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   BGH, 19.12.1980 - I ZR 157/78   

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BGH, 19.12.1980 - I ZR 157/78 (https://dejure.org/1980,1514)
BGH, Entscheidung vom 19.12.1980 - I ZR 157/78 (https://dejure.org/1980,1514)
BGH, Entscheidung vom 19. Dezember 1980 - I ZR 157/78 (https://dejure.org/1980,1514)
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Volltextveröffentlichungen (3)

Papierfundstellen

  • NJW 1981, 1316
  • MDR 1981, 644
  • GRUR 1981, 435
  • afp 1981, 343
 
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Wird zitiert von ... (8)Neu Zitiert selbst (3)

  • BGH, 21.03.1958 - 2 StR 393/57
    Auszug aus BGH, 19.12.1980 - I ZR 157/78
    Der Begriff der Krankheit sei, soweit es auf ihn bei den das Heilwesen und den Arzneimittelverkehr regelnden Vorschriften ankomme, nach BGHSt 11, 304, 315 weit auszulegen.

    Es hat dabei den in BGHSt 11, 304 ff zum Arzneimittelrecht entwickelten Krankheitsbegriff zugrundegelegt, wonach Krankheit Jede auch nur geringfügige oder vorübergehende Störung der normalen Beschaffenheit oder Tätigkeit des Körpers sei, die beseitigt oder gelindert werden soll.

    Der Revision ist einzuräumen, daß es, wie auch in Jenem Urteil hervorgehoben, weder im allgemeinen, noch im medizinischen Sprachgebrauch einen einheitlichen Krankheitsbegriff gibt, der Begriff der Krankheit auch in der Rechtssprache nicht einheitlich ist, sein Inhalt vielmehr je nach Entstehungsgeschichte und Zweck derjenigen Vorschrift, um deren Anwendung es sich im Einzelfall handelt, gesondert ermittelt werden muß (vgl. BGHSt 11, 304, 309).

    In diesem Sinne hatte der Senat auch in seinem bereits erwähnten Urteil vom 28. November 1969 (a.a.O. DRT-Methode) den in BGHSt 11, 304, 315 entwickelten Krankheitsbegriff für den Bereich des Heilmittelwerbegesetzes nicht für ohne weiteres anwendbar erklärt.

  • BGH, 28.11.1969 - I ZR 38/68

    Vereinbarkeit des Heilmittelwerbegesetzes (HeilmWG) mit dem Grundgesetz (GG) -

    Auszug aus BGH, 19.12.1980 - I ZR 157/78
    Der Senat hat bereits in seinem Urteil vom 28. November 1969 (GRUR 1970, 420, 421 DRT-Methode) anerkannt, daß es Fälle von Dickleibigkeit ("Fettsucht") gibt, die als Krankheit im Sinne des HWG anzusehen sind.

    In diesem Sinne hatte der Senat auch in seinem bereits erwähnten Urteil vom 28. November 1969 (a.a.O. DRT-Methode) den in BGHSt 11, 304, 315 entwickelten Krankheitsbegriff für den Bereich des Heilmittelwerbegesetzes nicht für ohne weiteres anwendbar erklärt.

  • BGH, 29.11.1978 - IV ZR 175/77

    Einstufung von Fettleibigkeit (Adipositas) als Krankheit - Zeitpunkt der

    Auszug aus BGH, 19.12.1980 - I ZR 157/78
    Daß Fettleibigkeit (Adipositas) Jedenfalls bei starkem Übergewicht eine Krankheit sei, hat zwischenzeitlich auch der IV. Zivilsenat des Bundesgerichtshofes im Rahmen der Auslegung von Bestimmungen des Krankenversicherungsrechts anerkannt (VersR 1979, 221).
  • ArbG Düsseldorf, 17.12.2015 - 7 Ca 4616/15

    Kündigung wegen Adipositas

    Dabei kann dahinstehen, ob und inwieweit durch eine Adipositas bedingte Minder- oder Schlechtleistungen einem Arbeitnehmer vorwerfbar sind und ob eine Adipositas als solche im Allgemeinen und im konkreten Einzelfall als eine Krankheit einzustufen ist (vgl. in diesem Zusammenhang nur: BGH 19.11.1978 - IV ZR 175/77 - zu I. der Gründe, NJW 1979, 1250; BGH 19.12.1980 - I ZR 157/78 - zu II. der Gründe, NJW 1981, 1316; BSG 19.2.2003 - B 1 KR 1/02 R, BSGE 90, 289; BSG 27.2.2008 - B 14/7b AS 32/06 R - Rn. 40, BSGE 100, 83).
  • BGH, 26.09.2002 - I ZR 101/00

    "Anlagebedingter Haarausfall"; Werbung für Eigenhaartransplantation

    Das Heilmittelwerbegesetz soll - ebenso wie das Arzneimittelgesetz - in erster Linie Gefahren begegnen, die der Gesundheit des einzelnen und den Gesundheitsinteressen der Allgemeinheit durch unsachgemäße Selbstmedikation drohen, unabhängig davon, ob sie im Einzelfall wirklich eintreten (vgl. BGH, Urt. v. 19.12.1980 - I ZR 157/78, GRUR 1981, 435, 436 - 56 Pfund abgenommen; Urt. v. 26.6.1997 - I ZR 53/95, GRUR 1998, 498, 500 = WRP 1998, 177 - Fachliche Empfehlung III; Doepner aaO Einl. Rdn. 40).

