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   BGH, 23.09.1992 - I ZR 150/90   

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BGH, 23.09.1992 - I ZR 150/90 (https://dejure.org/1992,637)
BGH, Entscheidung vom 23.09.1992 - I ZR 150/90 (https://dejure.org/1992,637)
BGH, Entscheidung vom 23. September 1992 - I ZR 150/90 (https://dejure.org/1992,637)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Rechtmäßigkeit der Eingehung überörtlicher Sozietäten durch Rechtsanwälte - Anforderungen an eine überörtliche Sozietät - Unterschiede zwischen einer örtlichen und einer überörtlichen Sozietät

  • werbung-schenken.de

    Überörtliche Anwaltssozietät

    UWG § 1; UWG § 13; BRAO § 18; BRAO § 27; BRAO § 28
    Verletzung Berufs-/Standesrecht; Irreführung/Geschäftsverhältnisse

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Leitsatz und Auszüge)

    BRAO § 18, § 27, § 28
    Zulässigkeit überörtlicher Anwaltssozietäten

Papierfundstellen

  • BGHZ 119, 225
  • NJW 1993, 196
  • ZIP 1992, 1749
  • MDR 1993, 179
  • GRUR 1993, 399
  • WM 1992, 2072
  • BB 1993, 85
  • DB 1992, 2613
  • AnwBl 1993, 130
 
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Wird zitiert von ... (23)Neu Zitiert selbst (18)

  • BGH, 18.09.1989 - AnwZ (B) 30/89

    Zulässigkeit einer überörtlichen Sozietät

    Auszug aus BGH, 23.09.1992 - I ZR 150/90
    Der Bundesgerichtshof hat sich in jüngster Zeit wiederholt für deren Zulässigkeit ausgesprochen (BGHZ 108, 290, 293 ff.; BGHSt 37, 220, 223 [BGH 29.10.1990 - AnwSt R 11/90]; BGH, Beschl. v. 27.05.1991 - AnwSt (B) 2/91, NJW 1991, 2780, 2781).

    Rechtsanwälte, die nach ihrem Zusammenschluß mit anderen Rechtsanwälten weiterhin bei bestimmten Gerichten zugelassen bleiben und die ihre Wohnsitzpflicht sowie die Pflicht erfüllen, am Ort ihrer Zulassung eine Kanzlei zu unterhalten, verletzen weder die Pflicht zur Lokalisierung (§ 18 BRAO) noch ihre Residenzpflicht gemäß § 27 BRAO (BGHZ 108, 290, 294; Odersky a.a.O., S. 439, 442).

    Zutreffend ist der Ansatz der Revision, daß ein Rechtsanwalt im geschäftlichen Verkehr auf die Mitarbeit in einer (überörtlichen) Sozietät nur hinweisen darf, wenn die mit den Sozien getroffenen vertraglichen Absprachen den Vorstellungen entsprechen, die das rechtsuchende Publikum mit der Kundgabe einer Sozietät berechtigterweise verbindet (BGHZ 108, 290, 295).

  • BVerfG, 14.07.1987 - 1 BvR 537/81

    Standesrichtlinien

    Auszug aus BGH, 23.09.1992 - I ZR 150/90
    Sie können deshalb auch nicht als Hilfsmittel zur Auslegung und Konkretisierung der Generalklausel über die anwaltlichen Berufspflichten (§ 43 BRAO) herangezogen werden (BVerfGE 76, 171, 185 = NJW 1988, 191, 192 [BVerfG 14.07.1987 - 1 BvR 537/81]; BVerfGE 76, 196, 205 ff. = NJW 1988, 194, 195).

    Der genannten Standesrichtlinie des § 28 kommt keine für die Aufrechterhaltung einer funktionsfähigen Rechtspflege unerläßliche Bedeutung im Sinne der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGE 76, 171 a.a.O.) zu, die es geboten erscheinen ließe, ihren materiellen Gehalt bei der Beurteilung der Zulässigkeit überörtlicher Sozietäten zu berücksichtigen (allg. Meinung, vgl. Odersky a.a.O., S. 441 m.w.N.).

