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   BGH, 07.07.1988 - III ZR 198/87   

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BGH, 07.07.1988 - III ZR 198/87 (https://dejure.org/1988,541)
BGH, Entscheidung vom 07.07.1988 - III ZR 198/87 (https://dejure.org/1988,541)
BGH, Entscheidung vom 07. Juli 1988 - III ZR 198/87 (https://dejure.org/1988,541)
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Investitionshilfegesetz II

§ 839 BGB, Enteignungsgleicher Eingriff, normatives Unrecht (Parlamentsgesetz), keine Haftung für Auswirkungen eines für verfassungswidrig erklärten Gesetzes (vgl. § 78 BVerfGG)

Volltextveröffentlichungen (5)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer (Leitsatz)

    Entschädigung - Vermögensnachteil - Verfassungswidriges Gesetz

Papierfundstellen

  • NJW 1989, 101
  • NJW-RR 1989, 91 (Ls.)
  • MDR 1989, 46
  • NVwZ 1989, 187 (Ls.)
  • VersR 1988, 1046
  • WM 1988, 1579
  • BB 1988, 1701
  • DB 1988, 1991
 
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Wird zitiert von ... (45)Neu Zitiert selbst (11)

  • BGH, 12.03.1987 - III ZR 216/85

    Enteignungsgleicher Eingriff durch Vollzug eines verfassungswidrigen Gesetzes

    Auszug aus BGH, 07.07.1988 - III ZR 198/87
    Wenn im Einzelfall ein Bedürfnis besteht, die für den Bürger nachteiligen Folgen legislativen Unrechts auszugleichen, mag der Gesetzgeber tätig werden (vgl. Kreft in Anm. LM GG Art. 14 [D] Nr. 48; ders. in: RGRK- BGB 12. Aufl. § 839 Rn. 221; vgl. ferner Senatsurteil BGHZ 100, 136, 146 f. = BGHR GG vor Art. 1/enteignungsgleicher Eingriff - legislatives Unrecht 1; dazu BVerfG Beschl. v. 13. November 1987 - 1 BvR 739/87; s. auch Senatsurteil vom 10. Dezember 1987 aaO. unter II 2 c m. w. Nachw.).

    Diese Regelungsaufgabe muß dem Gesetzgeber auch deshalb vorbehalten bleiben, weil hier verschiedene, nicht unerheblich voneinander abweichende Lösungsmöglichkeiten gegeben sind (dazu näher BGHZ 100, 136, 146).

    Entschädigungsansprüche der Klägerin aus (rechtswidrigem) enteignungsgleichem Eingriff scheiden bereits deshalb aus, weil dieses richterrechtlich geprägte Haftungsinstitut keine tragfähige Grundlage für den Ausgleich von Nachteilen bietet, die durch ein verfassungswidriges Parlamentsgesetz verursacht worden sind (Senatsurteile BGHZ 100, 136, 145 f. und vom 10. Dezember 1987 aaO. unter II 1 c - BGHR GG vor Art. 1/enteignungsgleicher Eingriff - legislatives Unrecht 2).

  • BGH, 10.12.1987 - III ZR 220/86

    Haftung der öffentlichen Hand für Waldschäden

    Auszug aus BGH, 07.07.1988 - III ZR 198/87
    Nur ausnahmsweise - etwa bei sogenannten Maßnahme- oder Einzelfallgesetzen - kann etwas anderes in Betracht kommen und können Belange bestimmter einzelner unmittelbar berührt werden, so daß sie als "Dritte" im Sinne des § 839 BGB angesehen werden können (Senatsurteile BGHZ 56, 40, 46; 84, 292, 300; 87, 321, 335 und vom 10. Dezember 1987 - III ZR 220/86 = BGHR BGB § 839 Abs. 1 S. 1 - Dritter 11 = NJW 1988, 478, 482 - zum Abdruck in BGHZ bestimmt -).

    Wenn im Einzelfall ein Bedürfnis besteht, die für den Bürger nachteiligen Folgen legislativen Unrechts auszugleichen, mag der Gesetzgeber tätig werden (vgl. Kreft in Anm. LM GG Art. 14 [D] Nr. 48; ders. in: RGRK- BGB 12. Aufl. § 839 Rn. 221; vgl. ferner Senatsurteil BGHZ 100, 136, 146 f. = BGHR GG vor Art. 1/enteignungsgleicher Eingriff - legislatives Unrecht 1; dazu BVerfG Beschl. v. 13. November 1987 - 1 BvR 739/87; s. auch Senatsurteil vom 10. Dezember 1987 aaO. unter II 2 c m. w. Nachw.).

    Entschädigungsansprüche der Klägerin aus (rechtswidrigem) enteignungsgleichem Eingriff scheiden bereits deshalb aus, weil dieses richterrechtlich geprägte Haftungsinstitut keine tragfähige Grundlage für den Ausgleich von Nachteilen bietet, die durch ein verfassungswidriges Parlamentsgesetz verursacht worden sind (Senatsurteile BGHZ 100, 136, 145 f. und vom 10. Dezember 1987 aaO. unter II 1 c - BGHR GG vor Art. 1/enteignungsgleicher Eingriff - legislatives Unrecht 2).

  • BGH, 29.03.1971 - III ZR 110/68

    Untätigbleiben des Gesetzgebers als Enteignung

    Auszug aus BGH, 07.07.1988 - III ZR 198/87
    Nur ausnahmsweise - etwa bei sogenannten Maßnahme- oder Einzelfallgesetzen - kann etwas anderes in Betracht kommen und können Belange bestimmter einzelner unmittelbar berührt werden, so daß sie als "Dritte" im Sinne des § 839 BGB angesehen werden können (Senatsurteile BGHZ 56, 40, 46; 84, 292, 300; 87, 321, 335 und vom 10. Dezember 1987 - III ZR 220/86 = BGHR BGB § 839 Abs. 1 S. 1 - Dritter 11 = NJW 1988, 478, 482 - zum Abdruck in BGHZ bestimmt -).

    Das Gesetz ist weder auf die Begünstigung noch auf die Belastung bestimmter Betroffener oder eines bestimmten Personenkreises angelegt (vgl. Senatsurteil BGHZ 56, 40, 46 f.).

    Mit dieser Beschränkung des Kreises der Ersatzberechtigten auf die unmittelbar Verletzten steht die Regelung des § 839 BGB in Einklang, wonach dem unmittelbar Verletzten der "Dritte" entspricht, demgegenüber die verletzte Amtspflicht bestand (BGHZ 56, 40, 45 m. w. Nachw.).

  • BVerfG, 06.11.1984 - 2 BvL 19/83

    Investitionshilfegesetz

    Auszug aus BGH, 07.07.1988 - III ZR 198/87
    »Die Bundesrepublik Deutschland haftet weder aus Amtspflichtverletzung noch aus enteignungsgleichem Eingriff für schädigende Auswirkungen des für verfassungswidrig erklärten (BVerfGE 67, 256 ) Investitionshilfegesetzes vom 20. Dezember 1982 (BGBl I S. 1587).«.

    Sie mußte ihre EDV-Programme erneut ändern, nachdem das Investitionshilfegesetz durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 6. November 1984 (BVerfGE 67, 256 ) wegen Verstoßes gegen die Kompetenzvorschriften des Grundgesetzes für nichtig erklärt worden war mit der Folge, daß die Abführung der Abgabe entfiel.

    3.a) Entgegen der Ansicht der Revision liegt auch dann keine Verletzung einer drittgerichteten Amtspflicht vor, wenn ein Verstoß gegen das Grundrecht der Klägerin aus Art. 2 Abs. 1 i. V. mit Art. 105 Abs. 2, 70 ff. GG (vgl. BVerfGE 67, 256, 258, 274) zu bejahen sein sollte (a. A. von Arnim, Die Haftung der Bundesrepublik Deutschland für das Investitionshilfegesetz - Zur Staatshaftung wegen schuldhaften legislativen Unrechts, Karl-Bräuer-Institut des Bundes der Steuerzahler, Heft 58, 1986, S. 49 ff.).

  • BVerfG, 13.11.1987 - 1 BvR 739/87
    Auszug aus BGH, 07.07.1988 - III ZR 198/87
    Wenn im Einzelfall ein Bedürfnis besteht, die für den Bürger nachteiligen Folgen legislativen Unrechts auszugleichen, mag der Gesetzgeber tätig werden (vgl. Kreft in Anm. LM GG Art. 14 [D] Nr. 48; ders. in: RGRK- BGB 12. Aufl. § 839 Rn. 221; vgl. ferner Senatsurteil BGHZ 100, 136, 146 f. = BGHR GG vor Art. 1/enteignungsgleicher Eingriff - legislatives Unrecht 1; dazu BVerfG Beschl. v. 13. November 1987 - 1 BvR 739/87; s. auch Senatsurteil vom 10. Dezember 1987 aaO. unter II 2 c m. w. Nachw.).

    Ein umfassender Entschädigungsanspruch für Vermögenseinbußen aus der tatsächlichen Beachtung verfassungswidriger Rechtsnormen läßt sich zudem nicht aus dem Sinnzusammenhang der verfassungsrechtlichen Gewährleistung von Grundrechten, die einen Bezug zur Vermögenssphäre des Bürgers aufweisen, herleiten (BVerfG Beschluß vom 13. November 1987 - 1 BvR 739/87 -).

  • BGH, 02.04.1987 - III ZR 149/85

    Amtspflichten des Amtsvormunds bei Aushandelung eines Arbeitsvertrages

    Auszug aus BGH, 07.07.1988 - III ZR 198/87
    Es muß mithin eine besondere Beziehung zwischen der verletzten Amtspflicht und dem geschädigten "Dritten" bestehen (st. Rspr., vgl. z. B. Senatsurteil BGHZ 100, 313, 317 f.).
  • BVerfG, 08.01.1959 - 1 BvR 425/52

    Strafbarkeit der Arzneiproduktion

    Auszug aus BGH, 07.07.1988 - III ZR 198/87
    Denn Art. 2 Abs. 1 GG verbietet hoheitliche Eingriffe in die Rechtssphäre des Bürgers, die nicht durch eine der verfassungsmäßigen Ordnung entsprechende Rechtsgrundlage gedeckt sind (BVerfGE 9, 83, 88, 42, 20, 27 f.).
  • BGH, 30.05.1983 - III ZR 195/81

    Entschädigung für grenzüberschreitende Immissionen

    Auszug aus BGH, 07.07.1988 - III ZR 198/87
    Nur ausnahmsweise - etwa bei sogenannten Maßnahme- oder Einzelfallgesetzen - kann etwas anderes in Betracht kommen und können Belange bestimmter einzelner unmittelbar berührt werden, so daß sie als "Dritte" im Sinne des § 839 BGB angesehen werden können (Senatsurteile BGHZ 56, 40, 46; 84, 292, 300; 87, 321, 335 und vom 10. Dezember 1987 - III ZR 220/86 = BGHR BGB § 839 Abs. 1 S. 1 - Dritter 11 = NJW 1988, 478, 482 - zum Abdruck in BGHZ bestimmt -).
  • BVerfG, 19.10.1982 - 2 BvF 1/81

    Amtshaftung - Staatshaftungsgesetz des Bundes nichtig

    Auszug aus BGH, 07.07.1988 - III ZR 198/87
    Bei der Schaffung des Art. 34 GG war dem Verfassungsgeber bewußt, daß die Staatshaftung in § 839 BGB gründete; er wollte insoweit am überkommenen Rechtszustand nichts ändern (vgl. BVerfGE 61, 149, 198 f.).
  • BVerfG, 23.05.1980 - 2 BvR 854/79

    Taubenfütterungsverbot

    Auszug aus BGH, 07.07.1988 - III ZR 198/87
    b) Gerade bei einem Verstoß der öffentlichen Hand gegen Art. 2 Abs. 1 GG , der die allgemeine Handlungsfreiheit umfassend schützt (BVerfGE 54, 143, 144), wurde sehr häufig auch ein amtspflichtwidriges Verhalten i. S. des § 839 BG vorliegen, wenn man die von der Revision vertretene Auffassung teilen wollte.
  • BGH, 24.06.1982 - III ZR 169/80

    Keine Amtshaftung wegen nichtigen Bebauungsplans

  • BGH, 11.01.2007 - III ZR 302/05

    Staatshaftung bei verzögerter Antragsbearbeitung

    In dieser Beziehung hält es der Senat auch nach nochmaliger Überprüfung für zutreffend, dass den gesetzgebenden Organen - abgesehen von sogenannten Maßnahmen- oder Einzelfallgesetzen - Amtspflichten nur gegenüber der Allgemeinheit und nicht in Richtung auf bestimmte Personen oder Personenkreise obliegen (Senatsurteile BGHZ 56, 40, 46; 84, 292, 300; 87, 321, 335; 140, 30, 32; Urteil vom 7. Juli 1988 - III ZR 198/87 - NJW 1989, 101).
  • BGH, 28.01.2021 - III ZR 25/20

    Keine Amtshaftung wegen unwirksamer Mietenbegrenzungsverordnung

    Nur ausnahmsweise - etwa bei sogenannten Maßnahme- oder Einzelfallgesetzen - kann etwas Anderes in Betracht kommen und können Belange bestimmter Einzelner unmittelbar berührt werden, so dass sie als "Dritte" im Sinne des § 839 Abs. 1 Satz 1 BGB angesehen werden können (Senat, Urteile vom 24. Oktober 1996 - III ZR 127/91, BGHZ 134, 30, 32; vom 7. Juli 1988 - III ZR 198/87, NJW 1989, 101; vom 10. Dezember 1987 - III ZR 220/86, BGHZ 102, 350, 367 f und vom 29. März 1971 - III ZR 110/68, BGHZ 56, 40, 45; Beschluss vom 11. März 1993 - III ZR 110/92, NVwZ-RR 1993, 450; Ossenbühl/Cornils, Staatshaftungsrecht, 6. Aufl., S. 105 ff; vgl. auch BeckOGK/Dörr, BGB, § 839 Rn. 290 ff [Stand: 01.10.2020]; jew. mwN).

    Das ist zu verneinen, wenn sich das Gesetz an einen unüberschaubar großen und nicht individuell begrenzten Personenkreis richtet (Senat, Urteile vom 7. Juli 1988 aaO und vom 29. März 1971 aaO S. 47; vgl. auch BVerfGE 24, 33, juris Rn. 52: "Maßnahmegesetz" bei sachlich und persönlich eng beschränktem Bereich).

    Der Senat hat bisher nicht in jedem Grundrechtsverstoß die Verletzung einer drittgerichteten Amtspflicht erblickt (Senat, Urteil vom 7. Juli 1988 aaO).

    Durch ein solches Verständnis würde der Begriff des "Dritten" im Sinne des § 839 Abs. 1 Satz 1 BGB seine Konturen und damit seine haftungsbegrenzende Funktion verlieren (Senat, Urteil vom 7. Juli 1988 aaO; dazu BeckOGK/Dörr, BGB, aaO Rn. 290; so auch Ossenbühl/Cornils aaO).

    a) In der Rechtsprechung des Senats wird ein allgemeiner Anspruch auf angemessene Entschädigung für Aufwendungen, die im enttäuschten Vertrauen auf die Wirksamkeit einer Rechtsnorm gemacht worden sind, nicht anerkannt (Senat, Urteil vom 24. Juni 1982 - III ZR 169/80, BGHZ 84, 292, 297; vgl. auch Senat, Urteil vom 7. Juli 1988 aaO S. 101 f: keine Amtshaftung für Aufwendungen, die durch das - später vom Bundesverfassungsgericht für nichtig erklärte - Investitionshilfegesetz veranlasst wurden).

  • BGH, 24.10.1996 - III ZR 127/91

    Amtshaftung der Bundesrepublik Deutschland für legislatives Unterlassen

    Nur in hier nicht vorliegenden - Ausnahmefällen, etwa bei sogenannten Maßnahme- oder Einzelfallgesetzen, kann etwas anderes in Betracht kommen und können Belange bestimmter einzelner unmittelbar berührt werden, so daß sie als "Dritte" im Sinne des § 839 BGB angesehen werden (st.Rspr., vgl. zuletzt Senatsurteil vom 7. Juni 1988 - III ZR 198/87 = BGHWarn 1988 Nr. 208 = NJW 1989, 101).
  • OLG Frankfurt, 13.02.2020 - 1 U 60/19

    Keine Staatshaftung wegen Unwirksamkeit der Mietpreisbegrenzungsverordnung

    Ausnahmsweise können Amtshaftungsansprüche bestehen, wenn es sich um ein Maßnahme- oder Einzelfallgesetz handelt, das die Belange Dritter unmittelbar berührt (BGH NJW 1989, 101 mNw.).

    Art. 34 GG leitet diese unverändert an die Amtspflichtverletzung des einzelnen Beamten anknüpfende Amtshaftung lediglich auf den Staat über, ohne die Haftung auszudehnen (BGH NJW 1989, 101; Papier in Maunz/Dürig, Art. 34 GG Rdn. 10, 11).

    Diese Ansicht hat der Bundesgerichtshof jedoch bereits ausdrücklich zurückgewiesen (BGH NJW 1989, 101); er nimmt in diesem Zusammenhang an, dass nicht jede Grundrechtsverletzung zugleich der Verletzung einer drittgerichteten Amtspflicht entspricht.

    Bisher hat die Rechtsprechung einen Anspruch auf Ersatz für Aufwendungen, die im Hinblick auf die angenommene Wirksamkeit einer Rechtsnorm erfolgten, nicht anerkannt (BGH NJW 89, 101; BGHZ 84, 292).

  • BGH, 26.02.2015 - III ZR 204/13

    Keine Schadensersatzansprüche wegen der Untersagung der Sportwettenvermittlung

    Im Zusammenhang mit dem richterrechtlich geprägten und ausgestalteten Institut des enteignungsgleichen Eingriffs hat der Senat wiederholt entschieden, dass eine Haftung für legislatives Unrecht in Gestalt eines mit dem Grundgesetz nicht zu vereinbarenden formellen Gesetzes ausscheidet (Senatsurteile vom 12. März 1987 - III ZR 216/85, BGHZ 100, 136, 145; vom 10. Dezember 1987 - III ZR 220/86, BGHZ 102, 350, 359 und vom 7. Juli 1988 - III ZR 198/87, VersR 1988, 1046, 1047; siehe auch Krohn, VersR 1991, 1085, 1087; Papier in Maunz/Dürig, GG, Stand 2014, Art. 34 Rn. 45).
  • BGH, 16.04.2015 - III ZR 333/13

    Keine Schadensersatzansprüche wegen der Untersagung der Sportwettenvermittlung

    Im Zusammenhang mit dem richterrechtlich geprägten und ausgestalteten Institut des enteignungsgleichen Eingriffs hat der Senat wiederholt entschieden, dass eine Haftung für legislatives Unrecht in Gestalt eines mit dem Grundgesetz nicht zu vereinbarenden formellen Gesetzes ausscheidet (Senatsurteile vom 12. März 1987 - III ZR 216/85, BGHZ 100, 136, 145; vom 10. Dezember 1987 - III ZR 220/86, BGHZ 102, 350, 359 und vom 7. Juli 1988 - III ZR 198/87, VersR 1988, 1046, 1047; siehe auch Krohn, VersR 1991, 1085, 1087; Papier in Maunz/Dürig, GG, Stand 2014, Art. 34 Rn. 45).
  • OVG Schleswig-Holstein, 13.02.2020 - 2 KN 2/17

    Normenkontrollantrag auf Feststellung der Unwirksamkeit einer inzwischen

    Nach den Grundsätzen des sog. legislativen Unrechts scheitern Amtshaftungsansprüche wegen fehlerhafter Rechtsetzungsakte regelmäßig daran, dass das jeweilige Gesetzgebungsorgan abstrakt-generelle Regeln erlässt, denen die Richtung auf bestimmte Personen oder Personenkreise und damit die Drittgerichtetheit fehlt (vgl. BGH, Urteile vom 7. Juli 1988, NJW 1989, S. 101 f.; vom 24. Oktober 1996, NJW 1997, S. 123, 124 zum Unterlassen einer gebotenen Regelung; vom 11. März 1993, DVBl. 1993, S. 718 ff. = NVwZ-RR 1993, S. 450 f. zu einer untergesetzlichen Regelung; vom 29. März 1971 - III ZR 110/68 -, juris, Rn. 15 ff.; vom 24. Juni 1982 - III ZR 169/80 -, juris, Rn. 23 ff.; vom 10. Dezember 1987 - III ZR 220/86 -, juris, Rn. 29; vom 27. Januar 1994 - III ZR 42/92 -, juris, Rn. 38; BGH, EuGH-Vorlage vom 28. Januar 1993 - III ZR 127/91 -, juris, Rn. 6, stRspr.; siehe auch Wöstmann, in: Staudinger, BGB 2013, § 839 Rn. 177 ff.).

    Belange bestimmter Einzelner können daher nur ausnahmsweise - etwa bei sog. Maßnahme- oder Einzelfallgesetzen - unmittelbar berührt werden, so dass sie als Dritte im Sinne des § 839 Abs. 1 BGB anzusehen sind (vgl. BGH, Urteil vom 11. März 1993 - III ZR 28/92 -, juris, Rn. 5 mit Verweis auf BGH, Urteil vom 7. Juli 1988 - III ZR 198/87 - = NJW 1989, 101 m.w.N.; OLG Frankfurt/M, Urteil vom 14. Mai 2013 - 1 U 176/10 -, juris, Rn. 157 zu einer vom Börsenrat erlassenen und vom Verwaltungsgerichtshof Kassel beanstandeten Satzungsregelung des § 39k Abs. 4 lit. b und c BörsO 2005).

    Soweit die Antragstellerin demgegenüber mit Verweis auf das Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Kassel vom 29. August 2001 (- 11 N 2497/00 -, juris, Rn. 249) zu einer außer Kraft getretenen Kampfhundeverordnung der Auffassung ist, dass die für legislatives Unrecht geltenden Einschränkungen nur für Parlamentsgesetze gelten, ist dafür den ohne nähere Ausführungen dazu vom Verwaltungsgerichtshof in Bezug genommenen Urteilen des Bundesgerichtshofs vom 7. Juli 1988 (- III ZR 198/87 -, juris, Rn. 7 f. zu dem für verfassungswidrig erklärten Investitionsgesetz vom 20. Dezember 1982) und des Bayerischen Obersten Landesgerichts (Urteil vom 14. Januar 1997 - 2Z RR 422/96 -, juris, 15 zu einer Änderungsverordnung) nichts zu entnehmen.

    Auch wenn sich danach von der Verwaltung ermitteln lässt, wer im Einzelfall zu der Pferdesteuer herangezogen werden kann, ist der Personenkreis nicht ausreichend überschaubar und individuell begrenzt, wie es der Bundesgerichtshof als Voraussetzung für eine Amtshaftung für sog. normatives Unrecht für erforderlich hält (BGH, Urteil vom 7. Juli 1988 - III ZR 198/87 -, juris, Rn. 8).

    Es fehlt damit eine besondere räumliche oder sachliche Individualisierung der Rechtsadressaten, die eine besondere Beziehung zwischen dem Rechtsetzungsakt und den geschützten Interessen bestimmter Betroffener hätte schaffen können und eine auferlegte Pflicht zur Abwägung von erheblichen Individualbelangen im Normsetzungsprozess, wie sie zur Begründung einer Amtshaftung vom Bundesgerichtshof etwa für Bebauungspläne (vgl. § 1 Abs. 6 BauGB) wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem Maßnahmegesetz angenommen wurde (vgl. BGH, Urteil vom 24. Juni 1982 - III ZR 169/80 -, juris, Rn. 23 ff. mwN; Urteil vom 28. Juni 1984 - III ZR 35/83 -, juris, Rn. 44; Urteil vom 26. Januar 1989 - III ZR 194/87 -, juris Rn. 31 ff.; Urteil vom 7. Juli 1989 - III ZR 198/87 -, juris, Rn. 7; OLG Frankfurt/M, Urteil vom 14. Mai 2013 - 1 U 176/10 -, juris, Rn. 159 zu einer vom Börsenrat erlassenen und vom Verwaltungsgerichtshof Kassel beanstandeten Satzungsregelung des § 39k Abs. 4 lit. b und c BörsO 2005).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (vgl. nur Urteil vom 7. Juli 1988 - III ZR 198/87 -, juris, Rn. 9 ff. zu Eingriffen in Art. 2 Abs. 1 GG und Art. 12 Abs. 1 GG; Wöstmann, in: Staudinger, BGB 2012, § 839 Rn. 178) folgte eine Drittgerichtetheit, unterstellt die Gemeindevertreter der Antragsgegnerin hätten beim Erlass der Pferdesteuersatzung eine Amtspflicht verletzt, auch nicht aus einem etwaigen Verstoß beim Satzungserlass gegen Grundrechte der Antragstellerin.

    Das wäre umso weniger tragbar, als dass sich der Verstoß gegen die allgemeine Handlungsfreiheit des Art. 2 Abs. 1 GG gerade aus der Verletzung von Vorschriften ergeben kann, die ausschließlich im Allgemeininteresse erlassen worden sind (BGH, Urteil vom 7. Juli 1988 - III ZR 198/87 -, juris, Rn. 10), wie dies vorliegend der Fall gewesen ist.

  • LG Frankfurt/Main, 25.03.2019 - 4 O 307/18

    Kein Schadensersatz gegen das Land Hessen wegen unwirksamer Mietpreisbremse

    Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs scheitern Amtshaftungsansprüche wegen rechtswidriger Akte der Parlamentsgesetzgebung regelmäßig daran, dass die beteiligten Mitglieder des jeweiligen Gesetzgebungsorgans (also des Bundestages oder eines Landesparlaments) ausschließlich Aufgaben der Allgemeinheit wahrnehmen, denen die Richtung auf bestimmte Personen oder Personenkreise, also die Drittgerichtetheit, mangelt (BGHZ 56, 40; 87, 321; BGH NJW 1989, 101; vgl. auch BGHZ 134, 30).

    Nur ausnahmsweise - etwa bei sogenannten Maßnahme- oder Einzelfallgesetzen - kann etwas anderes in Betracht kommen und können die Belange bestimmter einzelner Personen unmittelbar berührt werden, so dass sie als "Dritte" im Sinne des § 839 BGB angesehen werden können (BGH NJW 1989, 101 [BGH 07.07.1988 - III ZR 198/87] ).

    Diese Argumentation hat der BGH indessen ausdrücklich zurückgewiesen (NJW 1989, 101): Nicht in jedem Grundrechtsverstoß liegt die Verletzung einer drittgerichteten Amtspflicht (so auch BGHZ 129, 17; BGH NJW 1994, 2415; BayObLGZ 1997, 31).

  • BGH, 18.10.2012 - III ZR 197/11

    Keine Staatshaftungsansprüche für Sportwettenanbieter wegen Europarechtsverstoß

    Eine Haftung des Beklagten zu 2 wegen legislativen Unrechts kommt bereits deshalb nicht in Betracht, weil der Gesetzgeber lediglich Aufgaben der Allgemeinheit wahrnimmt, denen die Richtung auf bestimmte Personen oder Personenkreise fehlt, ihm daher grundsätzlich keine drittschützenden Amtspflichten im Sinne des § 839 Abs. 1 Satz 1 BGB obliegen (vgl. z.B. Senatsbeschluss vom 12. Oktober 2006 - III ZR 144/05, NVwZ 2007, 362 Rn. 23; Senatsurteile vom 24. Oktober 1996 - III ZR 127/91, BGHZ 134, 30, 32 und vom 7. Juni 1988 - III ZR 198/87, NJW 1989, 101).
  • BGH, 10.02.2005 - III ZR 330/04

    Keine Haftung der Bundesrepublik Deutschland für die Krankenhausbehandlungskosten

    Bestrebungen, das Rechtsinstitut des enteignenden Eingriffs darüber hinaus auch dann anzuwenden, wenn ein Gesetz im Einzelfall zu Eigentumseinbußen führt, die Ausnahmecharakter tragen und nur unter besonderen Umständen entstehen, steht der Senat sehr zurückhaltend gegenüber; er hat das Institut jedenfalls nicht als geeignete Grundlage angesehen, um massenhaft auftretende Schäden wie das in neuerer Zeit weitflächig auftretende Waldsterben auszugleichen (BGHZ 102, 350, 361 ff.; s. auch Urteil vom 7. Juli 1988 - III ZR 198/87 - NJW 1989, 101, 102 = VersR 1988, 1046; Nichtannahmebeschluß vom 29. Januar 1998 - III ZR 110/97 - WM 1998, 832, 833).
  • BGH, 18.10.2012 - III ZR 196/11

    Keine Staatshaftungsansprüche für Sportwettenanbieter wegen Europarechtsverstoß

  • BayObLG, 14.01.1997 - 2Z RR 422/96

    Verfassungswidrigkeit der Herabsetzung der Höchstaltersgrenze gem. § 4 Abs. 1 Nr.

  • LG Bonn, 15.03.1991 - 1 O 359/90
  • OLG Bremen, 23.01.2019 - 1 U 25/18

    Amtshaftungsansprüche wegen Ablehnung der Übernahme eines angestellten Lehrers in

  • LG München I, 21.11.2018 - 15 O 19893/17

    Kein Schadensersatzanspruch gegenüber dem Freistaat Bayern aufgrund unwirksamer

  • OLG Stuttgart, 23.02.2022 - 4 U 70/21
  • BGH, 28.01.1993 - III ZR 127/91

    Entschädigungsanspruch bei Nichtumsetzung von Gemeinschaftsrecht in nationales

  • BGH, 11.03.1993 - III ZR 110/92

    Ansprüche von Milcherzeugern wegen verfassungswidriger Verordnung

  • OLG Frankfurt, 14.05.2013 - 1 U 176/10

    Parteifähigkeit der Börse als Anstalt des öffentlichen Rechts im Zivilprozess;

  • BGH, 11.03.1993 - III ZR 30/92

    Drittbezug einer Verordnung - Drittbezug bei Maßnahmegesetzen oder

  • OLG Köln, 24.06.2004 - 7 U 23/04

    Kosten für die medizinische Versorgung eines mittellosen, nicht

  • VGH Hessen, 29.08.2001 - 11 N 2497/00

    Gefährlichkeitsvermutung für bestimmte Hunderassen; Voraussetzung für Erlaubnis

  • OLG Köln, 18.10.1993 - 7 W 26/93

    AMTSHAFTUNG; WILLKÜR; ENTEIGNUNG; EINGRIFF ENTEIGNUNGSGLEICH

  • OVG Saarland, 26.11.2013 - 3 A 106/12

    Nachträgliche Feststellung der Zulässigkeit einer gewerblichen

  • BGH, 11.03.1993 - III ZR 28/92

    Milchmengen - Enteignungsgleicher Eingriff, normatives Unrecht, RVO

  • OLG Düsseldorf, 31.08.2016 - 18 U 217/07

    Amtshaftungsansprüche wegen der Untersagung der Annahme und Vermittlung privater

  • BGH, 11.03.1993 - III ZR 29/92

    Amtshaftungsanspruch gegen den Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und

  • OVG Berlin-Brandenburg, 30.06.2016 - 1 B 2.14

    Glücksspielrecht; Erlaubnisvorbehalt; Feststellungsklage; Staatshaftungsanspruch

  • KG, 11.11.2005 - 9 U 116/05

    Amtshaftung: Lange Verfahrensdauer infolge personeller Engpässe begründet keinen

  • OLG Düsseldorf, 17.05.2017 - 18 U 97/15
  • OLG Köln, 16.07.1992 - 7 U 128/91

    Entschädigungsanspruch aus enteignungsgleichem Eingriff; Anspruch eines

  • VG Berlin, 09.07.2008 - 7 A 264.05

    Rechtmäßigkeit der Ernennung eines Inhabers einer leitenden Funktion zum Beamten

  • LG Berlin, 12.05.2005 - 13 O 20/04

    Amtshaftung wegen verspäteter Bearbeitung von Kostenfestsetzungsanträgen auf

  • OLG Köln, 08.03.2001 - 7 U 146/00

    Entschädigungsansprüche von außenstehenden Aktionären; Entschädigungsansprüche

  • KG, 21.12.2012 - 9 W 51/11

    Entschädigungsanspruch wegen eines zehn Jahre überschreitenden Vollzugs einer vor

  • OLG Köln, 09.01.1992 - 7 U 61/91

    Gewerbebetrieb Amtspflichtverletzung

  • OLG Köln, 09.08.2007 - 7 U 140/06

    Keine Haftung der Bundesrepublik Deutschland für Auswirkungen unmittelbar

  • LG Potsdam, 30.06.2023 - 4 O 144/21
  • OLG Hamm, 31.05.2011 - 4 U 3/11

    Anforderungen an die Klarheit und Eindeutigkeit von Preisnachlässen bei der

  • OLG Hamburg, 30.04.1999 - 1 U 151/96

    Anspruch auf Schadensersatz wegen Ausübung eines Vorkaufsrechts;

  • KG, 19.11.2004 - 9 U 229/03

    Bestehen eines Anspruches auf Schadensersatz wegen unzureichender Umsetzung der

  • LG München II, 01.06.2018 - 11 O 2249/17

    Haftung für legislatives Unrecht und Werbeanlagensatzung

  • LG Bonn, 22.06.2016 - 1 O 361/15

    Verletzung einer drittbezogenen Amtspflicht

  • LG Bonn, 16.03.1992 - 1 O 186/91

    Entschädigungsanspruch auf Grund eines enteignungsgleichen Eingriffs;

  • OLG Karlsruhe, 30.06.1989 - 15 U 76/88
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