    Darüber hinaus soll aber auch verhindert werden, daß durch eine mit Übertreibungen arbeitende, suggestive oder marktschreierische Werbung kranke und besonders ältere Menschen zu Fehlentscheidungen beim Arzneimittelgebrauch und bei der Verwendung anderer Mittel zur Beseitigung von Krankheiten oder Körperschäden verleitet werden (vgl. BGH GRUR 1981, 435, 436 - 56 Pfund abgenommen).

  • LG Bonn, 11.03.2015 - 30 O 33/14

    Keine gesundheitsbezogene Werbeaussage ohne Absicherung

    Er umfasst nach der Rechtsprechung z.B. auch bloße computergestützte Schlankheitsverfahren in Form des Vertriebs von Diätvorschlägen und Rezepten für ein kohlehydratreduziertes Ernährungsprogramm (vgl BGH GRUR 1981, 435).

    Jedenfalls hohes Übergewicht ist als Krankheit anzusehen, weil es sich um eine nicht nur unerhebliche vorübergehende Störung der normalen Beschaffenheit bzw. Tätigkeit des Körpers, die geheilt werden kann, handelt (vgl. BGH GRUR 1981, 435, 436; OLG Düsseldorf, Urteil v. 30.7.1098 - 2 U 166/97, BeckRS 2012, 08516; OLG Hamm Urteil v. 18.11.2010, 4 U 148/10, BeckRS 2010, 29841; LG Düsseldorf Urteil v. 13.08.2014 - 12 O 164/14, BeckRS 2014, 18831, jeweils m.w.N.).

    Es kommt bereits bei der Beurteilung des Anwendungsbereichs des § 1 Abs. 1 Nr. 2 HWG auf die Werbeaussage und damit auf das Verständnis der angesprochenen Verkehrskreise an (vgl. BGH GRUR 1981, 435), wobei die streitgegenständliche Werbung in ihrer Gesamtheit und nicht lediglich reduziert auf die beanstandeten Aussagen zu betrachten ist.

    Im Urteil vom 19.12.1980 (GRUR 1981, 435, 436) wurde eine Person, die in 5 Monaten 56 Pfund abgenommen hat, ohne krankhaft dürr geworden zu sein, als krankhaft übergewichtig iS des § 1 Abs. 1 Nr. 2 HWG eingestuft.

  • OLG Dresden, 02.02.1999 - 14 U 1700/98

    Rechtsmissbräuchliches Vorgehen eines Verbandes zur Förderung gewerblicher

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  • KG, 30.11.2004 - 5 U 55/04

    Wettbewerbs- und Arzneimittelwerberecht: Handeln im geschäftlichen Verkehr zu

    Verfasser von Krankengeschichten im Sinne von § 11 Abs. 1 Nr. 3 HWG können aber auch Laien sein (BGH, GRUR 1981, 435, 437 - 56 Pfund abgenommen; KG, ES-HWG, § 11 Nr. 3, Nr. 8; Doepner, a.a.O., § 11 Nr. 3 Rdn. 12; Ring in Bülow/Ring, HWG, 2. Aufl., § 11 Abs. 1 Nr. 3 Rdn. 5; Gröning, HWG, § 11 Nr. 3 Rdn. 4).
  • OLG Köln, 01.04.2016 - 6 U 108/15

    Wettbewerbswidrigkeit der Bewerbung eines Abnehmkonzepts mittels DNA-Analyse

    Auch wenn der Bundesgerichtshof in seiner Entscheidung "56 Pfund abgenommen" (Urteil vom 19.12.1980 - I ZR 157/78, GRUR 1981, 435) entschieden hat, dass auch Dickleibigkeit eine Krankheit iSd HWG sein kann, kommt es letztlich auf den beim Verbraucher hervorgerufenen und im Einzelfall zu ermittelnden Gesamteindruck der Werbung an.
  • LG Ravensburg, 26.01.1992 - 2 KfH O 2139/92

    Anspruch auf Unterlassung von lobenden oder anerkennenden Äußerungen Dritter über

    Nach der Rechtssprechung ist der Begriff der Krankheit entsprechend den besonderen Erfordernissen des HWG auszulegen (BGH GRUR 1970, 420 ff.; 1981, 435 ff.; im besonderen letztere Entscheidung Seite 436 unter Bezugnahme auf den Regierungsentwurf zum HWG ).

    Ob die angesprochenen Verkehrskreise überhaupt beurteilen können, worauf Dickleibigkeit zurückzuführen ist, ist nicht entscheidend (vgl. dazu auch BGH GRUR 1981, 435 ff. 437).

  • KG, 07.03.2003 - 5 U 240/02

    Internetwerbung einer "Schönheitsklinik": Zulässigkeit der Werbung mit

    Wie hinsichtlich der Bewerbung von Schlankheitsmitteln auch allgemein anerkannt ist (vgl. BGH GRUR 1981, 435 - "56 Pfund abgenommen"), ist es im Hinblick auf die Zweckbestimmung des HWG und auf § 1 Abs. 2 HWG, der diese zum Ausdruck bringt, erforderlich, dass die beanstandete Werbung auf eine Krankheitssituation Bezug nimmt.
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