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   BGH, 30.09.1970 - III ZR 81/67   

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BGH, 30.09.1970 - III ZR 81/67 (https://dejure.org/1970,1435)
BGH, Entscheidung vom 30.09.1970 - III ZR 81/67 (https://dejure.org/1970,1435)
BGH, Entscheidung vom 30. September 1970 - III ZR 81/67 (https://dejure.org/1970,1435)
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Volltextveröffentlichungen (4)

Papierfundstellen

  • NJW 1971, 43
  • MDR 1971, 117
  • VersR 1970, 1154
 
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Wird zitiert von ... (14)Neu Zitiert selbst (20)

  • BGH, 19.05.1958 - III ZR 211/56

    Gemeindehaftung bei unterbliebener Wegereinigung

    Auszug aus BGH, 30.09.1970 - III ZR 81/67
    Wie das Berufungsgericht zutreffend ausführt, ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs die Reinigungs- und Streupflicht hinsichtlich der öffentlichen Wege - soweit nicht Landesgesetze etwas anderes bestimmen - in der Regel als Teil der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht anzusehen, und im Falle ihrer Verletzung ist die Haftung des Pflichtigen, auch soweit es sich um Gemeinden oder andere öffentlich-rechtliche Körperschaften handelt, aus § 823 BGB herzuleiten (BGHZ 9, 373; 14, 83 [BGH 22.06.1954 - I ZR 225/53] ; 16, 95 [BGH 21.12.1954 - I ZR 36/53] ; 27, 278 [BGH 19.05.1958 - III ZR 21/57] ; BGH NJW 1968, 443).

    Indessen hat der Bundesgerichtshof die Möglichkeit anerkannt, daß durch Gesetz den Gemeinden die Wegereinigungspflicht - auch soweit sie der Verkehrssicherung dient - als eine von der Ortspolizeibehörde erzwingbare öffentliche Last auferlegt wird; die Pflicht zur polizeimäßigen Wegereinigung wurzelt, anders als die allgemeine Verkehrssicherungspflicht, nicht in der nach allgemeinen bürgerlich-rechtlichen Bestimmungen zu beurteilenden Schaffung einer Gefahrenlage, sondern im öffentlichen Recht (BGHZ 27, 278, 282 [BGH 19.05.1958 - III ZR 211/56] = LM Nr. 43 zu Art. 34 GG mit Anmerkung Pagendarm, ergangen zum Preußischen Wegereinigungsgesetz).

    Auf die vom Berufungsgericht angesprochene Kritik an der angeführten Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, wonach die Gemeinde bei Unterlassen von organisatorischen, der Erfüllung der Reinigungs- und Streupflicht dienenden Maßnahmen aus § 823 BGB haftet (BGHZ 27, 278; 32, 352), [BGH 30.05.1960 - III ZR 16/59] braucht nicht eingegangen zu werden.

    Die Pflichten aus der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht und aus der Amtspflicht decken sich hier, wie der erkennende Senat betont hat (BGH LM Preuß. WegereinigungsGes. Nr. 3; BGHZ 27, 278, 281) [BGH 19.05.1958 - III ZR 211/56] .

  • BGH, 30.05.1960 - III ZR 77/59

    Wegereinigungsgesetz

    Auszug aus BGH, 30.09.1970 - III ZR 81/67
    Die Verletzung dieser öffentlich-rechtlichen Pflicht einschließlich der dabei bestehenden Aufsichtspflicht begründet daher Schadensersatzansprüche grundsätzlich nur nach Amtshaftungsrecht; nach allgemeinem Deliktsrecht haftet die Gemeinde lediglich dann, wenn ihre verfassungsmäßig berufenen Organe keinerlei organisatorische Maßnahmen zur Erfüllung der Wegereinigungspflicht getroffen haben (oder wenn die Gemeinde bei abgewälzter Reinigungspflicht als Grundstückseigentümer haftet); hat die Gemeinde einen Streudienst geschaffen, ihn aber unzulänglich eingerichtet oder beaufsichtigt, dann haftet sie für die Folgen dieser Fehler nach Amtshaftungsgrundsätzen (BGHZ 32, 352; BGH VersR 1961, 953, VersR 1963, 40, alle ebenfalls zum Preußischen Wegereinigungsgesetz).

