Rechtsprechung
   OLG Düsseldorf, 28.09.2012 - I-16 U 124/11   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2012,36149
OLG Düsseldorf, 28.09.2012 - I-16 U 124/11 (https://dejure.org/2012,36149)
OLG Düsseldorf, Entscheidung vom 28.09.2012 - I-16 U 124/11 (https://dejure.org/2012,36149)
OLG Düsseldorf, Entscheidung vom 28. September 2012 - I-16 U 124/11 (https://dejure.org/2012,36149)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2012,36149) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (6)

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    HGB § 89a Abs. 2; BGB § 280 Abs. 1
    Außerordentliche Kündigung eines Versicherungsvertretervertrages

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • Evers OK-Vertriebsrecht(Abodienst) (Leitsatz)

    - ABV 5 -, wichtiger Grund, Begriff, kleinere Vertragsverstöße, Legaldefinition, Darlegungs- und Beweislast, Erfordernis einer Abmahnung, Verstoß gegen das Provisionsabgabeverbot, Provisionserschleichung, Nennung von Kündigungsgründen, Nachschieben von Kündigungsgründen, ...

Hinweis zu den Links:
Zu grauen Einträgen liegen derzeit keine weiteren Informationen vor. Sie können diese Links aber nutzen, um die Einträge beispielsweise in Ihre Merkliste aufzunehmen.

Verfahrensgang

 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (23)

  • BGH, 11.10.1990 - I ZR 32/89

    Provisionsanspruch des Handelsvertreters bei Kauf auf Abruf

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 28.09.2012 - 16 U 124/11
    Die unberechtigte außerordentliche Kündigung eines Vertragsteils - hier der Beklagten - kann nach allgemeiner Auffassung für den anderen Vertragsteil - hier den Kläger - einen wichtigen Grund zur fristlosen Kündigung darstellen (BGH, Urteil v. 14.11.1966 - VII ZR 112/64, NJW 1967, 248, 249; Urteil v. 11.10.1990 - I ZR 32/89, NJW-RR 1991, 156, 157; Urteil v. 1.12.1993 - VIII ZR 129/92; Urteil v. 25.11.1998 - VIII ZR 221/97, NJW 1999, 946, 947; Beschluss v. 21.2.2006 - VIII ZR 61/04, NJW-RR 2006, 755, 756; Hopt, a.a.O., § 89a Rdnr. 36; Löwisch, a.a.O., § 89a Rdnr. 42; jew. m.w.Nw.).

    Wie ausgeführt, war die von der Beklagten ausgesprochene fristlose Kündigung unwirksam und hat die Beklagte hierdurch den Handelsvertretervertrag mit dem Kläger schuldhaft verletzt hätte (vgl. BGH, Urteil vom 11.10.1990 - I ZR 32/89, NJW-RR 1991, 156, 157).

    Der Kläger kann entgangene Provisionen in der Zeit nach der unwirksamen fristlosen Kündigung der Beklagten bis zum 30. Juni 2010 verlangen, dem Tag, an dem die vorsorgliche ordentliche Kündigung der Beklagten vom 18. September 2009 wirksam geworden wäre (vgl. BGH, Urt. vom 11.10.1990 - I ZR 32/89, NJW-RR 1991, 156).

  • BGH, 21.02.2006 - VIII ZR 61/04

    Kündigung des Handelsvertretervertrages durch den Unternehmer wegen Verweigerung

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 28.09.2012 - 16 U 124/11
    Schließlich ist grundsätzlich eine vorherige Abmahnung erforderlich, die nur dann entbehrlich ist, wenn das Fehlverhalten des Vertragspartners die Vertrauensgrundlage in so schwerwiegender Weise erschüttert hat, dass diese auch durch eine erfolgreiche Abmahnung nicht wiederhergestellt werden könnte (BGH, Urt. v. 16.12.1998, VIII ZR 381/97, NJW-RR 1999, 539; Beschluss vom 21.02.2006 - VIII ZR 61/04, NJW-RR 2006, 755, 756; allgemein für Dauerschuldverhältnisse jetzt § 314 Abs. 2 BGB).

