Rechtsprechung
BSG, 24.06.1985 - GS 1/84 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Das "Prinzip des halben Bruttolohns" ist bei der Grundlohnbestimmung einer Ehefrau nicht anwendbar - Berücksichtigung des Einkommens des Ehegatten bei Bestimmung des Grundlohns der Ehefrau bei vorhandenen und nicht versicherten unterhaltsberechtigten Kindern - Bestimmung ...
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BSGE 58, 183
- NZA 1985, 818
- FamRZ 1986, 56 (Ls.)
- BB 1985, 2048
Wird zitiert von ... (48)
- BSG, 14.02.2013 - B 14 AS 195/11 R
Grundsicherung für Arbeitsuchende - Eingliederungsvereinbarung - Rechtswidrigkeit …
Eine Anfrage kommt danach nur in Betracht, wenn der erkennende Senat mit einem in der zu treffenden Entscheidung beabsichtigten Rechtssatz von einem in einem früheren Urteil enthaltenen tragenden Rechtssatz eines anderen Senats abweichen will (BSGE 58, 183, 186 f = SozR 1500 § 42 Nr. 10;… vgl May, Die Revision, 2. Aufl 1997, Kap V E, RdNr 133, 136) . - BSG, 19.12.2012 - B 12 KR 20/11 R
Krankenversicherung - freiwilliges Mitglied - stationär in Pflegeeinrichtung …
Allerdings sprechen die große Bedeutung der Bestimmung der Beitragsbemessungsgrundlagen für die Finanzierung der KKn einerseits und das Interesse der Versicherten an Rechtsverbindlichkeit und Rechtsklarheit in Bezug auf ihre finanziellen Verpflichtungen andererseits dafür, dass die Bestimmung durch das Selbstverwaltungsorgan des SpVBdKK, also den Verwaltungsrat zu erfolgen hat (vgl zum Recht der RVO BSGE 58, 183, 205 = SozR 2200 § 180 Nr. 27 S 114) , weil es sich - sofern nicht ohnehin "sonstiges autonomes Recht" iS von § 197 Abs. 1 Nr. 1 SGB V vorliegt (so zB Sächsisches LSG, Urteil vom 25.1.2012 - L 1 KR 145/11; LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 26.1.2012 - L 16 KR 9/11; kritisch zB Axer, SGb 2012, 501, 503) - um eine Entscheidung von "grundsätzlicher Bedeutung" handelt, die nach § 217b Abs. 1 S 3 iVm § 197 Abs. 1 Nr. 1b SGB V ausdrücklich dem Verwaltungsrat zugewiesen ist. - BFH, 04.07.1990 - GrS 2/88
Kontokorrentverbindlichkeit; Auszahlungen; Überweisungen; Betriebliche …
Eine Vorlage an den Großen Senat gemäß § 11 Abs. 3 FGO setzt voraus, daß aus dem Inhalt des Vorlagebeschlusses die Entschlossenheit des vorlegenden Senats ersichtlich ist, die Rechtsauffassung eines anderen Senats preisgeben zu wollen (Beschlüsse des Bundessozialgerichts - BSG - vom 24. Juni 1985 GS 1/84, BSGE 58, 183, 187; vom 21. Juli 1977 GS 1/76, GS 2/76, BSGE 44, 151, 153; vgl. auch BFH-Beschluß vom 18. Januar 1971 GrS 5/70, BFHE 101, 18, BStBl II 1971, 244, unter I. 2. a. E.).