    Auf die vom Berufungsgericht angesprochene Kritik an der angeführten Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, wonach die Gemeinde bei Unterlassen von organisatorischen, der Erfüllung der Reinigungs- und Streupflicht dienenden Maßnahmen aus § 823 BGB haftet (BGHZ 27, 278; 32, 352), [BGH 30.05.1960 - III ZR 16/59] braucht nicht eingegangen zu werden.

    Wenn die Aufforderungen nicht oft oder nicht nachdrücklich genug erfolgt sein sollten, so würde das nach der angeführten Rechtsprechung (BGHZ 32, 352) lediglich zu einer Haftung aus § 839, nicht aus § 823 BGB führen.

  • BGH, 12.07.1951 - III ZR 168/50

    Persönliche Haftung aus Amtspflichtverletzung

    Auszug aus BGH, 30.09.1970 - III ZR 81/67
    § 839 BGB enthält eine Sonderregelung; er schafft einen selbständigen Haftungstatbestand und schließt damit die allgemeinen Vorschriften der §§ 823 ff BGB aus (RGZ 140, 423, 430; 154, 117, 123; BGHZ 3, 94, 102, 105 [BGH 12.07.1951 - III ZR 168/50] ; 13, 25, 28 [BGH 15.03.1954 - III ZR 333/52] ; 16, 111, 113 [BGH 10.01.1955 - III ZR 153/53] ; 34, 99, 104) [BGH 19.12.1960 - GSZ - 1/60] .
  • BGH, 15.03.1954 - III ZR 333/52

    Zur Aufsichtspflicht der Lehrer über minderjährige Schulkinder und zur

    Auszug aus BGH, 30.09.1970 - III ZR 81/67
    § 839 BGB enthält eine Sonderregelung; er schafft einen selbständigen Haftungstatbestand und schließt damit die allgemeinen Vorschriften der §§ 823 ff BGB aus (RGZ 140, 423, 430; 154, 117, 123; BGHZ 3, 94, 102, 105 [BGH 12.07.1951 - III ZR 168/50] ; 13, 25, 28 [BGH 15.03.1954 - III ZR 333/52] ; 16, 111, 113 [BGH 10.01.1955 - III ZR 153/53] ; 34, 99, 104) [BGH 19.12.1960 - GSZ - 1/60] .
  • BGH, 15.06.1954 - III ZR 125/53

    Verkehrssicherung auf Landstraßen II. Ordnung

    Auszug aus BGH, 30.09.1970 - III ZR 81/67
    Wie das Berufungsgericht zutreffend ausführt, ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs die Reinigungs- und Streupflicht hinsichtlich der öffentlichen Wege - soweit nicht Landesgesetze etwas anderes bestimmen - in der Regel als Teil der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht anzusehen, und im Falle ihrer Verletzung ist die Haftung des Pflichtigen, auch soweit es sich um Gemeinden oder andere öffentlich-rechtliche Körperschaften handelt, aus § 823 BGB herzuleiten (BGHZ 9, 373; 14, 83 [BGH 22.06.1954 - I ZR 225/53] ; 16, 95 [BGH 21.12.1954 - I ZR 36/53] ; 27, 278 [BGH 19.05.1958 - III ZR 21/57] ; BGH NJW 1968, 443).
  • BGH, 22.06.1954 - I ZR 225/53

    Nachprüfung der sachlichen Zuständigkeit

    Auszug aus BGH, 30.09.1970 - III ZR 81/67
    Wie das Berufungsgericht zutreffend ausführt, ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs die Reinigungs- und Streupflicht hinsichtlich der öffentlichen Wege - soweit nicht Landesgesetze etwas anderes bestimmen - in der Regel als Teil der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht anzusehen, und im Falle ihrer Verletzung ist die Haftung des Pflichtigen, auch soweit es sich um Gemeinden oder andere öffentlich-rechtliche Körperschaften handelt, aus § 823 BGB herzuleiten (BGHZ 9, 373; 14, 83 [BGH 22.06.1954 - I ZR 225/53] ; 16, 95 [BGH 21.12.1954 - I ZR 36/53] ; 27, 278 [BGH 19.05.1958 - III ZR 21/57] ; BGH NJW 1968, 443).
  • BGH, 21.12.1954 - I ZR 36/53

