Rechtsprechung
BGH, 15.06.1982 - VI ZR 119/81 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
StVO (1970) § 8; ZPO § 286
Haftungsverteilung bei Kollision mit einem entgegenkommenden Fahrzeug nach Einbiegen in eine Vorfahrtstraße - ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse (2)
- verkehrslexikon.de (Leitsatz und Auszüge)
- Wolters Kluwer (Leitsatz)
Wartepflicht - Vorfahrtsstraße - Vorfahrtsberechtigter - Fahrbahnseite - Straßenverkehr
Papierfundstellen
- NJW 1982, 2668
- MDR 1983, 46
- VersR 1982, 903
- DAR 1982, 326
Wird zitiert von ... (61) Neu Zitiert selbst (6)
- BGH, 27.05.1957 - II ZR 132/56
Umfang der Inanspruchnahme des Versicherungsnehmers durch den Versicherer
Auszug aus BGH, 15.06.1982 - VI ZR 119/81
b) Voraussetzung für die Annahme eines Anscheinsbeweises ist aber stets, dass es sich bei der Beweisfrage um einen typischen Geschehensablauf handelt, der unter Verwertung allgemeiner Erfahrungssätze die Bejahung der Beweisfrage nahelegt und damit dem Richter die Überzeugung in vollem Umfang begründet (BGHZ 2, 1, 5; 24, 308, 312; Senatsurteile vom 1. April 1953 - VI ZR 77/52, VersR 1953, 242, und vom 22. Mai 1979 - VI ZR 97/78, VersR 1979, 822, 823). - BGH, 17.04.1951 - I ZR 28/50
Spediteurhaftung. Anscheinsbeweis
Auszug aus BGH, 15.06.1982 - VI ZR 119/81
b) Voraussetzung für die Annahme eines Anscheinsbeweises ist aber stets, dass es sich bei der Beweisfrage um einen typischen Geschehensablauf handelt, der unter Verwertung allgemeiner Erfahrungssätze die Bejahung der Beweisfrage nahelegt und damit dem Richter die Überzeugung in vollem Umfang begründet (BGHZ 2, 1, 5; 24, 308, 312; Senatsurteile vom 1. April 1953 - VI ZR 77/52, VersR 1953, 242, und vom 22. Mai 1979 - VI ZR 97/78, VersR 1979, 822, 823). - BGH, 18.11.1975 - VI ZR 172/74
Haftungsverteilung bei Kollision mit einem aus einem Feldweg einfahrenden …
Auszug aus BGH, 15.06.1982 - VI ZR 119/81
a) Das Berufungsgericht hat nicht übersehen, dass die höchstrichterliche Rechtsprechung einen Anscheinsbeweis für eine Vorfahrtverletzung des Wartepflichtigen regelmäßig dann annimmt, wenn auf einer Kreuzung oder Straßeneinmündung zwei Kraftfahrzeuge zusammenstoßen (BGH, Urteile vom 19. März 1964 - III ZR 177/62, VersR 1964, 639, 640 und vom 18. November 1975 - VI ZR 172/74, VersR 1976, 365, 367, jeweils m.w.N.).
- BGH, 22.05.1979 - VI ZR 97/78
Zuhilfenahme eines Anscheinsbeweises - Nachweis eines Ursachenzusammenhangs …
Auszug aus BGH, 15.06.1982 - VI ZR 119/81
b) Voraussetzung für die Annahme eines Anscheinsbeweises ist aber stets, dass es sich bei der Beweisfrage um einen typischen Geschehensablauf handelt, der unter Verwertung allgemeiner Erfahrungssätze die Bejahung der Beweisfrage nahelegt und damit dem Richter die Überzeugung in vollem Umfang begründet (BGHZ 2, 1, 5; 24, 308, 312; Senatsurteile vom 1. April 1953 - VI ZR 77/52, VersR 1953, 242, und vom 22. Mai 1979 - VI ZR 97/78, VersR 1979, 822, 823). - BGH, 19.03.1964 - III ZR 177/62
Ausschluß einer anderweitigen Ersatzmöglichkeit
Auszug aus BGH, 15.06.1982 - VI ZR 119/81
a) Das Berufungsgericht hat nicht übersehen, dass die höchstrichterliche Rechtsprechung einen Anscheinsbeweis für eine Vorfahrtverletzung des Wartepflichtigen regelmäßig dann annimmt, wenn auf einer Kreuzung oder Straßeneinmündung zwei Kraftfahrzeuge zusammenstoßen (BGH, Urteile vom 19. März 1964 - III ZR 177/62, VersR 1964, 639, 640 und vom 18. November 1975 - VI ZR 172/74, VersR 1976, 365, 367, jeweils m.w.N.). - BGH, 01.04.1953 - VI ZR 77/52
Rechtsmittel
Auszug aus BGH, 15.06.1982 - VI ZR 119/81
b) Voraussetzung für die Annahme eines Anscheinsbeweises ist aber stets, dass es sich bei der Beweisfrage um einen typischen Geschehensablauf handelt, der unter Verwertung allgemeiner Erfahrungssätze die Bejahung der Beweisfrage nahelegt und damit dem Richter die Überzeugung in vollem Umfang begründet (BGHZ 2, 1, 5; 24, 308, 312; Senatsurteile vom 1. April 1953 - VI ZR 77/52, VersR 1953, 242, und vom 22. Mai 1979 - VI ZR 97/78, VersR 1979, 822, 823).
