., S. 168).

    Der erkennende Senat schließt sich der letztgenannten Auffassung an, die bereits - wenn auch eher beiläufig - in dem Urteil vom 21. September 1984 - BVerwG 8 C 62.82 - (a.a.O.) zum Ausdruck gekommen ist; in dieser Entscheidung hat der Senat den Grundsteuererlaß gemäß § 32 Abs. 1 Nr. 1 GrStG davon abhängig gemacht, daß der privilegierte Grundbesitz "infolge der durch das öffentliche Erhaltungsinteresse ausgelösten Nutzungs- und Verfügungsbeschränkungen in der Regel unrentabel ist" (a.a.O., S. 165).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts (Urteil vom 21. September 1984, a.a.O., S. 166) durchbricht § 32 Abs. 1 Nr. 1 GrStG die das Grundsteuergesetz beherrschende, dem Charakter der Grundsteuer als einer ertragsunabhängigen Objektsteuer Rechnung tragende Regel, daß für jeden Grundbesitz - mag er rentabel sein oder nicht - Grundsteuer zu entrichten ist, und daß deshalb an das Vorliegen der Voraussetzungen für ein Abgehen von dieser Regel (relativ) hohe Anforderungen zu stellen sind.

    Auf der Grundlage dieser der Ausnahmevorschrift des § 32 Abs. 1 Nr. 1 GrStG immanenten Beschränkung auf Ertragsminderungen oder -schwächen, die gerade auf die Kulturguteigenschaft und die durch sie bedingten Einschränkungen zurückzuführen sind, beruht die in dem Urteil des erkennenden Senats vom 21. September 1984 (a.a.O., S. 165) formulierte Voraussetzung, der Grundbesitz müsse "infolge der durch das öffentliche Erhaltungsinteresse ausgelösten Nutzungs- und Verfügungsbeschränkungen in der Regel unrentabel sein".

  • BVerwG, 15.02.1991 - 8 C 3.89

    Grundsteuererlaß bei Baudenkmälern; Begriff der "Kosten" i. S. des § 32 Abs. 1

    Auszug aus BVerwG, 08.07.1998 - 8 C 23.97
    Denn die Grundsteuerpflicht ist grundsätzlich nicht von der Ertragskraft des Grundbesitzes abhängig (Beschluß vom 10. Februar 1994 - BVerwG 8 B 229.93 - Buchholz 401.4 § 33 GrStG Nr. 25 S. 1; Urteile vom 15. April 1983 - BVerwG 8 C 52.81 - Buchholz 408.4 § 33 GrStG Nr. 19 S. 4 und vom 15. Februar 1991 - BVerwG 8 C 3.89 - BVerwGE 88, 46 = Buchholz 401.4 § 32 GrStG Nr. 3 S. 1 ).

    Das Bundesverwaltungsgericht hat mit Urteil vom 15. Februar 1991 - BVerwG 8 C 3.89 - (BVerwGE 88, 46 ) im einzelnen dargelegt, daß und weshalb derartige "normale", d.h. auf einen Ausgleich für Abnutzung oder Substanzverminderung zielende Abschreibungen zu den "Kosten" im Sinne von § 32 Abs. 1 Nr. 1 GrStG gehören; zugleich hat es ausgeführt, daß "die einkommensteuerrechtliche Zulässigkeit erhöhter (oder Sonder-) Abschreibungen ... durch § 32 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 GrStG 1973 nicht honoriert" wird, weil "es dabei nicht um Wertausgleich, sondern um sog. Verschonungssubventionen geht" (a.a.O., S. 51 m.w.N.).

    dd) Schließlich entspricht es der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts (Urteil vom 15. Februar 1991, a.a.O., S. 51 f.), daß das Berufungsgericht weder Schuld- noch Eigenkapitalzinsen als Kostenfaktoren in die Rentabilitätsberechnung eingestellt hat.

  • VGH Bayern, 07.02.1996 - 4 B 94.3727
    Auszug aus BVerwG, 08.07.1998 - 8 C 23.97
    Während insbesondere der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (vgl. Urteile vom 7. Februar 1996 - 4 B 94.3727 - BayVBl 1996, 631, vom 21. Oktober 1992 - 4 B 89.1870 - KStZ 1994, 54 und vom 20. Oktober 1982 - 4 B 80 A 526 - KStZ 1983, 55; anders jedoch im Urteil vom 19. April 1989 - 4 B 87.03744 - KStZ 1989, 197) keinen Ursachenzusammenhang zwischen der Unwirtschaftlichkeit und der Kulturguteigenschaft des Grundbesitzes verlangt (ebenso, ohne nähere Begründung: Troll, a.a.O., 32 Rn. 5; Halaczinsky, GrStG, 2. Aufl., § 32 Rn. 10; Röttsinger, a.a.O., S. 65), vertreten neben dem Berufungsgericht der Hessische Verwaltungsgerichtshof (Urteil vom 19. Januar 1995 - 5 UE 1516/92 - HStGZ 1996, 314) und das Oberverwaltungsgericht Saarland (Urteil vom 28. Dezember 1989 - 1 R 84/87 - KStZ 1991, 40) die Gegenposition (ebenso Nenstiel, a.a.O., S. 45).
  • VGH Hessen, 19.01.1995 - 5 UE 1516/92