    Wie bereits ausgeführt, ist grundsätzlich eine vorherige Abmahnung erforderlich, die nur dann entbehrlich ist, wenn Kündigungsgrund ein Umstand ist, auf welchen der zu Kündigende nicht Einfluss nehmen kann oder welchen er in angemessener Zeit nicht abstellen kann - beides ist hier nicht der Fall - oder wenn das Fehlverhalten des Vertragspartners die Vertrauensgrundlage in so schwerwiegender Weise erschüttert hat, dass diese auch durch eine erfolgreiche Abmahnung nicht wiederhergestellt werden könnte (vgl. BGH, Beschluss vom 21.02.2006 - VIII ZR 61/04, NJW-RR 2006, 755, 756; Löwisch, in: Ebenroth/Boujong/Joost/Strohn, aaO, § 89a Rn 21).

    Die unberechtigte außerordentliche Kündigung eines Vertragsteils - hier der Beklagten - kann nach allgemeiner Auffassung für den anderen Vertragsteil - hier den Kläger - einen wichtigen Grund zur fristlosen Kündigung darstellen (BGH, Urteil v. 14.11.1966 - VII ZR 112/64, NJW 1967, 248, 249; Urteil v. 11.10.1990 - I ZR 32/89, NJW-RR 1991, 156, 157; Urteil v. 1.12.1993 - VIII ZR 129/92; Urteil v. 25.11.1998 - VIII ZR 221/97, NJW 1999, 946, 947; Beschluss v. 21.2.2006 - VIII ZR 61/04, NJW-RR 2006, 755, 756; Hopt, a.a.O., § 89a Rdnr. 36; Löwisch, a.a.O., § 89a Rdnr. 42; jew. m.w.Nw.).

  • BGH, 29.06.2011 - VIII ZR 212/08

    Handelsvertretervertrag: Fristlose Kündigung eines Vertragshändlervertrages wegen

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 28.09.2012 - 16 U 124/11
    Ein solcher wichtiger Grund liegt nach der Legaldefinition in § 314 Abs. 1 Satz 2 BGB vor, wenn dem kündigenden Teil unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls und unter Abwägung der beiderseitigen Interessen die Fortsetzung des Vertragsverhältnisses bis zur vereinbarten Beendigung oder bis zum Ablauf einer Kündigungsfrist nicht zugemutet werden kann (BGH, Urt. vom 29.06.2011 - VIII ZR 212/08, juris Rn. 17; Urt. vom 10. November 2010 - VIII ZR 327/09, juris Rn. 19; Oberlandesgericht München, Urteil vom 29. Juli 2010 - 23 U 4893/09 -, juris; Oberlandesgericht Düsseldorf, Beschluss vom 19. Januar 2001 - 16 U 84/00 -, juris; Löwisch, in: Ebenroth/Boujong/ Joost/Strohn, Handelsgesetzbuch, 2. Auflage 2008, § 89a Rdnr. 7 mit weiteren Nachweisen).

    Die Wirksamkeit einer außerordentlichen Kündigung nach § 89a HGB hängt nicht davon ab, dass der Grund, auf den die Kündigung gestützt wird, im Zeitpunkt des Ausspruchs der Kündigung bereits mitgeteilt worden ist (BGH, Urt. vom 29.06.2011 - VIII ZR 212/08, juris Rn. 28; Urt. vom 7. Juli 1988 - I ZR 78/87, juris 14 mwN).

    Die eine Zweiwochenfrist bestimmende Norm des § 626 Abs. 2 BGB wird durch die speziellere Vorschrift des § 89a HGB verdrängt und findet daher auf Handelsvertreterverträge keine Anwendung (BGH, Urt. vom 29.06.2011 - VIII ZR 212/08, juris Rn. 19 mwN).

  • BGH, 10.11.2010 - VIII ZR 327/09

    Vertragliches Wettbewerbsverbot im Handelsvertretervertrag: Fristlose Kündigung

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 28.09.2012 - 16 U 124/11
    Ein solcher wichtiger Grund liegt nach der Legaldefinition in § 314 Abs. 1 Satz 2 BGB vor, wenn dem kündigenden Teil unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls und unter Abwägung der beiderseitigen Interessen die Fortsetzung des Vertragsverhältnisses bis zur vereinbarten Beendigung oder bis zum Ablauf einer Kündigungsfrist nicht zugemutet werden kann (BGH, Urt. vom 29.06.2011 - VIII ZR 212/08, juris Rn. 17; Urt. vom 10. November 2010 - VIII ZR 327/09, juris Rn. 19; Oberlandesgericht München, Urteil vom 29. Juli 2010 - 23 U 4893/09 -, juris; Oberlandesgericht Düsseldorf, Beschluss vom 19. Januar 2001 - 16 U 84/00 -, juris; Löwisch, in: Ebenroth/Boujong/ Joost/Strohn, Handelsgesetzbuch, 2. Auflage 2008, § 89a Rdnr. 7 mit weiteren Nachweisen).