    Unbestritten fortgeltendes vorkonstitutionelles Gewohnheitsrecht vermag zwar die Freiheit der Berufsausübung im Sinne des Art. 12 Abs. 1 Satz 2 GG einzuschränken (BVerfGE 34, 293, 303; 76, 171 = NJW 1988, 191, 193) [BVerfG 14.07.1987 - 1 BvR 537/81].

  • OLG Düsseldorf, 27.09.1990 - 2 U 87/90
    Auszug aus BGH, 23.09.1992 - I ZR 150/90
    Diese Rechtsprechung steht im Einklang mit der überwiegenden Meinung in der Literatur (vgl. Schumann, Die überörtliche Anwaltssozietät, 1990, Rdn. 164 f, 173; Kewenig, Überörtliche Anwaltssozietäten und geltendes Recht, 1989, S. 9 ff., 35; Odersky, Festschrift Merz (1992), S. 439, 440 f.; Brandner, GRUR 1991, 243, 244 [BGH 27.09.1990 - 2 U 87/90]; Michalski, ZIP 1991, 1551, 1555; Prütting, JZ 1989, 705, 706 ff.; Salger, NJW 1988, 186).

    Dem Lokalisierungsgebot des § 18 und der Residenzpflicht des § 27 BRAO glaubt die Revision - entsprechend einer nicht tragenden Erwägung in BGH, Urt. v. 27.04.1981 - AnwSt (R) 5/80, NJW 1981, 2477 [BGH 27.04.1981 - StbStR 5/80]; vgl. auch OLG Düsseldorf GRUR 1991, 241, 243; Feuerich, AnwBl 1989, 360, 362; ders. (referierend), Bundesrechtsanwaltsordnung, 2. Aufl., § 45 Rdn. 164 ff.; Stefener, AnwBl 1988, 367, 370 - eine Berufsausübungsregelung entnehmen zu können, die der Bildung überörtlicher Anwaltsgemeinschaften entgegenstehe.

    Anders als die Anschlußrevision meint, hat das Berufungsgericht den Tatbestand der Irreführung nicht schon damit begründet, eine Kopfzeile, welche nur den Namen der überörtlichen Sozietät nenne, sei als solche auf jeden Fall irreführend (vgl. OLG Düsseldorf GRUR 1991, 241, 242 mit ablehnenden Anmerkungen von Brandner, GRUR 1991, 243, 245 [BGH 27.09.1990 - 2 U 87/90]; Prütting, AnwBl 1991, 49 ff. und Schockenhoff, NJW 1991, 1158, 1159 f.; auch Odersky a.a.O., S. 454).

  • BGH, 25.06.1992 - I ZR 120/90

    Haftungsbeschränkung bei Anwälten - Vorsprung durch Rechtsbruch

    Auszug aus BGH, 23.09.1992 - I ZR 150/90
    An der Vereinbarung der gesamtschuldnerischen Haftung der nach außen in Erscheinung tretenden Sozien der überörtlichen Anwaltsgemeinschaft ist jedenfalls so lange festzuhalten, so lange sich nicht durch eine - dem Gesetzgeber vorbehaltene (vgl. BGH, Urt. v. 25.06.1992 - I ZR 120/90, ZIP 1992, 1500, 1502 - Haftungsbeschränkung bei Anwälten) - Änderung der Haftungsstruktur der Anwaltsgesellschaften die Erwartungshaltung des rechtsuchenden Publikums hinsichtlich der persönlichen Haftung der in einer Sozietät zusammengeschlossenen Rechtsanwälte gewandelt hat.

    Daraus folgt zugleich die gesamtschuldnerische Haftung der Mitglieder der überörtlichen Anwaltsgemeinschaft (§§ 714, 427 BGB, vgl. BGHZ 70, 247, 249; BGH, Urt. v. 25.06.1992 - I ZR 120/90, ZIP 1992, 1500, 1501 - Haftungsbeschränkung bei Anwälten).

  • BGH, 29.10.1990 - AnwSt (R) 11/90

    Auftreten als Mitglied einer überörtlichen Anwalts-Sozietät

    Auszug aus BGH, 23.09.1992 - I ZR 150/90
    Der Bundesgerichtshof hat sich in jüngster Zeit wiederholt für deren Zulässigkeit ausgesprochen (BGHZ 108, 290, 293 ff.; BGHSt 37, 220, 223 [BGH 29.10.1990 - AnwSt R 11/90]; BGH, Beschl. v. 27.05.1991 - AnwSt (B) 2/91, NJW 1991, 2780, 2781).

    Der Rechtsanwalt darf nicht den Anschein erwecken, sich mit einem anderen Rechtsanwalt zu einer Sozietät zusammengeschlossen zu haben, wenn das in Wahrheit nicht der Fall ist, also nur eine sogenannte Außen- oder Scheinsozietät vorliegt (BGHSt 37, 220, 222 [BGH 29.10.1990 - AnwSt R 11/90] = AnwSt (R) 11/90, NJW 1991, 49, 50 = AnwBl 1991, 97, 98 mit Anm. Senninger; Odersky a.a.O., S. 439, 448).

  • BGH, 04.07.1991 - I ZR 2/90

    Anwaltswerbung - Berufswidrige Werbung; Irreführung/Geschäftsverhältnisse

    Auszug aus BGH, 23.09.1992 - I ZR 150/90
    Eine Scheinsozietät stellt einen Verstoß gegen das fortgeltende (vgl. BGHZ 115, 105, 108 f. - Anwaltswerbung) Verbot wettbewerbswidriger Werbung dar, weil damit zu eigenem wettbewerblichen Vorteil im geschäftlichen Verkehr ein Eindruck erweckt wird, der der Wirklichkeit nicht entspricht.
  • BVerfG, 14.02.1973 - 2 BvR 667/72

    Ensslin-Kassiber

    Auszug aus BGH, 23.09.1992 - I ZR 150/90
    Unbestritten fortgeltendes vorkonstitutionelles Gewohnheitsrecht vermag zwar die Freiheit der Berufsausübung im Sinne des Art. 12 Abs. 1 Satz 2 GG einzuschränken (BVerfGE 34, 293, 303; 76, 171 = NJW 1988, 191, 193) [BVerfG 14.07.1987 - 1 BvR 537/81].
  • BGH, 24.01.1978 - VI ZR 264/76

    Haftung eines Scheinsozius

    Auszug aus BGH, 23.09.1992 - I ZR 150/90
    Daraus folgt zugleich die gesamtschuldnerische Haftung der Mitglieder der überörtlichen Anwaltsgemeinschaft (§§ 714, 427 BGB, vgl. BGHZ 70, 247, 249; BGH, Urt. v. 25.06.1992 - I ZR 120/90, ZIP 1992, 1500, 1501 - Haftungsbeschränkung bei Anwälten).
  • OLG München, 17.01.1990 - BayEGH II - 14/89
    Auszug aus BGH, 23.09.1992 - I ZR 150/90
    In einem solchen Fall bedeutete das Festhalten an überkommenen Regeln des Gewohnheitsrechts einen von Art. 12 Abs. 1 Satz 2 GG nicht gedeckten Eingriffstatbestand (BVerfGE 22, 114, 121, 122; vgl. auch LG Essen AnwBl 1990, 265, 269).
  • BVerfG, 28.06.1967 - 2 BvR 143/61

    Entziehung der Verteidigungsbefugnis

    Auszug aus BGH, 23.09.1992 - I ZR 150/90
    In einem solchen Fall bedeutete das Festhalten an überkommenen Regeln des Gewohnheitsrechts einen von Art. 12 Abs. 1 Satz 2 GG nicht gedeckten Eingriffstatbestand (BVerfGE 22, 114, 121, 122; vgl. auch LG Essen AnwBl 1990, 265, 269).
  • BGH, 27.05.1991 - AnwSt (B) 2/91

