Rechtsprechung
AG Ludwigsburg, 30.01.2012 - 8 XVII 58/2012, 8 XVII 58/12 |
Volltextveröffentlichungen (6)
- openjur.de
Betreuungsrecht: Anforderungen an die gerichtliche Genehmigung einer Zwangsmedikation
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Erforderlichkeit einer klaren gesetzlichen Regelung für die Zwangsmedikation eines psychisch erkrankten Patienten
- Bt-Recht(Abodienst, Leitsatz frei)
Zwangsbehandlung, Zwangsmedikation
- ra.de
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
BGB § 1906 Abs. 1 Nr. 1, 2
Erforderlichkeit einer klaren gesetzlichen Regelung für die Zwangsmedikation eines psychisch erkrankten Patienten - juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- Rechtslupe (Kurzinformation/Zusammenfassung)
Zwangsmedikation eines Betreuten
Verfahrensgang
- AG Ludwigsburg, 30.01.2012 - 8 XVII 58/2012, 8 XVII 58/12
- LG Stuttgart, 16.02.2012 - 2 T 35/12
- BGH, 20.06.2012 - XII ZB 99/12
Papierfundstellen
- FamRZ 2012, 739
Wird zitiert von ... (5) Neu Zitiert selbst (6)
- OLG Celle, 10.08.2005 - 17 W 37/05
Vormundschaftliche Genehmigung der Einwilligung einer Betreuerin in die …
Auszug aus AG Ludwigsburg, 30.01.2012 - 8 XVII 58/12
Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 23.03.2011 kann diese Rechtsprechung nach Auffassung des Betreuungsgerichts nicht mehr aufrecht erhalten bleiben, zumal der Gesetzgeber keine gesetzliche Regelung der Zwangsbehandlung schaffen wollte (Bt-Drucksache 11/4528, Seite 72, 0LG Celle, Beschluss vom 10.08.2005 - 17 W 37/05 -, Moll-Vogel, FamRB 2011, 250). - BGH, 01.02.2006 - XII ZB 236/05
Zulässigkeit einer Vorlage an den BGH; Befugnis des Betreuers zur Einwilligung in …
Auszug aus AG Ludwigsburg, 30.01.2012 - 8 XVII 58/12
Das Gericht übersieht insoweit nicht die Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 01.02.2006 (NJW 2006, 1277), wonach § 1906 Abs. 1 Nr. 2 BGB nur dahingehend sinnvoll auszulegen sei, dass der Betreute die notwendigen medizinischen Maßnahmen, in die der Betreuer zu seinem Wohl eingewilligt habe und derentwegen der Betreute untergebracht werden durfte, unabhängig von seinem möglicherweise entgegenstehenden natürlichen Willen während der Unterbringung zu dulden habe und diese Vorschrift die Zwangsbehandlung einwilligungsunfähiger Betroffener gegen deren natürlichen Willen während der stationären Unterbringung gestatte. - BVerfG, 23.03.2011 - 2 BvR 882/09
Zwangsbehandlung im Maßregelvollzug
Auszug aus AG Ludwigsburg, 30.01.2012 - 8 XVII 58/12
Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 23.03.2011 (2 BvR 882/09) kann eine Zwangsbehandlung nur auf Grund einer klaren und bestimmten gesetzlichen Regelung angeordnet werden.