    Im Handelsvertreterrecht ist die Beschränkung des Rechts zur außerordentlichen Kündigung auf schwerwiegende Vertragsverletzungen in besonderer Weise geboten, weil das Vorliegen eines wichtigen Kündigungsgrundes wegen schuldhaften Verhaltens des Handelsvertreters gemäß § 89b Abs. 3 Nr. 2 HGB den Verlust des Ausgleichsanspruchs zur Folge hat (vgl. BGH, Urt. vom 10. November 2010 - VIII ZR 327/09, juris Rn. 24).

  • BGH, 30.05.2001 - VIII ZR 70/00

    Ansprüche des Unternehmers bei unberechtigter Kündigung des Handelsvertreters

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 28.09.2012 - 16 U 124/11
    Ist ersichtlich, dass der Gewinn nach dem gewöhnlichen Lauf der Dinge mit Wahrscheinlichkeit erwartet werden konnte, wird vermutet, dass er gemacht worden wäre; dem Ersatzpflichtigen obliegt dann der Beweis, dass er nach dem späteren Verlauf oder aus irgendwelchen anderen Gründen dennoch nicht erzielt worden wäre (BGH, Urt. vom 30.05.2001 - VIII ZR 70/00, juris Rn. 8).
  • BGH, 16.07.2008 - VIII ZR 151/05

    Zur zeitlichen Beschränkung des Schadensersatzanspruchs bei außerordentlichen

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 28.09.2012 - 16 U 124/11
    Die insoweit darlegungsbelastete Beklagte hat eine Verletzung des Klägers gegen seine Schadensminderungsobliegenheit nach § 254 Abs. 2 Satz 1 Alt. 2 BGB (vgl. BGH, Urt. vom 16.07.2008 - VIII ZR 151/05, juris Rn. 19) nicht dargetan.
  • BGH, 17.06.2004 - III ZR 271/03

    Rechtsnatur des Verbots der Gewährung von Sondervergütungen durch

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 28.09.2012 - 16 U 124/11
    Es spricht einiges für die Annahme, dass die Anordnung mit europäischem Kartellrecht unvereinbar und deshalb ihrerseits nichtig ist, weil das hoheitliche Provisionsabgabeverbot eine unternehmerische Kartellabsprache verstärkt (vgl. EuGH, Urteil vom 17. November 1993 in der Rechtssache C-2/91, Meng, Slg. 1993, I-5791 Rn. 10 ff; KG VersR 1995, 445, 446 f; Dreher WuW 1994, 193; ders. VersR 1995, 1, 3 ff und 2001, 1 ff; Winter VersR 2002, 1055, 1056 f; Winter VerR 2012, 66; jetzt auch VG Frankfurt, Urt. v. 24.10.2011, 9 K 105/11, VersR 2012, 356; offengelassen von BGH, Urt. v. 17.6.2004, III ZR 271/03, BGHZ 159, 334).
  • EuGH, 17.11.1993 - C-2/91

    Strafverfahren gegen Meng

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 28.09.2012 - 16 U 124/11
    Es spricht einiges für die Annahme, dass die Anordnung mit europäischem Kartellrecht unvereinbar und deshalb ihrerseits nichtig ist, weil das hoheitliche Provisionsabgabeverbot eine unternehmerische Kartellabsprache verstärkt (vgl. EuGH, Urteil vom 17. November 1993 in der Rechtssache C-2/91, Meng, Slg. 1993, I-5791 Rn. 10 ff; KG VersR 1995, 445, 446 f; Dreher WuW 1994, 193; ders. VersR 1995, 1, 3 ff und 2001, 1 ff; Winter VersR 2002, 1055, 1056 f; Winter VerR 2012, 66; jetzt auch VG Frankfurt, Urt. v. 24.10.2011, 9 K 105/11, VersR 2012, 356; offengelassen von BGH, Urt. v. 17.6.2004, III ZR 271/03, BGHZ 159, 334).
  • LAG Baden-Württemberg, 07.05.2007 - 4 Sa 1/07