    Zum Grundsteuererlaß für privilegierten Grundbesitz

    Auszug aus BVerwG, 08.07.1998 - 8 C 23.97
    Während insbesondere der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (vgl. Urteile vom 7. Februar 1996 - 4 B 94.3727 - BayVBl 1996, 631, vom 21. Oktober 1992 - 4 B 89.1870 - KStZ 1994, 54 und vom 20. Oktober 1982 - 4 B 80 A 526 - KStZ 1983, 55; anders jedoch im Urteil vom 19. April 1989 - 4 B 87.03744 - KStZ 1989, 197) keinen Ursachenzusammenhang zwischen der Unwirtschaftlichkeit und der Kulturguteigenschaft des Grundbesitzes verlangt (ebenso, ohne nähere Begründung: Troll, a.a.O., 32 Rn. 5; Halaczinsky, GrStG, 2. Aufl., § 32 Rn. 10; Röttsinger, a.a.O., S. 65), vertreten neben dem Berufungsgericht der Hessische Verwaltungsgerichtshof (Urteil vom 19. Januar 1995 - 5 UE 1516/92 - HStGZ 1996, 314) und das Oberverwaltungsgericht Saarland (Urteil vom 28. Dezember 1989 - 1 R 84/87 - KStZ 1991, 40) die Gegenposition (ebenso Nenstiel, a.a.O., S. 45).
  • VGH Bayern, 21.10.1992 - 4 B 89.1870
    Auszug aus BVerwG, 08.07.1998 - 8 C 23.97
    Während insbesondere der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (vgl. Urteile vom 7. Februar 1996 - 4 B 94.3727 - BayVBl 1996, 631, vom 21. Oktober 1992 - 4 B 89.1870 - KStZ 1994, 54 und vom 20. Oktober 1982 - 4 B 80 A 526 - KStZ 1983, 55; anders jedoch im Urteil vom 19. April 1989 - 4 B 87.03744 - KStZ 1989, 197) keinen Ursachenzusammenhang zwischen der Unwirtschaftlichkeit und der Kulturguteigenschaft des Grundbesitzes verlangt (ebenso, ohne nähere Begründung: Troll, a.a.O., 32 Rn. 5; Halaczinsky, GrStG, 2. Aufl., § 32 Rn. 10; Röttsinger, a.a.O., S. 65), vertreten neben dem Berufungsgericht der Hessische Verwaltungsgerichtshof (Urteil vom 19. Januar 1995 - 5 UE 1516/92 - HStGZ 1996, 314) und das Oberverwaltungsgericht Saarland (Urteil vom 28. Dezember 1989 - 1 R 84/87 - KStZ 1991, 40) die Gegenposition (ebenso Nenstiel, a.a.O., S. 45).
  • VGH Bayern, 19.04.1989 - 4 B 87.03744
    Auszug aus BVerwG, 08.07.1998 - 8 C 23.97
    Während insbesondere der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (vgl. Urteile vom 7. Februar 1996 - 4 B 94.3727 - BayVBl 1996, 631, vom 21. Oktober 1992 - 4 B 89.1870 - KStZ 1994, 54 und vom 20. Oktober 1982 - 4 B 80 A 526 - KStZ 1983, 55; anders jedoch im Urteil vom 19. April 1989 - 4 B 87.03744 - KStZ 1989, 197) keinen Ursachenzusammenhang zwischen der Unwirtschaftlichkeit und der Kulturguteigenschaft des Grundbesitzes verlangt (ebenso, ohne nähere Begründung: Troll, a.a.O., 32 Rn. 5; Halaczinsky, GrStG, 2. Aufl., § 32 Rn. 10; Röttsinger, a.a.O., S. 65), vertreten neben dem Berufungsgericht der Hessische Verwaltungsgerichtshof (Urteil vom 19. Januar 1995 - 5 UE 1516/92 - HStGZ 1996, 314) und das Oberverwaltungsgericht Saarland (Urteil vom 28. Dezember 1989 - 1 R 84/87 - KStZ 1991, 40) die Gegenposition (ebenso Nenstiel, a.a.O., S. 45).
  • OVG Saarland, 28.12.1989 - 1 R 84/87
    Auszug aus BVerwG, 08.07.1998 - 8 C 23.97
    Während insbesondere der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (vgl. Urteile vom 7. Februar 1996 - 4 B 94.3727 - BayVBl 1996, 631, vom 21. Oktober 1992 - 4 B 89.1870 - KStZ 1994, 54 und vom 20. Oktober 1982 - 4 B 80 A 526 - KStZ 1983, 55; anders jedoch im Urteil vom 19. April 1989 - 4 B 87.03744 - KStZ 1989, 197) keinen Ursachenzusammenhang zwischen der Unwirtschaftlichkeit und der Kulturguteigenschaft des Grundbesitzes verlangt (ebenso, ohne nähere Begründung: Troll, a.a.O., 32 Rn. 5; Halaczinsky, GrStG, 2. Aufl., § 32 Rn. 10; Röttsinger, a.a.O., S. 65), vertreten neben dem Berufungsgericht der Hessische Verwaltungsgerichtshof (Urteil vom 19. Januar 1995 - 5 UE 1516/92 - HStGZ 1996, 314) und das Oberverwaltungsgericht Saarland (Urteil vom 28. Dezember 1989 - 1 R 84/87 - KStZ 1991, 40) die Gegenposition (ebenso Nenstiel, a.a.O., S. 45).
  • BVerwG, 15.04.1983 - 8 C 52.81