- BSG, 26.09.2017 - B 1 KR 3/17 R
Vorlagebeschluss an den Großen Senat - Anforderungen an die Revisionsbegründung …
Die Rspr des GrS des BSG hat ihre früher bestehende Auffassung vom Vorrang der Divergenzvorlage (vgl BSGE 51, 23 = SozR 1500 § 42 Nr 7 und BSGE 58, 183 = SozR 1500 § 42 Nr 10) aufgegeben. - BSG, 18.11.2015 - B 12 KR 21/14 R
Krankenversicherung - Beitragsbemessung freiwilliger Mitglieder - keine Gewährung …
Der Senat hat bereits in seiner früheren Rechtsprechung herausgestellt, dass Art. 6 Abs. 1 GG eine Berücksichtigung von Kindern bei der Beitragsbemessung nach dem halben Ehegatteneinkommen nur dann gebietet, wenn sie in der GKV nicht beitragsfrei mitversichert sind (so schon - noch zu § 180 Abs. 4 S 3 RVO - BSGE 58, 183, 201 ff = SozR 2200 § 180 Nr. 27 S 110 ff, insbesondere Leitsatz 5;… vgl auch BSG SozR 3-2500 § 240 Nr. 36 S 182 ff;… jüngst Urteil des Senats vom 28.5.2015 - B 12 KR 15/13 R - zur Veröffentlichung in BSGE und SozR vorgesehen) . - BSG, 24.04.2002 - B 7/1 A 1/00 R
Krankenkasse - Satzung - Satzungsautonomie - freiwilliges Mitglied - …
In der zu § 180 RVO ergangen Rechtsprechung ging es vornehmlich um die Anrechnung von Ehegatten-Einkommen, wenn der Ehegatte nicht in der GKV versichert war (…BSG SozR 2200 § 180 Nr. 4; Großer Senat in BSGE 58, 183 = SozR 2200 § 180 Nr. 27;… BSG SozR 3-2500 § 240 Nr. 1 und Nr. 15;… BSG SozR 3-5428 § 4 Nr. 1).Hinsichtlich der Grenze, bis zu der Ehegatten-Einkommen heranzuziehen war, ist damals die Auffassung vertreten worden, dass die Anrechnung bis zur (vollen) BBG zulässig oder sogar geboten sei (so auch der Vorlagebeschluss des 12. Senats vom 22. Juni 1983 zu der bereits erwähnten Entscheidung des GS vom 24. Juni 1985, BSGE 58, 183, dort aufgegriffen auf S 201 unter Hinweis darauf, dass die Grundlohnobergrenze erst für den dem freiwillig Versicherten zurechenbaren Anteil aus dem Erwerbseinkommen des anderen Ehegatten wirksam werden könne).
Während die Zurechnung von Ehegatten-Einkommen zunächst nur bei einkommenslosen freiwilligen Mitgliedern zur Diskussion stand (vgl GS in BSGE 58, 183), hat die Rechtsprechung später eine Berücksichtigung des - höheren - Ehegatten-Einkommens auch dann gebilligt, wenn das freiwillige Mitglied eigene - geringere - Einnahmen erzielte (…BSG SozR 3-5428 § 4 Nr. 1;… BSG SozR 3-2200 § 180 Nr. 3).
Das Erwerbseinkommen des (nicht in der GKV versicherten) Ehegatten sei bei einkommenslosen Mitgliedern zwar keine sonstige Einnahme zu deren Lebensunterhalt iS von § 180 Abs. 4 Satz 1 RVO, stelle jedoch wegen der eherechtlichen Beziehungen den entscheidenden Faktor für deren wirtschaftliche Leistungsfähigkeit dar (BSGE 58, 183, 197, 201 = SozR 2200 § 180 Nr. 27).
Dabei ist es denkbar, dass verschiedene Kassen für gleiche Versichertengruppen unterschiedliche Regelungen treffen, die sämtlich mit höherrangigem Recht vereinbar und daher nicht zu beanstanden sind (vgl dazu BSG SozR 3-2200 § 180 Nr. 3 S 11 unter Bezugnahme auf BSGE 58, 183, 199 = SozR 2200 § 180 Nr. 27).
Die Frage, ob und in welchem Umfang die finanziellen Belastungen des Familieneinkommens durch Kinder bei der Beitragsbemessung zu berücksichtigen sind, war schon Gegenstand der Entscheidung des GS vom 24. Juni 1985 (BSGE 58, 183, 201 ff = SozR 2200 § 180 Nr. 27).
- BFH, 09.10.2014 - GrS 1/13
Erfordernis der Divergenzanfrage - Spannungsverhältnis zwischen Rechtsfortbildung …
Das Bundessozialgericht (BSG) hat erkannt, die Vorlagepflicht wegen Divergenz entfalle nur dann, wenn für die Zukunft die Gefahr divergierender Entscheidungen auszuschließen sei (vgl. Beschluss des Großen Senats des BSG vom 24. Juni 1985 GS 1/84, BSGE 58, 183, unter 2. der Entscheidungsgründe).Dementsprechend entfällt eine Vorlagepflicht wegen Divergenz nur, wenn für die Zukunft die Gefahr divergierender Entscheidungen auszuschließen ist (vgl. Beschluss des Großen Senats des BSG in BSGE 58, 183, unter 2.).
- BSG, 28.05.2015 - B 12 KR 15/13 R
Krankenversicherung - freiwilliges Mitglied - Patchworkfamilie - …
Hieran gemessen gebietet Art. 6 Abs. 1 GG eine Berücksichtigung von Kindern bei der Beitragsbemessung nach dem halben Ehegatteneinkommen nur dann, wenn sie in der GKV nicht beitragsfrei mitversichert sind (so schon - noch zu § 180 Abs. 4 S 3 RVO - BSGE 58, 183, 201 ff = SozR 2200 § 180 Nr. 27 S 110 ff) . - LSG Hessen, 21.06.2007 - L 8 KR 159/06
Krankenversicherung - beitragspflichtige Einnahmen freiwilliger Mitglieder - …
Zwar sind Unterhaltsleistungen nicht unmittelbar Einnahmen zum Lebensunterhalt, die Einnahmen des (mit)verdienenden Ehegatten bestimmen aber die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des einkommenslosen bzw. einkommensschwächeren freiwillig versicherten anderen Ehegatten und rechtfertigen daher entsprechende Satzungsregelungen (BSGE 58, 183, 201).Denn der Unterhaltsanspruch gegen den nicht getrennt lebenden Ehegatten ist - wie bereits oben dargelegt - keine Einnahme zum Lebensunterhalt (BSGE 58, 183, 201).
- BSG, 19.12.2000 - B 12 KR 1/00 R
Beiträge zur freiwilligen Krankenversicherung - Beiträge zur sozialen …
Stößt die Feststellung der beitragspflichtigen Einnahmen auf erhebliche Schwierigkeiten oder stehen hierfür verschiedene Berechnungsweisen zur Verfügung und lassen sich dem Gesetz keine eindeutigen Bewertungsmaßstäbe entnehmen, setzt die Berücksichtigung der Einnahmen insoweit eine konkretisierende Satzungsregelung voraus (…vgl zur Beitragsbemessung für freiwillig versicherte, in Heimen untergebrachte Sozialhilfeempfänger BSGE 71, 237 = SozR 3-2500 § 240 Nr. 12;… vgl im übrigen die Rechtsprechung zum früheren Recht: BSG SozR 2200 § 180 Nr. 12 S 38/39;… BSGE 56, 101, 106 = SozR 2200 § 180 Nr. 15 S 46;… BSGE 57, 240, 242 = SozR 2200 § 180 Nr. 20 S 64; BSGE 58, 183, 198 ff = SozR 2200 § 180 Nr. 27 S 107 ff und BSGE 60, 128, 133 = SozR 2200 § 180 Nr. 31 S 128). - SG Aachen, 15.12.2020 - S 14 KR 219/20
- BSG, 22.05.2003 - B 12 KR 12/02 R
Freiwillige Krankenversicherung - Beitragsbemessung - Witwenabfindung - …
- BSG, 29.06.1993 - 12 RK 92/92
Krankenversicherung - Ehegatte - Beitragsbemessung
- BSG, 19.12.2000 - B 12 KR 36/00 R
Beitragspflichtige Einnahmen eines freiwillig krankenversicherten …
- BSG, 17.05.2001 - B 12 KR 35/00 R
Krankenversicherung - Ausschluß der Familienversicherung - Beitragsbemessung - …
- BSG, 21.06.1990 - 12 RK 11/89
Beitragshöhe nichtversicherungspflichtiger Mitglieder von Ersatzkassen
- LAG München, 20.10.2020 - 6 Sa 672/20
Befristete Erhöhung der Arbeitszeit
- BSG, 26.09.1991 - 4 RK 5/91
Aufhebung von Beitragsbescheiden
- LSG Hessen, 09.02.2017 - L 1 KR 465/16
Krankenversicherung
- BSG, 04.06.1991 - 12 RK 43/90
Beitragspflichtiges Arbeitsentgelt bei freiwillig krankenversicherten Beamten
- BSG, 26.03.1998 - B 12 KR 45/96 R
Freiwillige Krankenversicherung - Überschreitung - Jahresarbeitsentgeltgrenze - …
- BSG, 24.11.1992 - 12 RK 8/92
