Rechtsprechung
OLG Saarbrücken, 18.11.2004 - 5 W 221/04, 5 W 221/04 - 73 |
Volltextveröffentlichungen (6)
- openjur.de
Adoption des minderjährigen, nichtehelichen Kindes durch den Ehegatten der Mutter: Gerichtliche Ersetzung der Einwilligung eines inhaftierten Vaters
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Voraussetzungen für die Ersetzung der Einwilligung eines unehelichen Vaters zur Adoption ; Folgen des Vorliegens eines unverhältnismäßigen Nachteils im Falle des Unterbleibens der Annahme als Kind; Bedeutung des Vorliegens eines Fehlverhaltens des Vaters ...
- Judicialis
BGB § 1748 Abs. 1; ; BGB § 1748 Abs. 4; ; FGG § 13a Abs. 1; ; KostO § 30 Abs. 3 Satz 2; ; KostO § 131 Abs. 2
- ra.de
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Gerichtliche Ersetzung der Zustimmung zur Adoption
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- AG Saarbrücken, 05.02.2004 - 10 XVI H 11/03
- LG Saarbrücken, 27.07.2004 - 5 T 93/04
- OLG Saarbrücken, 17.09.2004 - 5 W 221/04
- OLG Saarbrücken, 18.11.2004 - 5 W 221/04, 5 W 221/04 - 73
- BVerfG, 27.04.2006 - 1 BvR 2866/04
Papierfundstellen
- FamRZ 2005, 1586
Wird zitiert von ... (2) Neu Zitiert selbst (3)
- BayObLG, 09.11.2001 - 1Z BR 18/01
Einwilligungsersetzung bei unverhältnismäßigem Nachteil durch Unterbleiben einer …
Auszug aus OLG Saarbrücken, 18.11.2004 - 5 W 221/04
Die gegenüber § 1748 Abs. 1 BGB weniger strenge Fassung des Abs. 4 soll zwar, wie auch die Gesetzesmaterialien belegen, die Ersetzung erleichtern, ohne dass damit jedoch das Erfordernis aufgegeben worden wäre, im Rahmen der Verhältnismäßigkeitsprüfung sowohl die Belange des Kindes als auch die des Vaters zu berücksichtigen (vgl. BayObLGZ 2001, 333, 336 f. m.w.N.; BayObLGR 2004, 212-213).Bei dem Tatbestandsmerkmal des "unverhältnismäßigen Nachteils" handelt es sich um einen unbestimmten Rechtsbegriff, dessen Auslegung und Anwendung auf den festgestellten Sachverhalt im Verfahren der weiteren Beschwerde unbeschränkt nachprüfbar ist (BayObLGZ 2001, 333-338; NJW-RR 1994, 903).
Hierin liegt auch der wesentliche Unterschied zu der Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts vom 09.11.2001 (BayObLGZ 2001, 333 ff), auf welche sich der angefochtene Beschluss des Landgerichts bezieht.
- BayObLG, 19.01.1994 - 1Z BR 98/93
Auszug aus OLG Saarbrücken, 18.11.2004 - 5 W 221/04
Erforderlich ist eine umfassende Abwägung der Eltern- und Kindesinteressen (vgl. BGH FamRZ 1986, 460, 462), wobei der Nachteil, den das Unterbleiben der Adoption bedeuten würde, zur Schwere des Eingriffs in das Elternrecht in Beziehung zu setzen ist (BayObLG FamRZ 1994, 1348, 1350 m.w.N.).Bei dem Tatbestandsmerkmal des "unverhältnismäßigen Nachteils" handelt es sich um einen unbestimmten Rechtsbegriff, dessen Auslegung und Anwendung auf den festgestellten Sachverhalt im Verfahren der weiteren Beschwerde unbeschränkt nachprüfbar ist (BayObLGZ 2001, 333-338; NJW-RR 1994, 903).
- BGH, 05.02.1986 - IVb ZB 1/86
Zulässigkeit einer Vorlage; Nachteile bei Unterbleiben einer Adoption
Auszug aus OLG Saarbrücken, 18.11.2004 - 5 W 221/04
Erforderlich ist eine umfassende Abwägung der Eltern- und Kindesinteressen (vgl. BGH FamRZ 1986, 460, 462), wobei der Nachteil, den das Unterbleiben der Adoption bedeuten würde, zur Schwere des Eingriffs in das Elternrecht in Beziehung zu setzen ist (BayObLG FamRZ 1994, 1348, 1350 m.w.N.).
- BVerfG, 27.04.2006 - 1 BvR 2866/04
Verfassungsbeschwerde des biologischen Vaters gegen die Ersetzung seiner …
a) den Beschluss des Saarländischen Oberlandesgerichts vom 18. November 2004 - 5 W 221/04- 73 -,.Der Beschluss des Saarländischen Oberlandesgerichts vom 18. November 2004 - 5 W 221/04- 73 - und der Beschluss des Amtsgerichts Saarbrücken vom 5. Februar 2004 - 10 XVI H 11/03 - verletzen den Beschwerdeführer in seinem Grundrecht aus Artikel 3 Absatz 1 des Grundgesetzes; sie werden aufgehoben.
- LG Bochum, 21.10.2011 - 7 T 104/09
Gerichtliches Ersetzen der Einwilligung der Eltern eines Kindes zur Adoption …
Dabei ist der Nachteil, den das Unterbleiben der Adoption bedeutet, in Beziehung zu setzen zur Schwere des Eingriffs in das Elternrecht (BT-Drucks. 7/421 S. 9; BVerfG NJW 2006, 827 = FamRZ 2006, 94; BGHZ 162, 357 = NJW 2005, 1781 = FamRZ 2005, 891; BGH FamRZ 1986, 460, 462 = NJW-RR v1986, 802, 803; BayOblGR 2005, 382 = NJW-RR 2005, 1165 = FamRZ 2005, 1587; BayObLGZ 1996, 276, 280 = FamRZ 1997, 514, 515; NJW-RR 1994, 903, 905 = FamRZ 1994, 1348, 1350; OLG Saarbrücken FamRZ 2005, 1586; OLG Karlsruhe FamRZ 1999, 1686, 1687 = DAVorm 1999, 777, 780).1 Z 67/82">FamRZ 1982, 1129, 1131; OLG Stuttgart FamRZ 2005, 542 = FGPrax 2005, 66; OLG Saarbrücken FamRZ 2005, 1586; OLG Karlsruhe FamRZ 1999, 1686, 1688 = DAVorm 1999, 777, 778; FamRZ 1990, 94, 95 f. m, zust. Anm. Gallwitta = DAVorm 1990, 383, 385 ff. = Justiz 1990, 4101 f.; FamRZ 1983, 1085, 1060; OLG Braunschweig FamRZ 1997, 5113, 514; OLG Hamm ZfJ 1984, 364, 367 f.; FamRZ 1977, 415, 420 = StAZ 1977, 282, 287; OLG Frankfurt FamRZ 1986, 1042; a.A. OLG Schleswig NJW-RR 1994, 585 = FamRZ 1994, 1351; OLG Frankfurt FamRZ 1986, 601; Frank in J. von Staudingers, a.a.O., Rn 42).