Rechtsprechung
BFH, 18.12.1986 - I B 49/86 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- Simons & Moll-Simons
FGO § 69 Abs. 2 und 3; AO § 144 Abs. 1 Satz 1, § 392; AO 1977 § 370; StGB §§ 15, 17
- Wolters Kluwer
Steuerhinterziehung - Subjektive Tatbestandsmerkmale - Mittelbare Parteienfinanzierung - Organisation
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
- datenbank.nwb.de(kostenpflichtig, Leitsatz frei)
Ernstliche Zweifel an den subjektiven Voraussetzungen einer Steuerhinterziehung beim Spender (Parteienfinanzierung)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BFHE 148, 218
- NJW 1987, 519
- BB 1987, 177
- BStBl II 1988, 213
Wird zitiert von ... (30)
- FG Hessen, 07.05.2018 - 10 K 477/17
§ 235 AO, § 370 Abs. 1 AO, § 29 Abs. 1 Nr. 3 ErbStG, § 30 ErbStG
Die Feststellung der Straftat ist strafrechtliche Vorfrage für die Prüfung der Rechtmäßigkeit der Zinsfestsetzung (Beschluss des Großen Senats des BFH vom 5. März 1979 GrS 5/77, Bundessteuerblatt - BStBl - II 1979, 570; BFH-Beschluss vom 18. Dezember 1986 I B 49/86, BStBl II 1988, 213). - BGH, 28.01.1987 - 3 StR 373/86
Steuerliche Folgen verdeckter Parteispenden
Zwar hat der Bundesfinanzhof für das finanzgerichtliche Aussetzungsverfahren (§ 69 Abs. 2 und 3 FGO) in einem Leitsatz ausgesprochen, es bestünden ernstliche Zweifel, ob die subjektiven Tatbestandsmerkmale einer Steuerhinterziehung (Vorsatz und Unrechtsbewußtsein) in einem Fall der mittelbaren Parteienfinanzierung über eine Organisation gegeben seien (BFH, Beschluß vom 18. Dezember 1986 - I B 49/86). - BFH, 02.04.1998 - V R 60/97
Festsetzungsfrist bei Steuerhinterziehung mit Schuldausschließungsgrund
Wenn der Bundesfinanzhof (BFH) in dem Beschluß vom 18. Dezember 1986 I B 49/86 (BFHE 148, 218, BStBl II 1988, 213) die Rechtfertigungs- und Schuldausschließungsgründe dem subjektiven Tatbestand zugeordnet habe, so habe er dadurch zum Ausdruck gebracht, daß mit einer Steuerhinterziehung nur die tatbestandsmäßige, vorsätzliche, rechtswidrige und schuldhafte Steuerhinterziehung gemeint sei.Entgegen der Auffassung des FG tritt eine Verlängerung der Festsetzungsfrist gemäß § 169 Abs. 2 Satz 2 AO 1977 bei Vorliegen eines Schuldausschließungsgrundes nicht ein (vgl. schon BFH-Beschluß in BFHE 148, 218, BStBl II 1988, 213; FG Baden-Württemberg, Urteil vom 25. Februar 1982 I 90, 94/78, EFG 1982, 499;… siehe auch Ruban in Hübschmann/Hepp/Spitaler, Abgabenordnung-Finanzgerichtsordnung, 10. Aufl., § 169 AO 1977 Rz. 37;… Frotscher in Schwarz, Abgabenordnung, 75. Ergänzungs-Lieferung, § 169 Rz. 11;… Baum in Koch/Scholtz, Abgabenordnung, 5. Aufl., § 169 Rz. 23;… Schöll, Abgabenordnung, § 169 Rz. 17).
- FG München, 20.04.2011 - 13 V 446/11
Objektive Beweislast für das Vorliegen aller Tatbestandsmerkmale der …
Die Feststellung der Straftat ist strafrechtliche Vorfrage der Prüfung der Rechtmäßigkeit der Zinsfestsetzung (Beschluss des Großen Senats des Bundesfinanzhof - BFH - vom 5. März 1979 GrS 5/77, BStBl II 1979, 570; BFH-Beschluss vom 18. Dezember 1986 I B 49/86, BStBl II 1988, 213).Dabei genügt es, wenn der Steuerpflichtige in einer seiner Gedankenwelt entsprechenden allgemeinen Bewertung das Unrechtmäßige seiner Tat erkennen musste oder hätte erkennen können (BFH-Beschluss in BStBl II 1988, 213).