Verwaltungsakt - Einzugsermächtigung - Nichtgebrauch - Krankenversicherung - …
- BSG, 31.10.2012 - B 13 R 65/11 R
Sozialgerichtliches Verfahren - Revision - Bindung des Revisionsgerichts an …
- BSG, 17.05.2001 - B 12 KR 31/00 R
Krankenversicherung - freiwilliges Mitglied - Beitragsbemessung - …
- BSG, 05.06.1997 - 12 BK 43/96
Grundsätzliche Bedeutung einer Rechtssache in der Sozialgerichtsbarkeit - …
- BSG, 26.03.1998 - B 12 KR 90/97 B
Bemessung der Beiträge zur freiwilligen Versicherung bei Unterhaltsverzicht
- BSG, 17.07.1990 - 12 RK 16/89
Zulässigkeit der Satzungsbestimmungen zur Bemessung der Beiträge freiwilliger …
- BGH, 26.01.1994 - XII ZB 10/92
Bemessung einer Ausgleichsrente
- BSG, 13.05.1998 - B 8 KN 17/96 R
KVdR - Beitragsbemessung - Beitrag von französischer Zusatzrente - ARCOM
- BSG, 10.05.1990 - 12 RK 62/87
Bemessung der Beiträge eines freiwilligen Krankenkassenmitglieds
- LSG Hessen, 21.06.2007 - L 8 KR 156/06
Heranziehung von Ehegatteneinkommen für freiwillige Krankenversicherung
- BSG, 16.12.2008 - B 1 KR 69/08 B
- LSG Baden-Württemberg, 24.08.2004 - L 11 KR 899/04
Krankenversicherung - freiwilliges Mitglied - Beitragsbemessung - …
- BSG, 26.03.1996 - 12 RK 8/94
- BSG, 10.05.1990 - 12 RK 41/87
Sachbezüge keine Einnahmen zum Lebensunterhalt iS. des § 180 Abs. 4 S. 1 RVO
- SG Berlin, 17.10.2006 - S 81 KR 718/05
- BSG, 23.11.1992 - 12 RK 27/92
Krankenversicherung - Bemessungsgrundlage - Freiwillig Versicherte - Angehörige
- LSG Nordrhein-Westfalen, 26.10.2006 - L 16 KR 76/05
Krankenversicherung
- SG Duisburg, 16.02.2017 - S 50 KR 941/15
Zahlung von höheren Beiträgen zur freiwilligen Krankenversicherung; Heranziehung …
- BSG, 08.11.1989 - 1 RA 113/88
Tschechoslowakischer Wehrdienst als gleichgestellte Beitragszeit
- BSG, 24.04.1991 - 9a/9 RV 15/88
Kürzung der Ausgleichsrente
- BSG, 09.12.1986 - 8 RK 51/85
Statthaftigkeit der Berufung - Erstattungsanspruch - Streitigkeit zwischen …
- LSG Bayern, 11.07.2002 - L 4 KR 97/00
Beitragseinstufung in Krankenversicherung; Heranziehung des Ehegatteneinkommens …
- BSG, 20.03.1986 - 11a RA 14/85
Befreiung von Zuzahlungen
- LSG Bayern, 28.07.2003 - L 4 KR 69/03
- SG Berlin, 17.07.2007 - S 81 KR 385/06
Festsetzung von Beiträgen zur freiwilligen Krankenversicherung und sozialen …
- BSG, 14.01.1986 - 5a RKn 14/83
- LSG Nordrhein-Westfalen, 09.06.1988 - L 16 KR 117/87
Rechtsprechung
LG Kiel, 05.07.1985 - 5 O 97/85 |
Volltextveröffentlichung
- juris (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Leitsatz)
BGB § 823 Abs. 1
Papierfundstellen
- FamRZ 1986, 56
- FamRZ 1986, 57
Wird zitiert von ... (4)
- BGH, 26.02.2019 - VI ZR 272/18
Gestaltung einer Grabstätte von Totenfürsorgerecht umfasst
Das Totenfürsorgerecht ist ein sonstiges Recht im Sinne von § 823 Abs. 1 BGB, das im Falle seiner Verletzung Ansprüche auf Schadensersatz sowie auf Beseitigung und Unterlassung von Beeinträchtigungen entsprechend § 1004 BGB begründen kann (vgl. OLG Naumburg…, Urteil vom 8. Oktober 2015 - 1 U 72/15, FamRZ 2016, 1106 Rn. 7; OLG Karlsruhe…, Urteil vom 26. Juli 2001 - 9 U 11/01, NJW 2001, 2808, juris Rn. 18; OLG Frankfurt…, Urteil vom 23. März 1989 - 16 U 82/88, NJW-RR 1989, 1159, juris Rn. 23; KG, Urteil vom 24. Januar 1969 - 16 U 1010/68, FamRZ 1969, 414, 415; LG Kiel, Urteil vom 5. Juli 1985 - 5 O 97/85, FamRZ 1986, 56, juris Rn. 29, 41; AG Osnabrück…, Urteil vom 27. Februar 2015 - 15 C 568/15, FamRZ 2016, 491 Rn. 20;… Lieder, in: Erman, BGB 15. Aufl., § 1922 Rn. 34;… Hager, in: Staudinger, BGB [2017], § 823 Abs. 1 BGB B Rn. 193;… Palandt/Sprau, BGB 78. Aufl., § 823 Rn. 19;… Palandt/Weidlich, BGB 78. Aufl., Einl v § 1922 Rn. 12;… Küpper, in: MüKo-BGB, 7. Aufl., § 1968 Rn. 7 Fn. 51; Fritz, BWNotZ 1992, 137;… siehe weiter BVerfG [K], Beschlüsse vom 25. Dezember 2016 - 1 BvR 1380/11, NJW 2017, 947 Rn. 14 ff., vom 18. Januar 1994 - 2 BvR 1912/93, NJW 1994, 783, juris Rn. 4). - OLG Karlsruhe, 14.04.1988 - 9 U 50/87
Achtung vor dem letzten Willen des Verstorbenen und seinem noch fortwirkenden …
Das Totensorgerecht ist dabei allerdings erheblich eingeschränkt: Aus der Würde der Toten, dem sittlichen Empfinden der Allgemeinheit und dem Wesen eines Friedhofs als Stätte der Totenruhe und Totenehrung folgt der Grundsatz, daß einmal bestattete Tote in ihrer Ruhe nicht mehr gestört werden sollen und jeder "Verwandten zank" seine Schranken vor der Achtung der Ruhe der Toten finden soll (RGZ 108, 217, 220; RGZ 154, 269, 273; KG FamRZ 69, 414; LG Kiel. FamRZ 86, 56;… Seeger, a.a.O., Anm. 1 zu § 41).Bei der Frage einer Umbettung ist davon auszugehen, daß der mutmaßliche Wille eines Verstorbenen darin besteht, nach einer Bestattung in seiner Totenruhe nur noch dann gestört zu werden, wenn ganz besondere Gründe vorliegen, die eine Umbettung erforderlich machen (vgl. RGZ 154, 269, 275; RGZ 108, 220; KG FamRZ 69, 414; LG Kiel, FamRZ 86, 56; LG München. FamRZ 82, 849; BGH FamRZ 78, 15;… Seeger a.a.O., Anm. 3 zu 41).
Demgegenüber hat das Landgericht Kiel (FamRZ 86, 56) sogar in einem Fall, in dem die von einem Witwer bestattete Urne seiner Ehefrau von deren Mutter "geraubt" und in deren Familiengrab beigesetzt worden war, eine Rückumbettung aus dem Gesichtspunkt der Berücksichtigung des Bedürfnisses der Verstorbenen auf Totenruhe abgelehnt.
- LG Leipzig, 01.12.2004 - 1 S 3851/04 Der Fall, den das LG Kiel zu entscheiden hatte (FamRZ 1986, 56 ff.), war in verschiedener Hinsicht anders gelagert.
- LG Darmstadt, 26.01.2018 - 24 S 22/17 Die Befugnis, Bestattungsart und -ort zu bestimmen, setzt sich als Befugnis fort, spätere Beeinträchtigungen des einmal rechtmäßig geschaffenen Zustandes abzuwehren (…vgl. Weidlich in Palandt, BGB, 75. Auflage 2016, vor § 1922, Rn. 9 und 12; Oberlandesgericht Naumburg…, Urteil vom 08.10.2015 - 1 U 72/15, Rz. 7, NJOZ 2016, 677, zitiert nach beck-online ; Oberlandesgericht Frankfurt a.M., Urteil vom 23.03.1989 - 16 U 82/88 , NJW-RR 1989, 1159; Landgericht Kiel, Urteil vom 05.07.1985 - 5 O 97/85, BeckRS 2009, 86535, zitiert nach beck-online ).