    Voraussetzungen für einen Grundsteuererlass wegen einer wesentlichen

    Auszug aus BVerwG, 08.07.1998 - 8 C 23.97
    Denn die Grundsteuerpflicht ist grundsätzlich nicht von der Ertragskraft des Grundbesitzes abhängig (Beschluß vom 10. Februar 1994 - BVerwG 8 B 229.93 - Buchholz 401.4 § 33 GrStG Nr. 25 S. 1; Urteile vom 15. April 1983 - BVerwG 8 C 52.81 - Buchholz 408.4 § 33 GrStG Nr. 19 S. 4 und vom 15. Februar 1991 - BVerwG 8 C 3.89 - BVerwGE 88, 46 = Buchholz 401.4 § 32 GrStG Nr. 3 S. 1 ).
  • BVerwG, 15.04.1983 - 8 C 146.81

    Umfang eines Grundsteuererlasses wegen wesentlicher Ertragsminderung -

    Auszug aus BVerwG, 08.07.1998 - 8 C 23.97
    Damit ist dessen Bedeutung für Kunst und Geschichte der Region erwiesen und "ins Bewußtsein der Bevölkerung oder mindestens eines breiteren Kreises von Sachverständigen eingegangen" (vgl. Urteil vom 15. April 1983 - BVerwG 8 C 146.81 - Buchholz 401.4 § 33 GrStG Nr. 21 S. 12 ).
  • OVG Rheinland-Pfalz, 02.07.1997 - 6 A 10770/96

    Grundsteuer; Grundbesitz; Öffentliches Erhaltungsinteresse

    Auszug aus BVerwG, 08.07.1998 - 8 C 23.97
    BVerwG 8 C 23.97 OVG 6 A 10770/96.
  • BVerwG, 10.02.1994 - 8 B 229.93

    Grundstückseigentümer - Erlaß der Grundsteuer - Ertragsschwäche des Grundstücks -

  • BVerwG, 05.05.2015 - 9 C 6.14

    Sprungrevision, Zustimmung, Zustimmungserklärung, Telefax, Grundsteuer,

    Für einen Grundsteuererlass nach § 32 Abs. 1 Nr. 1 GrStG muss die Ertragslosigkeit des Grundstückes gerade darauf beruhen, dass zwischen dem öffentlichen Erhaltungsinteresse und der Unrentabilität ein Kausalzusammenhang besteht (Bestätigung von BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 - BVerwGE 107, 133).

    b) Das Verwaltungsgericht ist weiter - unter ausdrücklicher Bezugnahme auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 - (BVerwGE 107, 133) davon ausgegangen, dass zwischen dem öffentlichen Erhaltungsinteresse und der Unrentabilität ein Kausalzusammenhang bestehen müsse.

    Die Ertragslosigkeit des Grundstückes muss gerade darauf beruhen, dass dem Grundstückseigentümer im öffentlichen Interesse, hier nach den denkmalschutzrechtlichen Vorschriften, Belastungen auferlegt werden, die ihn in seiner Verfügungsbefugnis über das Grundstück so beschränken, dass es unrentierlich ist (BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 - BVerwGE 107, 133 , vgl. auch Nenstiel, KStZ 1993, 41 ).

    Mit der wörtlichen Verknüpfung der beiden Erlassvoraussetzungen durch die Konjunktion "wenn" ergibt sich die Notwendigkeit eines Ursachenzusammenhangs als Tatbestandsmerkmal (BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 - BVerwGE 107, 133 ).

    Diese besonderen Gründe liegen in der Beschränkung auf Ertragsminderungen oder -schwächen, die gerade auf die Kultureigenschaft und die durch sie bedingten Einschränkungen zurückzuführen sind (BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 - BVerwGE 107, 133 ).

    Im Gegenteil liegt dann der Mangel des erforderlichen Ursachenzusammenhangs auf der Hand (so bereits BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 - BVerwGE 107, 133 ).

    Diese ist nur dann gegeben, wenn aufgrund der Umstände des Einzelfalls, insbesondere unter Berücksichtigung der Nutzungsentscheidung des Eigentümers, eine wirtschaftliche Nutzung als realistische Möglichkeit in Betracht gekommen wäre, die aber durch die Denkmaleigenschaft verhindert wird (BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 - BVerwGE 107, 133 ).

    Das Tatsachengericht ist nicht verpflichtet, die denkmalschutzrechtlichen Bindungen bzw. die baulichen Möglichkeiten ohne derartige Bindungen von sich aus aufzuklären (§ 86 Abs. 1 VwGO; vgl. BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 - Buchholz 401.4 § 32 GrStG Nr. 4 S. 9, insoweit in BVerwGE 107, 133 nicht abgedruckt).