- BVerfG, 12.10.2011 - 2 BvR 633/11
Verfassungsbeschwerde eines im Maßregelvollzug Untergebrachten gegen medizinische …
Auszug aus AG Ludwigsburg, 30.01.2012 - 8 XVII 58/12
Das Gericht hat die von ihm aufgestellten Maßstäbe bei der Frage der Zulässigkeit einer Zwangsbehandlung auch auf die Zwangsmedikation nach dem Unterbringungsgesetz Baden-Württemberg ausgedehnt (Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 12.10.2011 - 2 BvR 633/11 -) und weiter darauf hingewiesen (Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 15.12.2011 - 2 BvR 2362/11 -), dass die wesentlichen Anforderungen an die gesetzlichen Grundlagen einer Zwangsbehandlung damit geklärt seien und von den Fachgerichten bei Entscheidungen, die die Zwangsbehandlung von Untergebrachten betreffen, im Auge zu behalten seien und entsprechend zu verfahren sei. - BVerfG, 15.12.2011 - 2 BvR 2362/11
Zwangsmedikation eines in einem psychiatrischen Krankenhaus Untergebrachten mit …
Auszug aus AG Ludwigsburg, 30.01.2012 - 8 XVII 58/12
Das Gericht hat die von ihm aufgestellten Maßstäbe bei der Frage der Zulässigkeit einer Zwangsbehandlung auch auf die Zwangsmedikation nach dem Unterbringungsgesetz Baden-Württemberg ausgedehnt (Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 12.10.2011 - 2 BvR 633/11 -) und weiter darauf hingewiesen (Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 15.12.2011 - 2 BvR 2362/11 -), dass die wesentlichen Anforderungen an die gesetzlichen Grundlagen einer Zwangsbehandlung damit geklärt seien und von den Fachgerichten bei Entscheidungen, die die Zwangsbehandlung von Untergebrachten betreffen, im Auge zu behalten seien und entsprechend zu verfahren sei. - OLG Schleswig, 16.02.2010 - 3 U 39/09
Behandlung einer unbenannten ehebedingten Zuwendung im Rahmen der …
Auszug aus AG Ludwigsburg, 30.01.2012 - 8 XVII 58/12
Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 23.03.2011 kann diese Rechtsprechung nach Auffassung des Betreuungsgerichts nicht mehr aufrecht erhalten bleiben, zumal der Gesetzgeber keine gesetzliche Regelung der Zwangsbehandlung schaffen wollte (Bt-Drucksache 11/4528, Seite 72, 0LG Celle, Beschluss vom 10.08.2005 - 17 W 37/05 -, Moll-Vogel, FamRB 2011, 250).
- BGH, 20.06.2012 - XII ZB 99/12
Keine hinreichende gesetzliche Grundlage für eine betreuungsrechtliche …
c) Nach überwiegender Auffassung in der - nach Erlass der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 23. März 2011 (FamRZ 2011, 1128) veröffentlichten - Rechtsprechung und Literatur fehlt es an einer den vorgenannten verfassungsrechtlichen Anforderungen entsprechenden Ermächtigungsgrundlage für eine betreuungsrechtliche Genehmigung der Zwangsbehandlung (LG Bremen Beschluss vom 10. Mai 2012 - 5 T 101/12 - juris; LG Stuttgart Beschluss vom 16. Februar 2012 - 2 T 35/12 - juris; AG Ludwigsburg Beschluss vom 18. Mai 2011 - 8 VII 257/11 - juris und FamRZ 2012, 739; AG Bremen BtPrax 2012, 85 und NJW 2012, 1090; AG Frankfurt a.M. Beschluss vom 29. Februar 2012 - 49 XVII HOF 399/12 - juris; Bienwald FPR 2012, 4, 8; Moll-Vogel FamRB 2011, 249, 250; Marschner R&P 2011, 160, 163; aA LG Berlin Beschluss vom 21. Mai 2012 - 83 T 163/12 - juris; Olzen/Metzmacher BtPrax 2011, 233, 236 ff., 238). - BGH, 20.06.2012 - XII ZB 130/12