- BGH, 26.09.1995 - VI ZR 151/94
Sorgfaltspflichten eines Verkehrsteilnehmers beim Überholen; Zulässigkeit des …
Allerdings hat der Senat in seinem Urteil vom 15. Juni 1982 - VI ZR 119/81 - VersR 1982, 903 = NJW 1982, 2668 ausgeführt, daß ein Wartepflichtiger, der nach rechts in eine Vorfahrtstraße einbiegen will, grundsätzlich davon ausgehen darf, er werde keinen der vorfahrtberechtigten Fahrer in der Weiterfahrt behindern, wenn beim Beginn des Einbiegens sich nicht nur von links keine Fahrzeuge nähern, sondern auch die für ihn rechte Straßenseite frei ist und keine Anzeichen dafür sprechen, daß eines der sich auf der bevorrechtigten Straße von rechts nähernden Fahrzeuge die Fahrbahnseite wechseln werde.Die gegenteilige Auffassung des Berufungsgerichts, die auch vom Bayerischen Obersten Landesgericht vertreten wird (DAR 1976, 108), ist, wie der Senat schon in seinem Urteil vom 15. Juni 1982 aaO. angedeutet hat, mit § 8 Abs. 2 StVO nicht vereinbar.
- LG Heilbronn, 17.02.2015 - 3 S 19/14
Verkehrsunfallprozess: Verwertbarkeit von Dashcam-Aufzeichnungen
Stoßen an einer Straßeneinmündung zwei Kraftfahrzeuge zusammen, spricht der Anscheinsbeweis regelmäßig für eine schuldhafte Vorfahrtsverletzung des Wartepflichtigen (BGH VersR 1982, 903). - LG Saarbrücken, 29.04.2016 - 13 S 3/16
Anscheinsbeweis bei Kfz-Unfall: Kollision des aus einer untergeordneten Straße …
aa) In der Rechtsprechung ist anerkannt, dass bei einem Zusammenstoß eines bevorrechtigten Fahrzeugs mit einem wartepflichtigen Fahrzeug im Vorfahrtsbereich grundsätzlich ein Anscheinsbeweis für eine unfallursächliche Vorfahrtsverletzung durch den Wartepflichtigen spricht (BGH, st. Rspr.; vgl. BGH, Urteil vom 15.06.1982 - VI ZR 119/81, VersR 1982, 903 m.w.N.; Kammer, st. Rspr.; vgl. Urteil vom 28.03.2014 - 13 S 196/13, Zfs 2014, 446 m.w.N.).Für den Anscheinsbeweis nach § 8 StVO sei dann kein Raum (VI ZR 119/81, VersR 1982, 903).
- LG Saarbrücken, 28.03.2014 - 13 S 196/13
Haftung bei Kfz-Unfall: Vorfahrtverletzung im Kreisverkehr
a) Kommt es im Bereich einer vorfahrtsgeregelten Einmündung zu einer Kollision zwischen dem wartepflichtigen und dem vorfahrtsberechtigten Verkehr, so spricht der Beweis des ersten Anscheins regelmäßig dafür, dass der Wartepflichtige den Unfall durch eine schuldhafte Vorfahrtsverletzung verursacht hat (vgl. BGH, Urteil vom 15. Juni 1982 - VI ZR 119/81, VersR 1982, 903 f.; BGH, Urteil vom 18. November 1975 - VI ZR 172/74, VersR 1976, 364; BGH, Urteil vom 19. März 1964 - III ZR 177/92, VersR 1964, 639 f.; OLG München, Urteil vom 29. Juli 2011 - 10 U 1131/11, juris; KG, SVR 2011, 222; OLG Frankfurt, Urteil vom 21. Januar 2008 - 25 U 220/04, juris; OLG Brandenburg, OLG-Report 2009, 689; OLG München, VersR 1998, 733; OLG Köln, VersR 1992, 68; Kammerurteile vom 21. Oktober 2011 - 13 S 124/11 - und vom 18. Januar 2010 - 13 S 44/10).Das gilt zumindest, wenn sich die Kollision - wie hier - im Kreuzungs- oder Einmündungsbereich ereignet hat (vgl. BGH, Urteil vom 15. Juni 1982 aaO; KG, NZV 2010, 511;… vgl. zum Vorfahrtbereich auch Hentschel/König/Dauer, Straßenverkehrsrecht, 41. Aufl., § 8 StVO Rdn. 28, mwN.).
Die in der Rechtsprechung für das Abbiegen nach rechts angenommenen Ausnahmen von diesem Grundsatz betreffen nicht den Fall einer Kollision mit einem aus Sicht des Abbiegenden von links herannahenden Verkehrsteilnehmer (vgl. BGH, Urteil vom 15. Juni 1982 aaO;… OLG Brandenburg aaO;… OLG Köln, aaO; OLG Köln, VersR 1994, 191; noch weitergehend OLG Oldenburg, VRS 78, 25).
- OLG Stuttgart, 12.07.2006 - 3 U 62/06
Schadensersatz bei Kfz-Unfall: Berechnung des Nutzungsentgangs nach der Tabelle …
Ein Wartepflichtiger, der nach rechts in eine Vorfahrtstraße einbiegen will, darf grundsätzlich davon ausgehen, er werde keinen der vorfahrtberechtigten Fahrer in der Weiterfahrt behindern, wenn beim Beginn des Einbiegens sich nicht nur von links keine Fahrzeuge nähern, sondern auch die für ihn rechte Straßenseite frei ist und keine Anzeichen dafür sprechen, dass eines der sich auf der bevorrechtigten Straße von rechts nähernden Fahrzeuge die Fahrbahnseite wechseln werde (BGH, NJW 1982, 2668/2669).Der Anscheinsbeweis streitet nicht für die Beklagte Ziff.1 und gegen den Kläger jedenfalls aufgrund der Sondersituation der Kollision auf der aus Sicht des Klägers rechten Richtungsfahrbahn (BGH, NJW 1982, 2668/2669).
- LG Saarbrücken, 05.06.2020 - 13 S 181/19
Haftungsverteilung bei Verkehrsunfall: Erschütterung des Anscheinsbeweises …
Kommt es, wie hier, zu einem Verkehrsunfall mit einem zur Vorfahrt Berechtigten, nachdem der Wartepflichtige bereits (teilweise) in den Einmündungsbereich eingefahren war, spricht der Beweis des ersten Anscheins dafür, dass ein Verstoß gegen § 8 StVO unfallursächlich war, solange sich der Wartepflichtige noch nicht ohne Behinderung des bevorrechtigten Verkehrs eingeordnet hatte (st. Rspr.; vgl. BGH, Urteil vom 18. November 1975 - VI ZR 172/74, MDR 1976, 305; Urteil vom 15. Juni 1982 - VI ZR 119/81, VersR 1982, 903 m.w.N.; Kammer, Urteil vom 12. Juli 2013 - 13 S 71/13, NZV 2014, 30; Urteil vom 28. März 2014 - 13 S 196/13, ZfS 2014, 446; Urteil vom 29. April 2016 - 13 S 3/16, NJW-RR 2016, 1307; Urteil vom 30. Dezember 2019 - 13 S 66/19, jeweils m.w.N.). - KG, 28.01.2010 - 12 U 40/09
Haftung bei Verkehrsunfall: Kollision eines Wartepflichtigen mir einem …
Nach den einschlägigen Grundsätzen des Anscheinsbeweises obliegt dem Wartepflichtigen die Darlegungs- und Beweislast dafür, dass der Bevorrechtigte sich verkehrswidrig verhalten oder sich infolge überhöhter Geschwindigkeit außer Stande gesetzt hat, rechtzeitig unfallverhütend zu reagieren (vgl. BGH VersR 1964, 639; NJW 1982, 2668; KG DAR 1977, 47, 49; 1984, 85, 86; VersR 1994, 1085f). - LG Saarbrücken, 11.05.2015 - 13 S 21/15
Haftung bei Verkehrsunfall in Frankreich: Anwendbarkeit des in Deutschland …
bb) Nach deutschem Recht spricht der Beweis des ersten Anscheins für eine Vorfahrtsverletzung des Wartepflichtigen, wenn es in dem Einmündungsbereich zu einer Kollision kommt (vgl. BGH, Urteil vom 15. Juni 1982 - VI ZR 119/81, VersR 1982, 903 f.; BGH, Urteil vom 18. November 1975 - VI ZR 172/74, VersR 1976, 364; BGH, Urteil vom 19. März 1964 - III ZR 177/92, VersR 1964, 639 f.; OLG München, Urteil vom 29. Juli 2011 - 10 U 1131/11, juris; KG, SVR 2011, 222; OLG Frankfurt, Urteil vom 21. Januar 2008 - 25 U 220/04, juris; OLG Brandenburg, OLG-Report 2009, 689; OLG München, VersR 1998, 733; OLG Köln, VersR 1992, 68; Kammerurteile vom 28. März 2014 - 13 S 196/13, NJW 2015, 177; vom 21. Oktober 2011 - 13 S 124/11 - und vom 18. Januar 2010 - 13 S 44/10). - LG Saarbrücken, 07.10.2016 - 13 S 35/16
Haftungsverteilung bei Verkehrsunfall: Kollision eines einbiegenden Kraftfahrers …
Das ist für die Fälle, in denen der Vorfahrtsberechtigte vorwärts fährt, anerkannt (BGH, st. Rspr.; vgl. Urteil vom 15.06.1982 - VI ZR 119/81, VersR 1982, 903; Kammer, st. Rspr.; vgl. Urteil vom 28.03.2014 - 13 S 196/13, NJW 2015, 177 m.w.N.). - LG Saarbrücken, 12.05.2017 - 13 S 137/16
Haftung bei Kfz-Unfall: Mithaftung des vorfahrtsberechtigten Linksabbiegers beim …
aa) Bei einem Zusammenstoß eines bevorrechtigten Fahrzeugs mit einem wartepflichtigen Fahrzeug im Kreuzungs- bzw. Einmündungsbereich - wie hier - spricht grundsätzlich ein Anscheinsbeweis für eine unfallursächliche Vorfahrtsverletzung durch den Wartepflichtigen (BGH, st. Rspr.; vgl. BGH, Urteil vom 15.06.1982 - VI ZR 119/81, VersR 1982, 903 m.w.N.; vgl. auch Kammerurteile vom 28.03.2014 - 13 S 196/13, Zfs 2014, 446, vom 29.04.2016 - 13 S 3/16, Zfs 2016, 679 und vom 07.10.2016, 13 S 35/16, juris, jeweils m.w.N.). - OLG Saarbrücken, 06.02.2020 - 4 U 33/18
(Anzuwendendes Recht bei einem Verkehrsunfall im Ausland zwischen Personen mit …
- BGH, 10.03.1998 - VI ZR 30/97
Absehen von erneuter Vernehmung eines Zeugen bei von der Vorinstanz abweichender …
- OLG Brandenburg, 02.04.2009 - 12 U 214/08
Haftung bei Verkehrsunfall: Haftungsverteilung bei Vorfahrtsrechtverletzung durch …
- OLG Brandenburg, 19.11.2009 - 12 U 110/09
Haftung bei Kfz-Unfall: Zulässigkeit eines Grundurteils
- OLG Düsseldorf, 20.08.2001 - 1 U 160/99
Sorgfaltspflichten des Fahrers beim Einbiegen aus einer wartepflichtigen Straße
- OLG Stuttgart, 29.04.1997 - 10 U 260/93
Haftungsverteilung bei Kollision eines rechts in eine Vorfahrtstraße einbiegenden …
- LG Hechingen, 11.12.2020 - 1 O 207/19
Vorfahrt missachtet: Leichtkraftrad kollidiert mit Pkw
- AG Hamburg, 12.02.2015 - 32 C 394/14
Verkehrsunfall - Wartepflichtiger mit Vorfahrtsberechtigtem nach …
- OLG München, 14.03.2014 - 10 U 4774/13
Verfahren im Haftpflichtprozess bei einem angeblich verabredeten Unfall
- KG, 04.02.2002 - 12 U 111/01
Haftungsverteilung bei Unfallschaden infolge Mißachtung der Vorfahrt
- OLG Köln, 19.05.2017 - 19 U 110/16
Haftungsverteilung bei Kollision zweier Fahrzeuge im Einmündungsbereich einer …
- OLG München, 29.07.2011 - 10 U 1131/11
Haftung bei Kfz-Unfall: Kollision eines nach rechts einbiegenden wartepflichtigen …
- OLG Oldenburg, 11.11.1988 - 11 U 68/88
Anscheinsbeweis; Vorfahrtverletzung; Wartepflichtiges Kraftfahrzeug; Einbiegen …
- BAG, 12.09.1985 - 2 AZR 193/84
Anspruch auf Weiterbeschäftigung bei Betriebsübergang - Begründung der …
- LG Saarbrücken, 03.07.2020 - 13 S 34/20
Verkehrsunfallhaftung: Kollision im Einmündungsbereich einer Straßenkreuzung …
- OLG Hamm, 16.08.2019 - 7 U 3/19
Mithaftung bei Nutzung der Fahrbahnbreite trotz Sichtbehinderung
- OLG München, 22.07.2020 - 10 U 4010/19
Grenzen des Anscheinsbeweis bei Kollision mit Vorfahrtsberechtigtem
- AG Hamburg-Barmbek, 24.05.2018 - 812 C 4/18
Verkehrsunfall - Vorfahrtsverletzung im Kreisverkehr
- OLG Köln, 13.08.1997 - 27 U 30/97
Haftungsverteilung bei Kollision mit einem entgegenkommenden Fahrzeug nach …
- OLG Hamm, 21.05.2001 - 6 U 42/01
Abwägung der Verursachungsanteile beim Zusammenstoß zwischen einem nach rechts in …
- KG, 13.12.1982 - 12 U 2001/82
Haftungsverteilung bei Vorfahrtverletzung bei Dunkelheit
- LG Wiesbaden, 23.12.2021 - 2 O 1096/20
Haftungsverteilung bei Unfall auf einem öffentlich zugänglichen Parklplatz
- OLG Oldenburg, 04.03.2002 - 15 U 63/01
Ausgleichspflicht; Betriebsgefahr; Einmündung; Fahrerhaftung; Gegenverkehr; …
- LG Saarbrücken, 30.12.2019 - 13 S 66/19
Verkehrsunfallhaftung: Anscheinsbeweis und Haftungsverteilung bei Kollision eines …
- OLG Zweibrücken, 04.11.2020 - 1 U 78/19
Alleinhaftung bei einer Kollision aufgrund der Missachtung der Vorfahrtsregel …
- OLG Köln, 28.07.1993 - 11 U 42/93
Haftungsverteilung bei Kollision eines wartepflichtigen Fahrzeugs mit einem in …
- LG Münster, 21.12.2015 - 10 O 180/15
Schmerzensgeld- und Schadensersatzbegehren aus einem Verkehrsunfall; Vermutung …
- BGH, 18.09.1984 - VI ZR 289/82
Haftungsverteilung bei Kollision eines vorfahrtberechtigten PKW mit einem aus …
- AG Hamburg-Barmbek, 11.04.2014 - 815 C 248/12
Kreisverkehr, Unfall, Haftungsverteilung
- OLG Karlsruhe, 25.10.2002 - 1 U 3/02
Hauptwasserstraße; Nebenwasserstraße; Ausfahrt; Sorgfaltspflichten; …
- OLG Zweibrücken, 24.05.2017 - 1 U 3/16
Verkehrsunfall -Rechtsabbiegender mit Rückwärtsfahrenden
- OLG Naumburg, 17.05.2001 - 3 U 4/01
Grundstücksausfahrt - Pflichten des Verkehrsteilnehmers
- OLG Köln, 19.12.1988 - 8 U 22/88
Wirksamkeit einer fristlosen Kündigung eines Vertrags über die Vermietung einer …
- OLG Köln, 10.02.1998 - 9 U 96/97
Ausgestaltung der Regulierung der Folgen eines Verkehrsunfalls nach einer …
- KG, 20.01.1994 - 12 U 3714/92
Anspruch auf Schadensersatz auf Grund der Beschädigung eines PKWs bei einem …
- LG München II, 20.01.2023 - 11 O 2351/21
Haftungsverteilung bei die Kurve schneidendem Vorfahrtsberechtigten
- LG Stuttgart, 08.09.2022 - 6 O 240/20
Voraussetzungen für den Anscheinsbeweis zu Lasten eines Linksabbiegers; …
- LG München II, 09.02.2018 - 10 O 2146/16
Anforderungen an den Sachvortrag der regressierenden Vollkaskoversicherung
- LG Bochum, 10.01.2018 - 2 O 176/15
Anscheinsbeweis für eine Verursachung durch eine Vorfahrtsverletzung seitens des …
- AG Stendal, 23.11.2010 - 3 C 710/09
- LG Hamburg, 28.01.2022 - 331 O 115/21
Haftungsverteilung bei Verkehrsunfall: Kollision eines Wartepflichtigen mit einem …
- OLG Düsseldorf, 24.10.2005 - 1 U 103/05
- AG Kempen, 09.09.2022 - 13 C 292/21
Verstoß gegen die Rechts-vor-Links-Vorfahrtsegelung: Verkehrsunfall
- AG Berlin-Mitte, 13.12.2012 - 106 C 3044/11
Verkehrsunfall an Straßenkreuzung mit Vorfahrtsregelung "rechts vor links"
- LG Arnsberg, 14.08.2001 - 5 S 95/01
Ausgestaltung der Schadensregulierung eines Verkehrsunfalls; …
- OLG Köln, 02.11.1990 - 20 U 84/90
Alleinhaftung des Wartepflichtigen bei Vorfahrtverletzung
- OLG Köln, 19.10.1989 - 1 U 40/89
Anscheinsbeweis für Verschulden eines Wartepflichtigen
- LG Berlin, 06.11.2013 - 44 O 91/13
Verkehrsunfall - Voraussetzungen für die Anwendung der sog. Lückenrechtsprechung
- OLG München, 12.02.2010 - 10 U 4497/09
Zur Mithaftung an einem Verkehrsunfall trotz Vorfahrtsverletzung des …
- OLG München, 01.02.2008 - 10 U 4705/07
Schadensersatz aus Verkehrsunfall: Kollision beim Einbiegen eines …
- AG Berlin-Mitte, 15.08.2011 - 108 C 3421/10
Verkehrsunfall beim Anfahren vom Seitenrand - Rückschaupflicht
Rechtsprechung
BGH, 22.06.1982 - VI ZR 247/80 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- VersR (via Owlit)
BGB § 847
- ibr-online
- juris (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse (2)
- Wolters Kluwer (Leitsatz)
Empfindungsfähigkeit - Hirnverletzung - Schmerzensgeld - Bemessung - Beeinträchtigung
- rechtsportal.de (Leitsatz)
BGB § 847
Bemessung des Schmerzensgeldes bei schwerer Hirnverletzung und hierdurch bedingt fehlenden Leidensdruck
Papierfundstellen
- NJW 1982, 2123
- MDR 1983, 45
- VersR 1982, 880
- DAR 1982, 326
Wird zitiert von ... (18) Neu Zitiert selbst (1)
- BGH, 16.12.1975 - VI ZR 175/74
Ausgleich einer schwersten Hirnverletzung mit Verlust aller geistigen Fähigkeiten …
Auszug aus BGH, 22.06.1982 - VI ZR 247/80
Ist der Verletzte zwar noch empfindungsfähig, leidet er aber infolge erheblicher, durch eine schwere Hirnverletzung verursachter Ausfälle weder körperlich noch seelisch unter seiner Beeinträchtigung, so ist der weitgehende Wegfall der Funktionen des Schmerzensgeldes bei der Bemessung seiner Höhe mindernd zu berücksichtigen (Fortentwicklung von BGH, NJW 1976, 1147 = LM § 847 BGB Nr. 55).*).Das BerGer. verkennt auch nicht, daß Ausgleichung und Genugtuung dann ihre Funktionen nicht mehr erfüllen können, wenn infolge schwerster Hirnverletzungen der Geschädigte sie nicht mehr wahrnehmen kann, so daß die Zubilligung eines Schmerzensgeldes nur symbolische Wiedergutmachung sein kann, was sich auf dessen Bemessung auswirken muß (Senat, NJW 1976, 1147 = VersR 1976, 660).
Dieser Umstand ist, wie der Senat in seinem angeführten Urteil vom 16.12.1975 (NJW 1976, 1147) schon ausgesprochen hat, bei der Bemessung der Höhe des Schmerzensgeldes zu berücksichtigen.
- BGH, 04.06.1992 - IX ZR 149/91
Vollstreckbarerklärung eines US-Schadensersatzurteils
Die nach US-amerikanischem Verständnis im Interesse der Allgemeinheit gerechtfertigte Bestrafungs- und Abschreckungsfunktion der punitive damages kann insbesondere nicht mit der Genugtuungsfunktion verglichen werden, die nach inländischen Grundsätzen im Bereich der Zumessung von Schmerzensgeld nach § 847 BGB und bei Verletzungen des allgemeinen Persönlichkeitsrechts zu berücksichtigen ist (vgl. dazu Großer Senat für Zivilsachen in BGHZ 18, 149, 154 ff.; BGHZ 26, 349, 353 ff.; 39, 124, 133; BGH, Urt. v. 16. Dezember 1975 - VI ZR 175/74, JZ 1976, 599, v. 11. Juni 1982 - VI ZR 247/80, NJW 1982, 2123).Dies ändert sich auch dann nicht, wenn die Genugtuungsfunktion im Einzelfall in den Vordergrund der Schmerzensgeldbemessung tritt, weil angesichts der Unmöglichkeit eines Ausgleichs immaterieller Schäden nur eine zeichenhafte Wiedergutmachung stattfinden kann (vgl. hierzu BGHZ 18, 149, 156 f.; BGH, Urt. v. 16. Dezember 1975 - VI ZR 175/74 - und v. 12. Juni 1982 - VI ZR 247/80, aaO).
- BGH, 13.10.1992 - VI ZR 201/91
Schmerzensgeld bei Hirnschaden aufgrund Behandlungsfehler des Geburtshelfers
b) Beeinträchtigungen von solchem Ausmaß verlangen nach einer eigenständigen Bewertung und verbieten eine lediglich symbolhafte Wiedergutmachung (Aufgabe von BGH VersR 76, 660 = NJW 76, 1147 und 82, 880 = NJW 82, 2123).In Fortführung dieser Rechtsprechung hat der Senat in seinem Urteil vom 22. Juni 1982 - VI ZR 247/80 - NJW 1982, 2123 = VersR 1982, 880) zur Ausgleichsfunktion in Fällen dieser Art ausgeführt, daß mit dem Schmerzensgeld die Beeinträchtigung des Verletzten auszugleichen sei, die in seinem körperlichen Leiden, etwa Schmerz- und anderen Mißempfindungen, und in seinem seelischen Leiden, etwa im Empfinden der Beeinträchtigung gegenüber anderen, gesunden Menschen und dem Gefühl der Abhängigkeit von fremder Hilfe liege.
- BGH, 16.02.1993 - VI ZR 29/92
Schmerzensgeldbemessung bei Verlust der Empfindungsfähigkeit
Die Bemessung des Schmerzensgeldes war in diesen Fällen von dem Gedanken bestimmt, daß einerseits die Zahlung den Schädiger als fühlbares Opfer treffen soll, daß aber andererseits wegen des Fortfalls der Ausgleichsfunktion keine Notwendigkeit besteht, den Schmerzensgeldbetrag an den Summen zu orientieren, zu denen sich die Rechtsprechung genötigt sieht, um bei vom Verletzten bewußt erlittenen schwersten Dauerschäden einen wenigstens annähernden Ausgleich zu versuchen (vgl. Senatsurteil vom 16. Dezember 1975 - VI ZR 175/74 - NJW 1976, 1147 = VersR 1976, 660; vgl. ferner Senatsurteil vom 22. Juni 1982 - VI ZR 247/80 - NJW 1982, 2123 = VersR 1982, 880).
- BGH, 15.01.1991 - VI ZR 163/90
Darlegungs- und Beweislast bei Geltendmachung eines Schmerzensgeldes
Das Berufungsgericht stützt seine Erwägung auf das Senatsurteil vom 22. Juni 198 (VI ZR 247/80 - VersR 1982, 880 f), das sich über einen Fall verhielt, in dem der Geschädigte in seiner Empfindungsfähigkeit so schwer beeinträchtigt worden war, daß er unter seiner Beeinträchtigung körperlich und seelisch nicht ernsthaft litt. - OLG Hamm, 09.02.1989 - 6 U 451/86
65000 DM Schmerzensgeld; 200 DM Schmerzensgeldrente pro Monat; Anspruch auf …
In einem solchen Fall muß es den Betrag unterschreiten, der einem Verletzten zukommen würde, der seinen Zustand in seiner Tragfähigkeit bewußt empfindet, darunter leidet und der die Entschädigung auch wirklich in einer Weise einsetzen kann, daß er die dadurch möglichen Annehmlichkeiten als eine gewisse Erleichterung seines tragischen Zustandes wahrnimmt (vgl. BGH, NJW 1976, 1147 ff; BGH, NJW 1982, 2123 ff; BGH, VRS 69, 340, 341; OLG Düsseldorf in VersR 1975, 1152 und in VersR 1977, 60).Eine solche Rente ist auch neben einem Kapitalbetrag möglich, wenn einerseits die Schadensentwicklung ihren Abschluß erreicht hat und andererseits über diesen Zeitpunkt hinaus schwerte, lebenslange Dauerschäden vorliegen, deren sich der Verletzte immer wieder neu und schmerzlich bewußt wird (vgl. BGH, VersR 1967, 967, 968; BGH, NJW 1982, 2123; OLG Karlsruhe, DAR 1975, 158 ff; OLG Celle, VersR 1977, 1009, 1010; KG, NJW-RR 1987, 409 ff).
- OLG Braunschweig, 14.11.2019 - 9 U 119/15
Haftung des vermögenssorgenden Berufsbetreuers wegen pflichtwidrigen Umgangs mit …
Vor allem aber gilt der Grundsatz, dass auch dann, wenn - wie hier - schwerste Schädigungen zu einem Erlöschen der geistigen Fähigkeiten und weitgehendem Verlust der Wahrnehmungs- und Empfindungsfähigkeit führen, diese Zerstörung der Persönlichkeit des Opfers ein angemessen zu entschädigender immaterieller Schaden ist (Oberlandesgericht Stuttgart VersR 2009, 80; KG NJW-RR 2012, 920; BGH NJW 1993, 781, unter Aufgabe der früheren Rechtsprechung einer bloß symbolischen Entschädigung NJW 1982, 2123). - OLG Köln, 27.05.1992 - 27 U 72/91 Nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung kommt in Fällen, in denen bei dem Verletzten infolge schwerster Hirnschädigung alle geistigen Fähigkeiten und die wesentlichen Sinnesempfindungen erloschen sind oder der Verletzte zwar noch empfindungsfähig ist, er infolge der durch den Hirnschaden verursachten Ausfälle aber weder körperlich noch seelisch unter seiner Beeinträchtigung leidet, der sogenannten Ausgleichsfunktion des Schmerzensgeldes keine Relevanz und der Genugtuungsfunktion nur insoweit Bedeutung zu, als es um eine symbolische Wiedergutmachung geht (BGH NJW 1976, 1147; 1982, 2123).
Von dem Ergebnis der Beweisaufnahme darüber, ob der Kläger zu 1. dauernd und immer wieder fühlbar unter den Folgen seiner Behinderung leidet, hängt auch die Zubilligung einer Schmerzensgeldrente ab (vgl. BGH NJW 1982, 2123).
- BGH, 02.07.1985 - VI ZR 68/84
Zur Höhe des immateriellen Schadens bei Verkehrsunfall
Wenn gleichwohl das Berufungsgericht gerade wegen der starken Bewußtseinsstörung des Klägers die für einen vergleichbar Gelähmten mit vollem Bewußtsein angemessenen Schmerzensgeldbeträge deutlich unterschreitet, so entspricht dies angesichts des Wegfalls wesentlicher Funktionen des Schmerzensgeldes (Ausgleich für die täglich bewußt werdende Beeinträchtigung an Lebensfreude, Arbeitserfolg und Entfaltung der Persönlichkeit) der Rechtsprechung des Senats (s. Urteile vom 16. Dezember 1975 - VI ZR 175/74 - VersR 1976, 660 und vom 22. Juni 1982 - VI ZR 247/80 - VersR 1982, 880). - KG, 03.12.1990 - 12 U 5356/89
Schmerzensgeld; Nierenversagen; Verkehrsunfall; Bauchtrauma; Tod
Zugleich soll es dem Gedanken Rechnung tragen, daß der Schädiger dem Geschädigten Genugtuung dafür schuldet, was er ihm angetan hat (BGHZ 18, 149 = NJW 1955, 1675 ; NJW 1982, 2123 = DAR 1982, 326 ; KG OLGZ 1974, 33 = NJW 1974, 606 = DAR 1974, 73).Vorliegend geht es keinesfalls um ein sogenanntes symbolisches Schmerzensgeld (vgl. insoweit BGH NJW 1982, 2123 = DAR 1982, 326 ).
- OLG Nürnberg, 02.03.1988 - 9 U 779/85
Schadensersatz und Schmerzensgeld; Sachverständigenhaftung; Grob fahrlässige …
Es ist richtig, daß das Schmerzensgeld nicht nur einen Ausgleich für die erlittenen immateriellen Schäden geben, sondern auch Genugtuung für die zugefügten Leiden verschaffen soll (BGH NJW 1982, 2123 ). - OLG Düsseldorf, 25.05.2009 - 1 U 130/08
Schmerzensgeld für die Verursachung eines Verkehrsunfalls ohne Mitverschulden der …
- OLG Karlsruhe, 25.01.2000 - U 5/99
Kein Schmerzensgeld bei alsbald eintretendem Unfalltod
- OLG Stuttgart, 26.01.1995 - 14 U 62/93
Arzthaftung für Diagnosefehler - Schmerzensgeld
- OLG München, 24.07.1990 - 5 U 5894/89
Schadensersatz und Schmerzensgeld: Haftung für die Verursachung eines …
- OLG Düsseldorf, 30.06.2003 - 1 U 186/01
- OLG Köln, 14.11.1991 - 2 W 186/91
Schmerzensgeld; Verletzung; Todesangst; Koma; Tod; Ausgleichsfunktion; …
- OLG Nürnberg, 18.06.1993 - 8 U 569/91
Beschwer des Klägers nach Änderung der Rechtsprechung zur Schmerzensgeldhöhe - …
- LG Nürnberg-Fürth, 30.03.2023 - 11 O 7141/19
Haftung einer Klinik beim Sturz eines Menschen mit Behinderung vom Röntgentisch