Rechtsprechung
BGH, 20.05.1969 - VI ZR 256/67 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Umfang der journalistischen Sorgfaltspflicht - Widerruf eines Artikels zur Beseitigung einer Rufbeeinträchtigung - Art und Weise des Widerrufs unwahrer Tatsachenbehauptungen in der Presse - Weitergabe einer rufschädigenden Äußerung - Wahrnehmung berechtigter Interessen ...
- debier datenbank(Leitsatz frei, Volltext 2,50 €)
Cellulitis
Art. 5 GG
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- MDR 1969, 651
- GRUR 1969, 555
- DB 1969, 1404
Wird zitiert von ... (10)
- BGH, 11.03.2008 - VI ZR 7/07
BGH erlaubt Greenpeace, Milchprodukte als "Gen-Milch" zu bezeichnen
Anders liegt es jedoch, wenn der tatsächliche Gehalt der Äußerung so substanzarm ist, dass er gegenüber der subjektiven Wertung ganz zurücktritt (Senatsurteile BGHZ 45, 296, 304; 139, 95, 103; vom 30. Mai 1974 - VI ZR 174/72 - MDR 1974, 921 und vom 22. Juni 1982 - VI ZR 251/80 - VersR 1982, 904, 905), insbesondere wenn eine unternehmensbezogene Kritik im wesentlichen Kern keine auf ihre Richtigkeit überprüfbare substantiierte Aussage enthält, sondern lediglich eine pauschale subjektive Bewertung des geschäftlichen Verhaltens (Senatsurteil vom 29. Januar 2002 - VI ZR 20/01 - VersR 2002, 445, 446; vgl. auch Senatsurteil vom 20. Mai 1969 - VI ZR 256/67 - GRUR 1969, 555, 557 f.). - BGH, 27.05.1986 - VI ZR 169/85
Verbreiterhaftung bei ehrverletzenden Äußerungen - Ostkontakte
Das hängt entscheidend davon ab, ob die Bekl. seinerzeit ihrer Recherchierungspflicht nachgekommen ist (vgl. hierzu BGHZ 31, BGHZ 31 Seite 308 zur Fussnote 2; 36, BGHZ 36 Seite 77 zur Fussnote 3; Senatsurteile vom 21. Juni 1966 - VI ZR 266/64 in NJW 1966, NJW Jahr 1966 Seite 2010; vom 20. Mai 1969 - VI ZR 256/67 - LM § 824 BGB Nr. 13). - BGH, 25.11.1997 - VI ZR 306/96
Widerruf oder Richtigstellung bei für die Zukunft angekündigtem Verhalten
Damit liegt der Äußerung die Behauptung einer gegenwärtigen inneren Tatsache zugrunde, die im Falle ihrer Unrichtigkeit ebenfalls dem Widerruf oder der Richtigstellung zugänglich wäre (Senatsurteile BGHZ 128, 1, 11; vom 20. September 1969 - VI ZR 256/67 - GRUR 1969, 555, 557).
- OLG Dresden, 03.05.2012 - 4 U 1883/11
Geldentschädigungsanspruch; Verdachtsberichterstattung
Zur pressemäßigen Sorgfalt hätte es daher gehört im Vorfeld einer Veröffentlichung zu prüfen, ob auch der als geheim eingestufte Vermerk des LfV Sachsen als Erkenntnisquelle hinreichend zuverlässig war (vgl. hierzu BGH MDR 1969, 651;… OLG Düsseldorf aaO). - OLG Düsseldorf, 22.06.2011 - 15 U 17/08
Grundsätze der Verdachtsberichterstattung durch die Presse
Zur pressemäßigen Sorgfalt gehört es vielmehr, im Vorfeld einer Veröffentlichung zu prüfen, ob die Erkenntnisquellen hinreichend und zuverlässig sind (BGH Urt. v. 20.5.1969, VI ZR 256/67, "Cellulitis" = MDR 1969, 651 = juris Rz. 59). - BGH, 13.05.1986 - VI ZR 96/85
Irrtümliche Annahme einer zulassungsfreien Revision durch das Berufungsgericht
Die Wahrnehmung berechtigter Interessen durch die Presse und die Anforderungen an die Sorgfaltspflicht der Journalisten sind jedoch bereits in mehreren Entscheidungen des Senats behandelt (vgl. BGHZ 31, 308; 36, 77; Urteile vom 21. Juni 1966 - VI ZR 266/64 - NJW 1966, 2010; vom 20. Mai 1969 - VI ZR 256/67 - LM § 824 BGB Nr. 13). - LG Frankfurt/Main, 20.02.2020 - 3 O 172/19
Wissenschaftliche Debatte: Der enttäuschte Autor lässt seinen Anwalt schreiben
Ausgeschlossen ist der Anspruch auf Richtigstellung z.B., wenn der Anspruchsgegner die Behauptung bereits freiwillig widerrufen hat (vgl. auch BGH GRUR 1969, 555 - Cellulitis), wobei es auch auf die Art und Aufmachung der freiwilligen Störungsbeseitigung ankommt (BGH NJW 1982, 1805 - Schwarzer Filz). - LG Berlin, 24.02.2009 - 27 O 1191/08
Unterlassung einer Äußerung im Internet
Trotz der Zitatenform erfolgt ein Behaupten, wenn der Mitteilende sich die Äußerung zu Eigen macht ( BGH GRUR 1969, 555, 557). - OLG Köln, 19.06.1998 - 6 U 215/97
Geschäftlicher Verkehr; Produktkritik
- BGH, 03.06.1969 - VI ZR 17/68
Art und Weise einer Mitteilung einer GmbH an ihre Kunden über das Ausscheiden …
Er hat sich in den Grenzen zu halten, die unter Abwägung der beiderseitigen Belange zu ziehen sind (vgl. Urteil vom 20. Mai 1969 - VI ZR 256/67).