    Örtlich begrenzte Verkehrsgeltung

    Auszug aus BGH, 30.09.1970 - III ZR 81/67
    Wie das Berufungsgericht zutreffend ausführt, ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs die Reinigungs- und Streupflicht hinsichtlich der öffentlichen Wege - soweit nicht Landesgesetze etwas anderes bestimmen - in der Regel als Teil der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht anzusehen, und im Falle ihrer Verletzung ist die Haftung des Pflichtigen, auch soweit es sich um Gemeinden oder andere öffentlich-rechtliche Körperschaften handelt, aus § 823 BGB herzuleiten (BGHZ 9, 373; 14, 83 [BGH 22.06.1954 - I ZR 225/53] ; 16, 95 [BGH 21.12.1954 - I ZR 36/53] ; 27, 278 [BGH 19.05.1958 - III ZR 21/57] ; BGH NJW 1968, 443).
  • BGH, 30.12.1954 - III ZR 102/53

    Verkehrssicherung auf Bundesstraßen

    Auszug aus BGH, 30.09.1970 - III ZR 81/67
    Wie das Berufungsgericht zutreffend ausführt, ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs die Reinigungs- und Streupflicht hinsichtlich der öffentlichen Wege - soweit nicht Landesgesetze etwas anderes bestimmen - in der Regel als Teil der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht anzusehen, und im Falle ihrer Verletzung ist die Haftung des Pflichtigen, auch soweit es sich um Gemeinden oder andere öffentlich-rechtliche Körperschaften handelt, aus § 823 BGB herzuleiten (BGHZ 9, 373; 14, 83 [BGH 22.06.1954 - I ZR 225/53] ; 16, 95 [BGH 21.12.1954 - I ZR 36/53] ; 27, 278 [BGH 19.05.1958 - III ZR 21/57] ; BGH NJW 1968, 443).
  • BGH, 10.01.1955 - III ZR 153/53

    Rechtsmittel

    Auszug aus BGH, 30.09.1970 - III ZR 81/67
    § 839 BGB enthält eine Sonderregelung; er schafft einen selbständigen Haftungstatbestand und schließt damit die allgemeinen Vorschriften der §§ 823 ff BGB aus (RGZ 140, 423, 430; 154, 117, 123; BGHZ 3, 94, 102, 105 [BGH 12.07.1951 - III ZR 168/50] ; 13, 25, 28 [BGH 15.03.1954 - III ZR 333/52] ; 16, 111, 113 [BGH 10.01.1955 - III ZR 153/53] ; 34, 99, 104) [BGH 19.12.1960 - GSZ - 1/60] .
  • BGH, 19.05.1958 - III ZR 21/57

    Notarielles Testament

    Auszug aus BGH, 30.09.1970 - III ZR 81/67
    Wie das Berufungsgericht zutreffend ausführt, ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs die Reinigungs- und Streupflicht hinsichtlich der öffentlichen Wege - soweit nicht Landesgesetze etwas anderes bestimmen - in der Regel als Teil der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht anzusehen, und im Falle ihrer Verletzung ist die Haftung des Pflichtigen, auch soweit es sich um Gemeinden oder andere öffentlich-rechtliche Körperschaften handelt, aus § 823 BGB herzuleiten (BGHZ 9, 373; 14, 83 [BGH 22.06.1954 - I ZR 225/53] ; 16, 95 [BGH 21.12.1954 - I ZR 36/53] ; 27, 278 [BGH 19.05.1958 - III ZR 21/57] ; BGH NJW 1968, 443).
  • BGH, 30.05.1960 - III ZR 16/59