    Handelsvertreter - fristlose Kündigung - Internet-Forum - Ehrverletzung -

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 28.09.2012 - 16 U 124/11
    Eine vorherige Abmahnung ist unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit nur dann entbehrlich, wenn eine Verhaltensänderung in Zukunft trotz Abmahnung nicht erwartet werden kann oder wenn es sich um eine so schwere Pflichtverletzung handelt, dass die Vertrauensgrundlage auch durch eine erfolgreiche Abmahnung nicht wiederhergestellt werden kann (vgl. OLG Stuttgart, Urt. vom 29.04.2008 - 10 U 233/07, VersR 2009, 218; OLG Saarbrücken, Urt. vom. 25.01.2006, juris Rn. 36; OLG Celle, Urt. vom 02.10.2008 - 11 U 82/08, zit. nach Evers/Oberst, aaO; Senat, Urt. vom 16.03.2001 - 16 U 168/99, HVR Nr. 952; LAG Baden-Württemberg, Urt. vom 07.05.2007 - 4 Sa 1/07, juris Rn. 33; Löwisch, aaO; Baumbach/Hopt, HGB, 35. Aufl., § 89 a Rz. 10; Evers/Oberst, aaO), was hier nicht der Fall ist, zumal die Abgrenzung zwischen Störung im Vertrauens- und Leistungsbereich ohnehin unscharf ist (Löwisch sowie Evers/Oberst, aaO).
  • BGH, 25.11.1998 - VIII ZR 221/97

    Rechtswirkungen der außerordentlichen Kündigung eines

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 28.09.2012 - 16 U 124/11
    Die unberechtigte außerordentliche Kündigung eines Vertragsteils - hier der Beklagten - kann nach allgemeiner Auffassung für den anderen Vertragsteil - hier den Kläger - einen wichtigen Grund zur fristlosen Kündigung darstellen (BGH, Urteil v. 14.11.1966 - VII ZR 112/64, NJW 1967, 248, 249; Urteil v. 11.10.1990 - I ZR 32/89, NJW-RR 1991, 156, 157; Urteil v. 1.12.1993 - VIII ZR 129/92; Urteil v. 25.11.1998 - VIII ZR 221/97, NJW 1999, 946, 947; Beschluss v. 21.2.2006 - VIII ZR 61/04, NJW-RR 2006, 755, 756; Hopt, a.a.O., § 89a Rdnr. 36; Löwisch, a.a.O., § 89a Rdnr. 42; jew. m.w.Nw.).
  • BGH, 16.12.1998 - VIII ZR 381/97

    Tilgung einer Schuld durch Vermittlung von Zeitschriftenabonnements; Kündigung

  • OLG Köln, 08.12.2006 - 19 U 96/06

    Wichtiger Grund zur außerorderntlichen Kündigung eines Handelsvertretervertrages

  • OLG Stuttgart, 29.04.2008 - 10 U 233/07

    Kündigung wegen Beleidigung eines Handelsvertreters

  • BGH, 14.11.1966 - VII ZR 112/64

    Handelsrecht-Kündigung d. Handelsvertretervertrages;Ausschluß d Ausgleichsanspr.