Keine hinreichende gesetzliche Grundlage für eine betreuungsrechtliche …
c) Nach überwiegender Auffassung in der - nach Erlass der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 23. März 2011 (FamRZ 2011, 1128) veröffentlichten - Rechtsprechung und Literatur fehlt es an einer den vorgenannten verfassungsrechtlichen Anforderungen entsprechenden Ermächtigungsgrundlage für eine betreuungsrechtliche Genehmigung der Zwangsbehandlung (LG Bremen Beschluss vom 10. Mai 2012 - 5 T 101/12 - juris; LG Stuttgart Beschluss vom 16. Februar 2012 - 2 T 35/12 - juris; AG Ludwigsburg Beschluss vom 18. Mai 2011 - 8 VII 257/11 - juris und FamRZ 2012, 739; AG Bremen BtPrax 2012, 85 und NJW 2012, 1090; AG Frankfurt a.M. Beschluss vom 29. Februar 2012 - 49 XVII HOF 399/12 - juris; Bienwald FPR 2012, 4, 8; Moll-Vogel FamRB 2011, 249, 250; Marschner R&P 2011, 160, 163; aA LG Berlin Beschluss vom 21. Mai 2012 - 83 T 163/12 - juris; Olzen/Metzmacher BtPrax 2011, 233, 236 ff., 238). - AG Offenbach, 26.06.2012 - 14 XVII 990/08
Zur Zulässigkeit der Zwangsbehandlung psychisch kranker Menschen gem. § 1906 Abs. …
(Von Verfassungswidrigkeit der betreuungsrechtlichen Zwangsbehandlung gehen ferner aus: AG Bremen vom 16.1.2012, 41 XVII A 89/03, NJW 2012, 1090-1092; AG Ludwigsburg v. 30.1.2012, 8 XVII/2012, 8 XVII 58/12, FamRZ 2012, 739-740; im Anschluss daran LG Stuttgart v. 16.2.2012, 2 T 35/12, BtPrax 3/2012, 125-127 mit abl. - LG Freiburg, 16.05.2012 - 4 T 93/12
Unterbringung eines Betreuten: Zwangsmedikation im Rahmen einer Unterbringung zur …
Die Kammer verkennt nicht, dass im Anschluss an diese Rechtsprechung die Unterbringung eines Betroffenen bzw. die isolierte Genehmigung einer Entscheidung des Betreuers zur Behandlung eines betreuungsrechtlich untergebrachten Betroffenen gegen seinen Willen teilweise mit dem Hinweis auf eine fehlende verfassungsgemäße Ermächtigungsgrundlage in § 1906 Abs. 1 Nr. 2 BGB abgelehnt wurde (LG Stuttgart, Beschluss vom 16.02.2012 - 2 T 35/12; AG Bremen, Beschluss vom 16.01.2012 - 41 XVII A 89/03; AG Ludwigsburg, Beschluss vom 30.01.2012 - 8 XVII 58/12). - AG Frankfurt/Main, 29.02.2012 - 49 XVII HOF 399/12
Betreuungsverfahren: Betreuerbestellung für die Zwangsmedikation einer …
Diese Vorschrift ist jedoch nicht hinreichend bestimmt, um den schwerwiegenden Grundrechtseingriff einer Zwangsbehandlung von untergebrachten Personen zu legitimieren (so auch: AG Bremen, Beschluss v. 16.12.2011, Az. 44 XVII L 141/05; AG Bremen, Beschluss v. 16.01.2012, Az. 41 XVII A 89/03; AG Ludwigsburg, Beschluss v. 30.01.2012, Az. 8 XVII 58/2012; LG Stuttgart, Beschluss v. 16.02.2012, Az. 2 T 35/12 - sämtliche Entscheidungen zitiert aus juris).
Rechtsprechung
OLG Bamberg, 07.11.2011 - 2 WF 300/11 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- openjur.de
Der Verfahrenswert eines Verfahrens der einstweiligen Anordnung in Unterhaltssachen entspricht in der Regel nicht dem Wert der Hauptsache. Für die Bemessung des Gegenstandswertes sind die Verhältnisse zu Beginn des Verfahrens maßgeblich. Ob das einstweilige ...
- Wolters Kluwer
Bestimmung des Verfahrenswerts einer einstweiligen Anordnung in Unterhaltssachen; Maßgeblichkeit der Verhältnisse zu Beginn des Verfahrens einer einstweiligen Anordnung in Unterhaltssachen bei der Bemessung des Verfahrenswertes
- juris (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- AG Aschaffenburg, 08.09.2011 - 3 F 888/11
- OLG Bamberg, 07.11.2011 - 2 WF 300/11
Papierfundstellen
- FamRZ 2012, 739
Wird zitiert von ... (2) Neu Zitiert selbst (3)
- OLG Brandenburg, 18.03.2010 - 9 WF 58/10
Verfahrenswert im einstweiligen Anordnungsverfahren betreffend Unterhalt
Auszug aus OLG Bamberg, 07.11.2011 - 2 WF 300/11
Während beispielsweise das OLG Köln (FamRZ 2011, 758) die Meinung vertritt, dass es bei einstweiligen Anordnungen in diesem Bereich in der Regel bei dem vom § 41 Satz 2 FamGKG angeordneten hälftigen Verfahrenswert verbleibt (ebenso OLG Celle FamRZ 2011, 757), vertreten andere Oberlandesgerichte die Auffassung, dass in Unterhaltsverfahren in der Regel ein höherer Wert angesetzt werden muss (OLG Brandenburg FamRZ 2010, 1937; OLG Düsseldorf NJW 2010, 1385). - OLG Düsseldorf, 23.02.2010 - 3 WF 15/10
Gegenstandswert einer einstweiligen Anordnung in Unterhaltssachen
Auszug aus OLG Bamberg, 07.11.2011 - 2 WF 300/11
Während beispielsweise das OLG Köln (FamRZ 2011, 758) die Meinung vertritt, dass es bei einstweiligen Anordnungen in diesem Bereich in der Regel bei dem vom § 41 Satz 2 FamGKG angeordneten hälftigen Verfahrenswert verbleibt (ebenso OLG Celle FamRZ 2011, 757), vertreten andere Oberlandesgerichte die Auffassung, dass in Unterhaltsverfahren in der Regel ein höherer Wert angesetzt werden muss (OLG Brandenburg FamRZ 2010, 1937; OLG Düsseldorf NJW 2010, 1385). - OLG Brandenburg, 30.08.2010 - 15 WF 246/10
Verfahrenswert eines familiengerichtlichen Arrestverfahrens
Auszug aus OLG Bamberg, 07.11.2011 - 2 WF 300/11
Während beispielsweise das OLG Köln (FamRZ 2011, 758) die Meinung vertritt, dass es bei einstweiligen Anordnungen in diesem Bereich in der Regel bei dem vom § 41 Satz 2 FamGKG angeordneten hälftigen Verfahrenswert verbleibt (ebenso OLG Celle FamRZ 2011, 757), vertreten andere Oberlandesgerichte die Auffassung, dass in Unterhaltsverfahren in der Regel ein höherer Wert angesetzt werden muss (OLG Brandenburg FamRZ 2010, 1937; OLG Düsseldorf NJW 2010, 1385).
- OLG Hamm, 08.05.2015 - 2 WF 66/15
Gegenstandswert einer einstweiligen Anordnung auf Zahlung von Kindesunterhalt
Damit kann nicht davon ausgegangen werden, dass einer einstweiligen Anordnung im Bereich des Unterhaltsrechts generell die Wirkung einer Hauptsacheentscheidung zukommt (vgl. OLG Bamberg, Beschl. v. 07.11.2011 - 2 WF 300/11, FamRZ 2012, 739). - OLG Köln, 26.06.2015 - 14 WF 139/15 Es lässt sich auch kein allgemeiner Erfahrungssatz dahingehend aufstellen, dass es regelmäßig in Unterhaltssachen bei der Entscheidung im einstweiligen Verfahren verbleibt und keine Abänderung beantragt und kein Hauptsacheverfahren eingeleitet wird (OLG Bamberg, Beschluss vom 07.11.2011 - 2 WF 300/11, FamRZ 2012, 739, juris Rn. 6).