    Enteignungsverfahren

  • BGH, 19.12.1960 - GSZ 1/60

    Sportplatzasche - § 839 BGB, keine Naturalrestitution

  • BGH, 01.10.1962 - III ZR 162/61

    Streupflicht der Gemeinde bei Glatteis

  • BGH, 22.09.1966 - III ZR 166/64

    Pflichten der Gemeinde bei Abwälzung der Streupflicht auf die Straßenanlieger

  • BGH, 24.11.1966 - III ZR 183/65

    Forderung von Schadensersatz wegen eines Glatteisunfalles - Streupflicht einer

  • BGH, 10.12.1962 - III ZR 147/61

    Recht der Gemeinde zur Überwälzung der Pflicht zur Erhaltung der Sicherheit auf

  • BGH, 09.11.1967 - III ZR 98/67

    Rechtsgrundlage für Haftung wegen Verletzung der Verkehrssicherungspflicht für

  • BGH, 30.04.1953 - III ZR 377/51

    Verkehrssicherung bei Wasserstraßen

  • RG, 22.01.1937 - III 353/35

    1. Wie verhält sich die Beamtenhaftungsvorschrift in § 839 BGB. zu den

  • RG, 21.06.1933 - V 392/32

    1. Haftet der Staat dem geschädigten Zeitungsverlag auf Schadensersatz, wenn die

  • BGH, 05.07.1990 - III ZR 217/89

    Reichweite der Verkehrssicherungspflicht (Streupflicht) der Gemeinden unter § 1

    WegereinigungsG Nr. 10), sondern auch zu den inzwischen erlassenen verschiedenen Landesstraßengesetzen entschieden, daß die öffentlich-rechtlich ausgestaltete Amtspflicht zur Sorge für die Sicherheit im Straßenverkehr inhaltlich der Räum- und Streupflicht entspricht, wie sie auch aus der allgemeinen Straßenverkehrssicherungspflicht abgeleitet wird (vgl. Senatsurteile vom 21. September 1967 - III ZR 23/66 = VersR 1967, 1079 und vom 30. April 1974 - III ZR 166/72 = VersR 1974, 910, 911 zu § 49 LStrG NW; Senatsurteile vom 12. November 1964 - III ZR 121/64 = NJW 1965, 201 f. und vom 10. März 1983 III ZR 1/82 = VersR 1983, 636 f. zu § 52 NStrG - vgl. insoweit auch Senatsurteile BGHZ 60, 54, 58/59; 75, 134, 138 und vom 10. Juli 1980 - III ZR 58/79 = LM BGB § 823 Ea Nr. 64 = BGHWarn 1980 Nr. 205; Senatsurteile vom 30. September 1970 - III ZR 81/67 = BGHWarn 1970 Nr. 225 = RhPfLandesstraßenG Nr. 1; vom 3. Mai 1984 - III ZR 34/83 = VersR 1984, 890, 891 = LM RhPfLandesstraßenG Nr. 2 und vom 15. November 1984 - III ZR 97/83 = BGHWarn 1984 Nr. 338 = VersR 1985, 568, 569 zu § 17 LStrG RhPf).
  • BGH, 18.12.1972 - III ZR 121/70

    Verkehrssicherungspflichten hinsichtlich der öffentlichen Verkehrswege in

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  • BGH, 21.11.1996 - III ZR 28/96

    Verkehrssicherungs- und Streupflicht des Trägers der Straßenbaulast in

    1. Ausgangspunkt (auch des Berufungsgerichts) ist, daß die in § 17 des Landesstraßengesetzes für Rheinland-Pfalz LStrG - vom 15. Februar 1963 (GVBl. S. 57) in der Fassung vom 1. August 1977 (GVBl. S. 273) im einzelnen geregelte Pflicht zur Straßenreinigung innerhalb der geschlossenen Ortslage, die gemäß Absatz 2 insbesondere auch die Verpflichtung zum Schneeräumen und zum Streuen bei Schnee- und Eisglätte umfaßt, der Gemeinde - vorbehaltlich einer Übertragung auf die Anlieger, in diesem Falle allerdings unter Verbleib einer Überwachungspflicht (vgl. Senatsurteile vom 22. September 1966 - III ZR 166/64 - VersR 1966, 1078, 30. September 1970 - III ZR 81/67 - NJW 1971, 43 f und 11. Juni 1992 - III ZR 134/91 - NZV 1992, 357) - obliegt (§ 17 Abs. 3 Satz 1 LStrG).

    Diese als öffentlich-rechtliche Amtspflicht ausgestaltete (vgl. etwa Senatsurteil vom 30. September 1970 aaO.), in ihrem Kern dem Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dienende und deshalb herkömmlicherweise als "polizeiliche" bzw. in neuerer Zeit als "ordnungsmäßige" Reinigungs-/Streupflicht bezeichnete Verpflichtung (vgl. etwa das Senatsurteil vom 3. Mai 1984 III ZR 34/83 - VersR 1984, 890 f; Bauer in Kodal/Krämer Straßenrecht 5. Aufl. Kap. 41 Rn. 4 ff; Ketterer/Giehl/Leonhardt Die Streupflicht 3. Aufl. Rn. 1 ff, 3; Wendrich NZV 1990, 89, 91 f) war der beklagten Verbandsgemeinde, wie das Berufungsgericht ebenfalls richtig gesehen hat, auch nicht zur Wahrnehmung für die Ortsgemeinde übertragen.

    Darüber hinaus hat der Senat in seinem Urteil vom 30. September 1970 - III ZR 81/67 - NJW 1971, 43, allerdings bezogen auf den Rechtszustand, bevor das Land Rheinland-Pfalz die bis dahin nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs grundsätzlich als privatrechtliche Verpflichtung qualifizierte Straßenverkehrssicherungspflicht (vgl. Senat BGHZ 9, 373; 14, 83; 16, 95; 20, 57; 54, 165; 60, 54, 55) als Amtspflicht in Ausübung öffentlicher Gewalt ausgestaltet hat (Einführung des § 48 Abs. 2 LStrG durch das Zweite Landesgesetz zur Änderung des Landesstraßengesetzes vom 22. April 197O, GVBl. S. 142), zum Verhältnis der Haftung wegen Verstoßes gegen die "polizeiliche" Reinigungspflicht und die allgemeine Verkehrssicherungspflicht ausgeführt: Eine kumulative Haftung aus § 823 BGB und aus § 839 BGB i.V.m. Art. 34 GG komme nicht in Betracht, weil sich die Pflichten aus der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht (§ 823 BGB) und aus der Amtspflicht (zur "polizeilichen Reinigung") hier deckten und § 839 BGB eine Sonderregelung enthalte, indem er einen selbständigen Haftungstatbestand schaffe und damit die allgemeine Vorschrift der §§ 823 ff BGB ausschließe.

    Sachliche Gesichtspunkte, derentwegen die in dem Urteil vom 30. September 1970 (aaO.) angezeigte Richtung in Frage zu stellen wäre, werden in dem Urteil vom 3. Mai 1984 jedoch nicht erörtert.

    (2) Mit dem Senatsurteil vom 30. September 1970 (aaO.) ist weiterhin davon auszugehen, daß nach dem rheinland-pfälzischen Landesstraßengesetz jedenfalls in seiner ursprünglichen Konzeption - vor dem Hintergrund einer damals privatrechtlich qualifizierten und haftungsrechtlich nach §§ 823 ff BGB behandelten allgemeinen Verkehrssicherungspflicht - die "polizeiliche" Reinigungs-(Streu-)Pflicht innerhalb geschlossener Ortschaften eine gegebenenfalls inhaltlich gleichartige "verkehrsmäßige" Pflicht zur Reinigung verdrängte.

    Soweit der Senat in dem Urteil vom 30. September 1970 (aaO.) damit argumentiert hat, es wäre ein unvernünftiges und deshalb abzulehnendes Ergebnis, wenn die "polizeiliche" Reinigungspflicht für die Ortsstraßen auf die Anlieger abgewälzt werden könnte, daneben aber noch eine (nicht abwälzbare) privatrechtliche Verkehrssicherungspflicht völlig gleichen Inhalts für die Gemeinde bestehenbliebe, ist dieser Gesichtspunkt nicht dadurch gegenstandslos geworden, daß neueren Urteilen des Senats entnommen werden kann, die aus der öffentlich-rechtlich ausgestalteten - Verkehrssicherungspflicht folgende Reinigungspflicht könne, soweit sie mit der "polizeilichen" Reinigungspflicht inhaltlich übereinstimmt, nach den für die letztere Pflicht geltenden Bestimmungen wie diese durch Satzung auf die Anlieger übertragen werden (vgl. Urteile vom 5. Dezember 1991 - III ZR 31/90 - NVwZ-RR 1992, 604 - für das nordrhein-westfälische Landesrecht - und vom 11. Juni 1992 - III ZR 134/91 - NZV 1992, 357 - für das niedersächsische Landesrecht. Diese Beurteilung bestätigt im Grunde nur die vorliegende Sicht, daß die spezialgesetzliche Ausformung der "polizeilichen" Reinigungspflicht der Art, wie sie (auch) in § 17 LStrG erfolgt ist, für ihren Regelungsbereich der aus der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht folgenden Reinigungspflicht kein rechtliches "Eigenleben" beläßt.

  • BGH, 16.01.1992 - I ZR 36/90

    Lehrtätigkeit eines beamteten Hochschulprofessors einschließlich der Beschaffung

    Neben einer etwaigen - aus § 839 Abs. 1 BGB i.V. mit Art. 34 GG folgenden - Haftung des Landes Nordrhein-Westfalen kommt eine eigene Schadensersatzhaftung des Beklagten zu 2 gegenüber dem Kläger nicht in Betracht (vgl. GSZ BGHZ 34, 99, 104; BGH, Urt. v. 16.11.1965 - VI ZR 107/64, VersR 1966, 262, 264; Urt. v. 30.09.1970 - III ZR 81/67, NJW 1971, 43, 44).
  • BGH, 28.03.1985 - III ZR 20/84

    Beginn der Verjährung eines Schadensersatzanspruchs wegen Verstoßes gegen die

    Hatte der Mieter die Reinigung des Gehweges wirksam übernommen, dann blieb die Stadt nur verpflichtet, die Einhaltung der Übernahme durch den Mieter zu überwachen (Arndt Straßenverkehrssicherungspflicht 2. Aufl. S. 98 f.; s. auch Senatsurteilevom 22. September 1966 - III ZR 166/64 = VersR 1966, 1078 undvom 30. September 1970 - III ZR 81/67 - NJW 1971, 43, 44 [BGH 30.09.1970 - III ZR 81/67] zur Abwälzung der Reinigungspflicht).

    Mit dem Hinweis auf die vergleichbare Haftungslage der Stadt (vgl. Senatsurteil NJW 1971, 43, 44) [BGH 30.09.1970 - III ZR 81/67] kann nicht belegt werden, daß die erörterte Unterscheidung zwischen den Anforderungen der Streupflicht und der Aufsichtspflicht für eine ordnungsgemäße Klagebegründung bedeutungslos wäre.

  • VG Mainz, 25.04.2018 - 3 K 630/17

    Pflicht der Gemeinde zur Beseitigung einer Ölspur in einer Ortsdurchfahrt

    Die verkehrsmäßige Reinigung erfolgt zur Erhaltung der Sicherheit und Leichtigkeit des Straßenverkehrs, gehört straßenrechtlich zu der in § 11 LStrG normierten Straßenbaulast und ist haftungsrechtlich Teil der von der zivilgerichtlichen Rechtsprechung angenommenen bürgerlich-rechtlichen Verkehrssicherungspflicht (vgl. BGH, Urteile vom 21. November 1996 - III ZR 27/96 -, a.a.O. = juris Rn. 9 und vom 30. September 1970 - III ZR 81/67 -, NJW 1971, 43 = juris Rn. 18; VG Halle, Urteil vom 17. April 2003, a.a.O. = juris Rn. 23; Wendrich, a.a.O. S. 90 f.).

    Hätte der Gesetzgeber eine hiervon abweichende Regelung treffen wollen, so hätte es nahegelegen, dass er dies deutlich zum Ausdruck bringt (vgl. BGH, Urteil vom 30. September 1970, a.a.O. = juris Rn. 20).

    Insoweit wird vernachlässigt, dass diese Vorschrift - wie das Wort insbesondere verdeutlicht - gerade nicht abschließend den Kreis der von der polizeilichen Reinigungspflicht umfassten Maßnahmen regelt (vgl. OVG RP, Urteil vom 7. Januar 2010 - 1 A 10831/09.OVG -, AS 38, 251 = juris Rn. 33; BGH, Urteil vom 30. September 1970, a.a.O. = juris Rn. 23; Bogner/Bitterwolf, a.a.O. § 17 Anm. 3.1).

  • OLG Frankfurt, 07.04.2017 - 1 U 141/14

    Übertragung der Verkehrssicherungspflicht für einen Wirtschaftsweg; Kontroll- und

    Trotz der Übertragung der Verkehrssicherungspflicht bleibt aber die Verpflichtung, die zur Sicherung des Verkehrs getroffenen Maßnahmen zu überwachen (vgl. BGH, Urteil vom 30. September 1970 - III ZR 81/67 - juris; BGH, Urteil vom 11. Juni 1992 - III ZR 134/91 - Rn. 20, juris jeweils zur Übertragung der Reinigungs- und Streupflicht; BGH, Urteil vom 28. März 1985 - III ZR 20/84 - Rn. 16, juris zur Übernahme der Gehwegreinigung).
  • BGH, 11.10.1990 - III ZR 291/89

    Amtspflichten des Schulträgers gegenüber einem mit Schulbusfahrten beauftragten

    Welche Anspruchgsgrundlage eingreift, richtet sich nach der Natur der Pflichten, die dem Geschädigten gegenüber verletzt sind (Senatsurteil vom 30. September 1970 - III ZR 81/67 - NJW 1971, 43 f., 45; RGRK-Kreft, BGB, 12. Aufl. 1980/89, Rn. 15 zu § 839 m.w.Nachw.).
  • BGH, 03.05.1984 - III ZR 34/83

    Träger der Pflicht zur Straßenreinigung in Rheinland-Pfalz

    Ob für diese Regelung des Landesstraßengesetzes, das im wesentlichen dem im ehemals preußischen Landesteil bestehenden Rechtszustand folgt (vgl. die Amtl. Begr. zu § 17 LStrG Drucks. Nr. 501 aaO, S. 3792; vgl. auch Senatsurteil vom 30. September 1970 - III ZR 81/67 = VersR 1970, 1154, 1155 = NJW 1971, 43, 44), vom Vorrang der "polizeimäßigen Reinigung" vor derjenigen der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht auszugehen ist, kann offenbleiben.
  • OVG Saarland, 25.02.2013 - 1 A 6/13

    Unterstützung der Gemeinden durch den Landesbetrieb für Straßenbau beim

    Urteile vom 30.9.1970 - III ZR 81/67 -, NJW 1971, 43, vom 5.7.1990 - III ZR 217/89 -, a.a.O., und vom 21.11.1996 - III ZR 28/96 -, NVwZ-RR 1997, 709,.
  • OLG Brandenburg, 02.12.1997 - 2 U 23/97

    Ursächlichkeit der Amtspflichtverletzung für die entstandenen Schäden;

  • BGH, 20.03.1986 - III ZR 75/85

    Haftung wegen Verletzung der Aufsichtspflicht - Abwälzung der

  • VG Dessau, 24.09.2002 - 3 A 62/02
  • OLG Bremen, 10.10.1979 - 3 U 29/79

    Verkehrssicherungspflicht als öffentlich-rechtliche Pflicht; Maßstab eines mit

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