    Ausschließung des Verteidigers im ehrengerichtlichen Verfahren beim Verdacht der

  • BVerfG, 08.11.1989 - 1 BvR 986/89

    Verfassungsmäßigkeit des Lokalisationsgebots nach § 18 BRAO

  • BVerfG, 04.07.1989 - 1 BvR 1460/85

    Anwaltsnotar - Sozietät - Steuerberater - Kammerrechtsbeistand

  • BGH, 27.04.1981 - StbSt (R) 5/80

    Zulässigkeit einer überörtlichen Sozietät von Steuerberatern

  • Drs-Bund, 08.01.1958 - BT-Drs III/120
  • BGH, 26.10.1989 - I ZR 242/87

    Anwaltswahl durch Mieterverein

  • BVerfG, 14.07.1987 - 1 BvR 362/79

    Verfassungswidrigkeit der Richtlinien des anwaltlichen Standesrechts

  • OLG München, 12.04.1990 - 6 U 5905/89

    Überörtliche Sozietät; Kriterien der Zulässigkeit; Wettbewerbsrechtliche

  • LG Köln, 24.01.2018 - 26 O 453/16

    Anwaltskammer klagebefugt: RAK Köln lässt Kanzlei-AGB verbieten

    "Eine Rechtsanwaltskammer hat die Klagebefugnis eines rechtsfähigen Verbandes zur Förderung gewerblicher Interessen i. S. des § 13 II Nr. 2 UWG (st. Rspr.; vgl. u. a. BGHZ 109, 153 [156] = NJW 1990, 578 = LM § 1 UWG Nr. 543 - Anwaltswahl durch Mieterverein; BGHZ 119, 225 [227] = NJW 1993, 196 = LM H. 3-1993 § 18 BRAO Nr. 3 - Überörtliche Anwaltssozietät; BGH, NJW 1997, 2681 = LM H. 12-1997 § 1 UWG Nr. 741 = GRUR 1997, 914 [915] = WRP 1997, 1051 - Die Besten II; vgl. weiter - allg. zur Klagebefugnis der Kammern freier Berufe - BGH, NJW 1998, 822 = LM H. 5-1998 § 13 UWG Nr. 88 = WRP 1998, 172 [173] - Professorenbezeichnung in der Arztwerbung III; vgl. auch BVerfG, Beschl. v. 30.9.1981 - 1 BvR 545-81 und Beschl. v. 18.3.1992 - 1 BvR 1503-88; zur Klagebefugnis öffentlich-rechtlicher Kammern gem. § 13 II Nr. 2 AGBG vgl. BGHZ 81, 229 [230] = NJW 1981, 2351 = LM § 9 [Cb] AGBG Nr. 2).
  • BGH, 12.07.2012 - AnwZ (Brfg) 37/11

    Anwaltliches Berufsrecht: Irreführende Verwendung der Bezeichnung "Sozietät" bei

    (aa) Der Bundesgerichtshof hat allerdings Anfang/Mitte der 1990er Jahre entschieden, dass sich ein Rechtsanwalt wettbewerbswidrig verhält, der nach außen wahrheitswidrig den Anschein erweckt, sich mit einem anderen Rechtsanwalt in einer Sozietät zusammengeschlossen zu haben, obwohl nur eine Außen(=Schein-)Sozietät vorliegt (Senatsurteil vom 29. Oktober 1990 - AnwSt (R) 11/90, BGHSt 37, 220, 223 ff.; BGH, Urteile vom 23. September 1992 - I ZR 150/90, BGHZ 118, 225, 233 f.; vom 5. Mai 1994 - I ZR 57/92, NJW 1994, 2288 unter I 1 a m.w.N.).
  • BGH, 02.04.1998 - I ZR 4/96

    Zweigstellenverbot - Berufswidrige Werbung

    Eine Rechtsanwaltskammer hat die Klagebefugnis eines rechtsfähigen Verbandes zur Förderung gewerblicher Interessen im Sinne des § 13 Abs. 2 Nr. 2 UWG (st. Rspr.; vgl. u.a. BGHZ 109, 153, 156 - Anwaltswahl durch Mieterverein; 119, 225, 227 - Überörtliche Anwaltssozietät; BGH, Urt. v. 30.4.1997 - I ZR 154/95, GRUR 1997, 914, 915 = WRP 1997, 1051 - Die Besten II; vgl. weiter - allgemein zur Klagebefugnis der Kammern freier Berufe - BGH, Urt. v. 9.10.1997 - I ZR 92/95, WRP 1998, 172, 173 - Professorenbezeichnung in der Arztwerbung III; vgl. auch BVerfG, Beschl. v. 30.9.1981 - 1 BvR 545/81 und Beschl. v. 18.3.1992 - 1 BvR 1503/88; zur Klagebefugnis öffentlich-rechtlicher Kammern gemäß § 13 Abs. 2 Nr. 2 AGBG vgl. BGHZ 81, 229, 230).