  • BGH, 07.07.1988 - I ZR 78/87

    Kündigung des Handelsvertretervertrages bei vertraglich geregelten

  • BGH, 01.12.1993 - VIII ZR 129/92

    Fristlose Kündigung wegen unberechtigter fristloser Kündigung der Gegenseite

  • OLG Düsseldorf, 19.01.2001 - 16 U 84/00

    Kündigung eines Handelsvertretervertrages aus wichtigem Grund wegen Einführung

  • OLG München, 29.07.2010 - 23 U 4893/09

    Selbstständiger Handelsvertreter: Wichtiger Grund für eine fristlose Kündigung

  • OLG Celle, 02.10.2008 - 11 U 82/08

    Wegfall des Ausgleichsanspruchs und strafrechtliche Folgen - Falsch verstandene

  • OLG Hamm, 27.07.2011 - 20 U 146/10

    Leistungsfreiheit des Sachversicherers wegen arglistiger Täuschung durch den

  • VG Frankfurt/Main, 24.10.2011 - 9 K 105/11

    Provisionsabgabeverbot für Versicherungsvermittler/innen

  • KG, 03.06.1994 - 5 Ws (B) 192/90

    Zulässigkeit eines Provisionsabgabeverbots bei Versicherungen

  • OLG Düsseldorf, 16.03.2001 - 16 U 168/99

    - gardeur -, AA des HV, Störung des Vertrauensverhältnisses, Entbehrlichkeit

  • OLG Düsseldorf, 26.05.2017 - 16 U 61/16

    Abgrenzung von haupt- und nebenberuflicher Tätigkeit eines Handelsvertreters

    Die Wirksamkeit der von der Beklagten erklärten fristlosen Kündigung beurteilt sich nach § 89a HGB, da das zwischen den Parteien bestehende Vertragsverhältnis rechtlich als Handelsvertreterverhältnis zu qualifizieren ist mit der Folge, dass diese Vorschrift § 314 BGB als lex specialis vorgeht (vgl. Hopt, in: Baumbach/Hopt, HGB, 37. Auflage, § 89a Rn. 1; OLG Saarbrücken, Urteil vom 25. Januar 2006, Az.: 1 U 101/05, zitiert nach juris, Rn. 32), aber ohne wesentliche Unterschiede, da § 314 BGB nur die bisherige Rechtslage kodifiziert, weshalb die Definition des wichtigen Grundes in § 314 Abs. 1 Satz 2 BGB auch im Rahmen des § 89a Abs. 1 HGB herangezogen werden kann (vgl. Senatsurteil vom 28. September 2012, Az.: I-16 U 124/11, zitiert nach juris, Rn. 18).

    Ein solcher wichtiger Grund liegt nach der Legaldefinition in § 314 Abs. 1 Satz 2 BGB vor, wenn dem kündigenden Teil unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalles und unter Abwägung der beiderseitigen Interessen die Fortsetzung des Vertragsverhältnisses bis zur vereinbarten Beendigung oder bis zum Ablauf einer Kündigungsfrist nicht zugemutet werden kann (vgl. BGH, Urteil vom 29. Juni 2011, Az.: VIII ZR 212/08, zitiert nach juris, Rn. 18; Urteil vom 10. November 2010, Az.: VIII ZR 327/09, zitiert nach juris, Rn. 19; Senatsurteile vom 25. Januar 2013, Az.: I-16 U 89/11, vom 28. September 2012, Az.: I-16 U 124/11 - jeweils zitiert nach juris; Löwisch, in: Ebenroth/Boujong/Joost/Strohn, HGB, 3. Auflage, § 89a Rn. 7 mit zahlreichen weiteren Nachweisen).

    Die vorherige Abmahnung ist nur dann entbehrlich, wenn das Fehlverhalten des Vertragspartners die Vertrauensgrundlage in so schwerwiegender Weise erschüttert hat, dass dies auch durch eine erfolgreiche Abmahnung nicht wiederhergestellt werden könnte (vgl. BGH, Urteil vom 16. Dezember 1998, Az.: VIII ZR 381/97, NJW-RR 1999, 539 - 540; Beschluss vom 21. Februar 2006, Az.: VIII ZR 61/04, NJW-RR 2006, 755 - 756; Senatsurteil vom 28. September 2012, Az.: I-16 U 124/11, zitiert nach juris, Rn. 18).

    (cc) Die tatsächlichen Voraussetzungen eines wichtigen Grundes zur außerordentlichen Kündigung sind von demjenigen darzulegen und zu beweisen, der sich auf die Wirksamkeit der Kündigung beruft (vgl. BGH, Urteil vom 16. Dezember 1998, Az.: VIII ZR 381/97, NJW-RR 1999, 539 - 540; Senatsurteil vom 28. September 2012, Az.: I-16 U 124/11, zitiert nach juris, Rn. 18; Hopt, in: Baumbach/Hopt, HGB, 38. Auflage, § 89a Rn. 11 mit weiteren Nachweisen).

  • OLG Karlsruhe, 14.07.2017 - 9 U 9/15

    Handelsvertreterprovision: Voraussetzungen und Höhe des

    Diese ersparten Betriebskosten schätzt der Senat auf 10 Prozent (vgl. zu dieser Schätzung OLG Karlsruhe, DB 1978, 1396; BGH, NJW-RR 1991, 156; BGH, NJW-RR 2006, 1328; OLG Düsseldorf, Urteil vom 28.09.2012 - 16 U 124/11 -, Rn. 58 ff., zitiert nach juris).
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht