Rechtsprechung
BGH, 26.09.1996 - III ZR 56/96 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Zeugenvernehmung - Schweigepflicht - Beweisvereitelung
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
ZPO § 286
Beweiswürdigung bei unterlassener Entbindung eines Zeugen von der Pflicht zur Verschwiegenheit - ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- NJW-RR 1996, 1534
- DNotZ 1997, 699
Wird zitiert von ... (33) Neu Zitiert selbst (4)
- BGH, 27.01.1988 - IVb ZR 82/86
Annahme einer ehebedingten Zuwendung
Auszug aus BGH, 26.09.1996 - III ZR 56/96
Deshalb verlangt eine verfahrensfehlerfreie tatrichterliche Beurteilung auch die Würdigung der Umstände, unter denen eine nicht beweisbelastete Partei es ablehnt, einen Zeugen von der Pflicht zur Verschwiegenheit zu entbinden (BGH, Urteil vom 27. Januar 1988 - IV b ZR 82/86 - ZPO § 286 Abs. 1 Prozeßverhalten 1; Urteil vom 20. April 1983 - VIII ZR 46/82 - MDR 1984, 48).Davon kann jedoch nicht die Rede sein, wenn wie hier - die die Aussagegenehmigung verweigernde Partei Anlaß zu der Besorgnis hatte, daß der Zeuge aufgrund der mandantschaftlichen Verbundenheit bzw. unter dem Eindruck einer drohenden Schadensersatzpflicht dazu neigen könnte, einseitig den Rechtsstandpunkt der Gegenpartei zu untermauern (vgl. BGH, Urteil vom 27. Januar 1988 - IV b ZR 82/86 - ZPO § 444 Beweisvereitelung 1).
- BGH, 20.04.1983 - VIII ZR 46/82
Ablehnung eines Beweisangebotes bei Indizienbeweisen; Prüfung der Schlüssigkeit …
Auszug aus BGH, 26.09.1996 - III ZR 56/96
Deshalb verlangt eine verfahrensfehlerfreie tatrichterliche Beurteilung auch die Würdigung der Umstände, unter denen eine nicht beweisbelastete Partei es ablehnt, einen Zeugen von der Pflicht zur Verschwiegenheit zu entbinden (BGH, Urteil vom 27. Januar 1988 - IV b ZR 82/86 - ZPO § 286 Abs. 1 Prozeßverhalten 1; Urteil vom 20. April 1983 - VIII ZR 46/82 - MDR 1984, 48).Das steht nicht, wie die Revision meint, in Widerspruch zu dem Urteil des Bundesgerichtshofs vom 20. April 1983 - VIII ZR 46/82 - MDR 1984, 48 (s. auch schon BGH, Urteil vom 20. Juni 1967 - VI ZR 201/65 - NJW 1967, 2012), soweit darin gesagt wird, einen triftigen Grund zur Verweigerung eines Beweises, zu dessen Verschaffung oder Benutzung keine Verpflichtung besteht, stellten höherwertige, "über den Rechtsstreit hinausgehende" Interessen der nicht beweispflichtigen Partei dar.
- BGH, 20.06.1967 - VI ZR 201/65
Höhe der Gebühren für eine Vermögensverwaltung - Vertragswidriger Eigenverbrauch …
Auszug aus BGH, 26.09.1996 - III ZR 56/96
Das steht nicht, wie die Revision meint, in Widerspruch zu dem Urteil des Bundesgerichtshofs vom 20. April 1983 - VIII ZR 46/82 - MDR 1984, 48 (s. auch schon BGH, Urteil vom 20. Juni 1967 - VI ZR 201/65 - NJW 1967, 2012), soweit darin gesagt wird, einen triftigen Grund zur Verweigerung eines Beweises, zu dessen Verschaffung oder Benutzung keine Verpflichtung besteht, stellten höherwertige, "über den Rechtsstreit hinausgehende" Interessen der nicht beweispflichtigen Partei dar. - BGH, 30.06.1976 - IV ZR 207/74
Bestehen eines Provisionsanspruchs eines Maklers bei wirtschaftlicher …
Auszug aus BGH, 26.09.1996 - III ZR 56/96
Ein hierauf gerichteter Verpflichtungswille des Auftraggebers kann aber nur bei klarer Kenntnis der Sachlage angenommen werden, wobei ein bloßes "Kennenmüssen" nicht genügt (vgl. BGH, Urteil vom 30. Juni 1976 - IV ZR 207/74 - WM 1976, 1158).
- BGH, 17.01.2008 - III ZR 239/06
Werbung eines Partnervermittlungsinstituts mit einer nicht vermittlungsbereiten …
In Fällen, in denen es um die verweigerte Entbindung eines Zeugen von seiner Schweigepflicht ging, hat der Bundesgerichtshof ein vorwerfbares, missbilligenswertes Verhalten gefordert (Urteil vom 27. Januar 1988 - IVb ZR 82/86 - NJW-RR 1988, 962, 964; Senatsbeschluss vom 26. September 1996 - III ZR 56/96 - NJW-RR 1996, 1534). - BGH, 17.02.2010 - XII ZB 68/09
Verweigerung der Mitwirkung eines Elternteils an einer psychiatrischen …
Dabei vermag aber nur ein vorwerfbares, missbilligenswertes Verhalten den Vorwurf der Beweisvereitelung zu tragen, also ein Verhalten, das wider Treu und Glauben erfolgt und nach dem allgemeinen Rechtsempfinden als verwerflich erscheint (BGH Beschluss vom 26. September 1996 - III ZR 56/96 - NJW-RR 1996, 1534; Senatsurteil vom 27. Januar 1988 - IVb ZR 82/86 - FamRZ 1988, 482, 485). - BGH, 07.04.2022 - I ZR 222/20
Urheberrechtliche Ansprüche eines Konstrukteurs der Porsche AG auf weitere …
Daran fehlt es, wenn das Verhalten des Prozessgegners der beweisbelasteten Partei auf triftigen Gründen beruht, die über rein prozesstaktische Erwägungen hinausgehen (BGH, Beschluss vom 26. September 1996 - III ZR 56/96, NJW-RR 1996, 1534 [juris Rn. 9];… Zöller/Greger aaO § 286 Rn. 14a).Geht es um die Erschwerung eines Zeugenbeweises, reicht es für das Vorliegen eines gegen die Annahme einer unberechtigten und missbilligenswerten Beweisvereitelung sprechenden triftigen Grundes aus, wenn besondere Umstände zutage getreten sind, die geeignet erscheinen, bei der Partei den Eindruck zu erwecken, der betreffende Zeuge sei nicht (mehr) neutral, sondern er stehe - freiwillig oder unter Druck - "im Lager" der Gegenpartei (BGH, NJW-RR 1996, 1534 [juris Rn. 9]).
- BGH, 11.06.2015 - I ZR 226/13
Deltamethrin - Wettbewerbsverstoß durch Parallelimport eines nicht …
Nur ein vorwerfbares, missbilligenswertes Verhalten kann den mit beweisrechtlichen Nachteilen verbundenen Vorwurf der Beweisvereitelung tragen (BGH, Urteil vom 26. September 1996 - III ZR 56/96, NJW-RR 1996, 1534). - OLG Karlsruhe, 12.04.2022 - 17 U 823/20
Rückzahlungsansprüche eines Bankkunden wegen angeblich nicht autorisierter …
Nur ein vorwerfbares, missbilligenswertes Verhalten kann den mit beweisrechtlichen Nachteilen verbundenen Vorwurf der Beweisvereitelung tragen (BGH, Beschluss vom 26. September 1996 - III ZR 56/96 -, juris Rn. 8). - BGH, 18.12.2008 - I ZB 118/07
Hohlfasermembranspinnanlage
Die Beweisvereitelung durch eine Partei führt jedoch nicht bereits als solche zum Verlust des Prozesses, sondern allenfalls dazu, dass ihr Verhalten im Rahmen der Beweiswürdigung (§ 286 ZPO) zu ihren Lasten gewürdigt werden kann (vgl. § 371 Abs. 3 ZPO), wenn die Verweigerung der Beweisaufnahme unberechtigt sowie vorwerfbar und missbilligenswert, also schuldhaft war (vgl. BGHZ 121, 266, 276 ; BGH, Beschl. v. 26.9.1996 - III ZR 56/96, NJW-RR 1996, 1534;… Urt. v. 17.1.2008 - III ZR 239/06, NJW 2008, 982 Tz. 23). - OLG Saarbrücken, 12.10.2017 - 4 U 149/16
Verkehrssicherungspflicht einer Gemeinde in der Cafeteria ihres Schwimmbades: …
Nur ein vorwerfbares, missbilligenswertes Verhalten kann den mit beweisrechtlichen Nachteilen verbundenen Vorwurf der Beweisvereitelung tragen (BGH NJW-RR 1996, 1534). - BGH, 26.04.2010 - II ZR 69/09
Actio pro socio: Einwand des Rechtsmissbrauchs gegen die Ausübung der …
Eine verfahrensfehlerfreie tatrichterliche Beurteilung verlangt deshalb auch die Würdigung der Umstände, unter denen eine nicht beweisbelastete Partei es ablehnt, einen Zeugen von der Pflicht zur Verschwiegenheit zu entbinden (BGH, Urt. v. 26. September 1996 - III ZR 56/96, NJW-RR 1996, 1534; v. 27. Januar 1988 - IVb ZR 82/86, WM 1988, 794, 797; v. 20. April 1983 - VIII ZR 46/82, ZIP 1983, 735). - OLG Düsseldorf, 12.04.2019 - 22 U 63/18
Wirksamkeit eines durch ein Scheingeschäft verdeckten Rechtsgeschäfts
Davon kann im Regelfall nicht die Rede sein, wenn die die Aussagegenehmigung verweigernde Partei Anlass zu der Besorgnis hatte, dass der Zeuge aufgrund der mandantschaftlichen Verbundenheit bzw. unter dem Eindruck einer drohenden Schadensersatzpflicht dazu neigen könnte, einseitig den Rechtsstandpunkt der Gegenseite zu untermauern (vgl. BGH, Beschluss vom 26.09.1996, III ZR 56/96, NJW-RR 1996, 1534, dort Rn 8 mwN;… Zöller-Greger, a.a.O., § 385, Rn 13). - LG Bonn, 19.10.2005 - 5 S 154/05
Die Beweislast bei der Autoreparatur
Zudem vermag nur ein vorwerfbares, missbilligenswertes Verhalten den mit beweisrechtlichen Nachteilen verbundenen Vorwurf der Beweisvereitelung zu tragen (BGH, Beschluss vom 26.09.1996, III ZR 56/96, zitiert nach juris). - OLG München, 22.04.2010 - 31 Wx 11/10
Erbscheinerteilungsverfahren: Anforderungen an den Nachweis der Errichtung und …
- OLG Brandenburg, 08.01.2024 - 2 U 10/23
- OLG Koblenz, 24.07.2012 - 5 U 299/12
Haftung des inländischen Vertreibers eines importierten Medizinprodukts
- OLG Zweibrücken, 01.09.2003 - 3 W 180/03
Auslegung eines gemeinschaftlichen Testaments: Verneinung der …
- OLG München, 17.08.2022 - 7 U 4125/19
Zum gutgläubigen Erwerb einer Vormerkung
- OLG Düsseldorf, 25.04.2019 - 2 U 50/17
Auskunfterteilung und Schadensersatz wegen einer Schutzrechtsverletzung
- OLG Saarbrücken, 07.04.2004 - 5 U 688/03
Bei relativer Fahruntüchtigkeit wird der Versicherer von der Leistung nur bei …
- OLG Dresden, 13.01.1999 - 18 U 2050/97
Bindung an außergerichtlichen Vergleich - treuwidrige Vereitelung des …
- OLG Hamm, 27.03.2008 - 28 U 88/07
Zur Beweislast des Klägers beim durch das Beklagtenverhalten erschwerten Nachweis …
- OLG Saarbrücken, 12.03.2014 - 2 U 153/13
Sicherungsübereignung eines Kraftfahrzeugs: Übertragbarkeit des …
- VG Cottbus, 11.06.2014 - 1 K 902/11
Friedrich zu Solms-Baruth
- LG München I, 05.01.2023 - 41 O 4110/22
Wirksamkeit einer Beitragsanpassung in der privaten Krankenversicherung
- OLG Düsseldorf, 30.04.2008 - 6 U 2/07
Auswirkungen der Aussichtslosigkeit eines Obsiegens für den Kläger für die …
- LG Bonn, 29.10.2012 - 1 O 89/12
Schadensersatzanspruch eines Rechtsanwalts gegen ein …
- OLG Frankfurt, 21.01.2009 - 3 U 236/07
- OLG Dresden, 14.02.2020 - 4 U 1902/19
Folgeentscheidung zu OLG Dresden 4 U 1902/19 v. 19.12.2019
- SG Hildesheim, 20.04.2005 - S 4/14 RA 157/00
- LG Düsseldorf, 05.10.2017 - 4b O 158/14
Abgewinkelte Borsten
- LG Wuppertal, 01.10.2015 - 9 S 114/15
- OLG Dresden, 19.12.2019 - 4 U 1902/19
Wiederholung einer Beweisaufnahme durch das Berufungsgericht
- LG Duisburg, 04.08.2004 - 3 O 226/03
Schadenersatz wegen Nichterfüllung eines Vorvertrages über einen …
- LG Hamburg, 04.01.2005 - 314 O 223/02
Steuerberaterhaftung: Beratungspflichten bei Steuerhinterziehung des Mandanten
- LG Krefeld, 04.12.2003 - 5 O 206/99
Haftet der Architekt für einen Deckeneinsturz?