    a) Ein Rechtsanwalt, der - ohne eine Ausnahmegenehmigung nach § 28 Abs. 1 Satz 2 BRAO zu besitzen - durch die Gestaltung seines Kanzleibriefbogens den Eindruck erweckt, er betreibe eine Zweigstelle, oder der in dieser Weise auf eine von ihm tatsächlich eingerichtete Zweigstelle hinweist, verstößt gegen § 28 Abs. 1 BRAO (vgl. BGHZ 119, 225, 236 - Überörtliche Anwaltssozietät; BGH, Urt. v. 5.5.1994 - I ZR 57/92, GRUR 1994, 736, 737 = WRP 1994, 613 - Intraurbane Sozietät; OLG Stuttgart NJW 1993, 1336).

    Vielmehr können auch bei einer überörtlichen Sozietät die beteiligten Rechtsanwälte weiterhin gemäß §§ 18, 27 BRAO "ihre" Kanzlei jeweils an dem Ort des Gerichts haben, bei dem sie zugelassen sind (vgl. BGHZ 108, 290, 294 f.; 119, 225, 230 - Überörtliche Anwaltssozietät).

    Die Kanzleien der beteiligten Rechtsanwälte werden auch nicht dann schon jeweils zu Zweigstellen, wenn in der Kanzlei des einen Mandate für den assoziierten, andernorts residierenden Rechtsanwalt entgegengenommen werden oder wenn in der Kanzlei des assoziierten Rechtsanwalts eine beratende Tätigkeit ausgeübt wird (vgl. BGHZ 119, 225, 230 - Überörtliche Anwaltssozietät).

    (1) Das Zweigstellenverbot, von dessen Verfassungsmäßigkeit die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes bis in die jüngste Zeit ohne weiteres ausgegangen ist (vgl. BGHZ 108, 290, 294; 117, 382, 384; 119, 225, 227 - Überörtliche Anwaltssozietät), verletzt auch unter den heutigen Verhältnissen nicht die durch Art. 12 Abs. 1 GG geschützte Freiheit der Berufsausübung (vgl. dazu auch OLG Stuttgart NJW 1993, 1336, 1337; Feuerich/Braun aaO § 28 Rdn. 2; vgl. aber auch Henssler/Prütting aaO § 28 Rdn. 4; Kleine-Cosack aaO § 28 Rdn. 2).

  • AnwG Hamburg, 27.03.2006 - EV 122/01

    Zweigstellenverbot

    Denn auch in einer überörtlichen Sozietät können die beteiligten RAe weiterhin gem. §§ 18, 27 BRAO "ihre" Kanzlei jeweils am Ort des Gerichts haben, bei dem sie zugelassen sind (vgl. BGH, NJW 1998, 2533; BGHZ 108, 290, 294 f. = NJW 1998, 2890; BGHZ 119, 225, 230 = NJW 1993, 196).

    Vielmehr genügt es, dass in der Öffentlichkeit durch entsprechendes Auftreten der Eindruck erweckt wird, es werde anderen Orts eine Zweigstelle unterhalten (BGH, Urt. v. 23.9.1992, NJW 1993, 196, 197).

    Zuvor hatte der BGH in seiner Entscheidung v. 2.4.1998 (NJW 1998, 2533, 2535) unter Hinweis auf seine vorangegangene Rspr. (BGHZ 108, 290, 294 = NJW 1989, 2890; BGHZ 117, 382, 384 = NJW 1992, 1512; BGHZ 119, 225, 227 = NJW 1993, 196 sowie auf OLG Stuttgart, NJW 1993, 1336, 1337) die Verfassungsmäßigkeit bejaht, und zwar auch im Hinblick auf das europäische Gemeinschaftsrecht.

    Ein Verstoß gegen § 28 BRAO liegt nach Auffassung des BGH erst dann vor, wenn sich die Tätigkeit des assoziierten RA dergestalt in den Kanzleibereich des anderen verlagert, dass die Kanzlei des Partners zugleich Zweigstelle der eigenen Kanzlei wird, oder in der Öffentlichkeit durch entsprechendes Auftreten der Eindruck erweckt wird, es würde andernorts eine Zweigstelle unterhalten oder es würden dort Sprechtage abgehalten (BGH, NJW 1998, 2533, 2535; BGH, NJW 1993, 196, 197).

    So sei etwa den aus den §§ 27, 28 BRAO folgenden Geboten nur dann genüge getan, wenn die Kanzleiorte der jeweiligen Sozietätsmitglieder einer überörtlichen Kanzlei aus dem Briefbogen deutlich hervorgingen (BGH, NJW 1993, 196, 199).

    Denn diese können nach st. Rspr. des BGH auch von der Wahl des Kanzleiortes unabhängig für ihren Mandanten tätig werden (BGH, BB 1993, 1761; BGH, NJW 1993, 196).

  • BGH, 25.10.2001 - I ZR 29/99

    Vertretung der Anwalts-GmbH

    Eine Rechtsanwaltskammer hat die Klagebefugnis eines rechtsfähigen Verbandes zur Förderung gewerblicher Interessen im Sinne des § 13 Abs. 2 Nr. 2 UWG (st. Rspr.; vgl. u.a. BGHZ 109, 153, 156 - Anwaltswahl durch Mieterverein; 119, 225, 227 - Überörtliche Anwaltssozietät; BGH, Urt. v. 30.4.1997 - I ZR 154/95, GRUR 1997, 914, 915 = WRP 1997, 1051 - Die Besten II; Urt. v. 9.10.1997 - I ZR 92/95, WRP 1998, 172, 173 - Professorenbezeichnung in der Arztwerbung III; Urt. v. 2.4.1998 - I ZR 4/96, GRUR 1998, 835, 836 = WRP 1998, 729 - Zweigstellenverbot; Urt. v. 3.12.1998 - I ZR 112/96, GRUR 1999, 748, 749 = WRP 1999, 824 - Steuerberaterwerbung auf Fachmessen; vgl. auch BVerfG, Beschl. v. 30.9.1981 - 1 BvR 545/81; Beschl. v. 18.3.1992 - 1 BvR 1503/88; zur Klagebefugnis öffentlich-rechtlicher Kammern gemäß § 13 Abs. 2 Nr. 2 AGBG vgl. BGHZ 81, 229, 230).
  • BAG, 15.04.1993 - 2 AZB 32/92

    Rechtsanwalt als arbeitnehmerähnliche Person

    Danach ist auch die Bildung überörtlicher Sozietäten zulässig; § 28 Abs. 1 der Grundsätze des anwaltlichen Standesrechts (Richtlinien nach § 177 Abs. 2 Nr. 2 BRAO; RichtlRA), wonach eine Anwaltssozietät nur im Rahmen einer gemeinsamen Kanzlei begründet werden kann, steht dem ebensowenig entgegen, wie das Lokalisierungsgebot des § 18, die Residenzpflicht des § 27, das Zweigstellenverbot des § 28 BRAO oder ein vorkonstitutionelles Gewohnheitsrecht (vgl. BGHZ 108, 290, 293 ff.; BGH Urteil vom 23. September 1992 - I ZR 150/90 - zur Veröffentlichung vorgesehen).

    Deshalb muß jedes Sozietätsmitglied durch die Sozietätsvereinbarung ermächtigt und grundsätzlich verpflichtet sein, den Anwaltsvertrag mit Wirkung für und gegen alle Sozien abzuschließen und deren gesamtschuldnerische Haftung mit den Mandanten zu vereinbaren (BGH Urteil vom 23. September 1992, a.a.O., m.w.N.).

  • OLG München, 18.01.2001 - 29 U 2962/00

    Irreführung durch Briefkopfgestaltung überörtlicher Partnerschaft von Patent- und

    Auch in haftungsrechtlicher Hinsicht wird zu Lasten der Mandanten kein unzutreffender Eindruck erweckt, da auch die Angestellten und freien Mitarbeiter unstreitig aufgrund der getroffenen Absprachen berechtigt sind, die Partnerschaft vertraglich zu verpflichten, was in der bisherigen Rechtsprechung zum Auftreten von Sozietäten als wesentliches Kriterium angesehen wurde (BGHZ 108, 290, 295 = NJW 1993, 196, 198 - Überörtliche Sozietät).
  • AGH Nordrhein-Westfalen, 04.03.2011 - 2 AGH 1/10

    Rechtmäßigkeit eines belehrenden Hinweises der Rechtsanwaltskammer (RAK) wegen

    Insbesondere stehen ihr weder das Berufsrecht für Rechtsanwälte, noch die Regelungen der BRAO oder vorkonstitutionelles Gewohnheitsrecht entgegen (vgl. BGH NJW 1989, 2890 f; BGH NJW 1991, 79 f; BGH NJW 1993, 196 ff.).

    Jedes Mitglied muss durch die Sozietätsvereinbarung ermächtigt und grundsätzlich verpflichtet sein, den Anwaltsvertrag mit Wirkung für und gegen alle Sozien abzuschließen und deren gesamtschuldnerische Haftung mit den Mandanten zu vereinbaren (vgl. BGH NJW 1991, 49 f; BGH NJW 1993, 196 ff; BGH NJW 1996, 2308 ff).

  • BayObLG, 24.11.1994 - 3Z BR 115/94

    Zusammenschluss von Rechtsanwälten zu einer GmbH

    Daraus sei zu folgern, daß für die Zulassung einer Rechtsanwalts-GmbH eine entsprechende Gesetzesänderung erforderlich sei (vgl. z. B. Odersky AnwBl. 1991, 238/242; ferner BGHZ 119, 225/234 m.w.Nachw.).
  • LG Erfurt, 23.06.2010 - 7 O 2036/09

    Kennzeichung eines Standorts im Briefbogen

    So entsprach es schon vor Einführung der Berufsordnung für Rechtsanwälte (BORA) der höchstrichterlichen Rechtsprechung, dass bereits die Kanzleipflicht gemäß §§ 27, 28 BRAO a. F. für Rechtsanwälte das Gebot begründet, den Rechtsverkehr entweder im Briefkopf oder an anderer Stelle auf dem Briefbogen des Geschäftspapiers eines Rechtsanwalts unübersehbar und deutlich darauf hinzuweisen, an welchem Ort die jeweiligen Sozien ihren Kanzleisitz haben, weil nicht der Eindruck erweckt werden dürfe, dass ein Rechtsanwalt Kanzleien an verschiedenen Orten unterhält (vgl. BGH, Urt. v. 23.09.1992, Az.: I ZR 150/09 [richtig: I ZR 150/90 - d. Red.] , Rz. 45 nach juris; bezüglich überörtlicher Sozietäten).
  • BGH, 21.01.1993 - I ZR 43/91

    Kooperationspartner - Berufswidrige Werbung; Irreführung/Leistungsfähigkeit

  • LAG Köln, 06.03.2020 - 9 Ta 3/20

    Rechtsweg; Zulässigkeit eines Erfolgshonorars; negative Feststellungsklage gegen

  • BGH, 05.05.1994 - I ZR 57/92

    Intraurbane Sozietät - Berufswidrige Werbung

  • BayObLG, 07.03.1996 - 1Z AR 14/96

    Anspruch auf Ersatz des Schadens durch eine fehlerhafte Beratung eines

  • BGH, 16.11.1998 - AnwZ (B) 32/98

    Residenzpflicht des beim Oberlandesgericht zugelassenen Rechtsanwalts

  • LAG Hessen, 01.06.1995 - 12 Ta 447/94

    Arbeitnehmerbegriff: Rechtsanwalt

  • OLG München, 14.02.1995 - 11 W 729/95

    Erstattungsfähigkeit von fiktiven Informationsreisekosten eines Rechtsanwalts

  • BGH, 24.06.1993 - V ZB 30/93

    Keine Postulationsfähigkeit vor Bezirksgericht ohne Kanzlei im Beitrittsgebiet

  • OLG Nürnberg, 17.08.1998 - 3 W 1814/98

    Gebührenermäßigung nach dem Einigungsvertrag

  • OLG Düsseldorf, 23.09.2003 - 20 U 49/03

    Streitgegenstandsbegriff des Bundesgerichtshofes i.R.d. gewerblichen

  • OLG Düsseldorf, 02.09.2003 - 20 U 49/03
  • BGH, 08.12.1993 - XII ZB 149/93

    Postulationsfähigkeit des Rechtsanwalts vor dem Bezirksgericht - Eintragung in

  • OLG Braunschweig, 24.09.1998 - 2 U 25/98

    Erweckung eines unzutreffenden Anscheins durch eine entsprechende

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