Die Feststellungslast für das Vorliegen auch des subjektiven Tatbestands in Form des beschriebenen bedingten Vorsatzes trägt das FA, da es Hinterziehungszinsen festsetzen will (BFH-Beschlüsse in BStBl II 1979, 570 und in BStBl II 1988, 213).
- BFH, 24.08.1993 - VII B 203/92
Anwendung des in dubio pro reo Grundsatzes im finanzgerichtlichen Verfahren
Über die Frage, ob eine Hinterziehung wahrscheinlich ist, kann im finanzgerichtlichen Verfahren im Zusammenhang mit der Nacherhebung der Eingangsabgaben unabhängig von dem Ausgang des Strafverfahrens entschieden werden (BFH-Urteil vom 7. November 1973 I R 92/72, BFHE 111, 7, 9, BStBl II 1974, 125; Beschluß vom 18. Dezember 1986 I B 49/86, BFHE 148, 218, 220, BStBl II 1988, 213).In subjektiver Hinsicht reicht das Vorliegen bedingten Vorsatzes aus, der auch die Verkürzung der Eingangsabgaben umfassen muß (vgl. BFHE 148, 218, 221, BStBl II 1988, 213).
Der Grundsatz in dubio pro reo ist in diesem Zusammenhang auch im finanzgerichtlichen Verfahren zu beachten (BFHE 148, 218, 220, BStBl II 1988, 213).
Bedingter Vorsatz ist gegeben, wenn es der Beteiligte zumindest für möglich hält, daß er steuerlich erhebliche Tatsachen falsch angibt, dadurch eine Steuerverkürzung eintritt und er dies billigt oder doch in Kauf nimmt (BFHE 148, 218, 220, BStBl II 1988, 213).
- BFH, 28.02.1992 - VI R 146/87
Annahme des vorschriftsmäßigen Lohnsteuereinbehalts (§ 42d Abs. 3 S. 4 EStG )
Es genügt, wenn dies in einer seiner Gedankenwelt entsprechenden allgemeinen Bewertung geschieht (BFH-Beschluß vom 18. Dezember 1986 I B 49/86, BFHE 148, 218, BStBl II 1988, 213). - BFH, 24.03.2011 - IV R 13/09
Verlängerte Festsetzungsfrist auch bei nachträglichem Richtigstellen der …
aa) Die verlängerte Festsetzungsfrist setzt eine (objektiv und subjektiv) tatbestandsmäßige, rechtswidrige und schuldhafte Steuerhinterziehung i.S. des § 370 AO oder leichtfertige Steuerverkürzung i.S. des § 378 AO voraus (BFH-Beschluss vom 18. Dezember 1986 I B 49/86, BFHE 148, 218, BStBl II 1988, 213; BFH-Urteil vom 2. April 1998 V R 60/97, BFHE 186, 1, BStBl II 1998, 530). - BFH, 21.02.1992 - VI R 141/88
Örtliche Zuständigkeit des Betriebsstätten-Finanzamts
Es genügt, wenn dies in einer seiner Gedankenwelt entsprechenden allgemeinen Bewertung geschieht (BFH-Beschluß vom 18. Dezember 1986 I B 49/86, BFHE 148, 218, BStBl II 1988, 213). - OLG Stuttgart, 08.03.1993 - 3 Ss 569/92
Einwirkung auf den Aufzeichnungsvorgang des Fahrtenschreibers
Infolgedessen fehlt das Unrechtsbewußtsein dann, wenn der Täter sich des straftatbestandlich vertypten Unrechts nicht bewußt ist (BFH, NJW 1987, 519, 520;… Jakobs, Strafrecht, Allgemeiner Teil, 2. Aufl., 1991, S. 552, 554;… Rudolphi, Systematischer Kommentar zum StGB, 5. Aufl., 1989, § 17 Rn. 7), mag er sein Tun auch für rechtswidrig halten. - FG Baden-Württemberg, 09.05.2011 - 9 K 3714/08
Erbschaftsteuerhinterziehung - Anzeigepflicht - Festsetzungsverjährung
Gemäß § 369 Abs. 2 AO i.V. mit § 15 Strafgesetzbuch (StGB) setzt die Steuerhinterziehung ein vorsätzliches Handeln voraus, wobei ein bedingter Vorsatz genügt (Beschluss des Bundesfinanzhofs --BFH-- vom 18. Dezember 1986 I B 49/86, Sammlung der Entscheidungen des Bundesfinanzhofs --BFHE 148, 218, Bundessteuerblatt --BStBl-- II 1988, 213). - FG Baden-Württemberg, 30.01.2008 - 2 K 127/05
Kein bedingter Vorsatz des Steuerpflichtigen bei Erfüllung der steuerlichen …
- FG München, 08.10.2009 - 15 K 1779/06
Hinterziehungszinsen auf geschätzte Besteuerungsgrundlagen
- VGH Baden-Württemberg, 24.01.2022 - 2 S 3137/21
Verlängerung der Festsetzungsfrist für Spielautomaten-Vergnügungssteuer aufgrund …
- FG Düsseldorf, 15.04.1997 - 3 K 1714/93
Mangel bei der Bekanntgabe eines Umsatzsteuerbescheids; Heilung durch den Erlass …
- FG Münster, 05.09.2007 - 1 K 1544/04
Zurechnung von Einkünften aus Kapitalvermögen aus einer Anlage bei einer …
- FG Baden-Württemberg, 10.11.2005 - 3 K 242/02
Steuerfreiheit von Bezügen aus einer Dolmetschertätigkeit beim Europarat und der …
- BFH, 20.05.1998 - IV R 58/97
Betriebsausgaben - Werbungskosten - Einnahmen - Betriebseinnahmen - Außenprüfung …
- FG Niedersachsen, 19.10.2005 - 3 K 10541/03
Steuerhinterziehung; Geldanlage; Zinseinkünfte; Vorsatz; Bedingter Vorsatz - …
- FG Düsseldorf, 14.03.2007 - 7 K 6977/04
Voraussetzungen eines den Vorsatz ausschließenden Tatbestandsirrtums …
- FG Münster, 23.04.2008 - 12 K 6282/04
Änderbarkeit der Einkommensteuer-Festsetzungen im Nachhinein; Steuerpflicht …
- BFH, 13.03.1991 - X R 33/89
Einer nachträglichen Änderung eines Einkommensteuerbescheides entgegenstehende …
- FG Düsseldorf, 05.04.2004 - 3 V 5970/03
Abgrenzung zwischen leichtfertiger und vorsätzlicher Steuerverkürzung bei …
- BFH, 21.03.1994 - V B 114/93
Gesetzliche Anforderungen an die Bezeichnung eines Verfahrensmangels
- BFH, 29.03.1988 - IX R 224/84
Ermittlung von Einkünften aus Vermietung und Verpachtung - Nutzungswert der …
- FG Rheinland-Pfalz, 23.02.2016 - 1 K 1003/14
GemO RP, BesG RP, Verf RP, VwGO
- FG Hamburg, 14.07.2004 - I 127/04
Abgabenordnung: Festsetzungsverjährung bei Steuerhinterziehung durch unterlassene …
- FG Hamburg, 14.07.2004 - I 184/04
Abgabenordnung: Hinterziehungszinsen bei unterlassener Angabe der in Höhe des …
- FG Köln, 11.11.1998 - 11 K 4408/95
- FG Niedersachsen, 01.09.1998 - VII (III) 328/93
Anwendbarkeit der auf zehn Jahre verlängerten Festsetzungfrist; Notwendigkeit des …
- FG Baden-Württemberg, 20.12.2004 - 1 V 51/04
Steuerhinterziehung - Zinseinnahmen im Ausland