  • VG Halle, 08.10.2010 - 4 A 297/09

    Grundsteuererlass wegen Unwirtschaftlichkeit eines unter Denkmalschutz stehenden

    Zu den Einnahmen zählen alle Güter, die in Geld oder Geldeswert bestehen (§ 8 Abs. 1 EStG) und dem Steuerpflichtigen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Grundbesitz zufließen, insbesondere Miete und Pacht (BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - BVerwG 8 C 23.97 - BVerwGE 107, 133 ).

    Dieser ist mit der bei ordnungsgemäßer Bewirtschaftung zu erzielenden (ortsübliche) Miete oder Pacht anzusetzen (BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - BVerwG 8 C 23.97 - a.a.O. S. 136; Nenstiel, KStZ 1993, 41 ; Röttsinger, KStZ 1990, 65 ).

    Hierzu zählen die im Zusammenhang mit dem Grundbesitz stehenden Verwaltungs- und Betriebsausgaben (BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - BVerwG 8 C 23.97 - a.a.O. S. 137; Troll/Eisele, a.a.O., § 32 Rn. 5).

    Dementsprechend sind auch die hieraus resultierenden Vorteile nicht als Einnahmen ansatzfähig (BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - BVerwG 8 C 23.97 - a.a.O. S. 138).

    Nicht zu den Kosten im Sinne des § 32 Abs. 1 Nr. 1 GrStG gehören ferner Schuldzinsen (BVerwG, Urteile vom 15. Februar 1991 - BVerwG 8 C 3.89 - a.a.O. S. 51 und vom 8. Juli 1998 - BVerwG 8 C 23.97 - a.a.O. S. 138).

    Der Anspruch auf Erlass der Grundsteuer wegen Unwirtschaftlichkeit eines unter Denkmalschutz stehenden Grundbesitzes gemäß § 32 Abs. 1 Nr. 1 GrStG setzt voraus, dass die Unrentabilität auf der Kulturguteigenschaft (kausal) beruht (BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - BVerwG 8 C 23.97 - a.a.O. S. 133; BFH, Beschluss vom 8. September 2005 - II B 129/04 - juris; Troll/Eisele, a.a.O., § 32 Rn. 5a).

    Für die Beurteilung des Ursachenzusammenhangs kommt es darauf an, welche Bindungen und Beschränkungen im öffentlichen Interesse an der Nutzung des Grundbesitzes begründet worden sind, also darauf, welche Auflagen beispielsweise in der Baugenehmigung aus Gründen des Denkmalschutzes aufgestellt oder nachweislich und erkennbar infolge von Absprachen mit der Denkmalschutzbehörde schon im Bauantrag "vorweggenommen" worden sind und welche wirtschaftlichen Auswirkungen durch sie ausgelöst worden sind (BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - BVerwG 8 C 23.97 - a.a.O. S. 141).

    Das Verwaltungsgericht ist nicht verpflichtet, die denkmalschutzrechtlichen Bindungen bzw. die baulichen Möglichkeiten ohne derartige Bindungen von sich aus gemäß § 86 Abs. 1 VwGO weiter aufzuklären (BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - BVerwG 8 C 23.97 - juris Rn. 36).

  • VG Gelsenkirchen, 16.12.2021 - 5 K 1767/20

    Grundsteuererlass für denkmalgeschützten Grundbesitz

    vgl. Bundesverwaltungsgericht (BVerwG), Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 -, Rn. 14 ff., juris; VG Minden, Urteil vom 29. März 2006 - 11 K 1221/05 -, Rn. 20, juris; VG Gelsenkirchen Urteil vom 22. Juli 2004 - 16 K 5646/03 -, BeckRS 2009, 38937, beck-online.

    vgl. BVerwG, Urteil vom 21. September 1984 - 8 C 62.82 -, Rn. 19, juris; BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 -, Rn. 18, juris; VG Köln, Urteil vom 29. September 2015 - 17 K 6132/14 -, Rn. 21, juris; Hessischer Verwaltungsgerichtshof (VGH Kassel), Beschluss vom 15. Mai 2012 - 5 A 705/12.Z -, Rn. 6, juris.

    vgl. BVerwG, Urteile vom 21. September 1984 - 8 C 62/82 -, Rn. 17, vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 - und vom 5. Mai 2015 - 9 C 6.14 -, Rn. 19, juris; VG Gelsenkirchen, Urteil vom 8. März 2007 - 5 K 2864/05 -, Rn. 44, juris.

    vgl. BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 -, Rn. 35, juris.

    vgl. Bundesfinanzhof (BFH), Beschluss vom 3. Mai 1999 - VII S 1/99 -, juris; Rätke, in: Klein, AO, 15. Aufl. 2020, § 88 Rn. 46; Wünsch, in: Koenig, AO, 4. Aufl. 2021, § 88 Rn. 31; BVerwG, Urteile vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 -, Rn. 36, und vom 5. Mai 2015 - 9 C 6.14 -, Rn. 22, juris; VG Halle (Saale), Urteil vom 8. Oktober 2010 - 4 A 297/09 -, Rn. 51, juris; VG Wiesbaden, Urteil vom 13. Februar 2012 - 1 K 493/11.WI -, Rn. 51, juris.

  • VG Wiesbaden, 13.02.2012 - 1 K 493/11

    Klage auf Grundsteuererlass

    Welche Nachweise benötigt würden, ergebe sich aus dem zitierten Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 08.07.1998 - 8 C 23/97 - (Bl. 65 VV).

    Ein öffentliches Interesse i.S.d. § 32 Abs. 1 GrStG setzt rechtliche Bindungen des Denkmalschutzes oder einer ihm eigentumsrechtlich gleichstehenden Qualität zu Lasten des Grundbesitzes voraus, die in ihrer nutzungsbeschränkenden Wirkung über insbesondere baurechtlich geforderte Rücksichtnahmen hinausgehen (BVerwG, Urteil vom 08.07.1998 - 8 C 23/97 -, zitiert nach Juris).

    Bedeutung für die Geschichte oder die Kunst i.S.d. § 32 Abs. 1 Nr. 1 GrStG ist dann anzunehmen, wenn ein Grundbesitz wegen der darauf stehenden Gebäude von historischem oder kunsthistorischem Interesse ist oder die darauf befindlichen Anlagen nicht alltäglich sind bzw. das ästhetische Empfinden in besonderem Maße ansprechen (BVerwG, Urteil vom 08.07.1998 - 8 C 23/97 -, zitiert nach Juris).

    Aus dieser gesetzlichen Vorgabe folgt, dass eine prognostizierende Beurteilung auf der Grundlage unter anderem der sich aus der Vergangenheit ergebenden wirtschaftlichen Daten geboten ist und ferner, dass auf der Einnahmen- wie auf der Kostenseite nur dauerhafte Rechnungsposten berücksichtigungsfähig sind (BVerwG, Urteil vom 08.07.1998 - 8 C 23/97 -, zitiert nach Juris).

    Da es insoweit an einem betragsmäßigem Geldzufluss mangelt, ist in diesen Fällen als Nutzungswert die bei ordnungsgemäßer Bewirtschaftung zu erzielende (ortsübliche) Miete oder Pacht anzusetzen (BVerwG, Urteil vom 08.07.1998 - 8 C 23/97 -, zitiert nach Juris; VG Oldenburg, Urteil vom 12.03.2009 - 2 A 2964/05 -, zitiert nach Juris).

    Das Kausalitätserfordernis gestattet es vielmehr, derartige Manipulationen dem Zweck der Erlassvorschrift entsprechend auszuschalten (BVerwG, Urteil vom 08.07.1998 - 8 C 23/97 -, zitiert nach Juris).

    Grundsätzlich ist daher maßgeblich, welche Bindungen und Beschränkungen im öffentlichen Interesse an der Nutzung des Grundbesitzes begründet worden sind, also welche Auflagen beispielsweise in der Baugenehmigung aus Gründen des Denkmalschutzes aufgestellt oder nachweislich und erkennbar infolge von Absprachen mit der Denkmalschutzbehörde schon im Bauantrag vorweggenommen sind und welche wirtschaftlichen Auswirkungen durch sie ausgelöst werden (BVerwG, Urteil vom 08.07.1998 - 8 C 23/97 -, zitiert nach Juris; VG Halle, Urteil vom 17.12.2003 - 5 A 475/02 -, zitiert nach Juris).

  • VG Köln, 29.09.2015 - 17 K 6132/14
    vgl. BVerwG, Urteil vom 08.07.1998 - 8 C 23.97 -, juris, Rn. 14 m.w.N.

    vgl. BVerwG, Urteil vom 08.07.1998 - 8 C 23.97 -, juris, Rn. 16.

    vgl. BVerwG, Urteil vom 08.07.1998 - 8 C 23.97 -, juris, Rn. 18.

    Ständige Rechtsprechung seit BVerwG, Urteil vom 08.07.1998 - 8 C 23.97 -, juris, Rn. 28 ff.; in jüngster Zeit bestätigt durch BVerwG, Urteil vom 05.05.2015 - 9 C 6.14 -, juris, Rn. 19 ff.; vgl. vorgehend VG Potsdam, Urteil vom 03.12.2013 - 11 K 2609/09 -, juris, Rn. 31 ff., sowie außerdem VG Wiesbaden, Urteil vom 13.02.2012 - 1 K 493/11.WI -, juris, Rn. 47 ff.; VG Gelsenkirchen, Urteil vom 08.03.2007 - 5 K 2864/05 -, juris, Rn. 44 ff.; VG Minden, Urteil vom 29.03.2006 - 11 K 1221/05 -, juris, Rn. 36 ff.

    vgl. etwa BVerwG, Urteil vom 08.07.1998 - 8 C 23.97 -, juris, Rn. 23; VG Wiesbaden, Urteil vom 13.02.2012 - 1 K 493/11.WI -, juris, Rn. 46.

  • VG Neustadt, 13.07.2020 - 3 K 209/20

    Grundsteuererlass für Kulturdenkmal wegen Unrentabilität

    Denn tatsächlich handelt es sich bei diesem Betrag, wie dargelegt, nicht um eine potentiell zu berücksichtigende Rückstellung (vgl. BVerwG, Urteil vom 8.7.1998 - 8 C 23/97 -), sondern um im Jahr 2013 im Rahmen des damals durchgeführten Steuerverfahrens "verbrauchte" Instandhaltungskosten.

    Die Rechtfolge "Erlass" würde dann wieder dazu führen, dass dessen Voraussetzung, die Ertraglosigkeit, wegfiele und ein Überschuss entstünde (i. E. ebenso: VG Halle, Urteil vom 18.4.2007, a.a.O.; a. A. ohne nähere Begründung: BVerwG, Urteil vom 8.7.1998, a.a.O.; OVG RP, Urteil vom 2.7.1997, a.a.O.).

    § 32 Abs. 1 Nr. 1 GrStG setzt somit rechtliche Bindungen des Denkmalschutzes oder einer ihm eigentumsrechtlich gleichstehenden Qualität zu Lasten des Grundbesitzes voraus, die in ihrer nutzungsbeschränkenden Wirkung über z.B. nur baurechtlich geforderte Rücksichtnahmen hinausgehen (BVerwG, Urteil vom 8.7.1998 - 8 C 23/97).

  • VG Aachen, 19.03.2009 - 4 K 2572/05

    Grundsteuererlass: Berücksichtigungsfähige Rechnungsposten

    N. als Baudenkmal einschließlich der Grabenanlage mit Zulauf vom Holzbach und des wasserumwehrten Gartens mit neobarockem Tanzsaal von 1925 und historischem Baumbestand im rückwärtigen Gelände der Burg ist dessen Bedeutung für Kunst, Geschichte und Wissenschaft und damit das öffentliche Interesse an der Erhaltung erwiesen, vgl. hierzu: Bundesverwaltungsgericht - BVerwG -, Urteile vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 -, BVerwGE 107, 133 und vom 21. September 1984 - 8 C 62.82 -, KStZ 1985, 31; Troll-Eisele, Grundsteuergesetz 9. Auflage 2006, § 32 Rdnr. 4.

    Ferner sind auf der Einnahmen- wie auf der Kostenseite nur dauerhafte Rechnungsposten berücksichtigungsfähig, vgl. BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 -, BVerwGE 107, 133 = BStBl. II 1998, 590 = DVBl. 1998, 1226 = Buchholz 401.4 § 32 GrStG Nr. 4 = UPR 1999, 65 = ZfIR 1999, 150 = ZKF 1999, 39 = BayVBl. 1999, 183 = NVwZ 1999, 886.

    Diesen Einnahmen sind die jährlichen Kosten gegenüberzustellen, soweit sie im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Grundbesitz stehen, vgl. BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 -, a. a. O.

    Hierunter fallen auch Absetzungen für Abnutzung und Substanzverringerung - AfA - (§ 7 EStG), etwaige Rückstellungen, grundstücksbezogene Versicherungsbeiträge und die Grundsteuer selbst, vgl. BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 -, a. a. O.; Abschnitt 35 Abs. 2 Satz 8 der Grundsteuerrichtlinien vom 9. Dezember 1978 (BGBl. I, 553), nicht hingegen einkommensteuerrechtlich zugelassene Sonderabschreibungen und Schuld- oder Eigenkapitalzinsen, vgl. BVerwG, Urteil vom 15. Februar 1991 - 8 C 3.89 -, BVerwGE 88, 46, DVBl. 1991, 589 = DöV 1991, 506 = NJW 1991, 1696; Abschnitt 35 Abs. 2 Satz 9 der Grundsteuerrichtlinien vom 9. Dezember 1978, und ebenfalls nicht Gebühren für Wasser, Abwasser, Heizung, Müllabfuhr, Strom etc., weil es sich insoweit um Betriebskosten handelt, die von der Gewohnheit der Nutzer abhängig sind und nicht zu den Grundstückskosten im engeren Sinn gehören, vgl. VGH München, Urteil vom 7. Februar 1996 - 4 B 94.3727 -, BayVBl. 1996, 631 und juris m. w. N.

    Gemessen an diesen Voraussetzungen überschreiten die jeweiligen Roherträge die jeweiligen Kosten in den Jahren von 2001 bis 2005 - insoweit ist wegen der zu fordernden Nachhaltigkeit der Unwirtschaftlichkeit zumindest ein Drei-Jahres- Zeitraum in Betracht zu ziehen, vgl. BayVGH, Urteil vom 31. März 1993 - 4 B 91.968 -, in juris - nicht unerheblich mit der Folge, dass eine Ermittlung, ob eine Kausalbeziehung zwischen dem öffentlichen Unterhaltungsinteresse und einer Unrentierlichkeit besteht, vgl. hierzu: BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 -, a. a. O., nicht in Betracht kommt.

  • VG Potsdam, 03.12.2013 - 11 K 2609/09

    Grundsteuer

    Ihm gleichzustellen sind insbesondere denkmalschutzrechtliche Gestaltungsgebote, die so eng sind, dass sie im Falle der Beseitigung des Gebäudes zwingen würden, dieses in (nahezu) identischer Gestalt wiederherzustellen, d. h. etwa jede Verwendung anderer Baumaterialien und die Veränderung der Fassadengestaltung zu unterlassen (vgl. BVerwG, Urteil vom 21. September 1984 - 8 C 62/82 -, Juris, Rn. 17, und Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23/97 -, Juris, Rn. 14).

    Das Tatbestandsmerkmal der Unwirtschaftlichkeit setzt voraus, dass "in der Regel" - d. h. auf Dauer prognostizierbar - (dazu 1.) "die erzielten Einnahmen und sonstigen Vorteile (Rohertrag)" - also die grundstücksbezogenen geldwerten Zuflüsse - (dazu 2.) die "jährlichen Kosten" - also die ebenfalls grundstücksbezogenen Ausgaben zur Erhaltung des Grundbesitzes und seiner wirtschaftlichen Ertragskraft - (dazu 3.) unterschreiten (vgl. BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23/97 -, Juris, Rn. 17).

    Der Anspruch auf Erlass der Grundsteuer wegen Unwirtschaftlichkeit eines unter Denkmalschutz stehenden Grundbesitzes gemäß § 32 Abs. 1 Nr. 1 GrStG setzt voraus, dass die Unrentabilität auf der Kultureigenschaft (kausal) beruht (vgl. BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23/97 -, Juris, Rn. 28 ff. und Urteil vom 21. September 1984 - 8 C 62/82 -, Juris, Rn. 15; BFH, Beschluss vom 8. September 2005 - II B 129/04 -, Juris, Rn. 15; VG Halle, Urteil vom 8. Oktober 2009 - 4 A 297/09 -, Juris, Rn. 35; VG Oldenburg, Urteil vom 12. März 2009 - 2 A 2964/05 -, Juris, Rn. 47; VG Gelsenkirchen, Urteil vom 8. März 2007 - 5 K 2864/05-, Juris, Rn. 44 f.).

    ob ein Grundsteuererlass gemäß § 32 Abs. 1 Nr. 1 GrStG aus Gründen des Denkmalschutzes auch dann ausgeschlossen sein soll, wenn mit dem denkmalgeschützten Grundbesitz auf Grund der Besonderheiten des Bauwerkes nach vernünftiger wirtschaftlicher Betrachtungsweise eine Privatnützigkeit nicht gegeben ist, dadurch keine Einnahmen mit dem Grundbesitz erzielt werden können und damit nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts (Urteile vom 8. Juli 1998 - 8 C 23/97 - und 21. September 1984 - 8 C 62/82 -) in keiner denkbaren Fallkonstellation mangels Kausalität ein Grundsteuererlass zu gewähren ist, weil die Unrentabilität bereits durch die kleinste Kostenposition außerhalb der denkmalbezogenen Aufwendungen verursacht wird, oder.

  • VG Koblenz, 21.01.2020 - 5 K 760/19

    Kein Grundsteuererlass für Grundstücke in Koblenzer Altstadt

    Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts sind im Hinblick auf den Ausnahmecharakter des Grundsteuererlasses wegen Unwirtschaftlichkeit grundsätzlich hohe Anforderungen an das Vorliegen eines öffentlichen Erhaltungsinteresses zu stellen (vgl. BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 -, juris, Rn. 14 m.w.N.).

    Der Unwirtschaftlichkeit muss ein gewisser Dauerzustand zukommen (vgl. BVerwG, Urteil vom 21. September 1984 - 8 C 62.82 -, juris, Rn. 19; Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 -, juris, Rn. 18; Fock/Peters/Mannek, Praxis der Kommunalverwaltung, GrStG, Stand: Februar 2012, Erläuterungen zu § 32).

    Daraus folgt, dass eine prognostizierende Beurteilung auf der Grundlage der sich aus der Vergangenheit ergebenden wirtschaftlichen Daten geboten ist und dass sowohl auf der Einnahmen- wie auch auf der Kostenseite nur dauerhafte Rechnungsposten berücksichtigungsfähig sind (vgl. BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 -, juris, Rn. 18).

    Dass ein derartiger Kausalzusammenhang bestehen muss, ist in Rechtsprechung und Literatur allgemein anerkannt (vgl. nur BVerwG, Urteil vom 5. Mai 2015 - 9 C 6.14 -, juris, Rn. 19 ff.; Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 -, juris, Rn. 28 ff.; BFH, Beschluss vom 8. September 2005 - II B 129/04 -, juris, Rn. 16; Troll/Eisele, GrStG, 11. Auflage 2014, § 32 Rn. 5a) und wird von den Beteiligten dem Grunde nach auch nicht in Zweifel gezogen.

  • VG Oldenburg, 12.03.2009 - 2 A 2964/05

    Denkmal; Erlass; Grundsteuer; Kausalität; Prognose; Rohertrag; Unrentabilität;

    Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts ( Urteil vom 8. Juli 1998 - 8 C 23.97 -, Juris, mit Veröffentlichungshinweis u.a. auf NVwZ 1999, 886 ) sind dabei das genannte (besondere) öffentliche Erhaltungsinteresse des Grundbesitzes und seine (als Dauerzustand zu prognostizierende) Unrentabilität Tatbestandsmerkmale, wobei zusätzlich die Unrentabilität auf der Denkmaleigenschaft kausal beruhen muss.

    Da es insoweit an einem betragsmäßigen Geldzufluss mangelt, ist in diesen Fällen als Nutzungswert die bei ordnungsgemäßer Bewirtschaftung zu erzielende (ortsübliche) Miete oder Pacht anzusetzen (vgl. BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998, a.a.O., mit Hinweis auf Abschnitt 35 Abs. 2 Satz 4 GrStR 1978).

    Dagegen können Schuld- oder Eigenkapitalzinsen nicht als Kostenfaktoren in die Rentabilitätsberechnung eingestellt werden (vgl. zum Vorstehenden BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998, a.a.O. mit weiteren Hinweisen; a.A. zu der Berücksichtigungsfähigkeit von Fremdkapitalzinsen als laufende Kosten: OVG Lüneburg, Urteil vom 18. April 1990 - 13 A 23/88 -, ZKF 1990, 276, zitiert nach juris).

    Insoweit ließe sich maßgeblich gegen das Klagebegehren einwenden, dass die erforderliche Kausalität jedenfalls dann zu verneinen ist, wenn bereits unwirtschaftlicher Grundbesitz durch den Denkmalschutz noch unrentabler wird (so ausdrücklich BVerwG, Urteil vom 8. Juli 1998, a.a.O.).

  • FG Düsseldorf, 01.10.2008 - 4 K 4883/07

    Rechtmäßigkeit eines Erbschaftsteuerbescheids bezüglich eines

  • OVG Sachsen-Anhalt, 16.09.2009 - 4 L 133/09

    Zu einem Grundsteuererlass nach § 32 Abs. 1 Nr 1 GrStG sowie nach § 33 Abs. 1

  • VG Wiesbaden, 20.03.2023 - 1 K 1117/20

    Grundsteuererlass für ein Kulturdenkmal gemäß § 32 Abs. 1 Nr. 1 GrStG

  • VGH Bayern, 07.07.2014 - 4 ZB 13.1567

    Ursachenzusammenhang zwischen Unwirtschaftlichkeit und Kultureigenschaft des

  • VGH Hessen, 15.05.2012 - 5 A 705/12

    Grundsteuererlass

  • VG Minden, 29.03.2006 - 11 K 1221/05

    Verfassungsmäßigkeit der Grundsteuer auf selbstgenutztes Wohneigentum ; Anspruch

  • OVG Sachsen, 10.09.2019 - 5 A 345/19

    Grundsteuererlass, Denkmalschutz, Erwerb unrentablen Grundbesitzes, Kausalität,

  • VG Potsdam, 17.01.2017 - 11 K 4147/15

    Steuerrecht: Anspruch auf Grundsteuererlass

  • VG Gelsenkirchen, 22.07.2004 - 16 K 5646/03

    Kosten; Rohertrag; Unrentierlichkeit

  • VG Gelsenkirchen, 08.03.2007 - 5 K 2864/05

    Grundsteuererlass, Kausalitätserfordernis, Mehraufwand

  • BFH, 08.09.2005 - II B 129/04

    NZB: Revisionszulassungsgründe; Anspruch auf GrSt-Erlass; Denkmalschutz

  • BVerwG, 07.02.2002 - 4 B 4.02

    Versagung einer Genehmigung zum Abbruch eines geschützten Kulturdenkmals

  • BVerwG, 31.01.2012 - 9 B 58.11

    Parteigutachten; Ladung des Gutachters zur mündlichen Verhandlung

  • VG Berlin, 20.04.2012 - 27 A 4.08

    Frage des Zahlungsanspruchs aus einer Vermögenszuordnungsvereinbarung und

  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 16.09.2009 - 1 M 65/09

    Geltendmachung der Ertragslosigkeit eines Grundstücks

  • VGH Bayern, 26.09.2003 - 8 A 02.40065

    Erwägungen im Rahmen einer Entscheidung zwischen der Errichtung einer

  • VGH Bayern, 03.07.2002 - 4 ZB 02.648

    Grundsteuererlaß bei denkmalgeschützten Grundbesitz

  • OVG Sachsen, 30.10.2015 - 3 B 277/15

    Kausalität zwischen öffentlichem Erhaltungsinteresse und Unrentierlichkeit;

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 03.04.2009 - 14 A 1999/06

    Erlass der Grundsteuer bei Liegen der Einnahmen und die sonstigen Vorteile

  • FG Niedersachsen, 23.08.2023 - 3 K 462/22

    Erbschaftsteuer; Kulturgut; Rentierlichkeit; Steuerbefreiung; Steuerbefreiung für

  • VG Potsdam, 03.12.2013 - 11 K 1492/10

    Grundsteuer

  • FG Düsseldorf, 29.07.1999 - 14 K 3800/93

    Voraussetzungen für einen Ansatz einer Wohnung mit 40 vom Hundert des Wertes

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